Kulti Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 (bearbeitet) Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Bisher sehe ich zwei Möglichkeiten: 1. Es darf keinen Grund für ihn geben jemals zu leiden. oder 2. Es gibt kein Empfinden für Leid. (Na gut, es kann auch beides sein) Was fällt dann alles bei 1. weg? Ist bei 2. der freie Wille in Gefahr? Edit: Nichtexistenz geht auch, ist aber langweilig. bearbeitet 15. März 2006 von Kulti
Kulti Geschrieben 15. März 2006 Autor Melden Geschrieben 15. März 2006 Was willst du mit so einem Menschen? Ne ne, das verrate ich nicht. Stattdessen eine Gegenfrage: Ist ein Mensch ohne Leid automatisch ein Monster? (Nebenbei - natürlich sind dann alle Menschen Monster, sonst gäbe es wieder Leid.)
asia Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Was willst du mit so einem Menschen? Ne ne, das verrate ich nicht. Feigling! Stattdessen eine Gegenfrage: Ist ein Mensch ohne Leid automatisch ein Monster? Nein. Aber vielleicht etwas intolerant Leidenden gegenüber.
Kulti Geschrieben 15. März 2006 Autor Melden Geschrieben 15. März 2006 Was willst du mit so einem Menschen? Ne ne, das verrate ich nicht. Feigling! Stattdessen eine Gegenfrage: Ist ein Mensch ohne Leid automatisch ein Monster? Nein. Aber vielleicht etwas intolerant Leidenden gegenüber. Das aber nur, wenn Du Dich für die 2. Variante entscheidest. Bei 1. dürfte es überhaupt keinen Menschen geben der leidet - weil es sonst Gründe für das Leid gäbe.
Woge Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen.
Kulti Geschrieben 15. März 2006 Autor Melden Geschrieben 15. März 2006 (bearbeitet) Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen. Mal abgesehen davon dass ich Schmerz und Leid nicht trennen würde - wenn das Subjekt der Liebe sich immer ideal verhält gäbe es keinen Grund zu leiden (aber auch keinen freien willen). bearbeitet 15. März 2006 von Kulti
Angelocrator Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen. Kannst Du das mal naeher erklaeren?
Woge Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen. Mal abgesehen davon dass ich Schmerz und Leid nicht trennen würde - wenn das Subjekt der Liebe sich immer ideal verhält gäbe es keinen Grund zu leiden (aber auch keinen freien willen). Leid tritt auch unverschuldet verursacht auf, z.B. bei Krankheit, Hungersnot, Liebeskummer des eigenen Kindes usw. Schmerzen und Leiden können wir vom Menschsein nicht trennen, das ist richtig. Schmerz ist eine körperliche Reizreaktion, Leiden eine "seelische" Reaktion. Wo wie beim Menschen beides untrennbar miteinander verbunden ist, empfinden wir beides, aber auf "verschiedenen Ebenen". Nimmt man die "seelische Reaktionsfähigkeit" weg (die auch für das Empfinden von Liebe zuständig ist), bleibt der Schmerz.
Woge Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen. Kannst Du das mal naeher erklaeren? Warum leiden wir? Weil wir jemanden oder etwas lieben (Menschen, Dinge, das Leben usw.) und Angst vor einem Verlust haben. Dies muss nicht nur uns selbst betreffen, sondern kann sich auch in Form von Mit-Leiden auf andere Menschen (z.B. eigene Kinder) oder Dinge (z.B. die Natur) beziehen. Beispiel: Eine Mutter liebt ihre Kinder vorbehaltlos. Wenn diesen nun etwas Schlimmes zustößt (Krankheit, Verzweiflung, Liebeskummer, Enttäuschung, Unfall usw.), leidet sie meist noch mehr, als wenn ihr selbst etwas passiert. Bei anderen Menschen ist dieses Mit-Leiden weniger ausgeprägt. Insofern gibt es eine starke Korrelation zwischen Liebe und Leid. Je mehr man jemanden liebt, desto mehr leidet man mit jemandem; wenn einem ein anderer absolut egal ist, stört einen auch dessen Leid ist; und wenn man einen anderen hasst, freut man sich sogar über dessen Leid. Analog ist meine Erfahrung mit mir selbst: Stirbt die Liebe langsam in mir ab (z.B. die Liebe zu mir selbst), leide ich auch weniger (z.B. wenn mir selbst etwas zustößt). Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass wir in unterschiedlichen Situationen beim gleichen Vorgang unterschiedlich leiden. Bin ich innerlich aufgewühlt, nimmt mich z.B. eine Dokumentation über Slums viel mehr mit, als wenn ich sie am Ende eines Tages abgespannt verfolge. Ähnlich geht es mir mit kleineren Unfällen: Steche ich mir aus Versehen in den Finger, empfinde ich normalerweise einen kurzen Schmerz, aber kein Leid. Geht es mir aber sowieso schon schlecht, fange ich mit dem Lamentieren an und komme ins Leiden. Vielleicht etwas wirr zusammengestückelt, aber hoffentlich verständlich.
