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gleichwertigkeit der religionen


Matti

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hallo liebe forumsmitglieder,

 

vor kurzem (?) wurde am rande eines threads auch die grundsätzliche anerkennung der gleichwertigkeit anderer religionen durch die kath. kirche angesprochen.

 

wenn ich mich recht erinnere, wurde auch eine quelle angegeben (jürgen?). diese suche ich nun, könnt ihr mir hier bitte weiterhelfen.

 

danke

 

matti

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Hallo Matti,

 

es sollte mich wundern, wenn die katholische Kirche von ihrem *wir sind die einzig wahr-Gläubigen* abgekommen wäre. Ich kann mich dunkel erinnern, daß ich sowas vor einiger Zeit in den Nachrichten gelesen habe.

 

Aber da ist keine Religion besser als die andere: jede nimmt für sich in Anspruch, besser zu sein als alle anderen. Warum sonst sollte man sich (als zahlendes Mitglied) ausgerechnet IHR anschließen, wenn alle anderen gleichwertig sind? Unlogisch, oder?

 

Grüße,

Claudia

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Ein sehr interessantes Thema. Die Kirche tut sich sicherlich schwer damit, will andere Religionen anerkennen, kommt aber doch nicht darum herum dass nur Jesus allein die Antwort geliefert hat. Die Kirche scheint Angst vor Relativismus zu haben ("alles ist gleich" ), aber neben Relativismus und Absolutismus gibt es noch Alternativen.

 

Viele haben entdeckt, dass die Texte der Mystiker in den verschiedenen Religionen sich so gleich anhoeren, dass hier ein Kontaktpunkt zwischen den Religionen vorhanden sein muss. Viele sagen dann, dass die unterschiedlichen Religionen unterschiedliche Wege sind, die zum selben Gipfel fuehren. Willigis Jaeger hat u.a. diesen Standpunkt vertreten, und es ist einer der Gruende fuer das Redeverbot gegen ihn.

 

Christen tun sich mit diesem Thema viel schwerer als Buddhisten. Ich kenne einige Buddhisten und bin immer wieder ueberrascht, wieviel Respekt diese vor dem Christentum haben. Ich hoerte vor einem Jahr den Dalai Lama, und es war interessant, wie er immer wieder Leute auffordert in ihrer Religion zu bleiben anstatt zu meinen, es sei anderswo so viel besser.

 

Mein Ansatzpunkt ist der: Wir leben alle in derselben Wirklichkeit, und da ist es unwahrscheinlich, dass nicht ein Japaner dieselben Wahrheiten entdeckt wie ein Europaer. Genauso wie ein japanischer Physiker keine anderen Naturgesetze entdeckt als ein deutscher Physiker. Wenn Gott gegenwaertig ist, entdeckt das auch ein Japaner. Und drueckt diese Erfahrung moeglicherweise anders aus als wir.

 

max

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Zitat von Matti am 11:31 - 5.Januar.2003

vor kurzem (?) wurde am rande eines threads auch die grundsätzliche anerkennung der gleichwertigkeit anderer religionen durch die kath. kirche angesprochen.


 

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Kath. Kirche dies getan haben sollte.

"Vor kurzem" wurde diesen Bestrebungen einiger Vereine à la "Kirche von unten"... mit dem Dokument Dominus Iesus eindeutig eine Absage erteilt, auch wenn es dort vorrangig um das Verhältnis zu anderen christlichen Bekenntnissen ging. Auch das Vaticanum II widerspricht solchen Ansätzen.

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Natürlich fällt das einem Buddhisten leichter - der Buddhismus beruht ja auch auf der Möglichkeit der Selbsterlösung.

 

Dass sich der Unendliche Gott in Jesus von Nazareth in seiner ganzen Fülle geoffenbart hat, ist unumstößlich und nicht diskutabel. Wer das nicht glaubt, der irrt. Jeder hat das Recht zu irren.

