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Wie rufe ich ungestraft zum Mord an Homosexuellen auf?


Lissie

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Auch als intelligenter, toleranter und weltoffener Mensch kann man die Auffassung vertreten, daß die Ausübung homosexueller Praktiken ein Fehlgebrauch der Sexualität ist, der je nach Einsichtsfähigkeit in mehr oder minder gravierendem Ausmaß sündhaft ist. Ebenfalls vereinbar mit den oben genannten Eigenschaften ist die Auffassung, daß keine Notwendigkeit besteht, ein dem Rechtsinstitut der Ehe (zwischen Mann und Frau) nachempfundenes Vertragsverhältnis einzuführen. Nach liberaler Auffassung übrigens ergibt sich aus der fehlenden Notwendigkeit auch die fehlende Berechtigung des Staates zu derlei Vorhaben. Man kann dazu anderer Meinung sein, aber zu persönlichen Diffamierungen der Anhänger der jeweiligen Gegenposition gibt es kein Recht, genausowenig natürlich, wie zu Haßreden oder Mordaufrufen gegenüber Homosexuellen. Grüße, KAM

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Auch als intelligenter, toleranter und weltoffener Mensch kann man die Auffassung vertreten, daß die Ausübung homosexueller Praktiken ein Fehlgebrauch der Sexualität ist, der je nach Einsichtsfähigkeit in mehr oder minder gravierendem Ausmaß sündhaft ist. Ebenfalls vereinbar mit den oben genannten Eigenschaften ist die Auffassung, daß keine Notwendigkeit besteht, ein dem Rechtsinstitut der Ehe (zwischen Mann und Frau) nachempfundenes Vertragsverhältnis einzuführen. Nach liberaler Auffassung übrigens ergibt sich aus der fehlenden Notwendigkeit auch die fehlende Berechtigung des Staates zu derlei Vorhaben. Man kann dazu anderer Meinung sein, aber zu persönlichen Diffamierungen der Anhänger der jeweiligen Gegenposition gibt es kein Recht, genausowenig natürlich, wie zu Haßreden oder Mordaufrufen gegenüber Homosexuellen. Grüße, KAM

Als intelligenter Mensch ja, ob man sich dann noch als weltoffen und tolerant bezeichnen kann wage ich fueglich zu bezweifeln. Jedenfalls schliesst die Meinungsfreiheit aber nicht ein, die Anhaenger einer anderen Meinung mit "schmueckenden Beiworten" jeder Art zu bezeichnen (entsprechende Beispiele werden gerne nachgeliefert) und politischen Entscheidungstraegern "Anweisungen" ueber deren Stimmverhalten zu erteilen

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Als intelligenter Mensch ja, ob man sich dann noch als weltoffen und tolerant bezeichnen kann wage ich fueglich zu bezweifeln. Jedenfalls schliesst die Meinungsfreiheit aber nicht ein, die Anhaenger einer anderen Meinung mit "schmueckenden Beiworten" jeder Art zu bezeichnen (entsprechende Beispiele werden gerne nachgeliefert) und politischen Entscheidungstraegern "Anweisungen" ueber deren Stimmverhalten zu erteilen

 

Das müsste dann aber für beide Seiten gelten und würde dazu führen, dass auch Homosexuelle keine für sie positiven Gesetzesänderungen fordern dürften. Man kann niemandem (werder Privatpersonen, noch Vereinen, noch Kirchen) verbieten (weder gesetzlich noch moralisch) für seine Überzeugungen politisch einzutreten. Auch die "schmückenden Beiworte" oder Beinamen müssten von beiden Seiten unterlassen werden. Wenn ich mir aber so manche Demos bei Papstbesuchen in Deutschland anschaue, dann habe ich meine Zweifel, ob das von beiden Seiten gewollt wird. Nur zur Klarstellung: Ich habe bei beiden Seiten da meine Zweifel.

