Petrus Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Niemand scheint sich so richtig mit den Evangelikalen auszukennen. wie kann ich helfen? P.S. danke, Ralph. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Worauf, Petrus, führst du zurück, dass evangelikale Gemeinschaften wachsen, während andere christliche Gruppierungen stagnieren oder schrumpfen? Mir ist aufgefallen: - ein Gemeindeleiter mit dem Charisma der Leitung - eine ganze Gruppe, die aktiv ist und sich an allem beteiligt - jeder spricht Menschen an und lädt zum Gottesdienst ein - direkte Ansprache: Willst du dein Leben Jesus übergeben? - Konkret Gebete um Heilung und Wächterdienste im Kampf gegen das Böse - Aktivere Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst - sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter - dabei überraschend niedriges Durchschnittsalter - Lobpreislieder, "junge" Musik Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Hallo, ich hoffe ich wende mich an die richtige adresse und mir kann weiter geholfen werden. mitte des jahres kehrte eine freundin (19) von mir aus einem amerika urlaub zurück, es war ein zweimonatiger aufenthalt nach dem abitur. sie lebte bei einer "christlichen" gastfamilie. seit dem ist sie wie ausgewechselt. sie vertritt ansichten die von mir einfach nicht nachzuvollziehen sind, aber das ist nicht der punkt. ich frage mich, wie ein kirchen/gottesuntreuer mensch, wie sie einst gewesen ist, innerhalb von weniger als 2 monaten und nur 5 gottesdiensten einen solchen sinneswandel erfahren kann und die bibel von da an bedingungslos anerkennen kann. eine ganze lebenseinstellung ändert . Schick mal Deine Mutter auf Kur und schau Dir an, was sie danach in ihrem Leben alles ändern will. Sowas muss man einfach ignorieren. Knallhart. Dann bildet sich das auch zurück. Da muss man hart bleiben. Der ganze christliche Kram von wegen "Nächstenliebe " ist da völlig untauglich. Man muss dem Infizierten eindeutig klar machen, dass er ein Fremdkörper ist. Anders geht das nicht. viel mehr als ignorieren wird ja auch nicht überbleiben das mädel hat der gute wohl verloren oder was meinst du mit ognorieren die frau ist 19 und kann und macht ja auch offensichtlich was sie will Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Worauf, Petrus, führst du zurück, dass evangelikale Gemeinschaften wachsen, während andere christliche Gruppierungen stagnieren oder schrumpfen? Mir ist aufgefallen: - ein Gemeindeleiter mit dem Charisma der Leitung - eine ganze Gruppe, die aktiv ist und sich an allem beteiligt - jeder spricht Menschen an und lädt zum Gottesdienst ein - direkte Ansprache: Willst du dein Leben Jesus übergeben? - Konkret Gebete um Heilung und Wächterdienste im Kampf gegen das Böse - Aktivere Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst - sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter - dabei überraschend niedriges Durchschnittsalter - Lobpreislieder, "junge" Musik Es ist auch bei den Evangelikalen nicht alles Gold was glänzt: Ein sehr lieber Freund und Kollege, Mitglied einer derartigen Freikirche in Oberösterreich, hat am 24.12. um 4 Uhr früh einen Selbstbordversuch begangen. Er hatte im abgelaufenen Jahr grosses Pech: Nach einem Herzinfarkt mußte er mit seinem Kleinunternehmen Konkurs anmelden. Die Reaktion seiner Glaubensgenossen und auch seiner Frau - klar Du hast nicht genug geglaubt und hast in dieser und jener Beziehung immer wieder gesündigt, also ist das was Dir widerfahren ist die gerechte Strafe Gottes. Er ist in meinen Augen einwandfrei das Opfer einer Angst- und Strafreligion geworden. Er ist zur Zeit in einer psychiatrischen Klinik und die behandelnde Arztin hat mir erklärt, dass es wohl das Schwerste werden wird ihm seine ihm jahrelang anerzogenen Schuldkomplexe zu nehmen. Sein Sohn (jetzt 21 Jahre alt) war einer der größten Eiferer in der Gemeinde - hat in der Schule die Lektüre mancher Texte verweigert, weil sie nach seiner Ansicht nach unzüchtig waren, war in Rumänien missionieren usw. Dann hat er sich verliebt und plötzlich hatte er von rigiden Moralvorstellungen seiner Gemeinde die Nase voll und hat sich abgewandt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 nun ich denke solche fällergibts in jeder emeinschaft immer wieder wolfgang egal woher sdie kommt oder was ist daran spezifisch