Ennasus Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Das sind Idealvorstellungen, Susanne. Wenn jemand in dieser Augustinus-Definition lebt, dann ist er sicherlich angekommen. Kein Einwand dagegen. Aber was ist mit diesem Zerrbild des saufenden, schlagenden, vergewaltigenden Ehemannes, der hin und wieder beim Thema der Ehescheidung bemüht wird? Ihn gibt es auch. Was ist mit ihm? Dem helfen jedenfalls sicher keine Höllendrohungen. Der bräuchte einen Menschen mit dem Willen, ihn sehr ernst zu nehmen in seiner ganzen Not und Verletztheit und Schuld.Jemanden mit ganz viel Kraft der Zuwendung und Geduld und Zeit. Das Bild des Gegenpols, den es braucht, damit Spannung entsteht, in der der Glaubensstrom fließen kann, das du oben gezeichnet hast, das stimmt - wenn ich dich richtig verstehe - für mich so überhaupt nicht. Du meinst, es braucht die Spannung zwischen der Zusage der Liebe und dem Bewusstsein um die Möglichkeit des Scheiterns, damit Menschen sich um den Glauben bemühen? Für die meisten Menschen: eindeutig ja. Das glaube ich eben gerade nicht. Dann wäre Glaube das, was zwischen Angst und Hoffnung fließt? So wie ich es verstehe, strömt und fließt beim Glauben ganz was anderes. Glauben ist ein "Beziehungsgeschehen" zwischen mir und der "Kraft, die mich ins Leben gerufen hat". Da dazwischen ist die Spannung. Zwischen mir und dem "Du". Und bemühen tu ich mich, weil ich mich ergriffen, gerufen, berührt,.. erlebe und Antwort geben will -- nicht aus Angst vor der Verderbnis. Ich glaube einfach nicht, dass Angst eine Motivation ist, die auf Dauer was verbessert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Mir gefällt die Augustinusdefinition vom "in sich gekrümmten Menschen". Wo ein Mensch sich lebendig fühlt, nicht nur um sich selber kreist, sondern in lebendigen Beziehungen lebt, und wirklich Liebe geben will, da wird er auch noch immer viel falsch machen, - aber da vertraue ich dann wirklich darauf, dass Gottes Liebe uns trägt und auffängt.Liebe Susanne, mir erscheint das vielleicht für so manche Alltagssituation ausreichend, aber es trägt nicht übermäßig weit. Ich erlebe es halt für mich so. Mich trägt es seit Jahren. Ich glaube aber nach all den Postings, die ich von Dir gelesen habe, daß Du kein so furchtbar alltäglicher Mensch bist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Was ist an der Wendung "Neu denken" trügerische Sicherheit, was "Umkehr" deutlicher zum Ausdruck bringt?Umkehren heißt für mich, etwas anders machen als bisher, einen anderen Weg gehen. Wenn ich nicht einfach irgendwie irgendeinen (vermeintlich) neuen Weg mal eben ausprobieren will, tue ich gut daran, darüber nachzudenken, was gemeint ist, und welcher Weg der richtige ist. Und je intensiver und tiefer ich darüber nachdenke, desto größer ist die Chance, neu, ganz neu zu denken in Richtungen, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Die Richtung "Mehr Sünde" scheint mir dabei ein ausgetretener Trampelpfad zu sein, so schnell wie Erich und Du in diese Richtung geblickt haben. Das Wort "Umkehr" mag für Dich deutliche und packende Sprache zu sein, für mich war das lange Zeit nur eine Floskel und mir fiel nur dazu ein, wer zweimal umkehrt, geht wieder in die ursprüngliche Richtung. Ich sollte also nur einmal umkehren. "Neu denken" dagegen, damit kann ich viel mehr anfangen; es berührt mich und geht ganz tief, tiefer als das floskelhafte "umkehren" bei mir je gehen kann. LIebe Grüße, GAbriele Dann klingt das "neu denken" in Deinen Ohren eben sehr eindeutig und weist die richtige Richtung. Für mich ist es eben zumindest beim ersten Hören anders. Und wie ich schon schrieb ist die Formulierung, solange sie die richtigen Ergebnisse zeigt, o.k. Problematisch wird es eben, wenn es