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Mystiker


alba

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Lieber romeroxav,

 

tut mir leid, aber da bin ich anderer Meinung, nämlich dass mystische Erlebnisse sehr wohl einen Ausnahmezustand darstellen.

 

Ich seh das so wie mit der Heiligkeit - auch hier reicht mein spirituelles Selbstbewußtsein nicht aus, sie für mich in Anspruch zu nehmen, sie kann für mich nur eine anzustrebende Zielvorstellung sein.

 

Was die Diakonie anlangt - hier sehe ich, einfach und pragmatisch, die aus dem Glauben praktizierte Nächstenliebe.

 

LiGrü

 

Wolfgang

Lieber Wolfgang,

warum rückst du Gott in weite Ferne, wo er uns so nah geworden ist und uns im Alltag ganz nah sein will. Heiligkeit, Vereinigung mit Gott, Begegnung mit Gott im Alltag, dass will Er uns schenken, jedem, nicht nur einigen wenigen. Mystik und Heiligkeit sind keine Ausnahmezustände sondern können der Normalzustand für jeden Christen sein. Gerade diese Erfahrungen der Begegnung mit Gott oder dem göttlichen machen mich glücklich.

 

romeroxav

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Lieber romeroxav,

 

tut mir leid, aber da bin ich anderer Meinung, nämlich dass mystische Erlebnisse sehr wohl einen Ausnahmezustand darstellen.

 

Ich seh das so wie mit der Heiligkeit - auch hier reicht mein spirituelles Selbstbewußtsein nicht aus, sie für mich in Anspruch zu nehmen, sie kann für mich nur eine anzustrebende Zielvorstellung sein.

 

Was die Diakonie anlangt - hier sehe ich, einfach und pragmatisch, die aus dem Glauben praktizierte Nächstenliebe.

 

LiGrü

 

Wolfgang

Lieber Wolfgang,

warum rückst du Gott in weite Ferne, wo er uns so nah geworden ist und uns im Alltag ganz nah sein will. Heiligkeit, Vereinigung mit Gott, Begegnung mit Gott im Alltag, dass will Er uns schenken, jedem, nicht nur einigen wenigen. Mystik und Heiligkeit sind keine Ausnahmezustände sondern können der Normalzustand für jeden Christen sein. Gerade diese Erfahrungen der Begegnung mit Gott oder dem göttlichen machen mich glücklich.

 

romeroxav

 

Lieber romeroxav,

 

dazu gratuliere ich Dir. Unser Meinungsaustausch ist für mich wiedereinmal ein Beweis, wie unterschiedlich sprituelle Zugänge zum Glauben sein können.

 

LiGrü

 

Wolfgang

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Gottes Segen. Was verstehst du unter einem "Mystiker"?

 

 

Danke für den Zuspruch, MA.

 

Vermutlich sind die Mystiker diejenigen, denen Gott die Erfahrung Seiner besonderen Nähe

aus Ihm bekannten Gründen, schenkt.

 

Wie würdest Du diesen Begriff definieren??

 

Gruss

 

Alba

 

Zitierfunktion repariert. S.

 

 

Ich bin ein ein Mystiker (hurra B) ) Mindestens einmal in der Woche begegnet mir Gott pesönlich, ich kann ihn sogar anfassen und aufessen.

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Nochmal - warum interessiert dich die Mystik?

 

Viele Grüsse

Helmut

 

 

Hallo Helmut,

 

In meinen Augen ist Mystik eine Art Religiosität für Fortgeschrittene, aher unter anderem meine Interesse dafür. Ich strebe halt gerne im Leben nach mehr... B)

 

Gruss

 

Alba

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Hallo MA ( Hallo Peter),

 

Danke für Deine schöne Definition des Begriffs Mystik. Ich frage mich immer noch, wo denn die Mystiker zu finden sind. Viele gibt es von denen wohl nicht- warum nur??Woran liegt es denn?? Eigentlich dürfte die Sache doch einfach sein oder?

 

Wer weiß eine Antwort ( Frage an alle Diskussionsteilnehmer).

