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Schwulenfeindliche Aussagen


rokmah

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Je länger ich hier im Forum mit dem Thema "Homosexualität und Sünde" vollbombardiert werde, desto mehr Widerstand regt sich bei mir. Nicht gegen die Homosexualität, sondern gegen den hinter diesen Diskussionen liegenden Sündenbegriff.

Warum? Und inwiefern? Veränderungsvorschläge?

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Warum öffentlich? Was geht das z.B. mich an, ich bin doch gar keine Christin. B) (Der IBKA verkündet den Christen ja auch nicht, daß Beten sinnlos ist und sie es zu unterlasen haben).

 

Wer auch immer der IBKA sei, der darf natürlich auch öffentlich. Das gehört halt in einer Demokratie dazu. Grüße, KAM

Darf auch irgendjemand ein staatliches Verbot der Eucharistiefeier fordern, weil er das für eine sündhafte Lästerung hält?

 

Und würdest du, wenn ein solcher Vorschlag eine Mehrheit fände, dich damit abfinden, oder würdest du schreien "Hilfe, Christenverfolgung!"

 

Siehst du, und deswegen werde ich meinen Mund auch nicht halten wenn ich "verfolgt" werde.

 

Werner

Aber wer fordert denn eine Verbot von Schwulen-Beziehungen? Alles, was die Kirche anmahnt, ist eine Zurückhaltung des Staates bei solchen Beziehungen. Und Du willst mir hoffentlich nicht einreden, es gäbe niemanden, der öffentlich eine Abschaffung der Kirchensteuer und anderer tatsächlicher oder eingebildeter Kirchenprivilegien, ein Aussetzen der Sonderrechte für liturgisches Läuten, (bitte setzen Sie hier aus der beliebig langen Liste des kirchenkämpferischen Atheismus ein, was Ihnen paßt) fordert?

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Siehst du, und deswegen werde ich meinen Mund auch nicht halten wenn ich "verfolgt" werde.

Du wirst verfolgt? Ich wußte noch gar nicht, daß Nichtförderung durch die öffentliche Hand und Verfolgung das Gleiche sind.

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Die Kiche darf an allen möglichen Sündenauffassungen festhalten, das ist mir einerlei.

Ich fange erst an mich zu wehren, wenn sie glaubt, mir aufgrund dieser Sündenauffassungen in mein Verhältnis als Staatsbürger zu meinem Staat hineireden zu wollen, denn das geht die Kirche nun mal nichts an.

 

Und wenn die Kirche aufgrund von Sündenauffassungen, die nun mal höchstens von einer kleine Minderheit geteilt werden, das öffentliche Klima zu vergiften trachtet (egal ob bewusst oder unbewusst), dann nenne ich das und dann ist das Hetze, auch wenn dir dieser Begriff nicht passt und auch wenn Thomas B. jetzt gleich über mich herfällt.

 

Wenn der Bischöfe von Bamber und Aachen (die beiden wurden in kath.net dokumentiert, es gab sicher noch mehr) letzten Sonntag einen Kausalzusammenhang herstellen zwischen Schwulen und Zerstörung der Familie dann wird hier, ob bewusst oder unbewusst, eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe verantwortlich gemacht für ein gesellschaftliches Phänomen, und das nennt man in einem Wort "Hetze".

 

Werner

 

Hi Werner,

 

vorneweg, noch bevor ich zur Sache komme: Ich habe nicht vor, in meinem Beitrag Homosexualität mit Verbrechen (oder sonstwas) zu vergleichen, sondern nur die Berechtigung kirchlichen Handelns und Mahnens gegenüber dem Staat zu beleuchten.

 

Wann darf die Kirche etwas bemängeln/anprangern/kritisieren, was der Staat im Verhältnis zu seinen Bürgern regelt/tut, wenn sie es selbst für Sünde hält?

  1. Wenn der Staat sämtliche Unterstützungen für Familien streicht und statt dessen nur noch Hundehalter unterstützt...?
  2. Wenn der Staat die Todesstrafe auch für Kleinkriminelle einführt...?
  3. Wenn der Staat bei allen Müttern, die schon ein Kind haben, Zwangsabtreibungen anordnet...?
  4. Wenn der Staat die Menschen einer bestimmten Herkunft enteignet...?

