Jump to content

lutherische Katechismen


Flo77

Recommended Posts

Hallo Zusammen,

 

mal eine Frage an die lutherisch ausgebildeten unter uns:

 

Ich nehme mal nicht an, daß die Sprache noch dieselbe ist, aber gibt es auch inhaltliche Veränderungen der Katechismen Luthers seit 1530?

 

Der Große

 

der kleine

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Flo,

 

es gab verschiedene Revisionen, ich glaube die aktuellste des kleinen Katechismus ist die 1986 revidierte gemeinsame Fassung der VELKD und der EKU. Die Revision darf sich aber nur auf zeitgemäße sprachliche Anpassungen und nicht auf Inhaltliches beziehen.

 

Inhaltliche Veränderungen im Katechismus kann es nicht geben, da der Autor ja Luther ist. Man könnte einen neuen Katechismus schreiben, aber dies käme wohl einer Sektengründung gleich, denn alle lutherische Kirchen weltweit würden diesen wohl nicht anerkennen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Flo,

 

es gab verschiedene Revisionen, ich glaube die aktuellste des kleinen Katechismus ist die 1986 revidierte gemeinsame Fassung der VELKD und der EKU. Die Revision darf sich aber nur auf zeitgemäße sprachliche Anpassungen und nicht auf Inhaltliches beziehen.

 

Inhaltliche Veränderungen im Katechismus kann es nicht geben, da der Autor ja Luther ist. Man könnte einen neuen Katechismus schreiben, aber dies käme wohl einer Sektengründung gleich, denn alle lutherische Kirchen weltweit würden diesen wohl nicht anerkennen.

Die lutherischen Katechismen zählen ja zu den Bekenntnisschriften der luth. Kirche. Aber haben sie noch praktische Gültigkeit? In meiner ursprünglichen Heimatgemeinde hat man davon nichts gemerkt.

Und sind die reformierten Katechismen jetzt als gleichwertig auch von den Lutheranern anerkannt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Soames,

 

der reformierte Katechismus ist nur für die reformierte und die unierte Kirche gültig. Ich halte sie aber für dem lutherschen Katechismus sehr ähnlich, einziger gravierender Unterschied ist das Abendmahlsverständnis (von der calvinistischen Prädestination liest man interessanterweise nichts im reformierten Heidelberger Katechismus).

 

Welche Punkte meinst du denn wurden von deiner ehemaligen Gemeinde nicht eingehalten ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Soames,

 

der reformierte Katechismus ist nur für die reformierte und die unierte Kirche gültig. Ich halte sie aber für dem lutherschen Katechismus sehr ähnlich, einziger gravierender Unterschied ist das Abendmahlsverständnis (von der calvinistischen Prädestination liest man interessanterweise nichts im reformierten Heidelberger Katechismus).

 

Welche Punkte meinst du denn wurden von deiner ehemaligen Gemeinde nicht eingehalten ?

 

Hallo Lutheraner,

 

1) Was zeichnet eigentlich die unierten Kirchen aus? Wie kann man zwei in einem sein, wenn man nicht den Weg gehen will, daß zwei sich ausschließende Dinge gleich richtig sind? Ich habe das noch nie verstanden.

 

2) Nun, es geht weniger darum, daß einzelne Punkte nicht eingehalten wurden, als vielmehr darum, daß man nicht nur von diesem, sondern von keinem Katechismus etwas mitbekommen hat. Glaubenswissen war in der Konfirmationszeit garnicht gefragt, Erklärungen des Vaterunser, Vermittlung der 10 Gebote etc. - Fehlanzeige. Vorbereitung auf das Sakrament des Altares? Null. Wir haben "uns ausgetauscht" über Sozialpolitik und kirchliche Sozialmaßnahmen in Brasilien (als Einstimmung gab es ein Bild einer gepflegten Kirche in Brasilien als Sinnbild der verschwenderischen kath. Kirche mit einigen Armen davor) und in der letzten oder vorletzten Stunde haben wir ein Lesezeichen mit aufgedrucktem Vaterunser bekommen, damit diejenigen, die nicht so häufig im Sonntagsgottesdienst waren, das Gebet auch noch bis zum großen Tag auswendig draufhatten. Das meine ich mit praktisch nicht vorhandener Geltung irgendeines Katechismus. Auch in den späteren Gottesdienstbesuchen (Bibelkreise waren mir damals noch fremd) besserte sich nicht viel an den mangelnden Kenntnissen.

