Jump to content

Eucharistie und Mahlgemeinschaft


Werner001

Recommended Posts

Was ist dann aber mit dem Einheitsgedanken, der in der Eucharistie ausgedrückt werden soll? Wenn ich Deine Sicht richtig verstehe, dann isolierst Du den Glauben an den tatsächlichen Empfang des Fleisches und Blutes Christi vom Vorhandensein und dem Ausdrücken der Einheit innerhalb der empfangenden Gemeinde. Ist das so richtig herausgearbeitet?

Nein. Ich sehe lediglich den Grad dessen, der einheitlich geglaubt werden muß als Voraussetzung zur Zulassung, etwas weniger streng als du.

 

Werner

Aber es braucht doch Deiner Ansicht nach kein einheitlicher Glaube über "Christus ist in Brot und Wein wirklich anwesend." hinaus vorhanden zu sein, oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und das hältst Du für ausreichend einem Ehepaar zu verweigern miteinander die Kommunion zu empfangen und erwartest Dir dafür von solchen Menschen auch Verständnis? Für mich symbolisiert sich gerade in geglückten gemischtkofessionellen Ehen die Einheit der Kirchen in hervorragender Weise.

 

Ist Deine Sicht der Natur der Kirche demnach hauptsächlich soziologisch?

 

Was soll diese Frage. Siehst Du die Ehe hauptsächlich soziologisch?

 

Ich sehe die Ehe als die umfassende Gemeinschaft zweier Menschen schlechthin, die auch den Segen Gottes genießt. Und da kann sich schon ein Stück ökumenischer Vorbildwirkung entfalten, wenn man will.

Ich habe das Problem nicht, da meine Frau und ich katholisch sind. Ich kann daher aber sagen, dass der gemeinsame Sakramentenempfang für uns eine starke zusätzliche verbindende Kraft hat.

Warum er das für konfessionsverschiedene Eheleute nicht sein kann und darf, will mir nicht einleuchten.

Die Kommunion ist kein einsames Sakrament.

Mit "soziologisch" meinte ich, daß es die Kirche offenbar nur gibt, damit die Leute sich gut fühlen. Wenn man ihre Regeln brechen muß, damit die Leute sich gut fühlen, so darf man das, weil es ja über diesen Zweck hinaus nichts gibt, wofür die Kirche da wäre. Man braucht dann auch nicht den gleichen Glauben zu haben, denn darum geht es nicht. Wohlfühlen ist in sich gut. Und wenn ich Dein Statement so lese, dann scheint es darauf hinauszulaufen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was ist dann aber mit dem Einheitsgedanken, der in der Eucharistie ausgedrückt werden soll? Wenn ich Deine Sicht richtig verstehe, dann isolierst Du den Glauben an den tatsächlichen Empfang des Fleisches und Blutes Christi vom Vorhandensein und dem Ausdrücken der Einheit innerhalb der empfangenden Gemeinde. Ist das so richtig herausgearbeitet?

Nein. Ich sehe lediglich den Grad dessen, der einheitlich geglaubt werden muß als Voraussetzung zur Zulassung, etwas weniger streng als du.

 

Werner

Aber es braucht doch Deiner Ansicht nach kein einheitlicher Glaube über "Christus ist in Brot und Wein wirklich anwesend." hinaus vorhanden zu sein, oder?

Dieser Glaube würde mir genügen.

Verbunden, wie schon gesagt, mit der Forderung, daß andere katholische Glaubensgüter respektiert werden müssten (aber jetzt bitte nicht nochmal eine Diskussion was Respekt heisst)

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was ist dann aber mit dem Einheitsgedanken, der in der Eucharistie ausgedrückt werden soll? Wenn ich Deine Sicht richtig verstehe, dann isolierst Du den Glauben an den tatsächlichen Empfang des Fleisches und Blutes Christi vom Vorhandensein und dem Ausdrücken der Einheit innerhalb der empfangenden Gemeinde. Ist das so richtig herausgearbeitet?

Nein. Ich sehe lediglich den Grad dessen, der einheitlich geglaubt werden muß als Voraussetzung zur Zulassung, etwas weniger streng als du.

 

Werner

Aber es braucht doch Deiner Ansicht nach kein einheitlicher Glaube über "Christus ist in Brot und Wein wirklich anwesend." hinaus vorhanden zu sein, oder?

