OneAndOnlySon Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Wie auch? Das ist ja staatsrechtlich gar nicht möglich. Das ist m.E. einer der Gründe, warum die Kirche so massiv gegen diese Institutionen argumentiert. Sind sie einmal da, sind sie - und damit das nach Ansicht der Kirche falsche Menschenbild, das sie vermitteln - unumkehrbar verankert. Wieso ist das rechtlich nicht möglich? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Wie auch? Das ist ja staatsrechtlich gar nicht möglich. Das ist m.E. einer der Gründe, warum die Kirche so massiv gegen diese Institutionen argumentiert. Sind sie einmal da, sind sie - und damit das nach Ansicht der Kirche falsche Menschenbild, das sie vermitteln - unumkehrbar verankert. Wieso ist das rechtlich nicht möglich? theoretisch wäre das schon möglich, aber aus Gründen der Rechtssicherheit ist das kaum durchführbar, genauso wie es theoretisch möglich wäre, die Adelsprivilegien wieder einzuführen, praktisch ist das aber nicht möglich. Zur Beruhigung der Kirche sei allerdings gesagt, daß die ELP kein anderes Menschenbild vermittelt als eh schon da war. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Wieso ist das rechtlich nicht möglich? Weil man eine gesellschaftliche Institution wie die Ehe oder ELP nicht einfach aufheben kann, ohne die Grundrechte der Beteiligten zu verletzen, die ihre Lebensplanung darauf ausrichten. Die sind ja z.B. ne ELP in gutem Glauben und im Vertrauen auf die rechtliche Grundlage eingegangen - da kann der Staat nicht ein paar Jahre später rufen "April, April" und diese rechtlichen Grundlagen beseitigen. Da gilt sozusagen Vertrauensschutz. Und da auch der Gleicheitsgrundsatz gilt, ist es nicht möglich, anderen die Institution zu verwehren, die bereits von vielen in Anspruch genommen wurde. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Björn Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Naja, das mit dem Bestandsschutz stimmt sicherlich. Eine Ewigkeitsgarantie gibt es hier aber m.E. nicht so ohne weiteres. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 10. Februar 2006 Autor Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis. Das ist ein schlechter Vergleich. Wenn, dann mußt Du die Agitation der Kirche mit einem HS-Verband gleichsetzen, der das Ausmerzen von sichtbarer und anerkannter Heterosexualität fordert. Oder mit einem Humanisten-Verband, der die Aberkennung des Christentums als Religion fordert. Nein, das ist ein schlechter Vergleich, denn die Kirche fordert(e) (je nach Land) eben kein neues Gesetz zur Abschaffung der Homoehe, sondern nur die Wahrung des bisherigen Rechtszustandes. Ich kenne kein Land, in dem die Kirche die Abschaffung der bestehenden Gesetze fordert. In den Ländern, wo die Kirche die Nichteinführung der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften fordert, kann sie also garnicht für "Aberkennung" und "Ausmerzen" sein, weil es das, was du als Abzuschaffendes siehst, dort garnicht gibt. Du denkst mir hier eindeutig zu mechanisch und formalistisch. Mir geht es mehr um Menschen und was was für sie bedeutet. (Für die Frage, was menschlicher und was unterdrückerischer ist, dürfte es auch 1945 keine Rolle gespielt haben, wenn ein Nazi "nur" an den bislang bestehenden Paragraphen festgehalten hätte.) Fest steht, daß die Kirche dazu entschlossen ist, eine gelebte Liebe für Homosexuelle als keine wählbare Option erscheinen zu lassen. (Dass sie daran scheitert, entschuldigt sie nicht). Und fest steht ferner, daß keine Homosexuellen-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegenüber Heterosexuellen verfolgt und keine Humanisten-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegen religiös Praktizierende. Im Gegenteil, sie bestehen nur auf Gleichstellung (das nennt man auch "leben und leben lassen") während die Kirche auf einem "selber leben, anderes ersticken lassen" besteht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