 

Gruss

 

Alba

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Ich bin ein ein Mystiker (hurra B) ) Mindestens einmal in der Woche begegnet mir Gott pesönlich, ich kann ihn sogar anfassen und aufessen.

 

Hallo F.

 

Wie wird man ein Mystiker, gibt uns doch ein paar Tipps,

 

Danke voraus

 

Alba

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Ich behaupte ja, dass die Mystik, die in der dunklen Nacht ihre Vollendung erfährt, am anderen Ende dieses schwarzen Lochs zur Sakramentenspiritualität führt.

Diese entspricht dann eher dem Stadium des -nach Johannes vom Kreuz- Erwachsenwerdens/Fortgeschrittenen. Der Anfänger - so Jv+ - haftet noch allzusehr am "Geschmack". Da Gott jedoch sehr geduldig ist, führt er die Seinen immer sehr geduldig, bis sie dazu kommen, auch ohne seine ständige Nähe auszukommen und wie ein Baby ständig nach seiner Einwohnung zu schreien.

 

Wie viele Mystiker es gibt, weiß ich nicht. Üblicherweise hängen sie es nämlich nicht an die große Glocke, weil sie es als etwas ganz Besonderes empfinden.

 

Mystik ist jedenfalls nichts Alltägliches, sondern eine außerordentliche Gnadenerfahrung.

Es ist aber selbstverstänlich nicht die einzige Form der Gottesbegegnung/- Erfahrung und kann sogar vom Wesentlichen ablenken und ein Kreisen um sich selbst begünstigen. Es kann passieren, dass plötzlich die Erfahrung/ das Licht im Mittelpunkt steht. Damit wirds dann neuplatonisch: letztendlich wird nur noch das Licht, das Sehen Gottes angestrebt.

Gott beurteilt jedoch nach der Liebe, die wir erwiesen haben, und nicht nach den Erfahrungen, die wir gemacht haben. Eine unreife Spiritualität muss in diesem punkt Farbe bekennen. Im Christentum ist geistliche Erfahrung als Erfahrung Christi normalerweise auch Erfahrung der Einheit von Schönheit der Liebe und Notwendigkeit der Tat. Christus ist fleischgewordenes Tatwort Gottes.

 

Christliche Mystik geht nicht wie ein Tropfen im Ozean auf, sondern steht zum dem Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf.

 

Hier gilt es die Mahnung Pius XII zu bedenken:

"Wir wissen sehr gut, daß das Verständnis und die Erklärung dieser geheimnisvollen Lehre über unsere Verbindung mit dem göttlichen Heiland und zumal über das Wohnen des Heiligen Geistes in der Seele durch mannigfache Schleier gehindert wird und infolge der Schwäche des forschenden Menschengeistes in ein gewisses Dunkel gehüllt ist. Aber Wir wissen auch, daß aus dem rechten und eifrigen Studium dieses Gegenstandes und aus dem Widerstreit und der Erörterung der verschiedenen Meinungen und Ansichten, sofern solches Forschen sich leiten läßt von der Liebe zur Wahrheit und von dem schuldigen Gehorsam gegenüber der Kirche, reiche und kostbare Erkenntnisse ersprießen, durch die auch in diesen heiligen Wissensgebieten ein wirklicher Fortschritt erzielt wird. Deshalb machen Wir denen keinen Vorwurf, die verschiedene Wege und Weisen aufsuchen, um dem erhabenen Geheimnis unserer wundervollen Verbindung mit Christus näherzukommen und es nach Kräften aufzuhellen. Um aber dabei nicht von der wahren Lehre und dem rechten Lehramt der Kirche abzuirren, gelte für alle als gemeinsamer, unumstößlicher Grundsatz, jede Art von mystischer Vereinigung abzulehnen, wodurch die Gläubigen irgendwie die Grenzen des Geschöpfes überschreiten und so verwegen in den Bereich des Göttlichen einzudringen suchen, daß sie sich auch nur eine einzige Eigenschaft der ewigen Gottheit gleichsam selbst beilegen. Außerdem sollen alle ohne Schwanken daran festhalten, daß in diesen Dingen alles, was Gott als letzte Wirkursache betrifft, der ganzen Heiligsten Dreifaltigkeit zugeschrieben werden muß.(Pius XII, Enz. Mystici corporis)"

