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Kurioses was nirgendwo hinpasst (keine Politik)


Flo77

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vor 4 Stunden schrieb Higgs Boson:

Was lernt Kind B, das beim Wickeln (oder anderen Pflegesituationen) um Einverständnis gefragt und dessen Ablehnung respektiert wird?

Verzeihung wenn ich eine blöde Frage stelle, aber als Ältester von drei Kindern kenne ich die Wickelei nur bei Babys, die ich noch weniger um Einverständnis bitten könnte als insere beiden Katzen, weil einfach das Verständnis gar nicht da ist. Wie frage ich einen Säugling nach seinem Einverständnis? Wie gibt er es?

 

Ich persönlich habe nicht die allergeringsten Erinnerungen an meine Wickelzeit, ich kann mir nicht vorstellen, dass mich das irgendwie geprägt haben sollte.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 11 Minuten schrieb Werner001:

Verzeihung wenn ich eine blöde Frage stelle, aber als Ältester von drei Kindern kenne ich die Wickelei nur bei Babys, die ich noch weniger um Einverständnis bitten könnte als insere beiden Katzen, weil einfach das Verständnis gar nicht da ist. Wie frage ich einen Säugling nach seinem Einverständnis? Wie gibt er es?

 

Ich persönlich habe nicht die allergeringsten Erinnerungen an meine Wickelzeit, ich kann mir nicht vorstellen, dass mich das irgendwie geprägt haben sollte.

 

Werner

Siehst du, du hast alles verdrängt, weil es so traumatisch war!

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

@Higgs Boson

Wer seine Kinder wickelt, macht sie also zu Opfern von Kindesmißhandlung? Könnte es sein, daß auch du mittlerweile jeden Maßstab verloren hast?

 

Sorry, das hat Higgs Boson nicht geschrieben.

Es geht vielmehr darum, wie sich Erwachsene Windelkindern gegenüber verhalten und welche Wirkungen dieses Verhalten haben kann (nicht muss).

Ich gehe davon aus, dass wir uns einig sind, dass ein Kind, das gelernt hat, dass es Nein sagen darf und dass sein Nein auch zur Kenntnis genommen wird, auch leichter Nein zu unverschämten Ansinnen von Erwachsenen sagen können wird.

 

Das Kind, das zwangsweise Liebkosungen Erwachsener über sich ergehen lassen muss, weil es sich ja so gehört, dass man Oma, Opa oder wem auch immer Küsschen zum Abschied gibt, ist viel anfälliger für weitere Übergriffigkeiten. Denn es lernt, dass sein Wille nichts zählt in der Welt der Erwachsenen. Da fängt es schon an.

 

Nun geht es aber gerade beim Wickeln auch um Intimität. Daher halte ich es schon für sinnvoll, ein Kind nicht mit aller Gewalt zu wickeln, wenn es sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Man sollte eben auch den Kleinsten in Zuneigung erklären, warum das Wickeln für es selbst gut ist. Das Wickeln ist nämlich nicht gut, weil sonst sein Gestank von der Erwachsenenumgebung nicht ertragen wird, sondern weil sich das Kind selbst schadet, wenn es sich nicht wickeln lässt. Auch das aus Sicht mancher Kinder ungeliebte Wickeln lässt sich durchaus in einen liebevollen Dialog einbinden und das Kind eben so überzeugen, dass es für es selbst gut ist. Wenn das absolut nicht gelingt, halte ich es schon grenzwertig, Für das Kind sollte das Wickeln etwas sein, was ihm gut tut. Es sollte dabei nicht lernen, dass seine Ausscheidungen etwas sind, was unerwünscht ist. Ausscheidungen sind nun mal natürlich. Das kann ein Kind aber nicht lernen, wenn so getan wird, als sei da in seiner Windel ein schreckliches Desaster, das sofort auf Teufel komm raus beseitigt werden müsse. Ganz im Gegenteil ist da das Produkt seiner körperlichen Arbeit drin, das gewürdigt werden sollte. Daher auch loben viele Eltern ganz instinktiv das Ergebnis dieser Arbeit. Tja und weil das so ist, sollte man schon auch versuchen, das Kind dazu zu bewegen,  dieses Produkt freiwillig zu zeigen und herzugeben. Es gibt leider Zusammenhänge zwischen einer übertriebenen Sauberkeitserziehung und späteren psychischen Erkrankungen. Und es gibt auch Zusammenhänge zwischen der Fähigkeit eines Kindes, sich grenzüberschreitendem Verhalten zu verweigern und einer respektvollen Beziehung zwischen Wickelkind und Eltern in bezug auf das Wickeln. Gerade hier kann man ein sehr stabiles Fundament dafür legen, dass das Kind weiß, dass sein Körper ihm gehört und es gefragt sein soll, wenn man Hand an es legen will.

