Jump to content

gleichwertigkeit der religionen


Matti

Recommended Posts


Zitat von Lichtlein am 12:01 - 6.Januar.2003


Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Aus dem "Wir haben die Wahrheit, und wer nicht daran glaubt, der muss dran glauben" wird ein "Wir haben zwar die Wahrheit, aber wir dürfen niemanden mit Zwang dazu bekehren, wir müssen Toleranz gegenüber der Lüge zeigen". Diese Haltung ist
in sich widersprüchlich
.


Volker,

das, was Du hier als Haltung der Kirche behauptest, ist nicht die Haltung der katholischen Kirche. Sie ist der Lüge gegenüber nicht tolerant, sondern sie nennt sie beim Namen und verurteilt sie. Und die Kirche "muß" auch keine Toleranz zeigen - das ist einfach Quatsch.

 

Insofern ist der ganze folgende Sermon überflüssig - da er auf falschen Voraussetzungen beruht.

 

Lucia.


 

lucia,

 

wenn du der meinung bist, daß volkers darstellungen nicht die ofizielle lehre der kirche spiegeln, dann erwarte ich von dir, daß du jetzt bestätigst, daß die ofizielle meinung der kirche wie folgt lautet:

 

"wir wissen nicht genau, ob wir die wahrheit haben, daher halten wir andere religionen für möglicherweise gleichnah oder näher an der wahrheit als wir es sind. daher müssen wir andere religionen nicht tolerieren, sondern fördern und bestärken. "

 

das wäre nämlich das gegenteil von  volkers angeblich falscher darstellung, der ich mich im übrigen hundertprozentig anschließe.

 

der beweis, ob die kirche, wenn sie nicht zwangszivilisiert worden wäre, abtrünnige, andersgläubige, etc. genauso behandeln würde, wie es zur zeit tut, ist erst dann zu erbringen, wenn sie wieder autorität hat. (die hat sie allerdings nur innerhalb der eigenen reihen und da möchte ich sehen, was passiert, wenn ein pfarrer sagen würde "mir scheint der buddhismus genauso nah an der wahrheit wie das christentum." )

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Darum geht es hier gar nicht, liebe Lissie. Volker hat gelogen, wenn er behauptet, die Kiche bezeichne abweichende Meinugen als Lüge - eine Lüge ist immer bewußt, das heißt, die (erkannte) Wahrheit wird verleugnet.

 

Das unterstellt die Kirche niemandem. Selbst in Zeiten der Inquisuition wurde von Irrlehren und nicht von Lügen gesprochen.

 

Volker hat Mattis Frage zum Anlaß genommen, als Kritik verbrämte Lügen über die Kirche zu verbreiten und daraus Beildigungen gegen die Kirche und die Gläubigen zu konstruieren. Dies hat Lucia völlig zu Recht moniert.

 

Zudem geht Volker von einem falschen Toleranzbegriff aus. Toleranz heißt nämlich (gemäß der lateinischen Wurzel tolerare = ertragen) keinesfalls, daß der anderen Meinung grundsätzlich das Potential zugestanden wird, wahr zu sein. Vielmehr bedeutet Toleranz, die andere Meinung zu ertragen, auch wenn sie irrig ist, und dem Gegenüber das Recht auf Irrtum zuzugestehen.

 

Im übrigen hätte ich in diesem Zusammenhang ganz ernsthaft die Frage, wann die katholische Kirche jemals die Zulässigkeit oder gar Notwendigkeit von Zwangsbekehrungen gelehrt hat. Dabei geht es nicht darum, ob Zwangsbekehrungen stattgefunden haben, sondern ob es eine kirchliche Lehre gab, die das vorschrieb oder rechtfertigte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Lissie, lieber Volker,

 

da es offenbar zu schwer ist, die entsprechenden Texte selbst zu suchen oder nur durch Link anzuklicken: Das II. Vatikanische Konzil sagt folgendes (Konzilsbeschlüsse sind keine Dogmen, sondern können verändert werden. Da dies aber noch nicht geschehen ist, bleibt es offizielle Lehre der Kirche:

"Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt (...) Unablässig aber verkündet sie: Christus ist "der weg und die Wahrheit und das Leben" (Nostra Aetate 2)

 

also: Die Kirche sagt nicht, dass alles, was sie lehrt, objektiv wahr ist. Die absolute Wahrheit liegt nach katholischer (und meines Wissens nach allgemein christlicher) Auffassung bei Gott, kein Mensch kann von sich behaupten, er habe die ganze Wahrheit begriffen.