 

Wie lief das Erlernen der Inhalte des Katechismus denn bei Euch ab? (Ich gehe mal davon aus, daß Ihr soetwas in der Konfirmationsstunde durchgenommen habt.)

bearbeitet von soames
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Soames,

 

die unierten Kirchen sind Landeskirchen, in denen vom damaligen Landesherr reformierte und lutherische Kirchen zusammengeschlossen wurden. Ob eine Gemeinde jetzt eher reformiert oder lutherisch ist, hängt von dieser selbst ab. Vermutlich gab es in den Gemeinden auch gegenseitige Beeinflussungen bei der Entwicklung.

 

Im Konfirmationsunterricht haben wir uns eigentlich nur mit Glaubensdingen oder der Bibel beschäftigt. Politik oder andere Konfessionen oder Religionen spielten keine Rolle. Schade ist, dass wir zwar eine Bibel aber nicht den "kleinen Katechismus" bekamen. Der ist ja genau für den "normalen" Gläubigen gedacht. Aber die Sachen, die darin stehen, haben wir schon gelernt.

 

Vielleicht hat euer Pfarrer selber nicht mehr an die Religion geglaubt, die er vermitteln sollte. Vermutlich hat er sich deshalb nur auf Sozialarbeit fixiert.

bearbeitet von Lutheraner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Soames,

 

die unierten Kirchen sind Landeskirchen, in denen vom damaligen Landesherr reformierte und lutherische Kirchen zusammengeschlossen wurden. Ob eine Gemeinde jetzt eher reformiert oder lutherisch ist, hängt von dieser selbst ab. Vermutlich gab es in den Gemeinden auch gegenseitige Beeinflussungen bei der Entwicklung.

 

Im Konfirmationsunterricht haben wir uns eigentlich nur mit Glaubensdingen oder der Bibel beschäftigt. Politik oder andere Konfessionen oder Religionen spielten keine Rolle. Schade ist, dass wir zwar eine Bibel aber nicht den "kleinen Katechismus" bekamen. Der ist ja genau für den "normalen" Gläubigen gedacht. Aber die Sachen, die darin stehen, haben wir schon gelernt.

 

Vielleicht hat euer Pfarrer selber nicht mehr an die Religion geglaubt, die er vermitteln sollte. Vermutlich hat er sich deshalb nur auf Sozialarbeit fixiert.

 

Ich hab es mir abgewöhnt, über die Motive des damaligen Handelns unserer Pfarrerin nachzudenken. Ich habe nur viel vermißt und keine Antworten gefunden. Gerade von der lutherischen Kirche, der ja (zumindest auf dem Papier) die Verkündigung so ungeheuer viel bedeutet, war ich sehr enttäuscht.

 

Den historischen Hintergrund der Unierten kenne ich, aber mir ist die innere Logik dieser Kirchen trotzdem ein Rätsel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

 

Das finde ich nicht schlecht. Auch wenn man sich vielleicht nicht so sehr dafür interessiert, so hat man doch für spätere Zeiten, wenn das Interesse kommt, eine solide Grundlage.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.
Wie lange war Eure Vorbereitungszeit???

 

Ich nehme mal an, Du gehörtest zu einer lutherischen Gemeinde B)

 

Das mit der Prüfung sollte man mal in die katholische Firmvorbereitung einbauen - ich fürchte in spätestens 20 Jahren hätten wir nicht mehr genug Taufpaten zur Verfügung ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

 

Das finde ich nicht schlecht. Auch wenn man sich vielleicht nicht so sehr dafür interessiert, so hat man doch für spätere Zeiten, wenn das Interesse kommt, eine solide Grundlage.

