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Evangelium vom Sonntag/ Bibelteilen/ Verweilen.....


Monika

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26. Sonntag im Jahreskreis

 

 

Gott ist größer als das Herz der Menschen. Wir sollen ihm keine Vorschriften machen. Auch bei Menschen, die anders fromm und anders gläubig sind als wir, ist der Geist Gottes am Werk; ohne ihn gibt es nichts Gutes. Und auch bei denen, die das Christentum bekämpfen, ist nicht alles nur böser Wille. Vielleicht bekämpfen sie nur das, was wir zu Unrecht als Christentum ausgegeben haben. Innerhalb der christlichen Gemeinschaft aber lautet die Grundfrage: Wie stehst du zu Christus? Und noch wichtiger: Wie steht Christus zu dir? Alles andere ist weniger wichtig.

 

 

 

Tagesheilige: Hl Vinzenz von Paul

 

ERSTE Lesung

Num 11, 25-29

Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk zu Propheten würde!

Lesung aus dem Buch Numeri

In jenen Tagen

25kam der Herr in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in prophetische Verzückung, die kein Ende nahm.

26Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie war der Geist gekommen. Sie standen in der Liste, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Sie gerieten im Lager in prophetische Verzückung.

27Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Verzückung geraten.

28Da ergriff Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!

29Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!

 

ZWEITE Lesung

Jak 5, 1-6

Euer Reichtum verfault

Lesung aus dem Jakobusbrief

1Ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird.

2Euer Reichtum verfault, und eure Kleider werden von Motten zerfressen.

3Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze.

4Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere.

5Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt, und noch am Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet.

6Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht, er aber leistete euch keinen Widerstand.

 

 

 

 

Evangelium

Mk 9, 38-43.45.47-48

 

 

Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

In jener Zeit

38sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

39Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden.

40Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

41Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

42Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.

43Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.

44/45Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.

46/47Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,

48wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

 

 

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27. Sonntag im Jahreskreis

 

 

Die Schöpfung im reinen Naturzustand hat nie existiert: Immer war sie die Schöpfung Gottes. Und der Mensch, seit wir von ihm wissen, war nie allein; immer waren es Mann und Frau, einander zur Hilfe und zur Freude gegeben - von ihrem Schöpfer. Nicht von der Erde her und nicht vom Tier her kann der Mensch sich selber wirklich verstehen. Er ist Gottes liebendes Wort in die geschaffene Welt hinein. Nur - was ist daraus geworden?

 

 

Tagesheilige: Hl Franz von Assisi

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Gen 2, 18-24

 

 

Und sie werden ein Fleisch

 

Lesung aus dem Buch Genesis

 

18Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

19Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.

20Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.

21Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.

22Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.

23Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen.

24Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch.

 

 

 

ZWEITE Lesung

Hebr 2, 9-11

 

 

Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab

 

Lesung aus dem Hebräerbrief

 

Brüder!

9Den, der nur für kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt.

10Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete.

11Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle von Einem ab; darum scheut er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

 

 

 

Evangelium

Mk 10, 2-16

Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

2Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.

3Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?

4Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen.

5Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben.

6Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.

7Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen,

8und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.

9Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

10Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber.

11Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch.

12Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

13Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab.

14Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.

15Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

16Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

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......die ihm entspricht.

 

Deshalb hat Gott die Frau nicht aus dem Haupt des Mannes erschaffen, dass sie nicht über ihn herrsche und nicht aus seinen Füßen, dass er nicht auf sie trete, sondern aus seiner Seite, dass er sie liebe. (aus dem Talmud)

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28. Sonntag im Jahreskreis

 

 

Wenn ein guter und wissender Mensch uns anschaut, dann fühlen wir uns geprüft, durchleuchtet. Wenn wir in Ordnung sind, ertragen wir seinen Blick, er macht uns reiner und reifer, und wir sind froh. Viele Menschen haben Jesus gesehen, und er hat sie gesehen; aber einige hat er angeblickt, das waren Augen-blicke großer Entscheidung.