durch mangelnde Eindeutigkeit zu falschen Assoziationen bei den ringenden Menschen kommt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Das sind Idealvorstellungen, Susanne. Wenn jemand in dieser Augustinus-Definition lebt, dann ist er sicherlich angekommen. Kein Einwand dagegen. Aber was ist mit diesem Zerrbild des saufenden, schlagenden, vergewaltigenden Ehemannes, der hin und wieder beim Thema der Ehescheidung bemüht wird? Ihn gibt es auch. Was ist mit ihm? Dem helfen jedenfalls sicher keine Höllendrohungen. Der bräuchte einen Menschen mit dem Willen, ihn sehr ernst zu nehmen in seiner ganzen Not und Verletztheit und Schuld.Jemanden mit ganz viel Kraft der Zuwendung und Geduld und Zeit. Das Bild des Gegenpols, den es braucht, damit Spannung entsteht, in der der Glaubensstrom fließen kann, das du oben gezeichnet hast, das stimmt - wenn ich dich richtig verstehe - für mich so überhaupt nicht. Du meinst, es braucht die Spannung zwischen der Zusage der Liebe und dem Bewusstsein um die Möglichkeit des Scheiterns, damit Menschen sich um den Glauben bemühen? Für die meisten Menschen: eindeutig ja. Das glaube ich eben gerade nicht. Dann wäre Glaube das, was zwischen Angst und Hoffnung fließt? So wie ich es verstehe, strömt und fließt beim Glauben ganz was anderes. Glauben ist ein "Beziehungsgeschehen" zwischen mir und der "Kraft, die mich ins Leben gerufen hat". Da dazwischen ist die Spannung. Zwischen mir und dem "Du". Und bemühen tu ich mich, weil ich mich ergriffen, gerufen, berührt,.. erlebe und Antwort geben will -- nicht aus Angst vor der Verderbnis. Ich glaube einfach nicht, dass Angst eine Motivation ist, die auf Dauer was verbessert. Das klingt aber nicht, als wäre Dir der Verlust der Beziehung zu der "Kraft, die dich ins Leben gerufen hat" so egal. Für mich ist das die Sorge um das Verfehlen des Weges - Du nennst es Angst. Daß sie aber für viele Menschen berechtigt ist, sagt uns Jesus schon in den Evangelien - viele gehen auf dem breiten Weg, der ins Verderben führt. Und daß sie dies tun freut mich keinesfalls, ich finde es schlimm und schrecklich. Wie kann man sie erreichen? Wenn, dann wohl über eindeutige Sprache und indem man das Risiko beim Namen nennt - schon wären wir wohl bei Martins Spannung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Wie kann man sie erreichen? Wenn, dann wohl über eindeutige Sprache und indem man das Risiko beim Namen nennt - schon wären wir wohl bei Martins Spannung. ja - und genau das sehe ich anders.... Denkst du, dass du jemanden mit Drohungen zum Lieben bringen kannst? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 10. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 10. Dezember 2005 Wie kann man sie erreichen? Wenn, dann wohl über eindeutige Sprache und indem man das Risiko beim Namen nennt - schon wären wir wohl bei Martins Spannung. ja - und genau das sehe ich anders.... Denkst du, dass du jemanden mit Drohungen zum Lieben bringen kannst? Nein, mit Warnungen. Wie gesagt: Jesus scheint das so ähnlich angenommen zu haben. Bist Du der Ansicht, er sei da auf einem falschen Weg oder er sei falsch interpretiert worden? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Erneuerung des Denkens bedeutet nicht zu denken und zu wollen was die Menschen denken sondern was Gott denkt und will. Diese Metanoia ist nicht Werk des Menschen sondern ein Werk Gottes. Er erneuert unser Denken durch seinen Geist! Jetzt zufrieden? Also an diesen Worten ist kein "Pack-An"!! Was heißt das ganz konkret: denken, was Gott will?? Gott will es - riefen einst die Kreuzritter. Wäre das heute auch wieder etwas, was Gott will - ein neues Denken????? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Meinrad Limbeck hat in seiner Abschiedsvorlesung lang belegt, warum Mk 1,15 so übersetzt werden müsste: "Die Zeit ist voll, das Reich Gottes ist da!" ach ja?? Warum beten wir dann noch im Varter unser: Dein Reich komme???? Gott will uns als Mitliebende haben, als Mitarbeiter an seinem Reich. wieso soll ich an etwas mitarbeiten, was schon da und fertig ist?? Aber ich glaube, dass aus so einer Motivation viel eher Lebendiges wächst als aus der Angst vor dem Abgrund. Gestern standen wir noch am Abgrund - heute sind wir ein gutes Stück weiter - ja nee, is klar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Denkst du, dass du jemanden mit Drohungen zum Lieben bringen kannst? mit Befehlen etwa?? Ist "Liebe Deinen Nächsten" etwa keine Anweisung, ein Befehl?? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Denkst du, dass du jemanden mit Drohungen zum Lieben bringen kannst? mit Befehlen etwa?? Ist "Liebe Deinen Nächsten" etwa keine Anweisung, ein Befehl?? Was wäre denn das Mittel Deiner Wahl, Erich? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Erneuert euer Denken! Eure Gedanken sind nicht meine Gedanken... Erneuerung des Denkens bedeutet nicht zu denken und zu wollen was die Menschen denken sondern was Gott denkt und will. Diese Metanoia ist nicht Werk des Menschen sondern ein Werk Gottes. Er erneuert unser Denken durch seinen Geist! Jetzt zufrieden? romeroxav Hat Gott uns was neues offenbart, was wir noch nicht wissen, aber du? Kennst du die Schrift nicht? romeroxav Damit hat Gott uns alles mitgeteilt, was wir wissen sollen. Was brauchen wir mehr(ausser Tradition natürlich). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 (bearbeitet) Erneuerung des Denkens bedeutet nicht zu denken und zu wollen was die Menschen denken sondern was Gott denkt und will. Diese Metanoia ist nicht Werk des Menschen sondern ein Werk Gottes. Er erneuert unser Denken durch seinen Geist! Jetzt zufrieden? Also an diesen Worten ist kein "Pack-An"!! Was heißt das ganz konkret: denken, was Gott will?? Gott will es - riefen einst die Kreuzritter. Wäre das heute auch wieder etwas, was Gott will - ein neues Denken????? Ja Erich, wenn das so einfach wäre, , das mit dem "Pack-An"? Ich könnte jetzt sagen hören was die Kirche sagt und da ist auch was wahres dran, aber auch das reicht nicht. Die 3000 Priester in Dachau haben eben mehr gemacht als die Kirche gesagt hat. Es iist und bleibt ein Wagnis, sogar mit der Möglichkeit Fehler zu machen und zu irren. Ich bin nicht so vermessen meinen Vogel mit dem Heiligen Geist zu verwechseln, dennoch bleibt mir nichts anderes über als die Bibel und die Tradition in der Auslegung des authentischen Lehramtes, die konkrete Wirklichkeit durch die Gott zu mir spricht und den Ruf meines Gewiissens. Wie ich mich dazu stelle wird mein eigenes Wagnis bleiben. Es gibt dennoch Punke duch die diese Metánoia gefördert wird. Offenheit für das Wort Gottes, die Weisung der Kirche, die konkrete Wirklichkeit. Offenheit, Wachsamkeit, das Bewußtsein im Irrtum sein zu können, die grunsätzliche Bereitschaft meine Haltung zu revidiern wenn Gott mich anruft. Ich denke es ist Offenheit für den Anruf Gottes, dein Packende. Wenn ich mir sicher bin, alles schon zu haben, dann verschieße ich mich möglichweise dem neuen Denken der Wandlung des Denkens die Gott schenken will. romeroxav bearbeitet 11. Dezember 2005 von romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Erneuert euer Denken! Eure Gedanken sind nicht meine Gedanken... Erneuerung des Denkens bedeutet nicht zu denken und zu wollen was die Menschen denken sondern was Gott denkt und will. Diese Metanoia ist nicht Werk des Menschen sondern ein Werk Gottes. Er erneuert unser Denken durch seinen Geist! Jetzt zufrieden? romeroxav Hat Gott uns was neues offenbart, was