und was bitte ist so schlimm daran, einem Wickelkind zu sagen "Du hast fein gegessen, du hast dein Essen verarbeitet und deshalb ist jetzt die Windel voll. Komm, du bekommst jetzt eine frische Windel."? Und was wäre so schlimm daran, wenn das Kind sich dann mit Händen und Füßen dagegen wehrt, erneut einen kommunikativen Anlauf zu nehmen und bei Erfolglosigkeit eben eine halbe Stunde später zu wickeln, wenn es dem Kind selbst zu viel wird?

Ja, ich weiß, es gibt Kinder, bei denen man das Gefühl hat, es würde sie auch nicht stören, stundenweise mit voller Windel rumzuturnen. Das ist aber eine Fantasie besorgter Eltern. Spätestens dann, wenn das Geschäft in der Windel zu unangenehmen Nebenerscheinungen am Popo führt, signalisiert das Kind ganz von allein, dass es dieses lästige Ding weghaben will. Kein Kind bleibt in seiner eigenen SChei?Ze sitzen, wenn das Hinterteil zu jucken anfängt. 

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vor 3 Stunden schrieb rince:

Wer seine Babies nicht regelmäßig wickelt, den würde ich wegen Vernachlässigung von Schutzbefohlenen anzeigen, und nach der Ausrede "aber es hat ja nicht eingewilligt" erst mal nen Drogentest anordnen.

 

Bist du vielleicht so lieb und liest, was Higgs Boson geschrieben hat?

Sie hat nämlich nirgends geschrieben, dass die körperliche Pflege von Babies vernachlässigt werden soll. Schon die Kleinsten geben lautstark zu erkennen, wenn sie gewickelt werden wollen. 

Es geht nur darum, dass Kinder nicht gewaltsam gewickelt werden sollen. 

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Oh, Du schwenkst rüber zur Edukative.

 

Nicht mehr nur Veganismus sondern das gleiche Muster auch mal bei anderen Punkten.

 

Ist ja alles nur ein Denkanstoß...

 

Ich zitiere:

Zitat

 

Außerdem geht es hier nicht um 'nicht wickeln' sondern darum den persönlichen Raum auch eines Kindes zu respektieren. Pikler-Kinder werden auch gewickelt, doch ist eine Sache von Beziehung und nicht von WerIstDerStärkere.

Ist das wirklich nicht des Nachdenkens wert?

Als "Rüberschwenken zur Edukative" würde ich es ansehen, wenn Higg Bossons forderte, dass die Politik Eltern dazu verpflichten sollte, Kinder ausschließlich nach den Grundsätzen von Pikler zu wickeln und dies durch regelmäßige Kontrolle durch das Jugendamt zu überwachen sei.

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vor 3 Stunden schrieb rince:

Kannst du diese kesse Behauptung tatsächlich mit belastbaren Zahlen belegen? Oder ist das wie bei der lustigen Methode "Schreiben lernen nach Gehör", wo lauter tolles Zeug, wie viel besser das doch angeblich für die Kinder sei, einfach nur behauptet wurde?

 

Kinder, die gelernt haben, in sehr unterschiedlichen Kontexten Nein zu sagen (und das lernen sie, wenn ihr Nein respektiert wird), sind lebenslang geschützter vor Übergriffigkeiten von Erwachsenen. Denn Neinsagenkönnen hängt mit dem Selbstbewusstsein zusammen. Das wird dann gut entwickelt, wenn ein Mensch in seiner Kindheit erfahren hat, dass sein Nein Respekt findet.

