soames Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Ist ein Nachfolger durch diesen Verzicht gehindert, den Titel wieder zu führen, oder ist das nur Privatgeschmack eines einzelnen Amtsträgers, wie er sich die Titel zusammenstellt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 3. März 2006 Autor Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Seit wann ist die griechische Kirche monophysitisch?Die monophysitischen Kirchen sind: die Koptische Kirche, vorwiegend in Ägypten, die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Armenische Apostolische Kirche und die Malankara Orthodox-Syrische Kirche von Indien Aber Explorer wollte glaube ich darauf hinaus, daß es 3 Patriarchen in Jerusalem gibt: den lateinischen den griechischen und den armenischen. Dabei müsste man mal klären, wer von den dreien welche Funktion hat, die keiner der beiden anderen erfüllen kann. Ich fänd's jedenfalls gut, wenn nicht nur das Patriarchensystem mal reorganisiert werden würden (das ich nach wie vor für das ideale halte) sondern im gleichen Zug überhaupt die Frage nach der überlappenden Jurisdiktion geklärt wird. Es ist ziemlich traurig, wenn wir für Deutschland innerhalb der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche 129 römische (incl. emeritierter und Weih~), 1 altkatholischen, 2 anglikanische und einige Orthodoxe Zuständigkeiten haben, weil sich die Herren nicht einigen können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Seit wann ist die griechische Kirche monophysitisch?Die monophysitischen Kirchen sind: die Koptische Kirche, vorwiegend in Ägypten, die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Armenische Apostolische Kirche und die Malankara Orthodox-Syrische Kirche von Indien Wobei die sog. "Monophysiten" anscheinend seit 1990 wieder ein gemeinsames Bekenntnis mit den Griechen haben. Ich habe das vor zwei Jahren auf einer syrisch-orthodoxen Seite gelesen, finde seitdem aber nicht sehr viel dazu. Wenn da irgendwer hier was näheres weiß, bin ich ihm dankbar, wenn er es kundtut Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Da wird sich.nichts ändern, jeder ist auf dem gebiet fdür seine Gläubigen zuständig . daher gibt es nun mal in Jerusalem einen lateinischen Patriarchen für die katholiken, einen griechischen für die griechischen schismatiker und haeretiker, und einen armenischen für die alt orientalischen wie wei die sicher schismatisch wenn nicht sogar haeretisch sind ( dogmen von 1870 und 1950) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 3. März 2006 Autor Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Ich vergesse immer wieder wie einfach die Welt sein kann ... :ph34r: Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lucie Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Seit wann ist die griechische Kirche monophysitisch?Die monophysitischen Kirchen sind: die Koptische Kirche, vorwiegend in Ägypten, die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien, die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, die Armenische Apostolische Kirche und die Malankara Orthodox-Syrische Kirche von Indien Wobei die sog. "Monophysiten" anscheinend seit 1990 wieder ein gemeinsames Bekenntnis mit den Griechen haben. Ich habe das vor zwei Jahren auf einer syrisch-orthodoxen Seite gelesen, finde seitdem aber nicht sehr viel dazu. Wenn da irgendwer hier was näheres weiß, bin ich ihm dankbar, wenn er es kundtut Z.B. hier. Klick auf "Dokumente" und dann "5. Orientalisch-Orthodoxe Kirchen". @Soames Ist schon beantwortet, oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Ich fänd's jedenfalls gut, wenn nicht nur das Patriarchensystem mal reorganisiert werden würden (das ich nach wie vor für das ideale halte) sondern im gleichen Zug überhaupt die Frage nach der überlappenden Jurisdiktion geklärt wird. Es ist ziemlich traurig, wenn wir für Deutschland innerhalb der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche 129 römische (incl. emeritierter und Weih~), 1 altkatholischen, 2 anglikanische und einige Orthodoxe Zuständigkeiten haben, weil sich die Herren nicht einigen können. Was verstehst du unter "Patriarchensystem"? In Deutschland gibt es sieben Kirchenprovinzen mit insgesamt 27 residierenden Bischöfen bzw. Erzbischöfen, einen Militärbischof und einen Exarchen für Ukrainer des byzantinischen Ritus. Sonst hat niemand jurisdiktionelle Funktionen. Möchtest du, daß alle unter einem Patriarchen von Deutschland stehen sollen. Nach Lage der Dinge liefe das aber auf Kardinal Meisner zu...Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Explorer Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Nach Lage der Dinge liefe das aber auf Kardinal Meisner zu...Grüße, KAM Woher nimmst du diese Gewissheit? Da schlag ich vorher aber den Primas Germaniae vor - auch wenn der Österreicher ist Eine Patriarchalstruktur müsste sich ja nicht an den Landesgrenzen orientieren... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werfer Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Scheinbar ist zumindest ein orthodoxer Bischof nicht so begeistert von der Abschaffung des Titels: The Moscow Patriarchate has disagreed with the Vatican's statement that Pope Benedict XVI's decision to abandon his title of Patriarch of the West was governed by a desire to improve relations with the Orthodox Church. Quelle: Interfax-Meldung Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
carolus Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 (bearbeitet) Scheinbar ist zumindest ein orthodoxer Bischof nicht so begeistert von der Abschaffung des Titels: The Moscow Patriarchate has disagreed with the Vatican's statement that Pope Benedict XVI's decision to abandon his title of Patriarch of the West was governed by a desire to improve relations with the Orthodox Church. Quelle: Interfax-Meldung Ich kann mir gerade aus diesem Grund nicht vorstellen, dass der Papst den Titel einfach abgeschafft hat. Vielleicht möchte der Papst weitere lateinische Patrarchate errichten und für Europa dann einen römischen Patriarchat einrichten. Ich denke hier an Amerika und den asiatischen Raum. Afrika und Indien hat ja bereits ein Patriarchat. Die Reaktion der Orthodoxie war abzusehen. Andererseits ist der römische Bischof Patriarch des Westens, auch wenn er diesen Titel nicht trgägt. Damit schließt man dann natürliche ine Diskussion im Sinne einer gleichrangigkeit des Papstes mit den Patriarchen aus, was ja voll der katholischen Tradition entspricht. vllt. möchte der Papst dem vorbeugen, wenn er sich in anderen Feldern den Kirchen des Ostens annähern möchte. bearbeitet 3. März 2006 von carolus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
werfer Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Scheinbar ist zumindest ein orthodoxer Bischof nicht so begeistert von der Abschaffung des Titels: The Moscow Patriarchate has disagreed with the Vatican's statement that Pope Benedict XVI's decision to abandon his title of Patriarch of the West was governed by a desire to improve relations with the Orthodox Church. Quelle: Interfax-Meldung Ich kann mir gerade aus diesem Grund nicht vorstellen, dass der Papst den Titel einfach abgeschafft hat. Vielleicht möchte der Papst weitere lateinische Patrarchate errichten und für Europa dann einen römischen Patriarchat einrichten. Ich denke hier an Amerika und den asiatischen Raum. Afrika und Indien hat ja bereits ein Patriarchat. Die Reaktion der Orthodoxie war abzusehen. In diesem Zusammenhang ist auch der Kommentar des Rom-Korrespondenten der Welt interessant. Sein Resümee: "Der Westen ist Benedikt XVI. nicht mehr genug." Artikel Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
