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Latein - tote Sprache?


rokmah

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Kann außer mir jemand Sumerisch? :ph34r:

 

Keilschrift B)

Du liest Assyrisch?

 

Ich konnte mal Runen lesen - bin aber ziemlich aus der Übung.

 

Ich konnte es für einen Nachmittag (eine Kurz-Einführung als Appetitanreger für ein Sprachenstudium in Rom...), wollte nur auch mal was angeben, wenn hier schon Latein, Griechisch und Hebräisch nix mehr zählen. :lol:

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Der Hauptgrund zum Erlernen der lateinischen Sprache aber liegt für mich in der Sprache als solcher. Man sollte Latein nicht immer nur rein utilitaristisch als Vehikel ansehen, daß einem einen Nutzen in anderen Bereichen verschafft - sondern sich auf die Schönheiten der Sprache als solcher und ihrer literarischen Erzeugnisse besinnen.

 

Autoren wie Vergil, Ovid oder Horaz haben Sprachkunstwerke geschaffen, die die Jahrhunderte überdauert haben, und die bis heute in der Weltliteratur nachklingen. Wenn man z.B. ein Liebesgedicht von Tibull oder Properz liest, ist man überrascht, wie viel an "Modernität" darin zu finden ist - keine Spur von Verstaubtheit oder Langeweile.

 

Da muß ich Dir unumwunden zustimmen RC. Als ich damals mühevoll die Reden gegen Catelina übersetzen mußte, war ich auch sprachlos über die eleganten Redewendungen Ciceros. Vieles konnten wir armen Lateinschüler nur recht unvollkommen im Deutschen wiedergeben, aber die Schönheit der Sprache entfaltete sich schon.

 

Jedoch muß ich dazu sagen, daß ich schon ziemlich erwachsen war, als ich mein Latinum machte. Ich habe bei meinem Sohn erlebt, daß er zwar virtuos übersetzen, aber die Schönheit der Sprache nicht sehen konnte. Heute zeigt er auch nur noch die Reaktion "Latein? - bloß weg hier". Ich selbst würde gerne mehr können, denn nur wenn ich in der Auseinandersetzung mit der Sprache komme, kann ich einigermaßen damit umgehen. Ich halte meine eigenen Lateinkenntnisse für sehr lückenhaft. Noch viel schlimmer ist das mit Griechisch - das war nur ein Crashkurs an der Uni und ich habe so ziemlich alles vergessen. Graecum kann man das jedenfalls nach Fug und Recht nicht nennen B)

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Auch 25 Jahre nach meinem Abitur (LK Griechisch, mündliches Fach Latein) habe ich es noch nie bereut beides gelernt zu haben. Für die Leute, die nur praktischen Argumenten zugänglich sind argumentiere ich immer mit Allgemeinbildung, und das heißt nicht nur Fremdwörter, sondern auch das Verständnis für die Wurzeln unserer abendländischen Kultur.

 

Aber ich muß ebenfalls sagen, daß die Schönheiten der beiden Sprachen sich zumindest im Nachhinein erschlossen haben, auch wenn damals nicht immer dieser Aspakt im Vordergrund stand.

 

Die rosenfingrige Eos oder glaukopis Aqhnh haben mir allerdings auch damals schon gefallen, von den Gedichten eines Catull und ähnlichem ganz zu schweigen.

 

Lediglich Cäsars unsägliche, langatmige Bandwurmsätze habe ich nie gemocht.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Frage an die Lateinfans: Seid ihr von anderen (noch gesprochenen) Sprachen auch so begeistert? Ich hab irgendwie oft das Gefühl, dass es ein entweder oder ist. Oder liege ich da total falsch?

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Cäsar war ja auch kein Catull, kein Ovid und kein Cicero. Er mußte nur Kriegsberichte schreiben, weil er seinen Geldgebern zur Rechenschaft verpflichtet war. Ich finde es unverständlich, daß die heutigen Schülergenerationen noch mit diesem martialischen Kram malträtiert werden.

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Frage an die Lateinfans: Seid ihr von anderen (noch gesprochenen) Sprachen auch so begeistert? Ich hab irgendwie oft das Gefühl, dass es ein entweder oder ist. Oder liege ich da total falsch?

Ich begeistere mich auch für andere Sprachen, hab mir selbst ein wenig Spanisch beigebracht, verstehe dank Spanisch und Latein das Italienische ganz leidlich (spreche es aber nicht), kann Kyrillisch lesen (hab mich aber an noch keiner slawischen Sprache versucht) und hab sogar mal Japanisch angefangen (und nehm mir zur Zeit gerade vor, damit wieder weiterzumachen)

 

Werner

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Frage an die Lateinfans: Seid ihr von anderen (noch gesprochenen) Sprachen auch so begeistert? Ich hab irgendwie oft das Gefühl, dass es ein entweder oder ist. Oder liege ich da total falsch?