Das sind alles Themen, bei denen die meisten sagen würden: Hier darf die Kirche nicht nur einschreiten, hier muss sie es sogar. Die Kirche würde sich hier auch zu Wort melden, weil sie das Verhalten des Staates für Sünde halten würde. Wieso soll die Kirche aber schweigen MÜSSEN, wenn sie etwas für Sünde hält, was eben die Mehrheit der Bevölkerung nicht als schlecht ansieht? Darf die Kirche nur solche Sünden öffentlich benennen, die mindestens von 10, 30 oder 60 % der Bevölkerung anerkannt werden?

 

Viele Grüße

 

Stefan

 

Stellen wir uns etwas anderes vor:

 

Wäre es berechtigt, wenn die Kirche vom Staat das Verbot der Ehescheidung und Wiederverheiratung Geschiedener forderte, weil dadurch die Ehe gefährdet wird?

 

Dazu kommt noch, dass die immer wiederholte Argumentation nicht die Homosexualität sondern deren Ausübung sei sündhaft schlicht absurd ist.

 

Wenn wir glauben, dass Gott alle Haare auf unserem Kopf gezählt hat (Lk 12,7; Mt.10,30), dann kann ich nicht davon ausgehen, dass Gott einen Mitmenschen aus Versehen homosexuell gemacht hat - sozusagen der Montagmensch wie das Montagauto.

 

Und dann einen Menschen zum Zölibat zu verurteilen, wegen dieser Veranlagung ist unmenschlich und lieblos.

 

Noch einen Satz zum eigentlichen Thema:

In Italien hat die Koalition um Prodi versprochen einen zivilen Solidaritätspakt (Pacs) einzuführen.

 

Natürlich hat der Vatikan dagegen das übliche Trommelfeuer eröffnet. Erst am Donnerstag hat der Papst "vor dem schweren Fehler gewarnt, den Wert der Familie zu schmälern, der auf der Ehe beruht."

 

Am Samstag hat in Rom eine Kundgebung für den Pacs stattgefunden - auf einem Transparent war im schönsten Latein zu lesen: Pax vobis, Pacs nobis.

 

Der Lega Nord Minister Roberto Calderoli hat dies mit folgenden derben Worten kommentiert:

 

"Die peinliche Vorstellung der Schwulenä.....in Rom war besonders ekelhaft."

Quelle: Tageszeitung "Der Standard" von heute, Printausgebe S. 2)

 

So weit zum Thema "schwulenfeindliche Aussagen". Und zum Thema Mitverantwortung der Kirche für die Schaffung eines Klimas, in dem ein Minister solche Äusserungen tun darf.

bearbeitet von wolfgang E.
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Warum öffentlich? Was geht das z.B. mich an, ich bin doch gar keine Christin. B) (Der IBKA verkündet den Christen ja auch nicht, daß Beten sinnlos ist und sie es zu unterlasen haben).

 

Wer auch immer der IBKA sei, der darf natürlich auch öffentlich. Das gehört halt in einer Demokratie dazu. Grüße, KAM

Darf auch irgendjemand ein staatliches Verbot der Eucharistiefeier fordern, weil er das für eine sündhafte Lästerung hält?

 

Ein Verbot nicht, aber selbstverständlich kann und sollte man sich angesichts der Nutzlosigkeit einer solchen Feier dafür enagagieren, daß sie nicht staatlich gefördert und subventioniert wird.

 

Es steht und fällt aber alles mit der Begründung: In dem Augenblick, wo jemand praktizierende Katholiken (deren Herzstück ja quasi die Eucharistie ist, es handelt sich sozusagen um den Geschlechtsakt der katholischen Mensch/Gott-Beziehung) als schwer verirrt, deren Handlungen als objektiv "ungeordnet" und "auf keinen Fall zu biligen" bezeichnet, ist er in meinen Augen definitiv ein Katholiken-Hetzer.

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Je länger ich hier im Forum mit dem Thema "Homosexualität und Sünde" vollbombardiert werde, desto mehr Widerstand regt sich bei mir. Nicht gegen die Homosexualität, sondern gegen den hinter diesen Diskussionen liegenden Sündenbegriff.

Warum? Und inwiefern? Veränderungsvorschläge?

