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Autorität der Bibel für Katholiken


Platona

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Dein Freund war schon ein Täter, als Du ihn als Freund akzeptiert hast. Die Kreuzzüge waren schon Teil der Geschichte des Christentums als Du Teil des Christentums wurdest.
Auch für die Kirche gibt es keine Sippenhaftung.

 

Ich sprach nicht von Haftung. Lies bitte genauer!

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Wer immer die Schrift auslegt und danach lebt, steht in Apostolischer Sukzession, in der Nachfolge der Apostel.

 

 

Die katholische Kirche lehrt hierzu:

 

KKK 67 Im Laufe der Jahrhunderte gab es sogenannte ,,Privatoffenbarungen", von denen einige durch die kirchliche Autorität anerkannt wurden. Sie gehören jedoch nicht zum Glaubensgut. Sie sind nicht dazu da, die endgültige Offenbarung Christi zu ,,vervollkommnen" oder zu ,,vervollständigen", sondern sollen helfen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben. Unter der Leitung des Lehramtes der Kirche weiß der Glaubenssinn der Gläubigen zu unterscheiden und wahrzunehmen, was in solchen Offenbarungen ein echter Ruf Christi oder seiner Heiligen an die Kirche ist.

 

 

 

Der christliche Glaube kann keine ,,Offenbarungen" annehmen, die vorgeben, die Offenbarung, die in Christus vollendet ist, zu übertreffen oder zu berichtigen, wie das bei gewissen nichtchristlichen Religionen und oft auch bei gewissen neueren Sekten der Fall ist, die auf solchen ,,Offenbarungen" gründen.

 

 

gby

 

bernd

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Die Frage ist: wer ist denn die Kirche? Ich hoffe mal, du glaubst nicht im Ernst, dass der Papst die Kreuzzüge im Alleingang befohlen hat. Das war eine wirkliche Volksbewegung, genauso wie die Errrichtung der gotischen Kathedralen in Frankreich.

 

Die Menschen standen halt mit einem Bein in der Kirche, und mit dem anderen in der germanischen Kultur. Genauso ergeht es uns heute ja auxch. Allein die ständige Konfrontation mit der säkularen Kultur schafft bestimmte Fragestellungen, bestimmte Selbstverständlichkeiten, denen man sich nicht entziehen kann.

 

Das ist auch gar nicht unbedingt scvhlecht. Jede Kultur, sowohl die germanische als auch die säkulare, hat ja helle und dunkle Seiten. Das Christentum nimmt Anteil an beidem, und versucht, die jeweilige Kultur sozusagen zum Licht hin zu drehen. Das gelingt leider immer nur bruchstückhaft, sowohl im, persönlichen Leben wie auch gesamtgesellschaftlich. Aber während die Kulturen sich wandeln, bleibt das Christentum als erlösender Impuls immer bestehen.

Von einer Volksbewegung kann im 11. Jhd. keine Rede sein. Die Leute waren mit dem Überleben und der Beschaffung der lebensnotwendigsten Dinge voll ausgefüllt. Außerdem vergißt Du, daß sich auch Nachrichten nur recht zögernd verbreiten konnten und daß es nur recht selektiv Leute gab, die eine Nachricht überhaupt erhielten und interpretieren konnten.

 

Der Anstoß zu den Kreuzzügen kam von oben und war auch eng mit dem mittelalterlichen Weltbild verknüpft. Und das war, wie ich weiter oben erwähnt habe, sehr von den Kirchenvätern, wie z. B. Augustinus geprägt.

 

Es stimmt schon, daß der Kreuzzug-Gedanke nicht so Knall auf Fall entstanden ist. Die Idee des "bellum iustum" (des gerechten Krieges) wurde auch schon in kriegerischen Auseinandersetzungen zuvor verfolgt. z. B. wurden an Wilhelm den Eroberer geweihte Fahnen übersandt, um seine Kampfkraft zu stärken.

 

Die Idee der Kreuzzüge entsprang schon dem mittelalterlichen Glauben und hat rein gar nichts mit germanischen Einflüssen zu tun. Wenn Du schon das Rittertum ansprichst: selbst das war keine germanische Erfindung, sondern erst mit den Kreuzzügen entstand eine Art Ehrenkodex und ein ritterlicher Stand. Bei den Germanen war jeder Freie zum Kriegsdienst verpflichtet. Erst unter dem christlichen Herrscher Karl d. Großen wurden nur noch die Freien zum Kriegsdienst verpflichtet, die Waffen und ein Pferd besaßen. Das waren die sog. "miles", die später in den frz. Chevaliers ihren ständischen Niederschlag fanden.

 

Ich vermute mal, daß Du Dich bezüglich Deiner Ansicht über den Ritterstand an der Artussage orientierst. Jedoch wurden diese literarischen Vorlagen erst im 12. Jhd. zum Gegenstand des Ritterromans, der zur "höfischen Dichtung" des Hochmittelalters gehört und eben auf die Gegebenheiten dieser Zeit projiziert wurde. In der Zeit, als die Sage selbst entstand, gab es noch keine Ritter.