Dieser Glaube würde mir genügen.

Verbunden, wie schon gesagt, mit der Forderung, daß andere katholische Glaubensgüter respektiert werden müssten (aber jetzt bitte nicht nochmal eine Diskussion was Respekt heisst)

 

Werner

Nur keine Angst. Ich habe, denke ich, Deine Ansicht jetzt ausreichend verstanden. Mir allerdings erscheint sie um einiges zu kurz gesprungen aus den schon oben erörterten Gründen. Aber vielen Dank für die Diskussion!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Glaube würde mir genügen.

Verbunden, wie schon gesagt, mit der Forderung, daß andere katholische Glaubensgüter respektiert werden müssten (aber jetzt bitte nicht nochmal eine Diskussion was Respekt heisst)

 

Werner

 

Hi Werner,

 

wenn genau das nötig ist, um als evangelischer Christ die Kommunion zu empfangen, dann brauchen wir eigentlich keine Zulassung von evangelischen Christen zur Eucharistie, denn die Nichtkatholiken, die den Glauben der Kirche respektieren, haben auch kein Problem damit, dass sie Stand heute nicht kommunizieren dürfen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Gefordert wird die Zulassung zur Eucharistie von evangelischer Seite eben nur von solchen, die nicht bereit sind, das was die römisch-katholische Kirche glaubt und lehrt auch nur als gegeben hinzunehmen, vielweniger es zu respektieren.

 

Gruß

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Glaube würde mir genügen.

Verbunden, wie schon gesagt, mit der Forderung, daß andere katholische Glaubensgüter respektiert werden müssten (aber jetzt bitte nicht nochmal eine Diskussion was Respekt heisst)

 

Werner

 

Hi Werner,

 

wenn genau das nötig ist, um als evangelischer Christ die Kommunion zu empfangen, dann brauchen wir eigentlich keine Zulassung von evangelischen Christen zur Eucharistie, denn die Nichtkatholiken, die den Glauben der Kirche respektieren, haben auch kein Problem damit, dass sie Stand heute nicht kommunizieren dürfen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Gefordert wird die Zulassung zur Eucharistie von evangelischer Seite eben nur von solchen, die nicht bereit sind, das was die römisch-katholische Kirche glaubt und lehrt auch nur als gegeben hinzunehmen, vielweniger es zu respektieren.

 

Gruß

 

Stefan

Das stimmt für Österreich überhaupt nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit "soziologisch" meinte ich, daß es die Kirche offenbar nur gibt, damit die Leute sich gut fühlen. Wenn man ihre Regeln brechen muß, damit die Leute sich gut fühlen, so darf man das, weil es ja über diesen Zweck hinaus nichts gibt, wofür die Kirche da wäre. Man braucht dann auch nicht den gleichen Glauben zu haben, denn darum geht es nicht. Wohlfühlen ist in sich gut. Und wenn ich Dein Statement so lese, dann scheint es darauf hinauszulaufen.

Zitate eine Postings gelöscht, da ich auch das Orginal gelöscht habe

Ich überlege gerade, ob bei einem Ehepaar, dass ihre Beziehung sosehr intensivieren will, dass es gemeinsam die Eucharistie empfangen möchte, nicht der Einheitswille so stark sein müsste, dass es sie (auch mitgliedschaftsmäßig) in die gleiche Konfession zieht. Ich meine das jetzt nur mal als Diskussionsanregung, der gerne (mit Argumenten!) widersprochen werden darf.

 

Gruß

 

Stefan

bearbeitet von wolfgang E.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das stimmt für Österreich überhaupt nicht.

 

Danke für die ausführliche und begründete Antwort *räusper*

 

Wie ist es denn in Österreich? Man kann nicht gleichzeitig eine Veränderung fordern und den Istzustand wirklich respektieren, oder sehe ich da was falsch?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das stimmt für Österreich überhaupt nicht.

 

Danke für die ausführliche und begründete Antwort *räusper*

 

Wie ist es denn in Österreich? Man kann nicht gleichzeitig eine Veränderung fordern und den Istzustand wirklich respektieren, oder sehe ich da was falsch?

Meine österreichischen Gesprächspartner sind überwiegend der Meinung, die ich hier geäussert habe:

 

Beide Konfessionen glauben daran, Christi Leib und Blut zu empfangen. Wenn man dann noch respektiert, dass die andere Konfession daran glaubt, das Gottgewollte und Gottgefällige zu tun, ist nicht einzusehen, warum man die Eucharistie nicht empfangen sollte.