 

 

Tagesheilige: Hl Johannes XXIII., Hl Bruno von Köln, Hl Maria Desolata

 

 

 

ERSTE Lesung

Weish 7, 7-11

Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit der Weisheit

Lesung aus dem Buch der Weisheit

7Ich betete, und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte, und der Geist der Weisheit kam zu mir.

8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.

9Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.

10Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.

11Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir, unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen.

 

ZWEITE Lesung

Hebr 4, 12-13

Das Wort Gottes richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens

Lesung aus dem Hebräerbrief

12Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens;

13vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden.

 

 

 

Evangelium

Mk 10, 17-30

Verkaufe, was du hast, und folge mir nach!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

17lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.

19Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!

20Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

21Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

23Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

26Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

27Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

28Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

29Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,

30wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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29. Sonntag im Jahreskreis

 

Jesus war ein guter Lehrer, aber er hatte schlechte Schüler, und er hat sie bis heute. Schüler, die auf Stühlen sitzen wollen, anstatt sich in Bewegung zu setzen, ihren Weg zu suchen: den Weg, auf dem vorausgeht: den Weg der großen Befreiung, in Armut und Schwachheit. Die Kirche Christi ist kein Ort, kein Machtapparat; sie ist Bewegung und Wachstum, Zeugnis für den lebendigen, anwesenden Gott.

 

 

 

Zur 1. Lesung vom „Knecht Gottes“, dem horchenden Schüler und treuen Zeugen, war in der Lesung vom 24. Sonntag die Rede. Die heutige Lesung ist eine Auswahl aus dem vierten Lied vom Gottesknecht beim Propheten Jesaja. Der volle Text wird am Karfreitag gelesen (1. Lesung). In Jesus hat diese Weissagung ihre große Erfüllung gefunden. Er ist gekommen, um die Schuld der vielen auf sich zu nehmen und für alle den Tod zu erleiden.

 

 

ERSTE Lesung Jes 53, 10-11

Er gab sein Leben als Sühnopfer hin; er wird Nachkommen sehen und lange leben

Lesung aus dem Buch Jesaja

10Der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen Knecht, er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen.

11Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.

 

 

Antwortpsalm Ps 33 (132), 4-5.18-19.20 u. 22 (R: 22)

R Lass deine Güte über uns walten, o Herr, (GL neu 60, 1)

denn wir schauen aus nach dir. - R

4 Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, VI Ton

all sein Tun ist verlässlich.

5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht,

die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. - ®

18 Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren,

die nach seiner Güte ausschaun;

19 denn er will sie dem Tod entreißen

und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. - ®

20 Unsre Seele hofft auf den Herrn;

er ist für uns Schild und Hilfe.

22 Lass deine Güte über uns walten, o Herr,

denn wir schauen aus nach dir. - R

 

 

Zur 2. Lesung Was Jesus für uns war, was er für uns getan hat, kann auf verschiedene Weise gesagt werden; wir können es nicht in einer einzigen Aussage zusammenfassen. Er ist der Hirt, der Lehrer, der Arzt. In der heutigen Lesung wird er als der Hohepriester gesehen, der sich selbst als Opfer dargebracht hat und nun bei Gott für uns eintritt. Als wahrer Mensch und wahrer Gott kann er Mittler sein zwischen Gott und den Menschen.

 

 

ZWEITE Lesung Hebr 4, 14-16

Lasst uns voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade

Lesung aus dem Hebräerbrief

Brüder!

14Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten.

15Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.

16Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit.

 

 

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Mk 10, 45

Halleluja. Halleluja.

Der Menschensohn ist gekommen, um zu dienen

und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Zum dritten Mal spricht Jesus von seinem bevorstehenden Leiden. Fast scheint es, als hätten die Jünger immer weniger verstanden von dem, was Jesus ihnen eigentlich sagen wollte. Er ist gekommen, um zu dienen und sein Leben hinzugeben für die Vielen; sie aber stellen sich das Reich Gottes wie einen Staat vor, der von den Mächtigen beherrscht wird. Im Reich Gottes können Verantwortung nur die übernehmen, die bereit sind, mit Jesus den Leidensweg zu gehen.