evangelikal Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Worauf, Petrus, führst du zurück, dass evangelikale Gemeinschaften wachsen, während andere christliche Gruppierungen stagnieren oder schrumpfen? Mir ist aufgefallen: - ein Gemeindeleiter mit dem Charisma der Leitung - eine ganze Gruppe, die aktiv ist und sich an allem beteiligt - jeder spricht Menschen an und lädt zum Gottesdienst ein - direkte Ansprache: Willst du dein Leben Jesus übergeben? - Konkret Gebete um Heilung und Wächterdienste im Kampf gegen das Böse - Aktivere Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst - sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter - dabei überraschend niedriges Durchschnittsalter - Lobpreislieder, "junge" Musik Es ist auch bei den Evangelikalen nicht alles Gold was glänzt: Ein sehr lieber Freund und Kollege, Mitglied einer derartigen Freikirche in Oberösterreich, hat am 24.12. um 4 Uhr früh einen Selbstbordversuch begangen. Er hatte im abgelaufenen Jahr grosses Pech: Nach einem Herzinfarkt mußte er mit seinem Kleinunternehmen Konkurs anmelden. Die Reaktion seiner Glaubensgenossen und auch seiner Frau - klar Du hast nicht genug geglaubt und hast in dieser und jener Beziehung immer wieder gesündigt, also ist das was Dir widerfahren ist die gerechte Strafe Gottes. Er ist in meinen Augen einwandfrei das Opfer einer Angst- und Strafreligion geworden. Er ist zur Zeit in einer psychiatrischen Klinik und die behandelnde Arztin hat mir erklärt, dass es wohl das Schwerste werden wird ihm seine ihm jahrelang anerzogenen Schuldkomplexe zu nehmen. Sein Sohn (jetzt 21 Jahre alt) war einer der größten Eiferer in der Gemeinde - hat in der Schule die Lektüre mancher Texte verweigert, weil sie nach seiner Ansicht nach unzüchtig waren, war in Rumänien missionieren usw. Dann hat er sich verliebt und plötzlich hatte er von rigiden Moralvorstellungen seiner Gemeinde die Nase voll und hat sich abgewandt. Ich kenne eine katholische charismatische Gemeinde (in Südamerika), von der genau diese Geschichten stammen könnten. Das Problem ist hierbei glaube ich nicht die Konfession, sondern die charismatische Bewegung an sich (die meisten Freikirchen sind ja charismatisch). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Worauf, Petrus, führst du zurück, dass evangelikale Gemeinschaften wachsen, während andere christliche Gruppierungen stagnieren oder schrumpfen? Mir ist aufgefallen: - ein Gemeindeleiter mit dem Charisma der Leitung - eine ganze Gruppe, die aktiv ist und sich an allem beteiligt - jeder spricht Menschen an und lädt zum Gottesdienst ein - direkte Ansprache: Willst du dein Leben Jesus übergeben? - Konkret Gebete um Heilung und Wächterdienste im Kampf gegen das Böse - Aktivere Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst - sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter - dabei überraschend niedriges Durchschnittsalter - Lobpreislieder, "junge" Musik Die oben genannten Punkte sind interessanterweise für mich genau der Grund, warum charismatische bzw. freikirchliche Gemeinden nie für mich in Frage kämen. 1. Das mit dem "Charisma der Leitung" ist mir schon suspekt. Da ist dann ein Obermacker, der vom heiligen Geist beseelt ist, und der dann diktatorisch über Wohl und Wehe der Anderen bestimmt - wie Ratzi im Kleinformat *schüttel*. 2. Ich bin nie ein Gruppen- oder Herdentier gewesen. Alles, was "man" bzw. die Mehrheit der Menschen so macht, wird von mir im Regelfall erst einmal hinterfragt. 3. Straßenmission finde ich furchtbar... 4. "Wächterdienste im Kampf gegen das Böse" - klingt verdächtig nach naiver Hausfrauenreligion mit einem intellektuellen Anspruch unterhalb der Blöd-Zeitung. 5. "Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst"? Wenn ich schon nur Ansätze dieses "Wir fassen uns jetzt alle an die Hände und singen unserem Bruder Jesus ein Liedchen"-Gesülze rieche, verlasse ich fluchtartig den Gottesdienst. 6. "Sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter": Dementsprechend ist dann auch das geistige Niveau des Gottesdienstes. 7. "Überraschend niedriges Durchschnittsalter": Klar, junge Menschen mit wenig Lebenserfahrung lassen sich auch am besten und einfachsten manipulieren. Die evangelikalen Kirchen interessieren sich ja nicht nur für das Seelenheil ihrer Schäfchen, sondern vor allem für deren Bankkonto. 