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Kneifende Priesteranwärter


rokmah

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Sechs Jahre ist man ja Kaplan und notwendiger Weise in einem Pfarrhaus, wo es auch noch einen Pfarrer gibt. Ob einem das alleine leben gefällt, kann man ja während der Seminarzeit an sich prüfen. Ich behaupte einfach mal, dass unser Pfarrer jeden Abend etwas zu tun hat...sein Terminkalender hat mehr Kugelschreiber-blaue als weiße Flecken.

 

Meiner Erfahrung nach dauert die Kaplanszeit nicht allgemein sechs Jahre. Und gerade, wenn man mit Arbeit überhäuft ist, ist es oft schlimm in die eigenen vier Wände zurückzukehren, wo niemand ist, mit dem man ein privates Wort sprechen kann. Also: Telefon ............ da ist auch niemand da, höchstens der Anrufbeantworter.

 

Wielange hast du schon allein gelebt? Gerade unter der Last des Berufsalltags?

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Sechs Jahre ist man ja Kaplan und notwendiger Weise in einem Pfarrhaus, wo es auch noch einen Pfarrer gibt. Ob einem das alleine leben gefällt, kann man ja während der Seminarzeit an sich prüfen. Ich behaupte einfach mal, dass unser Pfarrer jeden Abend etwas zu tun hat...sein Terminkalender hat mehr Kugelschreiber-blaue als weiße Flecken.

 

Meiner Erfahrung nach dauert die Kaplanszeit nicht allgemein sechs Jahre. Und gerade, wenn man mit Arbeit überhäuft ist, ist es oft schlimm in die eigenen vier Wände zurückzukehren, wo niemand ist, mit dem man ein privates Wort sprechen kann. Also: Telefon ............ da ist auch niemand da, höchstens der Anrufbeantworter.

 

Wielange hast du schon allein gelebt? Gerade unter der Last des Berufsalltags?

3 Jahre, aber Studentenalltag B). Ich kann das wahrscheinlich nicht so gut nachvollziehen, aber wir haben daheim immer volle Bude. Von daher freue ich mich jeden Tag, wenn ich abends in meinen Studentenbude komme und die Tür hinter mir zugeht, kein Telefon, an die Klingel gehe ich nicht... wunderbar :lol:. Ein Kaplan kann das nicht mal, weil bei dem rufen öfter mal Leute wie ich an und laden sich mit anderen Bekannten eigenmächtig zum Besuch ein, hehe.

 

Ernsthaft: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es solche Fälle gibt, ganz klar. Ich kenne sie halt nicht aus eigener Erfahrung, sowohl was meine eigene Person betrifft, als auch was mir bekannte Priester betrifft. Ich denke, es ist so: Wenn jemand den Zölibat als etwas annimmt, nach dem Motto: "Naja, das gehört halt auch dazu", oder "das werde ich schon schaffen", dann ist das sicher problematisch. Den Zölibat muss man leben wollen; und ich glaube auch, dass man mit 27 diese Entscheidung treffen kann. Wer mit 27 heiratet kann jedenfalls nicht wie ein 17-jähriger vors kirchliche Ehegericht gehen und behaupten, die Ehe sei wegen Unreife ungültig. Mit 27 wird einem eine solche Entscheidung zugetraut, und ich denke, man kann das auch tun. Einzelfälle des Scheiterns wird man nie ausschließejn, aber man kann ebensowenig ausschließen, dass ein Priester trotz Fall des Zölibats einsam bleibt.

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Ich meine nicht Gemeindearbeit und Sozialpraktika, dazu muss man weder zölibatär leben noch geweiht sein.

Ich meine den aufreibenden Dienst des Priesteralltags und die anschliessenden einsamen Abende im leeren Pfarrhaus.

 

Werner

 

Damals im evangelischen Religionsunterricht hatten wir einmal einen katholischen Kaplan zu Besuch, der sich eine Stunde lang unserer Fragen zum Thema Zölibat und Sexualmoral erwehren mußte. Dabei fiel auch der Satz:"Manchmal würde ich mir ja auch wünschen, daß da jemand auf mich wartet, wenn ich abends nach Hause komme."

 

Unsere Lehrerin meinte in der Nachbesprechung dazu: "Wenn es das ist was er vermißt, soll er sich einen Hund anschaffen!"

