ullr Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Früher hat er mich immer "Jago" genannt.... Nö, nich immer. Manchmal auch Verleumder, Lügner usw. Manchmal auch ullr, aber das selten. Schließlich die Bäume nicht gleich in den Himmel wachsen. Grien, Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.... Doppelgrien.... Ach ja, Thomas, bei Dir spürt man ab und zu diesen neutestamentarischen Zorn der antiken Kirchenlehrer und -väter. Das ist dann ein ganz anderes Hauen und Stechen im Hopfenfeld als mit diesen modernen Christen, die alles relativieren, da hat man gar keine Lust mehr, seine Pike zu schleifen und zu honen.... :ph34r: Ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 ... du bist sehr consistent und hast moralische Prinzipien, du bist also keine Windhose (sagt man so?) Nein, eine Windhose ist ein Tornado, auch ein ganz kleiner. Richtige Tornados sind hierzulande selten. Ein Mensch mit laschen Prinzipien wäre ein 'Weichei' (weak testicle), von solchen Menschen wird auch behauptet, sie hätten 'keinen A**** in der Hose'. Ein Schwätzer ist wie im Englischen ein 'Windbeutel' (windbag). Vermutich meinte kiki "wetterwendisch" oder ähnliches... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Etwas mehr Benehmung und du wirst mein Lieblingsthomas *michabsofortganztollbenehmenwill* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 oh thomas, denk dran, DU BIST VERHEIRATET! Ich denke an nichts anderes den ganzen Tag... kleinkarierter Moralist...was meinst Du, wozu die Beichte erfunden wurde Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Vermutich meinte kiki "wetterwendisch" oder ähnliches..."sein Fähnlein in den Wind hängen" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 ... du bist sehr consistent und hast moralische Prinzipien, du bist also keine Windhose (sagt man so?) Nein, eine Windhose ist ein Tornado, auch ein ganz kleiner. Richtige Tornados sind hierzulande selten. Ein Mensch mit laschen Prinzipien wäre ein 'Weichei' (weak testicle), von solchen Menschen wird auch behauptet, sie hätten 'keinen A**** in der Hose'. Ein Schwätzer ist wie im Englischen ein 'Windbeutel' (windbag). Vermutich meinte kiki "wetterwendisch" oder ähnliches... vielleicht aus "Windei"??? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Habe ich jetzt erst gefunden:Eine dicke, runde, irisierend schimmernde Perle für Julius, für diesem Artikel. gruß Ullr Ich habe mir auch schon überlegt, dieses Posting zu verperlen. Und würde mir wünschen, dass es möglichst viele lesen und es sich selbst kritisch als Spiegel vorhalten. Nicht nur Katholiken, sondern auch alle anderen, die meinen, Verachtung sei eine gute Basis für Beziehungen welcher Art auch immer. Da wage ich trotz der Gefahr einen Kommentar, und wen es der Letzte hier ist: Dass es einem militanten Aheisten und Christenfeind wie Ullr gefällt, wenn ein Julius den absurden Spagat wagt, Josef Ratzinger der "Theologie der Verachtung" zu bezichtigen, dann ist das verständlich, das muss man nicht kommentieren. Über diese "perle" kann man grinsen. Dass diese Julius-Sauerei dann von ”katholischer" Seite beklatscht wird, das ist tatsächlich zum Schämen. Und zum Kotzen. Man kann sich im ”Stürmer” objektiver über jüdische Kultur informieren als auf mykath.de über den katholischen Glauben. Pfui Spinne, was ist das für eine unglaubliche Schweinerei, die hier - und z.Zt. besonders in den Thread der Karfreitagsfürbitte - betrieben wird. @Ennasus: Es ist gut, dass Du Dich zurückgehalten hast. Ich sprach von der "Theologie der Verachtung", einem Begriff, den nicht ich geprägt habe, sondern der auch von namhaften katholischen Theologen selbstverständlich auf das bezogen wird, auf das er zu beziehen ist: das was die christliche Theologie, die katholische bis zum zweiten Vatikanischen Konzil wie ein roter Faden durchzog, wenn sie auf "die Juden" zu sprechen kam: Geringschätzung, Herabwürdigung, Verachtung eben, auch so manche historische Fehldeutung ging immer zu Lasten der Juden, nie umgekehrt. Da der christliche Glaube im jüdischen Glauben und nicht im Islam, die christliche Theologie nicht im Koran wurzelt, gibt es auch keine entsprechende christliche Theologie der Verachtung gegenüber den