Eine besonders gute Idee wäre es, dem Mittelpunkt christlicher VERKÜNDIGUNG wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wer durch kath. Foren tourt, der muss ja den Eindruck bekommen, der Mittelpunkt des Katholizismus sei die Ablehnung der Homosexualität. Diese Verkürzung ist auf Dauer einfach unerträglich und ätzend. Die Leute sollen sich mal lieber wieder um den Glauben kümmern, ansonsten braucht man mit Moralvorstellungen auch nicht mehr zu kommen.

 

Erst der Glaube, dann die Moral! (Johannes Dyba)

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Eine besonders gute Idee wäre es, dem Mittelpunkt christlicher VERKÜNDIGUNG wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wer durch kath. Foren tourt, der muss ja den Eindruck bekommen, der Mittelpunkt des Katholizismus sei die Ablehnung der Homosexualität. Diese Verkürzung ist auf Dauer einfach unerträglich und ätzend. Die Leute sollen sich mal lieber wieder um den Glauben kümmern, ansonsten braucht man mit Moralvorstellungen auch nicht mehr zu kommen.

 

Erst der Glaube, dann die Moral! (Johannes Dyba)

 

Das ist sehr richtig. Die Kirche soll erstmal wieder etwas leisten auf ihrem ureigensten Gebiet und dann kann sie auch wieder ihre Moral einfordern. Aber so ist das ja total unverhältnismäßig.

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Siehst du, und deswegen werde ich meinen Mund auch nicht halten wenn ich "verfolgt" werde.

Du wirst verfolgt? Ich wußte noch gar nicht, daß Nichtförderung durch die öffentliche Hand und Verfolgung das Gleiche sind.

Wenn du mal ganz genau hinschaust (evtl. Brille aufsetzen) dann wirst du sehen, daß ich das Wort verfolgt in Anführungszeichen gesetzt habe.

 

Das habe ich deswegen gemacht, weil ich tatsächlich durch solche Forderungen (Ratzinger: keine Legalisierung des Bösen) den Tatbestand der "Verfolgung noch nicht gegeben sehe.

 

Damit sehe ich das übrigens viel lockerer als die meisten konservativen Katholiken, die im Allgemeinen schon von Christenverfolgung sprechen, wenn sich jemand über Kirchengeläute beschwert oder wenn ein besonders konservativer Kandidat nicht zum EU-Kommisar gewählt wird.

 

Nicht zuletzt verweise ich auf dein eigenes Posting vor dem hier zitierten, wo du die Vokabel "Kirchenkampf" in den Mund nimmst im Bezug auf Kirchensteuer und Glockenläuten, und gleichzeitig dich darüber aufregst, daß ich das Wort verfolgt auch nur in Anführungszeichen verwendet habe.

 

Merke: Wen auch nur jemand einen Kirchturm scheel anschaut, ist das Christenverfolgung, aber andere haben gefälligst alles ruhig hinzunemhen, was ihnen die Kirche zumutet. So nicht!

 

Werner

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Wäre dieser Thread nicht in der Arena besser aufgehoben?

 

Werner

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Stellen wir uns etwas anderes vor:

 

Wäre es berechtigt, wenn die Kirche vom Staat das Verbot der Ehescheidung und Wiederverheiratung Geschiedener forderte, weil dadurch die Ehe gefährdet wird?

Also ich kann jetzt aus dem Stehgreif kein Grundrecht darauf ableiten, so oft zu heiraten, wie man das gerne hätte. Schon allein aus steuerrechtlichen Gründen ist das sehr bedenklich. Die steuerlichen Vorteile für Ehen und eingetragene Partnerschaften ergeben sich ja aus der gegenseitigen Absicherung der Lebenspartner bis ins Alter. Bei einer Scheidung setzt aber dieser Grundsatz in der vollen Form aus und wirklich kurz vor dem Missbrauch staatlicher Leistungen ist das ganze bei drei oder mehr Ehen. Ob die Kirche hier eine Änderung der Gesetzgebung anmahnen darf? Wieso sollte sie das nicht dürfen?

 

Dazu kommt noch, dass die immer wiederholte Argumentation nicht die Homosexualität sondern deren Ausübung sei sündhaft schlicht absurd ist.

 

Wenn wir glauben, dass Gott alle Haare auf unserem Kopf gezählt hat (Lk 12,7; Mt.10,30), dann kann ich nicht davon ausgehen, dass Gott einen Mitmenschen aus Versehen homosexuell gemacht hat - sozusagen der Montagmensch wie das Montagauto.

