DasX Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Gott zum Gruß ! Ich nenne diesen Tread "Weiß nicht..." weil ich nicht weiß wie ich ihn nennen soll. Weil ich nicht weiß was ich denken soll. Ich schreibe grade aus einer inneren Leere, wie ich sie lange nicht mehr gefühlt habe. Ich habe etwas gepostet.... sagen wir "irgendwo". Dort sind Menschen, die mehr wissen als ich, die wohl näher an Gott sind als ich. Und diese sagen mir nun ich hätte keinen Glauben. Nicht, dass etwas an meinem Glauben Falsch wäre, oder ich etwas verkehrt sehe. Nein, ich hätte keinen. Ich hatte geschrieben, dass ich nach langer Abwesenheit zum Christentum zurück wollte, aber es nicht mehr fand. Und das ist so. Ich fand nicht mehr das wieder, was ich einmal gekannt habe. Weil ich also das Christentum nicht mehr finde kann ich keinen Glauben haben. Ich hatte geschrieben, dass mich manches ekelt. So bin ich, sagte man mir, Selbstherrlich. Selbstherrlich und ohne Glauben. Nun nach außen möchte ich sagen, mein Glauben ist eine Sache zwischen Gott und mir, den ausser Gott und mir sowieso keiner beurteilen kann. Nach aussen möchte ich sagen, dass der Vorwurf der Selbstherrlichkeit nur von jemandem kommen kann, der sich selbst überhebt. Nach aussen. Aber in mir. Ehrlich, es brennt. Ich bin kein lauer Gläubiger, kein Halbgläubiger, kein Gelegenheitsanbeter, ich bin gar keiner. Menschen denen ich die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens blind abkaufe haben das Urteil über mich gesprochen. Ich frage mich ob das geht. Kann man nur glauben zu glauben ? Trotz aller Finsternis in mir musste ich grade bei dem Gedanken auflachen, ob ich die Frage vielleicht nicht in der Arena stellen sollte. Kann der Glaube selbst Illusion sein. Sind meine Gebete Selbstbetrug, ein psychischer Trick die Tatsache des Unglaubens zu verschleiern ? Eine seltsame Reise, auf der ich da bin, nicht wahr ? Ich habe viel gesucht in den letzten Monaten. Vieles bedacht. Aber auf den Gedanken kam ich bis heute noch nicht. Kann man glauben zu glauben obwohl man nicht glaubt ? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Ich schreibe grade aus einer inneren Leere, wie ich sie lange nicht mehr gefühlt habe. Ich habe etwas gepostet.... sagen wir "irgendwo". Dort sind Menschen, die mehr wissen als ich, die wohl näher an Gott sind als ich. Und diese sagen mir nun ich hätte keinen Glauben. Nicht, dass etwas an meinem Glauben Falsch wäre, oder ich etwas verkehrt sehe. Nein, ich hätte keinen. Gottes Segen und lieben Gruß. Also zuerst: Wer Gott "näher" ist wissen wir nicht. Die äußeren Urteile darüber sind oft sehr subjektiv und können falsch sein. Die Pharisäer hielten sich auch für fromm. Jesus aber kritisierte ihr Verhalten scharf. Vor allem vorschnelle Urteile über andere sind eine große Gefahr. Ich hatte geschrieben, dass ich nach langer Abwesenheit zum Christentum zurück wollte, aber es nicht mehr fand. Und das ist so.Ich fand nicht mehr das wieder, was ich einmal gekannt habe. Weil ich also das Christentum nicht mehr finde kann ich keinen Glauben haben. Ich hatte geschrieben, dass mich manches ekelt. So bin ich, sagte man mir, Selbstherrlich. Ich fürchte dass Du mißverstanden wurdest. Selbstherrlich und ohne Glauben. Nun nach außen möchte ich sagen, mein Glauben ist eine Sache zwischen Gott und mir, den ausser Gott und mir sowieso keiner beurteilen kann. Nach aussen möchte ich sagen, dass der Vorwurf der Selbstherrlichkeit nur von jemandem kommen kann, der sich selbst überhebt. Psychologisch hast du tw. recht: Ich habe schon