GermanHeretic Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Buddha sagt (sinngemäß), Leid entsteht, weil die Wirklichkeit nicht mit unseren Wünschen übereinstimmt. Also: Wünsch Dir nix, dann leidest Du auch nicht. Ist was dran.
Elima Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Daran hatte ich auch schon gedacht. Ich fand die Buddhistische Forderung aber (für mich selbst) immer völlig unpassend. Kein Leid, keine Freude, das ewige Gleichmaß als Ziel? Nein, ich nicht! Ich wäre auch keine Stoikerin.
rakso Geschrieben 15. März 2006 Melden Geschrieben 15. März 2006 Was willst du mit so einem Menschen? Ne ne, das verrate ich nicht. Stattdessen eine Gegenfrage: Ist ein Mensch ohne Leid automatisch ein Monster? (Nebenbei - natürlich sind dann alle Menschen Monster, sonst gäbe es wieder Leid.) Ein Mensch ohne Leid kann nichts empfinden. Und der nichts empfindet, kann sich nicht entwickeln
Kulti Geschrieben 16. März 2006 Autor Melden Geschrieben 16. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Buddha sagt (sinngemäß), Leid entsteht, weil die Wirklichkeit nicht mit unseren Wünschen übereinstimmt. Also: Wünsch Dir nix, dann leidest Du auch nicht. Ist was dran. Das wäre ja im Prinzip (wenn ich als Aussenstehender Leid verhindern soll) Variante 1 - ich sorge dafür dass es keinen Grund gibt zu leiden. (Eine Menge Arbeit) oder ich sorge dafür, dass nichts gewünscht wird (neue Variante, keine Leidenschaft für etwas).
GermanHeretic Geschrieben 16. März 2006 Melden Geschrieben 16. März 2006 Ein Mensch ohne Leid kann nichts empfinden. Da widerspreche ich entschieden. Selbstverständlich kann man ohne Leid etwas empfinden.
GermanHeretic Geschrieben 16. März 2006 Melden Geschrieben 16. März 2006 Das wäre ja im Prinzip (wenn ich als Aussenstehender Leid verhindern soll) Variante 1 - ich sorge dafür dass es keinen Grund gibt zu leiden.(Eine Menge Arbeit) oder ich sorge dafür, dass nichts gewünscht wird (neue Variante, keine Leidenschaft für etwas). Ähm, eigentlich bezieht sich das "Wünsche führen zu Leid" nur auf einen selbst. Man muß sich selbst der Leid erzeugenden Wünsche (oder zur Sicherheit gleich allen) entziehen, damit das funktioniert. Gegen das Leid, das andere in sich durch ihre Wünsche erzeugen, kannst Du gar nichts machen. Das ist deren Sache.
Kulti Geschrieben 16. März 2006 Autor Melden Geschrieben 16. März 2006 Das wäre ja im Prinzip (wenn ich als Aussenstehender Leid verhindern soll) Variante 1 - ich sorge dafür dass es keinen Grund gibt zu leiden.(Eine Menge Arbeit) oder ich sorge dafür, dass nichts gewünscht wird (neue Variante, keine Leidenschaft für etwas). Ähm, eigentlich bezieht sich das "Wünsche führen zu Leid" nur auf einen selbst. Man muß sich selbst der Leid erzeugenden Wünsche (oder zur Sicherheit gleich allen) entziehen, damit das funktioniert. Gegen das Leid, das andere in sich durch ihre Wünsche erzeugen, kannst Du gar nichts machen. Das ist deren Sache. Nicht wenn ich eine Welt bauen will in der Menschen nicht leiden oder wenn ich einen Menschen bauen will der nicht leidet. Weil - wenn er leidet bin ichs nachher wieder gewesen
GermanHeretic Geschrieben 16. März 2006 Melden Geschrieben 16. März 2006 Nicht wenn ich eine Welt bauen will in der Menschen nicht leiden oder wenn ich einen Menschen bauen will der nicht leidet. Weil - wenn er leidet bin ichs nachher wieder gewesen Ach so, Du willst Gott spielen? Dann ist das doch ganz einfach. Gib jedem Menschen genug Resourcen in Bezug auf Essen, Trinken, Wohnen, Kleidung, Gesundheit, sexuelle Befriedigung und ein wenig Schnick-Schnack, den keiner braucht, schon gibt es kein Leid mehr.