carolus Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Ich habe oben das noch ergänzt Andererseits ist der römische Bischof Patriarch des Westens, auch wenn er diesen Titel nicht trgägt. Damit schließt man dann natürliche ine Diskussion im Sinne einer gleichrangigkeit des Papstes mit den Patriarchen aus, was ja voll der katholischen Tradition entspricht. vllt. möchte der Papst dem vorbeugen, wenn er sich in anderen Feldern den Kirchen des Ostens annähern möchte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cejazar Geschrieben 3. März 2006 Melden Share Geschrieben 3. März 2006 Scheinbar ist zumindest ein orthodoxer Bischof nicht so begeistert von der Abschaffung des Titels: The Moscow Patriarchate has disagreed with the Vatican's statement that Pope Benedict XVI's decision to abandon his title of Patriarch of the West was governed by a desire to improve relations with the Orthodox Church. Quelle: Interfax-Meldung Ich kann mir gerade aus diesem Grund nicht vorstellen, dass der Papst den Titel einfach abgeschafft hat. Vielleicht möchte der Papst weitere lateinische Patrarchate errichten und für Europa dann einen römischen Patriarchat einrichten. Ich denke hier an Amerika und den asiatischen Raum. Afrika und Indien hat ja bereits ein Patriarchat. Die Reaktion der Orthodoxie war abzusehen. Andererseits ist der römische Bischof Patriarch des Westens, auch wenn er diesen Titel nicht trgägt. Damit schließt man dann natürliche ine Diskussion im Sinne einer gleichrangigkeit des Papstes mit den Patriarchen aus, was ja voll der katholischen Tradition entspricht. vllt. möchte der Papst dem vorbeugen, wenn er sich in anderen Feldern den Kirchen des Ostens annähern möchte. Die Titel der lateinischen Patriarchen sind ja nicht mit denen der Orthodoxie bzw. dem des "Patriarchen des Westens" zu vergleichen. Die Lateinischen Patriarchen sind ja Ehrentitel, die bestimmte Bischofssitze tragen. Mich würde aber auch mal interesserien, was hinter dem Weglassen des Titels im päpstlichen Jahrbuch steckt. Vielleicht hat es wirklich damit zu tun, um zu unterstreichen, daß eine Ökumene mit den orthodoxen Kirchen als gleichranige Patriarchen von der römischen Seite so nicht gewünscht ist. Bei einer solchen Ökumene gäbe es ja auch Probleme mit dem Orthodoxen Christen im westlichen Ländern einerseits, und den katholischen Christen in den östlichen Ländern anderseits. Soweit ich weiß, sollte nur ein Patriachat für ein bestimmts Gebiet zuständig sein und sie dürfen sollten sich nicht überschneiden. Aber das sind alles Vermutungen... Wer weiß ob überhaupt so viel oder nur so wenig dahintersteckt, wir werden es (hoffentlich) irgendwann erfahren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 4. März 2006 Melden Share Geschrieben 4. März 2006 (bearbeitet) Soweit ich weiß, sollte nur ein Patriachat für ein bestimmts Gebiet zuständig sein und sie dürfen sollten sich nicht überschneiden. Nein, diese altkirchliche Aussage gilt für den Bischof - pro Territorium nur ein Bischof. Darauf beruft sich ja auch die russische Orthodoxie mit Blick auf die Präsenz (vor allem) der römisch-katholischen Kirche in Russland und der Ukraine (Prinzip des kanonischen Territoriums). Dieses Prinzip wird aber von orthodoxer Seite stillschweigend ignoriert, wenn es um die Präsenz orthodoxer Bischöfe in der (westlichen) Diaspora geht. bearbeitet 4. März 2006 von gouvernante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 4. März 2006 Melden Share Geschrieben 4. März 2006 Scheinbar ist zumindest ein orthodoxer Bischof nicht so begeistert von der Abschaffung des Titels: The Moscow Patriarchate has disagreed with the Vatican's statement that Pope Benedict XVI's decision to abandon his title of Patriarch of the West was governed by a desire to improve relations with the Orthodox Church. Quelle: Interfax-Meldung Ich kann mir gerade aus diesem Grund nicht vorstellen, dass der Papst den Titel einfach abgeschafft hat. Vielleicht möchte der Papst weitere lateinische Patrarchate errichten und für Europa dann einen römischen Patriarchat einrichten. Ich denke hier an Amerika und den asiatischen Raum. Afrika und Indien hat ja bereits ein Patriarchat. Die Reaktion der Orthodoxie war abzusehen. In diesem Zusammenhang ist auch der Kommentar des Rom-Korrespondenten der Welt interessant. Sein Resümee: "Der Westen ist Benedikt XVI. nicht mehr genug." Artikel da kann ich nur sagen ich wolle es währe so Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Ich hab jetzt meine ganzen rechtlichen Bücher und Skripten nicht bei der Hand, aber ich dachte immer, dass das unterschiedliche Vorgehen bei Bischofsernennungen (freie Ernennung durch den Papst in der lateinischen Kirche nach CIC) und Vorschlagsrecht