Jetzt sind wir soweit, dass wir Homosexualität und Krankheit auf einer Stufe haben (was NICHT meine Meinung ist). Was wäre - um bei dieser Ebene zu bleiben - mit einem Pyromanen oder einem Kleptomanen? Darf man ihnen das Stehlen bzw. Brandlegen verbieten, obwohl es ihrer Natur entspricht?

Was ist mit Menschen, die mit einer Körperbehinderung geboren werden? Sind das Montagsmenschen, oder sind das eben vollwertige Menschen, die eben ein Leben lang mit gewissen Einschränkungen leben müssen?

 

Und dann einen Menschen zum Zölibat zu verurteilen, wegen dieser Veranlagung ist unmenschlich und lieblos.

Ist der Zölibat so eine Strafe? Ist das Leben, das viele Priester führen, unmenschlich?

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Was wäre - um bei dieser Ebene zu bleiben - mit einem Pyromanen (...)? Darf man ihnen das (...) Brandlegen verbieten, obwohl es ihrer Natur entspricht?

solange der Pyromane nichts anzündet, was ihm nichts gehört und solange er keine Feuer legt, die Schaden anrichten, warum sollte man ihm irgendetwas verbieten dürfen, das Nicht-Pyromanen erlaubt ist?

 

Mit welcher Begründung wollte man z. B. fordern, daß Pyromanen keine Baugenehmigung für einen Kachelofen erhalten dürften, weil das die staatliche Sanktionierung ihrer sündigen Freude am Feuer wäre?

 

Werner

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Wäre dieser Thread nicht in der Arena besser aufgehoben?

 

Werner

 

 

Vielleicht war es aber gerade Sinn und Zweck, die bereits losgetretene Diskussion zu vermeiden. Wir wiederholen eh nur unabänderliche Positionen. Vielleicht sollte man alle Postings, die die Eingangsfrage nicht im Hinterkopf haben, löschen.

 

Gesucht sind schwulenfeindliche Aussagen, die NICHT von Kirchenmenschen stammen. Nicht mehr und nicht weniger.

bearbeitet von Lissie
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Je länger ich hier im Forum mit dem Thema "Homosexualität und Sünde" vollbombardiert werde, desto mehr Widerstand regt sich bei mir. Nicht gegen die Homosexualität, sondern gegen den hinter diesen Diskussionen liegenden Sündenbegriff.

Warum? Und inwiefern? Veränderungsvorschläge?

Eine besonders gute Idee wäre es, dem Mittelpunkt christlicher VERKÜNDIGUNG wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wer durch kath. Foren tourt, der muss ja den Eindruck bekommen, der Mittelpunkt des Katholizismus sei die Ablehnung der Homosexualität. Diese Verkürzung ist auf Dauer einfach unerträglich und ätzend. Die Leute sollen sich mal lieber wieder um den Glauben kümmern, ansonsten braucht man mit Moralvorstellungen auch nicht mehr zu kommen.

 

Erst der Glaube, dann die Moral! (Johannes Dyba)

 

Nur dank dieser Priorisierung der Moral konnte sich das Christentum durchsetzen.

 

Die moralischen Regeln wurden immer hochgehoben und (äußerlich) eingehalten. Aber die Gebote ? Liebe deinen Nächsten ? Du sollst keine Falsch Zeugnis reden ? Fehlanzeige. Da hörte der Glaube schon immer auf.

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Wäre dieser Thread nicht in der Arena besser aufgehoben?

 

Werner

 

 

Vielleicht war es aber gerade Sinn und Zweck, die bereits losgetretene Diskussion zu vermeiden. Wir wiederholen eh nur unabänderliche Positionen. Vielleicht sollte man alle Postings, die die Eingangsfrage nicht im Hinterkopf haben, löschen.

 

Gesucht sind schwulenfeindliche Aussagen, die NICHT von Kirchenmenschen stammen. Nicht mehr und nicht weniger.

Auch damit könnte ich leben.

 

Werner

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Was wäre - um bei dieser Ebene zu bleiben - mit einem Pyromanen (...)? Darf man ihnen das (...) Brandlegen verbieten, obwohl es ihrer Natur entspricht?

solange der Pyromane nichts anzündet, was ihm nichts gehört und solange er keine Feuer legt, die Schaden anrichten, warum sollte man ihm irgendetwas verbieten dürfen, das Nicht-Pyromanen erlaubt ist?

