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Diskussion aus dem Perlenthread


jos1

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Mein lieber Mann, starker Tobak, Dein Link

 

Findest Du? Das hier vielleicht?

 

Der biblische Glaube ist zuerst und zentral eine jüdische Erfahrung; und seine jüdische Wurzel zu erkennen und zu pflegen ist der Anfang zur Erneuerung des Christentums nach Auschwitz. - Das sage ich ausdrücklich auch im Gegensatz zur jüngsten Rede des Papstes an der Universität zu Regensburg, in der er pauschal gegen eine Enthellenisierung des Christentums polemisiert hat.

 

Man muss ja nicht von Polemik gegen die Enthellinisierung des Judentums reden, aber darin besteht m.E. die von Mussinghoff erwähnte "andere Theologie" des Papstes: Für ihn scheint die "Enthellenisierung" des Christentums eine Gefahr darzustellen, für viele andere bedeutet sie nicht mehr aber auch nicht weniger als eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Wurzeln des Christentums, das Judentum. In der allfälligen Aufregung über die die Muslime verärgernden Bemerkungen ist dies anscheinend unbeachtet geblieben.

bearbeitet von Julius
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Mein lieber Mann, starker Tobak, Dein Link

 

Findest Du? Das hier vielleicht?

 

Der biblische Glaube ist zuerst und zentral eine jüdische Erfahrung; und seine jüdische Wurzel zu erkennen und zu pflegen ist der Anfang zur Erneuerung des Christentums nach Auschwitz. - Das sage ich ausdrücklich auch im Gegensatz zur jüngsten Rede des Papstes an der Universität zu Regensburg, in der er pauschal gegen eine Enthellenisierung des Christentums polemisiert hat.

 

Man muss ja nicht von Polemik gegen die Enthellinisierung des Judentums reden, aber darin besteht m.E. die von Mussinghoff erwähnte "andere Theologie" des Papstes: Für ihn scheint die "Enthellenisierung" des Christentums eine Gefahr darzustellen, für viele andere bedeutet sie nicht mehr aber auch nicht weniger als eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Wurzeln des Christentums, das Judentum. In der allfälligen Aufregung über die die Muslime verärgernden Bemerkungen ist dies anscheinend unbeachtet geblieben.

Und warum muss das eine unbedingt im Gegensatz zum andern stehen?

Warum kann man nicht sehen, dass das Christentum wirklich aus beiden Wurzeln stammt? Sowohl aus der semitischen als auch der hellenistischen? Und beide hoch schätzen und wissen, dass sie sich gegenseitig befruchten?

 

1.Kor 1,22: Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.

 

Es gibt es ja doch wirklich diese zwei Wurzeln des Christentums.

Mit jeweils verschiedenen Begabungen und verschiedenen Arten des Weltzugangs: bei den Juden wäre das vielleicht etwas, was mit dem "Zeichen fordern" zu tun hat: ein Leben im "Ich-Du" Bezug zur Welt, ein ganzheitlicheres, bild- oder gestalthafteres, weniger rationales Wahrnehmen und Erfassen. Ein Sich-anrühren-lassen und Achtung haben, vor dem, was anrührt

Und bei den Griechen wäre es das "Weisheit suchen": ein Zugehen auf die Welt in einem "Ich-Es-Bezug": analytisch, logisch, erprobend, objektiv das Gegebene beachtend.

 

Und nur, wo beides geachtet wird und in Dialog miteinander treten kann, kann sich das Eigentliche das christlichen Glaubens entfalten.

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Und nur, wo beides geachtet wird und in Dialog miteinander treten kann, kann sich das Eigentliche das christlichen Glaubens entfalten.

 

Der Sinn Deiner Überlegungen erschließt sich mir hier nicht ganz. Ich bewege mich hier immer noch bei den beiden unterschiedlichen Karfreitagsfürbitten und halte die erst kürzlich für einen exklusiven kleinen Kreis neu formulierte Fürbitte nicht für den Ausfluss einer Gesinnung, die beiden Wurzeln des Christentums Rechnung tragen will, sondern für in (mögliches) Zeichen des Rückschritts hinsichtlich der Besinnung auf das christliche Verhältnis zum Judentum. Mit Ganzheitlichkeiten, Bild- und Gestaltwahrnehmlichkeiten, analytischen, logischen oder erprobenden Ich-Es-Bezügen kann ich nicht nur hier nichts anfangen. Das gehört anderswo hin.

bearbeitet von Julius
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Und nur, wo beides geachtet wird und in Dialog miteinander treten kann, kann sich das Eigentliche das christlichen Glaubens entfalten.