 

Und das fängt schon da an, wo Eltern eben, wenn das Kleine Oma oder Opa nicht zum Abschied küssen will, es nicht damit nötigen, dass sie ihm Schuldgefühle einreden, weil ja die arme Oma/der arme Opa ach so traurig ist, wenn das Kind kein Küsschen gibt. Respekt eben vor der Intimsphäre des Kindes.

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vor einer Stunde schrieb rince:

Du meinst offensichtlich, das Kind, das gelernt hat, dass es seinen Willen bekommt, wenn es sich auf den Boden wirft und laut genug heult 'Mimimi I feel offended'...  ;)

 

Das ist Unfug und das weißt du auch.

Higgs Bosson schreibt davon, dass man in Beziehung zum Kind geht und es als Menschen ernstnimmt. Nirgends hat sie geschrieben, dass ein Elternteil sich von seinem Kind tyrannisieren lassen soll.

 

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vor 57 Minuten schrieb Moriz:

Der nächste Lernschritt lautet dann: "Wenn du nicht tust was ich will, dann behaupte ich du hättest mich missbraucht!" :(

 

Der nächste Lernschritt hier im Thread wäre, wenn all diejenigen, die nun  meinen, kurzschlüssig über Higg Bossons hämisch herfallen zu müssen, sich zuerst über Pikler-Pädagogik informieren 

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

Der nächste Lernschritt hier im Thread wäre, ...

 

... einfach die Finger von der Tastatur zu halten. Es führt zu nichts. Alle reden fröhlich an einander vorbei.

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vor 48 Minuten schrieb Werner001:

Verzeihung wenn ich eine blöde Frage stelle, aber als Ältester von drei Kindern kenne ich die Wickelei nur bei Babys, die ich noch weniger um Einverständnis bitten könnte als insere beiden Katzen, weil einfach das Verständnis gar nicht da ist. Wie frage ich einen Säugling nach seinem Einverständnis? Wie gibt er es?

 

Dir ist aber schon bewusst, dass Babies, auch wenn sie noch nicht sprechen können, durchaus Möglichkeiten haben sich mitzuteilen? 

Du merkst blitzschnell, ob der Säugling sich dagegen wehrt, auf den Wickeltisch gelegt zu werden, oder eben erfreut darüber ist.

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:
vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

Der nächste Lernschritt hier im Thread wäre, ...

 

... einfach die Finger von der Tastatur zu halten. Es führt zu nichts. Alle reden fröhlich an einander vorbei.

 

Schön, dass du das mittlerweile erkannt hast. 🙂

Nun müsstest du nur nochmal zurückscrollen und Higgs Bossons Kommentar lesen, um zu erkennen, dass du nicht ganz unschuldig an diesem Aneinandervorbeireden bist 😉

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

Schön, dass du das mittlerweile erkannt hast. 🙂

Nun müsstest du nur nochmal zurückscrollen und Higgs Bossons Kommentar lesen, um zu erkennen, dass du nicht ganz unschuldig an diesem Aneinandervorbeireden bist 😉

 

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Mirdochegal. 

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Gerade eben schrieb Die Angelika:

 

kann dir auch egal sein, du wirst höchstwahrscheinlich keinerlei Kinder mehr wickeln 😄

 

Nein, denn auch unsere Enkelkinder sind aus dem Windelalter raus, und weitere wird es nicht geben. 

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

Nein, denn auch unsere Enkelkinder sind aus dem Windelalter raus, und weitere wird es nicht geben. 

 

Keine Urenkel? 

Lach, aber die werden nun seltenst von Urgroßeltern gewickelt.

Mein Enkelsohn hat seine Mutter heute am 1. Quarantänetag ohne Papa bereits bedenklich nahe an ihre Grenzen gebracht. Er ließ ein schweres Holzbrett beim Transport passgenau auf seine große Zehe fallen, die nun vermutlich gebrochen ist. Öhm....klasse wenn du mit 2 Kids in Quarantäne bist. 