 

Naja, wenn Pyromanen nur erlaubte Feuer legen würden, dann hätte man sicher keine Probleme mit denen B)

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Stellen wir uns etwas anderes vor:

 

Wäre es berechtigt, wenn die Kirche vom Staat das Verbot der Ehescheidung und Wiederverheiratung Geschiedener forderte, weil dadurch die Ehe gefährdet wird?

Also ich kann jetzt aus dem Stehgreif kein Grundrecht darauf ableiten, so oft zu heiraten, wie man das gerne hätte. Schon allein aus steuerrechtlichen Gründen ist das sehr bedenklich. Die steuerlichen Vorteile für Ehen und eingetragene Partnerschaften ergeben sich ja aus der gegenseitigen Absicherung der Lebenspartner bis ins Alter. Bei einer Scheidung setzt aber dieser Grundsatz in der vollen Form aus und wirklich kurz vor dem Missbrauch staatlicher Leistungen ist das ganze bei drei oder mehr Ehen. Ob die Kirche hier eine Änderung der Gesetzgebung anmahnen darf? Wieso sollte sie das nicht dürfen?

 

Dazu kommt noch, dass die immer wiederholte Argumentation nicht die Homosexualität sondern deren Ausübung sei sündhaft schlicht absurd ist.

 

Wenn wir glauben, dass Gott alle Haare auf unserem Kopf gezählt hat (Lk 12,7; Mt.10,30), dann kann ich nicht davon ausgehen, dass Gott einen Mitmenschen aus Versehen homosexuell gemacht hat - sozusagen der Montagmensch wie das Montagauto.

Jetzt sind wir soweit, dass wir Homosexualität und Krankheit auf einer Stufe haben (was NICHT meine Meinung ist). Was wäre - um bei dieser Ebene zu bleiben - mit einem Pyromanen oder einem Kleptomanen? Darf man ihnen das Stehlen bzw. Brandlegen verbieten, obwohl es ihrer Natur entspricht?

Was ist mit Menschen, die mit einer Körperbehinderung geboren werden? Sind das Montagsmenschen, oder sind das eben vollwertige Menschen, die eben ein Leben lang mit gewissen Einschränkungen leben müssen?

 

Und dann einen Menschen zum Zölibat zu verurteilen, wegen dieser Veranlagung ist unmenschlich und lieblos.

Ist der Zölibat so eine Strafe? Ist das Leben, das viele Priester führen, unmenschlich?

 

1. Wiederverheiratung: In Österreich gibt es kein Ehegattensplitting sondern nur einen in seinen Auswirkungen recht marginalen Absetzbetrag (nicht Freibetrag).

Wir hatten von 1933 bis 1938 einen "christlichen" Ständestaat der keine Ziviltrauung kannte und daher die Scheidung ausschloß. Wenn Du dies für erstrebenswert hältst.... B)

 

2. Wie Du auf den Gedanken kommst wir landeten bei Homosexualität = Krankheit kann ich nicht nachvollziehen.

 

Dein Vergleich mit Kleptomanie und Pyromanie übersieht, ausser den Argumenten die Werner schon gebracht hat, auch noch, dass es hier um strafrechtlich relevante Dingen geht, was Du ja hoffentlich nfür die Homosexualität nicht mehr willst.

 

3. Wenn jemand sexuell enthaltsam leben soll, der dies nicht freiwillig tut, dann ist das sehr wohl eine schwere Einschränkung, die man als Strafe klassifizieren kann.

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Wäre dieser Thread nicht in der Arena besser aufgehoben?

 

Werner

 

 

Vielleicht war es aber gerade Sinn und Zweck, die bereits losgetretene Diskussion zu vermeiden. Wir wiederholen eh nur unabänderliche Positionen. Vielleicht sollte man alle Postings, die die Eingangsfrage nicht im Hinterkopf haben, löschen.

 

Gesucht sind schwulenfeindliche Aussagen, die NICHT von Kirchenmenschen stammen. Nicht mehr und nicht weniger.

Auch damit könnte ich leben.

 

Werner

Wenn ich es mir recht überlege, das wäre sogar sehr interessant.