Ich begeistere mich auch für andere Sprachen, hab mir selbst ein wenig Spanisch beigebracht, verstehe dank Spanisch und Latein das Italienische ganz leidlich (spreche es aber nicht), kann Kyrillisch lesen (hab mich aber an noch keiner slawischen Sprache versucht) und hab sogar mal Japanisch angefangen (und nehm mir zur Zeit gerade vor, damit wieder weiterzumachen)

 

Werner

Kyrillisch? Respekt!

Das was du sagst, ist für mich noch der einzige Vorteil, den ich aus 6 Jahren Latein ziehen kann. Es hat mir für Spanisch und Französisch sehr viel gebracht. Vielleicht hatte ich aber auch einfach besch**** Lehrer.

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Ich wurde mal zu Französisch gezwungen, weil mein Vater so francophil war. Das Ergebnis war dementsprechend. Dabei hätte ich meinen rechten Arm dafür gegeben, richtig Italienisch zu lernen. In letzter Zeit habe ich auch damit angefangen B)

 

Ansonsten habe ich auch noch sich verflüchtigende Schmalspurkenntnisse in Sanskrit und der dazugehörigen Deva-Nagari Schrift.

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Kyrillisch lesen konnte ich mal recht flüssig - mein Russisch hat sich allerdings nach nunmehr 12 Jahren auch stark verflüchtig (lediglich Sätze, die sich so festgefressen haben wie "schto ty tam djelajesch?" - "was machst du da?" die ich regelmäßig Kind und Katze an den Kopf werfe sind hängen geblieben)

 

Ich habe mal versucht mir Hebräisch und Arabisch lesen selbst beizubringen - bin allerdings kläglich gescheitert. Sprachen ohne Vokale sind eindeutig nichts für mich.

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Praktische Argumente?

Is doch Logo - man weiss nie was für Fragen kommen wenn man beim Jauch auf dem Stuhl sitzt.

 

Übrigens, wenn man einen Menschen versteht, der gerade von einem Tiger gehetzt wird, dann spricht man fliessend panisch.

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Frage an die Lateinfans: Seid ihr von anderen (noch gesprochenen) Sprachen auch so begeistert? Ich hab irgendwie oft das Gefühl, dass es ein entweder oder ist. Oder liege ich da total falsch?

 

Bei mir liegste total daneben. Sprachen kann man gar nicht genug können. Englisch, da lese ich Krimis! Italienisch reicht zur Verständigung im Urlaub (wenigstens vom zweiten Tag an). Französisch dürfte besser sein (da sollte ich dringensd was tun). Im Spanischen versuche ich die lateinischen Wurzeln zu finden. Im Altgriechischen komm ich ein bischen noch mit Hilfe von Wörterbuch (habe ein neues bekommen!)und Grammatik klar. Aber im Hebräischen geht es (nach 43 Jahren über Buchstabenraten nicht hinaus. Natürlich kann ich ein paar Wörter (aber schreiben ist nicht).

bearbeitet von Elima
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Ansonsten habe ich auch noch sich verflüchtigende Schmalspurkenntnisse in Sanskrit und der dazugehörigen Deva-Nagari Schrift.

 

Wo hast Du es gelernt? Und was hast Du so gelesen?

 

Ich habe mal den Teach-Yourself-Sanskrit-Band zufällig im Zug (beim Aufklappen des Mülleimers!) gefunden und wusste sofort, dass das Schicksal war. Sieben Monate später fing ich an, die Bhagavadgita zu lesen...

 

Mittlerweile hat es zu einer Zwischenprüfung in Indologie gereicht.

 

Ciao,

Domingo

bearbeitet von Domingo
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Frage an die Lateinfans: Seid ihr von anderen (noch gesprochenen) Sprachen auch so begeistert? Ich hab irgendwie oft das Gefühl, dass es ein entweder oder ist. Oder liege ich da total falsch?

 

 

Da liegst Du bei mir, wie auch schon bei Elima, total daneben! Es mag zwar eingefleischte Altphilologen geben, die an modernen Sprachen noch nicht einmal des Englischen mächtig sind, aber die Regel ist das nicht.

 

Ich für mein Teil liebe Latein und mein zweites Lehrfach Englisch über alles. Daneben habe ich eine ausgesprochene Schwäche für Italienisch, wegen der wunderbaren Vokalität der Sprache.