 

Gruß

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Aus dem "Wir haben die Wahrheit, und wer nicht daran glaubt, der muss dran glauben" wird ein "Wir haben zwar die Wahrheit, aber wir dürfen niemanden mit Zwang dazu bekehren, wir müssen Toleranz gegenüber der Lüge zeigen".

 

(Nachträglich verändert von mir auf Drängen von Lucia.)

 

 

(Geändert von Volker um 14:30 - 6.Januar.2003)


Volker,

Deine Lüge steht immer noch da. Die Kirche ist intolerant - ja - denn sie kennt die Wahrheit, und der ist sie verpflichtet, und die verkündet sie auch. Die Kirche toleriert die Lüge nicht! Wenn diese üble Verleumdung, daß die Kirche die Lüge toleriere, nicht verschwindet, verschwindet Dein posting. Ich bin nämlich auch sehr intolerant.

 

Lucia.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hmmm, Max,

 

das verstehe ich nicht ganz. Erklär mir doch mal, wie man als gläubiger Hindu bspw. der tatsache näher kommen soll, dass Jesus von Nazareth gestorben und auferstanden ist, er selbst die menschgewordene "zweite Person" der Trinität ist.

 

Paz y bien,

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Lucia,

 

Deine Sätze machen mich echt nachdenklich:

 

++Die Kirche ist intolerant - ja - denn sie kennt die Wahrheit, und der ist sie verpflichtet, und die verkündet sie auch.++

 

Du scheinst das, was die Kirche (wo auch immer) verkündet, für *die Wahrheit* zu halten... zudem scheint es für Dich okay zu sein, daß man *intolerant* ist, wenn man die Wahrheit kennt... das gibt mir zu denken.

 

++ Die Kirche toleriert die Lüge nicht! Wenn diese üble Verleumdung, daß die Kirche die Lüge toleriere, nicht verschwindet, verschwindet Dein posting. Ich bin nämlich auch sehr intolerant.++

 

Die Kirche selbst fördert die Lüge. Vielleicht nicht DIE, aber viele andere. Im vorletzten Spiegel war ein schöner langer Artikel darüber, wie die katholische Kirche ihre Priesterkinder *weglügt*.

 

Deine Kirche ist leider nicht so weiß, wie Du sie gern hättest, Lucia.

 

Viele Grüße,

Claudia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Claudia am 18:02 - 6.Januar.2003

 

++Die Kirche ist intolerant - ja - denn sie kennt die Wahrheit, und der ist sie verpflichtet, und die verkündet sie auch.++

 

Du scheinst das, was die Kirche (wo auch immer) verkündet, für *die Wahrheit* zu halten... zudem scheint es für Dich okay zu sein, daß man *intolerant* ist, wenn man die Wahrheit kennt... das gibt mir zu denken.

Claudia,

es ging um Glaubensgrundlagen. Und ich halte die Glaubensgrundlagen, die die Kirche verkündet, für wahr. Wo auch immer und wann auch immer.

 

Toleranz halte ich für eine üble Untugend. "Die Kunst des Wegschauens" - wenn der Nachbar seine Kinder mißhandelt - die "Freundin" ihre Freundin verleumdet (üble Nachrede nennt man sowas) - der Junge im Supermarkt mal eben was einsteckt. Bist Du da tolerant?

 


++ Die Kirche toleriert die Lüge nicht! Wenn diese üble Verleumdung, daß die Kirche die Lüge toleriere, nicht verschwindet, verschwindet Dein posting. Ich bin nämlich auch sehr intolerant.++
 
Die Kirche selbst fördert die Lüge. Vielleicht nicht DIE, aber viele andere. Im vorletzten Spiegel war ein schöner langer Artikel darüber, wie die katholische Kirche ihre Priesterkinder *weglügt*.
 
Deine Kirche ist leider nicht so weiß, wie Du sie gern hättest, Lucia.