 

Der Sinn Deiner Überlegungen erschließt sich mir hier nicht ganz. Ich bewege mich hier immer noch bei den beiden unterschiedlichen Karfreitagsfürbitten und halte die erst kürzlich für einen exklusiven kleinen Kreis neu formulierte Fürbitte nicht für den Ausfluss einer Gesinnung, die beiden Wurzeln des Christentums Rechnung tragen will, sondern für in (mögliches) Zeichen des Rückschritts hinsichtlich der Besinnung auf das christliche Verhältnis zum Judentum. Mit Ganzheitlichkeiten, Bild- und Gestaltwahrnehmlichkeiten, analytischen, logischen oder erprobenden Ich-Es-Bezügen kann ich nicht nur hier nichts anfangen. Das gehört anderswo hin.

DU hast mit dem Zitat aus Marquardts Vortrag, in dem er sagt, dass sein Plädoyer für eine Pflege der jüdischen Wurzeln im Gegensatz zur Regensburger Rede steht, angefangen, einen Zusammenhang herzustellen zwischen dem Faktum, dass Benedikt in der "Enthellenisierung" des Christentums eine Gefahr zu sehen scheint und der in den offiziellen Texten wiederkehrenden latenten Verachtung für das Judentum. Das ist möglich, dass es so ist und es ist sinnvoll, darauf hinzuweisen.

Ich wollte mit meinem Posting sagen, dass ich es allerdings für unnötig und genauso problematisch finde, eine Rückbesinnung auf die semitischen Wurzeln in einen Gegensatz zur Bemühung um die Wahrung des griechischen Erbes zu bringen.

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Mit Ganzheitlichkeiten, Bild- und Gestaltwahrnehmlichkeiten, analytischen, logischen oder erprobenden Ich-Es-Bezügen kann ich nicht nur hier nichts anfangen. Das gehört anderswo hin.
Nein, das gehört genau hier her.

Weil ich es wichtig finde, genauer hinzuschauen und verstehen zu wollen, was denn genau das Kostbare und Besondere an einem Erbe ist. Wenn ich das nämlich weiß, und mir bewusst bin, was ich diesem Erbe verdanke und wofür ich es auch jetzt ständig brauche, fällt es mir schon von vornherein gar nicht ein, Verachtung dafür zu empfinden. Und ich laufe auch nicht Gefahr zu meinen, das sei was Vergangenes, was mit mir nicht mehr viel zu tun hat.

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Ich wollte mit meinem Posting sagen, dass ich es allerdings für unnötig und genauso problematisch finde, eine Rückbesinnung auf die semitischen Wurzeln in einen Gegensatz zur Bemühung um die Wahrung des griechischen Erbes zu bringen.

 

Ach? Sahst Du dafür in meinem Beitrag einen Anlass? Ich habe mit keinem Wort einen Gegensatz zwischen den jüdischen Wurzeln und den hellenistischen Strömungen in der Antike hergestellt. Wenn, dann würde ich den weiteren Verlauf auch einer historischen Betrachtung unterziehen (wie es der Referent der Melanchthon-Akademie getan hat), dazu ist psychoanalytisches Vokabular und ein psychoanalytischer Ansatz weniger geeignet.

bearbeitet von Julius
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Weil ich es wichtig finde, genauer hinzuschauen und verstehen zu wollen, was denn genau das Kostbare und Besondere an einem Erbe ist. Wenn ich das nämlich weiß, und mir bewusst bin, was ich diesem Erbe verdanke und wofür ich es auch jetzt ständig brauche, fällt es mir schon von vornherein gar nicht ein, Verachtung dafür zu empfinden. Und ich laufe auch nicht Gefahr zu meinen, das sei was Vergangenes, was mit mir nicht mehr viel zu tun hat.