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Auch als intelligenter, toleranter und weltoffener Mensch kann man die Auffassung vertreten, daß die Ausübung homosexueller Praktiken ein Fehlgebrauch der Sexualität ist, der je nach Einsichtsfähigkeit in mehr oder minder gravierendem Ausmaß sündhaft ist. Ebenfalls vereinbar mit den oben genannten Eigenschaften ist die Auffassung, daß keine Notwendigkeit besteht, ein dem Rechtsinstitut der Ehe (zwischen Mann und Frau) nachempfundenes Vertragsverhältnis einzuführen. Nach liberaler Auffassung übrigens ergibt sich aus der fehlenden Notwendigkeit auch die fehlende Berechtigung des Staates zu derlei Vorhaben. Man kann dazu anderer Meinung sein, aber zu persönlichen Diffamierungen der Anhänger der jeweiligen Gegenposition gibt es kein Recht, genausowenig natürlich, wie zu Haßreden oder Mordaufrufen gegenüber Homosexuellen. Grüße, KAM

so seh ich das auch, und wenn man diese (bis auf den letzten Satz natürlich falschen B) ) Meinungen vertritt, ist man ja noch nicht homophob.

 

Homophobie ist meiner Meinung nach tatsächlich hauptsächlich eine Eigenschaft der schlichteren Gemüter.

 

Damit möchte ich die intelligenteren Zeitgenossen aber nicht aus der Pflicht lassen, denn ihre Verpflichtung wäre es, die Homophobie zumindest nicht noch zu schüren (und da schliesst sich der Kreis z. B. zu den "Erwägungen")

 

Mit der Homophobie ist es ein bisschn wie mit dem Hexenwahn. Die intelligenteren Menschen glaubten größtenteils nicht an Hexen, haben aber zum Teil den Wahn der etwas Einfältigeren für ihre Zwecke ausgenutzt (im negativsten Fall) oder haben lieber so getan, als teilten sie den Glauben, um nicht selbst in Verdacht zu geraten (im besten Fall)

 

Werner

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Als intelligenter Mensch ja, ob man sich dann noch als weltoffen und tolerant bezeichnen kann wage ich fueglich zu bezweifeln. Jedenfalls schliesst die Meinungsfreiheit aber nicht ein, die Anhaenger einer anderen Meinung mit "schmueckenden Beiworten" jeder Art zu bezeichnen (entsprechende Beispiele werden gerne nachgeliefert) und politischen Entscheidungstraegern "Anweisungen" ueber deren Stimmverhalten zu erteilen

 

Das müsste dann aber für beide Seiten gelten und würde dazu führen, dass auch Homosexuelle keine für sie positiven Gesetzesänderungen fordern dürften. Man kann niemandem (werder Privatpersonen, noch Vereinen, noch Kirchen) verbieten (weder gesetzlich noch moralisch) für seine Überzeugungen politisch einzutreten. Auch die "schmückenden Beiworte" oder Beinamen müssten von beiden Seiten unterlassen werden. Wenn ich mir aber so manche Demos bei Papstbesuchen in Deutschland anschaue, dann habe ich meine Zweifel, ob das von beiden Seiten gewollt wird. Nur zur Klarstellung: Ich habe bei beiden Seiten da meine Zweifel.

Es scheint mir doch ein erheblicher Unterschied zu sein, ob ich mit demokratischen Mitteln fuer ein Recht kaempfe, heisst also den Waehler zu mobilisieren versuche, oder ob ich als "oberster Glaubenshueter" kraft Amt Druck auf demokratisch gewaehlte Volksvertreter auszuueben trachte und ihnen ihr Abstimmungsverhalten vorschreibe.

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Es scheint mir doch ein erheblicher Unterschied zu sein, ob ich mit demokratischen Mitteln fuer ein Recht kaempfe, heisst also den Waehler zu mobilisieren versuche, oder ob ich als "oberster Glaubenshueter" kraft Amt Druck auf demokratisch gewaehlte Volksvertreter auszuueben trachte und ihnen ihr Abstimmungsverhalten vorschreibe.