Auch ich bin Kirche, Claudia. Die Kirche ist die Gemeinschaft derer, die an Gott glauben - ein Haufen Menschen eben. Und die haben Fehler, und die machen Fehler, ich nehme mich da nicht aus. Das Vertuschen von Fehlern ist ein weiterer Fehler, den Menschen nur zu gerne machen - aber daraus zu basteln, daß die Kirche "die Lüge fördert" ist ja doch ein starkes Stück.

 

Übrigens geht es bei den "Wahrheiten" der Priesterkinder nicht um Glaubensgrundlagen - der Zölibat ist keine!

 

Und wenn Dich das Thema weiter interessiert - bitte nicht hier - dann mach doch einen neuen Thread auf.

 

Danke,

Lucia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Lichtlein am 18:30 - 6.Januar.2003[brToleranz halte ich für eine üble Untugend. "Die Kunst des Wegschauens" - wenn der Nachbar seine Kinder mißhandelt - die "Freundin" ihre Freundin verleumdet (üble Nachrede nennt man sowas) - der Junge im Supermarkt mal eben was einsteckt. Bist Du da tolerant?


 

Hallo Lichtlein,

Bitte verwechsele Toleranz nicht mit Gleichgültigkeit. Wegschauen ist Gleichgültigkeit oder mangelnde Zivilcourage. Nur so als (nicht böse gemeinter) Hinweis.

(Wir sind doch schließlich alle Buddhas, hihihi)

 

:gassho

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tso Wang,

doch, für mich hat "Toleranz" eine Menge von Gleichgültig-Sein. "Leben und leben lassen" - selbst wenn der andere dabei drauf geht. Toleranz ist ein ziemlich schwammiger Begriff (über den ich mit Stefan und Charlene auch schon längere Diskussionen hatte), bei dem für mich die negativen Aspekte überwiegen - auch wenn das Wort meist mit positiver Belegung verwendet wird.

 

Gruß,

Lucia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Volker am 11:52 - 6.Januar.2003

Aus dem "Wir haben die Wahrheit, und wer nicht daran glaubt, der muss dran glauben" wird ein "Wir haben zwar die Wahrheit, aber wir dürfen niemanden mit Zwang dazu bekehren, wir müssen Toleranz gegenüber der
abweichenden, falschen Auffassungen
zeigen".


Volker,

Du beschreibst die Haltung der Kirche immer noch falsch. Soll ich Dir sagen, was richtig ist? Du weißt es offensichtlich nicht!

 

DAS ist die Position der Kirche:

 

"Wir wissen zwar von der Wahrheit (die ist Gott; Jesus sagt: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und Jesu ist Gott), aber wir dürfen niemanden mit Zwang dazu bekehren, wir müssen Liebe gegenüber den Menschen mit abweichenden, falschen Auffassungen zeigen, die abweichenden, falschen Auffassungen hingegen verurteilen wir mit aller Schärfe."

 

Hättest Du diese korrekte Position der Kirche wiedergegeben, wäre der von Dir konstruierte Widerspruch gar nicht erst entstanden. Ich wiederhole: die Kirche ist anderen Glaubensüberzeugung gegenüber nicht tolerant, denn sie kann es gar nicht sein.

 

Lucia.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Lichtlein am 18:30 - 6.Januar.2003

 

++Die Kirche ist intolerant - ja - denn sie kennt die Wahrheit, und der ist sie verpflichtet, und die verkündet sie auch.++

 

Toleranz halte ich für eine üble Untugend. "Die Kunst des Wegschauens" - wenn der Nachbar seine Kinder mißhandelt - die "Freundin" ihre Freundin verleumdet (üble Nachrede nennt man sowas) - der Junge im Supermarkt mal eben was einsteckt. Bist Du da tolerant?

 


 

 

 

Bei Unrecht stillschweigen hat doch  nichts mit Toleranz zu tun! Toleranz ist Respekt fuer den anderen, Offenheit fuer das Andere, versuchen dieses zu verstehen, und das was am anderen richtig ist anzuerkennen.

