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Umkehren oder neu denken?


Martin

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Ich könnte jetzt sagen hören was die Kirche sagt und da ist auch was wahres dran, aber auch das reicht nicht.

wieso soll das nicht reichen?? Wenn Du die Auferstehung wirklich ernst nimmst - reicht sie für die ganze Ewigkeit!!! Stattdessen Phrasen, Phrasen, Phrasen und die sollen den nötigen Ernst bringen. Unglaublich!!

Wenn ich mir sicher bin, alles schon zu haben, dann verschieße ich mich möglichweise dem neuen Denken der Wandlung des Denkens die Gott schenken will.

Oh Mann, was will er mir denn noch mehr schenken?? Mit der Kreuzigung Auferstehung hab ich doch immer noch zu tun :lol:

Gut das wir Dich haben, Erich Phrasenfrei! B)

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Anmerkung:

 

Für den, der auf dem falschen Weg ist, ist Umkehr und Rück- Schritt Fortschritt.

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Wir sollen uns von der weltlichen Art abwenden und danach trachten, den Willen Gottes zu erfüllen - durch Hilfe, Liebe, Festigkeit, Klarheit und Vertrauen.

Amen!!

So kann man es klar und deutlich ausdrücken - es geht also doch. Ich hatte schon gedacht ich spinne. B)

Herzlich willkommen bei den lieberalen Katholiken, Erich - es geht also doch. :lol:

(Wenn auch nicht gänzlich phrasenfrei. Aber ich sehe ein, dass man nicht alles gleichzeitig kriegen kann.)

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Ich könnte jetzt sagen hören was die Kirche sagt und da ist auch was wahres dran, aber auch das reicht nicht.

wieso soll das nicht reichen??

Weil es die Kirche selber sagt! Hätte Don Bosco auf seinen Bischof gehört wäre sein Werk nicht entstanden. Hätte Mutter Theresa auf ihre Ordensoberen gehört wäre ihre Gemeinschaft nicht entstanden. Hätte Paulus in der Frage der Speisevorschriften auf den Fels (Petrus) gehört, statt ihm zu wiedersprechen ....

 

romeroxav

 

P.S. Auf den Papst und auf das Gewissen!

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Wir sollen uns von der weltlichen Art abwenden und danach trachten, den Willen Gottes zu erfüllen - durch Hilfe, Liebe, Festigkeit, Klarheit und Vertrauen.

Amen!!

So kann man es klar und deutlich ausdrücken - es geht also doch. Ich hatte schon gedacht ich spinne. B)

Herzlich willkommen bei den lieberalen Katholiken, Erich - es geht also doch. :lol:

(Wenn auch nicht gänzlich phrasenfrei. Aber ich sehe ein, dass man nicht alles gleichzeitig kriegen kann.)

Willst Du damit etwa sagen, daß ich ein lieberales Statement abgegeben hätte? :lol:

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Willst Du damit etwa sagen, daß ich ein lieberales Statement abgegeben hätte? B)

Ähm ....

 

Antwort 1:

 

Nein, nein, mit einer liberalen Haltung würde ich Dich nie und nimmer in Verbindung bringen, Du bist diesbezüglich über jeden Verdacht meilenweit erhaben. Es war nur das Wort "Liebe" in Deinem Posting, auf das Erich ansonsten immer so allergisch reagiert, und da diese Reaktion diesmal ausblieb, dachte ich, dass sich bei Erich eine gewisse Immunisierung eingetreten sein mag.

 

Antwort 2:

 

Nun, lieber soames, gewisse Ansätze eines lieberalen Statements kann ich da schon sehen, gewissermaßen der Beginn einer Umkehr, der Ansatz eines (für Dich ganz) neuen Denkens.

 

 

:lol:

 

Als bekennender Kuschelkatholik überlasse ich es Dir, die Antwort auszusuchen, die Dir am besten gefällt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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All diese Zuwendung würde in den meisten Fällen nichts nützen, wenn er einfach antworten würde: "Warum sollte ich? Am Ende wir für mich und für mein Opfer doch alles gut. Mir wird vergeben und meinem Opfen werden dir Tränen abgewischt."

 

Kennst du wirklich jemanden, der so redet und denkt?

 

 

Nein Susanne, ich kenne niemanden, der so redet und denkt.

 

Es gibt gleich mehrere Gründe, warum das so ist.