Muslimen. Ich möchte schon gerne, dass meine Definition da stehen bleibt, wo ich sie hingesetzt habe, und nicht aus dem Zusammenhang gelöst und auf ganz andere Dinge angewendet wird. Selbstverständlich ist auch der jetzige Papst in den Kontext dieser Theologie der Verachtung gegenüber den Juden zu setzen, es gab nämlich, zu der Zeit, zu der er studiert, promoviert und sich habilitiert hat, keine andere. Ein Klaus Berger behauptet sogar, er habe massive Schwierigkeiten an der Münchener katholisch-theologischen Fakultät bekommen, als er sich im Rahmen seiner Dissertation aus dieser Theologie der Verachtung (er nennt es nicht so) herausgewagt habe. Es gab zwar vor dem zweiten Weltkrieg Ansätze auf katholischer Seite, sich aus der Theologie der Verachtung gegenüber den Juden lösen zu wollen. Darauf ist in der Presse in jüngster Zeit und im Zusammenhang mit der jetzigen Neuforumulierung der Karfreitagsfürbitte für die traditionalistische katholische Minderheit öfters hingewiesen worden. Der damalige Papst hat sich dem widersetzt und die Bewegung, der auch ein Münchener Kardinal angehörte, mit seinem Federstrich verboten. Was in der katholischen Theologie seit mehr als 1000 Jahren Tradition war, sollte fortbestehen bleiben (konkret ging es den Anhängern der damaligen Bewegung "Amici Israel" damals schon, aber nicht ausschließlich, um die Abschaffung des Begriffes "perfide" in der Karfreitagsfürbitte). So kam die Kritik an der Theologie der Verachtung gegenüber den Juden auf katholischer Seite erst mit dem zweiten vatikanischen Konzil und angestoßen durch einen jüdischen Historiker zum Tragen. Man täusche sich aber nicht darüber hinweg, dass die Distanzierung aus dieser über 1000-jährigen Tradition mit einem Federstrich zu bewerkstelligen gewesen wäre, Reste dieser Theologie der Verachtung spuken bis heute z.B. in christlichen Gesangbüchern herum. @ullr: Danke für die Perle! bearbeitet 14. März 2008 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 @Ennasus: Es ist gut, dass Du Dich zurückgehalten hast. Ich sprach von der "Theologie der Verachtung", einem Begriff, den nicht ich geprägt habe, sondern der auch von namhaften katholischen Theologen selbstverständlich auf das bezogen wird, auf das er zu beziehen ist: das was die christliche Theologie, die katholische bis zum zweiten Vatikanischen Konzil wie ein roter Faden durchzog, wenn sie auf "die Juden" zu sprechen kam: Geringschätzung, Herabwürdigung, Verachtung eben, auch so manche historische Fehldeutung ging immer zu Lasten der Juden, nie umgekehrt. Da der christliche Glaube im jüdischen Glauben und nicht im Islam, die christliche Theologie nicht im Koran wurzelt, gibt es auch keine entsprechende christliche Theologie der Verachtung gegenüber den Muslimen. Ich möchte schon gerne, dass meine Definition da stehen bleibt, wo ich sie hingesetzt habe, und nicht aus dem Zusammenhang gelöst und auf ganz andere Dinge angewendet wird. Ich hab das eigentlich gut verstanden, wovon du gesprochen hast - ich hab mich mit dem Thema auch selbst schon mehrfach auseinandergesetzt und was du geschrieben hast, ist mir großteils nicht neu. Ich hab mit meinen Kommentar auch nicht sagen wollen, dass es eine "Theologie der Verachtung gegenüber den Muslimen" gibt (im Gegenteil, zumindest hier bei uns erlebe ich die Kirche im Moment als wohltuend sachlich und um wertschätzende Verständigung bemüht) oder "deine Definition" für was anderes missbrauchen. Es ging mir um was anderes: dass es mich irritiert, dass die gleichen Leute, die sehr sensibel wahrnehmen, wieviel Überheblichkeit in einer solchen Bitte liegt und die der Kirche diese Arroganz vehement vorwerfen, auf der anderen Seite das Recht, Verachtung für andere bzw deren Denken und Glauben zu haben, als hohes, fast heiliges Kulturgut verteidigen und glorifizieren. Auf dieses inkonsequente Verhalten wollte ich aufmerksam machen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felix1234 Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Radio Eriwan antwortet: im Prinzip ja, aber nur für Atheisten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Ich liebe ja auch griffige Begriffe. Aber da stoße ich immer auf