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Wie erreicht man die Menschen?


Maple

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Oftmals habe ich in der Vergangenheit von älteren Leuten gehört, dass sie beim Gottesdienst gefroren haben oder ihre Jacken angelassen haben, damit sie nicht frieren.

Bei Deinem zweiten Vorschlag gehe ich ja mit, aber der hier ist putzig. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der für die Messe die Jacke auszieht.

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Irgendwie sehe ich gelegentlich eine Diskrepanz zwischen mündig-aktivem Christsein einerseits und dem Wunsch nach umfassender Betreuung andererseits. Wenn Du das so vermißt hast, warum hast Du dann nicht den Pfarrer nach der Messe gebeten, mal zur Wohnungssegnung rumzukommen? Vielleicht liegt es ja gerade bei den "Kirchenmitarbeitern" in deiner Gegend gar nicht so sehr am Willen oder einem verqueren Denken, sondern daran, daß relativ viel zu tun ist? Vielleicht hättest Du bei der Wohnungssegnung bei Weihwasser und Kuchen fragen können, wie du dich mit deinen Talenten und Interessen in der Gemeinde einbringen kannst (vielleicht sogar durch eine Initiative für Neuzugezogene).

 

Ach schimpf nicht gleich... Es war ne schwere Zeit für mich damals, und auch mündige Christen haben manchmal ein bisschen Betreuung nötig. Klar, konnte ja keiner wissen. Aber es doch nachvollziehbar, dass ein Neuankömmling sich möglicherweise nicht mal gleich so zuhause fühlt und auch nicht so gleich die Aktivitäten an den Tag legen kann, zumal man sich um Schulweg für Kinder und Auto ummelden und Telefon anmelden usw. usw. kümmern muss?

 

Übrigens geht eine Initiative für Neuankömmlinge auf meine Anregung zurück. Die wurde aber gar nicht so gern aufgenommen. Das sei zu viel Arbeit, hieß es. Es läuft aber noch.

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Ach schimpf nicht gleich... Es war ne schwere Zeit für mich damals, und auch mündige Christen haben manchmal ein bisschen Betreuung nötig. Klar, konnte ja keiner wissen. Aber es doch nachvollziehbar, dass ein Neuankömmling sich möglicherweise nicht mal gleich so zuhause fühlt und auch nicht so gleich die Aktivitäten an den Tag legen kann, zumal man sich um Schulweg für Kinder und Auto ummelden und Telefon anmelden usw. usw. kümmern muss?

 

Übrigens geht eine Initiative für Neuankömmlinge auf meine Anregung zurück. Die wurde aber gar nicht so gern aufgenommen. Das sei zu viel Arbeit, hieß es. Es läuft aber noch.

Schulligung B)

 

Ich geb ja auch zu, daß man als Neuzuzug viel auf einmal neu sortieren muß und daß es auch Faulheit und Zähigkeit in Gemeinden gibt.

 

Ich habe übrigens vor Jahren als PGR-Vorsitzender eine Einladung zum Kaffee speziell für Neue veranlaßt. Wir haben alle im letzten halben Jahr zugezogenen angeschrieben, über 150 Briefe sind rausgegangen und die Pfarrsekretärin (Sie nannten sie Hemmschuh...) hat monatelang nicht mehr mit mir geredet (was wohl nicht nur an der zusätzlichen Arbeit lag, die habe hauptsächlich ich gemacht, sondern daran, daß sie gemerkt hat, daß ich ihr Arbeitsfeld mindestens so gut kannte, wie sie). Zum Kaffee kamen dann außer dem Pfarrer und der Sekretärin noch der halbe PGR und zwei (!) der Eingeladenen, von denen allerdings einer schon vorher selbst den Kontakt gesucht hatte. Meine Einschätzung, daß der eine Neukontakt die Aktion wert gewesen wäre, wurde nicht von allen geteilt... Es gab ein Jahr später einen Folgeversuch mit weniger Aufwand und fast gleichem Erfolg, danach ging die Situation hier aus dem Leim bei durchschnittlich bis zu 60 Zuzügen pro Monat, so daß andere Wege gesucht werden mußten.

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Das ist hier in Nordbayern genau anders - hier ziehen sehr viele weg (Arbeitslosigkeit eben...). Deshalb gibt es nicht so viele Zuziehende. Aber genau deswegen fand ich, dass man sich der wenigen doch annehmen könnte. Wir gehen halt vorbei und reden bisschen, und ich hab schon mehr als einmal gehört: Schön, dass hier nicht mal die ZJ die ersten sind! Davon lebe ich B)

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Ich glaube, man bräuchte etwas, wo Neue erst mal unter sich Kontakt und Bekanntschaft knüpfen können (eben ein Begegnungsforum nach der Sonntagsmesse) und von wo aus sie mit mehr subjektiv empfundener Rückendeckung an den eingesessenen Gemeinderest gehen können.