 

Ich kenne keine Täter der Kategorie, die ich zuvor beschrieben habe. Daher weiß ich nicht, was sie reden oder denken. Vielleicht wäre ein Übertrag auf geringeres Kaliber sinnvoll, damit ich tatsächlich mitdenken kann. Nehme ich es auf diese Ebene, dann kommt dabei Gleichgütligkeit heraus. Die meisten Menschen erwarten NICHTS von Gott. Weder im Guten, noch im Schlechten. Sie haben das Gericht und den Himmel nicht mit aller Konsequenz in ihrer Rechnung. Denke ich jedenfalls.

 

Hinzu kommt, dass vielleicht niemand - der über die Konsequmenzen seines Handelns nachdenkt - davon ausgeht, dass Gott jedem vergibt, egal ob er nun umkehrt oder nicht.

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Ich glaube nicht, dass Warnungen und Drohungen Trägheit dauerhaft überwinden können.

Vielleicht kann das Erschrecken e i n m a l etwas bewirken (Ninive fällt mir ein), aber damit das zu einer dauerhaften Veränderung führt, braucht es danach, das, was romeroxav ungefähr auch schreibt: Das Sollen muss in mir zu einem Wollen werden, zu einem wirklichen Einwilligen in das, was ich als Auftrag höre.

 

Ich weiß nicht, ob es auf Dauer funktionieren könnte, Susanne. Aber es wäre ein unaufhörlicher Kampf, falls das Sollen nicht zum Wollen wird.

 

Wie viele Menschen - in Prozent - von allen Menschen die du kennst, leben aus diesem Wollen heraus? Nur eine ganz grobe Schätzung?

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All diese Zuwendung würde in den meisten Fällen nichts nützen, wenn er einfach antworten würde: "Warum sollte ich? Am Ende wir für mich und für mein Opfer doch alles gut. Mir wird vergeben und meinem Opfen werden dir Tränen abgewischt."

 

Kennst du wirklich jemanden, der so redet und denkt?

 

 

Nein Susanne, ich kenne niemanden, der so redet und denkt.

 

Es gibt gleich mehrere Gründe, warum das so ist.

 

Ich kenne keine Täter der Kategorie, die ich zuvor beschrieben habe. Daher weiß ich nicht, was sie reden oder denken. Vielleicht wäre ein Übertrag auf geringeres Kaliber sinnvoll, damit ich tatsächlich mitdenken kann. Nehme ich es auf diese Ebene, dann kommt dabei Gleichgütligkeit heraus. Die meisten Menschen erwarten NICHTS von Gott. Weder im Guten, noch im Schlechten. Sie haben das Gericht und den Himmel nicht mit aller Konsequenz in ihrer Rechnung. Denke ich jedenfalls.

 

Hinzu kommt, dass vielleicht niemand - der über die Konsequmenzen seines Handelns nachdenkt - davon ausgeht, dass Gott jedem vergibt, egal ob er nun umkehrt oder nicht.

 

Martin, wenn das alles so ist:

- im Grunde gibt es kaum jemanden, der so denkt (egal, ob im Kleinen oder im Großen)

- das viel größere Problem ist die Gleichgültigkeit

- es fällt sehr schwer, zu glauben, dass Gott wirklich vergibt

 

dann seh ich den Sinn darin nicht, mit Warnungen (und erst recht nicht mit Drohungen) auf den Ernst der Situation aufmerksam zu machen. Dann glaube ich einfach nicht, dass das viel verändert.

 

Der zweite und dritte Punkt kämen mir viel geeigneter zum Einhaken vor:

 

Die Gleichgültigkeit: das, wenn alles gleich gültig ist, das halte ich für schlimm.

Ich glaube, dass der Wille zur Veränderung und die Bereitschaft, mich wandeln zu lassen, aus dem Werthalten kommt. Dort, wo mir etwas kostbarer ist als etwas anderes, da werde ich mich dafür einsetzen und bereit sein, etwas dafür auf mich zu nehmen.

Und das ist der Anfang einer Wachstumsbewegung.

Drum glaube ich, dass es viel viel wichtiger ist, Menschen dazu zu ermuntern, ihre Leidenschaft für etwas oder jemanden, ihr Liebe, ernst zu nehmen.

Sie ernst nehmen in ihrem Bemühen und ihnen ihren guten Willen glauben und sehen, wie kostbar jede Form von engagierter Zuwendung ist.

Es ist der Wille, wert zu halten, der verändert.

