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Nach-Denker Vor-Denker


mykathpierre

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Ich würde dieses Thema gerne woanders weiter diskutieren, am besten in der Arena. Man kann das nämlich nur, indem man die Wurzeln des Christentums hinterfragt. Ich zitiere mal wieder MSS: "Auf dem Boden der Evangelien kann es keine Reformen geben". Aber für F&A ist mir das zu heiß.

 

Das ist auch besser so *Michinlauerstellungbegeb*

 

Trotzdem kann ich den Satz von MSS recht einfach widerlegen: Es gibt sehr wohl verschiedene Möglichkeiten, innerhalb des Rahmens, den die Evangelien setzen, das Alltagsleben zu gestalten. Insofern kann es auch Änderungen geben - ob sie dir (oder mir) gefallen, steht auf einem anderen Blatt.

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Grüße...

 

Mir geht grade durch den Kopf... Kreativität, Produktivität...

Manche sind sogar sehr kreativ und produzieren Gottesbilder am laufenden Band.

Paradigmawechsel ohne Ende, jedweder Gerbirgsguru strickt sein eigenes Ding.

Anstelle von persönlicher Beziehung zu Gott tritt ein persönlich Gebastelter.

 

Was die Frage in der Arena soll... keine Ahnung. Ich bin in der katholischen Kirche, deren Lehramt Aufgrund der Lehre Christi einen Rahmen vorgibt, wie wir glauben durch das Wirken des heiligen Geistes. Das als Richtschnur der uns überlieferte Wille Gottes zählt, und eben nicht meiner, liegt in der Natur des Glaubens. Trotzdem sind es Menschen, die Irrtümer unterliegen können, und manches mag mir persönlich nicht grade passen. Wenn der Eindruck des Irrtums zu stark wird, oder es mir nur noch gegen den Strich geht, steht es mir frei diese Gemeinschaft zu verlassen. Was ist daran nun eine Diskussionsgrundlage ?

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Man müsste allerdings schon einmal diskutieren:

Ist der christliche Glaube des ersten Jahrhunderts in Jerusalem wirklich derselbe, wie der christliche Glaube des vierten Jahrhunderts in Alexandria (Ägypten), wie der Glaube eines Chrysostomos in Konstantinopel, wie der Glaube eines Thomas von Aquin, wie der Glaube eines Papst Gregor IX, wie der Glaube eines Ignatius von Loyola, wie der Glaube von Edith Stein, wie der Glaube von Papst Benedikt XIV?

 

Die Frage ist nicht so einfach mit "ja" zu beantworten, auch wenn man darauf hinweist, dass sich die theologischen Anschauungen geändert haben mögen, der Glaube der selbe geblieben ist. Wenn man nämlich "ja" sagt, müsste man auch weiterfragen, ob der Glaube eines Luther, Calvin oder der nationaldeutsche Glaube auch in diesen Pott hineingehören, und warum es hier eben nicht nur theologische Unterschiede, sondern wirkliche Glaubensunterschiede gibt.

 

Wenn man aber mit "nein" antwortet, dann muss man sich legitimieren. Wieso nennen wir unseren Glauben heute noch christlich, obwohl er mit dem ursprünglichen Christenglauben zumindest nicht identisch ist.

 

Ein "Ja" hieße, dass der Glaube an sich (im Gegensatz zu den Ausdrucksformen und theologischen Anschauungen) wirklich nicht kreativ und produktiv ist. Das muss ja nichts Schlechtes sein: Warum z.B. sollte man von der unproduktiven Formel 1+1=2 abrücken? Sie ergibt zwar immer das selbe Ergebnis, ist also unkreativ, aber sie ist schlicht wahr und anwendbar, ein Abrücken würde einen Verlust darstellen.

 

Ein "Nein" hieße, dass der Glaube kreativ ist, aber es stellt sich die Frage nach der Identität, wenn man sagt "dies ist der christliche Glaube".

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Hi X!

 

Hicks! Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Womöglich ist die Bezeichnung des christlichen Glaubens als "unproduktiv" oder "unkreativ" so eine Art verbaler Trick. "Unkreativ" und "unproduktiv" sind ja schon mal sehr ungut klingende Wörter. Belegt Lissie das Christentum damit, um die ungute Konnotation auf das Christentum zu übertragen, also Gegenwerbung zu machen?