Sehe ich auch so. Aber ich schätze, die meisten meiner Mitkonfis hätten Deinen Konfirmandenunterricht vorgezogen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

Wie lange war Eure Vorbereitungszeit???

Nicht ganz zwei Jahre: ein volles Schuljahr Katechumenenunterricht, danach von Schuljahresanfang bis zur Konfirmation Konfirmandenunterricht (die Prüfung war wohl irgendwann in der Fastenzeit).

 

Ich nehme mal an, Du gehörtest zu einer lutherischen Gemeinde B)

Soweit ich weiß, war das evangelische Bergisch Gladbach, wo ich aufgewachsen bin, vor dem Krieg eher reformiert, ist dann aber durch die vielen Zugegezogenen aus dem Osten ziemlich umgekrempelt worden. Reformierte habe ich erst später (in Wuppertal) kennen gelernt und ich hatte da anfangs schon sowas wie Berührungsängste.

 

Das mit der Prüfung sollte man mal in die katholische Firmvorbereitung einbauen - ich fürchte in spätestens 20 Jahren hätten wir nicht mehr genug Taufpaten zur Verfügung ...

So wie ich das erlebt habe (Konfirmation 1974) gibt es das heute wohl kaum noch irgendwo. Aber ich habe schon den Eindruck, dass alles in allem mehr gelernt wird als im Firmunterricht. Wobei meine Eindrücke davon bisher noch recht oberflächlich sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den historischen Hintergrund der Unierten kenne ich, aber mir ist die innere Logik dieser Kirchen trotzdem ein Rätsel.

 

Mit ehrlich gesagt auch. Meine Mutter kommt aus einer unierten Landeskirche (Westfalen), dort nannte man sich allgemein "evangelisch", aber was sie lernte ist lutherisch. Ich glaube, dass die Reformierten dort nur eine untergeordnete Rolle spielten. Ich habe mich mal mit einem aus einer anderen unierten Landeskirche unterhalten, sein Abendmahlsverständnis war calvinistisch. Er konnte mir aber nicht sagen, ob das bei ihnen regional verschieden ist oder nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo umbrucarli,

 

 

Bei uns war der Konfirmationsunterricht eigentlich zu lasch gewesen finde ich aus heutiger Sicht (das war Ende der 80-er) obwohl es natürlich nicht so wie bei Soames war. Man ging in der (bei uns knapp einjährigen) Vorbereitungsphase jeden Sonntag in die Kirche, lernte auch einiges auswendig, das man in der Kirche bim Gottesdienst vortragen mußte, Prüfung gab es aber keine und letztendlich war bei den meisten die Motivation natürlich die Geldgeschenke zur Konfirmationsfeier und mit der Konfirmation "feiert" man auch den letzten Kirchenbesuch bis auf weiteres. Da ist einiges verbesserungswürdig. Das Problem liegt natürlich auch bei den Eltern. Wann die nicht in die Kirche gehen, gehen die Kinder es auch nicht mehr nachdem der Zwang in der Konfirmationsvorbereitungszeit wegefallen ist.

 

Wie ist das eigentlich bei den Katholiken ? Ist nach Firmung oder Erstkommunion auch erst mal Kirchenabstinenz üblich ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo umbrucarli,

 

 

Bei uns war der Konfirmationsunterricht eigentlich zu lasch gewesen finde ich aus heutiger Sicht (das war Ende der 80-er) obwohl es natürlich nicht so wie bei Soames war. Man ging in der (bei uns knapp einjährigen) Vorbereitungsphase jeden Sonntag in die Kirche, lernte auch einiges auswendig, das man in der Kirche bim Gottesdienst vortragen mußte, Prüfung gab es aber keine und letztendlich war bei den meisten die Motivation natürlich die Geldgeschenke zur Konfirmationsfeier und mit der Konfirmation "feiert" man auch den letzten Kirchenbesuch bis auf weiteres. Da ist einiges verbesserungswürdig. Das Problem liegt natürlich auch bei den Eltern. Wann die nicht in die Kirche gehen, gehen die Kinder es auch nicht mehr nachdem der Zwang in der Konfirmationsvorbereitungszeit wegefallen ist.

