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Religionsfreiheit und kath. Kirche


Mariamante

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Im KKK findet sich die folgende erläuternde Passage:

 

„Außerhalb der Kirche kein Heil“

 

846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen? Positiv formuliert, besagt sie, daß alles Heil durch die Kirche, die sein Leib ist, von Christus dem Haupt herkommt:

 

„Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [das Konzil], daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei. Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der die Kirche ist, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat, hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten, bekräftigt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen“ (LG 14) (Vgl. dazu auch 161, 1257).

 

847 Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche, die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen:

 

Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht, kann das ewige Heil erlangen“ (LG 16) [Vgl. D5 3866–3872].

 

848 „Wenngleich Gott Menschen, die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen, auf Wegen, die er weiß, zum Glauben führen kann, ohne den es ‚unmöglich‘ ist, ihm ‚zu gefallen‘ (Hebr 11,6), so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft“ (AG 7) an alle Menschen (Vgl. dazu auch 1260).

 

Die Formulierung "ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen" ist, denke ich, ganz bewusst sehr allgemein gehalten, denn woran sollte diese Schuldfrage gemessen werden?

 

Um ein Beispiel zu nennen: Trägt ein Moslem, der in einer moslemischen Gesellschaft / Familie aufgewachsen ist und vom Christentum vielleicht nur Schattenseiten erzählt bekommt (oder sogar schlechte Erfahrungen mit Christen gemacht hat), Schuld in obigem Sinne?

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Im KKK findet sich die folgende erläuternde Passage:

 

„Außerhalb der Kirche kein Heil“

 

846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen? Positiv formuliert, besagt sie, daß alles Heil durch die Kirche, die sein Leib ist, von Christus dem Haupt herkommt:

 

„Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [das Konzil], daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei. Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der die Kirche ist, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat, hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten, bekräftigt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen“ (LG 14) (Vgl. dazu auch 161, 1257).

 

847 Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche, die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen:

 

Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht, kann das ewige Heil erlangen“ (LG 16) [Vgl. D5 3866–3872].

 

848 „Wenngleich Gott Menschen, die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen, auf Wegen, die er weiß, zum Glauben führen kann, ohne den es ‚unmöglich‘ ist, ihm ‚zu gefallen‘ (Hebr 11,6), so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft“ (AG 7) an alle Menschen (Vgl. dazu auch 1260).

 

Die Formulierung "ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen" ist, denke ich, ganz bewusst sehr allgemein gehalten, denn woran sollte diese Schuldfrage gemessen werden?

 

Um ein Beispiel zu nennen: Trägt ein Moslem, der in einer moslemischen Gesellschaft / Familie aufgewachsen ist und vom Christentum vielleicht nur Schattenseiten erzählt bekommt (oder sogar schlechte Erfahrungen mit Christen gemacht hat), Schuld in obigem Sinne?

Man kann auch mal ein Beispiel aus einer ganz anderen Perspektive nehmen: "Kennt" jemand die Kirche und Christus, der katholisch getauft wurde, dort aufgewachsen ist, sich nie auch nur mal 5 Minuten Gedanken über den Glauben gemacht hat und sein ganzes Leben halt den Glauben so hingenommen hat, wie er auch asl gegeben hingenommen hatte, daß er Fritz Mayer hiess?

 

Mit welcher Berechtigung sollte so ein Fritz Mayer eher gerettet werden, als ein Moslem, der sich bemüht hat, den wahren Glauben zu finden und der beim Islam gelandet ist?

 

Werner

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...

Mit welcher Berechtigung sollte so ein Fritz Mayer eher gerettet werden, als ein Moslem, der sich bemüht hat, den wahren Glauben zu finden und der beim Islam gelandet ist?

 

Werner

schuldlos wird man durch teilnahme an diesem forum.

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Um in das Reich Gottes zu gelangen, bedarf es einer persönlichen Entscheidung.

Ich glaube von ganzem Herzen, dass um in das Reich Gottes zu kommen, es allein der Gnade Gottes bedarf.

machst du es dir aber einfach, alles überläßt du anderen. B):lol::lol:

kein frommes reden? nur gottes liebe und nächstenliebe?

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Um in das Reich Gottes zu gelangen, bedarf es einer persönlichen Entscheidung.

Ich glaube von ganzem Herzen, dass um in das Reich Gottes zu kommen, es allein der Gnade Gottes bedarf.

machst du es dir aber einfach, alles überläßt du anderen. B):lol::lol:

kein frommes reden? nur gottes liebe und nächstenliebe?