 

Damit wäre sozusagen ein Aspekt herausgehoben, den man auch mit dem Wort "Stabilität" oder "Verlässlichkeit" oder "Identität" ausdrücken könnte. Das hört sich doch schon mal ganz anders an. Durch rein verbale Veränderung ist aus einem Unwert ein Wert geworden.

bearbeitet von Mecky
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Ich würde dieses Thema gerne woanders weiter diskutieren, am besten in der Arena. Man kann das nämlich nur, indem man die Wurzeln des Christentums hinterfragt. Ich zitiere mal wieder MSS: "Auf dem Boden der Evangelien kann es keine Reformen geben". Aber für F&A ist mir das zu heiß.

Das ist auch besser so *Michinlauerstellungbegeb*

...

Was die Frage in der Arena soll... keine Ahnung.
Eigentlich sollten auch hier in F&A sinnvolle Diskussionen möglich sein. Und das Thema bietet eine Menge guter und inhaltalicher Aspekte.
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Hi X!

 

Hicks! Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Womöglich ist die Bezeichnung des christlichen Glaubens als "unproduktiv" oder "unkreativ" so eine Art verbaler Trick. "Unkreativ" und "unproduktiv" sind ja schon mal sehr ungut klingende Wörter. Belegt Lissie das Christentum damit, um die ungute Konnotation auf das Christentum zu übertragen, also Gegenwerbung zu machen?

 

Damit wäre sozusagen ein Aspekt herausgehoben, den man auch mit dem Wort "Stabilität" oder "Verlässlichkeit" oder "Identität" ausdrücken könnte. Das hört sich doch schon mal ganz anders an. Durch rein verbale Veränderung ist aus einem Unwert ein Wert geworden.

Das hab ich mir gestern beim Nachhausefahren auch schon gedacht. Du hast es aber schöner ausgedrückt B)

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Ein "Ja" hieße, dass der Glaube an sich (im Gegensatz zu den Ausdrucksformen und theologischen Anschauungen) wirklich nicht kreativ und produktiv ist. Das muss ja nichts Schlechtes sein: Warum z.B. sollte man von der unproduktiven Formel 1+1=2 abrücken? Sie ergibt zwar immer das selbe Ergebnis, ist also unkreativ, aber sie ist schlicht wahr und anwendbar, ein Abrücken würde einen Verlust darstellen.

 

Ein "Nein" hieße, dass der Glaube kreativ ist, aber es stellt sich die Frage nach der Identität, wenn man sagt "dies ist der christliche Glaube".

 

Zustimm. Danke Mecky!

 

Die Frage ist natürlich auch, ob ich alles, was den katholischen Glauben ausmacht, ganz tragen kann, oder ob ich auch Fragen stellen darf. Ich kenne keinen erstzunehmenden Menschen, der nicht immer mal wieder Dinge "in Frage" stellt.

Glaube ist ja kein feststehenden Wesen, sondern, so wie es auch der Katholische Erwachsenenkatechismus beschreibt, ein Glaube "der unterwegs ist". Glauben muss sich entwickeln.

Ich glaube heute Dinge, die ich vor zehn Jahren nicht geglaubt habe. Manche Dinge kann ich annehmen, andere nicht. Ich denke, dass man gerade in Glaubensfragen Fragen stellen darf, man sollte sich aber auch nicht durch sie in Frage stellen lassen.

Glaube ist etwas im höchsten Maße Privates und man kann ihn entweder weiterentwickeln oder ausgehen lassen.

Natürlich ist eine religiöse Sozialisation immer noch vielfältig gegeben. Für mich war das in bestimmten Lebenslagen auch nicht anders. Aber dennoch behaupte ich, dass ich meinen eigenen Weg gefunden habe (nicht zuletzt bin ich die einzige Katholikin in der Familie B) , die Letzten lebten vor 240 Jahren :lol::lol::D ). Die Kirche vertritt Glaubensgrundsätze und Menschen, die religiös erzogen werden, erhalten bestimmte Lebensformen vorgegeben. Gerade in tief religiösen Gegenden ist das sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Wenn ich das ablehne, muss ich mich fragen, ob ich die Kirche als Grundvertreterin des Glaubens oder als "Mater et magistra" noch akzeptiere.