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vor 25 Minuten schrieb Werner001:

Ich persönlich habe nicht die allergeringsten Erinnerungen an meine Wickelzeit, ich kann mir nicht vorstellen, dass mich das irgendwie geprägt haben sollte.

 

Um das 'Einverständnis bitten' hat weniger was mit einem formalen Vertragsakt zu tun, es geht darum, 'ganz im Kontakt mit dem Kind' zu sein - dann kriegst Du sehr schnell mit, ob das vom Kind her ok ist. Ein brüllender Säugling oder Kleinkind, die sich winden ist jedenfalls ein klares NEIN. Wenn man wenigstens mit Achtsamkeit angeht, ist man schon auf einem guten Weg. Mit etwas älteren Kinder kann man das tatsächlich besprechen.

 

Dass Du Dich nicht an Deine Wickelzeit erinnern kannst, das ist nicht Ungewöhnlich. Trotzdem wird die Persönlichkeit eines Menschen in der ersten drei Jahren seines Lebens festgelegt und geprägt. Was dort nicht angelegt wird, ist später nur sehr schwer zu erreichen oder zu verändern.

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Bei Babies und Kleinkindern mitzureden, und wie man sie behandelt, ist sehr sehr voller Gefahren, denn meiner Meinung nach ist es so in Wirklichkeit:

 

1. Kinder sind Mini-Erwachsene, und keine unschuldige Tabula rasa.

2. Kinder können grausam sein.

3. Sogar verhaltensgestört können sie sein.

4. Es gibt viele Erwachsene, die fürchten Kinder.

5. Natürlich gibt es auch gute pflegeleichte Kinder und Babys.

 

 

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vor 8 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Kinder, die gelernt haben, in sehr unterschiedlichen Kontexten Nein zu sagen (und das lernen sie, wenn ihr Nein respektiert wird), sind lebenslang geschützter vor Übergriffigkeiten von Erwachsenen. Denn Neinsagenkönnen hängt mit dem Selbstbewusstsein zusammen. Das wird dann gut entwickelt, wenn ein Mensch in seiner Kindheit erfahren hat, dass sein Nein Respekt findet.

 

Und das fängt schon da an, wo Eltern eben, wenn das Kleine Oma oder Opa nicht zum Abschied küssen will, es nicht damit nötigen, dass sie ihm Schuldgefühle einreden, weil ja die arme Oma/der arme Opa ach so traurig ist, wenn das Kind kein Küsschen gibt. Respekt eben vor der Intimsphäre des Kindes.

Ich sehe immer noch keine belastbaren Zahlen, dafür viele Behauptungen.

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vor 8 Stunden schrieb Higgs Boson:

Ein brüllender Säugling oder Kleinkind, die sich winden ist jedenfalls ein klares NEIN. Wenn man wenigstens mit Achtsamkeit angeht, ist man schon auf einem guten Weg.

K1 war ein Schreikind. 

 

Ich habe es Stundenlang abends auf dem Arm getragen und ihm etwas vorgesungen, um es zu beruhigen. 

 

Offensichtlich hätte ich das nicht machen sollen, denn da es permanent gebrüllt und geweint hat, hat es mir offensichtlich die Zustimmung verweigert, ein klares nein. Ich bin schon ein schlimmer Vater.

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vor 40 Minuten schrieb rince:

Ich habe es Stundenlang abends auf dem Arm getragen und ihm etwas vorgesungen, um es zu beruhigen. 

Offe.nsichtlich hätte ich das nicht machen sollen, denn da es permanent gebrüllt und geweint hat, hat es mir offensichtlich die Zustimmung verweigert, ein klares nein. Ich bin schon ein schlimmer Vater.

oder ein schlechter Sänger. :D

Bei dieser Vorlage konnte ich einfach nicht widerstehen

 

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vor 10 Stunden schrieb Die Angelika:

Kinder, die gelernt haben, in sehr unterschiedlichen Kontexten Nein zu sagen (und das lernen sie, wenn ihr Nein respektiert wird), sind lebenslang geschützter vor Übergriffigkeiten von Erwachsenen. Denn Neinsagenkönnen hängt mit dem Selbstbewusstsein zusammen. Das wird dann gut entwickelt, wenn ein Mensch in seiner Kindheit erfahren hat, dass sein Nein Respekt findet.