manchmal beobachtet dass jene andere gerne selbstgerecht nenne, die selbst zu dieser "Tugend" neigen. Aber selbst eine solche überzogene Kritik soll uns anregen uns zu prüfen: Haben wir uns falsch ausgedrückt? Sind wir auf die eine oder andere Weise wirklich selbstgerecht? Und wenn wir uns im Licht Gottes geprüft haben sollen wir nicht verzagen oder "die Flinte ins Korn" werfen, sondern an uns arbeiten und dankbar dazu sein, dass andere zu unserer Selbsterkenntnis beitrugen- auch wenn sie manches vielleicht falsch einschätzten. Nach aussen. Aber in mir. Ehrlich, es brennt. Ich bin kein lauer Gläubiger, kein Halbgläubiger, kein Gelegenheitsanbeter, ich bin gar keiner. Menschen denen ich die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens blind abkaufe haben das Urteil über mich gesprochen. Bitte kaufe nicht so schnell etwas ab. Wir sind alle Menschen. Auch "Gerechte" können sich irren. Und wirklich urteilen kann und darf nur Gott über uns. ER kennt uns zutiefst. Er weiß um Herz und Nieren - ER weiß, was uns wirklich bewegt. Wir als Menschen sind immer in Gefahr, oberflächliche oder Fehlurteile anzugehen. Laß Dich also bitte nicht beunruhigen und bete mit den Worte die wir im Evangelium lesen. "Herr, ich glaube- hilf meinem Unglauben." Ich frage mich ob das geht. Kann man nur glauben zu glauben ? Trotz aller Finsternis in mir musste ich grade bei dem Gedanken auflachen, ob ich die Frage vielleicht nicht in der Arena stellen sollte. Kann der Glaube selbst Illusion sein. Sind meine Gebete Selbstbetrug, ein psychischer Trick die Tatsache des Unglaubens zu verschleiern ? Laß Dich bitte nicht verunsichern. Eine seltsame Reise, auf der ich da bin, nicht wahr ?Ich habe viel gesucht in den letzten Monaten. Vieles bedacht. Aber auf den Gedanken kam ich bis heute noch nicht. Kann man glauben zu glauben obwohl man nicht glaubt ? Also ich würde sagen: Bleib klar. Bleib einfach. Laß dich weder von Urteilen oder Verurteilungen durch Menschen niedermachen noch zur Sophistik verleiten. Vor einigen Tagen habe ich eine Spruchkarte gemacht mit dem Spruch den ich las: "Das Geheimnis Christi offenbart sich den Einfach und Ehrlichen". Bleilb also einfach, laß dich nicht verwirren- und bemühe Dich ehrlich um Gott und Wahrhaftigkeit- dann wird alles zum Guten führen. Ich bete für Dich. Liebe Segensgrüße, Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Wie sah denn das Christentum aus, an das Du Dich erinnerst? Und inwiefern findest Du es nicht wieder? Ich denke, daß man nicht glauben kann, zu glauben. Denn "glauben" sagt über den Inhalt des Geglaubten nichts aus. Was man, denke ich, durchaus kann, das ist irrtümlich an die Wahrheit dessen zu glauben, was man glaubt. Aber das ist ja eine andere Baustelle. Vielleicht könntest Du die Fragen, die Dich bewegen, einfach hier mit uns diskutieren? Nur Mut! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ave_maria Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Ich kann dir nur sagen lass dich nicht verunsichern! Manchmal kommt sowas nur zu stande, weil die Menschen dich nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Ich bin vor meiner Konversion zur römisch-katholischen Kirche von einem Mitglied unseres evanglischen Kirchenvorstandes angegriffen worden. Er fragte mich was sie mit mir gemacht hätten und meinte ich solle ja nicht übertreten. Manchmal ist es gut, wenn man mit der Person darüber redet, warum sie das gesagt hat. "Herr laß mich trachten... nicht daß ich verstanden werde, sondern das ich verstehe." (GL 