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Ich meine nicht Gemeindearbeit und Sozialpraktika, dazu muss man weder zölibatär leben noch geweiht sein.

Ich meine den aufreibenden Dienst des Priesteralltags und die anschliessenden einsamen Abende im leeren Pfarrhaus.

 

Werner

 

Damals im evangelischen Religionsunterricht hatten wir einmal einen katholischen Kaplan zu Besuch, der sich eine Stunde lang unserer Fragen zum Thema Zölibat und Sexualmoral erwehren mußte. Dabei fiel auch der Satz:"Manchmal würde ich mir ja auch wünschen, daß da jemand auf mich wartet, wenn ich abends nach Hause komme."

 

Unsere Lehrerin meinte in der Nachbesprechung dazu: "Wenn es das ist was er vermißt, soll er sich einen Hund anschaffen!"

Das ist sehr mitfühlend von der Lehrerin.

Ich konnte während meines Studiums mal krankheitsbedingt für ein paar Wochen nicht nach hause fahren, Telefon hatte man damals noch nicht überall, und eben wegen der Krankheit ging es mir nicht besonders.

 

Unter der Woche ging es noch, da hatte ich Vorlesungen usw.

 

Aber ich hab mich nach dem ersten Wochenende wirklich vor dem nächsten gefürchtet.

 

Seitdem kann ich nachvollziehen wie das ist, und dazu hat man als Zölibatärer die Gewissheit, daß das nie anders sein wird.....

 

Werner

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Ich wollte das auch nur mal zu bedenken geben, Gut, ich habe zwar kein Zölibatsversprechen, lebe aber doch seit 40 Jahren allein. Und ehrlich gesagt, in der Zeit beruflicher Belastung war es eben so, wie ich das oben beschrieben habe. Jetzt ist das Alleinleben einfacher. Ich weiß nicht, ob es einem Priester leichter fällt. (Die Sorge für den Haushalt sicher nicht, welcher Pfarrer hat heute noch eine Pfarrhausfrau?)

Wenn ein Kaplan da ist, hat der Pfarrer einen Gesprächspartner, mit dem er auch mal auch etwas abklären kann (im Gespräch scheinen manchmal Lösungen auf). Aber sonst stelle ich mir das Leben schon nicht ganz einfach vor.

Mecky hat irgendwo oben geschrieben, dass man das Alleinesein können muss als Voraussetzung, da ist sicher etwas dran. Mit 27 muss man entscheiden können, auch das ist richtig. Aber da hat man ja (gilt ganz allgemein für's Leben) noch viel jugendlichen Optimismus (na, Gott sei Dank!).

bearbeitet von Elima
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Ich wollte das auch nur mal zu bedenken geben, Gut, ich habe zwar kein Zölibatsversprechen, lebe aber doch seit 40 Jahren allein. Und ehrlich gesagt, in der Zeit beruflicher Belastung war es eben so, wie ich das oben beschrieben habe. Jetzt ist das Alleinleben einfacher. Ich weiß nicht, ob es einem Priester leichter fällt. (Die Sorge für den Haushalt sicher nicht, welcher Pfarrer hat heute noch eine Pfarrhausfrau?).

Wenn ein Kaplan da ist, hat der Pfarrer einen Gesprächspartner, mit dem er auch mal auch etwas abklären kann (im Gespräch scheinen manchmal Lösungen auf). Aber sonst stelle ich mir das Leben schon nicht ganz einfach vor.

Mecky hat irgendwo oben geschrieben, dass man das Alleinesein können muss als Voraussetzung, da ist sicher etwas dran. Mit 27 muss man entscheiden können, auch das ist richtig. Aber da hat man ja (gilt ganz allgemein für's Leben) noch viel jugendlichen Optimismus (na, Gott sei Dank!).

Ich weiß es nicht genau, aber mein Eindruck ist eigentlich immer irgendwie, dass der Tag bei denen erst endet, wenn sie wirklich im Bett liegen = nur da sind sie dann (idealweise :ph34r:) allein. Ansonsten, so sagte mir ein Kaplan, sei er immer für die Gemeinde da, dass wäre für ihn wichtig.

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Ein bisschen Freiraum für den Menschen selbst sollte schon bleiben. Sonst machen die körperlichen und psychischen Reserven bald schlapp. Außerdem neigen Menschen, die ganz für den Beruf leben (gleich für welchen) dazu, das von andern auch zu erwarten (um nicht zu sagen zu fordern) und das halte ich nicht für gut.