in den katholischen Ostkirchen (nach CCEO) damit begründet wurde, dass er ersteres als Patriacrch des Westens vornimmt ......Christoph führe mich nicht in Versuchung. Wenn's keinen Patriarchen mehr gibt müssen die Bistümer dann selbst wählen??? :ph34r: Die Rückkehr dieses Prinzips wird der Heilige Geist hoffentlich auf spätere (bessere) Zeiten verschieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 6. März 2006 Autor Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Wenn's keinen Patriarchen mehr gibt müssen die Bistümer dann selbst wählen??? :ph34r:Die Rückkehr dieses Prinzips wird der Heilige Geist hoffentlich auf spätere (bessere) Zeiten verschieben.Wieso? Keine geeigneten Kandidaten in Sicht oder kein Vertrauen in die Wahlmannschaften? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Wenn's keinen Patriarchen mehr gibt müssen die Bistümer dann selbst wählen??? :ph34r:Die Rückkehr dieses Prinzips wird der Heilige Geist hoffentlich auf spätere (bessere) Zeiten verschieben.Wieso? Keine geeigneten Kandidaten in Sicht oder kein Vertrauen in die Wahlmannschaften? [sarkasmus] Nun hat man diese Gebräuche schliesslich bis auf ein paar klägliche Reste (St. Gallen) abgeschafft, wobei man dabei nicht gerade zimperlich bei der Wahl der Mittel war (EB Utrecht, Bistum Konstanz als Extrembeispiele), da kann man doch wirklich nicht erwarten, daß das nun so mir-nichts-dir-nichts wieder aufgegeben wird und zur überlieferten Tradition zurückgekehrt wird... Wo käme man denn hin wenn alle mühsam erkämpften politischen Erfolge so leichtfertig verschenkt würden nur um irgendwelche apostolischen Traditionen zu pflegen! [/sarkasmus] Ganz im Ernst: so etwas ist kaum vorstellbar, vor allem da die Fraktion derer, die den Zeitgeist des Absolutismus für den Heiligen Geist hält ja nach wie vor sehr stark ist. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Wenn's keinen Patriarchen mehr gibt müssen die Bistümer dann selbst wählen??? :ph34r:Die Rückkehr dieses Prinzips wird der Heilige Geist hoffentlich auf spätere (bessere) Zeiten verschieben.Wieso? Keine geeigneten Kandidaten in Sicht oder kein Vertrauen in die Wahlmannschaften? In den Wahlprozess an sich, vor allem in den sich dann unweigerlich entwickelnden Wahlkampf. Auf eine Papierflut und dutzende Presseaussendungen von 30 Kandidaten, die sich alle berufen fühlen könnten kann ich verzichten, ebenso auf "Kronprinzen" wie in der Politik. Oder vergleich mal andere nicht-staatliche Wahlprozesse: Alles Seilschaften, Kungelei usw. Und am Ende macht der das Rennen, der von finanzkräftigen Partnern unterstützt wird, die dann hinterher - wie bei US-Präsidentenwahlen - ihre Wünsche platzieren können. Und dann die mediale Ausschlachtung. Nein danke. In heiligeren Zeiten - so sie denn kommen - kann ich mir das wieder besser vorstellen. Aber in diesen - nee. Guck dir doch mal ganz abgesehen von Richtungsstreitigkeiten an, was viele Leute heute noch vom Glauben wissen. Und die sollen einen geeigneten Kandidaten finden? Wahrscheinlicher ist, dass sie den finden, der am besten Sand in die Augen streuen kann. Natürlich kann man argumentieren, dass Müller dann nicht Bischof von Regensburg wäre. Oder Meisner nicht von Köln. Genausowenig aber hätte es Lehmann oder Kamphaus gegeben. Vielleicht hätte es Küng gemacht. Nur: Egal was man von ihm theologisch hält, der Mann ist ein Egozentriker und so wäre man auch bei ihm vor Problemen nicht gefeit gewesen. Am wahrscheinlichsten ist es aber, dass irgendwelche Pfarrer gewählt würden - egal, ob die das auch könnten oder nicht. Nicht immer hätte man schließlich das Glück, dass ein zweiter Ambrosius zufällig vorbeikäme. Diese Zeiten sind eben nicht die heutigen. Damals hat man sich vermutlich einfach zu einer Wahl getroffen, heute wäre das ein monatelanger Prozess, gut bürokratisch durchgeführt und mit den üblichen Breitseiten von links und rechts. Allein schon wegen der "Aussenwirkung" wäre das einfach nur verheerend. Ich lass mich da gern wiederlegen, aber wenn man sich Wahlen heutzutage ansieht kann ich zu keinem anderen Schluss kommen. Und warum das in der Kirche gaaaanz anders sein sollte