bearbeitet von Steffen
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Um aber dabei nicht von der wahren Lehre und dem rechten Lehramt der Kirche abzuirren, gelte für alle als gemeinsamer, unumstößlicher Grundsatz, jede Art von mystischer Vereinigung abzulehnen, wodurch die Gläubigen irgendwie die Grenzen des Geschöpfes überschreiten und so verwegen in den Bereich des Göttlichen einzudringen suchen, daß sie sich auch nur eine einzige Eigenschaft der ewigen Gottheit gleichsam selbst beilegen. Außerdem sollen alle ohne Schwanken daran festhalten, daß in diesen Dingen alles, was Gott als letzte Wirkursache betrifft, der ganzen Heiligsten Dreifaltigkeit zugeschrieben werden muß. Pius XII, Enz. Mystici corporis)"

 

Nun ja, die Kirche hat sich schon immer schwer getan mit ihren Mystikern (wie übrigens auch die anderen Offenbarungsreligionen). Der Mensch soll auch ja schön getrennt von Gott bleiben und der Gnadengaben der Kirche bedürften B). Als die Kirche noch die Macht hatte, waren die Mystiker immer auch in Gefahr als Ketzer verbrannt zu werden, oder - das andere Extrem - später als Heilige in den Himmel gehoben zu werden, aber für den normalen Gläubigen is sowas halt nix, gefährlich eben, er ist vielleicht auch irgendwie unwürdig für sowas.

 

Ich habe hier übrigens sehr großen Respekt vor Franz von Assisi, der diese Gradwanderung gemeistert hat, sich aber trotzdem treu geblieben ist.

 

Ich stimme aber mit dir überein, Steffen, dass die Mystik nie Selbstzweck sein darf, sondern es letzlich nur die innere Antriebskraft darstellt, die zu dieser Veränderung von innen nach außen führt, die sich eben dann auch im liebevollen äußeren Leben niederschlägt. Wenn das nicht geschieht, dann ist es für mich nicht echte Mystik sondern nur ein esoterischer Egotrip, wenn auch auf hohem sprituellen Niveau :lol: . An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Ohne Kreuz, wie im Buddhismus, geschieht diese Umwandlung zur Liebe eben nicht wirklich.

 

Helmut

bearbeitet von Ketzer
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Wie wird man ein Mystiker, gibt uns doch ein paar Tipps,

 

Wenn du gut Englisch kannst, würde ich dir das Hörbuch von Andrew Harvey empfehlen Radiant Heart. Kleiner Tipp: man kann bei Audible.de ein ohne Zahlung kündbares Probeabbo abschließen, und dabei bis zu zwei Hörbücher kostenlos herunterladen.

Das Hörbuch dauert 8 1/2 Stunden, da redet ein echter Mystiker vom Eingemachten.

 

Grüsse

Helmut

bearbeitet von Ketzer
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Ich bin ein ein Mystiker (hurra B) ) Mindestens einmal in der Woche begegnet mir Gott pesönlich, ich kann ihn sogar anfassen und aufessen.

 

Hallo F.

 

Wie wird man ein Mystiker, gibt uns doch ein paar Tipps,

 

Danke voraus

 

Alba

 

 

Hallo Alba,

 

es gibt keine Religiosität für Fortgeschrittene, auf jeden Fall nicht im Christentum. Mach das, was alle tun können und sollen: regelmäßig zur Messe gehen und die Kommunion empfangen, im Evangelium lesen, das eigene Leben im Gebet vor Gott tragen, aufmerksam werden für die Begenung mit Jesus im Nächsten ... Mehr habe ich auch nicht zu bieten.

 

Gott ist Mensch geworden! Er ist jedem zugänglich, der Himmel steht offen. Auch die intensivste persönliche mystische Erfahrung kann der Offenbarung durch Jesus Christus und seiner Nähe in Wort und Sakrament nichts hinzufügen.

