platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 »Liebe und tu, was du willst!« Augustinus hat recht. Allerdings sollte man ihn richtig zitieren. Nicht, wie häufig: ama et fac quod vis, sondern: »Dílige et quod vis fac!« Amáre besagt: mögen, mit dem Gegensatz: odísse = hassen; dilígere heißt: hochschätzen anstatt neglégere = verachten. Dilige et quod vis fac sagt also: Schätze hoch, und was du dann tun willst, das tu! (Jörg Splett) Hallo Leute, hier beleuchtet Jörg Splett einen oft falsch verstandenen Satz von Augustinus. Man kann darüber jammern, daß dieser Satz immer wieder falsch übersetzt wird. Unter "hochschätzen" verstehe ich wiederum das Großdenken, und damit wird gesagt, daß der Mensch, wenn er seine ganzheitliche Würde, seine soziale Bindungen, seine Ehe, seine Kinder schätzen lernt, dann kann man gar nicht wollen, was an sich schlecht ist. Von daher ist es schon richtig zu sagen, wenn man "Ehrfurcht" und das schätzt, was einem umgibt, dann wird man es zu bewahren suchen. Das Problem ist leider immer dabei, daß vieles, was den "Anschein" des Guten trägt, eigentlich oft das gar nicht ist. Deshalb sprechen die Kirchenväter und vor allem Ignatius von Loyola vorne dran, daß man die Geister prüfen soll, woher sie denn kommen. Im ganzen gilt es weder einem Konservativismus zu verfallen, der übermäßig alle Formen der Sinnlichkeit als Sünde sieht, noch dem Geiste der Spaßgesellschaft zu verfallen, der im Letzen sinn-leer bleibt und den Familien ihre Wurzeln reißen will. Ich habe das ein wenig provokant formuliert, um deutlich zu machen, daß es nicht darum geht, etwas zu bewahren oder ändern zu wollen, sondern zu prüfen, ob etwas wirklich gut ist, oder nur den Anschein des Guten trägt. In der augustinischen Tradition ist meines Wissens nach in der Gewissenserfahrung Gott gegenwärtig, wobei das Gewissen ähnlich wie ein Fensterchen ist, wo das Licht des Guten ins Herz spricht, und damit Gott seine Heiligkeit offenbart. Ob nun Augustinus zu einem ausgereiften Gottesbeweis aus der sittlichen Erfahrung kommt, das kann ich so auf die Schnelle nicht sagen. Vielleicht weißt das jemand. Insgesamt aber zeigt sich das mittelalterliche und mystische Denken quer zu dem, was Zeitgeist und Spaßgesellschaft nahelegen, da es enger an Treue gebunden ist, zu der man in Symbolen zu denken sich gewöhnen muß. Untreue "kann", je nachdem worum es sich handelt, eher das Gegenteil dessen bedeuten, was Liebe ist. Wenn die Liebe also nicht "gut" ist, dann ist sie in Wirklichkeit keine Liebe, dann tue ich mir und anderen kurz oder langfristig einen Schaden an, mißachte meine Würde oder meine Sexualität, oder ich nehme eine andere Person gar nicht als Person sondern als Lustobjekt. Interessant ist der Spruch von Aristoteles, sinngemäß: Sich darüber zu streiten, ob Lust gut ist oder nicht, das macht keinen Sinn, denn Lust ist gut, wenn sie zum Guten führt, und schlecht, wenn sie zum schlechten führt. Damit entrückt die Idee des abstrakt Guten ins Ideell-Geistige. Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 "Gross denken" - was muss ich mir darunter vorstellen? Etwa sowas: Oder sowas: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Autor Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Lieber Stefan, ständig mußtest Du die Menschenswürde für ein Produkt des Denkens halten, da ein böser Meteorit das Leben der Menschen und damit auch die Würde zunichte machen könne. Eine Antwort hast Du von mir erhalten. Und anschließend hast Du Dich als Verfechter der Menschensrechte von Randgruppen gezeigt, womit gezeigt ist, daß unter dem dicken Panzer ein gütiges Herz steckt, und damit hast Du dich frei Karl Rahner als anonymen Christen erwiesen, weil Du Christus unbewußt in Deinem Herzen trägst. Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Mein Panzer ist nicht dick und mein Herz nicht gütig. Aber wenn ich ungewollt Deinen Gott in meinem Blutpumpmuskel trage, dann bete ihn bitte ganz schnell da raus. Der hat da nichts zu suchen. Was habe ich nur falsches gegessen, irgenwie muss er ja dahin gekommen sein? Und wer hat ihn derart schrumpfen lassen? So gross ist mein Herz ja auch nicht. Und überhaupt, was habt ihr für unfreundliche Götter, die sich einfach intravenös in wildfremde Menschen einschmuggeln? Habe ich letztes Weihnachten ausversehen einen Lebkuchen gegessen, der auf einer konsekrierten Oblate klebte? Hat das Auswirkungen auf meinen Cholesterinspiegel? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Autor Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Und oben drauf bist Du überhaupt nicht eitel. Dies meine ich nicht ironisch. Du willst nur nicht zugeben, daß die Würde sich nicht rationalistisch mit der Erkenntnisart ähnlich wie in der Mathematik und in der Physik erklären läßt, sondern vielmehr mit dem durch die Vernunft, die mit dem Herzen durchdrungen ist, bzw. durch das Herz, das mit der Vernunft ausgestattet ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Natürlich bin ich eitel. Eitelkeit ist der Grundstock der Würde. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Auch der Kannibale schätzt den Menschen am Höchsten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Armer Stefan! Jetzt musst du dir auch noch vorwerfen lassen, dass du ein verkappter Christ bist...... Tu was! Wehr dich! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cano Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Ich würde mich erst wehren, wenn mich jemand als verkappten Katholiken bezeichnet. Dann wäre nämlich der Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Corinna Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cano Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002 Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe gründen, Corinna. Mir sind die geistigen Ergüsse platons ebenfalls weitestgehend unverständlich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Juergen Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 (bearbeitet) ... bearbeitet 18. April 2003 von Juergen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Corinna Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Das witzige an solchen Halbsätzen ist, dass sie in abgefälschter Form weitergegeben werden. So enthielt eine Vorlage der Kurie an das II. Vatikanum eine nachträgliche Verurteilung für besagten, auch im Vatikan falsch kolportierten Halbsatz. Die Vorlage war aber rasch vom Tisch, als einer der anwesenden Theologen eine Wette anbot: "Wetten dass... Augustinus das nie (so) gesagt hat." Corinna Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Cano am 10:18 - 31.Oktober.2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe gründen, Corinna. Mir sind die geistigen Ergüsse platons ebenfalls weitestgehend unverständlich. ich mach in der gruppe dann auch gerne mit :-) wie war das noch mit dem alten ratschlag: wenn du wirklich was verstanden hast, dann geh hin und erkläre es deine alten großmutter, mit einfachen worten - versteht die es dann auch - dann - ja dann hast du es wirklich verstanden - grins gruß franz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Corinna Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Oestemer am 13:18 - 31.Oktober.2002Zitat von Cano am 10:18 - 31.Oktober.2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe gründen, Corinna. Mir sind die geistigen Ergüsse platons ebenfalls weitestgehend unverständlich. ich mach in der gruppe dann auch gerne mit :-) wie war das noch mit dem alten ratschlag: wenn du wirklich was verstanden hast, dann geh hin und erkläre es deine alten großmutter, mit einfachen worten - versteht die es dann auch - dann - ja dann hast du es wirklich verstanden - grins Ich warte noch ein bisschen, bis mich eine meiner Töchter zur Großmutter macht. (Geändert von Corinna um 15:37 - 31.Oktober.