Hm?

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Wie so häufig gibt es auf Fragen im Zusammenhang mit dem Christentum eine verwirrende Fülle unterschiedlichster Antworten, die sich oft genug auch gegenseitig ausschließen. Letztlich bleibt es da jedem selbst überlassen, was er davon glaubt oder nicht glaubt (alles zusammen kann man jedenfalls nicht glauben).

 

Sicher ist, dass sich die Antwort der Kirche auf diese Frage gewandelt hat. So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben. Uta Ranke-Heinemann nennt dies - mit einigem Recht - "Jack-the-Ripper-Theologie". Die heutige salomonische Antwort der Kirche lautet, dass dies dem Gewissen des Arztes überlassen bleibt, aber dass es eigentlich die Pflicht des Arztes sei, alle (!) Maßnahmen für eine Nottaufe zu treffen. Die meisten Ärzte allerdings weigern sich heutzutage aus Gewissensgründen, diese Operation durchzuführen, obwohl das Risiko, dass die Mutter stirbt, heute sehr viel geringer ist als früher. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Glauben bisweilen bizarre Blüten treibt, und dass sich das Gewissen der Ärzte gebessert hat - es ist unethisch, eine nicht absolut notwendige, aber gefährliche Operation durchzuführen.

 

Aber ein Fötus, der ungetauft stirbt, weil der Arzt sich weigert, die Mutter für eine Taufe aufzuschneiden, trägt sicher keine Schuld an seinem harten Schicksal, ungetauft zu sterben. Und da sich der Arzt darauf berufen wird, dass Gott ungerecht wäre, wenn er dem Fötus das Heil verweigert, ist das auch gängige Praxis unter katholischen Ärzten, ein atheistischer und/oder nichtkatholischer Arzt wird hier aber nicht einmal eine Gewissensentscheidung treffen müssen.

 

Die Schuldfrage jedenfalls ist dehnbar wie ein Gummiband. Wer nie von Christus gehört hat, den trifft sicher keine Schuld: Ablehnen kann man nur, was man kennt. Aber wie sieht es aus mit den Leuten, die das Christentum in den Atheismus "getrieben" hat? Da kann man sich aussuchen, ob derjenige Schuld hat oder nicht. Was natürlich bedeutet, dass derjenige es besser hat, der nie einem missionierenden Christen begegnet: Lebt er ein gutes Leben, bekommt er das Heil, hört er vom Christentum, ist sein Heil in Gefahr.

 

Positiv wäre es nur für diejenigen, die kein gutes Leben führen, denn die können dank christlicher Buße doch noch das Heil erlangen. Was natürlich schwere negative moralische Konsequenzen hat, weil es verdeutlicht, dass Glauben an Gott und Buße wichtiger ist, als ein gutes Leben zu führen. Buße und Glauben ist geradezu ein bequemer Ersatz für ein gutes Leben. Tu, was Du willst, wenn Du rechtzeitig vor dem Tode bereust, ist Dir das Heil gewiss. Schaffst Du es nicht rechtzeitig, zu bereuen, dann hast Du eben Pech gehabt. Keine sonderlich moralisch gehaltvolle Botschaft, so oder so ...

 

Gott mehr zu lieben als die Menschen jedenfalls ist keine Heilsbotschaft.

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So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben.
Die Taufe wirkt imho durch den Mutterleib durch- da braucht man nichts aufzuschneiden.Woher hast du denn diese Informationen? Eine Quellenangabe wäre gut- damit man nicht einer urban legend auf den Leim geht- könnte am Rosenmontag ja sein....
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Hm?
Kein Grund zur Beunruhigung- das war nur zynisch- sarkastisch gemeint.
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Um in das Reich Gottes zu gelangen, bedarf es einer persönlichen Entscheidung.

Ich glaube von ganzem Herzen, dass um in das Reich Gottes zu kommen, es allein der Gnade Gottes bedarf.

 

Das wäre dann aber zu einfach. Um in der Reich Gottes zu gelangen hilft nicht nur die Gnade sondern es muss immer der Glaubensakt vorausgehen. Jesus konnte nämlich nur dort Wunder wirken wo der Glaube vorhanden war. Ergo, erst der Glaube, dann das Reich Gottes. Nun könnte man einwenden der Glaube sei ein Gnadengeschenk Gottes an den Menschen. Das ist erstmal richtig, aber wie du hier im Forum vielfach feststellen kannst, die einen wollen glauben, die anderen wollen nicht glauben. Die einen wollen die Gnade, die andern wollen die Gnade nicht. Na da kann Gott dann auch nix mehr machen. Vorläufig jedenfalls!

 

Hi,

 

also ich möchte es nochmals etwas komplizierter machen: wäre es nicht auch denkbar, daß manche Menschen nicht den Glauben willensmässig ablehnen (sowas mags auch geben), sondern nicht glauben können (weil ihnen die Fähigkeit dazu fehlt)?

 

Ich meine: wir gehen so selbstverständlich davon aus, daß jeder glauben kann, wenn er nur will. Was aber, wenn dies gar nicht so stimmt, und manche Menschen diese prinzipielle Fähigkeit dazu gar nicht haben?

 

Was, wenn jemand glauben möchte, es aber nicht kann?

 

Was, wenn jemand meint, keine Gnade zu brauchen (vielleicht weil er denkt, daß prinzipiell dazu keine Erfordernis besteht: warum sollte er etwas haben wollen, von dem nur andere sagen, daß er es einfach braucht)?

 

Das Problem mit der Sichtweise des "Glaubensakts" ist, daß der Mensch etwas "machen" muß - das impliziert das Wort "Akt". Und damit stünde der Mensch am Drücker (er entscheidet letztendlich, wo er hinkommt: entscheidet er sich "richtig", wird er errettet, entscheidet er "falsch", hat er Pech) und die Gnade bekommt weniger Gewicht (sie ist gewissermaßen die Folge einer richtigen menschlichen Entscheidung bzw. kann nichts mehr bei einer falschen menschlichen Entscheidung ausrichten).

 

freundliche Grüße,

 

Olli

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So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben.
Die Taufe wirkt imho durch den Mutterleib durch- da braucht man nichts aufzuschneiden.Woher hast du denn diese Informationen? Eine Quellenangabe wäre gut- damit man nicht einer urban legend auf den Leim geht- könnte am Rosenmontag ja sein....

 

Quelle: Ranke-Heinemann, Uta: 2000, Eunuchen für das Himmelreich. Katholische Kirche und Sexualität., Heyne, München.

 

Und weil Ranke-Heinemann dies selbst nicht glauben konnte, hat sie sich es von einem katholischen Bischof bestätigen lassen ...

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So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben.
Die Taufe wirkt imho durch den Mutterleib durch- da braucht man nichts aufzuschneiden.Woher hast du denn diese Informationen? Eine Quellenangabe wäre gut- damit man nicht einer urban legend auf den Leim geht- könnte am Rosenmontag ja sein....

 

Quelle: Ranke-Heinemann, Uta: 2000, Eunuchen für das Himmelreich. Katholische Kirche und Sexualität., Heyne, München.

 

Und weil Ranke-Heinemann dies selbst nicht glauben konnte, hat sie sich es von einem katholischen Bischof bestätigen lassen ...

Von wem?

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Wie so häufig gibt es auf Fragen im Zusammenhang mit dem Christentum eine verwirrende Fülle unterschiedlichster Antworten, die sich oft genug auch gegenseitig ausschließen. Letztlich bleibt es da jedem selbst überlassen, was er davon glaubt oder nicht glaubt (alles zusammen kann man jedenfalls nicht glauben).

 

Sicher ist, dass sich die Antwort der Kirche auf diese Frage gewandelt hat. So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben. Uta Ranke-Heinemann nennt dies - mit einigem Recht - "Jack-the-Ripper-Theologie". Die heutige salomonische Antwort der Kirche lautet, dass dies dem Gewissen des Arztes überlassen bleibt, aber dass es eigentlich die Pflicht des Arztes sei, alle (!) Maßnahmen für eine Nottaufe zu treffen. Die meisten Ärzte allerdings weigern sich heutzutage aus Gewissensgründen, diese Operation durchzuführen, obwohl das Risiko, dass die Mutter stirbt, heute sehr viel geringer ist als früher. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Glauben bisweilen bizarre Blüten treibt, und dass sich das Gewissen der Ärzte gebessert hat - es ist unethisch, eine nicht absolut notwendige, aber gefährliche Operation durchzuführen.

 

Aber ein Fötus, der ungetauft stirbt, weil der Arzt sich weigert, die Mutter für eine Taufe aufzuschneiden, trägt sicher keine Schuld an seinem harten Schicksal, ungetauft zu sterben. Und da sich der Arzt darauf berufen wird, dass Gott ungerecht wäre, wenn er dem Fötus das Heil verweigert, ist das auch gängige Praxis unter katholischen Ärzten, ein atheistischer und/oder nichtkatholischer Arzt wird hier aber nicht einmal eine Gewissensentscheidung treffen müssen.

 

Die Schuldfrage jedenfalls ist dehnbar wie ein Gummiband. Wer nie von Christus gehört hat, den trifft sicher keine Schuld: Ablehnen kann man nur, was man kennt. Aber wie sieht es aus mit den Leuten, die das Christentum in den Atheismus "getrieben" hat? Da kann man sich aussuchen, ob derjenige Schuld hat oder nicht. Was natürlich bedeutet, dass derjenige es besser hat, der nie einem missionierenden Christen begegnet: Lebt er ein gutes Leben, bekommt er das Heil, hört er vom Christentum, ist sein Heil in Gefahr.

 

Positiv wäre es nur für diejenigen, die kein gutes Leben führen, denn die können dank christlicher Buße doch noch das Heil erlangen. Was natürlich schwere negative moralische Konsequenzen hat, weil es verdeutlicht, dass Glauben an Gott und Buße wichtiger ist, als ein gutes Leben zu führen. Buße und Glauben ist geradezu ein bequemer Ersatz für ein gutes Leben. Tu, was Du willst, wenn Du rechtzeitig vor dem Tode bereust, ist Dir das Heil gewiss. Schaffst Du es nicht rechtzeitig, zu bereuen, dann hast Du eben Pech gehabt. Keine sonderlich moralisch gehaltvolle Botschaft, so oder so ...

 

Gott mehr zu lieben als die Menschen jedenfalls ist keine Heilsbotschaft.

 

es währe nur schön würde endlich zgegeben daß der glaube verändert wurde dann könnte man als gläubiger katholik die konsequenzen auch klarer ziehen leider betätigen sich diverse kirchliche autoritäten da als nebelwerfer

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Gerlinde Blosche

Wie so häufig gibt es auf Fragen im Zusammenhang mit dem Christentum eine verwirrende Fülle unterschiedlichster Antworten, die sich oft genug auch gegenseitig ausschließen. Letztlich bleibt es da jedem selbst überlassen, was er davon glaubt oder nicht glaubt (alles zusammen kann man jedenfalls nicht glauben).

 

Sicher ist, dass sich die Antwort der Kirche auf diese Frage gewandelt hat. So wurde früher geglaubt, dass es ohne die christliche Taufe kein Heil gibt - das galt auch für Föten, die im Mutterleib ungetauft starben. Es war eine Pflicht für Ärzte, die Mutter aufzuschneiden, damit das Kind noch schnell getauft werden konnte, selbst wenn das für die Mutter lebensbedrohend war. Es ist unbekannt, wieviele Frauen durch diese Maßnahme starben. Uta Ranke-Heinemann nennt dies - mit einigem Recht - "Jack-the-Ripper-Theologie". Die heutige salomonische Antwort der Kirche lautet, dass dies dem Gewissen des Arztes überlassen bleibt, aber dass es eigentlich die Pflicht des Arztes sei, alle (!) Maßnahmen für eine Nottaufe zu treffen. Die meisten Ärzte allerdings weigern sich heutzutage aus Gewissensgründen, diese Operation durchzuführen, obwohl das Risiko, dass die Mutter stirbt, heute sehr viel geringer ist als früher. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Glauben bisweilen bizarre Blüten treibt, und dass sich das Gewissen der Ärzte gebessert hat - es ist unethisch, eine nicht absolut notwendige, aber gefährliche Operation durchzuführen.

 

Aber ein Fötus, der ungetauft stirbt, weil der Arzt sich weigert, die Mutter für eine Taufe aufzuschneiden, trägt sicher keine Schuld an seinem harten Schicksal, ungetauft zu sterben. Und da sich der Arzt darauf berufen wird, dass Gott ungerecht wäre, wenn er dem Fötus das Heil verweigert, ist das auch gängige Praxis unter katholischen Ärzten, ein atheistischer und/oder nichtkatholischer Arzt wird hier aber nicht einmal eine Gewissensentscheidung treffen müssen.

 

Die Schuldfrage jedenfalls ist dehnbar wie ein Gummiband. Wer nie von Christus gehört hat, den trifft sicher keine Schuld: Ablehnen kann man nur, was man kennt. Aber wie sieht es aus mit den Leuten, die das Christentum in den Atheismus "getrieben" hat? Da kann man sich aussuchen, ob derjenige Schuld hat oder nicht. Was natürlich bedeutet, dass derjenige es besser hat, der nie einem missionierenden Christen begegnet: Lebt er ein gutes Leben, bekommt er das Heil, hört er vom Christentum, ist sein Heil in Gefahr.