Und es macht auch was mit uns, wenn wir unseren Blick bei anderen dorthin richten, wo sie sich positiv für etwas einsetzen.

 

Der dritte Punkt ist noch einmal en anderes Thema. Da wäre für mein Verständnis wirklich ein "Neudenken" in der Kirche gefragt.

bearbeitet von Ennasus
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Hallo Susanne,

 

ich greife noch einmal den dritten Punkt auf, denn er war von mir möglicherweise mißverständlich formuliert.

 

Ich wollte sagen, dass die (meisten) Menschen davon ausgehen, dass Gott nur dann vergibt, wenn derjenige, dem vergeben werden soll, darum nachsucht. Er muß sich bewußt sein über das, was ihm vergeben werden soll und damit muß er seine Schuld anerkennen. Sonst macht es keinen Sinn. Ein wichtiger Aspekt ist die Anerkennung dieser Schuld jetzt, denn dann besteht - zumindest grundsätzlich - die Chance auf Änderung. Und eine solche Änderung wird für alle Beteiligte eine Verbesserung sein.

 

Und jetzt wieder etwas zurück im Thema: Du gehst davon aus, dass es nur eine Kraft gibt, die den Menschen bewegt. Die Liebe. Und hier reicht das Bemühen um das Leben aus und in der Liebe aus. Ob es gelingt ist dabei eher sekundär. Das Bemühen reicht.

 

Meiner Ansicht nach reicht das nicht aus und ein gutes Beispiel dafür sind Kinder. Nahezu alle Kinder, denen keine konsequente Neins entgegegestellt werden, laufen vor die Wand. Es gibt eine Reihe von ihnen, die immer wieder vor die Wand laufen werden. Egal wie oft dieses Nein kommt. Meiner Ansicht nach würden allerdings fast alle vor die Wand laufen, falls es diese Neins nicht gäbe.

 

Bei Erwachsenen ist das nicht anders. Gäbe es keine negativen Konsequenzen für ihr "falsches" Handeln, hätte es den gleichen Effekt. Sie würden (fast alle) vor die Wand laufen.

 

Du sagst nun - es gibt diese Wand nicht, daher kann auch keiner davor laufen. Die Konsequenz daraus ist dann aber, dass "richtiges" Handeln keinen Anreiz bietet. Es ist gleichgültig, was ich tue, denn ohne Wand hat es keine Konsequenzen.

 

Oder verstehe ich dich falsch?

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In den Evangelien wird immer wieder erzählt wie Jesus mit Sünderinnen und Sündern umgeht. Am Anfang der Begegnungen steht dabei immer ein Handeln Jesu, das nicht nur gesellschaftlichen Erwartungen und Normen sprengt, sondern sich der konkreten Person zuwendet, ohne dafür Bedingungen zu stellen. Er lässt sich zB von der Sünderin die Füße waschen, ist Gast im Hause des Zöllners Zachäus oder rettet die Ehebrecherin vor der bevorstehenden Steinigung. Er begegnet diesen Menschen solidarisch (er lässt Begegnung zu und stellt sich mit ihnen auf den gleichen Boden [=sol]) weil er mehr in ihnen sieht als ihre Taten. Von diesen Begegnungen geht Heil schaffende und heilsame Wirkung aus, weil sie den Menschen zeigen, dass es da jemanden gibt der sie so sieht wie Gott sie gedacht hat [ = wie sie eigentlich sind und sein könnten], und nicht bloß als Summe dessen in was sie sich im Laufe ihres Lebens hineinverstrickt haben. Das ist es, was ihnen die Augen öffnet und ihnen erlaubt sich wieder aus diesen Verstrickungen zu befreien. Um eine entschiedene Umkehr zu ermöglichen, ist es wohl tatsächlich zuerst notwendig überhaupt als der / die ernst- und angenommen zu werden der / die umkehren kann. Das ist dann aber in der Tat ein neues Denken, dass uns durch die heilbringende Begegnung mit Gott in der heilbringende Begegnung mit Menschen geschenkt werden kann.