 

Hallo Platona,

 

meine Kenntnis des Mittelalters (die über das Wissen eines Geschichtsgrundkurses hinausgeht) beschränkt sich auf die Entstehung der Franziskanischen Bewegung. Und da ist es so, dass es zu dieser Zeit (Anfang des 13. Jahrhunderts) eihe ausgeprägte höfische Ritterkultur mit eigenem Wertesystem gab, das mit den Werten des Evangeliums praktisch nichts zu tun hatte. Die Neuentdeckung der evangelischen Werte für die damalige Zeit ist ja gerade eine der großen Leistungen von Franziskus.

 

Die Entwicklung dieser evangelischen franziskanischen Kultur vollzog sich gerade in bewusster Distanz zu dieser Ritterkultur. Franziskus wollte ja in jungen Jahren selber Ritter werden und im kriegerischen Kampf Ruhm erlangen, bis er durch das persönliche Erlebnis der Begegnung mit Gott auf einen anderen Weg gebracht wurde. Diese Distanz zeigt sich in verschiedenen Begebenheiten ganz deutlich. So versuchte er z. B., bei seinem Besuch in Palästina die Kreuzritter vom Kampf abzuhalten. Auch die hl. Elisabeth von Thüringen versuchte vergeblich, ihren Mann von seinen Kreuzzugsplänen abzuhalten.

 

Die franziskanische Laienbewegung war eine sehr effektive Friedensbewegung, weil sie das Tragen von Waffen und das Ablegen von Treueeiden ablehnten und so den Regionalfürsten nicht mehr zum führen der zahllosen Kleinkriege zur Verfügung standen. Eben aus diesem Grunde wurde der dritte Orden gerade von den Päpsten auch unterstützt.

 

Wie sich diese Ritterkultur entwickelt hat, und welche Rolle dabei das Germanentum mit seinen Werten gespielt hat, ist eine interessante Frage, zu der dur vielleicht etwas sagen könntest.

 

Ein interessanter und problematischer Punkt in dieser Geschichte könnte das Bündnis der Päpste mit dem Frankenreich sein. Die Päpste sind das Bündnis meiner Ansicht nach eingegangen, um eine Transformation des Christentums aus dem absterbenden Bereich der römisch-antiken Kultur in den aufstrebenden Bereich der germanischen Kultur zu unterstützen. Bei dieser Transformation spielte aber natürlich nicht nur Politik eine Rolle, sondern auch die aufopferungsvolle Missionstätigkeit der iro-schottischen Wanderprediger.

 

Karl der Große nutzte diese Verbindung natürlich, um sein Reich zu stabilisieren, was die ganze Sache sehr problematisch macht. Denn dazu gehörte dann auch die Zwangstaufe der besiegten Sachsen, die er in sein Reich eingliedern wollte. Ich glaube aber nicht, das man für so etwas die Kirche direkt verantwortlich machen konnte.

 

Die weitere Verflechtung von Kirche und Staat geschah dann wohl maßgeblich durch die Einsetzung von Erzbischöfen als Fürsten durch die deutschen Kaiser, die allerdings gerade von den Kaisern massiv vorangetrieben wurde.

 

Also: insgesamt ist das wohl eine sehr vielschichtige und durchaus spannungsvolle Geschichte, die mit der untrennbaren Verflechtung von Gut und Böse in dieser Weltzeit sehr viel, mit der Lehre Jesu aber oft sehr wenig zu tun hatte.

 

Viele Grüße, Matthias

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KKK 67 Im Laufe der Jahrhunderte gab es sogenannte ,,Privatoffenbarungen", von denen einige durch die kirchliche Autorität anerkannt wurden. Sie gehören jedoch nicht zum Glaubensgut. Sie sind nicht dazu da, die endgültige Offenbarung Christi zu ,,vervollkommnen" oder zu ,,vervollständigen", sondern sollen helfen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben. Unter der Leitung des Lehramtes der Kirche weiß der Glaubenssinn der Gläubigen zu unterscheiden und wahrzunehmen, was in solchen Offenbarungen ein echter Ruf Christi oder seiner Heiligen an die Kirche ist.

 

 

 

Der christliche Glaube kann keine ,,Offenbarungen" annehmen, die vorgeben, die Offenbarung, die in Christus vollendet ist, zu übertreffen oder zu berichtigen, wie das bei gewissen nichtchristlichen Religionen und oft auch bei gewissen neueren Sekten der Fall ist, die auf solchen ,,Offenbarungen" gründen.

 

 

gby

 

bernd

 

B):lol:

Oh, das wird einigen Herren und Damen hier gar nicht gefallen....

Aber da man auf mich ja sowieso nicht hört :lol: , dann wenigstens auf die felix mater ecclesia....!

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