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Petition für Meinungsfreiheit


Valeriana

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Ich habe manchmal das Gefühl, daß manchem nicht ganz klar ist, daß sein Verhalten eher das Gegenteil des Bezweckten fördert ...

 

Es gab übrigens mal einen Artikel, in dem die JP zugegeben hat, daß sie lediglich provozieren und beleidigen wollte - warum man das auf Kosten des gesellschaftlichen Friedens um jeden Preis durchziehen muss ist mir pers. völlig schleierhaft.

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[...] und Herr Professor Hoerster stützt als Jurist die nicht gerade humanistischen Thesen des Philosophen Singer.

Verwechselst Du hier nicht die Singers? B)

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Du solltest aber dabei zwei Dinge mit in Erwägung ziehen, Susanne: Erstens haben Religionen ungerechtfertigterweise immer noch eine Sonderstellung was den Schutz vor "frecher Kritik" angeht und zweitens ist es noch nicht so lange her, daß diese Sonderstellung (hier in Europa insbesondere in Bezug aufs Christentum) sich sehr autoritär und despotisch manifestierte.

Du hast schon recht, - nur muss man dazu sagen, dass damals der Umgang mit Hierarchien und Autoritäten insgesamt ein anderer war und nicht nur auf religiöse Strukturen oder sowas beschränkt war.

Bei der Frage der Sonderstellung von dem, was einem andern heilig ist: das darf sicher nicht gesetzlich verordnet sein. Trotzdem wäre es für mich wünschenswert, dass zwischen den Menschen das Gespür dafür wächst, dass Achtung und Respekt auch vor dem mir Unverständlichen Voraussetzung sind für ein friedliches Zusammenleben.

Das heißt nicht, dass ich nicht ansprechen darf, was mir falsch vorkommt, aber ich meine, dass die Art, wie man das tut, großen Einfluss darauf hat, ob etwas Gutes aus der Kritik wächst oder nicht.

 

Es steht mir zwar nicht unbedingt zu, mich so zu gebärden, als habe ich persönlich die Opfer erbracht, die nötig waren für die Säkularuisation und Aufklärung, aber ich bin mir bewußt, daß ich meine heutige Freiheit und all die vielen Möglichkeiten, die ich habe, anderen, vermutlich mutigeren Menschen verdanke als ich es selber bin. Aber ich bin mir einfach noch der Gefahren bewußt, sie liegen noch nicht so lange zurück wie die Christenverfolgung im alten Rom.
Das habe ich eigentlich gemeint: dass Spott in bestimmten Zeiten (der persönlichen oder gesellschaftlichen Entwicklung) wichtig und vielleicht notwendig ist.

Irgendwann kommt dann aber die Zeit, wo es sinnvoller wäre, Kritik konstruktiv zu äußern (wenn man wirklich was ändern will).

Natürlich kann man auch dabei stehen bleiben, ein Leben lang über die gleichen Dinge zu lästern, aber ich glaube, dass das für den, der das tut, Stagnation bedeutet.

 

Ich hab die Frage nach den Werten des Humansimus, wie MSS ihn fordert, übrigens ernst gemeint.

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die Giordano Bruno Stiftung hat eine Petition gegen die Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit gestartet.

Unterschreiben kann man hier: Petition

 

 

weiteren link gelöscht

 

Leitkultur Humanismus B):lol::lol:

 

Die altern Humanisten würden sich im Grab umdrehen, wenn sie wüßten was einem hier unter dem Deckmantel des Humanismus verkauft wird.

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Die altern Humanisten würden sich im Grab umdrehen, wenn sie wüßten was einem hier unter dem Deckmantel des Humanismus verkauft wird.

 

Du musst nicht verzweifelt bei den Toten um Zustimmung werben. Man riecht es auch so, woher bei Dir der Wind weht.

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Glaub ich doch nicht... meiner weht aus einer anderen Richtung, denn ich muß Lutheraner und vor allem Susanne Recht geben.

 

Es war sicher von keinem Humanisten, der heute im Grab routiert, gedacht, daß Humanismus eine völlig neue Form von Intoleranz hervor bringt.