 

Ich bin mit vielen meiner evangelischen Glaubensgeschwister der Meinung, dass die Unterschiede im Eucharistieverständnis künstlich hochgehalten werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich überlege gerade, ob bei einem Ehepaar, dass ihre Beziehung sosehr intensivieren will, dass es gemeinsam die Eucharistie empfangen möchte, nicht der Einheitswille so stark sein müsste, dass es sie (auch mitgliedschaftsmäßig) in die gleiche Konfession zieht. Ich meine das jetzt nur mal als Diskussionsanregung, der gerne (mit Argumenten!) widersprochen werden darf.

 

Mir scheint der Knackpunkt ein klein wenig woanders zu liegen. Ein Ehepartner, der eine Konfession annimmt, nur um diesbezüglich mit seinem Ehepartner in Einheit zu leben, würde nach meiner Meinung einen Fehler machen. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn die Liebe zu dem Ehepartner hilft, eigene Vorurteile bezüglich dessen Konfession abzubauen und diese dann als Wahrheit anzunehmen.

 

Für mich ist "Einheit" in der Sakramentendiskussion eher Fundament als Ziel der Sakramente. Wenn man wesentlich das Gleiche glaubt, dann hat man die Einheit - und die Sakramentengemeinschaft hat genau darin ihre Basis. Natürlich hat auch die Einheit als solche ein großes Gewicht, aber dafür eine für wahr gehaltene Überzeugung aufgeben, von der man sogar annehmen muß, daß es eine Wahrheit bezüglich des Göttlichen ist? Das wäre wohl rein für das Erlebnis der Einheit ein zu großer Preis.

 

Wenn demnach also die konfessionelle Uneinigkeit, unter der die Ehepartner leiden, einer durch dieses Leiden ausgelösten Reflexion entspringt, dann sollte man keine Einkonfessionalität nur um des geliebten Partners und dann möglicher gemeinsamer religiöser Zeremonien willen herbeiführen.

 

Im übrigen hat nie jemand behauptet, daß Mischehen diesbezüglich eine leichte Angelegenheit seien. Aber man kann lernen, mit ihnen zu leben und sollte das auch tun, ohne die Sache als rein soziologische Frage anzusehen - d. h. ohne Sakramentengemeinschaft, denn man hat sich mit dem begründeten Festhalten an den eigenen Überzeugungen eben (sehr respektabel) gegen die Einheit entschieden und man sollte soviel Achtung vor sich selbst haben, daß man die heute in der Regel nicht mehr derartig harten Konsequenzen lebt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine österreichischen Gesprächspartner sind überwiegend der Meinung, die ich hier geäussert habe:

 

Beide Konfessionen glauben daran, Christi Leib und Blut zu empfangen. Wenn man dann noch respektiert, dass die andere Konfession daran glaubt, das Gottgewollte und Gottgefällige zu tun, ist nicht einzusehen, warum man die Eucharistie nicht empfangen sollte.

 

Ich bin mit vielen meiner evangelischen Glaubensgeschwister der Meinung, dass die Unterschiede im Eucharistieverständnis künstlich hochgehalten werden.

 

Aber das ist doch gerade der Punkt. Dass die katholische Kirche eben auch die formale Kirchenzugehörigkeit als Bedingung an sieht (aus theologischen Gründen!), ist doch auch eine Lehre der Kirche, die respektiert werden sollte. Das ist genau der bittere Beigeschmack, den bei mir einige Forderungen nach "Abendmahlsgemeinschaft" von evangelischer Seite hinterlassen: Dass sie die Positionen der katholischen Kirche eben nicht respektieren aber gleichzeitig ihre Gemeinschaft mit ihr in der Eucharistie ausdrücken wollen.

 

Ich sehe auch die Ökumene als noch nicht sehr weit fortgeschritten, solange wir (das gilt ja auch für uns Katholiken) nicht in der Lage sind, die Standpunkte des anderen zu respektieren, sondern mittels der Medien immer wieder poarisieren. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Kluft eher größer als kleiner wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich überlege gerade, ob bei einem Ehepaar, dass ihre Beziehung sosehr intensivieren will, dass es gemeinsam die Eucharistie empfangen möchte, nicht der Einheitswille so stark sein müsste, dass es sie (auch mitgliedschaftsmäßig) in die gleiche Konfession zieht. Ich meine das jetzt nur mal als Diskussionsanregung, der gerne (mit Argumenten!) widersprochen werden darf.