 

Also ich bitte um schwulenfeindliche Äusserungen von Personen des öffentlichen Lebens in diesem Jahrtausend, die nicht Kleriker sind und die nicht in engem Zusammenhang mit der Kirche stehen (Buttiglione wurde schon so sehr als "guter Katholik" gepriesen und als "persönlicher Freund des Papstes" dargestellt, daß ich jemanden wie ihn nicht zählen würde. Nicht daß mir spezielle schwulenfeindliche Äusserungen von ihm bekannt wären, er dient hier lediglich als Beispiel. Müntefering würde ich z. B. gelten lassen, er gilt zwar als "praktizierender Katholik", aber das ist ja noch keine enge Beziehung zur (Amts-)Kirche.)

 

Die Äusserungen sollten auch nicht schon 25 Jahre zurückliegen sondern aus diesem Jahrhundert stammen.

 

Ich fange mal an mit der vermutlich unangefochtenen Nummer eins, Mister Geiferzunge persönlich, Robert Mugabe: "Schwule sind niedere Tiere, schlimmer als Hunde und Schweine“

 

Werner

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Bitte beim Thema bleiben. Ich bin jetzt zu faul alle Off-Topics zu löschen. Bitte Eingangsfrage beachten. Ich werde nicht verschieben, weil wir eh schon genug solche Threads in der Arena haben. Aber von jetzt ab werde ich ersatzlos löschen

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Ich hab noch einen, den Ex-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann. Den reklamieren allerdings konservative Katholikenkreise als einen der ihren, wie man in anderen Foren sehen kann, darum weiss ich nicht ob der tatsächlich als Kirchenfremd durchgehen kann. Sein Zitat:

Schwule sind für das größte Problem der deutschen Gesellschaft verantwortlich, den Bevölkerungsrückgang, das von Menschen verursachte Siechtum. Wir sollten froh sein, dass Adam nicht schwul und Eva nicht lesbisch war.

 

Daß er Adam und Eva ins Spiel bring disqualifiert ihn eigentlich für diesen Thread wenn ich es recht bedenke, aber ich lass ihn mal stehen, vielleicht sieht das ja jemand anders.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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So, noch einer.

Norbert Geis, CSU-Bundestagsabgeordneter, bezeichnete Schwule auf seine Homepage als "pervers", nannte sie öffentlich "abartig und widernatürlich"

 

Allerdings ist er Mitglied im Kuratorium des Forum Deutscher Katholiken e. V, das ist wahrscheinlich schon zu kirchennah für diesen Thread.

 

Werner

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Ich fange mal an mit der vermutlich unangefochtenen Nummer eins, Mister Geiferzunge persönlich, Robert Mugabe: "Schwule sind niedere Tiere, schlimmer als Hunde und Schweine“

 

Mugabe war zur Trauerfeier für Papst JP II im Vatikan eingeladen. Besonders fern kann er der RKK nicht stehen.

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Ich fange mal an mit der vermutlich unangefochtenen Nummer eins, Mister Geiferzunge persönlich, Robert Mugabe: "Schwule sind niedere Tiere, schlimmer als Hunde und Schweine“

 

Mugabe war zur Trauerfeier für Papst JP II im Vatikan eingeladen. Besonders fern kann er der RKK nicht stehen.

Da waren vermutlich alle Staatsoberhäupter eingeladen.

Daß er nicht kommen konnte, lag daran, daß er auf britisches Betreiben in der EU zur Persona Non Grata erklärt wurde, weshalb er auch promt geiferte, daß der "schwule Tony Blair" eine durch und durch "schwule Politik" machen würde. (welches Zitat wieder zum Thread passt!)

 

Werner

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So, noch einer, CSU-Generalsekretär (jedenfalls dmals, als er die Äusserung gemacht hat, 2002) Thomas Goppel

„Wowereit und Partner, die allabendlich versuchen, der Biologie ein Schnippchen zu schlagen und keinen Erfolg haben“

 

Stoiber liess ein paar Tage darauf seinen Pressesprecher erklären, daß er sich von der Äusserung distanziere, daß dies nicht die Meinung des CSU sei, daß man aber berücksichtigen müsse, daß die Äusserung in einem Bierzelt gemacht worden sei (allerdings vom Rednerpult aus, nicht auf der Bierbank, Anm. Werner)

 

Werner

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Wer Vorbehalte gegen Homosexuelle benutzt, um (politische) Gegner zu diskreditieren, trägt natürlich auch zur Schwulendiskriminierung bei:

 

Margarete Mitscherlich: "Osama Bin Laden [ist ein] homoerotischer Narziss. Die ihn umgebende Männerwelt [der fundamentalistischen Islamisten ist] natürlich stark homoerotisch geprägt".