 

Zu meinen, man habe die Wahrheit und koenne dann mit Gott auf seiner Seite alle Unwahrheit bekaempfen, ohne den anderen tolerieren zu muessen, das ist Hochmut, der ganz und gar unchristlich ist. Wieviel hat solch Hochmut schon angerichtet in der Welt!

 

Wie oft hat die Kirche mit dieser Einstellung (Galileo als dummes Beispiel) Andersdenkende verfolgt, einfach "weil wir ja im recht sind"? Und wie sehr hat das im Nachhinein ihrer Glaubwuerdigkeit geschadet? Ich finde diese Einstellung problematisch.

 

Anstatt Meinungen anderer einfach wegzueditieren, waere es viel interessanter, wenn Du erklaerst, was Du stattdessen denkst. Das waere ein Auseinandersetzen mit kritischen Argumenten, und da haetten wir vielleicht was lernen koennen.

 

max

 

(Geändert von Max um 20:46 - 6.Januar.2003)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Ralf am 17:27 - 6.Januar.2003

Hmmm, Max,

 

das verstehe ich nicht ganz. Erklär mir doch mal, wie man als gläubiger Hindu bspw. der tatsache näher kommen soll, dass Jesus von Nazareth gestorben und auferstanden ist, er selbst die menschgewordene "zweite Person" der Trinität ist.

 

Paz y bien,

Ralf

 


 

Hallo Ralf,

 

da kann ich am besten das von oben wiederholen (ist vielleicht etwas untergegangen):

 


Dass sich der Unendliche Gott in Jesus von Nazareth in seiner ganzen Fülle geoffenbart hat, ist unumstößlich und nicht diskutabel. Wer das nicht glaubt, der irrt. Jeder hat das Recht zu irren.


 

Hier liegt denke ich die groesste Herausforderung fuer interreligioesen Dialog. Das das so ist, wie Du sagst, moechte ich nicht abstreiten. Aber was bedeutet das insgesamt? Schliesst es aus, dass Gott sich auch nicht in anderen Religionen offenbart hat? Vielleicht betonen Christen den personellen Aspekt, waehrend Buddhisten Gott als reines Sein betonen (und dies dann halt anders benennen)?

 

Ich faende es gerade einen "Beweis" fuer die Existenz Gottes, dass andere Religionen seine Gegenwart unabhaengig herausfinden. Umgekehrt, wenn keine andere Religion entdeckte, dass Gott gegenwaertig ist, dann wirft das Zweifel auf.

 

Ich finde aber dass gerade weil christlich-mystische Texte und andere mystische Texte so aehnlich sind, dass diese irgendwie dieselbe (Gottes-)erfahrung gemacht haben muessen. Ein Buddhist kann das dann nur in den ihm bekannten Vokabular in Worte fassen. Ob's stimmt oder nicht, ich nehm's als Arbeitshypothese.

 

Nimm das Tao Te Ching und ersetze das Wort Tao durch Gott und es wird wie ein christlich-mystischer Text klingen. (Da gibt's in der Literatur viele andere Vergleiche).

 

Gruss

 

max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Lucia,

 

>es ging um Glaubensgrundlagen. Und ich halte die Glaubensgrundlagen, die die Kirche verkündet, für wahr. Wo auch immer und wann auch immer.<

 

Welche genau sind das?

Bitte benenne sie. Deutlich, wörtlich, ohne Umschweife.

 

>Auch ich bin Kirche, Claudia. Die Kirche ist die Gemeinschaft derer, die an Gott glauben - ein Haufen Menschen eben. Und die haben Fehler, und die machen Fehler, ich nehme mich da nicht aus. Das Vertuschen von Fehlern ist ein weiterer Fehler, den Menschen nur zu gerne machen - aber daraus zu basteln, daß die Kirche "die Lüge fördert" ist ja doch ein starkes Stück.<

 

Daraus aber abzuleiten, daß sie *die Wahrheit* verkündet, ist dasselbe *starke Stück*, nur andersrum.

 

>Übrigens geht es bei den "Wahrheiten" der Priesterkinder nicht um Glaubensgrundlagen - der Zölibat ist keine!<

 

Nein, eine Praxis Deiner Kirche.