 

Also ich sehe die Mittel der Kirche nicht als Undemokratisch. Die Kirche hat die gleichen Möglichkeiten wie andere große Interessenverbände, die (wie Wirtschaft und Gewerkschaften) sie eben auch in den Gremien, denen sie angehört, vertritt. Bei politischer Interessenvertretung geht es ja nicht nur um Rechte, sondern auch um schärfere Gesetze, für die eine Lobby zur Unterstützung ihrer Ziele eintreten kann. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes z.B. beschneidet die Arbeitnehmer in ihren Recht auf Kündigungsschutz, so wie er jetzt gesetzlich definiert ist.

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Es scheint mir doch ein erheblicher Unterschied zu sein, ob ich mit demokratischen Mitteln fuer ein Recht kaempfe, heisst also den Waehler zu mobilisieren versuche, oder ob ich als "oberster Glaubenshueter" kraft Amt Druck auf demokratisch gewaehlte Volksvertreter auszuueben trachte und ihnen ihr Abstimmungsverhalten vorschreibe.

 

Also ich sehe die Mittel der Kirche nicht als Undemokratisch. Die Kirche hat die gleichen Möglichkeiten wie andere große Interessenverbände, die (wie Wirtschaft und Gewerkschaften) sie eben auch in den Gremien, denen sie angehört, vertritt. Bei politischer Interessenvertretung geht es ja nicht nur um Rechte, sondern auch um schärfere Gesetze, für die eine Lobby zur Unterstützung ihrer Ziele eintreten kann. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes z.B. beschneidet die Arbeitnehmer in ihren Recht auf Kündigungsschutz, so wie er jetzt gesetzlich definiert ist.

Das ist schon klar, aber der Punkt, der Irritationen auslöst, ist die Frage nach dem Motiv.

 

Wenn jemand jemanden umbringt, um ihn auszurauben ist das genauso schlimm wie wenn jemand einfach einen zufällig daher kommenden ohne Grund Passanten umbringt, aber in jedem Fall wird der zweite Mord wesentlich mehr Aufsehen und auch Empörung auslösen.

 

Daß sich jemand bereichern will ist ein nachvollziehbares Motiv, auch wenn man es nicht billigt, versteht man was da passiert ist.

 

Im anderen Fall bleibt die Ratlosigkeit wegen der Sinnlosigkeit der Tat, und diese Ratlosigkeit führt zu einer höheren emotionalen Anteilnahme.

 

So ähnlich ist das auch bei den gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.

 

Warm die öffentlichen Arbeitgeber gerne die Arbeitszeit verlängern möchten kann jeder nachvollziehen, auch wenn er es nicht in jedem Fall billigt.

 

Warum die Arbeitgeber gerne den Kündigungsschutz lockern wollen leuchtet auch jedermann ein, auch wenn er strickt dagegen ist.

 

Warum aber die Kirche eine eingetragene Partnerschaft für so schlim hält, leuchtet sehr vielen Menschen nicht ein, ganz einfach weil die Kirche bisher nicht in der Lage war, zu begründen, was denn nun so schlimm daran sein soll.

 

Dieser Kampf gegen die ELP wird daher als ein Kampf gesehen, der entweder gar keine (so etwas gibt es aber nur selten) oder irgendwelche dunklen Motive hat, deren Bekanntwerden nicht gewünscht ist.

 

Ich denke, das ist der Hauptgrund für die sehr emotionale Debatte, die hier geführt wird.

 

Bei den Geschützen, die die kirche auffährt, müssten ja schon sehr wichtige Gründe vorhanden sein, aber diejenigen, die die Kirche nennt, werden von der großen Mehrheit eben nicht als solche gesehen (wer glaubt tatsächlich, daß die Familie zerstört wird, wenn zwei Schwule eine ELP eingehen?)

 

Werner

 

PS: Falls jetzt jemand behauptet, ich würde den Kampf der Kirche gegen die ELP mit Mord vergleichen, Anathema sit!

bearbeitet von Werner001
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Es scheint mir doch ein erheblicher Unterschied zu sein, ob ich mit demokratischen Mitteln fuer ein Recht kaempfe, heisst also den Waehler zu mobilisieren versuche, oder ob ich als "oberster Glaubenshueter" kraft Amt Druck auf demokratisch gewaehlte Volksvertreter auszuueben trachte und ihnen ihr Abstimmungsverhalten vorschreibe.