 

Paz y bien,

Ralf

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Zitat von Ralf am 18:04 - 5.Januar.2003

Dass sich der Unendliche Gott in Jesus von Nazareth in seiner ganzen Fülle geoffenbart hat, ist unumstößlich und nicht diskutabel. Wer das nicht glaubt, der irrt.

 

Gesiggt.

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>Dass sich der Unendliche Gott in Jesus von Nazareth in seiner ganzen Fülle geoffenbart hat, ist unumstößlich und nicht diskutabel. <

 

naja, also von einer besonderen oder gar ganzen fülle zu sprechen, halte ich da doch für ein wenig übertrieben. wenn überhaupt, dann war jesus wohl einer der frühen offenbarungs-gehversuche gottes. er hat danach allerdings größeres zustande gebracht. und wird vielleicht noch grö0ßeres folgen lassen. warten wirs ab......

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Zitat von Ralf am 18:31 - 5.Januar.2003

Na endlich werde ich auch mal in den Olymp der Signatur-Lieferer aufgenommen. *stolz*

 


 

Es war Sprachlosigkeit, nicht Hochachtung, die mich dazu bewogen hat, Dich su "siggen". Alles was mir sonst darauf eingefallen ist, wäre hier in F&A zensiert worden.

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Zitat von Ralf am 18:04 - 5.Januar.2003

Natürlich fällt das einem Buddhisten leichter - der Buddhismus beruht ja auch auf der Möglichkeit der Selbsterlösung.


 

Niemand kann erlöst werden. Niemand kann sich selbst erlösen.

 

:gassho

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Viel zitiert ist der Text des 2ten vatikanischen Konzils "nostra aetate", der das Verhaeltnis der Kirche zu anderen Religionen beschreibt und ein sehr positives Bild gibt:

 

http://www.stjosef.at/konzil/NA.htm

 


Zitat von Ralf am 18:04 - 5.Januar.2003

Natürlich fällt das einem Buddhisten leichter - der Buddhismus beruht ja auch auf der Möglichkeit der Selbsterlösung.


 

Nicht nur. Die "Reine Land" Schule beruht auf der Erloesung furch Hilfe des Amida Buddha. Hier haben viele Aehnlichkeiten mit christlichen Ansaezten gesehen. Im Mahayana Buddhismus ist Selbsterloesung auch relativiert. Enomiya-Lasalle glaubte, dass fortgeschrittene Zenmeister eine Art Gottesglauben haben.

 

 


Dass sich der Unendliche Gott in Jesus von Nazareth in seiner ganzen Fülle geoffenbart hat, ist unumstößlich und nicht diskutabel. Wer das nicht glaubt, der irrt. Jeder hat das Recht zu irren.


 

Hier liegt denke ich die groesste Herausforderung fuer interreligioesen Dialog. Das das so ist, wie Du sagst, moechte ich nicht abstreiten. Aber was bedeutet das insgesamt? Schliesst es aus, dass Gott sich auch nicht in anderen Religionen offenbart hat? Vielleicht betonen Christen den personellen Aspekt, waehrend Buddhisten Gott als reines Sein betonen (und dies dann halt anders benennen)?

 

Ich faende es gerade einen "Beweis" fuer die Existenz Gottes, dass andere Religionen seine Gegenwart unabhaengig herausfinden. Umgekehrt, wenn Gott gegenwaertig ist, dann muss in allen Weltregionen irgendeiner mal ueber diese Tatsache gestolpert sein.

 

Fuer mich hat die Begegnung mit anderen Religionen die Moeglichkeit erst wieder plausibel gemacht, dass Gott exitiert. Und wie man sein Land erst schaetzt, wenn man im Ausland war, so schaetze ich auch die katholische Kirche durch den Kontakt mit anderen Religionen.