befleckte Heidin Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Ich werde es nie begreifen,wieso einige Menschen etwas gegen Homosexuelle haben! Solange keiner von denen Gläubigen real vergewaltigt wird,sollten sie bei ihrer Beterei bleiben und anderer Leute Schlafzimmer gefälligst in Ruhe lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Ich werde es nie begreifen,wieso einige Menschen etwas gegen Homosexuelle haben!Solange keiner von denen Gläubigen real vergewaltigt wird,sollten sie bei ihrer Beterei bleiben und anderer Leute Schlafzimmer gefälligst in Ruhe lassen. Naja, ich bin nicht homosexuell und sie interessieren mich eigentlich auch nicht besonders. Was die in ihrem Bett machen ist mir auch egal, wenn Gott etwas dagegen haben sollte, so ist das eine Sache zwischen ihm und den Homosexuellen. Ich haltes es da mit dem: "Du sollst nicht richten!" Ich bin allerdings der Meinung, daß es legitim ist, wenn man ihnen reine religiöse Trauung verweigert, wenn man dies religiös begründen kann. Die standesamtliche Trauung steht ihnen ja offen. Wie homosexuelle Katholiken mit ihrer Neigung umgehen ist deren persönliche Entscheidung. Daneben mag es auch einen Dialog zwischen diesen und der Kirche geben, der eigentlich nur auf Basis von Lehraussagen und Kirchenrecht geführt werden kann. Wobei ich mich als Katholik vom Kirchenrecht distanziert habe, denn dieses scheint mir inkonsistent und zweifelhaft legitimiert. Das kann man natürlich auch anders sehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Kann man sich eigentlich selber irgendwo ein Bild machen, was da so Schlimmes passiert ist? Die bisherigen Informationen sind mir schlicht nicht glaubwürdig genug. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
befleckte Heidin Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Ich werde es nie begreifen,wieso einige Menschen etwas gegen Homosexuelle haben! Solange keiner von denen Gläubigen real vergewaltigt wird,sollten sie bei ihrer Beterei bleiben und anderer Leute Schlafzimmer gefälligst in Ruhe lassen. Naja, ich bin nicht homosexuell und sie interessieren mich eigentlich auch nicht besonders. Was die in ihrem Bett machen ist mir auch egal, wenn Gott etwas dagegen haben sollte, so ist das eine Sache zwischen ihm und den Homosexuellen. Ich haltes es da mit dem: "Du sollst nicht richten!" Ich bin allerdings der Meinung, daß es legitim ist, wenn man ihnen reine religiöse Trauung verweigert, wenn man dies religiös begründen kann. Die standesamtliche Trauung steht ihnen ja offen. Wie homosexuelle Katholiken mit ihrer Neigung umgehen ist deren persönliche Entscheidung. Daneben mag es auch einen Dialog zwischen diesen und der Kirche geben, der eigentlich nur auf Basis von Lehraussagen und Kirchenrecht geführt werden kann. Wobei ich mich als Katholik vom Kirchenrecht distanziert habe, denn dieses scheint mir inkonsistent und zweifelhaft legitimiert. Das kann man natürlich auch anders sehen. Ich bin zwar auch hetro, habe aber einige Freunde und Bekannte die HS ( Homosexuellen) sind. Stimme auch deinem Beitrag zu,was mich stört ist,daß die Katholen sogar gegen die Standesamtliche Trauungen von HS gewettert haben! Wenn die Katholen in ihren Vereinsstatuten halt die HS bei der Ehe ausschliessen,ist das deren gutes Recht! Aber deren Aussage: Den HS ist mit Mitleid und Takt zu begegnen,finde ich etwas heuchlerisch. Klingt so: Ihr seid gerne als Kirchgeldzahler gesehen, aber trotzdem minderwertige Gläubige. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Fest steht, daß die Kirche dazu entschlossen ist, eine gelebte Liebe für Homosexuelle als keine wählbare Option erscheinen zu lassen. (Dass sie daran scheitert, entschuldigt sie nicht). Und fest steht ferner, daß keine Homosexuellen-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegenüber Heterosexuellen verfolgt und keine Humanisten-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegen religiös Praktizierende. Im Gegenteil, sie bestehen nur auf Gleichstellung (das nennt man auch "leben und leben lassen") während die Kirche auf einem "selber leben, anderes ersticken lassen" besteht. Hier scheinst du eher einem Wunschdenken zu unterliegen. Die Kirche ist gegen eine staatliche Subventionierung von homosexuellen Lebenspartnerschaften in der Form wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das ist wohl etwas anderes, als jemandem den Sex zu verbieten, oder? Besonders in der Kritik sollte man schon ein wenig differenzieren, auch wenn das Denken erfordert. Ich verstehe also nicht ganz, wo du hier Grausamkeit und Brutalität siehst. Ich kenne im Übrigen noch andere Gruppen, die meinen dass ihre eigenen Ansichten allgemeingültig seien. Hier seien die Humanisten genannt die den Humanismus für den Grundsatz überhaupt halten, an dem sich bitte alle Welt zu orientieren habe. Staaten, die primäre Punkte des Humanismus ablehnen, werden da schnell mal als minderwertig und ihre Führer als Unmenschen dargestellt. Ich will hier garnicht gegen den Humanismus wettern aber wir sollten im Auge behalten, dass man nicht einem (nichtreligiösen) Konzept und seinen Vertretern etwas zubilligt, was man einem anderen (religiösen) Konzept verweigern will oder zum Vorwurf macht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 10. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 10. Februar 2006 Kann man sich eigentlich selber irgendwo ein Bild machen, was da so Schlimmes passiert ist? Die bisherigen Informationen sind mir schlicht nicht glaubwürdig genug. Das hier habe ich noch beim Stöbern gefunden: http://www.akegreen.org/news.htm Der Priester mit der Liste soll dieser Åke Green sein. Die Liste selbst habe ich noch nicht finden können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 11. Februar 2006 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Fest steht, daß die Kirche dazu entschlossen ist, eine gelebte Liebe für Homosexuelle als keine wählbare Option erscheinen zu lassen. (Dass sie daran scheitert, entschuldigt sie nicht). Und fest steht ferner, daß keine Homosexuellen-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegenüber Heterosexuellen verfolgt und keine Humanisten-Lobby ein ähnlich grausames und brutales Ziel gegen religiös Praktizierende. Im Gegenteil, sie bestehen nur auf Gleichstellung (das nennt man auch "leben und leben lassen") während die Kirche auf einem "selber leben, anderes ersticken lassen" besteht. Hier scheinst du eher einem Wunschdenken zu unterliegen. Die Kirche ist gegen eine staatliche Subventionierung von homosexuellen Lebenspartnerschaften in der Form wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das ist wohl etwas anderes, als jemandem den Sex zu verbieten, oder? Das Wunschdenken muß ich leider mit Dank an Dich zurückgeben. Jede rechtliche Errungenschaft gegen die reppressive christliche Sexualmoral mußte gegen den Widerstand der Kirche durchgesetzt werden. Und die Gründe, weswegen die Kirche heute so verzweifelt gegen die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Ehen und Familien kämpft, hast Du selber weiter oben schon genannt: Sie will nicht, daß Gott beleidigt wird durch die körperliche Liebe eines Liebespaares, das nicht in seinen simplen Sexualplan paßt. Selbstverständlich geht es den Kirchenfundis um eine Art von ungeschriebenem "Verbot", wenn auch einem, das sie heute nur noch auf sehr viel subtilere Weise durchzusetzen versuchen können als früher. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 129 prominente Homosexuelle sind auf einer schwedischen Website aufgelistet. Namen, Berufe und Adressen der 129 homosexuellen wurden auf dieser Website veröffentlicht und die Website ruft zu deren Tötung auf. Ich habe mich schon immer gefragt, was "Takt, Respekt und Mitgefühl" (oder wie war die Formulierung noch?) heißt. Das wär dann damit schon mal geklärt. Oder wie fragt Obelix? "Asterix, darf ich auch mal liebenswürdig sein?" Poff! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 (bearbeitet) [...]Warum aber die Kirche eine eingetragene Partnerschaft für so schlim hält, leuchtet sehr vielen Menschen nicht ein, ganz einfach weil die Kirche bisher nicht in der Lage war, zu begründen, was denn nun so schlimm daran sein soll. Dieser Kampf gegen die ELP wird daher als ein Kampf gesehen, der entweder gar keine (so etwas gibt es aber nur selten) oder irgendwelche dunklen Motive hat, deren Bekanntwerden nicht gewünscht ist.[...] Die Kirche begründet ihr Eintreten gegen ELP usw. glaube ich damit, dass die Bibel homosexuelle Handlungen (nicht die Veranlagung zu diesen!) als Sünde gegen Gott bezeichnet. Die Kirche hat also (weil sie nicht will dass gegen Gott gesündigt wird) eine (für sie objektive) Begründung für ihre Position. Der katholischen Kirche gehören in der größten österreichischen Stadt, in Wien, gerade noch ca 50% der Menschen an. Mit welcher Berechtigung will die Kirche aus dieser Postion heraus die restlichen 50% per Gesetz zwingen lassen ihren Moralpositionen zu folgen. Mit eben der gleichen Berechtigung könne demnächst, die stark wachsenden Muslime verlangen, den Genuß von Schweinefleisch zu verbieten. Die Kirche hat ihren alten Dünkel "staatstragend" zu sein noch immer nicht abgelegt. bearbeitet 11. Februar 2006 von wolfgang E. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Ich habe schon Probleme, die versuchten Anweisungen des damaligen Kardinal Ratzinger unter "Anerkennung demokratischer Spielregeln" einzuordnen. Ich bleibe bei meiner Einschaetzung undemokratischen und auch unchristlichen Gewissensdrucks. Die Kirche will noch immer (oder vielleicht schon wieder) nicht einsehen, dass ihre moralischen Grundsaetze im lieberalen Rechtsstaat nicht per se Gesetzesgrundlage sein koennen und sollen. D.H. die Kirche darf von der Politik keine moralischen Grundsätze einfordern? Gilt das auch für die von den südamerikanischen Bischofskonferenzen und den Enzykliken "Laborem Exercenz” und "Solicitudo rei socialis" auf der Grundlage der Theologie der Befreiung erhobenen Forderungen an die Politik? Hast Du je irgendwo gelesen, dass der Vatikan mit einem Dokument die Abgeordneten mit den Worten "haben sie mit ja zu stimmen" dazu aufgerufen hat die Landreform in Brasilien zu unterstützen. Ich nicht. Oder dem Pinochet'schen Folterregime ein Ende zu setzen. Ich nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 [...]Warum aber die Kirche eine eingetragene Partnerschaft für so schlim hält, leuchtet sehr vielen Menschen nicht ein, ganz einfach weil die Kirche bisher nicht in der Lage war, zu begründen, was denn nun so schlimm daran sein soll. Dieser Kampf gegen die ELP wird daher als ein Kampf gesehen, der entweder gar keine (so etwas gibt es aber nur selten) oder irgendwelche dunklen Motive hat, deren Bekanntwerden nicht gewünscht ist.[...] Die Kirche begründet ihr Eintreten gegen ELP usw. glaube ich damit, dass die Bibel homosexuelle Handlungen (nicht die Veranlagung zu diesen!) als Sünde gegen Gott bezeichnet. Die Kirche hat also (weil sie nicht will dass gegen Gott gesündigt wird) eine (für sie objektive) Begründung für ihre Position. Der katholischen Kirche gehören in der größten österreichischen Stadt gerade noch ca 50% der Menschen an. Mit welcher Berechtigung will die Kirche aus dieser Postion heraus die restlichen 50% per gesetz zwingen lassen ihren Moralpositionen zu folgen. Mit eben der gleichen Berechtigung könne demnächst, die stark wachsenden Muslime verlangen, den Genuß von Schweinefleisch zu verbieten. Die Kirche hat ihren alten Dünkel "staatstragend" zu sein noch immer nicht abgelegt. Die Anwendung kannst du aber auch umgekehrt machen ich bin bei solchen fragen immer für volksabstimmungen angeblch ist das volk ja der staatschef Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Ach, die Forderungen anderer Gruppen sind doch genauso einseitig. Ich