29,6) ave_maria Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DasX Geschrieben 6. Februar 2006 Autor Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Danke für die Reaktionen ! @Peter Dass ich mich Falsch ausdrücke, bzw. nicht der große Wortkünstler bin, und missverstanden werden kann gebe ich gerne zu. Aber darum geht es nicht. Dass es durchaus möglich ist, dass manche meiner Ansichten auf Bessewisserei oder Verstocktheit beruhen könnten ist nicht von der Hand zu weisen. Aber darum geht es nicht. Selbst dem selbstgerechtesten Satanist würde man einen Glauben irgendwie zugestehen. Verstehst Du was ich meine... @soames Wenn ich auf Deine Frage eingehen provozierte ich eine Wiederholung.... naja. Ich hatte anderswo mal gesagt, dass ich manches nicht verstehe. "Wir sind Kirche", oder wie das heisst, verstehe ich zum Beispiel nicht. Ich verstehe nicht, warum jemand darauf besteht katholisch zu sein, wenn er das Lehramt und alles, was- In meinen Augen- Definiert was katholisch ist und was nicht ablehnt. Damals, in der guten alten Zeit waren da die Protestanten, da die Katholiken, und irgendwie war die Sache geklärt. Heute ist mir das alles viel zuviel Wischiwaschi. Zuviel Diskussion. Alles ist Diskussion. Judas ist der Gute, Luzifer nicht existent. Irgendwie kein Halt mehr. Die Liebesgebote gelten noch, scheinen das einzige zu sein was überhaupt noch irgendwie gilt. Und am Ende werden sowieso alle gerettet. Prima, keine Frage. Aber wenn das so ist, was machen wir dann hier eigentlich ? Und über dem ganzen schwebt die Liebe Gottes, nicht als Hoffnung, sondern als Todschlagargument. Ich sehe durchaus, dass ich mit manchen Gedanken nicht alleine stehe, sehe aber auch wie jeder, der sie äußert sofort attakiert und in die Ecke gedrückt wird. Dafür bin ich der Typ nicht. Sieh Dir das Forum an, soames. Kein Themna, kein Tread in dem es nicht von persönlichen Angriffen nur so wimmelt. Mut. Masochiosmus brauchts da eher. Nun, wahrscheinlich schaffe ich es wieder nicht rüberzubringen was ich meine. Verzeihung. Zumal mir das Alles im Moment nicht mehr Wichtig erscheint. Wäre in diesem Tread alles O.T.. Du sagst, man kann nicht glauben zu glauben.... Aber kann man glauben wollen ? Arrrrrrrg. Wie soll ich das nun wieder in Worte fassen ? Man sagt, Atheisten würden im Grunde schon glauben, nur ihr Verstand bildet eine Art Hindernis für diese innere Wahrheit. Er lässt es nicht zu, dass sie die ihnen innewohnende Sehnsucht nach Gott erkennen, bzw. tut alles um dieses Erkennen zu leugnen. Heisst es, unter anderem, ich nehme an den Atheisten ist grade nach X-Dreschen . Aber ginge das auch anders herrum ? Dass man sich mit dem Verstand, aus welchen Gründen auch immer, daran festkrallt etwas zu glauben, obwohl man es innerlich nicht tut ? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DasX Geschrieben 6. Februar 2006 Autor Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Manchmal ist es gut, wenn man mit der Person darüber redet, warum sie das gesagt hat. Danke für die Reaktion ! Mein letzter Versuch in dem anderen Forum wurde wegen Unsachlichkeit gelöscht. Was für mich heisst, dass man an einer Klärung sowieso nicht interessiert ist. Schmerzlich, muss ich aber dennoch das Konsequente daran anerkennen. Da ich aus ihrer Sicht gar keinen Glauben habe gibt es dazu auch nichts zu klären. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Was war für dich am Christentum denn grundsätzlich gut? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Lieber X, glauben ist manchmal nicht mehr als bange horchen. Oder auf der Suche sein. Oder schreien "mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Solange Du Gott zugewandt bist, und sei es dass da ein Labyrinth zwischen Euch ist oder eine Wand, solange bist Du ein Mann mit Glauben. Liebe Grüße von Kirisiyana Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Kann man glauben zu glauben obwohl man nicht glaubt ? Der Glaube ist bedingungsloses Vertrauen auf das Wort Gottes. Er ist Vertrauen auf die Vertrauenswürdigkeit Gottes. Er ist die Überzeugung, daß das, was Gott sagt, wahr ist, und das, was Er verheißt, auch wirklich geschieht. Er richtet sich hauptsächlich auf den Bereich des Zukünftigen (»was man hofft«) und den Bereich des Unsichtbaren (»was man nicht sieht«). Whittier (John Greenleaf, 1807-1892, amerikanischer Quäker, Gegner der Sklaverei und Dichter) sagte, »daß man des Glaubens Schritte ins scheinbare Nichts setzt, und dann den Fels darunter spürt«. Doch es ist nicht so! Der Glaube ist kein Sprung ins Dunkel. Er fordert den sichersten aller Beweise, und findet ihn im Wort Gottes. Manche Menschen haben die verkehrte Vorstellung, daß man nur eine Sache fest genug glauben muß, damit sie auch geschieht. Aber das ist Leichtgläubigkeit (oder »positives Denken«), aber nicht Glaube. Der Glaube braucht eine Offenbarung Gottes, auf die er sich stützt, eine Verheißung Gottes, an die er sich klammert. Wenn Gott etwas verheißt, dann ist das so gewiß, als wäre es bereits geschehen. Wenn er etwas über die Zukunft sagt, dann wird es sich auch gewiß erfüllen. Mit anderen Worten holt also der Glaube die Zukunft in die Gegenwart und macht das Unsichtbare sichtbar. Wenn man Gott glaubt, geht man kein Risiko ein. Gott kann nicht lügen. Er würde nie betrügen, und kann auch nicht betrogen werden. Gott zu glauben ist das vernünftigste, sicherste und logischste, was man tun kann. Was ist vernünftiger, als daß das Geschöpf dem Schöpfer glaubt? Der Glaube ist nicht auf den Bereich des Möglichen beschränkt, sondern überschreitet die Grenzen zum Reich des Unmöglichen. Jemand hat es so gesagt: »Der Glaube beginnt, wo die Möglichkeiten enden. Wenn etwas möglich ist, dann liegt darin keine besondere Ehre für Gott. Wenn es unmöglich ist, dann kann es geschehen.« Glaube, kraftvoller Glaube sieht die Verheißung Und blickt auf Gott allein; Lacht über Unmöglichkeiten Und ruft: »Es wird geschehen.« Zugegeben, es gibt auch Schwierigkeiten und Probleme im Leben des Glaubens. Gott prüft unseren Glauben im Schmelzofen der Drangsale und Versuchungen, um zu sehen, ob er echt ist (1. Petrus 1,7). Oft müssen wir jahrelang warten, bis wir die Erfüllung Seiner Verheißungen erleben, und manchmal müssen wir warten, bis wir beim Herrn sind. Aber »Schwierigkeiten sind die Nahrung, womit der Glaube sich nährt« (Georg Müller). »Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen« (Hebräer 11,6). Wenn wir uns weigern, Ihm zu glauben, dann machen wir Ihn zum Lügner (1. Johannes 5,10), und wie könnte Gott an Menschen Wohlgefallen haben, die Ihn zum Lügner machen? Aus: Andachten von W.MacDonald "Licht für den Weg" Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel "One Day at a Time" © der deutschen Ausgabe Christliche Literatur Verbreitung Bielefeld 1987 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Also mit diesem Text, lieber Bernd, komme ich vorne und hinten nicht klar. Dazu kenne ich zu viele Leute, die nicht glauben KÖNNEN - und noch mehr, die ins Dunkel gefallen sind. Wohlgemerkt: ich vertraue darauf, daß Gott das Dunkel erhellt. Nur dem, der gerade im Finstern sitzt, helfe ich mit solchen Weisheiten überhaupt nicht weiter. Dieser Text ist von der Sorte, die den Eltern des toten Kindes sagen, sie sollen nicht weinen, Gott habe nur ihren Glauben prüfen wollen. Na schönen Dank auch - mit einem solchen Gott möchte ich nix zu tun haben (deshalb bin ich Christ). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 (bearbeitet) Wenn wir uns weigern, Ihm zu glauben, dann machen wir Ihn zum Lügner Es geht nicht ums Weigern, es geht ums können! bearbeitet 6. Februar 2006 von ThomasBloemer Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 (bearbeitet) Ich denke die Fragestellung war eine andere, Thomas: Kann man glauben zu glauben obwohl man nicht glaubt ? Oder in anderen Worten: Kann ich mir einreden an Gott zu glauben, obwohl mir jede Verheissung in Seinem Wort "schnuppe" ist? Ich habe die Frage nicht so verstanden, dass es die Situationen in unserem Leben betrifft, in der wir ohne Frage sprechen dürfen: Herr, ich kann nicht glauben - hilf meinem Unglauben. gby bernd bearbeitet 6. Februar 2006 von beegee Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Oder in anderen Worten: Kann ich mir einreden an Gott zu glauben, obwohl mir jede Verheissung in Seinem Wort "schnuppe" ist? Das ist, denke ich, selten der Fall, daß jemandem das "schnuppe" ist - daß jemand also leichtfertig damit jongliert. Naheliegender erscheint mir (vielleicht weil ich es selber kenne) daß mein Glaube nicht ausreicht, um der Verheißung zu vertrauen - und ich deshalb meinGlück selbst in die Hand zu nehmen versuche. Zum Beispiel glaube ich ja, daß man nicht lügen soll - hm, aber in dem Verkaufsgespräch jetzt, da darf ich doch ein bißchen, oder? Ich muss ja von was leben... Wenn man so will, ist es wahr: ich traue Gott in dem Moment nicht zu, ohne zu lügen das zu kriegen, was ich brauche. Das nennt man Sünde, oder Kleinglauben. Auf der anderen Seite hääte ich gern dieses Vertrauen - woher nehme ich das bloß? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 6. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2006 Auf der anderen Seite hätte ich gern dieses Vertrauen - woher nehme ich das bloß? Das ist eine gute Frage Thomas, ich musste dabei grade unwillkürlich an die Jünger im Boot denken, die auf stürmender See drohen unterzugehen. Da wecken diese Jünger den schlafenden Christus auf und am Ende erhalten sie eine merkwürdige Antwort: Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? (Mk 4,40 EÜ) Woher nehmen, wenn nicht stehlen Ich vermute dass Gott uns dieses Vertrauen nicht im Vorschuss schenkt, sondern dass er eigentlich immer nur darauf wartet, gebeten zu werden. Und interessanterweise, Du hast es ja selbst beschrieben, geraten wir immer in Situationen indem tatsächlich unser Glaube geprüft wird. Ganz banale Sachen wie in der Steuererklärung oder im Kundengespräch, an der Kasse im Supermarkt oder in der Freundschaft mit dem Nachbarn. Immer geraten wir doch in Situationen wo wir entscheiden müssen, ob wir dieses Anliegen jetzt Gott in die Hände legen oder ob wir aus eigener Kraft versuchen etwas zu meistern. Wie kann ich in einen tieferen, festeren Glauben hineinwachsen - der am Ende unerschütterlich ist, egal was passiert? Der aus dem Wissen heraus lebt, dass aus den Trümmern meines Lebens, Gott am Ende doch etwas Gutes hervorbringen wird? Und mir geht noch eine andere Frage durch den Kopf: Wie kann ich mich zurüsten lassen für die kommenden Zeiten, damit die kleine Pflanze, der Keimling meines eigenen Glaubens nicht zertreten wird oder auf steinigem Grund verdorrt? gby bernd Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 7. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2006 @soamesWenn ich auf Deine Frage eingehen provozierte ich eine Wiederholung.... naja. Ich hatte anderswo mal gesagt, dass ich manches nicht verstehe. "Wir sind Kirche", oder wie das heisst, verstehe ich zum Beispiel nicht. Ich verstehe nicht, warum jemand darauf besteht katholisch zu sein, wenn er das Lehramt und alles, was- In meinen Augen- Definiert was katholisch ist und was nicht ablehnt. Damals, in der guten alten Zeit waren da die Protestanten, da die Katholiken, und irgendwie war die Sache geklärt. Heute ist mir das alles viel zuviel Wischiwaschi. Zuviel Diskussion. Alles ist Diskussion. Judas ist der Gute, Luzifer nicht existent. Irgendwie kein Halt mehr. Die Liebesgebote gelten noch, scheinen das einzige zu sein was überhaupt noch irgendwie gilt. Und am Ende werden sowieso alle gerettet. Prima, keine Frage. Aber wenn das so ist, was machen wir dann hier eigentlich ? Und über dem ganzen schwebt die Liebe Gottes, nicht als Hoffnung, sondern als Todschlagargument. Ich sehe durchaus, dass ich mit manchen Gedanken nicht alleine stehe, sehe aber auch wie jeder, der sie äußert sofort attakiert und in die Ecke gedrückt wird. Dafür bin ich der Typ nicht. Sieh Dir das Forum an, soames. Kein Themna, kein Tread in dem es nicht von persönlichen Angriffen nur so wimmelt. Mut. Masochiosmus brauchts da eher. Nun, wahrscheinlich schaffe ich es wieder nicht rüberzubringen was ich meine. Verzeihung. Zumal mir das Alles im Moment nicht mehr Wichtig erscheint. Wäre in diesem Tread alles O.T.. Liebes X, ich kann Dich sehr gut verstehen. Wenn ich lese, was Du geschrieben hast, dann sind das oft auch meine Gedanken. Ich war dem Christentum gegenüber so lange ratlos, wie ich den Eindruck hatte, durch einen dicken Nebel von Gedanken und Worten zu gehen, die keinen greifbaren Inhalt zu haben schienen. Meine eigene Erfahrung ist folgende: Es gibt in der Gruppe dieser Leute zwei Strömungen. Die eine sind solche Menschen, die sich intensiv und auch gedanklich klar mit Gott und Kirche beschäftigt haben und auf diese Weise an ein Fundament für ihre Gedanken gekommen sind. Wenn sie diesen sicheren Boden gefunden haben, so können sie Geist und Herz dafür öffnen, daß Gott unseren Verstand übersteigt. Ergebnis des ganzen sind wieder Nebelschwaden, aber diese Leute wissen nun um den festen Boden im Nebel. Die zweite Strömung sind die, die sich von Anfang an lieber durch das Ungefähre, letztlich doch immer liebe, schöne Nebelland treiben lassen und die auf jedes Nachfragen, auf jedes Verstehenwollen, auf jedes Bedürfnis nach Klarheit und auch Begrenzung immer nur ihren Singsang vom lieben, herzigen Gott, der uns ja noch die abgefahrenste Sünde gar nicht übel nehmen kann, weil er uns ja so sehr liebt, abgeben. Diese haben meiner Ansicht nach kaum etwas begriffen und taugen eher als Objekte des Schreckens (bezüglich des menschlichen Geistes). Wenn man vor solchen Leuten steht und mit dem Suchen nach Gott nicht weiterkommt, so empfehle ich den Rückzug ins Private und die Grundsanierung des eigenen Hauses: wer Klarheit will, der beschaffe sich je nach Geschmack vielleicht erst dünne, dann dickere oder auch gleich dicke Bücher und Katechismen, die aus einer Zeit stammen, in der man Dingen noch auf den Grund ging und nicht schon die Darlegung des eigenen Glaubens daraufhin überprüfte, ob der freikirchliche Nachbar sich vielleicht auf den Schlips getrenten fühlen könnte (und dann lieber einen