 

Dann mach halt mal, wenn Du meinst, dass Dir jemand in Deinen Überlegungen folgt. Mein Zugang ist ein völlig anderer. Deswegen ziehe ich mich aus dieser Diskussion jetzt auch in den Katakomben zurück, nachdem mir eine Etage höher der Müll zuviel geworden ist, der dort dazu verbreitet worden ist. Mit ullr, wenn er es möchte, kann ich mich ja per PN weiter austauschen.

bearbeitet von Julius
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Weil ich es wichtig finde, genauer hinzuschauen und verstehen zu wollen, was denn genau das Kostbare und Besondere an einem Erbe ist. Wenn ich das nämlich weiß, und mir bewusst bin, was ich diesem Erbe verdanke und wofür ich es auch jetzt ständig brauche, fällt es mir schon von vornherein gar nicht ein, Verachtung dafür zu empfinden. Und ich laufe auch nicht Gefahr zu meinen, das sei was Vergangenes, was mit mir nicht mehr viel zu tun hat.

 

Dann mach halt mal, wenn Du meinst, dass Dir jemand in Deinen Überlegungen folgt. Mein Zugang ist ein völlig anderer. Deswegen ziehe ich mich aus dieser Diskussion jetzt auch in den Katakomben zurück, nachdem mir eine Etage höher der Müll zuviel geworden ist, der dort dazu verbreitet worden ist. Mit ullr, wenn er es möchte, kann ich mich ja per PN weiter austauschen.

Du kannst gerne dableiben.

Ich werde dich nicht mehr weiter belästigen.

bearbeitet von Ennasus
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Dann mach halt mal, wenn Du meinst, dass Dir jemand in Deinen Überlegungen folgt. Mein Zugang ist ein völlig anderer. Deswegen ziehe ich mich aus dieser Diskussion jetzt auch in den Katakomben zurück, nachdem mir eine Etage höher der Müll zuviel geworden ist, der dort dazu verbreitet worden ist. Mit ullr, wenn er es möchte, kann ich mich ja per PN weiter austauschen.

Es ist billig, nur mit demjenigen zu diskutieren, der sowieso der gleichen Auffassung ist und anderen Auffassungen nicht mal die Ehre zu erweisen zu versuchen sie nachzuvollziehen, ist geradezu beleidigend. Meine Güte, Julius. So wird man nicht größer. Selbstverständlich hat jeder das Recht, sich irgendwann auch mal wieder zurückzuziehen. Nur muss man dann nicht so tun, als tue man damit sonstwas Tolles.

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Es ist billig, nur mit demjenigen zu diskutieren, der sowieso der gleichen Auffassung ist und anderen Auffassungen nicht mal die Ehre zu erweisen zu versuchen sie nachzuvollziehen, ist geradezu beleidigend. Meine Güte, Julius. So wird man nicht größer. Selbstverständlich hat jeder das Recht, sich irgendwann auch mal wieder zurückzuziehen. Nur muss man dann nicht so tun, als tue man damit sonstwas Tolles.
.

Zuerstmal, werte und weise Dame, lag und liegt es mir fern, in Deinen Augen irgendwie "größer" zu werden oder zu erscheinen als ich bin, so dass Dein gut gemeinter Ratschlag in den Wind gesprochen ist. Zum zweiten habe ich das Feld nicht wegen "unterschiedlicher Auffassungen" geräumt, sondern weil ich die Fremdsprache nicht für richtig halte, in der hier eine (vielleicht, vielleicht auch nicht) andere Auffassung vorgetragen wird, wobei ich jedoch vermute, dass es sich nicht um eine andere Auffassung, sondern um ein anderes Thema handelt, das hier angeschlagen werden sollte. Dafür wäre ein neuer Thread dann sicher geeigneter gewesen. Aber bitteschön, gerne auch hier, nur eben ohne mich, das hat mit "Ehrerweisung" nichts, dafür mit Ehrenkäsigkeit derer zu tun, die daraus eine verweigerte Ehrerweisung konstruieren wollen, die sich kommentieren lässt - wenn sie, wie es scheint, zur Sache selbst keinen Kommentar beizutragen haben. Zum dritten ist es ausserordentlich beruhigend, dass Du mir das Recht zugestehst, mich aus einer Diskussion zurückzuziehen, die ich nicht führen will, ganz toll finde ich dabei, wie Du es schaffst, mit Hilfe einer hohlen Unterstellung nach zwei Tagen doch noch einen tollen Schlussakkord hinter Deinem mit dem Thema in keiner Beziehung stehenden Beitrag zu zaubern und Dich auf diese Weise "groß" zu machen, bei uns nennt man das "aufmanndeln". Sehr gelungen! Diese Ehre muss und will ich Dir lassen.

 

B)

bearbeitet von Julius
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.... bei uns nennt man das "aufmanndeln".

 

Wolfgang, bist Du das? B)

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