 

Zum anderen halte ich es für existentiell, daß endlich das spezifisch Christliche wieder vermehrt angeboten und kommuniziert wird - Spiritualitätsgruppen (Rosenkranz, Beten, Anbetung, Bibelkreis, Andachten unterschiedlicher Art, ...), Katechesen für alle.

 

Das sehr oft gepflegte und wichtige "normale" Aktivsein (Kirchenchor, Familienkreise, Eine-Welt-Gruppen) hat zwar christlichen Hintergrund und Grundmotivation, ist aber eher gesellig bzw. sozialwirksam angelegt und findet von allein entsprechende Interessenten. Wer dagegen nach den oben erwähnten spezifischen Angeboten sucht, findet oft nichts, weil die Pfarrer die allgemeinen Gruppen bedienen müssen. So versandet aber, insbesondere in einer Zeit fast völlig ausfallenden Glaubenswissens, der lebendige Grund, aus dem auch die normalen Aktivitäten entsprossen sind. Ihn aber gilt es, wieder freizulegen, damit auch in Zukunft ein reichhaltiges Angebot für alle gemacht werden kann. Die jetzt aktiven Rentner gibt es nicht ewig - und auf welche Weise die zukünftigen (in der etwas weiter entfernten Zukunft) Rentner noch verwurzelt sein werden, ist mir ein Rätsel.

 

Ehrlich gesagt, soames: Als Neuling zum Rosenkranzbeten zu gehen, wäre das Letzte, was mir einfiele! Mich verfolgt nämlich die fixe Idee, dass die Rosenkranzbeter in allen Gemeinden so wie hier aus den Reihen der älteren weiblichen Gottesdienstteilnehmer kommen; Dass es also die Seniorinnen mit den, wie man bei uns sagt, Haaren auf den Zähnen sind - der Push-Faktor unserer Gemeinde.

 

Nun lebe ich schon seit 10 Jahren wieder in meiner alten Heimatstadt (Bin inzwischen freilich alt-katholisch.). Als es noch relevant war für mich, in eine neue r.-k. Gemeinde zu hineinzufinden, so mit 25-30, lag diese Idee vollends jenseits alles Denkbaren.

 

 

Ich habe mal ein Gelübde getan, um aus dieser Gemeinde rauszukommen. Ich habe mich allerdings nie bemüßigt gefühlt, es einzulösen, weil ich zwar geographisch aus der Gemeinde rausfand, geistig aber vom Regen in die Traufe kam: Hier wie dort nur Gottesdienste, Rosenkranzbeten, Bibelkreis. Ich fühlte mich ver... wie nie.

 

 

Bitte bedenk, dass eine Gemeinde, um für die junge Generationen attraktiv zu sein, erst einmal genügend Angehörige der mittleren Generationen in ihren Reihen haben muss! Und bei denen ist es nicht das Glaubenswissen, was ihnen fehlt.

bearbeitet von Wencke
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Ich glaube, man bräuchte etwas, wo Neue erst mal unter sich Kontakt und Bekanntschaft knüpfen können (eben ein Begegnungsforum nach der Sonntagsmesse) und von wo aus sie mit mehr subjektiv empfundener Rückendeckung an den eingesessenen Gemeinderest gehen können.

 

Zum anderen halte ich es für existentiell, daß endlich das spezifisch Christliche wieder vermehrt angeboten und kommuniziert wird - Spiritualitätsgruppen (Rosenkranz, Beten, Anbetung, Bibelkreis, Andachten unterschiedlicher Art, ...), Katechesen für alle.

 

Das sehr oft gepflegte und wichtige "normale" Aktivsein (Kirchenchor, Familienkreise, Eine-Welt-Gruppen) hat zwar christlichen Hintergrund und Grundmotivation, ist aber eher gesellig bzw. sozialwirksam angelegt und findet von allein entsprechende Interessenten. Wer dagegen nach den oben erwähnten spezifischen Angeboten sucht, findet oft nichts, weil die Pfarrer die allgemeinen Gruppen bedienen müssen. So versandet aber, insbesondere in einer Zeit fast völlig ausfallenden Glaubenswissens, der lebendige Grund, aus dem auch die normalen Aktivitäten entsprossen sind. Ihn aber gilt es, wieder freizulegen, damit auch in Zukunft ein reichhaltiges Angebot für alle gemacht werden kann. Die jetzt aktiven Rentner gibt es nicht ewig - und auf welche Weise die zukünftigen (in der etwas weiter entfernten Zukunft) Rentner noch verwurzelt sein werden, ist mir ein Rätsel.

