Cejazar Geschrieben 13. Dezember 2005 Melden Geschrieben 13. Dezember 2005 Hab da mal eine Frage: Wenn ich alte Bilder oder Zeichnungen von der tridentinischen Messe sehe, so fällt mir auf, daß während der Wandlung ein Messdiener immer die Kasel des Pfarrers anhebt. Nun, warum macht er das, bzw. was ist der theologische Hintergrund?
paul85 Geschrieben 13. Dezember 2005 Melden Geschrieben 13. Dezember 2005 Das hat zwei Gründe: Zunächst einen ganz praktischen: auch bei der Austeilung des Weihwassers hält ein Ministrant die Kasel, heutzutage immernoch beim Inzensieren (zB wenn der Priester den Altar umschreitet), ganz einfach, damit der Priester den Arm frei hat und nicht durch die Kasel behindert wird. Bei den heutigen Schnitten ist das eigentlich kein Problem mehr, aber gerade bei der Elevation der Hostie war es in früheren Zeiten mit den schweren Glockenkaseln recht problematisch , die Arme anzuheben. Darum die Hilfe des Ministranten. Der zweite Grund ist ein theologischer, allerdings wahrscheinlich als Reaktion auf den praktischen: Man kann dieses Zeichen deuten als Überfließen der Gnade des Meßopfers vom Priester auf das Volk. Es gibt auch ein entsprechendes Bibelzitat (Mt 9, 21), wo eine kranke Frau das Gewand Christi berührt und sagt: "Wenn ich nur sein Kleid berühre, werde ich gesund". Ich finde die Erklärung eigentlich recht schön. Sie unterstreicht außerdem die Bedeutung der Kasel (nicht einfach irgendein Kleidungsstück, sondern Teil der Heiligen Handlung) und die Bedeutung des Priester, der "in personam Christi" handelt.
Cejazar Geschrieben 14. Dezember 2005 Autor Melden Geschrieben 14. Dezember 2005 Vielen Dank für Die gute Antwort!
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