 

Gruss

 

Max

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hallo

 

erstmal vielen dank für eure antworten und dir max auch für das heraussuchen der fundstelle (diese meinte ich)

 

matti

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Zitat von Tso Wang am 19:23 - 5.Januar.2003


Zitat von Ralf am 18:04 - 5.Januar.2003

Natürlich fällt das einem Buddhisten leichter - der Buddhismus beruht ja auch auf der Möglichkeit der Selbsterlösung.


 

Niemand kann erlöst werden. Niemand kann sich selbst erlösen.

 

:gassho


 

Niemand kann Buddha werden. Niemand kann sich zum Buddha machen.

 

:gassho

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zu den Gladiatoren verschoben:

 

http://www.kath.de/cgi-bin/ikonboard/topic...&topic=1514

 

 

 

 

(Geändert von Lichtlein um 14:04 - 7.Januar.2003)

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Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Aus dem "Wir haben die Wahrheit, und wer nicht daran glaubt, der muss dran glauben" wird ein "Wir haben zwar die Wahrheit, aber wir dürfen niemanden mit Zwang dazu bekehren, wir müssen Toleranz gegenüber der Lüge zeigen". Diese Haltung ist
in sich widersprüchlich
.


Volker,

das, was Du hier als Haltung der Kirche behauptest, ist nicht die Haltung der katholischen Kirche. Sie ist der Lüge gegenüber nicht tolerant, sondern sie nennt sie beim Namen und verurteilt sie. Und die Kirche "muß" auch keine Toleranz zeigen - das ist einfach Quatsch.

 

Insofern ist der ganze folgende Sermon überflüssig - da er auf falschen Voraussetzungen beruht.

 

Lucia.

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Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Das bedeutet, dass man sich selbst sogar dazu zwingt, dagegen sprechende Evidenzen zu ignorieren und zu negieren, denn man hat sie bereits pauschal für die Zukunft als
Unwahrheit
oder
Irrtum
klassifiziert. Bei aller Höflichkeit, aber so eine Auffassung ist schlicht töricht und dumm,


 

Bei aller Höflichkeit: solche Sprüche sind schlicht beleidigend - selbst wenn die Thesen, aus denen sie hergeleitet werden, absurd sind.

 

Implicite bezeichnest Du hier die Kirche - die Gemeinschaft der Glaubenden - als einen Haufen von Heuchlern. Kannste machen: aber nicht in F&A, sondern nur bei den Gladiatoren.

 

Also bitte: Editier's oder kopier's zu den Gladis - so lasse ich das nicht stehen.

 

Gruß,

Lucia

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Zitat von Lichtlein am 12:21 - 6.Januar.2003


Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Das bedeutet, dass man sich selbst sogar dazu zwingt, dagegen sprechende Evidenzen zu ignorieren und zu negieren, denn man hat sie bereits pauschal für die Zukunft als
Unwahrheit
oder
Irrtum
klassifiziert. Bei aller Höflichkeit, aber so eine Auffassung ist schlicht töricht und dumm,


 

Bei aller Höflichkeit: solche Sprüche sind schlicht beleidigend - selbst wenn die Thesen, aus denen sie hergeleitet werden, absurd sind.

 

Implicite bezeichnest Du hier die Kirche - die Gemeinschaft der Glaubenden - als einen Haufen von Heuchlern. Kannste machen: aber nicht in F&A, sondern nur bei den Gladiatoren.

 

Also bitte: Editier's oder kopier's zu den Gladis - so lasse ich das nicht stehen.

 

Gruß,

Lucia

 

Hallo Lucia,

 

Volker bezeichnet hier eine Auffassung als töricht und dumm, nicht die Kirche. Wenn Du Dir diesen Schuh anziehen möchtest, ist das Dein Problem.

 

Gruß

Stefan

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scripsi quod scripsi.

 

Außerdem behauptet Volker, daß diese Auffassung die der Kirche sei. Wenn er nicht editiert, werde ich es tun - morgen.

 

(Geändert von Lichtlein um 12:50 - 6.Januar.2003)

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Ultra posse nemo obligatur.

 

Du hast selbst bestätigt, dass Volkers Ausführungen korrekt sind.

