Peter Esser Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 (bearbeitet) Peter Esser hat diesen Thread nicht eröffnet. Er entstand durch Splitten aus dem Thread "Maria". Gabriele Man könnte natürlich auch einmal berücksichtigen, daß Dirne im Bayerischen und Österreichischen für «junges Mädchen« steht. Das nimmt, denke ich, der vermeintlichen Unterstellung die Spitze. (Duden, Die deutsche Rechtschreibung, Mannheim 1996, Seite 217) Man muß Gerechtigkeit natürlich auch wollen. Merke: Nicht jede Dirndlträgerin ist gleichzeitig auch übel beleumundet. bearbeitet 19. November 2005 von Gabriele Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Man könnte natürlich auch einmal berücksichtigen, daß Dirne im Bayerischen und Österreichischen für «junges Mädchen« steht. Das nimmt, denke ich, der vermeintlichen Unterstellung die Spitze. (Duden, Die deutsche Rechtschreibung, Mannheim 1996, Seite 217) Man muß Gerechtigkeit natürlich auch wollen. Das ist grundsätzlich richtig, aber im Baierischen sagt man heute eher (und unmissverständlich) "Dirndl", zumindest in Oberbayern, wahrscheinlich auch in Niederbayern (hier in der Oberpfalz heißt es Moidl und Plural: die Moila, jedenfalls höre ich das so)- Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Man könnte natürlich auch einmal berücksichtigen, daß Dirne im Bayerischen und Österreichischen für «junges Mädchen« steht. Das nimmt, denke ich, der vermeintlichen Unterstellung die Spitze. (Duden, Die deutsche Rechtschreibung, Mannheim 1996, Seite 217) Man muß Gerechtigkeit natürlich auch wollen. Merke: Nicht jede Dirndlträgerin ist gleichzeitig auch übel beleumundet. Danke für den Hinweis, Peter. Ich weiß zwar, dass "Dirne" früher ganz allgemein für "Mädchen" stand, habe aber nicht daran gedacht. Natürlich muß man Gerechtigkeit auch wollen, aber genau so muß man versuchen, sich verständlich zu machen. Dazu gehört, Worte so zu verwenden, wie sie von der Mehrzahl verstanden wird. Auch und obwohl das Lehramt der deutschen Rechtschreibung Ausnahmen und andere Bedeutungen kennt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Eine lebendige Sprache ändert sich, manche Wörter haben heute eine andere Bedeutung als vor 100 Jahren. Wir haben ja auch vor 40 Jahren noch gebetet: "du bist gebenedeit unter den Weibern". Heute: ein Aufschrei bei diesem Wort! In der Sprache muss man doch dem Zeitgeist dienen, wenn man verstanden werden will. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 19. November 2005 Autor Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Ich denke, ihr könnt jetzt erst mal aufatmen: Peter aus Österreich hat’s nicht bös’ gemeint, und es war auch nicht so schlimm, wie’s Wolfgang meinte. Darüber kann man sich doch erst mal freuen, meine ich. (Mal davon abgesehen, daß die Geschichte der Mariologie doch die eine oder andere Mähr in dieser Richtung kannte …) Und die Österreicher drücken sich halt komisch aus. In unserem Haus ziehen welche ein; und die sprachen in der Tat vom »Stiegenhaus« … (oder wer setzt den Maßstab?) … Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Ich denke, ihr könnt jetzt erst mal aufatmen: Peter aus Österreich hat’s nicht bös’ gemeint, und es war auch nicht so schlimm, wie’s Wolfgang meinte. Darüber kann man sich doch erst mal freuen, meine ich. (Mal davon abgesehen, daß die Geschichte der Mariologie doch die eine oder andere Mähr in dieser Richtung kannte …) Und die Österreicher drücken sich halt komisch aus. In unserem Haus ziehen welche ein; und die sprachen in der Tat vom »Stiegenhaus« … (oder wer setzt den Maßstab?) … Karl Kraus: Was die Österreicher und die Deutschen trennt ist die gemeinsame Muttersprache. Im übrigen - unter dem Vorwand der Friedensstiftung die Mär von den "Alpentodeln" reaktivieren gilt nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Im übrigen - unter dem Vorwand der Friedensstiftung die Mär von den "Alpentodeln" reaktivieren gilt nicht. Bitte um Aufklärung. Was sind "Alpentodeln"? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Im übrigen - unter dem Vorwand der Friedensstiftung die Mär von den "Alpentodeln" reaktivieren gilt nicht. Bitte um Aufklärung. Was sind "Alpentodeln"? Menschen die deswegen geistig minderbemittelt gehalten werden, weil sie das Alpenland Österreich bewohnen. Ein bei unserem nördlichen Nachbarn nicht unbeliebtes (Vor)urteil. Hier wird dies wissenschaftlich aufgearbeitet: http://oewb.retti.info/oewb-public/show.cg...