wir noch nicht wissen, aber du? Kennst du die Schrift nicht? romeroxav Damit hat Gott uns alles mitgeteilt, was wir wissen sollen. Was brauchen wir mehr(ausser Tradition natürlich). Na dann lies mal was in der Schrift über metanoia im AT wie NT steht und unterstell mir nicht eine neue Offenbarung zu verkünden. Ich habe nichts neues gesagt, außer dem was Gott schon längst offenbart hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Denkst du, dass du jemanden mit Drohungen zum Lieben bringen kannst? mit Befehlen etwa?? Ist "Liebe Deinen Nächsten" etwa keine Anweisung, ein Befehl?? Es ist in der Tat ein Sollen. Allerdings eines das sich aus unserem Sein ergibt. Wenn wir unsere Bestimmung nicht verfehlen wollen, dann können wir nicht anders. Es ist kein Befehl von außen sondern gleichsam einer von innen, der sich aus unserem Sein ergibt. romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 11. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Das sind Idealvorstellungen, Susanne. Wenn jemand in dieser Augustinus-Definition lebt, dann ist er sicherlich angekommen. Kein Einwand dagegen. Aber was ist mit diesem Zerrbild des saufenden, schlagenden, vergewaltigenden Ehemannes, der hin und wieder beim Thema der Ehescheidung bemüht wird? Ihn gibt es auch. Was ist mit ihm? Dem helfen jedenfalls sicher keine Höllendrohungen. Der bräuchte einen Menschen mit dem Willen, ihn sehr ernst zu nehmen in seiner ganzen Not und Verletztheit und Schuld.Jemanden mit ganz viel Kraft der Zuwendung und Geduld und Zeit. Das Bild des Gegenpols, den es braucht, damit Spannung entsteht, in der der Glaubensstrom fließen kann, das du oben gezeichnet hast, das stimmt - wenn ich dich richtig verstehe - für mich so überhaupt nicht. Du meinst, es braucht die Spannung zwischen der Zusage der Liebe und dem Bewusstsein um die Möglichkeit des Scheiterns, damit Menschen sich um den Glauben bemühen? Für die meisten Menschen: eindeutig ja. Das glaube ich eben gerade nicht. Dann wäre Glaube das, was zwischen Angst und Hoffnung fließt? So wie ich es verstehe, strömt und fließt beim Glauben ganz was anderes. Glauben ist ein "Beziehungsgeschehen" zwischen mir und der "Kraft, die mich ins Leben gerufen hat". Da dazwischen ist die Spannung. Zwischen mir und dem "Du". Und bemühen tu ich mich, weil ich mich ergriffen, gerufen, berührt,.. erlebe und Antwort geben will -- nicht aus Angst vor der Verderbnis. Ich glaube einfach nicht, dass Angst eine Motivation ist, die auf Dauer was verbessert. Kein Wunder, dass du es so nicht verstehst, denn so war es auch nicht gemeint. Du hast den Gedanken auf etwas anderes übertragen. Ich bin einzig von einem einzelnen Aspekt ausgegangen. Ein Glaube, der davon ausgeht, dass am Ende von jemand anderem ALLES in Ordnung gebracht wird, und wo alles verziehen wird, ob es nun bereut wird oder nicht, ist das Schuld-Schlaraffenland. Jeder kann - auf der Glaubensebene, der "Staat" wird das kaum bieten lassen - morden, rauben, quälen wie er will. Es macht nicht. Alles wird sowieso vergeben. Dagegen stelle ich mich. Ich stelle mich nicht gegen die erwiederte und gelebte Liebe mit all seinen Schwächen. Ich stelle mich gegen die ausgenutzte Liebe (der Depp verzeihst sowieso alles) und gegen die Gleichgültigkeit und Trägheit, mit der dieser Liebe begegnet wird. Jesus sagt es immer wieder - nicht morgen, schieb es nicht auf. Hier und jetzt beginne - oder du wirst es nie tun. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Kein Wunder, dass du es so nicht verstehst, denn so war es auch nicht gemeint. Du hast den Gedanken auf etwas anderes übertragen. Ich bin einzig von einem einzelnen Aspekt ausgegangen. Ein Glaube, der davon ausgeht, dass am Ende von jemand anderem ALLES in Ordnung gebracht wird, und wo alles verziehen wird, ob es nun bereut wird oder nicht, ist das Schuld-Schlaraffenland. Jeder kann - auf der Glaubensebene, der "Staat" wird das kaum bieten lassen - morden, rauben, quälen wie er will. Es macht nicht. Alles wird sowieso vergeben. Dagegen stelle ich mich. Ich stelle mich nicht gegen die erwiederte und gelebte Liebe mit all seinen Schwächen. Ich stelle mich gegen die ausgenutzte Liebe (der Depp verzeihst sowieso alles) und gegen die Gleichgültigkeit und Trägheit, mit der dieser Liebe begegnet wird. Jesus sagt es immer wieder - nicht morgen, schieb es nicht auf. Hier und jetzt beginne - oder du wirst es nie tun. Lieber Martin, eine Liebe, der es gleichgültig ist, ob ein Opfer von einem Täter gequält wird ist keine Liebe, sondern das Gegenteil von Liebe. Die Gerechtigkeit der Liebe Gottes ist eben die Mächtigen vom Thron zu stoßen und die Reichen leer ausgehen zu lassen. Die Gerichtsreden Jesu sprechen eine klare Sprach. Wer viel geliebt hat dem wird viel vergeben. Wer nicht liebt, der wird nicht in das Reich Gottes eingehen können. romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 11. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Aber was ist mit diesem Zerrbild des saufenden, schlagenden, vergewaltigenden Ehemannes, der hin und wieder beim Thema der Ehescheidung bemüht wird? Ihn gibt es auch. Was ist mit ihm? Dem helfen jedenfalls sicher keine Höllendrohungen. Der bräuchte einen Menschen mit dem Willen, ihn sehr ernst zu nehmen in seiner ganzen Not und Verletztheit und Schuld.Jemanden mit ganz viel Kraft der Zuwendung und Geduld und Zeit. All diese Zuwendung würde in den meisten Fällen nichts nützen, wenn er einfach antworten würde: "Warum sollte ich? Am Ende wir für mich und für mein Opfer doch alles gut. Mir wird vergeben und meinem Opfen werden dir Tränen abgewischt." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 11. Dezember 2005 Autor Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Das Bild des Gegenpols, den es braucht, damit Spannung entsteht, in der der Glaubensstrom fließen kann, das du oben gezeichnet hast, das stimmt - wenn ich dich richtig verstehe - für mich so überhaupt nicht. Du meinst, es braucht die Spannung zwischen der Zusage der Liebe und dem Bewusstsein um die Möglichkeit des Scheiterns, damit Menschen sich um den Glauben bemühen? Das gilt auch nicht für alle Menschen, Susanne. Geh bitte nicht vor dir aus. Aber für die meisten schon. Trägheit ist eine unglaublich starke Kraft. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Ich komme gerade von einem Besinnungswochenende zurück. Mir scheint eines: Wenn ich metanoia als "etwas neu denken" übersetze und/oder definiere, dann mache ich klar, dass die Entscheidungsfreiheit, die Gott mir gegeben hat und die in meinen Augen den Menschen wesentlich ausmacht, mit einem ständigen Risiko verbunden ist. Ich denke neu und was ich neu denke ist zwar von meinem guten Willen getragen, kann aber natürlich neuerlich falsch sein. Ich haeb nie und nirgends eine Garantie, dass das Neue das ich anstrebe gelichbedeutend mit besser und richtiger ist, ich kann es nur anstreben, dass es so ist. Und diese Risiko im "neu denken" neuerlich zu scheitern, kann ich nur ertragen ,weil ich weiß, dass Gottes Liebe mich im Scheitern aufangen wird. Ich habe das Bild des Hirten vor Augen, der jedem verlorenen Schaf nachgeht und es auf den Schultern nach hause trägt. Dieser Hirte ist nicht nur im NT zu finden, sondern schon in Jesaia 40,11 lesen wir von Gott: Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, / er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, / die Mutterschafe führt er behutsam. Es scheint aber die Annahme zu geben, dass dieses Risiko bei einer Umkehr