 

Also ich sehe die Mittel der Kirche nicht als Undemokratisch. Die Kirche hat die gleichen Möglichkeiten wie andere große Interessenverbände, die (wie Wirtschaft und Gewerkschaften) sie eben auch in den Gremien, denen sie angehört, vertritt. Bei politischer Interessenvertretung geht es ja nicht nur um Rechte, sondern auch um schärfere Gesetze, für die eine Lobby zur Unterstützung ihrer Ziele eintreten kann. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes z.B. beschneidet die Arbeitnehmer in ihren Recht auf Kündigungsschutz, so wie er jetzt gesetzlich definiert ist.

 

Ich habe schon Probleme, die versuchten Anweisungen des damaligen Kardinal Ratzinger unter "Anerkennung demokratischer Spielregeln" einzuordnen. Ich bleibe bei meiner Einschaetzung undemokratischen und auch unchristlichen Gewissensdrucks. Die Kirche will noch immer (oder vielleicht schon wieder) nicht einsehen, dass ihre moralischen Grundsaetze im lieberalen Rechtsstaat nicht per se Gesetzesgrundlage sein koennen und sollen.

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[...]

Warum aber die Kirche eine eingetragene Partnerschaft für so schlim hält, leuchtet sehr vielen Menschen nicht ein, ganz einfach weil die Kirche bisher nicht in der Lage war, zu begründen, was denn nun so schlimm daran sein soll.

 

Dieser Kampf gegen die ELP wird daher als ein Kampf gesehen, der entweder gar keine (so etwas gibt es aber nur selten) oder irgendwelche dunklen Motive hat, deren Bekanntwerden nicht gewünscht ist.[...]

 

Die Kirche begründet ihr Eintreten gegen ELP usw. glaube ich damit, dass die Bibel homosexuelle Handlungen (nicht die Veranlagung zu diesen!) als Sünde gegen Gott bezeichnet. Die Kirche hat also (weil sie nicht will dass gegen Gott gesündigt wird) eine (für sie objektive) Begründung für ihre Position.

 

Es ging bis eben aber doch auch noch nicht um das Verständnis für die Positionen der Kirche in der breiten Bevölkerung, sondern darum, ob die Kirche ungerechtfertigt "kraft Amt Druck" auf Volksvertreter ausübt und "politischen Entscheidungstraegern 'Anweisungen' ueber deren Stimmverhalten" erteilt. Ich habe daraufhin deutlich gemacht (oder dies versucht), dass die Kirche nichts anderes tut, als andere Interessengruppen. Der Vorwurf des unrechtmäßigen Druckausübens ist also nicht haltbar. Die Kirche tut nichts anderes als z.B. Homosexuellengruppen - sie kämpft für etwas, dass als wichtig erachtet.

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Ich habe schon Probleme, die versuchten Anweisungen des damaligen Kardinal Ratzinger unter "Anerkennung demokratischer Spielregeln" einzuordnen. Ich bleibe bei meiner Einschaetzung undemokratischen und auch unchristlichen Gewissensdrucks. Die Kirche will noch immer (oder vielleicht schon wieder) nicht einsehen, dass ihre moralischen Grundsaetze im lieberalen Rechtsstaat nicht per se Gesetzesgrundlage sein koennen und sollen.

 

D.H. die Kirche darf von der Politik keine moralischen Grundsätze einfordern?

 

Gilt das auch für die von den südamerikanischen Bischofskonferenzen und den Enzykliken "Laborem Exercenz” und "Solicitudo rei socialis" auf der Grundlage der Theologie der Befreiung erhobenen Forderungen an die Politik?

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Ich habe schon Probleme, die versuchten Anweisungen des damaligen Kardinal Ratzinger unter "Anerkennung demokratischer Spielregeln" einzuordnen. Ich bleibe bei meiner Einschaetzung undemokratischen und auch unchristlichen Gewissensdrucks. Die Kirche will noch immer (oder vielleicht schon wieder) nicht einsehen, dass ihre moralischen Grundsaetze im lieberalen Rechtsstaat nicht per se Gesetzesgrundlage sein koennen und sollen.

