TomTom Geschrieben 11. Januar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Januar 2006 Na, wenn ich mir Apostolicae Curae anschaue mit der Papst Leo die anglikanischen Weihen für vollkommen ungültig erklärt, und zwar wegen einer Unterbrechung in der Sukzessionslinie durch die kurzzeitige Ritusänderung unter König Edward, dann hätte logischerweise jegliche Unterbrechung in der Sukzessionslinie irgendwo im Dunkel der Geschichte zur Folge, daß sämtliche Sakramente heute vollkommen ungültig, nichtig und nichts als leerer Pomp sind. Grundsätzlich ist das aber genau die Situation. Allerdings geht die Kirche davon aus, daß die Sukzessionslinien der Katholischen, Orthodoxen und Altorientalen ununterbrochen sind, auch wenn sie sich nicht auf Papier dokumentieren lassen. Der Abbruch der Sukzessionslinie der Anglikaner ist dagegen dokumentiert und wurde ja auch von ihnen selbst als Problem erkannt, dem man dann mit altkatholischen Mitkonsekratoren abgeholfen hat, so daß die Sukzession inzwischen im wesentlichen saniert sein dürfte. Neben der Sicherstellung der Intention dient ja die Hinzuziehung von Mitkonsekratoren im Regelfall genau der Sicherstellung der Sukzession (wobei zugegebenermaßen der Effekt in Sachen Sukzession nicht greift, wenn alle in der selben Linie stehen, bleibt also die Sicherstellung der Intention als Gültigkeitskriterium). Man wird im ökumenischen Gespräch um die Sakramentalität des Amtes und die wirksame Weitergabe des Amtes nicht herumkommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
TomTom Geschrieben 13. Januar 2006 Melden Share Geschrieben 13. Januar 2006 Nun ja, es gibt immer wieder Aufzeichnungen und Urkunden darüber, wer wem die Hände aufgelegt hat. Das fängt eigentlich schon in der Apostelgeschichte an. Wenn unsere heutigen Bischöfe aber versuchen, ihre Sukzessionslinie lückenlos bis zu den Aposteln aufzulisten, endet der Spaß bei Scipione Rebiba. Die Urkunden über dessen Bischofsweihe sind mit einiger Sicherheit bei einem (dokumentierten) Kirchenbrand in Chieti draufgegangen und es existieren keine derzeit bekannten anderen Aufzeichnungen. Es gibt zwar Aufzeichnungen über seine Ernennung 1541, aber nicht darüber, wann und durch wen die Weihe erfolgte. Allerdings ist aufgrund der Sorgfalt, mit der in solchen Fragen vorgegangen wurde, die gültige Weihe unumstritten. Die Sukzessionslinie am Beispiel Schick findet sich u.a. hier. Danke! Also gibt es heute keine Sukzessionslinie mehr, die älter als 500 Jahre ist? Noch ein kleiner Nachtrag zur gemeinsamen Sukzessionslinie so vieler Bischöfe: Die meisten Linien treffen sich bei Papst Klemens XIII., der selbst 1748 von Benedikt XIV. geweiht wurde. Klemens amtierte 10 Jahre und hatte in dieser Zeit das Bestreben, alle von ihm ernannten Bischöfe auch selbst zu konsekrieren. Er hat ca. 120 Bischöfe geweiht, so daß man davon ausgehen kann, daß viele bei David Cheney nicht erfaßte Sukzessionslinien über ihn auch bei Scipione Rebiba ankommen. Rebiba ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vom damaligen Erzbischof von Chieti geweiht worden, da er zuerst dessen Weihbischof war. Das läßt sich aber eben nicht belegen. Der Gute kann ja auch am Weihetag Migräne gehabt haben.(Quelle: Hubert Bengsch, Bistum Berlin, Berlin 1985, S. 191ff) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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