 

Mir scheint der Knackpunkt ein klein wenig woanders zu liegen. Ein Ehepartner, der eine Konfession annimmt, nur um diesbezüglich mit seinem Ehepartner in Einheit zu leben, würde nach meiner Meinung einen Fehler machen. Etwas anderes wäre es natürlich, wenn die Liebe zu dem Ehepartner hilft, eigene Vorurteile bezüglich dessen Konfession abzubauen und diese dann als Wahrheit anzunehmen.

 

Für mich ist "Einheit" in der Sakramentendiskussion eher Fundament als Ziel der Sakramente. Wenn man wesentlich das Gleiche glaubt, dann hat man die Einheit - und die Sakramentengemeinschaft hat genau darin ihre Basis. Natürlich hat auch die Einheit als solche ein großes Gewicht, aber dafür eine für wahr gehaltene Überzeugung aufgeben, von der man sogar annehmen muß, daß es eine Wahrheit bezüglich des Göttlichen ist? Das wäre wohl rein für das Erlebnis der Einheit ein zu großer Preis.

 

Wenn demnach also die konfessionelle Uneinigkeit, unter der die Ehepartner leiden, einer durch dieses Leiden ausgelösten Reflexion entspringt, dann sollte man keine Einkonfessionalität nur um des geliebten Partners und dann möglicher gemeinsamer religiöser Zeremonien willen herbeiführen.

 

Im übrigen hat nie jemand behauptet, daß Mischehen diesbezüglich eine leichte Angelegenheit seien. Aber man kann lernen, mit ihnen zu leben und sollte das auch tun, ohne die Sache als rein soziologische Frage anzusehen - d. h. ohne Sakramentengemeinschaft, denn man hat sich mit dem begründeten Festhalten an den eigenen Überzeugungen eben (sehr respektabel) gegen die Einheit entschieden und man sollte soviel Achtung vor sich selbst haben, daß man die heute in der Regel nicht mehr derartig harten Konsequenzen lebt.

Eine respektable Meinung, die ich aber nur nicht teilen kann.

 

Ich halte mich daran:

Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine respektable Meinung, die ich aber nur nicht teilen kann.

 

Ich halte mich daran:

Offb 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Der nichtkatholische Teil kann ja insbesondere bei wechselseitigem Sonntagskirchgang oder auch dann, wenn alle 4 bis 12 Wochen in seiner Gemeinde Abendmahl gespendet wird, dort an die Tür klopfen. Diese Gemeinschaft besteht ja ungeschmälert. Und wie hier allgemeine Überzeugung ist, wartet Christus ja auch, wenn auch etwas anders, hinter dieser Tür.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe die letzten Diskussionen um die Ehepaare noch einmal gelesen und bin noch immer nicht klüger:

 

Hier eine Zusammenfassung:

 

Dass ein evangelischer Christ in der katholischen Liturgie die Kommunion empfängt, kann weder ausgeschlossen noch verboten sein. Der damalige Kardinal Ratzinger hat dem verstorbenen Frere Roger (ich bin sicher er schaut im Himmel die Herrlichkeit Gottes) beim Papstrequiem von Millionen Zuschauern zur Kommunion zugelassen.

Auf Frere Roger dürften die Kriterien die wir besprochen haben insbesondere der Respekt zugetroffen haben.

Mehr als Respekt kann es wohl nicht gewesen sein, sonst hätte Frere Roger ja seinen konfessionellen Glauben verloren und hätte, konsequenter Weise, sicher das getan, was oben vom evangelischen Eheparner gefordert wurde, nämlich zu konvertieren.

 

Wenn also Frere Roger zur Kommunion zugelassen wird, offensichtlich weil sich in ihm eine gut gelebte Ökumene für eine Mahlgemeinschaft ausreichend darstellt, warum dann nicht ein evangelischer Ehepartner, in dessen christlicher Ehe sich die Ökumene genau so widerspiegeln kann.

 

Die Kommunion von Frere Roger zeigt insbesonders, dass das Argument von One and only Son

 

Dass die katholische Kirche eben auch die formale Kirchenzugehörigkeit als Bedingung an sieht (aus theologischen Gründen!),

so nicht stimmt.