 

Wenn ich mich nicht irre, sind gerade die Träger wichtiger mystischer Erlebnisse und Erscheinungen von ihren Erfahrungen völlig überrascht worden. Die hl. Teresa von Avila geht sogar davon aus, dass diese Unkalkuliertkeit ein Beweis dafür ist, dass die Erfahrung von Gott kommt. Selbergemachte Mystik kommt vom Teufel.

 

Viele Grüße, Matthias

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...als ignatianisch geprägter Mensch kann ich mir hierbei den Hinweis auf die Exerzitien natürlich nicht verkneifen.

 

Im Übrigen: Für die meisten Protestanten gilt die Mystik als typisch katholisch. Dass die Kirche der Mystik also von vornherein skeptisch gegenüber steht, stimmt nicht, es ist jedoch ein sehr sensibler Bereich, so dass sie ein wachsames Auge darauf hält. Schließlich hat sie auch drei Mystiker zu Kirchenlehrern erhoben: den hl. Johannes vom Kreuz (doctor mysticus), die hl. Theresa von Avila und die hl. Therese von Lisieux. Allerdings bietet die Mystik genug Möglichkeiten, hoffnungslos ins Schwärmertum/ in Quietismus abzurutschen.

Fast jede Sektenneugründung geht von Mystikern aus. Auch Rosenbergs "Mythos des 20. Jhd.s" geht von der Lichtmystik Meister E.s aus. Hitlers Bibliothek bestand zur Hälfte aus nationalromantischen, zur anderen Hälfte aus esoterisch/buddhistischen Büchern (stand vor ein paar Jahren in der Zeit). Mystik ist demnach extrem missbrauchsanfällig, gerade weil die Tendenz besteht, sein Gefühl im Absoluten zu verankern, und -so zufriedengestellt- sich gelöst vom Irdischen schnell jenseits von Gut und Böse zu glauben.

 

Aus eigener, leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass ich ganz froh bin, dass die Kirche hier einen Weg vorgibt, denn die Anzahl der Holzwege ist in diesem Bereich, in dem es wenig ausgetrampelte Pfade gibt, extrem hoch. (Auch für mich gilt, dass ich immer versucht habe, meinen eigenen Weg zu gehen, und irgendwann festgestellt habe, dass er nach Rom führt und dass ich meinen Weg direkter gehen kann, wenn ich mir gleich zu Herzen nehme, was das Lehramt verkündet. Andere mögen von mir aus ruhig noch weiter rumirren. B) )

Ignatius ließ sich die Fingernägel wachsen und wusch sich nicht. Gott allein genügte ihm. Alles war ihm gleichgültig, egal ob Krankheit oder Erfolg. Es zählte nur, was ihn zu Gott führte, und was nicht. Wie soll man das allerdings festmachen, wenn so sauber zwischen Gott und Welt getrennt wird, dass bestimmte Erfahrungen einzig und allein dem Göttlichen zugerechnet werden? Darf man dann nur noch der Mystik leben? Ignatius hat diesen Konflikt durchlebt und zu verschiedenen Lösungen gebracht. Wenn die Kirche daher die Lektüre dieses Heiligen empfiehlt, so zeigt sie jemanden, der aus einer typischen Sackgasse hinausgekommen ist.

Man sollte daher das kirchliche Lehramt in diesen Punkten durchaus ernst nehmen, auch und gerade weil die Mystik eine der typisch kathol. Formen der Spiritualität ist, in der die Kirche über hohe geistliche Erfahrung verfügt und dies auch noch mit dem Evangelium in Einklang zu bringen weiß.

bearbeitet von Steffen
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"Der Mensch soll auch ja schön getrennt von Gott bleiben und der Gnadengaben der Kirche bedürften ".

 

Das gibt der Text nicht her. Verboten ist eine Einheitsvorstellung, die sich selbst göttliche Eigenschaften zuschreibt. Es geht also nicht darum, den Menschen von der Teilhabe auszuschließen, sondern eine bestimmte Interpretation des "Christus in uns" zu untersagen, nach der sich der Mensch nicht mehr als Bettler vor Gott empfinden kann (mit der Konsequenz, dass er sich Gott nicht mehr öffnen kann), weil er ja irgendwie Christus zu sein scheint. Für Christen gilt immer: "Gott haben" bedeutet "von Gott gehabt zu werden".

bearbeitet von Steffen
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Verboten ist eine Einheitsvorstellung, die sich selbst göttliche Eigenschaften zuschreibt.