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In den Evangelien wird immer wieder erzählt wie Jesus mit Sünderinnen und Sündern umgeht. Am Anfang der Begegnungen steht dabei immer ein Handeln Jesu, das nicht nur gesellschaftlichen Erwartungen und Normen sprengt, sondern sich der konkreten Person zuwendet, ohne dafür Bedingungen zu stellen. Er lässt sich zB von der Sünderin die Füße waschen, ist Gast im Hause des Zöllners Zachäus oder rettet die Ehebrecherin vor der bevorstehenden Steinigung. Er begegnet diesen Menschen solidarisch (er lässt Begegnung zu und stellt sich mit ihnen auf den gleichen Boden [=sol]) weil er mehr in ihnen sieht als ihre Taten. Von diesen Begegnungen geht Heil schaffende und heilsame Wirkung aus, weil sie den Menschen zeigen, dass es da jemanden gibt der sie so sieht wie Gott sie gedacht hat [ = wie sie eigentlich sind und sein könnten], und nicht bloß als Summe dessen in was sie sich im Laufe ihres Lebens hineinverstrickt haben. Das ist es, was ihnen die Augen öffnet und ihnen erlaubt sich wieder aus diesen Verstrickungen zu befreien. Um eine entschiedene Umkehr zu ermöglichen, ist es wohl tatsächlich zuerst notwendig überhaupt als der / die ernst- und angenommen zu werden der / die umkehren kann. Das ist dann aber in der Tat ein neues Denken, dass uns durch die heilbringende Begegnung mit Gott in der heilbringende Begegnung mit Menschen geschenkt werden kann.

Das ist ganz richtig, lieber Christoph. Ich sehe nur keinen Gegensatz zu dem, was Martin geschrieben hat. Denn der Hinweis auf die Gefahr, in der jemand sich befindet, geht doch implizit gerade davon aus, in ihm die Möglichkeiten zu sehen, die Gott (wahrscheinlich) in ihm geschaffen hat. Es geht ja nicht darum, daß jemand vergrault werden sollte, weil er was falsch gemacht hat, sondern darum, daß ihm zugerufen wird: "Geh nicht da weiter, komm zurück und verwirkliche Deine guten Möglichkeiten; wenn Du auf dem jetzigen Weg weitergehst, so führt er Dich in die Irre!" Das ist zumindest das, was ich unter der hier zu diskutierenden Warnung (und eben nur indirekt und fälschlich "Drohung") verstehe. Siehst Du da einen Gegensatz zu dem, was Du geschrieben hast? Wenn ja, welchen?

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In den Evangelien wird immer wieder erzählt wie Jesus mit Sünderinnen und Sündern umgeht. Am Anfang der Begegnungen steht dabei immer ein Handeln Jesu, das nicht nur gesellschaftlichen Erwartungen und Normen sprengt, sondern sich der konkreten Person zuwendet, ohne dafür Bedingungen zu stellen. Er lässt sich zB von der Sünderin die Füße waschen, ist Gast im Hause des Zöllners Zachäus oder rettet die Ehebrecherin vor der bevorstehenden Steinigung. Er begegnet diesen Menschen solidarisch (er lässt Begegnung zu und stellt sich mit ihnen auf den gleichen Boden [=sol]) weil er mehr in ihnen sieht als ihre Taten. Von diesen Begegnungen geht Heil schaffende und heilsame Wirkung aus, weil sie den Menschen zeigen, dass es da jemanden gibt der sie so sieht wie Gott sie gedacht hat [ = wie sie eigentlich sind und sein könnten], und nicht bloß als Summe dessen in was sie sich im Laufe ihres Lebens hineinverstrickt haben. Das ist es, was ihnen die Augen öffnet und ihnen erlaubt sich wieder aus diesen Verstrickungen zu befreien. Um eine entschiedene Umkehr zu ermöglichen, ist es wohl tatsächlich zuerst notwendig überhaupt als der / die ernst- und angenommen zu werden der / die umkehren kann. Das ist dann aber in der Tat ein neues Denken, dass uns durch die heilbringende Begegnung mit Gott in der heilbringende Begegnung mit Menschen geschenkt werden kann.

 

Das stimmt, Christoph. Wobei allerdings in all diesen Beispielen der erste Schritt nicht von Jesus ausgeht. Er reagiert. Und über die Art dieser Reaktion sind wir uns einig. So sollte es sein.

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ich greife noch einmal den dritten Punkt auf, denn er war von mir möglicherweise mißverständlich formuliert.

 

Ich wollte sagen, dass die (meisten) Menschen davon ausgehen, dass Gott nur dann vergibt, wenn derjenige, dem vergeben werden soll, darum nachsucht. Er muß sich bewußt sein über das, was ihm vergeben werden soll und damit muß er seine Schuld anerkennen. Sonst macht es keinen Sinn. Ein wichtiger Aspekt ist die Anerkennung dieser Schuld jetzt, denn dann besteht - zumindest grundsätzlich - die Chance auf Änderung. Und eine solche Änderung wird für alle Beteiligte eine Verbesserung sein.