 

Von daher - ich kann so eine Petition auch nicht unterschreiben.

bearbeitet von Claudia
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Jesus würde sich auch im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, was unter dem Deckmantel des Christentums verkauft wird.

Aber das nur am Rande.

 

Ich frage mich ernsthaft, ob eine humanistische Bewegung diese Seitenhiebe wirklich braucht. Ob sich heutige Humanisten als "Aufklärer der zweiten Generation" verstehen, die sich ausschliesslich gegen die dominante Kirche durchsetzen wollen und deren Ziel mit der Emanzipation und Gleichstellung erreicht ist, weil dann auch die Entmachtung der Kirche weitesgehend erfüllt wurde.

Ehrlich gesagt, ist mir das zu wenig. Ich verstehe den Humanismus auf gesellschaftlicher Ebene eher als Ergänzung, als Entwurf einer modernen Gesellschaft, die zwar in Konkurrenz mit den Bestrebungen der Großkirchen steht, weil sich bestimmte Dinge nun mal ausschliessen, die aber gleichzeitig auch Hand in Hand gehen kann, ohne die Zähne zu fletschen.

Besonders bei dieser Petition wird deutlich, dass es offensichtlich nicht darum geht, alle erdenklichen Menschen in humanistische Ziele einzubeziehen, sondern es wird indirekt eine Entscheidung abverlangt, bei der man sich nur gegen Kirche / für Humanismus entscheiden darf. Das ist überhaupt nicht nötig und sogar kontraproduktiv: der alte Grabenkampf ist wieder aufgenommen und während man an der Emanzipation der eigenen Weltanschauung arbeitet, kämpft man mit denselben Waffen der Konkurrenz, die man zutiefst kritisiert.

Das macht unglaubwürdig; ich für meinen Teil merke, wie ich immer mehr Abstand zu den Visionen eines MSS nehme, weil mir die Kirchenkritik viel zu stark gewichtet ist. Ich würde es bevorzugen, stärker herauszuarbeiten, wie eine humanistische Zukunft trotz und auch mit der Kirche möglich ist und nicht wie ein trotziges Kind mit dem Finger auf die großen, bösen Buben zeigen.

Ich will einen erwachsenen Humanismus, einer, der aus einem eigenen Bedürfnis der Veränderung heraus stark und für die Großkirchen konkurrenzfähig wird. Und natürlich einer, dem sich Menschen anschliessen, die sich nicht alleine über den Atheismus und die Ablehnung der Kirche definieren, sondern denen es mehr darum geht, an einer gemeinsamen (toleranten und weltanschauungsoffenen) Zukunft zu schrauben.

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Jesus würde sich auch im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, was unter dem Deckmantel des Christentums verkauft wird.

Aber das nur am Rande.

 

Dummerle! Der ist doch gar nicht mehr da drin!

 

Aber das nur am Rande.

 

Im übrigen hast Du mit Deinem Posting so ziemlich den Nagel auf den Kopf getroffen.

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Ich würde es bevorzugen, stärker herauszuarbeiten, wie eine humanistische Zukunft trotz und auch mit der Kirche möglich ist und nicht wie ein trotziges Kind mit dem Finger auf die großen, bösen Buben zeigen.

Ich will einen erwachsenen Humanismus, einer, der aus einem eigenen Bedürfnis der Veränderung heraus stark und für die Großkirchen konkurrenzfähig wird. Und natürlich einer, dem sich Menschen anschliessen, die sich nicht alleine über den Atheismus und die Ablehnung der Kirche definieren, sondern denen es mehr darum geht, an einer gemeinsamen (toleranten und weltanschauungsoffenen) Zukunft zu schrauben.

 

Danke sylle.

Eine Petition für die Meinungsfreiheit, die von einem solchen Geist getragen wäre, würde ich sofort mitunterschreiben.

Und eine solche Konkurrenz würde die Kirchen besonders die katholische Kirche, vielleicht zu einem Überdenken mancher Positionen zwingen - sie könnte dann nicht mehr nur sagen "schaut, wie böse sie zu uns sind".