habe noch kein Schreiben einer Homosexuellenorganisation gesehen, in dem zugebilligt wird, dass es auch berechtigt sei, dass es Staaten gibt, in denen die Ehe zwischen Mann und Frau als wertvoller angesehen wird als ein homosexuelles Bündnis. Das ist ein schlechter Vergleich. Wenn, dann mußt Du die Agitation der Kirche mit einem HS-Verband gleichsetzen, der das Ausmerzen von sichtbarer und anerkannter Heterosexualität fordert. Oder mit einem Humanisten-Verband, der die Aberkennung des Christentums als Religion fordert. Nein, das ist ein schlechter Vergleich, denn die Kirche fordert(e) (je nach Land) eben kein neues Gesetz zur Abschaffung der Homoehe, sondern nur die Wahrung des bisherigen Rechtszustandes. Ich kenne kein Land, in dem die Kirche die Abschaffung der bestehenden Gesetze fordert. In den Ländern, wo die Kirche die Nichteinführung der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften fordert, kann sie also garnicht für "Aberkennung" und "Ausmerzen" sein, weil es das, was du als Abzuschaffendes siehst, dort garnicht gibt. Wenn ein Gesetz zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften schon in Kraft ist, muss der katholische Parlamentarier auf die ihm mögliche Art und Weise dagegen Einspruch erheben und seinen Widerstand öffentlich kundtun: Es handelt sich hier um die Pflicht, für die Wahrheit Zeugnis zu geben. Wenn es nicht möglich wäre, ein Gesetz dieser Art vollständig aufzuheben, könnte es ihm mit Berufung auf die in der Enzyklika Evangelium vitae enthaltenen Anweisungen „gestattet sein, Gesetzesvorschläge zu unterstützen, die die Schadensbegrenzung eines solchen Gesetzes zum Ziel haben und die negativen Auswirkungen auf das Gebiet der Kultur und der öffentlichen Moral vermindern". Voraussetzung dafür ist, dass sein „persönlicher absoluter Widerstand" gegen solche Gesetze „klargestellt und allen bekannt" ist und die Gefahr des Ärgernisses vermieden wird Quelle: Die "ach so demokratischen" Erwägungen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Hier höre ich von nirgendwo Rufe nach der Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften (also rechtlich). Wie auch? Das ist ja staatsrechtlich gar nicht möglich. Das ist m.E. einer der Gründe, warum die Kirche so massiv gegen diese Institutionen argumentiert. Sind sie einmal da, sind sie - und damit das nach Ansicht der Kirche falsche Menschenbild, das sie vermitteln - unumkehrbar verankert. S. obiges Zitat aus den "demokratiefreundlichen Vatkandokument "Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls ______ 162 Kongregation für die Glaubenslehre Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Wenn ein Gesetz zu Gunsten homosexueller Lebensgemeinschaften schon in Kraft ist, muss der katholische Parlamentarier auf die ihm mögliche Art und Weise dagegen Einspruch erheben und seinen Widerstand öffentlich kundtun: Es handelt sich hier um die Pflicht, für die Wahrheit Zeugnis zu geben. Wenn es nicht möglich wäre, ein Gesetz dieser Art vollständig aufzuheben, könnte es ihm mit Berufung auf die in der Enzyklika Evangelium vitae enthaltenen Anweisungen „gestattet sein, Gesetzesvorschläge zu unterstützen, die die Schadensbegrenzung eines solchen Gesetzes zum Ziel haben und die negativen Auswirkungen auf das Gebiet der Kultur und der öffentlichen Moral vermindern". Voraussetzung dafür ist, dass sein „persönlicher absoluter Widerstand" gegen solche Gesetze „klargestellt und allen bekannt" ist und die Gefahr des Ärgernisses vermieden wird Quelle: Die "ach so demokratischen" Erwägungen. Zeig mir mal bitte auf, was daran undemokratisch sein soll. Belege das dann aber auch bitte mit unserem Grundgesetz. Nur weil dir der Inhalt eines Textes nicht passt, gibt es wohl keinen Grund, ihn undemokratisch zu nennen. Und die Tatsache, dass eine Vereinigung von Menschen (Verein, Kirche, Gewerkschaft) ihren Mitgliedern Wahlvorschläge gibt, ist absolut demokratisch. Die Gewerkschaften z.B. geben