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Das schlimme ist mMn, daß sich Zölibat und WG ja nicht zwangsläufig ausschließen, daß aber das Kirchenrecht oder die verständnislose Gemeinde dem einen Riegel vorschiebt.

 

Ich weiß von einer Gemeinde, da wohnte der neueingeführte Priester nicht im Pfarrhaus (und es war eine Landgemeinde!) sondern in einer Art WG mit anderen Priestern in der nächsten Stadt (was genau das für eine Gemeinschaft/Bruderschaft war weiß ich nicht mehr).

 

Daraufhin schrie man in der Gemeinde Zeter und Mordio, warum der Pastor nicht seiner Residenzpflicht nachkommt - End vom Lied: der arme Mann wohnt in dem viel zu großen Pfarrhaus auf dem platten Land ...

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Das schlimme ist mMn, daß sich Zölibat und WG ja nicht zwangsläufig ausschließen, daß aber das Kirchenrecht oder die verständnislose Gemeinde dem einen Riegel vorschiebt.

 

Ich weiß von einer Gemeinde, da wohnte der neueingeführte Priester nicht im Pfarrhaus (und es war eine Landgemeinde!) sondern in einer Art WG mit anderen Priestern in der nächsten Stadt (was genau das für eine Gemeinschaft/Bruderschaft war weiß ich nicht mehr).

 

Daraufhin schrie man in der Gemeinde Zeter und Mordio, warum der Pastor nicht seiner Residenzpflicht nachkommt - End vom Lied: der arme Mann wohnt in dem viel zu großen Pfarrhaus auf dem platten Land ...

Dem wird die fortschreitende Nicht-Besetzung von Pfarrstellen den Garaus machen. Dann residiert der Pfarrer sowieso irgendwo und wer nicht lieb istm kriegt die 7:30 Uhr Messe am Sonntag B)

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Ein befreundeter Pfarrer sagte mal, daß er gar nicht verheiratet sein könnte, denn sonst hätte er viel zu wenig Zeit für seine Arbeit und seine Familie ist die Gemeinde. Ich glaube mit einer solchen Einstellung fällt es wohl leicht(er). Wichtig ist es auch Freunde zu haben und die müssen ja nicht nur aus Priestern bestehen, sondern oft sind es auch Leute aus der Gemeinde, dem Studium, der Jugend, ... Zwar trifft/telefoniert/emailt man sich nicht täglich, aber doch immer mal wieder und man sollte das vielleicht nicht vergessen, denn auch Pfarrer haben mal Freizeit. Manchmal klingt es so als gäbe es nur Seelsorge, Einsamkeit und Schlafen.

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Ein bisschen Freiraum für den Menschen selbst sollte schon bleiben. Sonst machen die körperlichen und psychischen Reserven bald schlapp. Außerdem neigen Menschen, die ganz für den Beruf leben (gleich für welchen) dazu, das von andern auch zu erwarten (um nicht zu sagen zu fordern) und das halte ich nicht für gut.

Urlaub, Exerzitien... was weiß ich... es ist ja auch nur mein Eindruck, der auf einige Gespräche und Besuche basiert.

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Wichtig ist es auch Freunde zu haben und die müssen ja nicht nur aus Priestern bestehen, sondern oft sind es auch Leute aus der Gemeinde, dem Studium, der Jugend,
Ich fände es ausgesprochen schwierig mit meinem Gemeindepfarrer wirklich befreundet zu sein. B)

 

Die Priester bei denen ich das Thema bisher angesprochen habe waren allerdings auch durchweg der Ansicht, Familie wäre eine zu große Belastung neben dem Amt.

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Ich kenne auch Priester, die aktiv in Sport- und anderen Vereinen sind. Das schließt das Priesteramt ja nicht aus.

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Ich fände es ausgesprochen schwierig mit meinem Gemeindepfarrer wirklich befreundet zu sein. B)

Na das geht natürlich nicht bei jedem. Bei meinem derzeitigen kann ich mir das auch nicht vorstellen, aber es gibt ja verschiedene Leute in der Gemeinde und da findet sich meistens immer jemand der auch mit dem Pfarrer befreundet ist.