 

Denn dass Frere Roger heimlich Katholik geworden sei - dieses Gerücht war in Umlauf - halte ich für nicht möglich, da ich eine solche Unehrlichkeit - Konvertieren und sein evangelisches Amt behalten - Frere Roger nie zutrauen würde. (Er heißt ja nicht Berger.)

 

Aus dem gleichen Grund kann auch das Argument von Thomas Bloemer so nicht stimmen

 

 

Es bleibt eine Verkürzung des Sakramentes, die Kommunion auf die Communio mit Christus zu reduzieren und die Communio mit der Kirche - dem mystischen Leib Christi - auf die Seite zu stellen. Das geht nicht auf. Es gibt keine Eiucharistie ohne Kirche - und keine Kirche ohne Eucharistie.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwei Gedanken zur Debatte.

 

Zum Einen habe ich weiter oben geschrieben daß der Kommunionempfang vielfach zum bloßen Ritus geworden sei wie das Händeschütteln beim Friedensgruß.

 

Das ist tatsächlich so, und genau deswegen bleibt bei den nicht Zugelassenen der gleiche Eindruck wie wenn beim Friedensgruß demonstrativ ihnen niemand die Hand geben würde.

 

Es ist nur zu verständlich wenn sich da jemand verletzt fühlt.

 

Zum Anderen ist aber die Hürde, die Rom vor dem Kommunionempfang aufgebaut hat, in typisch römischer Art eine zu sehr formaljuristische.

 

Ich habe schon des öfteren kritisiert, daß das Ehesakrament durch alle möglichen Paragrafen und Kirchenrechtsvorschriften in seiner sakramentalen Würde meiner Meinung nach entweiht wird, und so ähnlich sehe ich das auch bei der Eucharistie, wenn man dieses Sakrament ausgerecht in die Hände der Kirchenjuristen gibt.

 

Ich würde mir hier einen stärker pastoralen Ansatz wünschen und es viel stärker den Priestern überlassen.

 

Wie ich mir wünschen würde daß das aussieht habe ich schon geschrieben: erstens wäre eine viel bessere Katechese nötig damit der Kommunionempfang weg vom reinen Ritus kommt und wieder als etwas besonderes gesehen wird, und dann, wenn das zum allgemeinen Bewusstsein geworden ist, würde ich gerne die Zulassung von Nichtkatholiken so sehen wie ich es jetzt schon ein paarmal geschrieben habe.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Wolfgang,

 

bei Frère Roger ist die Sache allerdings sehr speziell.

 

Welches protestantische Amt hat er denn inne? Das des Priors von Taizé ist ja keines und ein anderes hatte er nicht inne, in den letzten Jahrzehnten.

 

Die Gemeinschaft von Taizé pflegt ein recht katholisches Sakramentenleben. Nach den Gebeten wird das Sakrament der Versöhnung angeboten, es gibt täglich eine heilige Messe in der Krypta der Kirche und am Sonntag in der Kirche selbst. Das evangelische Abendmahl wird hingegen nur an Sonntagen und außerhalb des Taizé-Geländes gefeiert. Täglich wird beim Morgengebet die Eucharistie gereicht und gleichzeitig gesegnetes Brot für die Nichtkatholiken.

 

Es wird ja häufig spekuliert, dass Frère Roger zusammen mit der Gemeinschaft einmal konvertieren wollte, dies jedoch von Rom aus Gründen der Ökumene abgelehnt wurde. Dies halte ich aufgrund der Katholizität (siehe oben) für durchaus denkbar. Man bedenke auch die starke Bindung von Taizé an den Papst. Frère Roger hat in seinem letzten Brief an Benedikt XVI. speziell betont, daß "unsere Gemeinschaft von Taizé ihren Weg in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater gehen möchte“. Das würde nicht jeder über seine Beziehung zum Papst sagen.

 

Ich sehe bei Frère Roger die theologischen Hintergründe, wegen denen die Kirche die Kirchenzugehörigkeit grundsätzlich als Bedingung ansieht, für erfüllt. Frère Roger hatte eben eine starke Bindung an die römische Kirche, die sich auch darin ausgedrückt hat, dass er eine katholische Beerdigung (geleitet von Kard. Kasper) erhalten hat. Bei ihm war wohl mehr als bloßer Respekt vor der katholischen Kirche vorhanden. Eine Unehrlichkeit kann ich darin aber nicht erkennen.