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Echo Romeo Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Klasse, damit haben wir das Motto für den nächsten Katholikentag: Quod vis fac. Auch die Traditionalisten werden beglückt sein, weil’s Latein ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von platon am 1:32 - 31.Oktober.2002 »Liebe und tu, was du willst!« Augustinus hat recht. Allerdings sollte man ihn richtig zitieren. Nicht, wie häufig: ama et fac quod vis, sondern: »Dílige et quod vis fac!« Amáre besagt: mögen, mit dem Gegensatz: odísse = hassen; dilígere heißt: hochschätzen anstatt neglégere = verachten. Dilige et quod vis fac sagt also: Schätze hoch, und was du dann tun willst, das tu! (Jörg Splett) Hallo Leute, hier beleuchtet Jörg Splett einen oft falsch verstandenen Satz von Augustinus. Man kann darüber jammern, daß dieser Satz immer wieder falsch übersetzt wird. Unter "hochschätzen" verstehe ich wiederum das Großdenken, und damit wird gesagt, daß der Mensch, wenn er seine ganzheitliche Würde, seine soziale Bindungen, seine Ehe, seine Kinder schätzen lernt, dann kann man gar nicht wollen, was an sich schlecht ist. Von daher ist es schon richtig zu sagen, wenn man "Ehrfurcht" und das schätzt, was einem umgibt, dann wird man es zu bewahren suchen. Das Problem ist leider immer dabei, daß vieles, was den "Anschein" des Guten trägt, eigentlich oft das gar nicht ist. Deshalb sprechen die Kirchenväter und vor allem Ignatius von Loyola vorne dran, daß man die Geister prüfen soll, woher sie denn kommen. Im ganzen gilt es weder einem Konservativismus zu verfallen, der übermäßig alle Formen der Sinnlichkeit als Sünde sieht, noch dem Geiste der Spaßgesellschaft zu verfallen, der im Letzen sinn-leer bleibt und den Familien ihre Wurzeln reißen will. Ich habe das ein wenig provokant formuliert, um deutlich zu machen, daß es nicht darum geht, etwas zu bewahren oder ändern zu wollen, sondern zu prüfen, ob etwas wirklich gut ist, oder nur den Anschein des Guten trägt. In der augustinischen Tradition ist meines Wissens nach in der Gewissenserfahrung Gott gegenwärtig, wobei das Gewissen ähnlich wie ein Fensterchen ist, wo das Licht des Guten ins Herz spricht, und damit Gott seine Heiligkeit offenbart. Ob nun Augustinus zu einem ausgereiften Gottesbeweis aus der sittlichen Erfahrung kommt, das kann ich so auf die Schnelle nicht sagen. Vielleicht weißt das jemand. Insgesamt aber zeigt sich das mittelalterliche und mystische Denken quer zu dem, was Zeitgeist und Spaßgesellschaft nahelegen, da es enger an Treue gebunden ist, zu der man in Symbolen zu denken sich gewöhnen muß. Untreue "kann", je nachdem worum es sich handelt, eher das Gegenteil dessen bedeuten, was Liebe ist. Wenn die Liebe also nicht "gut" ist, dann ist sie in Wirklichkeit keine Liebe, dann tue ich mir und anderen kurz oder langfristig einen Schaden an, mißachte meine Würde oder meine Sexualität, oder ich nehme eine andere Person gar nicht als Person sondern als Lustobjekt. Interessant ist der Spruch von Aristoteles, sinngemäß: Sich darüber zu streiten, ob Lust gut ist oder nicht, das macht keinen Sinn, denn Lust ist gut, wenn sie zum Guten führt, und schlecht, wenn sie zum schlechten führt. Damit entrückt die Idee des abstrakt Guten ins Ideell-Geistige. Grüße, Carlos Hallo Carlos, Jörg Splett benutzt eine gewisse Sprache, die erst nur nach langem Einfühlen und Lesen und Besprechen miteinander und untereinander verständlich wird. Sie ist hoch theoretisch;-)) Wenn man wie Du in dieser Sprache