wüsste ich auch nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 6. März 2006 Autor Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Ich lass mich da gern wiederlegen, aber wenn man sich Wahlen heutzutage ansieht kann ich zu keinem anderen Schluss kommen. Und warum das in der Kirche gaaaanz anders sein sollte wüsste ich auch nicht.Sagen wir's mal so: Das ALLE Mitglieder eines Bistums wählen halte ich auch für nicht sinnvoll - nicht solange unsere Bistümer so groß sind. Für interessant hielte das Konzept eines "Diözesankonklave" aus allen Geweihten der Diözese oder (wenn einem das zu viele sein sollten) aus den Domkapitularen (könnte man ja auch ggf. an bestimmte Pfarreien oder Dekanate binden). Davon würde die Bestimmung der Pfarrer noch nicht einmal angetastet: lt. den bei Paulus beschriebenen Verfahren war die Bestimmung der "Presbyter" Aufgabe des Ältesten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 (bearbeitet) Wenn's keinen Patriarchen mehr gibt müssen die Bistümer dann selbst wählen??? :ph34r:Die Rückkehr dieses Prinzips wird der Heilige Geist hoffentlich auf spätere (bessere) Zeiten verschieben.Wieso? Keine geeigneten Kandidaten in Sicht oder kein Vertrauen in die Wahlmannschaften? In den Wahlprozess an sich, vor allem in den sich dann unweigerlich entwickelnden Wahlkampf. Auf eine Papierflut und dutzende Presseaussendungen von 30 Kandidaten, die sich alle berufen fühlen könnten kann ich verzichten, ebenso auf "Kronprinzen" wie in der Politik. Oder vergleich mal andere nicht-staatliche Wahlprozesse: Alles Seilschaften, Kungelei usw. Und am Ende macht der das Rennen, der von finanzkräftigen Partnern unterstützt wird, die dann hinterher - wie bei US-Präsidentenwahlen - ihre Wünsche platzieren können. Und dann die mediale Ausschlachtung. Nein danke. In heiligeren Zeiten - so sie denn kommen - kann ich mir das wieder besser vorstellen. Aber in diesen - nee. Guck dir doch mal ganz abgesehen von Richtungsstreitigkeiten an, was viele Leute heute noch vom Glauben wissen. Und die sollen einen geeigneten Kandidaten finden? Wahrscheinlicher ist, dass sie den finden, der am besten Sand in die Augen streuen kann. Natürlich kann man argumentieren, dass Müller dann nicht Bischof von Regensburg wäre. Oder Meisner nicht von Köln. Genausowenig aber hätte es Lehmann oder Kamphaus gegeben. Vielleicht hätte es Küng gemacht. Nur: Egal was man von ihm theologisch hält, der Mann ist ein Egozentriker und so wäre man auch bei ihm vor Problemen nicht gefeit gewesen. Am wahrscheinlichsten ist es aber, dass irgendwelche Pfarrer gewählt würden - egal, ob die das auch könnten oder nicht. Nicht immer hätte man schließlich das Glück, dass ein zweiter Ambrosius zufällig vorbeikäme. Diese Zeiten sind eben nicht die heutigen. Damals hat man sich vermutlich einfach zu einer Wahl getroffen, heute wäre das ein monatelanger Prozess, gut bürokratisch durchgeführt und mit den üblichen Breitseiten von links und rechts. Allein schon wegen der "Aussenwirkung" wäre das einfach nur verheerend. Ich lass mich da gern wiederlegen, aber wenn man sich Wahlen heutzutage ansieht kann ich zu keinem anderen Schluss kommen. Und warum das in der Kirche gaaaanz anders sein sollte wüsste ich auch nicht. Zwischen einem Wahlkampf "Jeder gegen Jeden" und einem Besetzen eines Bischofsstuhles nach römischer Gutsherrenart ist aber noch viel Platz für vernünftige Möglichkeiten. Nicht nur die evangelischen Landeskirchen, auch die Orthodoxen und sogar die unierten Ostkirchen machen vor wie das gehen kann, wenn die Synode, die aus Abgesandten der Gemeinden und der Priesterschaft besteht, den Bischof wählt. Und die Kungeleibefürchtungen sind beim Verfahren "Papst allein bestimmt" ja auch gegeben, da der Papst nicht jeden Bischofskandidaten kennen kann, wird auch genau derjenige Bischof, der die besten Beziehungen nach Rom hat, da kann man Kungelei keineswegs ausschliessen. Es ist ja nicht so, daß sich der Papst vor einer Bischofsernennung zum Beten zurückzieht und den Namen dabei vom Heiligen Geist eingeflüstert bekommt, da spielt jede Menge Politik mit! Werner bearbeitet 6. März 2006 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 gottseidank denkt der hl. vater nicht daran irgebdetwas deartiges in die Tat umzusetzten Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 gottseidank denkt der hl. vater nicht daran irgebdetwas deartiges in die Tat umzusetzten Klingt irgendwie seltsam daß das genau nach meinem Satz kommt Es ist ja nicht so, daß sich der Papst vor einer Bischofsernennung zum Beten zurückzieht und den Namen dabei vom Heiligen Geist eingeflüstert bekommt Du hast es zwar sicher nicht so gemeint, aber seltsam klingt es trotzdem.... Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 6. März 2006 Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Ich lass mich da gern wiederlegen, aber wenn man sich Wahlen heutzutage ansieht kann ich zu keinem anderen Schluss kommen. Und warum das in der Kirche gaaaanz anders sein sollte wüsste ich auch nicht.Sagen wir's mal so: Das ALLE Mitglieder eines Bistums wählen halte ich auch für nicht sinnvoll - nicht solange unsere Bistümer so groß sind. Für interessant hielte das Konzept eines "Diözesankonklave" aus allen Geweihten der Diözese oder (wenn einem das zu viele sein sollten) aus den Domkapitularen (könnte man ja auch ggf. an bestimmte Pfarreien oder Dekanate binden). Davon würde die Bestimmung der Pfarrer noch nicht einmal angetastet: lt. den bei Paulus beschriebenen Verfahren war die Bestimmung der "Presbyter" Aufgabe des Ältesten. Eine solche Struktur dürfte aber nicht dazu führen, dass aus Teilkirchen lauter Einzelkirchen würden. Die Bindung an das Papstamt muss mE erhalten bleiben, sprich: Der Bischof müsste weiterhin der Jurisdiktion des Papstes unterliegen und hätte ihm auch den Treueid zu leisten. Nichts desto trotz: Es hört sich zwar theoretisch ganz interessant an, aber vor solchen Umwälzungen habe ich bei der derzeitigen Lage wirklich ein wenig Bammel. Muss ich so sagen. @ Werner001: Mir fehlen jetzt die Einblicke in die Wahlverfahren bei den Protestanten oder den Orthodoxen, um das wirklich beurteilen zu können. Es ist auch die Frage, ob die beiden mit solchen Richtungskriegen "gesegnet" sind, wie sie in der katholischen Kirche stattfinden. Und ich hoffe doch, dass der Heilige Vater sich prüft, bevor er einen Bischof ernennt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 6. März 2006 Autor Melden Share Geschrieben 6. März 2006 Eine solche Struktur dürfte aber nicht dazu führen, dass aus Teilkirchen lauter Einzelkirchen würden. Die Bindung an das Papstamt muss mE erhalten bleiben, sprich: Der Bischof müsste weiterhin der Jurisdiktion des Papstes unterliegen und hätte ihm auch den Treueid zu leisten.Es müssten erstmal richtige Teilkirchen werden - der aktuelle Status lässt eher an "rechtlich unselbstständige Filialen" oder Protektorate denken. Wieso müsste der Bischof der Jurisdiktion des Papstes unterliegen? Und welcher Art des Papstamtes überhaupt? Des Petrusamtes oder des Patriarchenamtes? (rein logisch wäre es Teil des Patriarchenamtes - und das hat Papa Bene gerade wohl abgelegt.) Wieso sollte nicht der jeweilige Metropolit der "disziplinarische Vorgesetzte" sein? Oder das Metropolitankonzil? Oder die Diözesansynode? Oder die Metropolitansynode? Möglichkeiten gäbe es viele. Und ebenso viele Möglichkeiten sehe ich auch die Einheit der Kirche zu erhalten. Jeder Bischof als Garant für die Einheit seiner Teilkirche mit der una sancta wäre theologisch an die Konzile (als Generalversammlung der Apostolizität) gebunden - was Kirchenrecht ist, ist ja nun eigentlich seine Sache bzw. Sache der Ortssynode. Das würde natürlich bedeuten, daß man sich von dem Gedanken lösen müsste, daß alles was aus Rom kommt automatisch beides betrifft. Wer aus Rechtsfragen Glaubensdinge macht und umgekehrt verheddert sich sehr schnell. Nichts desto trotz: Es hört sich zwar theoretisch ganz interessant an, aber vor solchen Umwälzungen habe ich bei der derzeitigen Lage wirklich ein wenig Bammel. Muss ich so sagen.Vor der Umwälzung weil es eine Veränderung ist oder weil Dir die Rahmenbedingungen suspekt sind? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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