 

Wie ist das eigentlich bei den Katholiken ? Ist nach Firmung oder Erstkommunion auch erst mal Kirchenabstinenz üblich ?

Wahrscheinlich kennst Du auch den "Fledermauswitz" (gibts in vielen Abwandlungen, z.B.: "Ach, lieber Mitbruder, ich sehe, du hast auch ein Problem mit Fledermäusen in deiner Kirche. Also mit Ausräuchern wirst du die nicht los, da vertreibst du nur die letzten treuen Kirchgänger. Ich hab meine einfach konfirmiert. Die haben sich nie wieder blicken lassen.")

 

Tja, bei den Protestanten wurde der Kirchbesuch ja nie als wirklich verpflichtend angesehen. Ich kenne viele, die sich für gute Christen halten, obgleich sie nur äußerst selten mal zum Gottesdienst gehen.

 

Meiner Ansicht nach muss man die Kinder viel früher an den Gottesdienstbesuch gewöhnen, nicht erst dann, wenn sie die Predigt verstehen können. Ein Grund, mich einer katholischen Gemeinde anzuschließen und meine Kinder katholisch taufen zu lassen, war, dass hier sehr viel mehr für die Kinder getan wird. Davon sollten sich die evangelischen Gemeinden mal was abgucken (gibt es übrigens: in meiner Heimatgemeinde gehen die Kinder jetzt auch in der dritten Klasse zum ersten Mal zum Abendmahl und haben vorher einen Erstkommunionunterricht). Kinder, die durch Erstkommunionvorbereitung an den Gottesdienst gewöhnt sind, lassen sich auch leicht für den Ministrantendienst begeistern und wachsen so ganz natürlich in die Aufgaben in einer Gemeinde hinein.

 

Allerdings klagen die Religionslehrer hier sehr darüber, dass die Erstkommunionkinder auch immer weniger zur Kirche gehen und oft vom Ablauf der Messe keinen Schimmer haben. Das liegt natürlich noch sehr viel mehr in der Hand der Eltern. Aber was soll man machen, wenn die auch nicht kommen, aber trotzdem wollen, dass ihre Kinder zur Erstkomunion gehen?

bearbeitet von umbrucarli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja, bei den Protestanten wurde der Kirchbesuch ja nie als wirklich verpflichtend angesehen. Ich kenne viele, die sich für gute Christen halten, obgleich sie nur äußerst selten mal zum Gottesdienst gehen.

 

Das ist aber falsch. Was sonst bedeutet das Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" ?

 

Meiner Ansicht nach muss man die Kinder viel früher an den Gottesdienstbesuch gewöhnen, nicht erst dann, wenn sie die Predigt verstehen können. Ein Grund, mich einer katholischen Gemeinde anzuschließen und meine Kinder katholisch taufen zu lassen, war, dass hier sehr viel mehr für die Kinder getan wird.

 

Dass bei den Protestanten wenig für Kinder gemacht wird, kenne ich aus eigener Erfahrung nicht. Kindergottesdienst und Jungschar gibt es doch eigentlich überall. Bei uns sind sogar katholische Kinder gekommen, weil es für sie diese Angebote nicht gab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Grund, mich einer katholischen Gemeinde anzuschließen und meine Kinder katholisch taufen zu lassen, war, dass hier sehr viel mehr für die Kinder getan wird.

 

Aber du selbst bist nicht konvertiert ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja, bei den Protestanten wurde der Kirchbesuch ja nie als wirklich verpflichtend angesehen. Ich kenne viele, die sich für gute Christen halten, obgleich sie nur äußerst selten mal zum Gottesdienst gehen.