 

 

Evangelium Mk 10, 35-45

Der Menschensohn ist gekommen, um sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

35traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.

36Er antwortete: Was soll ich für euch tun?

37Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen.

38Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?

39Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.

40Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.

41Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.

42Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen.

43Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein,

44und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.

45Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

 

Quelle

bearbeitet von MartinO
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30. Sonntag im Jahreskreis

 

 

Der Mensch kann sehen und hören, und er weiß, dass er es kann. Dieses Wissen unterscheidet ihn vom Tier. Wenn ein Sinnesorgan gestört ist, fühlt er sich in seinem Menschsein beeinträchtigt, alles wird schwerer für ihn. Außer dem äußeren Sinnesorgan hat der Mensch aber auch eine innere Fähigkeit, das Gesehene oder Gehörte aufzunehmen; diese Fähigkeit kann sich entfalten oder auch verkümmern. Es gibt Wirklichkeiten, die wir sehen, während wir für andere blind und taub sind. Wenn wir für die Wirklichkeit Gottes offen sind, fähig zu sehen und zu hören, dann ist das ein großes Glück. Und Glück verpflichtet.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Jer 31, 7-9

 

 

Blinde und Lahme, tröstend geleite ich sie heim

 

Lesung aus dem Buch Jeremia

 

7So spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.

8Seht, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück.

9Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an wasserführende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

Hebr 5, 1-6

 

 

Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks

 

Lesung aus dem Hebräerbrief

 

1Jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen.

2Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist;

3deshalb muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen.

4Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron.

5So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt,

6wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.

 

 

 

 

Evangelium

Mk 10, 46-52

 

 

Rabbuni, ich möchte wieder sehen können

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

In jener Zeit

 

46als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.

47Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!

48Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

49Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.

50Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu.

51Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können.

52Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

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Franciscus non papa

wie gut das Evangelium doch zum heutigen Sonntag paßt. Der blinde Bartimäus weiss um seine Behinderung und er schreit um Erbarmen.

 

Und Jesus schenkt ihm die Sicht auf die Realität.

 

Andere erkennen gar nicht ihre Blindheit, sie schwadronieren von Barmherzigkeit, versuchen sich durch billige Entschuldigungen reinzuwaschen.

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1. November

 

Allerheiligen

 

Hochfest

 

 

Die Anfänge des Allerheiligenfestes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Ephräm der Syrer und Johannes Chrysostomus kennen bereits ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai bzw. am 1. Sonntag nach Pfingsten, der im griechischen Kalender heute noch der Sonntag der Heiligen heißt. Im Abendland gab es seit dem 7. Jahrhundert ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai (Einweihung des römischen Pantheons zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer am 13. Mai 609). Das Fest aller Heiligen (nicht nur der Märtyrer) am 1. November kam im 8. Jahrhundert aus Irland und England auf den europäischen Kontinent und hat sich bald allgemein durchgesetzt.

 

Allerheiligen ist wie ein großes Erntefest; eine „Epiphanie von Pfingsten“ hat man es auch genannt. Die Frucht, die aus dem Sterben des Weizenkorns wächst und reift; sehen wir, bewundern wir, sind wir. Noch ist die Ernte nicht beendet; Allerheiligen richtet unsern Blick auf die Vollendung, auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen und bestimmt hat. Noch seufzen wir unter der Last der Vergänglichkeit, aber uns trägt die Gemeinschaft der durch Gottes Erwählung Berufenen und Geheiligten; uns treibt die Hoffnung, dass auch wir zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen werden. Und schon besitzen wir als Anfangsgabe den Heiligen Geist.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Offb 7, 2-4.9-14

 

 

Ich sah eine große Schar aus allen Nationen und Sprachen; niemand konnte sie zählen

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

2Ich, Johannes, sah vom Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu:

3Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben.

4Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen:

9Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.

10Sie riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.

11Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an

12und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.

13Da fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen?

14Ich erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.

 

 

 

ZWEITE Lesung

1 Joh 3, 1-3

 

 

Wir werden Gott sehen, wie er ist

 

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

 

Brüder!

 

1Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.

2Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

3Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.

 

 

 

Evangelium

Mt 5, 1-12a

 

 

Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

In jener Zeit,

 

1als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.

2Dann begann er zu reden und lehrte sie.

3Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

4Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

5Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

6Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

7Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

8Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

9Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

10Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

11Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

12Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

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Selig die Barmherzigen, sie werden Erbarmen finden!

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32. Sonntag im Jahreskreis

 

 

Etwas von seinem Überfluss hergeben ist nichts Besonderes. Die Hochherzigkeit fängt dort an, wo ich etwas schenke, das mir selbst nützlich oder gar notwendig wäre. Und sie endet damit, dass ich nicht nur meine Habe gebe, sondern alles: auch meine Kraft, meine Zeit, mein Leben. Jesus konnte sagen: Ich habe euch das Beispiel gegeben.

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Kön 17, 10-16

Die Witwe machte aus der Hand voll Mehl ein kleines Gebäck und brachte es zu Elija heraus

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

In jenen Tagen

10machte sich der Prophet Elija auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken!

11Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!

12Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Hand voll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.

13Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim, und tu, was du gesagt hast. Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck, und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten;

14denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet.

15Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Sohn viele Tage zu essen.

16Der Mehltopf wurde nicht leer, und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.

 

ZWEITE Lesung

Hebr 9, 24-28

Christus wurde ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen

Lesung aus dem Hebräerbrief

24Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen;

25auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, denn er ist nicht wie der Hohepriester, der jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht;

26sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.

27Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt,

28so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinweg zunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.

Evangelium

Mk 12, 38-44

Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

38lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt,

39und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.

40Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.

41Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel.

42Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.

43Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.

44Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

bearbeitet von Monika
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33. Sonntag im Jahreskreis

Die Katastrophen der Natur und der Geschichte sind noch nicht das Endgericht. Sie laufen ihm voraus. Das Ereignis, das wir erwarten und für das wir uns bereitmachen sollen, ist das Kommen des Menschensohnes. Wie das sein wird, können wir uns nicht ausmalen; sicher nicht so, wie es auf alten und neuen Gemälden dargestellt wird. Es wird größer sein, göttlicher und menschlicher. Wo die Klarheit Gottes aufleuchtet, sind alle Fragen beantwortet, alle Taten gerichtet.

Zur 1. Lesung Über die Auferstehung der Toten hat das Alte Testament selten und erst in den späteren Schriften gesprochen, zum ersten Mal ausdrücklich im Buch Daniel (12,2-3). Die Gerechten - jeder, der im Buch des Lebens verzeichnet ist - werden auferstehen „zum ewigen Leben“, die anderen „zur Schmach, zu ewigem Abscheu“. Im Zusammenhang ist die Rede von schrecklichen Ereignissen, die in der Zeit des Endes über das Volk Gottes kommen werden. Nicht alles in diesen Sätzen ist für uns verständlich; erst das Christusereignis hat auf die dunkle Frage nach dem Leben über den Tod hinaus ein helleres Licht geworfen.

ERSTE Lesung Dan 12, 1-3

Dein Volk wird in jener Zeit gerettet

Lesung aus dem Buch Daniel

1In jener Zeit tritt Michael auf, der große Engelfürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch dein Volk wird in jener Zeit gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist.

2Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu.

3Die Verständigen werden strahlen, wie der Himmel strahlt; und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig wie die Sterne leuchten.

Antwortpsalm Ps 16 (15), 5 u. 8.9-10.2 u. 11 (R: vgl. 1)
R Behüte mich, Gott,

(GL neu 649, 2 oder 651, 7)
denn ich vertraue auf dich. - R
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;

II. oder V. Ton

du hältst mein Los in deinen Händen.

8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen.

Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. - ®

9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;

auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

10 Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis;

du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. - ®

2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;

mein ganzes Glück bist du allein.“

11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.

Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,

zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. - R





Zur 2. Lesung Das Opfer Jesu Christi unterscheidet sich von den Opfern des Alten Bundes dadurch, dass es einmalig und ein für alle Mal wirksam ist. Es braucht nicht wiederholt zu werden: es kann überhaupt nicht wiederholt werden. Und es gibt keine Vollendung über das hinaus, was Jesus durch seine Opferhingabe erreicht hat. Es gibt keine noch größere Wirklichkeit, die an die Stelle des Neuen Bundes treten könnte. Jetzt kann es sich für uns nur darum handeln, dass wir Christus nachfolgen bis an das Ziel, zu dem er uns vorausgegangen ist.




ZWEITE Lesung Hebr 10, 11-14.18

Durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt

Lesung aus dem Hebräerbrief

11Jeder Priester des Alten Bundes steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können.

12Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt;

13seitdem wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden.

14Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt.

18Wo aber die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Sündopfer mehr.

 

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Lk 21, 36

Halleluja. Halleluja.

Wacht und betet allezeit,

damit ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.

Halleluja.


Zum Evangelium Der Untergang Jerusalems und das Ende des Tempels sind Ereignisse, die jenseits der berechenbaren Weltgeschichte stehen. Die Jünger haben Jesus nach dem Zeitpunkt und nach den Vorzeichen gefragt. Der Zeitpunkt bleibt im Dunkeln. Die gegenwärtige Zeit aber ist Zeit des Wachsens und Reifens bis zu Offenbarung des Menschensohnes „mit großer Macht und Herrlichkeit“. - Am Ende des Kirchenjahres werden wir daran erinnert, dass die Zeit eine Richtung, ein Ziel und ein Ende hat, die Zeit der Menschheit und die kostbare Zeit unseres eigenen Lebens.




Evangelium Mk 13, 24-32

Er wird die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

24In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen;

25die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

26Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen.

27Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

28Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.

29Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht.

30Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft.

31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

32Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

 

Quelle

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Du hältst mein Los in deinen Händen.

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Letzter Sonntag im Jahreskreis

Christkönigssonntag B
Hochfest

 

Wie eine Rangordnung der Werte, so gibt es eine Rangordnung der Wahrheiten: von der unfruchtbaren Wahrheit des Geschwätzes bis zur bewegenden, umstürzenden Wahrheit der großen Rede. Und jenseits aller Rangordnungen gibt es die Wahrheit, die mehr ist als die Summe aller Wahrheiten. Sie ist größer als wir, wir können nur an ihr teilhaben, indem wir in sie eintreten; sie ist der Raum der größeren Wirklichkeit, sie macht uns frei. Es ist die Wahrheit Gottes, die Helle seiner Heiligkeit, die Macht seiner Treue. Die Wahrheit ist sichtbar erschienen: das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

 

 

Zur 1. Lesung In der Lesung aus dem Buch Daniel begegnet uns der Ausdruck „Menschensohn“; das bedeutet zunächst so viel wie „Mensch“. Aber der Träger dieses Titels vereinigt in seiner Person menschliche Gestalt und göttliche Hoheit. Er kommt nicht von „unten“, wie die unheimlichen Tiere, die bei Daniel die mächtigen Reiche dieser Welt verkörpern; der „Menschensohn“ kommt „mit den Wolken des Himmels“, das heißt, er steht auf der Seite Gottes. Im Buch Daniel verkörpert er das Volk Gottes, das nach vielen Leiden von Gott gerettet und geehrt wird. Jesus hat den Titel „Menschensohn“ für sich beansprucht, vor allem dann, wenn er von seinem Leiden und seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit sprach.

 

 

ERSTE Lesung Dan 7, 2a.13b-14

Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft

Lesung aus dem Buch Daniel

2aIch, Daniel, hatte während der Nacht eine Vision:

13bDa kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt.

14Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

 

 

Antwortpsalm Ps 93 (92), 1.2-3.4-5 (R: 1a)

R Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit. - R (GL neu 52, 1)

1 Der Herr ist König, bekleidet mit Hoheit; VIII. Ton

der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.

Der Erdkreis ist fest gegründet,

nie wird er wanken. - ®

2 Dein Thron steht fest von Anbeginn,

du bist seit Ewigkeit.

3 Fluten erheben sich, Herr,

Fluten erheben ihr Brausen,

Fluten erheben ihr Tosen. - ®

4 Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser,

gewaltiger als die Brandung des Meeres

ist der Herr in der Höhe.

5 Deine Gesetze sind fest und verlässlich;

Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit

für alle Zeiten. - R

 

 

Zur 2. Lesung Über dem Weltgeschehen steht nicht ein blindes Schicksal. Auch die Großen der Erde sind im Grunde nur Figur viel größeren Spiels: Mitte und Ziel der Geschichte und ihr eigentlicher Herr, so lehrt uns die Offenbarung, ist Christus. Er ist der „treue Zeuge“; er ist für die Wahrheit seines Zeugnisses in den Tod gegangen. Seine Königsherrschaft ruht auf der Macht der Wahrheit und der Liebe. Und er hat auch uns zu Königen und zu Priestern gemacht; das heißt: als Christen sind wir mitverantwortlich für den Gang der Weltgeschichte.

 

 

ZWEITE Lesung Offb 1, 5b-8

Der Herrscher über die Könige der Erde hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

5b Jesus Christus ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten, der Herrscher über die Könige der Erde. Er liebt uns und hat uns von unseren Sünden erlöst durch sein Blut;

6er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.

7Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden seinetwegen jammern und klagen. Ja, amen.

8Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.

 

 

Ruf vor dem Evangelium Vers: Mk 11, 9.10

Halleluja. Halleluja.

Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn!

Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,

das nun kommt.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Jesus ist gekommen, um in der Welt die Wahrheit Gottes zu bezeugen. Gott ist Wahrheit, Licht, Leben: alle unsere großen Worte können nur von weitem andeuten, wer Gott wirklich ist. In Jesus aber ist die Wahrheit Gottes sichtbar geworden. Die Welt hat sich dem Licht versperrt, die Wahrheit ist gekreuzigt worden. Vom Kreuz aus hat Christus die Königsherrschaft angetreten.

 

 

Evangelium Joh 18, 33b-37

Du sagst es, ich bin ein König

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

33bfragte Pilatus Jesus: Bist du der König der Juden?

34Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?

35Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?

36Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.

37Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

 

Quelle

bearbeitet von MartinO
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Seine Herrschaft ist ewig, sein Reich geht niemals unter.

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Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.

bearbeitet von Monika
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Erster Adventssonntag

 

 

Die Wochen des Advents sind jedes Jahr aufs Neue die Zeit der Erwar­tung und Bereitung: Vorbereitung auf das Kommen des Herrn, hier und jetzt. Zeit der großen Hoffnung, die aus dem Glauben kommt. Die Kraft der Hoffnung aber ist die Liebe. Das liebende Herz erfährt jetzt schon die Nähe des Herrn und die heilende Kraft seiner Gegenwart.

 

 

 

1. Lesung

Jer 33, 14-16

Ich werde für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen

Lesung aus dem Buch Jeremia

14Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe.

15In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land.

16In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Jahwe ist unsere Gerechtigkeit.

 

2. Lesung 1 Thess 3, 12 - 4, 2

Der Herr möge euer Herz festigen, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus, unser Herr, kommt

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher

12Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben,

13damit euer Herz gefestigt wird und ihr ohne Tadel seid, geheiligt vor Gott, unserem Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt.

1Im übrigen, Brüder, bitten und ermahnen wir euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener!

2Ihr wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben haben.

 

 

 

Evangelium Lk 21, 25-28.34-36

 

Eure Erlösung ist nahe

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

25Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.

26Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

27Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.

28Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

34Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht,

35(so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.

36Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

 

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