Sensibelchen. Grüße, KAM Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Sensibelchen. Sensibelchen? Wo? *michsuchendumschau* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Sensibelchen. Sensibelchen? Wo? *michsuchendumschau* Die Sensibilität ist freilich meist einseitig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Nein es haftet ihm, auch von den Personen und der Zeit seiner Prägung her, überhaupt nichts polemisches an. Dieser Vorwurf ist eine ziemlich peinliche Entgleisung dem großen und verdienstvollen jüdischen Historiker gegenüber, der ihn geprägt hat, der nach 1945 einer der ersten war, der mit zur Versöhnung ausgestreckten Händen auf Christen zuging, nachdem neben den meisten Verwandten auch seine Frau und zwei Kinder dem Holocaust zum Opfer gefallen waren. Das deutet darauf hin, dass Deine Kenntnisse des Weges zwischen Juden und Christen seit 1945 noch verbesserungsfähig sind. Eine "Lehre von Gott", in der von "den Juden" als dem von Gott auserwählten Volk in so verachtender, herabsetzender Weise geredet wird, wie es die christlichen Kirchen jahrhundertelang taten, ist keine griffig-polemische Formulierung, sondern eine korrekte Beschreibung der Theologiegeschichte. Setz zu Theologie der Verachtung einfach "der Juden als von Gott auserwähltem Volk" in Gedanken hinzu, wenn Du es als Verständniskrücke brauchst. Andere brauchen das nicht, reden mit dem durchaus gebräuchlichen Begriff aber von nichts anderem. Die Theologie der Verachtung (gegenüber dem Judentum), anders auch als der hoffentlich von Dir nicht bestrittene jahrhundertelang in der christlichen Theologie gepflegte Antijudaismus zu bezeichnen, ist seitens der katholischen Theologie seit dem zweiten Vatikanischen Konzil Schritt um Schritt einer Theologie der Wertschätzung gefolgt. Vielleicht bist Du jung genug, um nur diese kennengelernt zu haben, was aber kein Grund ist, den Verweis auf historische Tatsachen als griffig-polemisch zu verunglimpfen. Wenn nun auch katholische Theologen in der Neuformulierung der Karfreitagsbitte exklusiv für die Traditionalisten, von denen sie teilweise nicht einmal angenommen wird, einen Rückschritt befürchten, so habe ich dafür völliges Verständnis und teile ihre Befürchtung. Kardinal Ratzinger hat noch im Jahr 2001 ein Papier der päpstlichen Bibelkommission unterzeichnet, in dem vom jüdischen Glauben als von einem "eigenständigen, keinesfalls defizitären Weg in der Heilsgeschichte" die Rede war. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. Damit besteht die vielgerühmte Vielfalt der katholischen Kirche in diesem Punkt darin, dass seitens der römischen Kirchenleitung zwei kirchliche Richtungen begrüßt werden: Eine die auf Gottes Heilszusage für die Juden vertraut, und deren Auffassung die allgemeine Karfreitagsfürbitte entspricht, und eine andere Richtung, die es nicht tut, und der dafür eine andere Fürbitte zurechtgeschneidert worden ist. bearbeitet 14. März 2008 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felix1234 Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Trotz aller Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. In Johannes 14, 6 steht: "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Welche Möglichkeit lässt mir das als Christ? Danach muss ich doch von einem Defizit bei allen nichchristlichen Religionen ausgehen, oder? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rakso Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Trotz aller Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. In Johannes 14, 6 steht: "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Welche Möglichkeit lässt mir das als Christ? Danach muss ich doch von einem Defizit bei allen nichchristlichen Religionen ausgehen, oder? Aber nur in der Eigenschaft als Anhänger Jesus, sonst nicht. Die andere fühlen keinen Defizit an sich. Ergänzt, sonst sinnverwirrend. bearbeitet 14. März 2008 von rakso Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Nein es haftet ihm, auch von den Personen und der Zeit seiner Prägung her, überhaupt nichts polemisches an. Dieser Vorwurf ist eine ziemlich peinliche Entgleisung dem großen und verdienstvollen jüdischen Historiker gegenüber, der ihn geprägt hat, der nach 1945 einer der ersten war, der mit zur Versöhnung ausgestreckten