 

>Und wenn Dich das Thema weiter interessiert - bitte nicht hier - dann mach doch einen neuen Thread auf.<

 

Laß uns erstmal die anderen weiter verfolgen... *schwitz*...;)

 

Viele Grüße,

Claudia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Lichtlein am 19:55 - 6.Januar.2003

Hallo Tso Wang,

doch, für mich hat "Toleranz" eine Menge von Gleichgültig-Sein. "Leben und leben lassen" - selbst wenn der andere dabei drauf geht. Toleranz ist ein ziemlich schwammiger Begriff (über den ich mit Stefan und Charlene auch schon längere Diskussionen hatte), bei dem für mich die negativen Aspekte überwiegen - auch wenn das Wort meist mit positiver Belegung verwendet wird.

 

Gruß,

Lucia


 

Ich habe eben ein bisschen gegoogelt. Anscheinend benutzt sogar der Papst das Wort Toleranz  - und zwar in einem durchaus positiven Sinn.

 

Das nur mal so nebenbei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Ralf,

 

Erklär mir doch mal, wie man als gläubiger Hindu bspw. der tatsache näher kommen soll, dass Jesus von Nazareth gestorben und auferstanden ist, er selbst die menschgewordene "zweite Person" der Trinität ist.

 

Für einen Hindu ist das kein Problem: Er kann Jesus als eine der vielen Inkarnationen des Gottes Vishnu ansehen. Dann wäre er "auferstanden", d.h. zu den Göttern zurückgekehrt. Dieser "christliche" Hindu wäre aber nach wie vor Hindu, denn der springende Punkt liegt in der Einzigkeit Gottes und der Einzigartigkeit der Menschwerdung Jesu.

 

Gruß und Segen

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Lucia, lieber Stefan,

 

das Wort "Toleranz" ist meines Wissens in seiner Bedeutung von der Kirche nicht offiziell definiert. Grundsätzlich heißt Toleranz für mich, eine andere Meinung zu dulden (Wortbedeutung), ohne sie richtig zu finden. Dies schließt nicht aus, dass man einander versucht, zu überzeugen (d.h. auch Mission) und auch, dass es heftige Diskussionen gibt (wenn ich hier die Position eines anderen Teilnehmers angreife, heißt das nicht, dass ich ihm abspreche, dass er Gründe für seine Auffassung hat).

 

"Wegschauen" hat nichts mit Toleranz zu tun, sondern wird von der Kirche als Relativismus bezeichnet und abgelehnt.

 

Gruß und Segen,

 

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Stefan am 20:58 - 6.Januar.2003

Anscheinend benutzt sogar der Papst das Wort Toleranz  - und zwar in einem durchaus positiven Sinn.

In welcher Sprache?

 

Warum ich frage?

"sensible" (englisch) ist ganz was anderes als "sensibel" (deutsch). Gleiches Wort - andere Sprache - anderer Sinngehalt.

 

Muß nicht, kann aber.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Claudia,

 

abgesehen davon, dass Du zwischen Lehre und Praxis der Kirche unterscheiden solltest: Der Spiegel ist in Bezug auf die katholische Kirche nach eigenen (!) Aussagen nicht objektiv:

-- Bereits 1993 rief der verstorbene Herausgeber Rudolf Augstein zu einem "Kulturkampf" gegen den Papst auf.

-- Derselbe bekannte sich einige Jahre später in einem Leitartikel dazu, gegenüber der Kirche keine objektive Haltung einzunehmen. Er begründete es damit, dass er "intolerant gegenüber der Intoleranz" sei.

-- der Weihnachtsartikel "Der leere Thron" dürfte darauf hinweisen, dass die Redaktion gewillt ist, Augsteins Kurs fortzusetzen (Darüber sind ausnahmsweise Volker und ich einig, siehe hier

 

Gruß

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Claudia am 20:41 - 6.Januar.2003

 

>es ging um Glaubensgrundlagen. Und ich halte die Glaubensgrundlagen, die die Kirche verkündet, für wahr. Wo auch immer und wann auch immer.<

 

Welche genau sind das?

Bitte benenne sie. Deutlich, wörtlich, ohne Umschweife.


Aber gern, Claudia.

 

Das Apostolische Glaubensbekenntnis

 

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde.

 

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,

unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

 

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige katholische  Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben.

 

Amen.

 

Es gibt noch eine ausführlichere Version; hier.

 


Daraus aber abzuleiten, daß sie *die Wahrheit* verkündet, ist dasselbe *starke Stück*, nur andersrum.

Woraus habe ich das abgeleitet? Hier doch wohl gar nicht. Die Kirche verkündet Jesus, den vom Tod auferstandenen Christus. ER ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Ebenfalls viele Grüße,

Lucia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Lichtlein am 22:44 - 6.Januar.2003

In welcher Sprache?

 

Ich habe nur aus Spass bei google "papst toleranz" als Suchbegriff eingegeben. Das waren dann so Meldungen wie "Papst lobt Toleranz in xyz". Das war jetzt wirklich nur "nebenbei erwähnt".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo MartinO:

 

Ja, das Problem kenne ich. Es entsteht u.a. auch durch christliche Theologen gefördert dann, wenn man um einens "lieben" Dialogs willen die Trinitöät als Kern(!) der christlichen Gottesoffenbarung außen vor lässt.

 

Hallo Max,

 

nun, die Kirche sieht es natürlich als gegeben an, dass sich Gott auch stückweise in anderen Religionen offenbart. Wenn alles Gute von Gott stammt, kann es ja nicht anders sein. Allerdings liegt die Betonung auf stückweise, andere Religionen und Traditionen werden als Hinführung zum Evangelium betrachtet. In Nostra Aetate findest Du es eigentlich gut ausgedrückt.

 

Daher auch meine Kritik an Zen-kursen. An und für sich habe ich nichts dagegen, nur müssen sie auf Christus verweisen. Tun sie das nicht, verfehlen sie den Kern. Vielleicht muss ich aber meine eigene Meinung nochmal überdenken, ich habe mir da noch kein vorerst abschließendes Urteil gebildet. Eine Kritik aber bleibt: die Abwesenheit von Kursen zur Einführung ins Jesusgebet halte ich für ziemlich armselig - davon ganz abgesehen auch ein Schlag ins Gesicht der Ostkirchen, wenn man buddhistische Traditionen aufnimmt, die orthodoxen jedoch links liegen lässt.

 

Paz y bien,

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Ralf am 8:44 - 7.Januar.2003

Eine Kritik aber bleibt: die Abwesenheit von Kursen zur Einführung ins Jesusgebet halte ich für ziemlich armselig

Diese Kritik kannst Du aufgeben :-)

 

Kurs: Einführung in das Jesusgebet (Abtei Münsterschwarzach)

 

Retraite mit Einführung in das Jesusgebet (Haus der Stille in Grumbach bei Dresden)

 

Kontemplative Exerzitien - Eine Einführung in das Jesusgebet und die kontemplative Gebetshaltung (Diözese Linz)

 

Einführung in das Jesusgebet (Bildungshaus Kloster Jakobsberg)

 

Einübung ins Jesusgebet (Schloß Altenburg)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

und weiter geht's:

 

Kontemplative Exerzitien im Alltag   "Nach dem Buch von P. Franz Jalics SJ wollen wir als Gruppe und im persönlichen Üben zehn Monate lang einen Weg der Einübung in die kontemplative Lebenshaltung und ins Jesusgebet gehen" (Erzdiözese Salzburg, Seelsorgeamt)

 

Kontemplative Exerzitien, Einübung in das Jesusgebet (Haus Tannenried im Harz)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So, und nun noch Literatur und ein Link:

 

Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien, Eine Einführung in die kontemplative Lebenshaltung und in das Jesusgebet, 2001, ISBN 3429015766, € 19,50, antiquarisch bei http://www.zvab.com ab € 10,00

 

Emmanuel Jungclaussen (Hrsg.): Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers, 2000,  ISBN 3-451-04947-3, € 9,90.

Sicher gibt's noch mehr zum Thema - aber das sind die zwei Bücher, die ich gelesen habe und die ich empfehlen mag.

 

 

Interessant übrigens noch zum Thema "Begegnung zwischen westlicher und östlicher Spiritualität" die Berichte über den Intermonastischen Dialog - spannend zu lesen, wie deutsche Benediktiner ein japanisches Zen-Kloster erleben. Und umgekehrt :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...