=&pgm_stat=show Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Menschen die deswegen geistig minderbemittelt gehalten werden, weil sie das Alpenland Österreich bewohnen. Ein bei unserem nördlichen Nachbarn nicht unbeliebtes (Vor)urteil. Ach so, Du meinst "Dodeln". Die kenne ich, wußte bisher aber nicht, dass sie auf Österreich oder die Alpen beschränkt sind. (Im übrigen werden wir leicht offtopic, Herr Kollege.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Wobei es, um sich südlich des Inns nicht um Hals und Kragen zu reden, angemerkt sein darf, dass "Dirne" im Österreichischen eigentlich unbekannt ist. Was es gibt ist "Dirndl", welches sowohl das kleine Mädchen als auch das Dirndlgewand bedeuten kann. Dieser Ausdruck wiederum kommt wohl vom Gewand der "Dirn" oder "Dearn" die als Stallmagd in landwirschaftlichen Betrieben tätig ist oder heute wohl schon eher tätig war. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Im übrigen - unter dem Vorwand der Friedensstiftung die Mär von den "Alpentodeln" reaktivieren gilt nicht. Bitte um Aufklärung. Was sind "Alpentodeln"? Menschen die deswegen geistig minderbemittelt gehalten werden, weil sie das Alpenland Österreich bewohnen. Ein bei unserem nördlichen Nachbarn nicht unbeliebtes (Vor)urteil. Hier wird dies wissenschaftlich aufgearbeitet: http://oewb.retti.info/oewb-public/show.cg...=&pgm_stat=show Nicht ganz Frau Kollegin - nimm und lies: Peter Esser Geschrieben: 19 Nov 2005, 17:07 Und die Österreicher drücken sich halt komisch aus. In unserem Haus ziehen welche ein; und die sprachen in der Tat vom »Stiegenhaus« … (oder wer setzt den Maßstab?) … Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 19. November 2005 Autor Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Wobei das sicherlich etwas foppend gemeint war … unsere Nachbarn waren ganz erstaunt, daß ich ein anderes Wort benutzte. Und erschrocken, daß wir die Sache mit dem Schneekehren am nassen Niederrhein nicht so genau geregelt hatten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Und die Österreicher drücken sich halt komisch aus. In unserem Haus ziehen welche ein; und die sprachen in der Tat vom »Stiegenhaus« … (oder wer setzt den Maßstab?) … Jööö, wie mich das an meine Oma erinnert! Da waren Kartoffeln "Erdäpfel", Tomaten "Paradeiser", Kuchen war "Mehlspeis", der Gehsteig war das "Trottoir" und der "Balkon" mußt unbedingt französisch ausgesprochen werden (aber das war vielleicht auch nicht die österreichische Ader, sonder der Schuß Adelsblut, der diese Marotte bei ihr ausgelöst hat). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 19. November 2005 Autor Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Kaum wird man seinen Prinzipien untreu (keinen Forumsmix zu betreiben) – schon landet man in der Katakombe. Und dann auch noch als Strangeröffner! Naja. Nehme ich die Gelegenheit wahr, das ganze Volk zu grüßen! Tach! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tirunesh Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Wir haben ja auch vor 40 Jahren noch gebetet: "du bist gebenedeit unter den Weibern". Heute: ein Aufschrei bei diesem Wort! Da schrei ich auch. Aber nicht wegen den Weibern. Jung-Tiru, als ganz frische Studentin, in ihrem ersten Seminar überhaupt. Als evangelisch geprägte Atheistin an einer katholischen Uni, von Maria keine Ahnung. Gleich als erste dran beim Übersetzen eines mittelhochdeutschen Textes. Die anderen Studenten spitzen die Ohren, die Dozentin strahlt vor Erwartung. Erstes Wort: "Gebenedît..." Tiru: "Äh..." Dozentin, aufmunternd: "Das ist ganz einfach." Tiru: "Äh..." Dozentin, nachsichtig: "Langes i wird zu ei." Tiru, verzweifelnd: "Äh..." Dozentin, überzeugt, eine Idiotin vor sich zu haben: "Gebene...?" Tiru, in Panik, weil das Wort trotz ei hinten keinen Sinn für sie ergibt: "Äh..." Dozentin, genervt: "Gebenedeit!" Tiru, hat das Wort noch nie gehört: "Hä?" Eine katholische Studentin, die passenderweise Maria hieß, hat mich dann getröstet, dass das Wort zum typisch katholischen Sprachgebrauch gehört und man es nicht kennen muss. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 19. November 2005 Melden Share Geschrieben 19. November 2005 Wer studiert auch schon in Eichstätt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 20. November 2005 Melden Share Geschrieben 20. November 2005 Wer studiert auch schon in Eichstätt? Ich zum Beispiel gaanz früher mal Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
asia Geschrieben 21. November 2005 Melden Share Geschrieben 21. November 2005 Wer studiert auch schon in Eichstätt? Tiru studiert in Eichstätt?!? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tirunesh Geschrieben 21. November 2005 Melden Share Geschrieben 21. November 2005 Tiru studiert in Eichstätt?!? Nein, Tiru hat mal ein paar Semester in Eichstätt studiert. Damals, als sie noch jung, schön und reich war. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 21. November 2005 Melden Share Geschrieben 21. November 2005 Und die Österreicher drücken sich halt komisch aus. In unserem Haus ziehen welche ein; und die sprachen in der Tat vom »Stiegenhaus« … (oder wer setzt den Maßstab?) … Jööö, wie mich das an meine Oma erinnert! Da waren Kartoffeln "Erdäpfel", Tomaten "Paradeiser", Kuchen war "Mehlspeis", der Gehsteig war das "Trottoir" und der "Balkon" mußt unbedingt französisch ausgesprochen werden (aber das war vielleicht auch nicht die österreichische Ader, sonder der Schuß Adelsblut, der diese Marotte bei ihr ausgelöst hat).Dazu braucht man noch nicht mal über die Alpen - schon ein Wechsel von der linken auf die andere Rheinseite und man wird nicht mehr verstanden: Bei uns im Aachener Raum hieß es "Speicher" - in Duisburg hieß es auf einmal "Dachboden". Meine Oma hatte noch die Furchett (Gabel) links neben dem Teller liegen; die Lamperie (Fußleiste) wurden mit dem Aufnehmer (Feudel) abgewischt und mein Opa hat alle Paar Jahre de Plavong (Zimmerdecke) gestrichen, morgens wurden die Plümmos (Federbetten)zum Lüften gehängt, und man saß auf'm Kannapee (Sofa), während ein Kessel Suppe auf dem Herd stand (und eine rechtsrheinische Bekannte meiner Mutter ernsthaft grübelte, wie man Erbsensuppe in einen Flötenkessel bekam - sie hatte sonst nur "Töpfe") und als ich das erste Mal beim Rasenmähen nach einem "Rechen" fragte und eine "Grasharke" bekam war's ganz vorbei ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 21. November 2005 Melden Share Geschrieben 21. November 2005 Eine Bekannte sagte zu ihrer Bundesdeutschen WG Kollegin einmal, dass sie Zeit zum ausrasten brauche, was diese in ernsthafte Sorge versetzte, weil sie nicht wusste dass "ausrasten" bei uns "ausruhen" bedeutet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 21. November 2005 Melden Share Geschrieben 21. November 2005 (bearbeitet) Meine Oma sagte regelmässig "Ich gehe auf den Strich" wenn sie spazieren ging. Einmal fragte sie allerdings eine Nachbarin, ob sie gerade vom Strich käme. Leider hatte die Nachbarin nix mit Etymologie am Hut und reagierte etwas empört. Ach ja, lebendige Sprachen sind doch was herrliches. (offtopic weil nicht aus Österreich) bearbeitet 21. November 2005 von Kulti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 22. November 2005 Melden Share Geschrieben 22. November 2005 Hier im Schwäbischen habe ich erstaunt gelernt, daß man als Teppich bezeichnet, was ich als Kolder kannte, während ein Teppich zum Unterschied Bodenteppich heisst. Prästling hatte ich vom Fränkischen her schon gekannt, aber Gsälts natürlich erst mal mit Gselchtem verwechselt. Naja, so ist das halt... eine Semmete heisst hier Kratzete (alles Schmarrn, für die die hier nur Bahnhof verstehen) und daß ich zur zeit die Bühne ausbau musste ich meiner Schwester auch erst mal erklären. Zumindest eine Stube ist hier auch eine Stube, aber was ein Stäffele ist muss man schon wieder erklären.... Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 22. November 2005 Melden Share Geschrieben 22. November 2005 Naja, so ist das halt... eine Semmete heisst hier Kratzete (alles Schmarrn, für die die hier nur Bahnhof verstehen) und daß ich zur zeit die Bühne ausbau musste ich meiner Schwester auch erst mal erklären. Werner Kratzete heißt es auch in Baden (isst man erstaunlicherweise zu Spargel), aber Bühne??? Wie bitte? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 22. November 2005 Melden Share Geschrieben 22. November 2005 Hier im Schwäbischen habe ich erstaunt gelernt, daß man als Teppich bezeichnet, was ich als Kolder kannte, während ein Teppich zum Unterschied Bodenteppich heisst. Prästling hatte ich vom Fränkischen her schon gekannt, aber Gsälts natürlich erst mal mit Gselchtem verwechselt. Naja, so ist das halt... eine Semmete heisst hier Kratzete (alles Schmarrn, für die die hier nur Bahnhof verstehen) und daß ich zur zeit die Bühne ausbau musste ich meiner Schwester auch erst mal erklären. Zumindest eine Stube ist hier auch eine Stube, aber was ein Stäffele ist muss man schon wieder erklären.... Werner Es wäre kaum zu übertreffen, wenn Du kurz übersetzen könntest Ich denke, Du baust den Speicher aus. Den Tischteppich (Tischtuch) kenne ich nur vom Hören-Sagen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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