Klingt gut. Aaaaber...

 

Es gibt da wohl so eine Phase im Leben des Kleinkindes, da ist "nein" sein Lieblingswort. Da testet es aus, wie weit es mit seinem Willen kommt. Ich bin mir nicht sicher, ob es im Sinne der Erziehung ist, jedes dieser trotzigen 'Neins' zu respektieren - oder ob man sich dann nicht einen Haustyrannen heranzieht.

Keine Ahnung, wie man da den goldenen Mittelweg findet, bei dem das Kind sowohl lernt, selbstbewusst 'Nein' zu sagen also auch Grenzen zu respektieren.

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vor einer Stunde schrieb Wunibald:

oder ein schlechter Sänger. :D

Bei dieser Vorlage konnte ich einfach nicht widerstehen

 

Das war mir beim Schreiben durchaus bewusst 🤪

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vor 2 Stunden schrieb rince:

K1 war ein Schreikind. 

 

Ich habe es Stundenlang abends auf dem Arm getragen und ihm etwas vorgesungen, um es zu beruhigen. 

 

Offensichtlich hätte ich das nicht machen sollen, denn da es permanent gebrüllt und geweint hat, hat es mir offensichtlich die Zustimmung verweigert, ein klares nein. Ich bin schon ein schlimmer Vater.

 

Das ist jetzt ein schönes Beispiel, um nochmal einen Anlauf zu nehmen zur Erklärung, worum es grundsätzlich geht.

K1 war ein Schreikind. Es hat geschrieen und deshalb bist du zu ihm in Beziehung gegangen, weil du sein Schreien als Unmutsäußerung interpretiert hast. Du wolltest es beruhigen. Das Kind hat also nicht erst zu schreien angefangen, als du es auf den Arm genommen hast. Es wollte also bereits zuvor signalisieren, dass irgendetwas nicht stimmt.

Das Kind hat dir insofern tatsächlich die Zustimmung verweigert, als es dir durch die Fortsetzung seines Schreiens signalisiert hat, dass der Grund seines Schreiens nicht dadurch beseitigt ist, dass du es auf den Arm genommen hast. Es hat weiterhin geschriien, weil es dir verständlich machen wollte, was es braucht. Deshalb war es völlig richtig, dass du dich nicht wieder von deinem Kind entfernt und es schreien lassen hast. Du bist in der Beziehung mit ihm geblieben. Dadurch hast du ihm nämlich klar gezeigt "Ich bin da für dich. Ich will dir helfen". Das ist wichtig, weil das Kind damit gelernt hat, dass es mit seinen Nöten nicht allein ist, dass das Elternteil da ist und auch dann da bleibt, wenn die Ursache für das Schreien weiterhin besteht (warum auch immer). Damit lernt das Kind Urvertrauen "Mein Papa ist zwar nicht Supermann, aber er ist für mich da, wenn ich in Not bin. Er steht mir auch in beschissenen Lebenssituationen bei und entfernt sich nicht von mir, weil ihn meine Situation nervt".

Wenn nun das Auf-den-Arm-Nehmen nicht hilft, dann probiert man es als Elternteil eben damit, dass man ihm zusätzlich etwas Beruhigendes vorsingt. Wenn auch das nicht hilft, macht man sich auf die Suche nach weiteren Ursachen. Das Problem ist dabei allerdings, dass das Kind eben nur begrenzt kommunikationsfähig ist.