8. Lobpreislieder, "junge Musik": Das wäre der Hauptgrund für mich, den Evangelikalen fernzubleiben - die grauslige Musik! Die ganze Zeit nur NGL-Klampfengedudel mit Unterstützung von Querflöte und Keyboard - ich würde sofort die Vollkrise bekommen! Gemeindelieder erfordern den satten Orgelklang einer großen, klassischen Orgel mit viel Baßfundament, und nicht Eunuchenposaunen (= Blockflöten) und Wandergitarre *brechreizkrieg* :ph34r: :ph34r: :ph34r: FAZIT: Ich vermute, daß man eine bestimmte Disposition, eine bestimmte Vorprägung haben muß, um auf das evangelikale Rattenfängertum hereinzufallen. Einfach so über Nacht wird man doch nicht "charismatisch"... Ich befürchte, die Dame ist ersteinmal verloren. Man sollte ihr Zeit lassen, ihren Irrweg zu überdenken. Bis dahin wird man nichts tun können außer abwarten! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Worauf, Petrus, führst du zurück, dass evangelikale Gemeinschaften wachsen, während andere christliche Gruppierungen stagnieren oder schrumpfen? Mir ist aufgefallen: - ein Gemeindeleiter mit dem Charisma der Leitung - eine ganze Gruppe, die aktiv ist und sich an allem beteiligt - jeder spricht Menschen an und lädt zum Gottesdienst ein - direkte Ansprache: Willst du dein Leben Jesus übergeben? - Konkret Gebete um Heilung und Wächterdienste im Kampf gegen das Böse - Aktivere Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst - sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter - dabei überraschend niedriges Durchschnittsalter - Lobpreislieder, "junge" Musik Die oben genannten Punkte sind interessanterweise für mich genau der Grund, warum charismatische bzw. freikirchliche Gemeinden nie für mich in Frage kämen. 1. Das mit dem "Charisma der Leitung" ist mir schon suspekt. Da ist dann ein Obermacker, der vom heiligen Geist beseelt ist, und der dann diktatorisch über Wohl und Wehe der Anderen bestimmt - wie Ratzi im Kleinformat *schüttel*. 2. Ich bin nie ein Gruppen- oder Herdentier gewesen. Alles, was "man" bzw. die Mehrheit der Menschen so macht, wird von mir im Regelfall erst einmal hinterfragt. 3. Straßenmission finde ich furchtbar... 4. "Wächterdienste im Kampf gegen das Böse" - klingt verdächtig nach naiver Hausfrauenreligion mit einem intellektuellen Anspruch unterhalb der Blöd-Zeitung. 5. "Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst"? Wenn ich schon nur Ansätze dieses "Wir fassen uns jetzt alle an die Hände und singen unserem Bruder Jesus ein Liedchen"-Gesülze rieche, verlasse ich fluchtartig den Gottesdienst. 6. "Sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter": Dementsprechend ist dann auch das geistige Niveau des Gottesdienstes. 7. "Überraschend niedriges Durchschnittsalter": Klar, junge Menschen mit wenig Lebenserfahrung lassen sich auch am besten und einfachsten manipulieren. Die evangelikalen Kirchen interessieren sich ja nicht nur für das Seelenheil ihrer Schäfchen, sondern vor allem für deren Bankkonto. 8. Lobpreislieder, "junge Musik": Das wäre der Hauptgrund für mich, den Evangelikalen fernzubleiben - die grauslige Musik! Die ganze Zeit nur NGL-Klampfengedudel mit Unterstützung von Querflöte und Keyboard - ich würde sofort die Vollkrise bekommen! Gemeindelieder erfordern den satten Orgelklang einer großen, klassischen Orgel mit viel Baßfundament, und nicht Eunuchenposaunen (= Blockflöten) und Wandergitarre *brechreizkrieg* :ph34r: :ph34r: :ph34r: FAZIT: Ich vermute, daß man eine bestimmte Disposition, eine bestimmte Vorprägung haben muß, um auf das evangelikale Rattenfängertum hereinzufallen. Einfach so über Nacht wird man doch nicht "charismatisch"... Ich befürchte, die Dame ist ersteinmal verloren. Man sollte ihr Zeit lassen, ihren Irrweg zu überdenken. Bis dahin wird man nichts tun können außer abwarten! sehr pointiert gesagt - und so wahr. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Bleibt die Frage, warum diese Form des Christentums Zulauf findet und die klassischen Formen bestenfalls stagnieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Bleibt die Frage, warum diese Form des Christentums Zulauf findet und die klassischen Formen bestenfalls stagnieren. ob etwas (massenhaften) zulauf findet ist doch kein qualitäts- oder wahrheitskriterium. es schauen auch mehr leute, deutschland sucht den superstar, als eine übertragung aus der metropolitan. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 Bleibt die Frage, warum diese Form des Christentums Zulauf findet und die klassischen Formen bestenfalls stagnieren. ob etwas (massenhaften) zulauf findet ist doch kein qualitäts- oder wahrheitskriterium. es schauen auch mehr leute, deutschland sucht den superstar, als eine übertragung aus der metropolitan. Genau! Wie heißt es so schön in einem evangelischen Choral: "Verzage nicht, du Häuflein klein!". Es kommt eben NICHT auf die Menge an, sondern auf die Qualität. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 30. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 30. Dezember 2005 sie lebte bei einer "christlichen" gastfamilie. seit dem ist sie wie ausgewechselt. Das ist eines von den Dingen, die ich wohl nie verstehen werde. Ich kann mir das nur "mechanisch" erklären: Wenn man einen neuen trockenen Schwamm in einer Farbenfabrik in die Luft wirft, saugt er sich mit der Farbe voll, in die er zufällig gefallen ist - und fertig, aus und vorbei. Wenn der Mensch so simpel funktioniert, dann stimmt wohl der Spruch: Das "missing link" zwischen Affe und Mensch sind wir. Stefan hat recht, da bleibt einem nichts weiter als Ignorieren übrig. André Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Bleibt die Frage, warum diese Form des Christentums Zulauf findet und die klassischen Formen bestenfalls stagnieren. es ist ja überhaupt ein phänomen daß gruppen die eine klare überzeugung vertreten nicht über nachwuchsmangel klagen können das auftreten der großkirchen macht doch eher den eindruck von möglichst politisch korrekten sozialinstitutionen bei der katholischen kirche kommt dann noch ein schuß moralismus dazu das wars Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Ich finde, wir haben hier ein erstaunliches Potential an Konvertiten und Neueintretern.... insofern stagnieren die alten Kirchen nicht unbedingt. Wir hatten übrigens dieses Jahr drei Konvertiten und mehrere Neueingetretene in der Gemeinde. Ausserdem war sowohl an den Gemeindefesten, als auch zu den Gottesdiensten etc großes Interesse da und unser Dekanatstag zum WJT war ein großer Erfolg. Auch unsere Kirchen haben ein großes Charisma. Sie müssen es nur zeigen. Nicht marktschreierisch. Aber in der Nachfolge Jesu, der die Menschen in seinem Wesen und durch sein Auftreten interessiert und für einen neuen Weg geöffnet hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Lieber RationisCausa, es würde mich einmal interessieren, welche Erfahrungen Du mit charismatischen bzw. freikirchlichen Gemeinden gemacht hast. In keinem Falle halte ich sie für allgemeingültig, Deutschland betreffend (die amerikanische evangelikale Bewegung kenne ich leider nur aus zweiter Hand). Ich selbst bin seit knapp zwei Jahren Mitglied in einem freikirchlichen Hauskreis und habe sowohl öfter deren Gemeinde als auch deren Gottesdienste besucht. Für mich ist das aber aus ganz anderen Gründen keine Alternative zur Katholischen Kirche: "Sola scriptura" halte ich für falsch, die apostolische Sukzession sowie die Sakramentallehre für notwendig und die Aufgabe von Tradition für erodierend. Ganz anders verhält es sich jedoch mit den angeführten Gründen: Die oben genannten Punkte sind interessanterweise für mich genau der Grund, warum charismatische bzw. freikirchliche Gemeinden nie für mich in Frage kämen. 1. Das mit dem "Charisma der Leitung" ist mir schon suspekt. Da ist dann ein Obermacker, der vom heiligen Geist beseelt ist, und der dann diktatorisch über Wohl und Wehe der Anderen bestimmt - wie Ratzi im Kleinformat *schüttel*. Es gibt hier einen Zwölferrat, der das Gemeindeleben organisiert. Dieser wird von der Gemeinde gewählt. Nach Möglichkeit werden jedoch Gemeindemitglieder aufgrund ihrer Gaben / Gnaden in verantwortungsvollen Posten eingesetzt (Kindergruppen, Bibelgruppen, Freizeiten, Altenhilfe, Musik usw.). Der "charismatische Obermacker" widmet sich vor allem der Verkündigung und ist in der Tat meist ein begnadeter Redner. 2. Ich bin nie ein Gruppen- oder Herdentier gewesen. Alles, was "man" bzw. die Mehrheit der Menschen so macht, wird von mir im Regelfall erst einmal hinterfragt. Hier kann man gerne auf die Begeisterung z.B. beim WJT verweisen, wo Glaubenserfahrung in großer Gemeinschaft als äußerst gewinnbringend erfahren wurde. Dass dies nicht jedem liegt, steht auf einem anderen Blatt. 