 

Ähm… das glaube ich eigentlich auch so.

Da versteh ich den Zusammenhang jetzt nicht mehr.

 

Und jetzt wieder etwas zurück im Thema: Du gehst davon aus, dass es nur eine Kraft gibt, die den Menschen bewegt. Die Liebe. Und hier reicht das Bemühen um das Leben aus und in der Liebe aus. Ob es gelingt ist dabei eher sekundär. Das Bemühen reicht.

 

Meiner Ansicht nach reicht das nicht aus und ein gutes Beispiel dafür sind Kinder. Nahezu alle Kinder, denen keine konsequente Neins entgegegestellt werden, laufen vor die Wand. Es gibt eine Reihe von ihnen, die immer wieder vor die Wand laufen werden. Egal wie oft dieses Nein kommt. Meiner Ansicht nach würden allerdings fast alle vor die Wand laufen, falls es diese Neins nicht gäbe.

 

Bei Erwachsenen ist das nicht anders. Gäbe es keine negativen Konsequenzen für ihr "falsches" Handeln, hätte es den gleichen Effekt. Sie würden (fast alle) vor die Wand laufen.

 

Du sagst nun - es gibt diese Wand nicht, daher kann auch keiner davor laufen. Die Konsequenz daraus ist dann aber, dass "richtiges" Handeln keinen Anreiz bietet. Es ist gleichgültig, was ich tue, denn ohne Wand hat es keine Konsequenzen.

 

Oder verstehe ich dich falsch?

Ich glaube schon. Oder vielleicht versteh i c h dich jetzt falsch B) .

 

Ich glaube nicht, dass die Liebe die einzige Kraft ist, die die Menschen bewegt. Aber ich glaube, dass es die einzige Kraft ist, die eine dauerhafte Veränderung zum Guten bewirkt.

 

Ich bin von der Gleich-Gültigkeit ausgegangen: Dass alles gleich gültig ist, dass nichts m e h r wert ist als etwas anderes, das geht nur im rationalen Denken. Da kann man fordern, dass man wertfrei alles denken können muss oder so (dort ist das auch sinnvoll).

 

Aber: Emotionen sind Werterfahrungen (Hab ich von Volker gelernt – lang nicht richtig verstanden – und seh ich inzwischen auch so :lol: )

Sobald ich mich in Beziehung setze zu etwas, und mich e-motional bewegen lasse, bewege ich mich in der Dimension „Wert", messe ich etwas oder jemandem Wert zu.

Und umgekehrt: wo ich wert-halte (liebhabe), werde ich bewegt, beginnt Wachstum und Wandlung.

 

Wenn ich also Menschen ermuntere, ihre Liebe zu spüren, zuzulassen und zu leben, - wenn ich ihnen auch zutraue, dass sie lieben können und ich in ihnen das Schöne sehe, leiste ich ihnen meiner Meinung nach den viel größeren Dienst, als wenn ich sie warne oder Angst mache. Angst, Enge bewirkt Erstarrung und Stillstand.

 

Es entspricht auch nicht meiner Erfahrung, dass Kinder x mal gegen die gleiche Wand rennen, wen man es ihnen nicht verbietet. Ein Kind, das so was tut, hat meiner Meinung nach schon die richtige Beziehung zu sich selbst verloren.

Einmal werden sie diese Erfahrung vielleicht machen, aber ein lebenshungriges, lernbereites Kind wird das sicher kein zweites Mal tun, das glaub ich nicht.

 

Genauso bei Erwachsenen:

Ich sage nicht, dass es keine Wand gibt.

Die negativen Konsequenzen für falsches Handeln kommen sicher.

Aber erstens zweifle ich, dass MEINE negative Erfahrung einen andern davon abhalten kann, etwas auszuprobieren.

Zweitens: wer aus Erfahrungen nicht lernt, wird auch nicht auf Warnungen hören

Und drittens: Wo einer nicht aufhören kann, gegen Wände zu laufen, da braucht er Entgegenkommen, Hilfe. So, wie Christoph es beschrieben hat.