 

Positiv wäre es nur für diejenigen, die kein gutes Leben führen, denn die können dank christlicher Buße doch noch das Heil erlangen. Was natürlich schwere negative moralische Konsequenzen hat, weil es verdeutlicht, dass Glauben an Gott und Buße wichtiger ist, als ein gutes Leben zu führen. Buße und Glauben ist geradezu ein bequemer Ersatz für ein gutes Leben. Tu, was Du willst, wenn Du rechtzeitig vor dem Tode bereust, ist Dir das Heil gewiss. Schaffst Du es nicht rechtzeitig, zu bereuen, dann hast Du eben Pech gehabt. Keine sonderlich moralisch gehaltvolle Botschaft, so oder so ...

 

Gott mehr zu lieben als die Menschen jedenfalls ist keine Heilsbotschaft.

 

es währe nur schön würde endlich zgegeben daß der glaube verändert wurde dann könnte man als gläubiger katholik die konsequenzen auch klarer ziehen leider betätigen sich diverse kirchliche autoritäten da als nebelwerfer

Hallo Siri,

es gibt zu dieser Frage ein Heft der internationalen Theologenkommission unter dem Titel "Das Christentum und die Religionen" Nr.136 vom 30 Sept. 1996. Zu bestellen beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz

Kaiserstr. 163

53113 Bonn

 

Vielleicht ist es auch im Internet unter "Arbeitshilfen 136 , Das Christentum und die Religionen "zu finden (google)

Gruß Gerlinde

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danke für den hinweis, aber das bringt nichts was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen

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danke für den hinweis, aber das bringt nichts was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen

Zumindest nicht mit Deiner B)

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danke für den hinweis, aber das bringt nichts was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen

Zumindest nicht mit Deiner B)

 

Können wir uns nicht einigen, daß es objektiv wahr ist, daß die vorkonziliaren Päpste das Gegenteil verkündeten als das 2. Vatikanum und die nachfolgende Zeit?

 

Ich denke nur an den Antimodernismus und an Pius IX und Pius X.

 

Die Frage ist nur: Wie ist das zu bewerten? Legitimes Lehramt oder Neue Lehren?

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was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen
Wie bringt man eigentlich den Zwang an Gott zu glauben mit dem freien Willen sich für oder gegen Gott zu entscheiden in Einklang?

 

Davon mal ab: seit wann wird eigentlich dieser "Zwang zum Christ-sein" in der Kirche gelehrt?

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Hallo zusammen,

 

bin wieder neu hier im Forum und hab mir den Anfang des Threads mal kurz durchgelesen.

 

Ich mochte hier mal kurz eine Stelle nennen, von der ichmeine, dass sie vielleicht einen Anstoß bringt:

 

Hat nicht Jesus schon gesagt: "Wer nicht gegen mich ist ist für mich" ?

 

Sind damit nicht gerade all die Menschen gemeint, de keine gläubigen Christen sind.

 

Soweit ich das im Kopf habe, ging es bei dieser Stelle darum, dass Mensche, die nicht zu den Jüngern Jesu gehörten, geheilt haben.

 

Zudem gibt es doch auch die Stelle, wo Jesus so sagt, dass all dijenigen, die seinen Jüngenr etwas gutes tun nicht um ihren Lohn herumkommen. Ich meine hier wahren auch nichtgläubige gemeint, bin mir aber nicht sicher.

 

 

Stürzi

bearbeitet von Stürzi
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Franciscus non papa

danke für den hinweis, aber das bringt nichts was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen

Zumindest nicht mit Deiner B)

 

 

korrektur: das, was siri für die überlieferte lehre hält.

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Gerlinde Blosche

danke für den hinweis, aber das bringt nichts was nach dem vatikanumII zu dem thema erschienen ist nicht mit der überlieferten lehre in einklang zu bringen

Zumindest nicht mit Deiner B)

 

 

korrektur: das, was siri für die überlieferte lehre hält.

Lieber Siri,

in dem von mir angegebenen Heft "Das Christentum und die Religionen" sind auch die 2 Denklinien vor dem II. Vatikanum enthalten....Also versuch`s mal, es zu bekommen. Ich hab jetzt leider nicht die Zeit, Dir das Alles zu schreiben.

Gruß und Erfolg

Gerlinde

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