5. "Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst"? Wenn ich schon nur Ansätze dieses "Wir fassen uns jetzt alle an die Hände und singen unserem Bruder Jesus ein Liedchen"-Gesülze rieche, verlasse ich fluchtartig den Gottesdienst. Der Gottesdienst sieht allerdings deutlich anders aus: Nach einer musikalischen Einstimmung (durch Chor und Band) sowie einem Gebet wird ein Text aus der Bibel verlesen und dann ausgelegt - das nimmt ca. 80-90% der Zeit ein und ist auch meist sehr interessant, da die freikirchlichen Christen mit der Bibel bestens vertraut sind, so dass die Verweise auf AT, Propheten, Psalmen oder Briefe allesamt gut nachvollzogen werden können - hier könnten sich viele Katholiken eine Scheibe abschneiden. 6. "Sie nehmen und wollen jeden, gerade auch Schwache und Außenseiter": Dementsprechend ist dann auch das geistige Niveau des Gottesdienstes. Ich sehe die Integration von Schwachen und Außenseitern als essentiellen Bestandteil der christlichen Lehre an; Jesus Christus beruft ausnahmslos jeden (und die Freude der freikirchlichen Christen über jedes neue Mitglied ist echt und ehrlich) - und aus deren Integration auf ein geistiges Niveau schließen zu wollen, ist nicht zulässig (oder wo siehst Du einen Kausalzusammenhang zu Alten, Kranken, Verzweifelten, Alleingelassenen usw.). Ganz im Gegenteil, wie oben schon angeführt gehen die Bibelauslegungen in eine Tiefe, die man in katholischen Predigten oftmals vergeblich sucht. Entsprechend gut kann man sich auch mit freikirchlichen Christen über die Schrift unterhalten (an Grenzen stößt man allerdings, wenn es um das "sola scriptura" Prinzip geht). 7. "Überraschend niedriges Durchschnittsalter": Klar, junge Menschen mit wenig Lebenserfahrung lassen sich auch am besten und einfachsten manipulieren. Die evangelikalen Kirchen interessieren sich ja nicht nur für das Seelenheil ihrer Schäfchen, sondern vor allem für deren Bankkonto. Das Durchschnittsalter bewegt sich bei ungefähr 30-35 Jahren, es sind vor allem sehr viele Familien darunter. Die Frage des Bankkontos ist diskutabel: Erwartet wird (es ist allerdings kein Muss), dass man den biblischen Zehnten seiner Bruttoeinnahmen der Gemeinde gibt, die sie ausschließlich für interne Zwecke verwendet. 8. Lobpreislieder, "junge Musik": Das wäre der Hauptgrund für mich, den Evangelikalen fernzubleiben - die grauslige Musik! Die ganze Zeit nur NGL-Klampfengedudel mit Unterstützung von Querflöte und Keyboard - ich würde sofort die Vollkrise bekommen! Gemeindelieder erfordern den satten Orgelklang einer großen, klassischen Orgel mit viel Baßfundament, und nicht Eunuchenposaunen (= Blockflöten) und Wandergitarre Deine Hauptargumente scheinen dann doch eher die Form zu kritisieren und weniger die Inhalte - wobei auch interessant zu wissen wäre, wie Du zur Orthodoxen Liturgie (so ganz ohne Musikinstrumente, dafür mit einem ausgebildeten Chor) stehst. Nur darfst Du nicht den Fehler machen zu glauben, dass auch freikrichliche Christen diesen Weg aufgrund der Form wählen. Ganz im Gegenteil ist es das stets spür- und greifbare Leben aus dem Glauben der einzelnen Mitglieder (sowie die darin fußende Vorturteilsfreiheit), welches den Reiz ausmacht und für viele ansteckend wird. FAZIT: Ich vermute, daß man eine bestimmte Disposition, eine bestimmte Vorprägung haben muß, um auf das evangelikale Rattenfängertum hereinzufallen. Einfach so über Nacht wird man doch nicht "charismatisch"... Du vermutest falsch - sowohl was das "Rattenfängertum" anbelangt als auch die Notwendigkeit einer "bestimmten Vorprägung". Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 [FAZIT: Ich vermute, daß man eine bestimmte Disposition, eine bestimmte Vorprägung haben muß, um auf das evangelikale Rattenfängertum hereinzufallen. Einfach so über Nacht wird man doch nicht "charismatisch"... Du vermutest falsch - sowohl was das "Rattenfängertum" anbelangt als auch die Notwendigkeit einer "bestimmten Vorprägung". Liebe Grüße, Wolfgang Ohne etwas mit dem Begriff des Rattenfängers in diesem Zusammenhang anfangen zu können: ich denke auch, dass eine bestimmte persönliche Prägung (vielleicht auch die konkrete kirchliche Sozialisation) eine Rolle spielt, wenn man sich einer solchen charismatischen Gemeinschaft (auch innerhalb der kath. Kirche) zu wendet. Auch wenn ich in meiner Pfarrei wegen dieser Schwierigkeit mit solchen Gedanken jahrelang schief angeschaut wurde, bin ich immer noch der Meinung, dass es verschiedene Formen der Frömmigkeit gibt und nuicht eine für alle passen muss (wie gesagt, auch innerhalb der katholischen Kirche). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Ich beruflich immer mal wieder mit einer evangelikalen Freikirche zu tun und ich muss sagen, dass sich die katholischen Gemeinden da mehr als eine Scheibe abschneiden können, was die Offenheit und die Lebendigkeit dieser Gemeinden betrifft ... In der normalen katholischen Gemeinde nimmt niemand von einem Neuen Notiz, wenn er sich engagieren will, wird er erst einmal kritisch beäugt ... In einer normalen katholischen Gemeinde muss ich bei einem Trauerfall leider damit rechnen, dass man meint, ich käme schon allein zurecht ... ... Ich könnte noch viele Details anfügen ... Fest steht: Wenn ich nicht Theologie studiert hätte und die tlw. destruktive Theologie der Freikirchen durchschauen würde, wäre ich wahrscheinlich schon als junges Mädchen in einer Freikirche gelandet, spätestens aber nach meinem Umzug in eine der katholischsten Gegenden Deutschlands ... Laura Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peggy Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 (bearbeitet) Wenn ich nicht Theologie studiert hätte und die tlw. destruktive Theologie der Freikirchen durchschauen würde Es würde mich brennend interessieren, was du unter "die tlw. destruktive Theologie der Freikirchen" verstehst, da du ja eine Expertin bist (Theologie studiert hast). Vielleicht kann ich einigen befreundeten Familien helfen, die voll in den Fängen einer evangelikalen Sekte sind. Gegen normale (staatliche) Kirchen und Freikirchen habe ich auch nichts auszusetzen ... nur, wenn Harry Potter Bücher, Pokemons usw. verbrannt werden müssen, Fernsehen verboten ist, jede Freizeit mit Gemeindearbeit ausgefüllt werden muss ... dann bekommt der Glaube sektencharakteristische Züge. (So erlebt bei den befreundeten Familien) Was genau kann destruktive Theologie sein? Wie machen die das? Wäre dankbar für ein paar Hinweise. Lieber Gruß, Peggy bearbeitet 31. Dezember 2005 von Peggy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Ich beruflich immer mal wieder mit einer evangelikalen Freikirche zu tun und ich muss sagen, dass sich die katholischen Gemeinden da mehr als eine Scheibe abschneiden können, was die Offenheit und die Lebendigkeit dieser Gemeinden betrifft ... In der normalen katholischen Gemeinde nimmt niemand von einem Neuen Notiz, wenn er sich engagieren will, wird er erst einmal kritisch beäugt ... In einer normalen katholischen Gemeinde muss ich bei einem Trauerfall leider damit rechnen, dass man meint, ich käme schon allein zurecht ... ... Ich könnte noch viele Details anfügen ... Fest steht: Wenn ich nicht Theologie studiert hätte und die tlw. destruktive Theologie der Freikirchen durchschauen würde, wäre ich wahrscheinlich schon als junges Mädchen in einer Freikirche gelandet, spätestens aber nach meinem Umzug in eine der katholischsten Gegenden Deutschlands ... Laura nun ich denke das solche gemeinden "lebendiger" sind liegt einfach daran daß sie kleiner sind und die leute dorthin kommen ausd einer freien entscheidung heraus und nicht nach dem teriotorial prinzip entstanden sind in den kapellwen der Priesterbruderschaft St. PiusX. kennt auch jeder jeden und es gibt einen engen zusammenhalt über den gottesdienst hinaus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Unter "destruktiver Theologie" verstehe ich theologische Ansichten, die davon ausgehen, dass ein Mensch nur unter bestimmten Bedingungen das Heil erlangen kann. Dies ist in der Regel im freikirchlichen Raum eine persönliche, klar datierte Lebensübergabe an Jesus. Hinzukommen in der Regel eine sehr strenge Moral (s.o.), ein absolut wörtliches Bibelverständnis (Ablehnung der Evolution), eine undifferenzierte Ablehnung der katholischen Kirche und der Sakramente. Destruktiv ist die Gedankenwelt vor allem deswegen, weil vieles einfach ausgeblendet wird, z.B. gibt es für Evangelikale keine Schwulen, dies ist einfach nur schwere Sünde (da ist sogar die kath. Kirche weiter, die akzeptiert, dass es Schwule gibt, deren Sünde erst