 

 

Lieben Gruß

 

Susanne

bearbeitet von Ennasus
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In den Evangelien wird immer wieder erzählt wie Jesus mit Sünderinnen und Sündern umgeht. Am Anfang der Begegnungen steht dabei immer ein Handeln Jesu, das nicht nur gesellschaftlichen Erwartungen und Normen sprengt, sondern sich der konkreten Person zuwendet, ohne dafür Bedingungen zu stellen. Er lässt sich zB von der Sünderin die Füße waschen, ist Gast im Hause des Zöllners Zachäus oder rettet die Ehebrecherin vor der bevorstehenden Steinigung. Er begegnet diesen Menschen solidarisch (er lässt Begegnung zu und stellt sich mit ihnen auf den gleichen Boden [=sol]) weil er mehr in ihnen sieht als ihre Taten. Von diesen Begegnungen geht Heil schaffende und heilsame Wirkung aus, weil sie den Menschen zeigen, dass es da jemanden gibt der sie so sieht wie Gott sie gedacht hat [ = wie sie eigentlich sind und sein könnten], und nicht bloß als Summe dessen in was sie sich im Laufe ihres Lebens hineinverstrickt haben. Das ist es, was ihnen die Augen öffnet und ihnen erlaubt sich wieder aus diesen Verstrickungen zu befreien. Um eine entschiedene Umkehr zu ermöglichen, ist es wohl tatsächlich zuerst notwendig überhaupt als der / die ernst- und angenommen zu werden der / die umkehren kann. Das ist dann aber in der Tat ein neues Denken, dass uns durch die heilbringende Begegnung mit Gott in der heilbringende Begegnung mit Menschen geschenkt werden kann.

Wenn wir davon ausgehen, dass Jesus DER WEG ist - dann würde für mich zum "Neuen Denken" unbedingt dazugehören, zu erkennen, dass WIR ganz konkret genau so Menschen begegnen sollen.

Es nützt überhaupt nichts, wenn wir das alles außerhalb von uns lassen.

WIR sollen so tun.

 

(Vielleicht hast du das aber eh so gemeint - ich weiß nicht?)

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Hallo Susanne,

 

.....Und jetzt wieder etwas zurück im Thema: Du gehst davon aus, dass es nur eine Kraft gibt, die den Menschen bewegt. Die Liebe. Und hier reicht das Bemühen um das Leben aus und in der Liebe aus. Ob es gelingt ist dabei eher sekundär. Das Bemühen reicht.

 

Meiner Ansicht nach reicht das nicht aus und ein gutes Beispiel dafür sind Kinder. Nahezu alle Kinder, denen keine konsequente Neins entgegegestellt werden, laufen vor die Wand. Es gibt eine Reihe von ihnen, die immer wieder vor die Wand laufen werden. Egal wie oft dieses Nein kommt. Meiner Ansicht nach würden allerdings fast alle vor die Wand laufen, falls es diese Neins nicht gäbe.

 

Bei Erwachsenen ist das nicht anders. Gäbe es keine negativen Konsequenzen für ihr "falsches" Handeln, hätte es den gleichen Effekt. Sie würden (fast alle) vor die Wand laufen.

 

Du sagst nun - es gibt diese Wand nicht, daher kann auch keiner davor laufen. Die Konsequenz daraus ist dann aber, dass "richtiges" Handeln keinen Anreiz bietet. Es ist gleichgültig, was ich tue, denn ohne Wand hat es keine Konsequenzen.

 

Oder verstehe ich dich falsch?

das ist eine form der erziehung, manchmal gültig und als gegensatz zur antiautoritären erziehung sicher besser.

aber wer mit ads-kindern zu tun hat weiß, das dieses nicht reicht bzw. nur einen geringen teil ausmacht. für meinen enkel mit starken ads-symptomen bin ich die wand, und ich bin eine starke wand. aber nach einem entsprechendem ausbruch seinerseits gibt es keine konsequenzen. unser vermögen an den forderungen gottes gemessen ist das vermögen eines ads-kindes gegenüber seinen eltern.

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Wenn wir davon ausgehen, dass Jesus DER WEG ist - dann würde für mich zum "Neuen Denken" unbedingt dazugehören, zu erkennen, dass WIR ganz konkret genau so Menschen begegnen sollen.

Es nützt überhaupt nichts, wenn wir das alles außerhalb von uns lassen.

WIR sollen so tun.

 

(Vielleicht hast du das aber eh so gemeint - ich weiß nicht?)

 

Hab ich so gemeint, dieses Denken wird uns geschenkt und wir dürfen es so weiterdenkend weiterschenken.

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