 

Das ist aber falsch. Was sonst bedeutet das Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" ?

Alles mögliche, z.B. "du sollst dich mal mit deiner Familie beschäftigen", "du sollst mal was Gutes auf den Tisch bringen", "du sollst mal was für deinen Körper/deinen Geist tun".... In der Bibel steht ja auch nichts davon, dass man am Schabbat unbedingt zum Gottesdienst gehen muss. Jüdische Frauen sind ja dazu auch nicht verpflichtet. Nur arbeiten soll halt niemand.

 

Dass bei den Protestanten wenig für Kinder gemacht wird, kenne ich aus eigener Erfahrung nicht. Kindergottesdienst und Jungschar gibt es doch eigentlich überall. Bei uns sind sogar katholische Kinder gekommen, weil es für sie diese Angebote nicht gab.

Ja, so pauschal kann man das wirklich nicht sagen. Es bezog sich eigentlich auch nur auf die beiden Gemeinden, die für uns in Frage gekommen wären (meine evangelische und die katholische meines Mannes). Von da aus habe ich einen Gedankensprung gemacht zum Sinn der Erstkommunionvorbereitung. Ich meine nicht grundsätzlich, dass die Protestanten zu wenig für Kinder tun, sonder dass sie zu wenig dafür tun, sie an die Mitte des Gemeindelebens, den Gottesdienst, heranzuführen.

 

Und zur nächsten Frage: ich bin nicht konvertiert und werde es auch sicher nicht tun. Wenn mich meine katholische Gemeinde nicht als Protestantin akzeptieren würde, wäre ich nicht dabei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja, bei den Protestanten wurde der Kirchbesuch ja nie als wirklich verpflichtend angesehen. Ich kenne viele, die sich für gute Christen halten, obgleich sie nur äußerst selten mal zum Gottesdienst gehen.

 

Das ist aber falsch. Was sonst bedeutet das Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" ?

Alles mögliche, z.B. "du sollst dich mal mit deiner Familie beschäftigen", "du sollst mal was Gutes auf den Tisch bringen", "du sollst mal was für deinen Körper/deinen Geist tun".... In der Bibel steht ja auch nichts davon, dass man am Schabbat unbedingt zum Gottesdienst gehen muss. Jüdische Frauen sind ja dazu auch nicht verpflichtet. Nur arbeiten soll halt niemand.

 

Aber heiligen bedeutet mehr. Eine heilige Handlung, das ist mindestens Gottesdienstbesuch oder eine andere Art Gott an diesem Tag zu ehren. Ich finde anders kann man das nicht verstehen. Daher kommt ja wohl auch (zu recht) die katholische Sonntagspflicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu off-topic, aber kann mir mal einer die Unterschiede in der Evangelischen Kirche erklären (lutherische, unierte, reformierte, methodistische,...)?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Was sonst bedeutet das Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen" ?

Alles mögliche, ....

 

Aber heiligen bedeutet mehr. Eine heilige Handlung, das ist mindestens Gottesdienstbesuch oder eine andere Art Gott an diesem Tag zu ehren. Ich finde anders kann man das nicht verstehen. Daher kommt ja wohl auch (zu recht) die katholische Sonntagspflicht.

Wäre interessant, der Auslegungsgeschichte dieses Gebotes im Protestantismus mal nachzugehen (und es würde mich wundern, wenn das noch niemand getan hätte). Luther jedenfalls hat die Heiligung des Feiertages im Kleinen Katechismus ja auch schon auf "die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen" verkürzt. Das schließt zwar theoretisch einen Gottesdienstbesuch ein, von Teilnahme am Altarssakrament und Gemeinschaft der Christen ist da aber auch schon keine Rede. Da braucht man sich im Grunde nicht zu wundern, wenn gute Protestanen heute meinen, es reicht, bei der Zubereitung des Mittagessens nebenher einen Radiogottesdienst zu hören.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu off-topic, aber kann mir mal einer die Unterschiede in der Evangelischen Kirche erklären (lutherische, unierte, reformierte, methodistische,...)?

