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Orgelmusik


Valentine

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Also ich habe zum Thema Bezahlung als Organist ein zwiespältiges Verhältnis. Deswegen liste ich einfach mal einige Gedanken auf:

  • Jeder Lektor, Kommunionhelfer, Ministrant und Priester (vor allem!) bekommt seine Ausbildung zum liturgischen Dienst komplett von der Kirche finanziert. Ob Ministrantenstunden, Kommunionhelferschulungen oder Priesterseminar, alles Kirchenfinanziert. Wie schaut das mit der Kantoren-/Organistenausbildung aus? Zahlen Gemeinden den Instrumentenunterricht und die liturgische Ausbildung?
  • Das Arbeitsmaterial von allen Liturgen stellt die Gemeinde. Fürbittbücher, Evangeliare, Weihrauch, Kerzen, Hostien... . Wie viele Gemeinden haben einen nennenswerten Notenfundus, aus dem sich die Organisten bedienen können?
  • Würdige Liturgie bedarf in wedem Aspekt einer gewissenhaften Vorbereitung. Dazu gehört, dass die Liturgen in den Vorbereitungsprozess eingebunden werden und somit wirklich zu Mitfeiernden werden.
  • Wenn ich einen Organisten engagiere, wie ich einen Alleinunterhalter bestelle, dann kann ich ihm vorschreiben, was er zu spielen hat, wie laut usw.. Dann muss ich ihn aber auch wie einen Alleinunterhalter bezahlen. Wenn ich das nicht will, muss ich aber auch damit rechnen, dass der Organist selbständig liturgisch handelt. Mir persönlich ich die Position des Liturgen übrigens lieber als die der Jukebox. Dafür verzichte ich mittlerweile auch auf jede Bezahlung und sehe meinen Dienst als Ehrenamt, bin unabhängiger und habe auch noch 2 Minuten vor dem Gottesdienst die Freiheit zu gehen. B)

Viele Grüße

 

Stefan

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Also ich habe zum Thema Bezahlung als Organist ein zwiespältiges Verhältnis. Deswegen liste ich einfach mal einige Gedanken auf:

  • Jeder Lektor, Kommunionhelfer, Ministrant und Priester (vor allem!) bekommt seine Ausbildung zum liturgischen Dienst komplett von der Kirche finanziert. Ob Ministrantenstunden, Kommunionhelferschulungen oder Priesterseminar, alles Kirchenfinanziert. Wie schaut das mit der Kantoren-/Organistenausbildung aus? Zahlen Gemeinden den Instrumentenunterricht und die liturgische Ausbildung?
  • Das Arbeitsmaterial von allen Liturgen stellt die Gemeinde. Fürbittbücher, Evangeliare, Weihrauch, Kerzen, Hostien... . Wie viele Gemeinden haben einen nennenswerten Notenfundus, aus dem sich die Organisten bedienen können?
  • Würdige Liturgie bedarf in wedem Aspekt einer gewissenhaften Vorbereitung. Dazu gehört, dass die Liturgen in den Vorbereitungsprozess eingebunden werden und somit wirklich zu Mitfeiernden werden.
  • Wenn ich einen Organisten engagiere, wie ich einen Alleinunterhalter bestelle, dann kann ich ihm vorschreiben, was er zu spielen hat, wie laut usw.. Dann muss ich ihn aber auch wie einen Alleinunterhalter bezahlen. Wenn ich das nicht will, muss ich aber auch damit rechnen, dass der Organist selbständig liturgisch handelt. Mir persönlich ich die Position des Liturgen übrigens lieber als die der Jukebox. Dafür verzichte ich mittlerweile auch auf jede Bezahlung und sehe meinen Dienst als Ehrenamt, bin unabhängiger und habe auch noch 2 Minuten vor dem Gottesdienst die Freiheit zu gehen. :lol:

Viele Grüße

 

Stefan

 

 

Lieber Stefan,

 

ich will mal auf Deine Fragen persönlich, von meiner Warte aus, zu antworten versuchen (ich bin Vertretungsorganist auf Honorarbasis, aber seit längerem bei ein und derselben Gemeinde):

 

 

ad 1: Nein, meine Gemeinde zahlt natürlich nicht meinen Instrumentalunterricht oder meine sonstigen Weiterbildungen. Momentan habe ich auch gar keinen Orgelunterricht, aber nähme ich welchen, müßte ich den selbstverständlich aus eigener Tasche bezahlen.