 

Der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen. Gott hat sich selbst in uns hingelegt.

 

Haben wir also göttliche Eigenschaften?

 

Ich sehe das so: es ist "verboten" dies mit den Augen des Ego zu sehen, die Folge ist Größenwahn (Resultat: siehe z.B. Hitler).

 

Es gibt jedoch eine tiefere Erkenntnis (Mystiker haben Zugang dazu), die erkennt, was dies in Wahrheit bedeutet. Das Resultat ist: seine wahre Größe als Sohn bzw. Tochter Gottes zu erkennen und auch dazu zu stehen (d.h. diese nicht weiter zu verleugnen). Resultat: Demut, Achtung vor sich selbst aber auch vor dem Anderen.

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Ich denke schon, daß echte Mystik unabhängig von Amtskirche und Religion ist. Auch bin ich davon überzeugt, daß sie nicht erlernbar ist. Das wirkliche Leben ist vergleichbar mit den Wellen an der Oberfläche des Meeres. Der Mystiker taucht aber durch Meditation tief in den Ozean ein und trifft sich in der Ruhe am Grunde des Meeres mit allen Mystikern aller Religionen und nichtreligiösen Strömungen.

 

Das ist nicht erlernbar, das ist ein Charisma, was man geschenkt kriegt, oder auch nicht. Alles andere, auch die tiefste Frömmigkeit oder der festeste Glaube ist Spritualität, aber keine echte Mystik. Ein Mystiker erkennt den anderen mit dem Herzen und nicht mit den Augen.

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Ich denke schon, daß echte Mystik unabhängig von Amtskirche und Religion ist. Auch bin ich davon überzeugt, daß sie nicht erlernbar ist. Das wirkliche Leben ist vergleichbar mit den Wellen an der Oberfläche des Meeres. Der Mystiker taucht aber durch Meditation tief in den Ozean ein und trifft sich in der Ruhe am Grunde des Meeres mit allen Mystikern aller Religionen und nichtreligiösen Strömungen.

 

Das ist nicht erlernbar, das ist ein Charisma, was man geschenkt kriegt, oder auch nicht. Alles andere, auch die tiefste Frömmigkeit oder der festeste Glaube ist Spritualität, aber keine echte Mystik. Ein Mystiker erkennt den anderen mit dem Herzen und nicht mit den Augen.

 

Sehr schön beschrieben. Ich denke aber schon, dass Mystik bis zu einem gewissen Grad erlernbar ist. Es gibt Meditationstechniken und jahrtausendealtes Wissen.

Allerdings muss man für diesen inneren Weg offen sein, das Fundament der Mystik ist die Hingabe. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache und auch nicht erlernbar.

Warum ist dies bei dem einen, und bei dem anderen nicht?

Wie Steffen schon angedeutet hat, hängt dies mit wahrgenommener existentieller Dunkelheit zusammen, aus der heraus einige ans Licht streben. Es gibt Traumata und seelische Verletzungen, die konventionell nicht zu heilen sind, wohl aber durch sehr tiefgehende, existentielle mystische Erfahrungen.

 

Helmut

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Ich habe hier übrigens sehr großen Respekt vor Franz von Assisi, der diese Gradwanderung gemeistert hat, sich aber trotzdem treu geblieben ist.

 

 

Gerade Franz von Assis hat nie viel her gemacht von seinen mystischen Erfahrungen. Wenn man ihn wirklich ernst nimmt und seine Schriften liest, dann hat er genau die Schwerpunkte, die ich beschrieben habe: Eucharistie, Evangelium, mitleben in der Kirche (in loyaler Diskussion mit dem Lehramt), arm werde und mit den Armen gemeinsam leben.

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Ich habe hier übrigens sehr großen Respekt vor Franz von Assisi, der diese Gradwanderung gemeistert hat, sich aber trotzdem treu geblieben ist.