dort beginnt, wo die Homosexualität ausgelebt wird (wäre ein anderes Thema). Ferner gibt es oft eine fast magische Vorstellung von der Kraft des Gebetes. "Bittet und es wird euch gegeben." - ich hatte mal einen Bekannten, der jahrelang um die Traumfrau gebetet hat und als diese ausblieb, sagte man ihm in der Freikirche, er habe einfach nur falsch gebetet und wahrscheinlich fehle es ihm an Glauben. Dann gibt es noch eine gehörige Porton an Intoleranz ... ich finde es schon ziemlich heftig, wenn man einer katholischen Religionslehrerin gegenüber Missionsierungsversuche macht ... Laura Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peggy Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Unter "destruktiver Theologie" verstehe ich theologische Ansichten, die davon ausgehen, dass ein Mensch nur unter bestimmten Bedingungen das Heil erlangen kann. Dies ist in der Regel im freikirchlichen Raum eine persönliche, klar datierte Lebensübergabe an Jesus. Hinzukommen in der Regel eine sehr strenge Moral (s.o.), ein absolut wörtliches Bibelverständnis (Ablehnung der Evolution), eine undifferenzierte Ablehnung der katholischen Kirche und der Sakramente. Destruktiv ist die Gedankenwelt vor allem deswegen, weil vieles einfach ausgeblendet wird, z.B. gibt es für Evangelikale keine Schwulen, dies ist einfach nur schwere Sünde (da ist sogar die kath. Kirche weiter, die akzeptiert, dass es Schwule gibt, deren Sünde erst dort beginnt, wo die Homosexualität ausgelebt wird (wäre ein anderes Thema). Ferner gibt es oft eine fast magische Vorstellung von der Kraft des Gebetes. "Bittet und es wird euch gegeben." - ich hatte mal einen Bekannten, der jahrelang um die Traumfrau gebetet hat und als diese ausblieb, sagte man ihm in der Freikirche, er habe einfach nur falsch gebetet und wahrscheinlich fehle es ihm an Glauben. Dann gibt es noch eine gehörige Porton an Intoleranz ... ich finde es schon ziemlich heftig, wenn man einer katholischen Religionslehrerin gegenüber Missionsierungsversuche macht ... Laura Laura, vielen Dank! Deine Beschreibung passt haargenau auf die Gemeinden, an die ich denke. Allerdings sind die Übergänge von den Freikirchen zu den sektenähnlichen Gemeinden wirklich fließend. Alle mir bekannten Freikirchen (vier im Umkreis Freiburg) sind amerikanisch evangelikal stark beeinflusst - mein Sohn musste in einer gelegentlich besuchten Freikirche (als Begleiter seines Freundes) - trotz Taufe in einer lutherisch evangelischen Kirche - dort mit 6 Jahren Jesus noch mal sein Leben übergeben, sich in einer Freizeit nochmal taufen lassen ... ab 14 Jahren wollte er da nicht mehr hin - und ich habe erst später erfahren, dass die Kinder zu solchen Lebensübergaben mehrmals gedrängt worden waren ... Jedenfalls stimmt alles, was du an "Destruktivem" gesagt hast - alle sind immer herzlichst willkommen, doch nach und nach werden immer mehr Verhaltensweisen missbilligt, bis es an schlimme Intoleranz grenzt. Darf ich mir deinen Beitrag ausdrucken? (Nur für mich - zur Erinnerung an die Erkennungsmerkmale von sektenartigen Freikirchen.) Danke nochmal und lieber Gruß von Peggy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Gerne kannst du dir den Beitrag ausdrucken ... Zur Lebensübergabe an Jesus: Das Verrückteste, das ich mal gehört habe, war ein Grundschullehrer, der mit seiner 3. Klasse im Deutschunterricht ein evangelikales Kinderbuch las und dann mit der ganzen Klasse (mitsamt Moslems etc) eine Lebensübergabe an Jesus durchführte - wohlgemerkt im Klassenzimmer und in der Unterrichtszeit. Laura Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peggy Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 Zur Lebensübergabe an Jesus: Das Verrückteste, das ich mal gehört habe, war ein Grundschullehrer, der mit seiner 3. Klasse im Deutschunterricht ein evangelikales Kinderbuch las und dann mit der ganzen Klasse (mitsamt Moslems etc) eine Lebensübergabe an Jesus durchführte - wohlgemerkt im Klassenzimmer und in der Unterrichtszeit. Sachen gibts ... hätte ich bis vor 3 Jahren kaum für möglich gehalten! Danke nochmal, Laura, und .... schöne Silvesterfeier noch Grüße Peggy Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Maple Geschrieben 31. Dezember 2005 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2005 nun ich denke das solche gemeinden "lebendiger" sind