Kulti Geschrieben 16. März 2006 Autor Melden Geschrieben 16. März 2006 Nicht wenn ich eine Welt bauen will in der Menschen nicht leiden oder wenn ich einen Menschen bauen will der nicht leidet. Weil - wenn er leidet bin ichs nachher wieder gewesen Ach so, Du willst Gott spielen? Dann ist das doch ganz einfach. Gib jedem Menschen genug Resourcen in Bezug auf Essen, Trinken, Wohnen, Kleidung, Gesundheit, sexuelle Befriedigung und ein wenig Schnick-Schnack, den keiner braucht, schon gibt es kein Leid mehr. Damit ist zwar ein grosser Teil abgedeckt, aber kann ich dann Individualität zulassen? Was ist, wenn zwei Frauen denselben Mann möchten aber jede möchte ihn für sich?
Marmot Geschrieben 16. März 2006 Melden Geschrieben 16. März 2006 Wie kann ich verhindern, dass ein Mensch jemals leiden muß? Indem du die Liebe entfernst. Ohne Liebe empfindet man Schmerz, aber kein Leid. Liebe und Leid gehören untrennbar zusammen. Hallo Wolfgang! Kann ich daraus schließen, daß es im Himmel doch nicht leidfrei vonstatten geht? Oder daß es dort keine Liebe gibt?
GermanHeretic Geschrieben 16. März 2006 Melden Geschrieben 16. März 2006 (bearbeitet) Damit ist zwar ein grosser Teil abgedeckt, aber kann ich dann Individualität zulassen?Was ist, wenn zwei Frauen denselben Mann möchten aber jede möchte ihn für sich? Ja, bei konträren Interessen wird es schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Freier Wille und vollständige Leidlosigkeit schließen sich wohl aus. Fragt sich jetzt, was einem lieber ist. Lieber frei und in der Hölle (aka dort, wo Leiden herrscht) oder als willenloser Zombi im Himmel (aka dort, wo keinerlei Leid herrscht). Aber einen Ausweg sehe ich: Ich schaffe pro echtem Menschen ein solipsistisches Universum mit lauter seelenlosen Hanseln, denen dieser eine Mensch ohne Hemmungen Leid zufügen kann. So eine Art gigantomanisches Holodeck oder persönliche Matrix. bearbeitet 16. März 2006 von GermanHeretic
Kulti Geschrieben 16. März 2006 Autor Melden Geschrieben 16. März 2006 (bearbeitet) Damit ist zwar ein grosser Teil abgedeckt, aber kann ich dann Individualität zulassen?Was ist, wenn zwei Frauen denselben Mann möchten aber jede möchte ihn für sich? Ja, bei konträren Interessen wird es schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Freier Wille und vollständige Leidlosigkeit schließen sich wohl aus. Fragt sich jetzt, was einem lieber ist. Lieber frei und in der Hölle (aka dort, wo Leiden herrscht) oder als willenloser Zombi im Himmel (aka dort, wo keinerlei Leid herrscht). Na ja - freier Wille und völlige Freudlosigkeit schliessen sich ja auch aus. Also Happy Zombie oder Grufti Zombie. Wobei - wenn es im Nachleben weder Begierde noch ein Nervensystem gibt, dann hat sich Leiden aus Mangel und körperliches Leiden erledigt. Aber einen Ausweg sehe ich: Ich schaffe pro echtem Menschen ein solipsistisches Universum mit lauter seelenlosen Hanseln, denen dieser eine Mensch ohne Hemmungen Leid zufügen kann. So eine Art gigantomanisches Holodeck oder persönliche Matrix. Ja, nur müsste dieses Universum intelligent genug sein um Langeweile zu verhindern. Und der Solipsist dürfte nicht so schlau sein sich selbst hinterfragen zu können. Nicht dass der auf so Ideen wie "Sinn des Lebens" kommt bearbeitet 16. März 2006 von Kulti
Kulti Geschrieben 24. März 2006 Autor Melden Geschrieben 24. März 2006 Besorgte Frage eines Schöpfers in spe. Was passiert eigentlich wenn ich bei der Erschaffung der Welt Erdbeben und ähnliche Katastrophen vergesse aber meinen Geschöpfen immer noch einen freien Willen gestatte? Was passiert wenn sich meine Schöpfung sicher fühlen kann in Bezug auf die natürliche Umgebung, aber immer noch leidensfähig ist und sterblich?
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