spricht, wird man von Anderen erstmal auch nicht verstanden. Sehe die Studenten in den ersten Vorlesungen. Die hören die Worte, aber die Studenten verstehen diese Worte erstmal nicht. gruss peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Autor Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von pmn am 15:46 - 31.Oktober.2002 Hallo Carlos, Jörg Splett benutzt eine gewisse Sprache, die erst nur nach langem Einfühlen und Lesen und Besprechen miteinander und untereinander verständlich wird. Sie ist hoch theoretisch;-)) Wenn man wie Du in dieser Sprache spricht, wird man von Anderen erstmal auch nicht verstanden. Sehe die Studenten in den ersten Vorlesungen. Die hören die Worte, aber die Studenten verstehen diese Worte erstmal nicht. gruss peter Hallo Peter, das kann ich Dir nur bestätigen. Mir ging es in der ersten Zeit nicht anders, und ich habe damals mächtig darüber geschimpft. Aber das hat sich mit der Zeit auch geändert. Er erzählte zu den philosophischen Gedanken viele anschauliche Beispiele, manchmal auf einer witzigen Art und brachte die Studenten zum lachen. Nur ich saß da in der letzten Reihe mit Tränen in den Augen, da ich gerade meine Glaubenskrise hatte und mir seine Philosophie sehr viel zusagte und mir die Übergröße Gottes über allen Verstand hinaus vor Augen führte. Woher kennst Du Splett? Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002 Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht liegt es daran, dass Splett sein grosses Vorbild ist. Kostprobe gefällig? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Autor Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Hallo Leute, wie schon jemand festgestellt hat, können Halbsätze zu Verschiedenem umgedeutet werden. Aber ungeachtet dessen, ob man den entsprechenden Philosoph richtig zitiert hat, sollte man vor allem die Frage stellen, ob man die Ideen des Philosophen teilt, und dabei welche Gedanken, denn in allem wird man immer Punkte finden, wo man der gleichen Meinung ist, und solche, wo man anderer Meinung ist. Nun, Augustinus zu zitieren und daraus die Rechtfertigung für alles Mögliche zu nehmen, für das, was man sich alles unter dem Begriff "Liebe" vorstellt, das ist unredlich. Und dies geschieht leider allzuoft. Den Spruch - falsch übersetzt - "Liebe und tue, was Du willst", kann man sogar dazu gebrauchen, mal die Sterbehilfe zu verurteilen und mal zu rechtfertigen. Was nun wirklich alles sagen kann, sagt zum Schluß überhaupt nichts. Vor allem ziehmt es sich nicht, Sätze von berühmten Leuten als philosophischer Beweis für irgendwas zu nehmen. Wenn man schon jemand zitiert, dann dazu, um ihn zu ehren. Den eigenen philosophischen Beweis, den sollte man mühselig durch eigene Argumentation erbringen, denn wenn es etwas in der Philosophie gibt, was nicht zählt, dann sind das Titel und Ehren. Deshalb wird der akademische Grad in philosophischen Büchern meist nicht erwähnt. Grüße, Carlos Traduttore, tradittore! (=Der Übersetzer, ein Verräter!) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Stefan am 21:11 - 31.Oktober.2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht liegt es daran, dass Splett sein grosses Vorbild ist. Kostprobe gefällig? Manches bei Carlos glaube ich schon zu verstehen, und es geht hier ja um Glauben. Splett finde ich noch relativ verständlich, ich habe schon Schlimmeres gelesen, vor allem von Theologen, dagegen erscheint manchmal selbst Hegel noch als leichtverständlicher Lesespaß. Das, worüber hinaus nicht Größeres gedacht werden kann - manchmal, manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass damit nur die menschliche Dummheit gemeint sein kann. Man verzeihe mir diesem Anfall von Bosheit. Oder, um Einstein zu zitieren: "Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind - die menschliche Dummheit und das Universum. Beim Universum bin ich mir nicht sicher." (aus dem Gedächtnis zitiert). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Oestemer am 13:18 - 31.Oktober.2002Zitat von Cano am 10:18 - 31.Oktober.2002 Zitat von Corinna am 10:13 - 31.Oktober.2002Ich weiss nicht woran es liegt, dass ich nichts, aber rein gar nichts an platons Postings verstehe. Kann mir jemand helfen? Vielleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe gründen, Corinna. Mir sind die geistigen Ergüsse platons ebenfalls weitestgehend unverständlich. ich mach in der gruppe dann auch gerne mit :-) wie war das noch mit dem alten ratschlag: wenn du wirklich was verstanden hast, dann geh hin und erkläre es deine alten großmutter, mit einfachen worten - versteht die es dann auch - dann - ja dann hast du es wirklich verstanden - grins gruß franz Warum ? Geht man davon aus, daß Großmütter immer besonders "einfach" denken? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 31. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Naja, wenigstens schein pmn den Carlos zu verstehen. Das ist doch schon ein Fortschritt, nicht? Lasst die beiden konversieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 31. Oktober 2002 Autor Melden Share Geschrieben 31. Oktober 2002 Zitat von Oestemer am 13:18 - 31.Oktober.2002 wie war das noch mit dem alten ratschlag: wenn du wirklich was verstanden hast, dann geh hin und erkläre es deine alten großmutter, mit einfachen worten - versteht die es dann auch - dann - ja dann hast du es wirklich verstanden - grins Lieber Franz-Josef, wenn ich mit meiner Mutter spreche, und sie ist keine Philosophin, dann kann ich ihr über bestimmte Grundanliegen des Glaubens reden, zum Kern der Sache kommen, und sie versteht mich sehr gut. Sie ist nicht philosophisch geschult. Nur kommt sie nicht auf die Idee, Spott zu treiben und dann gar keine Antwort zu geben, warum sie das so sieht, wie sie es sieht. Ich habe mich mit ihr sogar über die sehr dubiösen theologischen Thesen der Miterlöserschaft Mariens diskutieren können, wobei sie mir vorwarf, ich würde die Jungfrau nicht gebührend verehren, weil ich mich nicht besonders marienfromm zeige. Dann habe ich ihr in mehreren Gesprächen die Thesen erklärt, sie hat mich verstanden und gewann die gleiche Überzeugung wie ich. Damit habe ich (dann) gewonnen. Ehem... Klappt nicht immer... Mit anderen Worten kann ich mich sehr wohl sehr leicht verständigen, nur wenn es darum geht, einen theologischen Disput zu leisten, dann sollte man wenigstens mit Argumenten kommen anstatt sich auf die Autorität des Augustinus zu berufen. Niemand muß diskutieren, und niemand muß fragen. Demnach ist ein philosophischer oder theologischer Diskurs oder ein Forschen in bestimmten Fragen, stets Freiheitsakt. Denkfaulheit und gar keine Entscheidung in einer Entscheidungsfrage ist immer Freiheitsakt. (Denkfaulheit ist eines der Kennzeichen der heutigen Spaßgesellschaft, ganz im Gegensatz zu Epikur, der die Erfüllung der Lust und des Glücks in der Philosophie sah.) Carlos (Geändert von platon um 12:12 - 1.November.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 1. November 2002 Melden Share Geschrieben 1. November 2002 Zitat von platon am 20:54 - 31.Oktober.2002 Woher kennst Du Splett? Hallo Carlos, Vorlesungen in St. Georgen. Und mit den Glaubenskrisen in den ersten Semestern, ich vermute, das geht den meisten so. Man will Theologie lernen/studieren und bekommt erst mal vier Semester Philosophie. Das geht schon an die Substanz;-)) Und "Traduttore, tradittore! (=Der Übersetzer, ein Verräter!)" kenn ich von Pater Engel her. Hat das auch öfters gesagt. Grüße peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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