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und da findet sich meistens immer jemand der auch mit dem Pfarrer befreundet ist.
Das sind allerdings auch oftmals Leute, mit denen man selbst auch nicht befreundet sein möchte ... :ph34r:
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und da findet sich meistens immer jemand der auch mit dem Pfarrer befreundet ist.
Das sind allerdings auch oftmals Leute, mit denen man selbst auch nicht befreundet sein möchte ... :ph34r:

Da ist was dran. Mit wachsender Freundschaft zum Pfarrer kühlte unsere Freundschaft ganz schön ab.

 

Aber es gibt auch Pfarrer mit denen man wirklich auch befreundet sein kann ohne, daß man irgendwie "komisch" ist, oder?

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Ein Priester muss auch aufpassen mit wem er befreundet ist, sonst wird es ihm noch als "Unterstützung von irgendwelchen Lifestyles" ausgelegt....

 

So großzügig wie Jesus sollte er jedenfalls nicht sein was seinen Umgang angeht, sonst ist er schnell in Verruf.

 

Werner

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Ein Priester muss auch aufpassen mit wem er befreundet ist, sonst wird es ihm noch als "Unterstützung von irgendwelchen Lifestyles" ausgelegt....

 

So großzügig wie Jesus sollte er jedenfalls nicht sein was seinen Umgang angeht, sonst ist er schnell in Verruf.

 

Werner

Ist das nicht selbstverständlich bei so einem doch sehr öffentlichen Beruf?

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Ein befreundeter Pfarrer sagte mal, daß er gar nicht verheiratet sein könnte, denn sonst hätte er viel zu wenig Zeit für seine Arbeit und seine Familie ist die Gemeinde. Ich glaube mit einer solchen Einstellung fällt es wohl leicht(er). Wichtig ist es auch Freunde zu haben und die müssen ja nicht nur aus Priestern bestehen, sondern oft sind es auch Leute aus der Gemeinde, dem Studium, der Jugend, ... Zwar trifft/telefoniert/emailt man sich nicht täglich, aber doch immer mal wieder und man sollte das vielleicht nicht vergessen, denn auch Pfarrer haben mal Freizeit. Manchmal klingt es so als gäbe es nur Seelsorge, Einsamkeit und Schlafen.

Ich denke, dieser Einstellung (wenn sie denn nicht nur vorgeschoben ist, weil die wirkliche Motivation nicht immer leicht ins Wort zu bringen ist) würde Mecky zu Recht widersprechen. (Er kann mir andernfalls gern ins Wort fallen...)

 

Nur die funktionale Seite des Alleinlebens, also die Verfügbarkeit, dürfte nicht auf Dauer tragfähig sein, auch wenn die praktischen Aspekte immer mitspielen. Um wirklich von einer Berufung zur Ehelosigkeit zu sprechen, muß die Formel "um des Himmelreiches Willen" auch irgendwo existentiell abgedeckt sein. Das ist allerdings auch eine sehr persönliche Sache, über die selbst der berufene Verkündiger nicht so leicht sprechen kann oder will (etwa um durch Mißverständnisse bedingte Eindrücke des Frömmelns oder Elitedenkens zu vermeiden). Klar geworden dürfte sein, daß Zölibat und Einsamkeit zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind, daß aber genau die Gefahr der Einsamkeit gesehen werden muß. Wie Conny schreibt, sind Freunde notwendig, und in vielen Fällen ist das Verhältnis von Pfarrer und Kaplan da nicht das richtige. Jeder Priester sollte jemanden haben, bei dem er sich auch mal auskotzen kann und jede Gemeinde sollte ihrem Seelsorger die entsprechende Freiheit dazu zugestehen.

 

Dazu eine kleine Geschichte: ein inzwischen lange verstorbener Kaplan stand nach Mitternacht vor der Tür seines (heute noch lebenden) Pfarrers, eine Flasche Schnaps und zwei Gläser in der Hand. Als der Pfarrer eher verwundert reagierte, sagte er, er habe sich fest vorgenommen, auch wen es ihm noch so mies ginge, Alkohol nie aus der Flasche und nie allein zu trinken. (Wie gesagt, nicht jeder Kaplan kann das mit jedem Pfarrer machen)

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Ein Priester muss auch aufpassen mit wem er befreundet ist, sonst wird es ihm noch als "Unterstützung von irgendwelchen Lifestyles" ausgelegt....