Händen auf Christen zuging, nachdem neben den meisten Verwandten auch seine Frau und zwei Kinder dem Holocaust zum Opfer gefallen waren. Das deutet darauf hin, dass Deine Kenntnisse des Weges zwischen Juden und Christen seit 1945 noch verbesserungsfähig sind. Exakt, und es ist mir keineswegs peinlich. Ich weiß bei weitem nicht alles, nicht im Allgemeinen und nicht im Besonderen. Das ist mir grundsätzlich nicht peinlich. Daher vielen Dank für die Vergrößerung meines Wissens. Was Deine Beurteilung meiner Worte als Entgleisung angeht: Polemik ist an sich nichts Schlechtes. "Früher gab es sogar Professuren für Polemik", heißt es in Wikipedia. Definitiv beabsichtigt der Begriff "Theologie der Verachtung" eine Demaskierung, und das macht das Polemische an ihm aus. Dass diese Demaskierung zu recht geschieht, ist eine andere Frage. Die polemische Demaskierung meiner Unkenntnis ist inhaltlich auch richtig, aber in der Form unnötig. Auf weitere fruchtbare Diskussionen im guten Geiste! bearbeitet 14. März 2008 von Kirisiyana Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Trotz aller Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. In Johannes 14, 6 steht: "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Welche Möglichkeit lässt mir das als Christ? Danach muss ich doch von einem Defizit bei allen nichchristlichen Religionen ausgehen, oder? Katholiken glauben lediglich, dass sie den sicheren Weg einschlagen. Was aber darüber hinaus dieses "durch mich" alles sein kann, das bestimmen nicht Menschen, sondern Gott selbst. Jedenfalls geht man katholischerseits nicht davon aus, dass alle Nichtchristen nicht zum Heil gelangen. Ich hab da so ein Lieblingszitat von Kardinal Ratzinger aus einem Interview, ich glaub in "Salz der Erde", wo er ausdrücklich sagt, dass es so viele Wege zu Gott gibt, wie es Menschen gibt und dass er davon ausgeht, dass Menschen in einer Vielzahl auch durch andere Religionen Wege zum Heil finden. bearbeitet 14. März 2008 von Kirisiyana Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ullr Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Nein es haftet ihm, auch von den Personen und der Zeit seiner Prägung her, überhaupt nichts polemisches an. Dieser Vorwurf ist eine ziemlich peinliche Entgleisung dem großen und verdienstvollen jüdischen Historiker gegenüber, der ihn geprägt hat, der nach 1945 einer der ersten war, der mit zur Versöhnung ausgestreckten Händen auf Christen zuging, nachdem neben den meisten Verwandten auch seine Frau und zwei Kinder dem Holocaust zum Opfer gefallen waren. Das deutet darauf hin, dass Deine Kenntnisse des Weges zwischen Juden und Christen seit 1945 noch verbesserungsfähig sind. Exakt, und es ist mir keineswegs peinlich. Ich weiß bei weitem nicht alles, nicht im Allgemeinen und nicht im Besonderen. Das ist mir grundsätzlich nicht peinlich. Daher vielen Dank für die Vergrößerung meines Wissens. Was Deine Beurteilung meiner Worte als Entgleisung angeht: Polemik ist an sich nichts Schlechtes. "Früher gab es sogar Professuren für Polemik", heißt es in Wikipedia. Definitiv beabsichtigt der Begriff "Theologie der Verachtung" eine Demaskierung, und das macht das Polemische an ihm aus. Dass diese Demaskierung zu recht geschieht, ist eine andere Frage. Die polemische Demaskierung meiner Unkenntnis ist inhaltlich auch richtig, aber in der Form unnötig. Auf weitere fruchtbare Diskussionen im guten Geiste! Das hast Du aber schön geschrieben. Gruß Ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ullr Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 Mal eine kurze Frage an unsere theologischen Profis hier, da ich ein Verständnisproblem mit dem Begriff "Theologie der Verachtung" habe. Theologie bedeutet nach meinem Verständnis doch die Lehre von Gott; macht das sprach- und inhaltlich mit dem Zusatz "der Verachtung" Sinn? Nein, daher haftet diesem Wort auch etwas Polemisches an. Und es ist kein offizieller Begriff. Ist aber griffig. Nein es haftet ihm, auch von den Personen und der Zeit seiner Prägung her, überhaupt nichts polemisches an. Dieser Vorwurf ist eine ziemlich peinliche Entgleisung dem großen und verdienstvollen jüdischen Historiker gegenüber, der ihn geprägt hat, der nach 1945 