Mariamante Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 (bearbeitet) Im Gotteslob unter der Nr. 115 heißt es in der ersten Strophe eines Liedes, das an den Adventsonntagen gesungen wird: "Wir sagen euch an den lieben Advent, sehet die erste Kerze brennt...." Ist der Advent wirklich nur eine "liebliche" Zeit, wo gebacken wird, wo Lieder gesungen werden und Kerzen (am Adventkranz) angezündet werden? Die Gestalt die uns im Advent immer wieder vor Augen gestellt wird ist Johannes der Täufer. Dieser gesellschaftlich schwer akzeptable und eher unbeliebte Mann in Kamelhaaren - fastend in der Wüste, mit starken Worten auftretend wirkt eigentlich wenig lieblich. Daher meine Frage: Sind wir nicht in der Gefahr, die Adventzeit, die eigentlich eine Zeit der Besinnung und der Umkehr sein sollte zu verkitschen? bearbeitet 4. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan M. Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 die vorweihnachtszeit wird doch von der konsumgesellschaft schon lange verkitscht! ab august gibts weihnachtsmänner.... als ob nicht jeder einen abbekäme, wenn es sie erst ab dezember gibt. das "lieb" aus dem lied ist aber sicher nicht so wörtlich zu verstehen. vermutlich fiel dem texter nix besseres ein! ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 nun für mich ist der advent auch eine liebliche zeit ich mag die atmosphäre ser gern Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 die vorweihnachtszeit wird doch von der konsumgesellschaft schon lange verkitscht!ab august gibts weihnachtsmänner.... als ob nicht jeder einen abbekäme, wenn es sie erst ab dezember gibt. das "lieb" aus dem lied ist aber sicher nicht so wörtlich zu verstehen. vermutlich fiel dem texter nix besseres ein! ) Treffllich gesehen: In der Adventzeit gibt es zwar in der Liturgie die Buß- Farbe Violett- aber manchmal ist diese Bußzeit eher von "Weihnachtsfeiern" erfüllt. Ich denke mir: So wie wir Ostern nicht mit voller Herzenskraft feiern können, wenn wir die österliche Bußzeit nicht genützt haben, so ist auch unser Herz für die Feier der Geburt Christi nicht bereit, wenn wir die Adventzeit nicht zur Umkehr und Einkehr nützen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bleze Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Advent & Weihnacht sind wieder die Zeiten von vorgeschobener Nächstenliebe und der generellen "wir haben uns doch alle lieb" Thematik. Und später wird sich wieder wie vorher nett ins Kreuz getreten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Advent & Weihnacht sind wieder die Zeiten von vorgeschobener Nächstenliebe und der generellen "wir haben uns doch alle lieb" Thematik. Und später wird sich wieder wie vorher nett ins Kreuz getreten. Leider gibt es zu Weihnachten manche Aggression und Familientragödie. Der Erwartungsdruck jener, die Weihnachten als "Familienfest" ansehen wirkt auch mit. Vor einigen Jahren erwähnte ein Pfarrer in der Predigt, dass die Polizei wegen Gewalt und Aggression zu Weihnachten sehr oft ausrücken muss. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bleze Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Leider gibt es zu Weihnachten manche Aggression und Familientragödie. Mal ehrlich, das wundert Dich wenn Du dir die Weihnachtszeit und die sozialen Probleme anschaust? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 4. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Im Gotteslob unter der Nr. 115 heißt es in der ersten Strophe eines Liedes, das an den Adventsonntagen gesungen wird: "Wir sagen euch an den lieben Advent, sehet die erste Kerze brennt...." Ist der Advent wirklich nur eine "liebliche" Zeit, wo gebacken wird, wo Lieder gesungen werden und Kerzen (am Adventkranz) angezündet werden? Die Gestalt die uns im Advent immer wieder vor Augen gestellt wird ist Johannes der Täufer. Dieser gesellschaftlich schwer akzeptable und eher unbeliebte Mann in Kamelhaaren - fastend in der Wüste, mit starken Worten auftretend wirkt eigentlich wenig lieblich. Daher meine Frage: Sind wir nicht in der Gefahr, die Adventzeit, die eigentlich eine Zeit der Besinnung und der Umkehr sein sollte zu verkitschen? Gerade als Bußzeit kann einem der Advent doch "lieb" sein. Was den Kitsch betrifft, hast Du natürlich recht, aber dieses Lied muss ich dagegen in Schutz nehmen. Wie heißt es da weiter "wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit!" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Gerade als Bußzeit kann einem der Advent doch "lieb" sein. Was den Kitsch betrifft, hast Du natürlich recht, aber dieses Lied muss ich dagegen in Schutz nehmen. Wie heißt es da weiter "wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit!" Ja- genau das ist es: Eine Zeit der Buße und Umkehr sollte es sein. Und geade weil die Buße und Umkehr zur wahren Freude führen, darum ist es eine gnadenreiche Zeit. Aber der Versuch, Weihnachten ohne Advent zu feiern läßt die wahre Freude nicht erfahren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 4. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2005 Leider gibt es zu Weihnachten manche Aggression und Familientragödie. Mal ehrlich, das wundert Dich wenn Du dir die Weihnachtszeit und die sozialen Probleme anschaust? Das wundert mich nicht. Weihnachten ist "geballte Ladung" an tw. auch erzwungenen Familienzusammenkünften. Auf der einen Seite kommt hier der Stress zusammen - und die Leute reagieren überzogen. Auf der anderen Seite geraten die einsamen Menschen in einen "Zugzwang" und Depressionen, weil sie niemand haben, mit dem sie das zum Familienfest umfunktionierte Weihnachtsfest feiern können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 5. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 (bearbeitet) So wie aus Advent und Weihnachten eine "Kaufrauschzeit" gemacht wird, statt Besinnung und Umkehr Besinnungslosigkeit und Autoverstopfverkehr in den Städten stattfindet, so neigen wir immer wieder dazu die Stunde der Gnade zu übersehen, zu übertönen: Entweder wird eine übertünchende "Lieblichkeit" gepflegt - oder eine übertönende Lärmlichkeit. bearbeitet 5. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 5. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 (bearbeitet) Leider gibt es zu Weihnachten manche Aggression und Familientragödie. Mal ehrlich, das wundert Dich wenn Du dir die Weihnachtszeit und die sozialen Probleme anschaust? Das wundert mich nicht. Weihnachten ist "geballte Ladung" an tw. auch erzwungenen Familienzusammenkünften. Auf der einen Seite kommt hier der Stress zusammen - und die Leute reagieren überzogen. Auf der anderen Seite geraten die einsamen Menschen in einen "Zugzwang" und Depressionen, weil sie niemand haben, mit dem sie das zum Familienfest umfunktionierte Weihnachtsfest feiern können. ich bestehe weihnachten auf meiner "einsamkeit" ich habe ein recht darauf bearbeitet 5. Dezember 2005 von Siri Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 5. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 . ich bestehe weihnachten auf meiner "einsamkeit" ich habe ein recht darauf Pax, Siri! Also erstens bin ich der Meinung: Der Mensch, der mit Gott verbunden lebt ist nie einsam. Gerade die äußere Einsamkeit, Stille und Abgeschiedenheit kann dazu beitragen (wenn der innere Lärm nicht stört) dass man sich der Gegenwart und Liebe Gottes besser bewußt wird. Ich bin des weiteren der Meinung, dass die Bemühungen aus Weihnachten eine Art "Familientreffenfeier" zu machen dem ursprünglichen Weihnachtsfest nicht so nahe kommen. Josef und Maria haben bei der Herbergsuche eine Abfuhr erlitten- in einer Höhle, einem Stall kam Christus zur Welt - und dies in Stille und Einsamkeit. Ich würde sagen: Stille und Einsamkeit kann geradezu eine authentischere Form sein, Weihnachten zu feiern. Natürlich werden wir auch in den Freudengesang der hl. Engel einstimmen können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 5. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 Für mich ist der Advent vor allem eine Zeit der Erwartung. In den Liturgien dieser geprägten Zeit wird oft aus dem zweiten Teil des Buches Jesaja vorgelesen. Diese Texte erzählen von der Hoffnung die dem im Exil lebenden Volk Israel verkündet wird. Gott wird das Schicksal wenden. Er wird die Verzweifelten und all die agesicht des Unheils an ihren Gott Zweifelnden nicht alleine untergehen lassen, sondern sie zurückführen in ihr Land und dort bei ihnen sein, damit sie heil(lig) leben können und nicht mehr von ihm abfallen. In eine Situation größter Hoffnungslosigkeit wird für die Zukunft größtes Heil von Gott her angesagt. Das hören wir in zahlreichen Lesungen und singen davon in vielen Advent-Liedern, das berühmteste dürfte dabei "Tautet Himmel" sein. Ich hab vor 2 Jahren ein Gedicht geschrieben und hier ins Forum gestellt, und heuer auch nochmal in Gabrieles Blog und wenn ich es jetzt auch herstelle, hat das nichts mit "Hausieren gehen" zu tun (hoffentlich), sondern ich tu es deswegen weil es glaub ich hier passt: Mein Advent Mein Advent ist kein Kranz aus Reisig Kein leuchtendes Kinderauge Kein Bratapfel im Ofen Und auch nicht die Vorbereitung auf ein liebliches Krippenspiel Mein Advent ist kein Keksbacken Kein Kalender mit vierundzwanzig Bildern Keine häuslicher Großputz Und auch nicht der Klang altvertrauter Lieder Mein Advent ist kein Winterspaziergang Keine heile Familie Kein ruhig und zufrieden werden Und keinesfalls die schönste Zeit im Jahr Denn das alles ist nicht mein Advent. Mein Advent ist klebriger, überteuerter Punsch Täglicher Ärger mit hektischen Kolleginnen und Vorgesetzen und der kalte Nebel beim Verlassen des Hauses Mein Advent sind die Nachrichten über wachsende Arbeitslosigkeit, Firmenpleiten, Privatisierungen, Kürzungen im Sozialbereich sowie die abgeschmackten Weihnachtsreklamen die im vorweihnachtlichen Verdrängungswettbewerb des Handels um mich buhlen. Mein Advent sind die Bilder von Bomben in Bagdad und Istanbul und vom nicht enden wollenden Konflikt im nahen Osten Terroranschlägen, Kriegen und Klimaveränderungen bei denen ich sogar schon selbst merke Das etwas nicht stimmen kann Mein Advent ist - Das Warten auf die Erlösung von Gott her Neben den Texten über die Hoffnung des Volkes Israel in seiner Exils- und Leidenzeit, begegnet uns in den Lesungen des Advent immer wieder die Gestalt des Johnnes des Täufers. Er ist weniger Heilsprophet, als viel mehr Umkehrprediger. "Bereitet den Herrn den Weg" haben wir gestern in der Liturgie gehört und dieses dem Herrn den Weg bereiten scheint mir wichtig zu sein um das beginnende von Gott her kommende Heil inmitten all des Unheils und der Hektik des Alltags überhaupt bemerken zu können. Den Weg bereiten, sich vorbereiten, die "inneren Antennen schärfen" und Platz zu schaffen für die Botschaft und das Heil Gottes, das offenbar wird und anbricht in seinem Sohn. Geschlossen wird der Kreis von Erwartung und Ankunft des Heils für mich (als christlichen Höhrer der Frohbotschaft) beim Fest der "Darstellung des Herrn". Im Evangelium dieses Festes hören wir: Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Lk 2,22-32 Simeon wird als gerecht und fromm beschrieben und als einer der auf die Rettung Israels wartete. Die Erwartung des kommenden Heils bringt ihn dazu so zu leben (und zu denken), dass er das Heil auch annehmen kann - er bereitete in sich dem Herrn den Weg, könnte man in Anspielung auf Johannes vielleicht sagen. Und diese seine Hoffnung wird nicht betrogen sondern er sieht tatsächlich das Heil. Nicht in seiner ganzen Vollendung und Herrlichkeit, sondern sozusagen noch im Keim (oder in den Windeln), nämlich in der Person Jesu von Nazareth. Das ganz große, endgültige Heil, die Wiederkunft des Herrn in Herrlichkeit werden wir wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch nicht erleben was wir aber immer wieder erleben können ist der Beginn dieses Heils (und seine voreweggenommene Vollendung - aber das nur der Vollständigkeit halber damit mich niemand exkommuniziert, es zu erklären würde jetzt wohl zu weit weg führen) in Jesus und seiner Botschaft. So gesehen ist Simeon für mich das beste Beispiel eines "adventlichen Menschen" dessen Hoffnung auf das Heil von Gott her erfüllt wird. 