 

 

Gerade Franz von Assis hat nie viel her gemacht von seinen mystischen Erfahrungen. Wenn man ihn wirklich ernst nimmt und seine Schriften liest, dann hat er genau die Schwerpunkte, die ich beschrieben habe: Eucharistie, Evangelium, mitleben in der Kirche (in loyaler Diskussion mit dem Lehramt), arm werde und mit den Armen gemeinsam leben.

Gerade das "nicht viel her machen von seiner mystischen Erfahrung" zeichnet den echten Mystiker aus. Es geht aber auch anders: Johannes vom Kreuz, Theresa von Avila und Meister Ekhard konnten viele Menschen mit der Hoffnung und der Heiterkeit auch bei ernsten Themen, die aus ihren Schriften spricht, ansprechen. Für sie war eben die Welt im Gleichgewicht und sie kehrten nach der Versenkung "auf den Marktplatz" zurück.

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Die Mystik ist zweifelsohne ein religionsübergreifendes Phänomen.

Mystiker verstehen sich alle untereinander, weil sie über dasselbe reden.

So konnte A. Schimmel in ihrem Buch "Wie universal ist die Mystik" auch die These aufstellen, dass die Mystiken das einende, die theologischen Deutungssysteme das Trennende zwischen den Religionen sind.

Genau da sehe ich dann natürlich das Problem: Ist die Mystik dann eine Art Überreligion? Gleichsam die gemeinsame Sprache vor der babylonischen Sprachverwirrung?

Wofür dann eigentlich die Religion, platona, warum nicht diesen alten Zopf abschneiden?

 

Für mich lässt sich, und darin unterschiedet sich mE chrsitliche und nichtchristliche Mystik - auch im mystischen Ereignis als Erfahrung Christi Handeln und Liebe erfahren nicht trennen. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in mir und ich in ihm. In Christus Sein hat daher Nachfolge zur Folge. Dass auch buddh. Mystiker und Meister E. das Zurückkehren auf den Marktplatz kennen, beruhigt mich da nicht, denn das sagt nichts darüber aus, wie ihnen die Mystik auf dem Marktplatz hilft und WIE, und das ist entscheidend.

Nicht die mystischen Ereignisse sind wichtig, sondern die Zeit dazwischen, die Frage der Heiligung des Alltags.

bearbeitet von Steffen
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Die Mystik ist zweifelsohne ein religionsübergreifendes Phänomen.

Mystiker verstehen sich alle untereinander, weil sie über dasselbe reden.

So konnte A. Schimmel in ihrem Buch "Wie universal ist die Mystik" auch die These aufstellen, dass die Mystiken das einende, die theologischen Deutungssysteme das Trennende zwischen den Religionen sind.

Genau da sehe ich dann natürlich das Problem: Ist die Mystik dann eine Art Überreligion? Gleichsam die gemeinsame Sprache vor der babylonischen Sprachverwirrung?

Wofür dann eigentlich die Religion, platona, warum nicht diesen alten Zopf abschneiden?

 

Für mich lässt sich, und darin unterschiedet sich mE chrsitliche und nichtchristliche Mystik - auch im mystischen Ereignis als Erfahrung Christi Handeln und Liebe erfahren nicht trennen. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in mir und ich in ihm. In Christus Sein hat daher Nachfolge zur Folge. Dass auch buddh. Mystiker und Meister E. das Zurückkehren auf den Marktplatz kennen, beruhigt mich da nicht, denn das sagt nichts darüber aus, wie ihnen die Mystik auf dem Marktplatz hilft und WIE, und das ist entscheidend.

Nicht die mystischen Ereignisse sind wichtig, sondern die Zeit dazwischen, die Frage der Heiligung des Alltags.

Lieber Steffen,

 

aus diesem Grunde sind die Mystiker den Religionsführern ja auch so suspekt. Meister Ekhard z.B. ist nie heilig gesprochen worden, im Gegenteil, man bezichtigte ihn der Häresie und nahm Anstoß an 28 Sätzen in seinem umfangreichen Werk.