 

Und das würde keinen Verzicht darauf bedeuten, Pfeffer in offene Wunden der Kirchen zu streuen.

bearbeitet von wolfgang E.
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Jesus würde sich auch im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, was unter dem Deckmantel des Christentums verkauft wird.

Aber das nur am Rande.

 

Dummerle! Der ist doch gar nicht mehr da drin!

 

 

 

Glaub ich nicht, glaub ich nicht B)

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Es steht mir zwar nicht unbedingt zu, mich so zu gebärden, als habe ich persönlich die Opfer erbracht, die nötig waren für die Säkularuisation und Aufklärung, aber ich bin mir bewußt, daß ich meine heutige Freiheit und all die vielen Möglichkeiten, die ich habe, anderen, vermutlich mutigeren Menschen verdanke als ich es selber bin. Aber ich bin mir einfach noch der Gefahren bewußt, sie liegen noch nicht so lange zurück wie die Christenverfolgung im alten Rom.

Ach, Lissie, die Gefahren sind doch nicht typisch für die Religion, sondern sie sind typisch für den Irrglauben, besseres zu glauben als der andere (wobei ich "Nichtglauben" hier als eine Unterform des Glaubens einordne). Und die schrecklichsten Gewalttaten unter dem Banner der Weltverbesserung und Freiheit von Religion liegen weitaus weniger lange zurück als das, was dich an der Vergangenheit des Christentums erschreckt.

 

P.S. Super posting, sylle!!

bearbeitet von Inge
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Ich frage mich ernsthaft, ob eine humanistische Bewegung diese Seitenhiebe wirklich braucht.

 

Ja, denn erst seitdem sie diese Seitenhiebe verteilt, wird sie überhaupt wahrgenommen.

 

Ich will einen erwachsenen Humanismus, einer, der aus einem eigenen Bedürfnis der Veränderung heraus stark und für die Großkirchen konkurrenzfähig wird. Und natürlich einer, dem sich Menschen anschliessen, die sich nicht alleine über den Atheismus und die Ablehnung der Kirche definieren, sondern denen es mehr darum geht, an einer gemeinsamen (toleranten und weltanschauungsoffenen) Zukunft zu schrauben.

 

So einen Humanismus wünschen sich die Kirchen wohl auch. Denn der wird nicht wahrgenommen.

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Ich frage mich ernsthaft, ob eine humanistische Bewegung diese Seitenhiebe wirklich braucht.

 

Ja, denn erst seitdem sie diese Seitenhiebe verteilt, wird sie überhaupt wahrgenommen.

 

Ja, aber wie wird sie wahrgenommen? Doch zumeist negativ; ich denke nicht, dass bei weltanschaulichen Angeboten der Leitsatz gilt: "Es gibt keine schlechte Publicity".

Will der Humanismus in Deutschland wahrgenommen werden, muss er ein Bewusstsein für gegenwärtige Probleme in Bezug auf die Verankerung der Großkirchen in das politische System schaffen, dieses Bewusstsein wird aber nicht durch eine punktuelle Radikalisierung und einzelne provokante Vorstöße erreicht, damit wird lediglich ein großer Teil verschreckt und ein kleiner Teil der ohnehinschon Überzeugten zufriedengestellt. Was man zunächst braucht, ist eine breitere Akzeptanz humanistischer Forderungen und ein größeres Problembewusstsein, erst dann kann über eine Radikalisierung der Forderungen nachgedacht werden.

 

Ich will einen erwachsenen Humanismus, einer, der aus einem eigenen Bedürfnis der Veränderung heraus stark und für die Großkirchen konkurrenzfähig wird. Und natürlich einer, dem sich Menschen anschliessen, die sich nicht alleine über den Atheismus und die Ablehnung der Kirche definieren, sondern denen es mehr darum geht, an einer gemeinsamen (toleranten und weltanschauungsoffenen) Zukunft zu schrauben.

 

So einen Humanismus wünschen sich die Kirchen wohl auch. Denn der wird nicht wahrgenommen.