 

So großzügig wie Jesus sollte er jedenfalls nicht sein was seinen Umgang angeht, sonst ist er schnell in Verruf.

 

Werner

Ist das nicht selbstverständlich bei so einem doch sehr öffentlichen Beruf?

Da wollt ich nur nochmal daruf hinweisen.

Dass er Freunde braucht, sind wir uns alle einig, aber er kann sie sich nicht mal frei aussuchen.

 

Werner

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Nur die funktionale Seite des Alleinlebens, also die Verfügbarkeit, dürfte nicht auf Dauer tragfähig sein, auch wenn die praktischen Aspekte immer mitspielen. Um wirklich von einer Berufung zur Ehelosigkeit zu sprechen, muß die Formel "um des Himmelreiches Willen" auch irgendwo existentiell abgedeckt sein. Das ist allerdings auch eine sehr persönliche Sache, über die selbst der berufene Verkündiger nicht so leicht sprechen kann oder will (etwa um durch Mißverständnisse bedingte Eindrücke des Frömmelns oder Elitedenkens zu vermeiden).

Dies ist natürlich auch nur ein Aspekt, denn wenn es einem nur darum geht, kann man ja auch Workaholic in jeder existierenden Firma werden. Natürlich gehören da viele andere Dinge dazu.

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und da findet sich meistens immer jemand der auch mit dem Pfarrer befreundet ist.
Das sind allerdings auch oftmals Leute, mit denen man selbst auch nicht befreundet sein möchte ... :ph34r:

Da ist was dran. Mit wachsender Freundschaft zum Pfarrer kühlte unsere Freundschaft ganz schön ab.

 

Aber es gibt auch Pfarrer mit denen man wirklich auch befreundet sein kann ohne, daß man irgendwie "komisch" ist, oder?

 

lol, wasn das für ne Frage, gibt es nur komische Pfarrer oder was?

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gerade, wenn man mit Arbeit überhäuft ist, ist es oft schlimm in die eigenen vier Wände zurückzukehren, wo niemand ist, mit dem man ein privates Wort sprechen kann. Also: Telefon ............ da ist auch niemand da, höchstens der Anrufbeantworter.

 

Hängt vom Typ ab. Ich persönlich war eigentlich froh, dass zu meiner Kaplanszeit die Pfarrer mich abends in Ruhe gelassen haben. Ich hatte nicht das Bedürfnis nach Reden, sondern das Bedürfnis nach Stille. Und nicht zu knapp.

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Ob einem das alleine leben gefällt, kann man ja während der Seminarzeit an sich prüfen. Ich behaupte einfach mal, dass unser Pfarrer jeden Abend etwas zu tun hat...sein Terminkalender hat mehr Kugelschreiber-blaue als weiße Flecken.
Das ist ein schwerer Irrtum. Die Seminarsituation ist völlig, aber wirklich völlig von der späteren Situation als Kaplan und noch mal mehr von der Situation als Pfarrer verschieden. Das gilt eigentlich nicht nur für Priesteramtskandidaten, Kapläne und Pfarrer, sondern auch für Studenten und Berufstätige. Ebenso für viele, die die Tragweite eines Ehelebens wirklich erst erfassen können, wenn eine Wiege im Haus steht.

 

Den größeren Bruch empfand ich übrigens nicht zwischen Seminar und Kaplanszeit, sondern zwischen Kaplanszeit und Pfarrerszeit. Und ein weiterer Bruch bahnt sich seit zwei Jahren an, in denen ich mich damit abfinden kann, dass ich altersmäßig nicht mehr so mit der Jugend verbunden bin, wie ich das früher fast automatisch war.

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Lenkte er sie auch, als sie an den "Widrigkeiten der Zeit" aktiv beigetragen hat ?
Ecclesia semper reformanda est. Das Zusammenwirken von Göttlichem (Sakramente, Lehr- und Hirtenamt), und Menschlichem in der Kirche (die Sünden und Vergehen der Menschen) macht es nicht einfach hinter dem menschl. Kleid der Kirche Gott wirken zu sehen. Aber dass die Kirche immer wieder erneuert wurde und wird (in besonderer Weise auch durch die Heiligen) zeigt sich m.E. auch darin, dass die Kirche schon sehr schwierigte Zeiten überstanden hat und nicht (wie es einige "Propheten" vorher sagten) unterging.
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