Teil weglassen, einen anderen gleich nichtkatholisch niederschreiben etc.). In Antiquariaten findet man hin und wieder alte Katechismen oder so etwas wie Laiendogmatiken, die möglichst vor 1962 geschrieben sein sollten. Mit Hilfe dieser Bücher kann man seinem Glauben ein Skelett aufbauen, an dem man all die eher unbestimmten Gedanken, die unendliche Liebe etc. später "aufhängen" kann, damit der Nebel nicht gestaltlos wird. Bei mir hat das funktioniert (und funktioniert noch immer), denn man braucht ein Fundament, das auch gedanklich durchdrungen werden kann. Ich selbst bin inzwischen der Meinung, daß wahrscheinlich viele nicht etwas falsches meinen, aber in ihren hochfliegenden Allerlösungslehren, der göttlichen Liebe für alles und jeden und und und schlicht vergessen haben, daß der Mensch auf dem Boden steht und nicht frei durch die Welt fliegt. Glaube fordert, es gibt Sünde, der Mensch trägt Verantwortung, es kann schwer sein, er muß auch kämpfen, nicht alles kann gleich gut sein etc. Das ist gewisslich wahr. Du sagst, man kann nicht glauben zu glauben.... Aber kann man glauben wollen ?Arrrrrrrg. Wie soll ich das nun wieder in Worte fassen ? Man sagt, Atheisten würden im Grunde schon glauben, nur ihr Verstand bildet eine Art Hindernis für diese innere Wahrheit. Er lässt es nicht zu, dass sie die ihnen innewohnende Sehnsucht nach Gott erkennen, bzw. tut alles um dieses Erkennen zu leugnen. Heisst es, unter anderem, ich nehme an den Atheisten ist grade nach X-Dreschen . Aber ginge das auch anders herrum ? Dass man sich mit dem Verstand, aus welchen Gründen auch immer, daran festkrallt etwas zu glauben, obwohl man es innerlich nicht tut ? Man kann nicht nur glauben, daß man glaubt. Die Frage ist höchstens, ob das, woran man glaubt, wirklich ist oder ob man dem Wort "glauben" einen falschen Inhalt gibt. Das mag gehen. Wer der Ansicht ist, christlicher Glaube erschöpfe sich darin, sonntags in die Messe zu gehen und schön mitzusingen, der glaubt wohl nur, daß er glaubt (oder befindet sich am Anfang seines Weges). Zu diesen wichtigen äußeren Verhaltensweisen (der Frömmigkeit) gehört auch ein inneres Verhältnis zu Gott. Glauben wollen geht natürlich auch. Der Glaube ist ein Willensakt. Dabei kann man auch am Anfang stehen, sich sehnen nach Glaube und Vertrauen in Gott. Dies gibt es. Ich bin der Ansicht des alten Quäkers, dem Bernd widersprochen hat: der Glaube ist nicht nur das Bekennen sachlicher Aussagen (Á la "Ich glaube, daß Christus für mich gestorben ist."), sondern auch daß Vertrauen auf Gott, daß dies wahr ist, das es auch für mich geschehen ist, daß ich aus diesem Vertrauen heraus leben kann anders als viele um uns herum, für die mit dem Tod alles endet und die deshalb darauf angewiesen sind, das hiesige Leben soweit als möglich auszukosten. Man muß sich zu diesem Vertrauen auf Gott entschließen, man muß sich sagen können "Ich glaube dem Zeugnis der Apostel, ich vertraue ihren Aussagen." und in mit diesem Vertrauen tritt man ins Leere, darauf bauend, daß sich dort fester Boden finden wird. Und dann kann man neu aufleben. Das Bibel ist kein Beweis, dem man aus sich selbst heraus dieses Vertrauen entnehmen könnte, so wie man sich sagt: "Dieser Baum ist grün, ich sehe es ja.", sondern die Bibel ist ein Zeugnis, das mir die Kraft für den Schritt ins Unbekannte geben kann, wenn ich mich auf sie einlasse. Ein Akt des Glaubens. Ich hoffe, Du kannst mit meinem Posting etwas anfangen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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