nicht besteht. Umkehren heisst zurückgehen, sich dem Rückwertigen dem Vergangenen zuzuwenden und darauf vetrauen, dass dieses Zurückliegende jedenfalls besser sein muß als es etwas Neues sein kann. Mich erinnert das an die biblische Erzählung vom Knecht, der sein Talent vergraben hat, aus Furcht etwas Ungewisses Neues zu beginnen. Er hat, als er dem Herrn das eine Talent zurückgegeben hat, Umkehr betrieben, in dem Sinn als er sein Handeln auf jenen Tag zurückprojeziert hat, an dem er das Talent erhalten hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Ich komme gerade von einem Besinnungswochenende zurück. Mir scheint eines: Wenn ich metanoia als "etwas neu denken" übersetze und/oder definiere, dann mache ich klar, dass die Entscheidungsfreiheit, die Gott mir gegeben hat und die in meinen Augen den Menschen wesentlich ausmacht, mit einem ständigen Risiko verbunden ist. Ich denke neu und was ich neu denke ist zwar von meinem guten Willen getragen, kann aber natürlich neuerlich falsch sein. Ich haeb nie und nirgends eine Garantie, dass das Neue das ich anstrebe gelichbedeutend mit besser und richtiger ist, ich kann es nur anstreben, dass es so ist. Und diese Risiko im "neu denken" neuerlich zu scheitern, kann ich nur ertragen ,weil ich weiß, dass Gottes Liebe mich im Scheitern aufangen wird. Ich habe das Bild des Hirten vor Augen, der jedem verlorenen Schaf nachgeht und es auf den Schultern nach hause trägt. Dieser Hirte ist nicht nur im NT zu finden, sondern schon in Jesaia 40,11 lesen wir von Gott: Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, / er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, / die Mutterschafe führt er behutsam. Es scheint aber die Annahme zu geben, dass dieses Risiko bei einer Umkehr nicht besteht. Umkehren heisst zurückgehen, sich dem Rückwertigen dem Vergangenen zuzuwenden und darauf vetrauen, dass dieses Zurückliegende jedenfalls besser sein muß als es etwas Neues sein kann. Mich erinnert das an die biblische Erzählung vom Knecht, der sein Talent vergraben hat, aus Furcht etwas Ungewisses Neues zu beginnen. Er hat, als er dem Herrn das eine Talent zurückgegeben hat, Umkehr betrieben, in dem Sinn als er sein Handeln auf jenen Tag zurückprojeziert hat, an dem er das Talent erhalten hat. Irgendwie sehe ich das ähnlich - und trotzdem denke ich, dass das Risiko beim "Neuen Denken" nicht so groß ist. Jesus hat es sehr klar eingebettet: Zwischen "Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist da - (da in dem Moment, in dem ich mich traue, es zu leben. Im Zusammenhang mit allem andern, was ich sonst verstehe - der Bergpredigt und den Liebesgeboten - geht es immer darum, Beziehungen neu zu leben, nicht mehr in einem Kontext von Macht über den andern, sondern in einem Kontext von Liebe; nicht mehr in "Ägypten" - dem "Land, in dem zwei einander bedrängen", sondern in Kanaan, dem Land der Sättigung, wo die Weintrauben so groß werden, dass sie immer nur von zweien miteinander getragen werden können...) und "glaubt an die frohe Botschaft". Eigentlich wäre das für mich eindeutig. Und zu Martin und soames noch: Jesus spricht das aus, was er sieht, was geschieht, wenn sich jemand nicht "neu zu denken" traut - aber ich empfinde das eher als ein Erschrecken darüber, ein Entsetzen, dass das so ist. Ich glaube nicht, dass Warnungen und Drohungen Trägheit dauerhaft überwinden können. Vielleicht kann das Erschrecken e i n m a l etwas bewirken (Ninive fällt mir ein), aber damit das zu einer dauerhaften Veränderung führt, braucht es danach, das, was romeroxav ungefähr auch schreibt: Das Sollen muss in mir zu einem Wollen werden, zu einem wirklichen Einwilligen in das, was ich als Auftrag höre. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 All diese Zuwendung würde in den meisten Fällen nichts nützen, wenn er einfach antworten würde: "Warum sollte ich? Am Ende wir für mich und für mein Opfer doch alles gut. Mir wird vergeben und meinem Opfen werden dir Tränen abgewischt." Kennst du wirklich jemanden, der so redet und denkt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Ich komme gerade von einem Besinnungswochenende zurück. Mir scheint eines: Wenn ich metanoia als "etwas neu denken" übersetze und/oder definiere, dann mache ich klar, dass die Entscheidungsfreiheit, die Gott mir gegeben hat und die in meinen Augen den Menschen wesentlich ausmacht, mit einem ständigen Risiko verbunden ist. Ich denke neu und was ich neu denke ist zwar von meinem guten Willen getragen, kann aber natürlich neuerlich falsch sein. Ich haeb nie und nirgends eine Garantie, dass das Neue das ich anstrebe gelichbedeutend mit besser und richtiger ist, ich kann es nur anstreben, dass es so ist. Und diese Risiko im "neu denken" neuerlich zu scheitern, kann ich nur ertragen ,weil ich weiß, dass Gottes Liebe mich im Scheitern aufangen wird. Ich habe das Bild des Hirten vor Augen, der jedem verlorenen Schaf nachgeht und es auf den Schultern nach hause trägt. Dieser Hirte ist nicht nur im NT zu finden, sondern schon in Jesaia 40,11 lesen wir von Gott: Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, / er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, / die Mutterschafe führt er behutsam. Es scheint aber die Annahme zu geben, dass dieses Risiko bei einer Umkehr nicht besteht. Umkehren heisst zurückgehen, sich dem Rückwertigen dem Vergangenen zuzuwenden und darauf vetrauen, dass dieses Zurückliegende jedenfalls besser sein muß als es etwas Neues sein kann. Mich erinnert das an die biblische Erzählung vom Knecht, der sein Talent vergraben hat, aus Furcht etwas Ungewisses Neues zu beginnen. Er hat, als er dem Herrn das eine Talent zurückgegeben hat, Umkehr betrieben, in dem Sinn als er sein Handeln auf jenen Tag zurückprojeziert hat, an dem er das Talent erhalten hat. Du verstehst die Bedeutung der Umkehr falsch, und zwar leider vollkommen. Sie bezieht sich auch auf ein alttestamentliches Wort: meine Wege sind nicht eure Wege, spricht der Herr. Wir sollen uns von der weltlichen Art abwenden und danach trachten, den Willen Gottes zu erfüllen - durch Hilfe, Liebe, Festigkeit, Klarheit und Vertrauen. Von der rein negativen Rückwärtsgewandtheit, die Du zugrundelegst, kommt da nichts vor. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Was wäre denn das Mittel Deiner Wahl, Erich? vielleicht mich kreuzigen lassen?? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Ich könnte jetzt sagen hören was die Kirche sagt und da ist auch was wahres dran, aber auch das reicht nicht. wieso soll das nicht reichen?? Wenn Du die Auferstehung wirklich ernst nimmst - reicht sie für die ganze Ewigkeit!!! Stattdessen Phrasen, Phrasen, Phrasen und die sollen den nötigen Ernst bringen. Unglaublich!! Wenn ich mir sicher bin, alles schon zu haben, dann verschieße ich mich möglichweise dem neuen Denken der Wandlung des Denkens die Gott schenken will. Oh Mann, was will er mir denn noch mehr schenken?? Mit der Kreuzigung Auferstehung hab ich doch immer noch zu tun Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 11. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 11. Dezember 2005 Wir sollen uns von der weltlichen Art abwenden und danach trachten, den Willen Gottes zu erfüllen - durch Hilfe, Liebe, Festigkeit, Klarheit und Vertrauen. Amen!! So kann man es klar und deutlich ausdrücken - es geht also doch. Ich hatte schon gedacht ich spinne. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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