 

Ehrlich gesagt, soames: Als Neuling zum Rosenkranzbeten zu gehen, wäre das Letzte, was mir einfiele! Mich verfolgt nämlich die fixe Idee, dass die Rosenkranzbeter in allen Gemeinden so wie hier aus den Reihen der älteren weiblichen Gottesdienstteilnehmer kommen; Dass es also die Seniorinnen mit den, wie man bei uns sagt, Haaren auf den Zähnen sind - der Push-Faktor unserer Gemeinde.

 

Nun lebe ich schon seit 10 Jahren wieder in meiner alten Heimatstadt (Bin inzwischen freilich alt-katholisch.). Als es noch relevant war für mich, in eine neue r.-k. Gemeinde zu hineinzufinden, so mit 25-30, lag diese Idee vollends jenseits alles Denkbaren.

 

 

Ich habe mal ein Gelübde getan, um aus dieser Gemeinde rauszukommen. Ich habe mich allerdings nie bemüßigt gefühlt, es einzulösen, weil ich zwar geographisch aus der Gemeinde rausfand, geistig aber vom Regen in die Traufe kam: Hier wie dort nur Gottesdienste, Rosenkranzbeten, Bibelkreis. Ich fühlte mich ver... wie nie.

 

 

Bitte bedenk, dass eine Gemeinde, um für die junge Generationen attraktiv zu sein, erst einmal genügend Angehörige der mittleren Generationen in ihren Reihen haben muss! Und bei denen ist es nicht das Glaubenswissen, was ihnen fehlt.

Mein Posting hat sich keineswegs nur mit Neuzugezogenen beschäftigt. In r-k Gemeinden darf ruhig auch die Stammbesetzung was auf die Beine stellen. Und Dein Geschmack ist, wenn mich nicht alles täuscht, bei aller Liebe eben auch nicht der einzige. Wenn ich mit dieser Grundeinstellung herangegangen wäre, dann hätte ich noch nie in einer einzigen Werktagsmesse sein dürfen.

bearbeitet von soames
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Mein Posting hat sich keineswegs nur mit Neuzugezogenen beschäftigt. In r-k Gemeinden darf ruhig auch die Stammbesetzung was auf die Beine stellen. Und Dein Geschmack ist, wenn mich nicht alles täuscht, bei aller Liebe eben auch nicht der einzige. Wenn ich mit dieser Grundeinstellung herangegangen wäre, dann hätte ich noch nie in einer einzigen Werktagsmesse sein dürfen.

 

Dann zäume ich das Pferd mal von der anderen Seite her auf:

 

Was habe ich davon, wenn ich als Gemeindeneuling zum Rosenkranzbeten oder zu einer Andacht gehe?

Ist doch wie bei Gottesdiensten: Man kommt allein, bleibt allein und geht allein... B)

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Mein Posting hat sich keineswegs nur mit Neuzugezogenen beschäftigt. In r-k Gemeinden darf ruhig auch die Stammbesetzung was auf die Beine stellen. Und Dein Geschmack ist, wenn mich nicht alles täuscht, bei aller Liebe eben auch nicht der einzige. Wenn ich mit dieser Grundeinstellung herangegangen wäre, dann hätte ich noch nie in einer einzigen Werktagsmesse sein dürfen.

 

Dann zäume ich das Pferd mal von der anderen Seite her auf:

 

Was habe ich davon, wenn ich als Gemeindeneuling zum Rosenkranzbeten oder zu einer Andacht gehe?

Ist doch wie bei Gottesdiensten: Man kommt allein, bleibt allein und geht allein... B)

Ich weiß nicht, ob und wenn ja wie Ihr Altkatholiken Rosenkränze betet, aber hier ist es nicht derartig. Nach ein paar Rosenkränzen kennt man sich - und über kurz oder lang kommt ein erster persönlicher Kontakt auch für nichtextrovertierte Zeitgenossen zustande.

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Als es bei mir darum gegangen wäre, in eine Gemeinde hineinzufinden, war ich noch nicht alt-katholisch. Ich bin es erst aufgrund meiner Erfahrungen in der r.-k. Gemeinde bzw. dem Firmunterricht / der Firmgruppe hier, dem Kirchenchor und der Pfarrbücherein in X und mit der großen Gemeinde in Y ("Nein, dies haben wir hier nicht! Und nein, jenes gibt es bei uns auch nicht.") geworden.

 

Meine Erfahrungen mit jenen Gemeinden lassen sich vielleicht so zusammenfassen:

Es ist hundertmal leichter, einen gnädigen Gott zu finden als einen gnädigen Menschen.

 

- Ach ja: Nicht zu vergessen meine Erfahrungen in dem so vorbildlich "römischen" Eichstätt!

bearbeitet von Wencke
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