 

Für echte Mystiker ist Religion ein Fahrzeug, was sie zu ihrer Erleuchtung führt. Sie finden das "Göttliche" (wenn man es so nennen darf) auf eigenen und verschlungenen Wegen. Dieses Geheimnis, was sich ihnen offenbart hat, schützt sie eben auf dem Marktplatz und in der sie ziehen ihre Lehren daraus, die ihnen weiterhelfen. Ob man da von "Heiligung" des Alltags spricht, oder von einem Leben in der Balance, vermag ich nicht zu sagen.

 

Gruß

Barbara

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Hallo MA ( Hallo Peter),

 

Danke für Deine schöne Definition des Begriffs Mystik. Ich frage mich immer noch, wo denn die Mystiker zu finden sind. Viele gibt es von denen wohl nicht- warum nur??Woran liegt es denn?? Eigentlich dürfte die Sache doch einfach sein oder?

 

Wer weiß eine Antwort ( Frage an alle Diskussionsteilnehmer).

 

Gruss

 

Alba

Liebe Alba! Da Mystiker m.E. mit ihren tiefen Erlebnissen und Gotteserfahrungen nicht in die Öffentlichkeit treten (wollen) ist das ein Mitgrund warum sie nicht so breit gestreut zu finden sind. Mystik als eine Form der intensiven Liebesbeziehung zu Gott beinhaltet auch außergewöhnliche Erlebnisse. Da diese von anderen als verrückt empfunden werden ist es verständlich, dass Mystiker mit Berichten über ihre Erlebnisse zurückhaltend sind.
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Mystik als eine Form der intensiven Liebesbeziehung zu Gott beinhaltet auch außergewöhnliche Erlebnisse. Da diese von anderen als verrückt empfunden werden ist es verständlich, dass Mystiker mit Berichten über ihre Erlebnisse zurückhaltend sind.

Ich glaube, daß mystische Erlebnisse ganz anders aussehen, als die haluzionöse Begegnung der heiligen Jungfrau, oder das Sehendmachen ohne Pupillen. Die Furcht, für verrückt erklärt zu werden, ist mit Sicherheit nicht die Triebfeder, nicht über ihre Erlebnisse zu sprechen.

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..interessant, wie sich die Terminologie ändert, sobald man das Feigenblatt des Christentums weggezogen hat: aus dem "Christus in uns" wird dann das "Göttliche", es geht nicht mehr um das Erfüllen der Gebote, sondern um das Streben nach Erleuchtung.

 

Wie sieht eine solche Mystik aus?

 

1. Man muss sich der Konsequenzen bewusst sein:

Dann hat nicht mehr die Bergpredigt das Sagen, sondern der "Marktplatz des Lebens", so wie ich ihn gerade empfinde.

Wenn ich morgen anders empfinde, und mich dies auf meinem Weg zur Erleuchtung weiter bringt, gilt wieder etwas anderes. Was ist dann noch das Gute? Eine Illusion? Vermutlich, jedenfalls aber ins Belieben des Einzelnen gestellt und das Gegenteil einer Offenbarungsreliegion.

 

2. Für einen solchen "Mystiker" gilt:

Nicht mehr das Hören auf Gott mit Verstand, Willen und Herz, sondern nur noch die Empfindung und das Erspüren des Absoluten, das im Konkreten zwangsweise unklar sein muss. Nicht mehr die Vielheit der Probleme und Facetten des Lebens. Am Aufbau der Welt wird dann nur noch mit den Fingerspitzen mitgeholfen. Nicht umsonst hat man z.B. den Buddhismus die Religion der Passivität genannt. Warum Krankenhäuder bauen, wenn es einzig und allein um Erleuchtung geht? Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Absolutem und Relativem, zwischen Vielfalt und Einheit wird zugunsten des Absoluten und der Einheit entschieden.

Achtsamkeit und Nettigkeit bestimmt den Alltag. Am besten Gehmeditation.

 

Diese Mystik kennt, wenn sie konsequent ist, nicht die Leidenschaft des Lebens, die Leidenschaft des Kreuzes, die Leidenschaft der Bergpredigt, die glühende Menschen will und keine Menschen, die ihren Weg langsam schreitend und auf ihre indiviuelle Erleuchtung hin gehen.