 

Gruß

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das evangelische Abendmahl wird hingegen nur an Sonntagen und außerhalb des Taizé-Geländes gefeiert. Täglich wird beim Morgengebet die Eucharistie gereicht und gleichzeitig gesegnetes Brot für die Nichtkatholiken.

Hat Frére Roger dann auch immer das "gesegnete Brot für Nichtkatholiken" bekommen? Oder fand er es okay, dass er als Nichtkatholik kommunizieren darf, während andere Nichtkatholiken sich mit besagtem gesegneten Brot begnügen mussten? Hat er selbst als ordinierter reformierter Pfarrer Euchristiefeiern geleitet? Außerhalb des geweihten Bodens von Taize?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Thomas,

da Du selbst schon mehrfach auf die vier unterschiedlichen Abendmahlsverständnisse in Deiner evangelischen Umgebung hingewiesen hast, erlaube ich mir, meine Frage nochmal zu wiederholen.

 

genau vier unterschiedliche Abendmahlsverständnisse:

- Erinnerungsmahl

- lutherische quasi-Realpräsenz

und wie definieren die beiden anderen ihr Abendmahlsverständnis?

 

(Entschuldige das Zerpflücken Deines postings - ist nur der Übersichtlichkeit halber und hoffentlich nicht sinnentstellend.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat Frére Roger dann auch immer das "gesegnete Brot für Nichtkatholiken" bekommen?

Die Brüder der Gemeinschaft von Taizé (auch die katholischen) empfangen die Kommunion nicht während des Morgengebetes. Daher weiß ich nicht, was Frère Roger bekommen hat.

Oder fand er es okay, dass er als Nichtkatholik kommunizieren darf, während andere Nichtkatholiken sich mit besagtem gesegneten Brot begnügen mussten?

Woher soll ich wissen, wie Frère Roger was gefunden hat?

Hat er selbst als ordinierter reformierter Pfarrer Euchristiefeiern geleitet?

Ich habe noch nie erlebt, dass Frère Roger überhaupt einen Gottesdienst sichtbar geleitet hat.

Außerhalb des geweihten Bodens von Taize?

Über die Bodenbeschaffenheiten in Taizé habe ich auch keine Informationen... B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mehr als Respekt kann es wohl nicht gewesen sein, sonst hätte Frere Roger ja seinen konfessionellen Glauben verloren und hätte, konsequenter Weise, sicher das getan, was oben vom evangelischen Eheparner gefordert wurde, nämlich zu konvertieren.

Aber sicher war es mehr als Respekt - lies mal bitte die Texte von Frere Roger zur Eucharistie und zur Kirche.

 

Ich habe übrigens nirgendwo "gefordert", daß der evangelische Christ unbedingt konvertieren müsse - ich kenne genügend, denen ich mit gutem Gewissen die Kommunion reichen würde, weil ich von ihnen weiß, daß sie in diesem Punkt das katholische Verständnis teilen. Und DAS ist eben das Kriterium - deshalb reicht allein die Tatsache, daß jemand mit einem Katholiken verheiratet ist, als Kriterium nicht aus. Das sollte nciht so schwer zu verstehen sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Thomas,

da Du selbst schon mehrfach auf die vier unterschiedlichen Abendmahlsverständnisse in Deiner evangelischen Umgebung hingewiesen hast, erlaube ich mir, meine Frage nochmal zu wiederholen.

 

genau vier unterschiedliche Abendmahlsverständnisse:

- Erinnerungsmahl

- lutherische quasi-Realpräsenz

und wie definieren die beiden anderen ihr Abendmahlsverständnis?

 

(Entschuldige das Zerpflücken Deines postings - ist nur der Übersichtlichkeit halber und hoffentlich nicht sinnentstellend.)

 

Die liegen "irgendwo dazwischen", ohne daß ich sie im Einzelnen kenne - die Aussage selbst stammt von einem der vier.

bearbeitet von ThomasBloemer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe schon des öfteren kritisiert, daß das Ehesakrament durch alle möglichen Paragrafen und Kirchenrechtsvorschriften in seiner sakramentalen Würde meiner Meinung nach entweiht wird, und so ähnlich sehe ich das auch bei der Eucharistie, wenn man dieses Sakrament ausgerecht in die Hände der Kirchenjuristen gibt.