 

Letzten Endes ist Glaube aber immer auch eine persönliche Entscheidung. Ich kann niemanden zum Glauben zwingen (und ich darf niemanden von seinem Glauben abbringen!). Für mich ist es aber immer eine Stärkung, wenn ich auf Menschen treffe, die ebenfalls glauben. Zum Beispiel hier (ja, auch das gibt es! ;) ) oder in meiner Gemeinde (und da treffen, ich betone es hier nochmals, in den Gottesdiensten unterschiedlichste Konfessionen aufeinander, evangelische, orthodoxe, Katholiken etc), und auch am Weltjugendtag letzten Sommer. Dort Menschen zu treffen, mit denen ich mich spontan über Glauben unterhalten konnte, aus der ganzen Welt und die zum Teil auch SEHR kritisch kirchliche Fragen diskutierten, war ein großer Gewinn für mich.

bearbeitet von Katta
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Was denn? Hat es euch die Sprache verschlagen?? B)

 

Was bliebe denn noch ?

Du hast alles gesagt, denke ich, was für den Gläubigen von Belang ist.

Kann ich alles unterschreiben. ... bis auf Eines:

 

Ich denke, dass man gerade in Glaubensfragen Fragen stellen darf, man sollte sich aber auch nicht durch sie in Frage stellen lassen.....

 

Persönlich würde ich das "nicht" streichen.

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Was denn? Hat es euch die Sprache verschlagen?? B)

 

Was bliebe denn noch ?

Du hast alles gesagt, denke ich, was für den Gläubigen von Belang ist.

Kann ich alles unterschreiben. ... bis auf Eines:

 

Ich denke, dass man gerade in Glaubensfragen Fragen stellen darf, man sollte sich aber auch nicht durch sie in Frage stellen lassen.....

 

Persönlich würde ich das "nicht" streichen.

 

Denk ich auch.

 

Pierre

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Was denn? Hat es euch die Sprache verschlagen?? B)

 

Was bliebe denn noch ?

Du hast alles gesagt, denke ich, was für den Gläubigen von Belang ist.

Kann ich alles unterschreiben. ... bis auf Eines:

 

Ich denke, dass man gerade in Glaubensfragen Fragen stellen darf, man sollte sich aber auch nicht durch sie in Frage stellen lassen.....

 

Persönlich würde ich das "nicht" streichen.

Vielleicht war damit gemeint: Nicht grundsätzlich, denn Gott liebt uns zuerst, wir sind grundsätzlich gewollt.

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Vielleicht war damit gemeint: Nicht grundsätzlich, denn Gott liebt uns zuerst, wir sind grundsätzlich gewollt.

 

Grüße !

 

Nun, meine Kinder sind von mir auch grundsätzlich gewollt. Das kann aber keinesfalls Fehlverhalten rechtfertigen, erst Recht nicht, wenn sie das "ja Gewolltsein" auch noch als Grundlage des Fehlverhaltens hernehmen....

 

Gab es nicht mal diese Gruppierung, die sich selbst Luziferaner (?) nannten, die sagten, dass jedwede Sünde durch die Liebe Gottes weggewischt wird, und in dieser Liebe werden sowieso ALLE gerettet ? Was sie dann quasi als Freibrief benutzten. Der Gedankengang ist nachvollziehbar, und zeigt m.E. eine riesige Gefahr auf.

 

Und ich dachte, jetzt krieg ich eins auf den Deckel....

 

Ich hege die stille Hoffnung, dass es zumindest im katholischen Bereich möglich ist Fragen des Glaubens zu erörtern, ohne dass es gleich wieder in einen Stellungskrieg ausartet. B)

 

Dankbar wäre ich, wenn Du die von mir im Bezug auf mich verneinte Stelle aus Deiner Sicht klären würdest.

 

Ich sehe das so: Ich muss, wenn ich mich mit Glaubensfragen oder Weisungen der Kirche beschäftige, automatisch sehen wie es in meinem Leben damit steht. Wo ich in meinem Tun und Denken vielleicht auf falschem Weg bin. Wenn ich die Frage/Kritik nicht drehe, auf mich selbst anwende, beleibt sie für mich einfach nur ein Abstrakt.

 

Zum Beispiel, ich bin wiederverhairatet, die Aussage der Kirche hierzu ist klar, die Auswirkungen habe ich zu tragen. Einfach nur die dahingehende Praxis der Kirche kritisieren ist das Eine. Ich habe das schon auf mich wirken lassen, mir mal den "anderen Schuh" angezogen, und eben mich selbst, mein handeln, meine Gefühle in Frage gestellt.

Für mich ist so eine "Gegenprüfung" sehr wichtig.

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