einer der ersten war, der mit zur Versöhnung ausgestreckten Händen auf Christen zuging, nachdem neben den meisten Verwandten auch seine Frau und zwei Kinder dem Holocaust zum Opfer gefallen waren. Das deutet darauf hin, dass Deine Kenntnisse des Weges zwischen Juden und Christen seit 1945 noch verbesserungsfähig sind. Eine "Lehre von Gott", in der von "den Juden" als dem von Gott auserwählten Volk in so verachtender, herabsetzender Weise geredet wird, wie es die christlichen Kirchen jahrhundertelang taten, ist keine griffig-polemische Formulierung, sondern eine korrekte Beschreibung der Theologiegeschichte. Setz zu Theologie der Verachtung einfach "der Juden als von Gott auserwähltem Volk" in Gedanken hinzu, wenn Du es als Verständniskrücke brauchst. Andere brauchen das nicht, reden mit dem durchaus gebräuchlichen Begriff aber von nichts anderem. Die Theologie der Verachtung (gegenüber dem Judentum), anders auch als der hoffentlich von Dir nicht bestrittene jahrhundertelang in der christlichen Theologie gepflegte Antijudaismus zu bezeichnen, ist seitens der katholischen Theologie seit dem zweiten Vatikanischen Konzil Schritt um Schritt einer Theologie der Wertschätzung gefolgt. Vielleicht bist Du jung genug, um nur diese kennengelernt zu haben, was aber kein Grund ist, den Verweis auf historische Tatsachen als griffig-polemisch zu verunglimpfen. Wenn nun auch katholische Theologen in der Neuformulierung der Karfreitagsbitte exklusiv für die Traditionalisten, von denen sie teilweise nicht einmal angenommen wird, einen Rückschritt befürchten, so habe ich dafür völliges Verständnis und teile ihre Befürchtung. Kardinal Ratzinger hat noch im Jahr 2001 ein Papier der päpstlichen Bibelkommission unterzeichnet, in dem vom jüdischen Glauben als von einem "eigenständigen, keinesfalls defizitären Weg in der Heilsgeschichte" die Rede war. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. Damit besteht die vielgerühmte Vielfalt der katholischen Kirche in diesem Punkt darin, dass seitens der römischen Kirchenleitung zwei kirchliche Richtungen begrüßt werden: Eine die auf Gottes Heilszusage für die Juden vertraut, und deren Auffassung die allgemeine Karfreitagsfürbitte entspricht, und eine andere Richtung, die es nicht tut, und der dafür eine andere Fürbitte zurechtgeschneidert worden ist. Dieses Posting ist wieder eine Perle wert. Aber ich halte mich zurück. Kompliment für den guten Beitrag. Gruß Ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ullr Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Trotz aller Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. In Johannes 14, 6 steht: "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Welche Möglichkeit lässt mir das als Christ? Danach muss ich doch von einem Defizit bei allen nichchristlichen Religionen ausgehen, oder? Und wenn du jetzt einfach mal annimmst, (oder meinetwegen- etwas brutaler- zur Kenntnis nimmst) dass das kein Original Jesuswort ist? Das NT ist Menschenwerk (Lüdemann), nicht Gotteswort. Gruß ullr Editiert: Nachtrag: Jetzt betreib ich schon Religionsunterricht für Katholiken.... Grummel.... welcher reitet mich? bearbeitet 14. März 2008 von ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 14. März 2008 Melden Share Geschrieben 14. März 2008 (bearbeitet) Jetzt betreib ich schon Religionsunterricht für Katholiken.... Grummel.... reitet mich? Ja, man hat es nicht leicht hier unter Christen. Danke für Dein Feedback, Perlen brauche ich hier nicht so sehr, ich pflege keine solchen Geschmeide zu tragen. Vielleicht interessiert Dich dieser Vortrag (auch Protestanten haben sich mit ihrer "Theologie der Verachtung" auseinanderzuetzen), der Autor überträgt den von Juses Isaac geprägten Begriff als "Erziehung zur Verachtung" (des Judendums durch die christliche Theologie). Die christliche Judenfeindschaft gehört daher etwa seit dem 4. Jh. zur „Normalausstattung“ des heidnischen, des europäischen Christentums. Es hat seit dem 4. Jh. praktisch noch nie ein europäisches Christentum ohne mehr oder weniger ausgeprägten Antijudaismus gegeben. Und dieser christliche Antijudaismus hat immer bedrohlich, oft auch lebensbedrohlich für die Juden gewirkt; für die Christen diente er immer der