 

Das ist schwierig, es gibt ja massenhaft evangelische Kirchen B)

Die Gemeinsamkeit ist die, dass Glaubensinhalte nur aus der Bibel kommen dürfen und dass die Einhaltung und Durchsetzung der biblischen Gebote (10 Gebote, Christi Gebote aus dem NT, Taufe, Abendmahl) im Vordergrund stehen. Der "magische Teil" des Christentums (oder gibt es hierfür einen passenderen Begriff ?), also apostolische Sukzession, Transsubstantiation, Wirkung der Sakramente aus sich selbst heraus, etc. stehen stärker im Hintergrund bzw. spielen gar keine Rolle.

 

Die lutherische Kirche steht der katholischen noch am nächsten. Von ihr unterscheidet sich die reformierte in erster Linie durch das Abendmahlsverständnis, stärkere Durchsetzung des allgemeinen Priestertums und Prädestinationslehre. Die unierte Kirche ist ein in erster Linie organisatorischer Zusammenschluß von reformierter und lutherischer Kirche. Die methodistische Kirche ist ähnlich der reformierten Kirche, die Unterschiede entstammen hauptsächlich dem anderen Entstehungshintergrund (pietistische Abspaltung der anglikanischen Kirche), man wird nicht durch die Kindstaufe, sondern durch eine spätere bewußte Entscheidung für diese Kirche echtes Mitglied. Ähnlich ist es bei den Baptisten, hier ist die Taufe eine klare Entscheidung zum Christentum und zu Gott hin.

 

Gemeinsamkeit der Protestanten ist auch, dass man die anderen evangelischen Kirchen normalerweise nicht als falsch ansieht, sondern als eine andere Form des Glaubens. Die Glaubensinhalte selbst sind ja immer gleich oder sehr ähnlich.

 

Wenn du mit "die evangelische Kirche" die EKD meinst, das ist nur ein organisatorischer Zusammenschluß von lutherischer, reformierter und unierter Kirche in Deutschland. Die Methodisten gehören nicht dazu.

 

Ich hoffe ich konnte die Verwirrung etwas entwirren :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der "magische Teil" des Christentums (oder gibt es hierfür einen passenderen Begriff ?), also apostolische Sukzession, Transsubstantiation, Wirkung der Sakramente aus sich selbst heraus, etc. stehen stärker im Hintergrund bzw. spielen gar keine Rolle.

 

Die katholische Kirche nennt es "Tradition".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

Wie lange war Eure Vorbereitungszeit???

 

Ich nehme mal an, Du gehörtest zu einer lutherischen Gemeinde B)

 

Das mit der Prüfung sollte man mal in die katholische Firmvorbereitung einbauen - ich fürchte in spätestens 20 Jahren hätten wir nicht mehr genug Taufpaten zur Verfügung ...

 

Wobei das von der Funktion des Patenamtes her gesehen dann keinerlei Verlust wäre.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir haben den ganzen Kleinen Katechismus auswendig gelernt, auch das Stück "Vom Amt der Schlüssel und von der Beichte", außerdem auch mehrere Psalmen, die Bergpredigt und eine Reihe Kirchenlieder. Ein paar Wochen vor der Konfirmation war eine Prüfung durch das Presbyterium (das ist in der rheinischen Landeskirche, was anderswo Gemeindekirchenrat o.ä. heißt), bei der das alles abgefragt wurde.

 

Das finde ich nicht schlecht. Auch wenn man sich vielleicht nicht so sehr dafür interessiert, so hat man doch für spätere Zeiten, wenn das Interesse kommt, eine solide Grundlage.

Sehe ich auch so. Aber ich schätze, die meisten meiner Mitkonfis hätten Deinen Konfirmandenunterricht vorgezogen.

Davon gehe ich mal aus. Trotzdem freue ich mich für Dich, daß Ihr eine vernünftige Gemeindeleitung hattet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...