 

Der Mensch der Sünde und der Vergebung. Sündigen, beichten, sündigen. Sündige wacker, aber sündige und so: LEBE. Die Sünde in ihrer Konkretheit, mit all ihrem Leben lässt die Reue wahr sein. Und wenn Du Christus nachfolgst, dann folge ihm nach. Liebe Deine Feinde nicht, weil es gutes Karma gibt und evtl. Hass schlecht ist, weil er Dich aus deiner inneren Ruhe treibt! Liebe sie, weil es ein Feuer in Dir gibt, dass Dich dazu treibt!

 

Christus ist der Schatz im Acker, den ich um nichts in der Welt gegen 5-Minuten-Glücks-Eier eintauschen möchte. Ich bin bereit ihm zuallererst zu dienen und auf ihn zu hören. Das strebe ich an und sonst nichts.

 

Und wenn sich Gott dann mir mitteilen möchte,

dann darf er dies tun und ich freue mich darüber - weil ER es ist, er, den ich mit ganzem Herzen und ganzer Seele liebe. Und wenn er mir nur das Kreuz gibt, wenn er mich leiden lässt, dann darf er das, weil ich ihn liebe und ich dies um nichts in der Welt eintauschen wollte.

bearbeitet von Steffen
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ad steffen:

 

Im Übrigen: Für die meisten Protestanten gilt die Mystik als typisch katholisch. Dass die Kirche der Mystik also von vornherein skeptisch gegenüber steht, stimmt nicht, es ist jedoch ein sehr sensibler Bereich, so dass sie ein wachsames Auge darauf hält.
Johannes (steht für Liebeshingabe, Mystik) und Petrus (Lehramt, Ordnung) müssen überstimmen- sonst wird aus Mystik Mystizismus.

 

Schließlich hat sie auch drei Mystiker zu Kirchenlehrern erhoben: den hl. Johannes vom Kreuz (doctor mysticus), die hl. Theresa von Avila und die hl. Therese von Lisieux. Allerdings bietet die Mystik genug Möglichkeiten, hoffnungslos ins Schwärmertum/ in Quietismus abzurutschen.
Bei aller tiefen Erfahrung mit Gott haben die Genannten auch eine heilsame Nüchternheit bewahrt - und das ist auch wichtig.Denn wie Du selbst im Beispielen vom Rosenberg anführst ist die Gefahr groß, dass ungeordnete Mystik zum Sektiertum führt.

 

Aus eigener, leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass ich ganz froh bin, dass die Kirche hier einen Weg vorgibt, denn die Anzahl der Holzwege ist in diesem Bereich, in dem es wenig ausgetrampelte Pfade gibt, extrem hoch.
Zustimmung und besten Dank für die Differenzierung.

Man sollte daher das kirchliche Lehramt in diesen Punkten durchaus ernst nehmen, auch und gerade weil die Mystik eine der typisch kathol. Formen der Spiritualität ist, in der die Kirche über hohe geistliche Erfahrung verfügt und dies auch noch mit dem Evangelium in Einklang zu bringen weiß.
Kann ich wiederum unterstreichen.
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Mystik als eine Form der intensiven Liebesbeziehung zu Gott beinhaltet auch außergewöhnliche Erlebnisse. Da diese von anderen als verrückt empfunden werden ist es verständlich, dass Mystiker mit Berichten über ihre Erlebnisse zurückhaltend sind.

Ich glaube, daß mystische Erlebnisse ganz anders aussehen, als die halluzionöse Begegnung der heiligen Jungfrau, oder das Sehendmachen ohne Pupillen. Die Furcht, für verrückt erklärt zu werden, ist mit Sicherheit nicht die Triebfeder, nicht über ihre Erlebnisse zu sprechen.

Es ist nicht die Furcht- sondern es ist Klugheit. Wie willst du mit Blinden über Farben sprechen? Jesus selbst sagt harte Worte von den Perlen, die man nicht vor die Säue werfen soll.
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