 

Spanisch wäre durchaus noch als interessant zu bezeichnen, Französisch war nie mein Ding, schon in der Schule nicht. Obwohl ich es recht gut (auch sprechen) konnte, mochte ich dieses Nasale und Weiche überhaupt nicht!

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Mal gucken, was in meinem Vokabelschatz über die Jahre so hängengeblieben ist...

 

Für Russisch und Polnisch bin ich einfach zu blöd.

Englisch akzeptiere ich, ist für mich eine Verkehrssprache.

Latein war ein guter Eckstein für andere Sprachen.

Italienisch und Niederländisch finde ich interessant.

Portugiesisch hat einen Weg in mein Herz gefunden,

aber ich lieeeebe die französische Sprache.

 

Keine Ahnung warum, is einfach so.

 

Gute Nacht!

lumie

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Latein - tote Sprache?

 

Nö:

 

Latein "groovt": Eine alte Sprache ist wieder angesagt

 

Daraus:

«Offensichtlich wird dem Fach zugetraut, Inhalt und Kenntnisse zu vermitteln, die über den Tag hinaus Gültigkeit haben und nicht schnelllebigen Moden unterworfen sind», meint Hartmut Loos, Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbandes.
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Ansonsten habe ich auch noch sich verflüchtigende Schmalspurkenntnisse in Sanskrit und der dazugehörigen Deva-Nagari Schrift.

 

Wo hast Du es gelernt? Und was hast Du so gelesen?

 

Ich habe mal den Teach-Yourself-Sanskrit-Band zufällig im Zug (beim Aufklappen des Mülleimers!) gefunden und wusste sofort, dass das Schicksal war. Sieben Monate später fing ich an, die Bhagavadgita zu lesen...

 

Mittlerweile hat es zu einer Zwischenprüfung in Indologie gereicht.

 

Ciao,

Domingo

wow, da bist Du bedeutend weitergekommen als ich. Ich habe darin Grundkenntnisse vermittelt bekommen, weil ich vergleichende Sprachwissenschaften als zweites Nebenfach studiert habe. Aber auch mich hat es nicht losgelassen und ich werde weitermachen, spätestens nach der Pensionierung.

 

Zum Studium benötigte man außer Latein noch noch Kenntnisse in zwei alten indo-europäischen Sprachen. Da boten sich Griechisch (Attisch) und Sanskrit an.

 

Aber das ist schon lange her und ich werde bestimmt Mühe haben, mich wieder daran zu gewöhnen.

 

Gruesse

Barbara

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Hi

 

leider kann ich nur eine Fremdsprache fließend: Englisch (öh, wie langweilig).

Ein bißchen Französisch kann ich. Ok, ich kann Saarländisch. B)

Etwas Schwäbisch (aber nicht allzuviel).

 

Ansonsten: nur Brocken in Schwedisch (das ist eine recht lustige Sprache).

Staffan är var stalle dränge, vi tack hom nu sa gärna.

Leider gibt mein Zeichensatz das überkringelte a nicht her...

 

Ungarisch kann ich überhaupt nicht. Dennoch eine faszinierende Sprache. Faszinierend deshalb, weil man stundenlang neben Ungarn sitzen kann (die sich untereinander unterhalten) und nicht einen einzigen Satz versteht (selbst bei Spanisch, was ich auch nicht kann, hätte ich mir das ein oder andere zusammengereimt).

 

Es reicht noch zum köszönöm, aber damit hat es sich auch schon fast.

 

Ok, egeszegedre auch noch... (dabei wundert mich nur, daß die Ungarn in diesem speziellen Wort das "sz" als "sch" aussprechen - eigentlich müsste es ein scharfes "s" sein nach dieser Schreibweise. Immerhin heisst es ja Budapest ("Budapescht") und Szeged ("Seged").)

 

Olli

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Ungarisch kann ich überhaupt nicht. Dennoch eine faszinierende Sprache. Faszinierend deshalb, weil man stundenlang neben Ungarn sitzen kann (die sich untereinander unterhalten) und nicht einen einzigen Satz versteht (selbst bei Spanisch, was ich auch nicht kann, hätte ich mir das ein oder andere zusammengereimt).

 

Es reicht noch zum köszönöm, aber damit hat es sich auch schon fast.

 

Ok, egeszegedre auch noch... (dabei wundert mich nur, daß die Ungarn in diesem speziellen Wort das "sz" als "sch" aussprechen - eigentlich müsste es ein scharfes "s" sein nach dieser Schreibweise. Immerhin heisst es ja Budapest ("Budapescht") und Szeged ("Seged").)

 

Olli

 

Ungarn sind eh ein cooles Volk, aber du hast so recht! Außer köszönöm hab ich mir in Budapest nichts dauerhaft aneignen können.

 

Liebe Grüße

lumie

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