 

Zustimmungsverweigerung wäre es hingegen, wenn das Kind z.B. ruhig  und wach in seinem Bettchen liegt, dann herausgenommen wird, weil grad Besuch da ist und der das Kleine endlich auch mal im Arm halten will, und das Kind dann zu schreien beginnt. Damit signalisiert es klar, dass es in Ruhe gelassen werden will. Nun sollten Eltern dann dafür sorgen, dass das Kind in Ruhe gelassen wird und es eben wieder in sein Bettchen legen. Es ist davon auszugehen, dass dann recht schnell wieder Ruhe einkehren würde. 

Oft genug geschieht dabei aber ganz Anderes: Großes Hallo, Pseudoverständnis für das Kleine, aber es wird weitergereicht zu Oma und Opa. Das Kleine steigert sein Brüllen, es interessiert nur scheinbar. Oma strahlt das Kleine an und meint "Och ja mein Kleines, du bist ja niedlich, ach guck dir nur die kleinen Händchen an." und zeigt sich ganz beeindruckt von der "kräftigen Stimme" des Kleinen, interessiert sich aber nicht die Bohne für die damit verbundene Botschaft, nämlich dass das Kleine recht deutlich signalisiert, dass es nicht bereit dazu ist, herumgereicht zu werden. Es will seine Ruhe in seinem Bettchen.

Was lernt ein Kind aus dieser Erfahrung? Ich denke, das ist klar:

Es lernt, dass seine Bedürfnisse für Erwachsene keine Rolle spielen und es sich nicht mitzuteilen braucht.  

Wenn das öfter passiert, verfestigt sich dieser Lerninhalt und es wird ihn verinnerlichen. Dieser Lerninhalt wird dann auch später sein Verhalten prägen.

 

Ich hatte auch so ein "Schreikind" für die ersten zwei Monate seines Lebens. Mein Zwillingsmädchen wollte nicht gestillt werden und bekam deshalb Babymilch. Tja, damit ergab sich für uns folgendes Dauerszenario:

Das Mädchen schrie zuerst, weil es offensichtlich Hunger hatte.

Es bekam sein Fläschchen, war ruhig, wurde gewickelt, war weiterhin ruhig, wurde es Bett gelegt, weil sie am Einschlafen war, und kurze Zeit später ging das Schreien los. Wir waren über Wochen hinweg ratlos, sie war nahezu nicht zu beruhigen. Die Kinderärztin wusste auch keinen Rat. Da das Ganze jedes Mal kurze Zeit nach dem Füttern passierte, probierte ich andere Milchnahrung aus. Keine Besserung. Das ging so lange, bis ich schließlich bei Sojamilchprodukten angelangt war. Zwei Tage nach Ernährungsumstellung war Ruhe im Karton. Als dann langsam andere Kost dazu kam, ging das Problem wieder los, allerdings nicht in der gleichen Regelmäßigkeit. Also schaute ich mal genauer, was sie zu essen bekam und bei welcher Art von Kost sie nach dem Essen schrie. Es war generell dann der Fall, wenn in irgendeiner Form Milch dabei war. Also bekam sie nichts mehr von mir, was normale Milch enthielt. Das Mädel hatte schlichtweg eine Laktoseintoleranz, wovon man damals noch recht wenig wusste. 

Darauf gekommen waren wir, weil wir eben auch bei diesem Thema nicht aus der Beziehung mit ihr gingen, sondern dranblieben. 

Und auch wenn sie zunächst zwei Monate schrie, hat sie auch in diesen zwei Monaten gelernt, dass wir für sie da sind.

 

Weiteres Beispiel:

Bei einem meiner Söhne passierte mir mal beim Wickeln ein ganz bescheuertes Malheur, das ich  jedoch erst bemerkte, weil er sich deutlich bemerkbar machte. Der Kleine, gerade rundum versorgt, schrie trotzdem wie am Spieß und war nicht zu beruhigen. Tja, was tun? Also rumtragen, singen, das ganze Programm eben. Ratlosigkeit, er schrie weiter. In meiner Not entschloss ich mich, ihn nochmals zu wickeln, obwohl er ja grad gewickelt worden war. Kaum legte ich ihn auf den Wickeltisch, beruhigte er sich auch schon. Ich öffnete die Windel und was sah ich da? Von mir unbemerkt war ein kleiner Schraubverschluss von einer Cremetube (er hatte ständig Hautprobleme und daher eine besondere Creme) mit in die Windel geraten. Die hatte natürlich gestört. Ich werde das kleine Gesichtchen nie vergessen, wie er mich ansah, als ich ihn dann wieder frisch gewickelt auf den Arm nahm. Das war pure Erleichterung 🙂