Selbstvergewisserung und dem Gefühl der eigenen Überlegenheit, aber auch der schleichenden Selbstvergiftung. Und tatsächlich muss man sagen: erst mit dem Eichmannprozess, erst mit dem Jahr 1960 beginnt ein wirkliches Erschrecken und Erwachen über unsere so krankhaft judenfeindliche Religion. Erst seit 1960 fangen wir ganz allmählich an zu begreifen, wie entkräftet und verrottet das Christentum in dieser Hinsicht seit fast 2000 Jahren gewesen ist. Erst seit etwa 1960 haben wir die Aufgabe einer grundsätzlichen Neuformulierung der christlichen Theologie auf dem Hintergrund ihrer judenfeindlichen Geschichte erkannt und begonnen, daran zu arbeiten.Zwar haben wir seit dem besonders in unserer Evangelischen Kirche im Rheinland – aber auch in der ganzen EKD und in der römisch katholischen Kirche - ausgezeichnete Fortschritte gemacht, zwar hat sich unsere gesamte Kirche seither in mancher Hinsicht bereits bis zur Unkenntlichkeit positiv verändert, aber was sind diese knapp 50 Jahre gegenüber den fast 2000 Jahren entgegengesetzter Prägung?! Und die Widerstände gegen eine grundsätzliche Erneuerung unserer Theologie sind bis heute nicht ganz überwunden, schlimmer noch: es gibt Anzeichen für erste Versuche, die theologische Neuorientierung, die wir seither erreicht haben, wieder in Frage zu stellen. Quelle: http://www.melanchthon-akademie.de/uploads...feindschaft.pdf (Der bei den Katholiken mit dem zweiten vatikanischen Konzil eingeleitete Entgiftungsprozess nimmt, wie man auch in diesem Forum unschwer feststellen kann, mehrere Generationen in Anspruch und verläuft nicht ohne Widerstände). Mit den ersten Anzeichen für erste Versuche, die theologische Neuorientierung wieder in Frage zu stellen, spricht der protestantische Autor einen etwas verunglückten EKD-Text an (er ist als Fußnote angegeben). Als ein solches Anzeichen kann man aber auch die jetzt vom Papst neuformulierte Karfreitagsfürbitte betrachten, die weit, sehr weit hinter dem zurückbleibt, was die katholische Kirche 1970 schon erreicht hatte. bearbeitet 14. März 2008 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ullr Geschrieben 15. März 2008 Melden Share Geschrieben 15. März 2008 Hallo Julius, Mein lieber Mann, starker Tobak, Dein Link Gruß Ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 15. März 2008 Melden Share Geschrieben 15. März 2008 Trotz aller Beteuerungen kann mir niemand ausreden, dass die jetzt neu formulierte Karfreitagsbitte im Vergleich dazu einen Rückschritt darstellt, weil sie eben doch von einem Defizit des von Gott gewollten Heilsweges mit den Juden ausgeht. In Johannes 14, 6 steht: "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Welche Möglichkeit lässt mir das als Christ? Danach muss ich doch von einem Defizit bei allen nichchristlichen Religionen ausgehen, oder? Nein, das musst du nicht. Man müsste verstehen, dass das nicht heißt: "Nur wer sich als Christ bezeichnet, wird gerettet" (oder noch enger: "Nur Mitglieder der katholischen Kirche erlangen das Heil"); sondern dass auch das ein Symbolwort ist: Jesus ist der Weg zum Vater insofern als es seine Seinsweise, seine Art, im Leben zu stehen und zu sein ist, die wir selber leben sollen - und wer so lebt, wie er es vorgelebt hat, der lebt in der Wahrheit und der ist lebendig. Wer aus seiner eigenen Mitte heraus lebt, wer versucht, wahr zu sein und Liebe zu leben und dem, was ihn ruft, nicht auszuweichen, der wächst in die Verbundenheit mit "dem Vater" hinein. Der findet seinen Platz im großen Ganzen, findet Zugang zu einer Geborgenheit, die Halt gibt und das Vertrauen darauf, dass für uns Menschen ein "Leben in Fülle" gewollt ist. Jesus heißt "Gott hilft" - und wer es zulässt, dass er sich helfen und führen lässt von dieser "Hilfe Gottes", die jeder von uns kriegt, der findet den Weg ins Leben. Aber es ist nicht notwendig, das explizit so zu bezeichnen. Jeder Mensch, der versucht, so zu leben und jeder, der auf die Stimme in seinem Innern hört, die ihn führt und leitet und ihm hilft, seinen Weg zu gehen, wird "zum Vater" kommen. Es ist nicht entscheidend, was für Bilder und Worte er dafür verwendet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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