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Ich halte es schon für möglich, dass die anderen Religionen gleichwertig sind. Untereinander.

 

(War natürlich boshaft.)

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Gleichwertig wofür? Um ein "religiöses Empfinden" zu bekommen?

 

Ja.

 

Um Trost zu haben?

 

(eventuell) Ja.

 

Um der Wahrheit möglichst nahe zu kommen?

 

Nein.

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Ich denke es gibt (unwiderlegbare) Wahrheiten, die sich auf ewig nicht ändern werden (z.B. wir Menschen sind in unserem Wesenskern Geist und ewig) Das für wahr zu halten ist Entscheidungssache, ich möchte behaupten, dass man einen Schimmer davon sogar erfahren kann.

Wenn sich eine Gruppe von Menschen formal organisiert und sich ein Statut gibt, dann kann sie so etwas getrost auf ewig festschreiben. Dies ist nicht widerlegbar, also was kann passieren?

 

Daneben gibt es andere "Wahrheiten", z.B. "Jesus ist auferstanden". So etwas auf ewig festzuschreiben kann gefährlich sein, denn es könnte (da historisches Ereignis bzw. nicht)  irgendwann einmal nachprüfbar sein (durch irgendeinen blöden Zufall, man kann ja nie wissen) und sich als historisch falsch herausstellen. So ein "blöder Zufall" könnte das Turiner Grabtuch sein.

Da nun ein großer Teil des Glaubensgebäudes an der Übernatürlichkeit des Vorgangs "Auferstehung" festgemacht ist, kann man sich die Krise vorstellen, die hier geschehen kann (nach meiner Meinung noch wird).

Wie schon Volker geschrieben hat, sind es die "Sünden" der Alten, die heute ausgebadet werden müssen.  Die Jünger Jesu hätten auch ein ganz anderes Fundament und eine ganz andere Botschaft weitergeben können, eine, die nicht so durch Drohungen belastet ist, wie die von Paulus ("wer etwas anderes als Wahrheit verkündet, als das was ich sage, der sei verflucht" ).

 

(Geändert von Jesusfreund um 15:32 - 6.Januar.2003)

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Zitat von Lichtlein am 12:43 - 6.Januar.2003

scripsi quod scripsi.

 

Außerdem behauptet Volker, daß diese Auffassung die der Kirche sei. Wenn er nicht editiert, werde ich es tun - morgen.

 

(Geändert von Lichtlein um 12:50 - 6.Januar.2003)


 

Also das kapier ich nicht. Grad diskutieren wir das Problem mit dem Umgang von Kritik in der Kirche. Und dann werden kritische Worte wegeditiert in diesem Forum?

 

Was ist denn so gefaehrlich dran, wenn das stehenbleibt? Leute haben doch Hirn genug sich selbst ein Urteil bilden zu koennen? Tut mir leid, ich fand auch die Reaktion auf die harmlose Frage, was man als Wort Gottes zaehlen koennte, recht seltsam. Man kann auch Sachen reininterpretieren

 

Versteh ich nicht

 

Max

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Zitat von Ralf am 15:29 - 6.Januar.2003

Gleichwertig wofür?

 

Um der Wahrheit möglichst nahe zu kommen?

 

Nein.

 

 


 

Doch, eben grad darum. Wenn Menschen in den verschiedensten Weltteilen unabhaengig dasselbe herausfinden, dann ist das ein Hinweis, dass an einer Sache wirklich was dran ist.

 

Die Begegnung mit anderen Kulturen hat immer zum Wachstum beigetragen. Man stellt sich dem anderen und muss seine eigenen Traditionen hinterfragen. Wenn man dadurch einige Details beiseite legen muss, weil es vielleicht nicht stimmig ist, kommt dadurch der wahre Kern der Sache nur noch viel mehr zum Vorschein.

 

Das Zusammenwachsen der Welt ist eine Riesenchance, wenn man sie richtig nuetzt.

 

Gruss

 

max

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