 

Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis. Jede Lobby (ich wiederhole mich) stellt doch ihre Grundpositionen als möglichst allgemeingültig hin, egal ob Humanisten, Katholiken, Homosexuelle, Gewaltopfer, ...

 

Mich würde aber einmal interessieren, wo du genau das undemokratische Element siehst, wie du das anhand der Verfassung begründest und wieso das bei anderen Interessenverbänden anders ist.

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Das ist schon klar, aber der Punkt, der Irritationen auslöst, ist die Frage nach dem Motiv.

Irritationen kann man da durchaus haben (insbesondere angesichts der Wucht, mit der vorgegangen wird). Prinzipiell ist das aber ohne Bedeutung: Meinungsfreiheit fragt nicht nach Motiven.

 

Bei den Geschützen, die die kirche auffährt, müssten ja schon sehr wichtige Gründe vorhanden sein, aber diejenigen, die die Kirche nennt, werden von der großen Mehrheit eben nicht als solche gesehen (wer glaubt tatsächlich, daß die Familie zerstört wird, wenn zwei Schwule eine ELP eingehen?)

Es ist völlig unerheblich, wieviele Otto und Lisa Normalverbraucher die Begründungen der Kirche nicht "sehen". Ich kann viele der Begründungen der Kernkraftgegner nicht "sehen"; trotzdem habe ich nichts dagegen, dass sie sich am demokratischen Prozess beteiligen.

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Ach ja, das Thema:

Diese Homepage ist im größten Maße geschmacklos, verwerflich und - für mein Befinden - ganz und gar nicht christlich.

Die Machart scheint aber leider so zu sein, dass man da wenig machen kann. Das ist leider die Krux, die man mit der Meinungsfreiheit hat. Respekt und Toleranz als freiwillige Leistung sind halt doch nicht zu verachten... B)

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Es ging bis eben aber doch auch noch nicht um das Verständnis für die Positionen der Kirche in der breiten Bevölkerung, sondern darum, ob die Kirche ungerechtfertigt "kraft Amt Druck" auf Volksvertreter ausübt und "politischen Entscheidungstraegern 'Anweisungen' ueber deren Stimmverhalten" erteilt. Ich habe daraufhin deutlich gemacht (oder dies versucht), dass die Kirche nichts anderes tut, als andere Interessengruppen. Der Vorwurf des unrechtmäßigen Druckausübens ist also nicht haltbar. Die Kirche tut nichts anderes als z.B. Homosexuellengruppen - sie kämpft für etwas, dass als wichtig erachtet.

Das hängt aber, denke ich, unmittelbar mit der Begründung zusammen.

Wenn die Menschen die Gründe nachvollziehen könne, haben sie ja gar nichts gegen die Einmischung der Kirche.

 

Daß sich die Kirche zum Irakkrieg geäussert hat, wurde allgemein als positiv bewertet.

 

Die Kirche hat diese Ablehnung mit der Ablehnung von Gewalt und Krieg begründet, und diese Begründung wurde verstanden.

 

Hätte die Kirche die Ablehnung ähnlich wie viele islamische Staaten nur damit begründet, daß es Sünde sei, wenn ein Ungläubiger in ein "islamisches Land" einmarschiert, dann hätte die Kirche sicher Kopfschütteln geerntet, obwohl die haltung in der Sache die gleiche gewesen wäre.

 

Wichtig ist also nicht nur was man tut, sondern auch und vor allem warum man es tut.

 

Die Begründung "nach unseren Heiligen Schriften ist das aber Sünde" reicht der überwiegenden Mehrheit als Begründung nicht aus, und das ist auch gut so, denn es gibt jede Menge heiliger Schriften und Leute die daran glauben, wenn die alle mit Berufung darauf unsere Gesetze beeinflussen wollen, dann gute Nacht.

 

Würde die Kirche verständlich begründen können, was an der ELP zweier Schwuler oder Lesben so schlimm ist, würde sie zwar immer noch eine Menge Gegner in der Sache haben, aber ihr Kampf würde zumindest ernst genommen.