fast bei jeder Wahl Wahlempfehlungen heraus. Das macht die katholische Kirche in Deutschland schon lange nicht mehr aber sie kann ihren Mitgliedern trotzdem sagen, was sie politisch für richtig und für falsch hält. Das ist ihr gutes demokratisches Recht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Der katholischen Kirche gehören in der größten österreichischen Stadt, in Wien, gerade noch ca 50% der Menschen an. Mit welcher Berechtigung will die Kirche aus dieser Postion heraus die restlichen 50% per Gesetz zwingen lassen ihren Moralpositionen zu folgen. Mit eben der gleichen Berechtigung könne demnächst, die stark wachsenden Muslime verlangen, den Genuß von Schweinefleisch zu verbieten. Die Kirche hat ihren alten Dünkel "staatstragend" zu sein noch immer nicht abgelegt. Mit der gleichen Berechtigung schließen Gewerkschaften Tarifverträge ab, die auch für Nichtmitglieder (meistens die Mehrheit der Betroffenen) verbindlich sind. Mit dem gleichen Recht fordern Greenpeace und WWF Tierschutzgesetze, die Bauen und Viehzüchter betreffen, die garkeine Mitglieder sind. Mit dem gleichen Recht darf sich jede Gruppierung in die Politik einmischen. Ich möchte mal sehen, wie Deutschland (bei Österreich weiß ich's nicht) aussähe, wenn sich hier nur Gruppierungen zur Politik äußern dürften, die mindestens die Mehrheit der Bevölkerung vertreten - die gibt es nämlich nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
maxinquaye Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Mit der gleichen Berechtigung? Nein, Greenpeace, die Gewerkschaften usw. fordern etwas, was sie rationalen, allgemein zugänglichen Argumenten stützen. Die kath. Kirche hingegen behauptet etwas, stellt Forderungen auf, und benutzt Begründungen die für einen sehr großen Teil der Bevölkerung (auch denen die von der Forderung betroffen sind) prinzipiell nicht nachvollziehbar ist. Hinzu kommt dass die kath. Kirche dann noch die Dreistigkeit hat, zu behaupten ihre Argumente wären der "rechten Vernunft" einsichtig. Mit einer solchen Vorgehensweise sabotiert man eine Gesellschaft, weil man Konsens, Diskurs verhindert. Die Kirche ist gegen eine staatliche Subventionierung von homosexuellen Lebenspartnerschaften in der Form wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das ist wohl etwas anderes, als jemandem den Sex zu verbieten, oder? Was wäre wenn die Kirche die Macht dazu hätte? Es ist gar nicht so lange her, dass homosexueller Sex strafbar war. Wie schätzt Du die Rolle der Kirche bei der Legalisierung von Homosexualität ein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Mit der gleichen Berechtigung? Nein, Greenpeace, die Gewerkschaften usw. fordern etwas, was sie rationalen, allgemein zugänglichen Argumenten stützen. Die kath. Kirche hingegen behauptet etwas, stellt Forderungen auf, und benutzt Begründungen die für einen sehr großen Teil der Bevölkerung (auch denen die von der Forderung betroffen sind) prinzipiell nicht nachvollziehbar ist. Hinzu kommt dass die kath. Kirche dann noch die Dreistigkeit hat, zu behaupten ihre Argumente wären der "rechten Vernunft" einsichtig. Mit einer solchen Vorgehensweise sabotiert man eine Gesellschaft, weil man Konsens, Diskurs verhindert. Achso, das ist ja höchstinteressant. Das Recht, etwas zu tun, hängt also nicht davon ab, ob es im Rahmen der juristischen Gesetze liegt, sondern ob ich mein Handeln von einem "sehr großen Teil der Bevölkerung" verstanden wird. Das ist nicht nur ausgesprochener Blödsinn, sondern auch in höchstem Maße gegen eine rechtstaatlich-demokratische Ordnung gewand. Die Kirche ist gegen eine staatliche Subventionierung von homosexuellen Lebenspartnerschaften in der Form wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe. Das ist wohl etwas anderes, als jemandem den Sex zu verbieten, oder? Was wäre wenn die Kirche die Macht dazu hätte? Was wäre, wenn unsere Bundeskanzlerin ein grünes Männlein vom Mars wäre? Das ist unerheblich - reine Mutmaßung. Es ist gar nicht so lange her, dass homosexueller Sex strafbar war. Wie schätzt Du die Rolle der Kirche bei der Legalisierung von Homosexualität ein? Keine Ahnung, sag mir wie die Kirche heute dazu steht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 (bearbeitet) Hast Du je irgendwo gelesen, dass der Vatikan mit einem Dokument die Abgeordneten mit den Worten "haben sie mit ja zu stimmen" dazu aufgerufen hat die Landreform in Brasilien zu unterstützen. Das müsste ich nachschauen. Nach meiner Kenntnis haben die südamerikanischen Bischofskonferenzen (mit ausdrücklicher Billigung bzw. Unterstützung des heilgen Vaters) eindeutige politische Forerungen formuliert (nach Deiner Logik war das nicht legitim). Nach Deiner Logik ist auch die Haltung des Heiligen Vaters in seiner Enzyklika, daß die Laien gesellschaftlich im christlichen Sinn wirken sollen, nicht legitim. Du forderst hier in beeindruckender Deutlichkeit, daß sich Christen aus der gesellschaftlichen bzw. politischen Debatte herauszuhalten haben. bearbeitet 11. Februar 2006 von ThomasBloemer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 11. Februar 2006 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 Sie will nicht, daß Gott beleidigt wird durch die körperliche Liebe eines Liebespaares, das nicht in seinen simplen Sexualplan paßt. Das ist so nicht richtig. Der Kirche geht es um die Veränderung des Menschenbildes, die hinter dieser gesellschaftlichen Entwicklung steht. Das hat mit einzelnen Handlungen erst mal gar nichts zu tun, sondern mit Werten. Es ist ja auch gar nichts dagegen einzuwenden, daß eine demokratische Gesellschaft ihr Wertesystem verändert, solange ein wentsprechender Konsens besteht. Viel einzuwenden habe ich dagegen gegen die von verschiedener Seite erhobene Forderung, die Kirche (und ich) hätte sich aus dieser Wertedebatte herauszuhalten. Wolfgang hat ja am Wiener Beispiel deutlich gemacht, daß eine Gruppe, die nicht die Mehrheit ausmacht, keine gesellschaftlichen Forderungen erheben darf. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 11. Februar 2006 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2006 (bearbeitet) Sie will nicht, daß Gott beleidigt wird durch die körperliche Liebe eines Liebespaares, das nicht in seinen simplen Sexualplan paßt. Das ist so nicht richtig. Der Kirche geht es um die Veränderung des Menschenbildes, die hinter dieser gesellschaftlichen Entwicklung steht. Das hat mit einzelnen Handlungen erst mal gar nichts zu tun, sondern mit Werten. Es ist ja auch gar nichts dagegen einzuwenden, daß eine demokratische Gesellschaft ihr Wertesystem verändert, solange ein wentsprechender Konsens besteht. Viel einzuwenden habe ich dagegen gegen die von verschiedener Seite erhobene Forderung, die Kirche (und ich) hätte sich aus dieser Wertedebatte herauszuhalten. Wolfgang hat ja am Wiener Beispiel deutlich gemacht, daß eine Gruppe, die nicht die Mehrheit ausmacht, keine gesellschaftlichen Forderungen erheben darf. Ich glaube, das ist nicht als echtes Verbot gemeint gewesen, sondern eher als moralische Forderung. Ich finde z.B., daß ich als Mitglied einer Gesellschaft, in der alle (auch die Kirchenmitglieder) die Großkirchen mitfinanzieren und in der die Kirche sich an öffentlichen Wertedebatten beteiligen darf, durchaus auch das formale Recht haben muß, in innerkirchlichen Dingen Foderungen aufzustellen. Aber ich tue das nicht, weil ich finde, das mir das als Atheistin einfach nicht zusteht. (Was mir hingegen zusteht, ist es, innerkirchliche Verhaltensweisen zu bewerten, das ist aber etwas anderes, als Forderungen zu stellen). Die Kirche darf natürlich sagen was sie will. Aber man kann trotzdem durchaus die Meinung vertreten, daß es nicht immer ehrenwert und angemessen ist, wenn die das tut. bearbeitet 11. Februar 2006 von Lissie Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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