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Mariamante Geschrieben 5. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 (bearbeitet) Vergelt´s Gott für die ausführliche Stellungnahme. Das Gedicht läßt anklingen, worum es im Thread auch geht: Dass der Advent keine "liebliche" und zuckersüsse Zeit ist (auch nicht der Advent unseres Lebens), sondern oft harte Herausforderung, Warten auf den Herr, Warten auf die Erlösung. bearbeitet 5. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 5. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 Aber irgendetwas liebliches/anrührendes hat der Advent schon. Mein ichhabemitderkirchenixamhutundglaubeandengöttlichenfunkeninmir Kollege fragte mich mal: "Warum werde ich immer weich, wenn ich 'Stille Nacht' singe?" In der Kirche stelle ich die Tendenz feste, dass nach dem Motto gepredigt wird:"Ja, Jesus kommt auch in DIESE Welt zu DIESER Zeit!" (ihr könnt mir ruhig glauben, unser Pastor predigt in Grossbuchstaben wenn er will ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 5. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2005 (bearbeitet) Aber irgendetwas liebliches/anrührendes hat der Advent schon. Mein ichhabemitderkirchenixamhutundglaubeandengöttlichenfunkeninmir Kollege fragte mich mal: "Warum werde ich immer weich, wenn ich 'Stille Nacht' singe?" In der Kirche stelle ich die Tendenz feste, dass nach dem Motto gepredigt wird:"Ja, Jesus kommt auch in DIESE Welt zu DIESER Zeit!" (ihr könnt mir ruhig glauben, unser Pastor predigt in Grossbuchstaben wenn er will ) Die Lieblichkeit und Herzensberührung ist ja nicht schlecht. Aber wenn der Advent nur als liebliche Zeit gesehen wird- und im übrigen schon als vorverlängerte oder vorversetzte Weihnachtszeit, dann geht das nicht konform mit : "Alles zu seiner Zeit". Du sprichst es insofern an, als Du erwähnst, ein Kollege wäre durch "Stille Nacht" innerlich berührt: Das gehört eigentlich in die Weihnachtszeit. Wenn auch dieses Weihnachtslied schon Wochen vorher erklingt, dann ist das fast ein "Weihnachtsbrauchmissbrauch". bearbeitet 5. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 6. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 6. Dezember 2005 (bearbeitet) Aber irgendetwas liebliches/anrührendes hat der Advent schon. Mein ichhabemitderkirchenixamhutundglaubeandengöttlichenfunkeninmir Kollege fragte mich mal: "Warum werde ich immer weich, wenn ich 'Stille Nacht' singe?" In der Kirche stelle ich die Tendenz feste, dass nach dem Motto gepredigt wird:"Ja, Jesus kommt auch in DIESE Welt zu DIESER Zeit!" (ihr könnt mir ruhig glauben, unser Pastor predigt in Grossbuchstaben wenn er will ) Die Lieblichkeit und Herzensberührung ist ja nicht schlecht. Aber wenn der Advent nur als liebliche Zeit gesehen wird- und im übrigen schon als vorverlängerte oder vorversetzte Weihnachtszeit, dann geht das nicht konform mit : "Alles zu seiner Zeit". Du sprichst es insofern an, als Du erwähnst, ein Kollege wäre durch "Stille Nacht" innerlich berührt: Das gehört eigentlich in die Weihnachtszeit. Wenn auch dieses Weihnachtslied schon Wochen vorher erklingt, dann ist das fast ein "Weihnachtsbrauchmissbrauch". Sicherlich wäre es schöner, wenn die Zeit im Advent zur inneren Einkehr genutzt würde. Das ist so wie mit dem Fernsehen. Neben den "Unterhaltungs"sendungen gibt es da durchaus Sehenswertes (auch gute Unterhaltung) - allein wie der Mensch die Nutzung des Fernsehens gestaltet ist oft suboptimal (ich bitte zu beachten, ich möchte hier keine Aussagen über den Glauben machen, sondern über die Menschen ). Ich denke mit der Adventszeit ist es ähnlich - es gibt das Angebot diese im christlichen