 

Ich glaube allerdings, daß es diesen objektiv einsehbaren Grund nicht gibt.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Ich habe schon Probleme, die versuchten Anweisungen des damaligen Kardinal Ratzinger unter "Anerkennung demokratischer Spielregeln" einzuordnen. Ich bleibe bei meiner Einschaetzung undemokratischen und auch unchristlichen Gewissensdrucks. Die Kirche will noch immer (oder vielleicht schon wieder) nicht einsehen, dass ihre moralischen Grundsaetze im lieberalen Rechtsstaat nicht per se Gesetzesgrundlage sein koennen und sollen.

 

D.H. die Kirche darf von der Politik keine moralischen Grundsätze einfordern?

 

Gilt das auch für die von den südamerikanischen Bischofskonferenzen und den Enzykliken "Laborem Exercenz” und "Solicitudo rei socialis" auf der Grundlage der Theologie der Befreiung erhobenen Forderungen an die Politik?

 

Ich sehe es schon als problematisch an, wenn sich eine Organisation, die ich über steuerliche Zuwendungen zwangsweise unterstützen muss, in die Politik einmischt, denn im Grunde bezahle ich über die Kirchensteuersubventionen etc. auch die politische Agitation der KK mit. Der AstA oder die SV hat ja auch kein allgemeinpolitisches Mandat, da man zwangsweise Geld an sie zahlen muss.

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Ich sehe es schon als problematisch an, wenn sich eine Organisation, die ich über steuerliche Zuwendungen zwangsweise unterstützen muss, in die Politik einmischt, denn im Grunde bezahle ich über die Kirchensteuersubventionen etc. auch die politische Agitation der KK mit.

 

Darf ich das dann bitte auch für Gewerkschaften, das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und andere Verbände einfordern?

bearbeitet von ThomasBloemer
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Ich sehe es schon als problematisch an, wenn sich eine Organisation, die ich über steuerliche Zuwendungen zwangsweise unterstützen muss, in die Politik einmischt, denn im Grunde bezahle ich über die Kirchensteuersubventionen etc. auch die politische Agitation der KK mit. Der AstA oder die SV hat ja auch kein allgemeinpolitisches Mandat, da man zwangsweise Geld an sie zahlen muss.

Nachfrage: Mit welcher "Kirchensteuersubvention" unterstützt Du die Kirche (vorausgesetzt, Du bist konfessionslos)?

 

Ganz allgemein:

Muss auch jeder Künstler, der in irgendeiner Form von Staatsknete profitiert, die Klappe halten? Wie steht es denn z.B. mit Kabarett-Bühnen, von denen wohl kaum eine ohne staatl. Subventionen auskommt?

Oder wissenschaftliche Organisationen? Darf die DFG sich nicht in die Politik einmischen?

Oder Presse, Funk und Fernsehen? Da gibt es auch genügend Institutionen, die Steuergelder bekommen.

etc. pp.

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[...]

Warum aber die Kirche eine eingetragene Partnerschaft für so schlim hält, leuchtet sehr vielen Menschen nicht ein, ganz einfach weil die Kirche bisher nicht in der Lage war, zu begründen, was denn nun so schlimm daran sein soll.

 

Dieser Kampf gegen die ELP wird daher als ein Kampf gesehen, der entweder gar keine (so etwas gibt es aber nur selten) oder irgendwelche dunklen Motive hat, deren Bekanntwerden nicht gewünscht ist.[...]

 

Die Kirche begründet ihr Eintreten gegen ELP usw. glaube ich damit, dass die Bibel homosexuelle Handlungen (nicht die Veranlagung zu diesen!) als Sünde gegen Gott bezeichnet. Die Kirche hat also (weil sie nicht will dass gegen Gott gesündigt wird) eine (für sie objektive) Begründung für ihre Position.

 

 

Die Kirche will nicht, daß Ungläubige gegen Gott sündigen? Ist das nicht ein wenig anmaßend? Und überhaupt: Wenn die Kirche nicht will, daß ganz normale, unchristliche Menschen gegen Gott sündigen und dies per Gesetz sicherstellen wollte, dann müßte sie ja für ein grausiges, faschistoides Sexualrecht eintreten. Das tut sie aber im Großen und Ganzen nicht.