liegt einfach daran daß sie kleiner sind und die leute dorthin kommen ausd einer freien entscheidung heraus und nicht nach dem teriotorial prinzip entstanden sind in den kapellwen der Priesterbruderschaft St. PiusX. kennt auch jeder jeden und es gibt einen engen zusammenhalt über den gottesdienst hinaus Wenn eine Gemeinde klein ist, ist sie nicht unbedingt lebendiger. Ich selbst komme aus einer kleinen Gemeinde und wir haben eigentlich gar kein Gemeindeleben. Hier könnte auch locker jeden jeden kennen (jedenfalls die, die man wenigstens ab und zu auch mal sonntags in der Kirche sieht), aber das wollen einige anscheinend gar nicht. So kennen nicht mal die PGR-Mitglieder einen relativ großen Teil der Gemeinde (vielleicht vom Sehen, aber nicht mit Namen). Ich denke, die Evangelikalen sind einfach anziehender, weil sie lebendig sind. Das das bei uns auch geht, hat der WJT gezeigt, aber leider ist die Nachhaltigkeit eher ausgeblieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 1. Januar 2006 Melden Share Geschrieben 1. Januar 2006 Liebe Laura, ganz griffig wird die Verwendung der Terminologie "destruktive Theologie" für mich noch nicht: Unter "destruktiver Theologie" verstehe ich theologische Ansichten, die davon ausgehen, dass ein Mensch nur unter bestimmten Bedingungen das Heil erlangen kann. Dies ist in der Regel im freikirchlichen Raum eine persönliche, klar datierte Lebensübergabe an Jesus. In der Orthodoxen Kirche ist die Erlangung des Heils auch an die Taufe gebunden, ohne dass ich bei dieser sehr alten Tradition von destruktiver Theologie sprechen würde. In den Freikirchen ist natürlich extrem ausgeprägt, dass man nur durch Glauben gerecht wird, aber nicht durch Werke (was aber seit Luther für alle reformatorischen Gruppen gilt). Für gefährlich halte ich dagegen die Überzeugung, dass mit der Lebensübergabe an Jesus Christus der alte Mensch abstorben und der neue Mensch geboren ist, d.h. man besitzt Heilssicherheit (unabhängig davon, wie man sich später verhält, selbst wenn man wieder vom Glauben abfällt). Das Prinzip von Reue und Umkehr spielt "nur" bei der Heiligung des Lebens eine Rolle, aber nicht für das Heil selbst. Hinzukommen in der Regel eine sehr strenge Moral (s.o.), ein absolut wörtliches Bibelverständnis (Ablehnung der Evolution), eine undifferenzierte Ablehnung der katholischen Kirche und der Sakramente. Keine Ahnung, ob "meine" freikirchliche Gemeinde einen Sonderfall darstellt, aber statt absolut wörtlichem Bibelverständnis treffe ich dort auf eine beachtliche exegetische Kenntnis - meine "katholische" Sichtweise wird auch als absolut befruchtend angesehen, und manch einer hat seine Sichtweise der Katholischen Kirche revidiert; es herrschte schlicht und ergreifend eine völlig falsche Vorstellung von katholischer Theologie. Zu apostolischer Sukzession und Sakramenten finden sie allerdings keinen Zugang, da ihnen jegliche Tradition fehlt und das "sola scriptura" im Wege steht. Was mich allerdings befremdet, ist die enorm starke Fokussierung auf die Offenbarung und die Überzeugung, dass wir uns in der Endzeit befinden. Hier stehen sich evangelikale Christen und messianische Juden sehr nahe, es findet auch ein reger Austausch zwischen beiden Gruppen statt. Ferner gibt es oft eine fast magische Vorstellung von der Kraft des Gebetes. "Bittet und es wird euch gegeben." - ich hatte mal einen Bekannten, der jahrelang um die Traumfrau gebetet hat und als diese ausblieb, sagte man ihm in der Freikirche, er habe einfach nur falsch gebetet und wahrscheinlich fehle es ihm an Glauben. Das ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist das Vertrauen auf die Kraft des Gebetes immens (und auch da könnte sich mancher Katholik eine Scheibe abschneiden), auf der anderen Seite wenig reflektiert. Häufig mag man mit Meister Eckhart dagegen halten: "Ihr betet: 'Dein Wille geschehe!' Wenn Er aber eurem Gebet folgt, seid ihr verärgert darüber, dass Sein Wille nicht eurem Wunsch entspricht." Hier spielt auch sehr stark mit hinein, dass es sich bei freikirchlicher Theologie um eine Erfolgstheologie handelt, d.h. es darf "hemmungslos" um Erfolg, Reichtum, Ansehen usw. gebetet werden, ja, man wird gerade dazu herausgefordert. Hier werden auch immer gerne amerikanische Quellen zitiert. Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts