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Te Deum laudamus - dich, Gott, loben wir


Inge

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Liebe Katholiken, speziell die Kirchenmusiker unter euch,

 

der Chor, in dem mein Mann mitsingt, probt Dvorak "Te Deum" und "Messe in D-Dur" und führt dies nächstes Wochenende zur Feier seines zwanzigjährigen Bestehens auf. Man hätte dies gerne in einer katholischen Kirche getan, aber es war keine dazu bereit. Die Messe wäre in der Fastenzeit ja noch gegangen, aber nicht das Te Deum. Also findet das Ganze jetzt in evangelischen Kirchen statt.

 

Jetzt meine Frage: Was genau spricht dagegen, während der Fastenzeit das Te Deum aufzuführen? Nach meiner - vielleicht naiven - Vorstellung sollte es auch in der Fastenzeit möglich sein, Gott zu loben!

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Liebe Katholiken, speziell die Kirchenmusiker unter euch,

 

der Chor, in dem mein Mann mitsingt, probt Dvorak "Te Deum" und "Messe in D-Dur" und führt dies nächstes Wochenende zur Feier seines zwanzigjährigen Bestehens auf. Man hätte dies gerne in einer katholischen Kirche getan, aber es war keine dazu bereit. Die Messe wäre in der Fastenzeit ja noch gegangen, aber nicht das Te Deum. Also findet das Ganze jetzt in evangelischen Kirchen statt.

 

Jetzt meine Frage: Was genau spricht dagegen, während der Fastenzeit das Te Deum aufzuführen? Nach meiner - vielleicht naiven - Vorstellung sollte es auch in der Fastenzeit möglich sein, Gott zu loben!

 

Es ist einfach zu schön. Grüße, KAM

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Auf Gloria, Halleluja und Te Deum wird in der Fastenzeit verzichtet, um den geschlossenen Charakter als Bußzeit zu betonen. Was wäre am Osterjubel der Kirche schon Besonderes, wenn nicht durch die Fastenzeit hindurch das Triumphgejubel etwas gedämpft wäre?

 

Fazit: Gotteslob findet immer statt, im Blick auf das Leiden und Sterben Christi während der Fastenzeit aber in etwas verhaltener Form, die auch deutlich machen will, daß wir das Ziel des ewigen Jubelns noch nicht erreicht haben.

 

Natürlich verstehe ich, daß ein Chor gern singen möchte, aber gerade ein Kirchenchor sollte das Bewußtsein pflegen, daß die Kirchenmusik der Liturgie dient. Nicht nur das Te Deum, sondern auch eine festliche Messe paßt nicht wirklich in die Fastenzeit. Ich würde sagen, bei der Terminplanung war jemand am Werk, der keine Ahnung hat. Schade drum.

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Was wäre am Osterjubel der Kirche schon Besonderes, wenn nicht durch die Fastenzeit hindurch das Triumphgejubel etwas gedämpft wäre?

Ich würde das gerne verstehen. Der Osterjubel gilt speziell der Auferstehung des Herrn, aber das "Te Deum laudamus" ist ein ganz allgemeines Gotteslob. Ich finde es nicht überzeugend, dies in der Fastenzeit zu dämpfen. Gerade dann nicht.

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Ich würde sagen, bei der Terminplanung war jemand am Werk, der keine Ahnung hat. Schade drum.

Ich würde sagen, bei der Terminplanung war ein Religions- und Musiklehrer an einem katholischen Jesuitenkolleg am Werk.

 

Schade, dass du meine Frage gleich in Kritik an den Akteuren ummünzt.

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Ich würde sagen, bei der Terminplanung war jemand am Werk, der keine Ahnung hat. Schade drum.

Ich würde sagen, bei der Terminplanung war ein Religions- und Musiklehrer an einem katholischen Jesuitenkolleg am Werk.

 

Schade, dass du meine Frage gleich in Kritik an den Akteuren ummünzt.

Nicht gleich übelnehmen. Aber gerade jemand mit katholischem Background sollte die Liturgie und das, was geht oder nicht, kennen. Wenn ich so etwas einstudiere und einen Termin plane, muß ich doch darauf kommen, daß der 1. Fastensonntag der denkbar schlechteste Zeitpunkt ist. Wenn ein Jubiläum ansteht, würde man normalerweise vor den Aschermittwoch gehen oder auch nach Ostern singen (wobei ich die erste Variante vorziehen würde). Die Chormitglieder haben so leider darunter zu leiden und es entsteht unnötige Verstimmung, die bei rechtzeitiger Beachtung der liturgischen Gegebenheiten nicht aufgetreten wäre. Es gibt nun einmal eine liturgische Rangordnung, bei der konkurrierende liturgische Elemente nach einer bestimmten Reihenfolge zu behandeln sind. So verdrängt der Sonntag jeden Heiligen, die Karwoche jedes Hochfest etc. Das Jubiläum eines Chores ist für diesen allemal ein wichtiger Anlaß, den man aber getrost um ein paar Wochen verschieben könnte, um ihn dann auch in der entsprechenden Form feiern zu können. Wenn mein Geburtstag auf den Karfreitag fällt, nehme ich an diesem Tag natürlich Glückwünsche entgegen, gefeiert wird aber z.B. am Ostermontag.

 

(TomTom @ 28 Feb 2006, 13:58)

Was wäre am Osterjubel der Kirche schon Besonderes, wenn nicht durch die Fastenzeit hindurch das Triumphgejubel etwas gedämpft wäre?

 

Ich würde das gerne verstehen. Der Osterjubel gilt speziell der Auferstehung des Herrn, aber das "Te Deum laudamus" ist ein ganz allgemeines Gotteslob. Ich finde es nicht überzeugend, dies in der Fastenzeit zu dämpfen. Gerade dann nicht.

Doch, gerade dann. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nicht vollständig auseinanderzuklamüsern. Wer den Sohn sieht, sieht den Vater, wer den Sohn lobt, lobt den Vater und den Geist etc.

 

Die Fastenzeit ist eine Zeit der Einkehr und Besinnung. Das Te Deum als großer Lobhymnus ist in der liturgischen Tradition der Kirche das Merkmal von Hochfesten und Festen. Das widerspricht einer Zeit, in der - um die Vorbereitung auf Ostern zu unterstützen und den Blick darauf zu lenken, was Christus auf sich genommen hat, um uns zu erlösen - die Altäre ungeschmückt, die Farben gedämpft, der Gesang weniger triumphal sind und am Ende sogar die Kreuze und Bilder verhängt werden. Die ganze Liturgie soll die Bußgesinnung fördern, also die eigene Erlösungsbedürftigkeit bewußt machen und damit die Dankbarkeit für die Erlösung stärken. Und das ganze eben nicht nur eine Stunde Bußgottesdienst lang, sondern eine längere Zeit, die ja durch die Sonntage schon ein bißchen unterbrochen wird. Trotzdem sollen auch die Sonntage der gesamten Zeit entsprechen und sich von den anderen Sonntagen des Jahres unterscheiden, wie sich auch die Hochfeste und Feste von anderen Tagen unterscheiden, um den jeweils betrachteten Aspekt zu verdeutlichen. Damit werden die gerade nicht besonders betrachteten Aspekte nicht mißachtet, sondern die sind zu einer anderen Zeit besonders herausgehoben.

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Die Fastenzeit ist eine Zeit der Einkehr und Besinnung. Das Te Deum als großer Lobhymnus ist in der liturgischen Tradition der Kirche das Merkmal von Hochfesten und Festen. Das widerspricht einer Zeit, in der - um die Vorbereitung auf Ostern zu unterstützen und den Blick darauf zu lenken, was Christus auf sich genommen hat, um uns zu erlösen - die Altäre ungeschmückt, die Farben gedämpft, der Gesang weniger triumphal sind und am Ende sogar die Kreuze und Bilder verhängt werden. Die ganze Liturgie soll die Bußgesinnung fördern, also die eigene Erlösungsbedürftigkeit bewußt machen und damit die Dankbarkeit für die Erlösung stärken. Und das ganze eben nicht nur eine Stunde Bußgottesdienst lang, sondern eine längere Zeit, die ja durch die Sonntage schon ein bißchen unterbrochen wird. Trotzdem sollen auch die Sonntage der gesamten Zeit entsprechen und sich von den anderen Sonntagen des Jahres unterscheiden, wie sich auch die Hochfeste und Feste von anderen Tagen unterscheiden, um den jeweils betrachteten Aspekt zu verdeutlichen. Damit werden die gerade nicht besonders betrachteten Aspekte nicht mißachtet, sondern die sind zu einer anderen Zeit besonders herausgehoben.

 

Danke, das erklärt es ein bisschen.

bearbeitet von Inge
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Wäre das Ganze denn z. B. am 25. März möglich oder überlagert die Fastenzeit das Hochfest?

 

Werner

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Wäre das Ganze denn z. B. am 25. März möglich oder überlagert die Fastenzeit das Hochfest?

 

Werner

hab mal in Beuron geschaut, der Schott sieht ein Gloria vor, also geht das Hochfest vor.

Der 25. März fällt ja fast immer in die Fastenzeit.

 

Werner

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Wäre das Ganze denn z. B. am 25. März möglich oder überlagert die Fastenzeit das Hochfest?

hab mal in Beuron geschaut, der Schott sieht ein Gloria vor, also geht das Hochfest vor.

Der 25. März fällt ja fast immer in die Fastenzeit.

Maria Verkündigung wird nur von der Karwoche und der Osteroktav verdrängt. 2002 z.B. lag das Datum in der Karwoche und das Hochfest wurde am Montag nach dem Weißen Sonntag nachgefeiert. Weniger bedeutsame Feste entfallen dann einfach.

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Wir wissen also nun, wie das in Berlin-Brandenburg gehandhabt wird. Ich habe allerdings den Verdacht, dass die katholische Kirche hier - da in der Diaspora - einiges sehr viel strenger sieht als in überwiegend katholischen Regionen. Wie macht ihr das denn im Rheinland oder in Süddeutschland?

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Also ich kenne einige Menge Pfarreien, die in der Fastenzeit ihr Ewiges Gebet haben... der Abschluss ist mW immer mit Te Deum gewesen. In unserem Bistum wird auch in der Fastenzeit munter weitergefirmt... alles mit Te Deum.

 

Der einzige Punkt, der mir hier einfällt ist, dass das Te Deum in der Lesehore wegfällt.

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