 

 

Versteh ich nicht, warum wird ein "konkurrenzfähiger Humanismus" nicht wahrgenommen?

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In Berlin gibt es einen gut funktionierenden Humanistenverband, der allerlei Angebote von Jugendweihe bis KiTas unterhält und mit Religionskritik nicht viel zu tun hat. Dessen Vorsitzender äußerte sich mir gegenüber mal sehr verwundert darüber, wie sehr doch die organisierten Atheisten auf Religionskritik focussiert seien... *dort wird mehr über Gott gesprochen als in mancher Religionsgemeinschaft*.

 

Ich denke, die Zukunft des Humanismus sollte eher so aussehen:

 

http://www.humanismus.de/index.htm

http://www.jugendfeier-berlin.de/3-1.htm

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Versteh ich nicht, warum wird ein "konkurrenzfähiger Humanismus" nicht wahrgenommen?

 

Weil man gerne so tut, als sei das nichts anderes als ein gottfreies Christentum. Und dem ist eben nicht so.

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Versteh ich nicht, warum wird ein "konkurrenzfähiger Humanismus" nicht wahrgenommen?

 

Ich schließe daraus, daß der Humanismus als solcher so wenig zu sagen hat, daß er ohne eine Feindbild in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Das wiederum bedeutet, daß er außer Verneinung nichts Positives zu sagen hat. Und dann ist eine Wahrnehmung in der Tat entbehrlich.

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Es steht mir zwar nicht unbedingt zu, mich so zu gebärden, als habe ich persönlich die Opfer erbracht, die nötig waren für die Säkularuisation und Aufklärung, aber ich bin mir bewußt, daß ich meine heutige Freiheit und all die vielen Möglichkeiten, die ich habe, anderen, vermutlich mutigeren Menschen verdanke als ich es selber bin. Aber ich bin mir einfach noch der Gefahren bewußt, sie liegen noch nicht so lange zurück wie die Christenverfolgung im alten Rom.

Ach, Lissie, die Gefahren sind doch nicht typisch für die Religion, sondern sie sind typisch für den Irrglauben, besseres zu glauben als der andere (wobei ich "Nichtglauben" hier als eine Unterform des Glaubens einordne). Und die schrecklichsten Gewalttaten unter dem Banner der Weltverbesserung und Freiheit von Religion liegen weitaus weniger lange zurück als das, was dich an der Vergangenheit des Christentums erschreckt.

 

Da ist natürlich was dran, Inge, wie schlecht sich Macht, Autoritätsbestreben und das (meist unsichere) Gefühl, das beste "Heil" für die Menschheit im Köcher zu haben, mit Humor und (vermeintlichem) Spott verträgt, sieht man auch sehr schön an der Geschichte des Mädchens, das wegen der Verzierung einer Stalinbüste mit einer Schleife gleich 8 Jahre Haft bekam: "die Schleife an Stalins Bart" .

 

Ich fühle mich aber, ehrlich gesagt, wenn es um die Gefahren der Heilsideologien geht, auf die Du vermutlich in dem oben Zitierten anspielst, hier und heute einigermaßen sicher, sie werden mehrheitlich als das was sie sind, nämlich als gefährlich und freiheitsfeindlich, wahrgenommen. Beim Christentum bin ich mir da nicht so sicher.

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Die Idee, den § 166 StGB aufzuheben finde ich gut.

 

Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, ihn nicht nur auf religiöse Heiligtümer zu beschränken. Und ihn auch auf Äußerungen von Kirchenmännern anzuwenden. B)

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Die Idee, den § 166 StGB aufzuheben finde ich gut.

 

Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, ihn nicht nur auf religiöse Heiligtümer zu beschränken. Und ihn auch auf Äußerungen von Kirchenmännern anzuwenden. B)

Bloß nicht. Die restliche freie Welt schüttelt ohnehin den Kopf darüber, dass in Deutschland bei jedem scharfen Wort sofort "Volksverhetzung" gerufen wird. Auch Kirchenleute sollen nicht ständig Angst vor dem Staatsanwalt haben müssen.

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