 

Elfriede Jelinek: "Jörg Haider ist der Führer eines homoerotischen Männerbunds" [und arbeitet] bewusst mit homophilen Codes, natürlich ohne sich wirklich als homosexuell zu bekennen".

 

Nicolaus Sombart wertet Schwulenhass der Nazis als Indiz für deren "verdrängte Homosexualität".

 

Diese aktuellen Beispiele haben natürlich Vorläufer. Angefangen mit der SPD, die Anfang der 1930er Jahre die (kolportierte) Homosexualität von Ernst Röhm benutzte, um Ressentiments zu schüren. Diese gegen den Faschismus genutzte Homophobie steigerte sich derart, dass Maxim Gorki den Spruch "Rottet die Homosexuellen aus, und der Faschismus ist verschwunden!" weitergab und Klaus Mann davor warnte, "aus dem Homosexuellen den Sündenbock zu machen - den Juden der Antifaschisten".

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Je länger ich hier im Forum mit dem Thema "Homosexualität und Sünde" vollbombardiert werde, desto mehr Widerstand regt sich bei mir. Nicht gegen die Homosexualität, sondern gegen den hinter diesen Diskussionen liegenden Sündenbegriff.

Warum? Und inwiefern? Veränderungsvorschläge?

Eine besonders gute Idee wäre es, dem Mittelpunkt christlicher VERKÜNDIGUNG wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wer durch kath. Foren tourt, der muss ja den Eindruck bekommen, der Mittelpunkt des Katholizismus sei die Ablehnung der Homosexualität. Diese Verkürzung ist auf Dauer einfach unerträglich und ätzend. Die Leute sollen sich mal lieber wieder um den Glauben kümmern, ansonsten braucht man mit Moralvorstellungen auch nicht mehr zu kommen.

 

Erst der Glaube, dann die Moral! (Johannes Dyba)

 

Dieses Problem hat leider die katholische Kirchenleitung selbst verursacht.

 

Lieber wäre es mir, wenn wir hier gar nicht über Homosexualität und die katholische Sexualmorallehre sowie die Anforderungen an das Priesteramt streiten müßten.

 

Die katholische Kirchenleitung, allen voran unser jetztiger Papst in seiner vorherigen Eigenschaft als Hüter der Glaubenskongregation, haben diesen Streit heraufbeschworen.

 

Jetzt müssen Sie damit leben, dass jeder homosexuelle Mensch aus tiefstem Herzen in dieser Sache sich engagiert und mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, gegen die falsche Haltung im Vatikan vorgeht.

 

http://derstandard.at/?url=/?id=2305580

 

Die Eskalation durch Benedetto ist sehr bewusst gewählt. Massiv wird seitens des Kirchenstaates Einfluss auf die italienischen Wahlen genommen, damit Berlusconi an der Macht bleibt.

 

.......Ratzinger- il pastore tedesco .....

 

Ich kann die italienischen homosexuellen Menschen und ihren Kampf gut verstehen.

 

Wir hatten dies in der vorletzten Bundestagswahl, wo Stoiber die gleichen Mittel anwandte, wie es jetzt Berlusconi +Papst in den italienischen Wahlen versuchen.

 

Damit aber schadet Benedetto der katholischen Kirche massiv...weitere Kirchenaustritte in Italien werden folgen.

 

Anstatt die partnerschaftliche Liebe von homosexuellen Paaren zu akzeptiern, werden diese Paare in Italien massiv vom Papst in ihrer staatlichen Anerkennung behindert.

 

Es wundert daher nicht, dass katholische Foren davon "Übersät" sind. Dieses Problem haben evangelische Kirchen in ihren Foren nicht, da sie den ehrlicheren Weg im Umgang mit homosexuellen Paaren gehen: dort wurde der richtige Weg gewählt, beispielsweise evangelische Landeskirche in Hessen/Nassau.

 

http://www.ekhn.de/inhalt/download/standpu...schluss_syn.pdf

bearbeitet von Gert
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