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Ich sehe es schon als problematisch an, wenn sich eine Organisation, die ich über steuerliche Zuwendungen zwangsweise unterstützen muss, in die Politik einmischt, denn im Grunde bezahle ich über die Kirchensteuersubventionen etc. auch die politische Agitation der KK mit.

 

Darf ich das dann bitte auch für Gewerkschaften, das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und andere Verbände einfordern?

 

Good point. Björn, Thomas: ihr habt Recht.

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Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis.

 

Das ist ein schlechter Vergleich. Wenn, dann mußt Du die Agitation der Kirche mit einem HS-Verband gleichsetzen, der das Ausmerzen von sichtbarer und anerkannter Heterosexualität fordert. Oder mit einem Humanisten-Verband, der die Aberkennung des Christentums als Religion fordert.

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eine (für sie objektive) Begründung für ihre Position.

B)

Ein grandioser Eintrag für meine Oxymoronliste.

 

Snaps Provolone: "Dr. Pool was right, you are an ox and a moron."

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Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis.

 

Das ist ein schlechter Vergleich. Wenn, dann mußt Du die Agitation der Kirche mit einem HS-Verband gleichsetzen, der das Ausmerzen von sichtbarer und anerkannter Heterosexualität fordert. Oder mit einem Humanisten-Verband, der die Aberkennung des Christentums als Religion fordert.

 

Nein, das ist ein schlechter Vergleich, denn die Kirche fordert(e) (je nach Land) eben kein neues Gesetz zur Abschaffung der Homoehe, sondern nur die Wahrung des bisherigen Rechtszustandes. Ich kenne kein Land, in dem die Kirche die Abschaffung der bestehenden Gesetze fordert. In den Ländern, wo die Kirche die Nichteinführung der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften fordert, kann sie also garnicht für "Aberkennung" und "Ausmerzen" sein, weil es das, was du als Abzuschaffendes siehst, dort garnicht gibt.

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Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis.

 

Das ist ein schlechter Vergleich. Wenn, dann mußt Du die Agitation der Kirche mit einem HS-Verband gleichsetzen, der das Ausmerzen von sichtbarer und anerkannter Heterosexualität fordert. Oder mit einem Humanisten-Verband, der die Aberkennung des Christentums als Religion fordert.

 

Nein, das ist ein schlechter Vergleich, denn die Kirche fordert(e) (je nach Land) eben kein neues Gesetz zur Abschaffung der Homoehe, sondern nur die Wahrung des bisherigen Rechtszustandes. Ich kenne kein Land, in dem die Kirche die Abschaffung der bestehenden Gesetze fordert. In den Ländern, wo die Kirche die Nichteinführung der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften fordert, kann sie also garnicht für "Aberkennung" und "Ausmerzen" sein, weil es das, was du als Abzuschaffendes siehst, dort garnicht gibt.

 

Spanien?

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Spanien?

 

Ich würde die Demos im letzten Jahr (dem Jahr der Gesetzesänderung) hier wirklich noch mit einrechnen, sehe allerdings, das ich meinen Rahmen vorher zu eng gefasst habe. Ich denke, dass es normal ist, dass kurz nach einer Gesetzesänderung, die negativ für eine Gruppe ausgefallen ist, hier noch einmal Reaktionen kommen. Was ich meinte, ist z.B. die Situation in Deutschland. Hier höre ich von nirgendwo Rufe nach der Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (also rechtlich). Ich würde auch fast wetten, dass in einem Jahr in Spanien niemand mehr an der Homoehe rüttelt.

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Hier höre ich von nirgendwo Rufe nach der Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (also rechtlich).

 

Wie auch? Das ist ja staatsrechtlich gar nicht möglich.

 

Das ist m.E. einer der Gründe, warum die Kirche so massiv gegen diese Institutionen argumentiert. Sind sie einmal da, sind sie - und damit das nach Ansicht der Kirche falsche Menschenbild, das sie vermitteln - unumkehrbar verankert.

bearbeitet von ThomasBloemer
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