Für mich war es einfach klar, dass kein Kind einfach so aus purem Spaß wie am Spieß brüllt, sondern etwas mitteilen will. Das zu entschlüsseln, ist halt bei den lieben Kleinen harte Arbeit aufgrund ihrer begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten. Und genau darum geht es, wenn erklärt wird, dass die Mitteilungen eines Kindes mit Respekt behandelt werden sollen. 

Das heißt nicht, dass ich dem an der Kasse wegen verweigerter Süßigkeiten sich auf den Boden werfenden und brüllenden Kind nachgeben soll. Es heißt aber, dass ich mit ihm dennoch in Beziehung bleiben soll, also ruhig und deutlich mit ihm kommuniziere (Was in solchen Situationen nicht immer gelingt). Wenn das Grundprinzip meiner Erziehung ist, dann wird es das Kind auch verkraften, wenn ich nicht alles perfekt mache. Aber es wird zugleich ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln, sodass es seine Bedürfnisse vertreten kann, und diese auch angemessen vertreten kann, wenn ich ihm eben erkläre, warum ich ihm dieses oder jenes zugestehe und anderes verweigere (ihm also auch Grenzen setze). 

 

Wie Menschen kommunizieren, wird von Anfang an eingeübt, eben auch durch die Art und Weise, wie Eltern mit ihrem Kind kommunizieren.

Wer als Kind gelernt hat, dass es auch als Person mit weniger Macht respektvoll behandelt wird, wird auch als Erwachsener  in einer Führungsposition eher respektvoll mit Untergebenen kommunizieren können. 

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Klingt gut. Aaaaber...

 

Es gibt da wohl so eine Phase im Leben des Kleinkindes, da ist "nein" sein Lieblingswort. Da testet es aus, wie weit es mit seinem Willen kommt. Ich bin mir nicht sicher, ob es im Sinne der Erziehung ist, jedes dieser trotzigen 'Neins' zu respektieren - oder ob man sich dann nicht einen Haustyrannen heranzieht.

Keine Ahnung, wie man da den goldenen Mittelweg findet, bei dem das Kind sowohl lernt, selbstbewusst 'Nein' zu sagen also auch Grenzen zu respektieren.

 

Selbstverständlich.

Bei einer Beziehungspflege wie Piker das meint, geht es ja eben darum, Machtgefälle abzubauen durch eine Kommunikation, die so heißt, weil ich MIT jemandem spreche und nicht Über jemanden und ÜBER jemanden in Wort und Tat verfüge. 

Grenzen zu respektieren, ist eine wechselseitige Angelegenheit.

Das Wort "Nein" wird im Leben eines Kleinkindes zum Lieblingswort, weil es austestet, wo die Grenzen sind. 

Wenn dann ein grenzüberschreitendes Nein kommt, dann sollten Eltern auch das dem Kind klar in einer Form von Kommunikation mitteilen, mit der sie mit dem Kind in Beziehung bleiben.

Die Beziehung ist dann abgeschnitten, wenn ich bei solch einem grenzüberschreitenden Nein lospoltere "Was bildest du kleiner Hosenscheißer dir eigentlich ein! Ich bin deine Mutter und ich sage dir, wo es hier lang geht"

Dieses In-Beziehung-Gehen-und-Bleiben spielt lebenslang eine Rolle. Ich erinnere mich noch gut daran, wie wenig Beziehung mit meinen Eltern in meiner Jugend noch da war, weil sie eben genau dies nicht getan, sondern die Beziehung meinten als Druckmittel verwenden zu können "Solange du die Füße unter meinem Tisch hast,....." ICh vermute, dass diesen Satz in Variationen ne Menge Menschen meiner Generation zu hören bekamen.

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