 

Ich würde mir hier einen stärker pastoralen Ansatz wünschen und es viel stärker den Priestern überlassen.

 

Das ist ja bereits der Fall. Das Kirchenrecht steckt ja nur den Rahmen für die pastorale Entscheidung des Priesters ab, der jeden Einzelfall prüfen muss. Der Priester kann ja schon heute - wenn ein evangelischer Christ das katholische Verständnis teilt und von sich aus um die Spendung des Sakramentes bittet - dem evangelischen Christen die Kommunion reichen. Deshalb finde ich die Debate im grunde auch überflüssig.

 

Wolfgang z.B. dagegen will ja gerade die pastorale Entscheidung kirchenrechtlich vorwegnehmen, indem er eine generelle Zulassung zumindest ganzer Gruppen postuliert. Da muss sich schon eintscheiden, was man will: pastorale Entscheidung im Einzelfall - oder generelle "Einladung an alle" und damit keine pastorale Entscheidung mehr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat Frére Roger dann auch immer das "gesegnete Brot für Nichtkatholiken" bekommen?

Die Brüder der Gemeinschaft von Taizé (auch die katholischen) empfangen die Kommunion nicht während des Morgengebetes. Daher weiß ich nicht, was Frère Roger bekommen hat.

ach so, aber woher weißt Du dann, was für ein Sakramentenleben die Gemeinschaft selbst pflegt? Hast Du irgendeinen Anhaltspunkt dafür, dass Roger Schutz abgesehen von den Totenmessen für den verstorbenen Papst (und seiner eigenen sozusagen) je an einer römisch-katholischen Eucharistiefeier teilgenommen hat und wenn ja, ob er dort kommuniziert hat?

 

Woher soll ich wissen, wie Frère Roger was gefunden hat?

Hätte ja sein können, dass Dich mal mit ihm darüber unterhalten hast. Oder das aus seinen Veröffentlichungen oder seinem Verhalten in der Öffentlichkeit schließen kannst. Immerhin kennst Du seine Ansichten ja gut genug, dass Du

bei Frère Roger die theologischen Hintergründe, wegen denen die Kirche die Kirchenzugehörigkeit grundsätzlich als Bedingung ansieht, für erfüllt

halten kannst.

 

Außerhalb des geweihten Bodens von Taize?
Über die Bodenbeschaffenheiten in Taizé habe ich auch keine Informationen... B)

ach so, aber vielleicht eine Erklärung dafür, dass

Das evangelische Abendmahl ... hingegen nur an Sonntagen und außerhalb des Taizé-Geländes gefeiert. ... wird
???

Oder warum war das eine Erwähnung wert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde mir hier einen stärker pastoralen Ansatz wünschen und es viel stärker den Priestern überlassen.

 

Lieber nicht. Da ist es heute schon eine Einzelfallbetrachtung wert, wem man hinsichtlich der Disziplin überhaupt noch trauen kann, selbst wenn man annimmt daß immerhin eine Mehrheit im großen und ganzen noch der Disziplin halbwegs treu ist. Wer übernimmt die Verantwortung, daß die einzelnen Pfarrer dann die von Rom nur noch skizzierten Grobrichtlinien wenigstens sinngemäß anwenden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde mir hier einen stärker pastoralen Ansatz wünschen und es viel stärker den Priestern überlassen.

 

Lieber nicht. Da ist es heute schon eine Einzelfallbetrachtung wert, wem man hinsichtlich der Disziplin überhaupt noch trauen kann, selbst wenn man annimmt daß immerhin eine Mehrheit im großen und ganzen noch der Disziplin halbwegs treu ist. Wer übernimmt die Verantwortung, daß die einzelnen Pfarrer dann die von Rom nur noch skizzierten Grobrichtlinien wenigstens sinngemäß anwenden?

Der einzelne Priester.

Der auch die Verantwortung dafür übernimmt, daß er die Grobrichtlinien zum Empfang der Kommunion durch Menschen, die einen katholischen Trauschein besitzen wenigstens sinngemäß anwendet.....

 

Ich kann mir nicht helfen, ich komme immer wieder auf meine Forderung zurück, daß es nötig ist, ein neues Bewusstsein zu schaffen für die Eucharistie.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...