Sinne zu nutzen und dann gibt es Menschen, die diese Zeit in ihrem Sinne nutzen. Es gibt von Jostein Gaarder ein Buch zum Advent mit 24 Kapiteln. Eigentlich für Kinder, aber ich lese jeden Abend ein Kapitel daraus bearbeitet 6. Dezember 2005 von Kulti Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 6. Dezember 2005 (bearbeitet) Lieber Kulti! Sicherlich wäre es schöner, wenn die Zeit im Advent zur inneren Einkehr genutzt würde. Ja- Ich fürchte nämlich, dass die adventliche Zeit bei vielen mit Weihnachtsfeiern zu sehr ausgefüllt ist, und dass es gelungen ist, aus der "stillsten Zeit im Jahr" die unruhigste zu machen. Ich denke mit der Adventszeit ist es ähnlich - es gibt das Angebot diese im christlichen Sinne zu nutzen und dann gibt es Menschen, die diese Zeit in ihrem Sinne nutzen. Prinzipiell ja. Wo ich meine Kritik fest machte war, dass man den Advent auch von christlicher Sicht "verkitscht" - und diese Zeit dann als Liedersingkerzenanzündundkeksebackzeit betrachtet. Das ist für die christliche Gestaltung zu wenig. Es gibt von Jostein Gaarder ein Buch zum Advent mit 24 Kapiteln. Eigentlich für Kinder, aber ich lese jeden Abend ein Kapitel daraus Wenn´s Dir recht ist- könntest du mal ein Kapitel oder ein paar geistvolle Zeilen daraus zitieren? Vielleicht hilft´s für die adventlichere Adventzeitgestaltung? bearbeitet 6. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 7. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2005 (bearbeitet) Hallo lieber Peter, gerne zitiere ich aus dem Buch. Aber nur aus den Kapiteln bis heute - ich möchte ja nicht meinen Kalender plündern Zu diesem Quoting Lieber Kulti! Sicherlich wäre es schöner, wenn die Zeit im Advent zur inneren Einkehr genutzt würde. Ja- Ich fürchte nämlich, dass die adventliche Zeit bei vielen mit Weihnachtsfeiern zu sehr ausgefüllt ist, und dass es gelungen ist, aus der "stillsten Zeit im Jahr" die unruhigste zu machen. könnte folgendes passen: Vielleicht war das Lamm lebendig geworden und aus dem Kaufhaus gelaufen, weil es die vielen Registrierkassen und das ganze Einkaufsgeschwätz nicht mehr ertragen konnte. Vielleicht lief Elisabeth aus dem gleichen Grund hinter ihm her. Sie war noch nie gern einkaufen gegangen. Ich denke mit der Adventszeit ist es ähnlich - es gibt das Angebot diese im christlichen Sinne zu nutzen und dann gibt es Menschen, die diese Zeit in ihrem Sinne nutzen. Prinzipiell ja. Wo ich meine Kritik fest machte war, dass man den Advent auch von christlicher Sicht "verkitscht" - und diese Zeit dann als Liedersingkerzenanzündundkeksebackzeit betrachtet. Das ist für die christliche Gestaltung zu wenig. Hierzu passt vielleicht folgendes: Zeiten sind gekommen, und Zeiten sind verstrichen, und eine Generation ist auf die andere gefolgt. Aber der Weg nach Bethlehem ist immer noch genau derselbe. Diese Worte werden dem Engel Efiriel in den Mund gelegt, der das Mädchen Elisabeth durch Zeit und Raum von Norwegen nach Bethlehem begleitet und auf dem Weg alle möglichen Gefährten aufsammelt. In der Geschichte von Gestern ist Kaspar hinzugekommen. Er sagt folgendes: "Es gibt genau zwei Möglichkeiten weise zu werden. Eine ist die, hinaus in die Welt zu ziehen und sich so viel wie möglich von Gottes Schöpfung anzusehen. Die andere bedeutet, an einer Stelle Wurzeln zu schlagen und alles, was dort geschieht, so sorgfältig wie nur möglich zu studieren. Das Problem ist bloß, dass es absolut unmöglich ist, beides auf einmal zu tun." Elisabeth ist ob dieser Worte so erstaunt, dass sie sicherheitshalber Beifall klatscht. Ich persönlich hoffe, dass sie dem geneigten Leser ein wenig zur Erbauung und zum Nachdenken dienen können. Liebe Grüsse und auch weiterhin einen gesegneten Advent Kulti Zitierfunktion repariert. Mfg MartinO bearbeitet 7. Dezember 2005 von MartinO Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 7. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2005 Danke für die Zitate und Beiträge. Zeiten sind gekommen, und Zeiten sind verstrichen, und eine Generation ist auf die andere gefolgt. Aber der Weg nach Bethlehem ist immer noch genau derselbe. Dieses Zitat erinnert mich an das Wort von Angelus Silesius: Wär Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du wärest doch verloren. Auch diese Worte finde ich gut: Es gibt genau zwei Möglichkeiten weise zu werden. Eine ist die, hinaus in die Welt zu ziehen und sich so viel wie möglich von Gottes Schöpfung anzusehen. Die andere bedeutet, an einer Stelle Wurzeln zu schlagen und alles, was dort geschieht, so sorgfältig wie nur möglich zu studieren. Das Problem ist bloß, dass es absolut unmöglich ist, beides auf einmal zu tun." Jeder muss seiner Berufung folgen. Advent könnte/ sollte auch eine Zeit sein, dass man sich seiner Berufung tiefer bewußt wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 8. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 8. Dezember 2005 Jeder muss seiner Berufung folgen. Advent könnte/ sollte auch eine Zeit sein, dass man sich seiner Berufung tiefer bewußt wird. Auch Dir ein herzlicher Dank für Deine Worte Hättest Du Ideen für eine besinnliche Adventsgestaltung? Wäre es vielleicht ein Weg, in diesem Ordner jeden Tag einen Link oder einen Text zu hinterlegen, der dabei helfen kann tiefer in das Weihnachtsgeheimnis einzutauchen - oder vielleicht auch einfach nur etwas Abstand zum Event (wie Advent, nur mit Geld) zu gewinnen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 9. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 9. Dezember 2005 Jeder muss seiner Berufung folgen. Advent könnte/ sollte auch eine Zeit sein, dass man sich seiner Berufung tiefer bewußt wird. Auch Dir ein herzlicher Dank für Deine Worte Hättest Du Ideen für eine besinnliche Adventsgestaltung? Wäre es vielleicht ein Weg, in diesem Ordner jeden Tag einen Link oder einen Text zu hinterlegen, der dabei helfen kann tiefer in das Weihnachtsgeheimnis einzutauchen - oder vielleicht auch einfach nur etwas Abstand zum Event (wie Advent, nur mit Geld) zu gewinnen? Das halte ich für eine gute Idee. Da du das angeregt hast und Texte kennst - kannst du sie bitte posten? Vergelts Gott. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 9. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 9. Dezember 2005 Okay, ich leg mal vor. Etwas einfallslos, aber dafür persönlich(ich habe am Montag vor dieser Krippe gestanden): Kölner Weihnachtskrippe Daraus: Keine Hirten, sondern Kriegsheimkehrer und Trümmerfrauen, Hamsterfahrer und ganz viele Kinder sind es, die zur Krippe in den Colonaden ziehen. Statt in einem Stall finden Maria und Josef in den Ruinen der Altstadt Unterschlupf, und statt der Heiligen Drei Könige ziehen drei Messdiener aus dem Dom zur Krippe. Die „Friedenskrippe“ im Hauptbahnhof entstand in der Werkstatt des Modellbauers Hermann Nick und stellt auf zwölf Quadratmetern die Weihnachtsgeschichte im Jahr 1945 in der zerstörten Altstadt dar - eine von 98 Krippen, die vom 21. November bis 6. Januar in der ganzen Stadt ausgestellt sind. An der Friedenskrippe starten Führungen auf dem 10. Kölner Krippenweg. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 9. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 9. Dezember 2005 (bearbeitet) Danke für die Anregung. Im Alpenland ( z.B. Bad Ischl, Lauffen) gibt es Krippen, die Jesu Geburt in Verbindung mit jener Zeit stellen, in der die Krippen gebaut wurden: Da sind Bergmänner zu sehen und alle möglichen Berufe und Trachten, die es erst Jahrhunderte nach Christi Geburt gab - wie im Alpenland. Ich finde das deswegen gut weil es zeigen kann, dass die Geburt Jesu ein alle Zeiten umspannendes Ereignis ist und von jeder Zeit wieder neu angenommen werden muss. Die Geburt Jesu ins eigene Leben, in die jeweilige Zeit integrieren - Jesus im eigenen Herzen leben lassen. bearbeitet 9. Dezember 2005 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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