 

Ich hatte einmal eine einwöchiges Fortbildungsseminar weiter weg von meinem Heimatort, das mich mehrere hundert Euro gekostet hat, mit Kursen, Hotel und Essen - und die Gemeinde hat mir immerhin 100 EUR zugeschossen, aber das war auch eine Ausnahme.

 

 

ad 2: Nein, es gibt auch keinen "Notenfundus", an dem ich mich bedienen könnte. Bei mir an der Orgel liegt lediglich das rote Choralbuch aus, sowie das Münchner Kantorale zum Vorsingen. Das Kantorenbuch, was auch oft vom Pfarrer für den Liedzettel gewünscht wird, muß ich persönlich mitbringen, genauso wie ich jedesmal die Orgelliteratur für den Gottesdienst selber mitschleppen muß - mit Bus und Bahn.

 

Und einen Zuschuß für Notenkauf bekomme ich selbstverständlich auch nicht.

 

Wer weiß, wie teuer heutzutage Orgelnoten sind, wird nachvollziehen können, daß mich das sehr ärgert. Ich besitze mittlerweile ungefähr zwei Regalborde voll mit Orgelnoten, die bestimmt zusammen locker 1500-2000 EUR gekostet haben - alles selbst finanziert.

 

 

ad 3: Was die Vorbereitung angeht: Bei mir in der Gemeinde sind immer wechselnde Geistliche, so daß ich nie vorher weiß, wer eigentlich dran ist. Somit bereite ich überhaupt nichts mehr für die Gottesdienste vor, sondern muß mich überraschen lassen. Bei dem einen Pastor brauche ich nämlich überhaupt keine Liedvorschläge zu machen, der hat immer seinen eigenen Zettel dabei, ein anderer überläßt alles mir - in jedem Fall muß ich so flexibel sein, daß ich den jeweiligen Psalm mit allen Versen und den Vers vor dem Evangelium aus dem Stand vorsingen kann (ohne vorher zu üben). Das ist verdammt hart, zumal die Psalmen immer sehr hoch notiert sind im Münchner Kantorale bzw. im Kantorenbuch.

 

Ich habe nie Gesangsunterricht bekommen und mußte mir daher im deutschen Liturgiegesang alles selber beibringen, zuzüglich der lateinischen Gesänge etwa aus der Missa de Angelis. Letzten Sonntag mußte ich solistisch die Schola beim Credo GL 423 übernehmen, weil es einfach keine Schola gibt - gar nicht einfach :D .

 

 

 

Manchmal fühle ich mich schon als Jukebox bzw als Generator einer liturgischen "Fahrstuhlmusik" - aber manchmal ist es auch schön, wenn mein Vorsingen besonders gut klappt und die Gemeinde ordentlich mitgeht. Und das alles für € 30 pro Messe... B)

 

Ehrenamtlich würde ich es schon allein deswegen nicht machen, weil es rein zeitlich dafür viel zu aufwendig wäre...Inklusive Anfahrt hat für mich eine Sonntagsmesse einen Zeitfaktor von ca. 2,5 Stunden!

 

Außerdem finde ich, daß jemand, der gut arbeitet, auch angemessen bezahlt werden muß...Aber die Diskussion hatten wir ja schonmal hier... :lol:

bearbeitet von RationisCausa
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was würdest du machen, wenn dir ein engel erschiene, und dir mitteilt, dass übermorgen der weltuntergang wäre?
dann würde ich morgen ein Apfelbäumchen pflanzen.
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...

ad 3: Was die Vorbereitung angeht: Bei mir in der Gemeinde sind immer wechselnde Geistliche, so daß ich nie vorher weiß, wer eigentlich dran ist. Somit bereite ich überhaupt nichts mehr für die Gottesdienste vor, sondern muß mich überraschen lassen. Bei dem einen Pastor brauche ich nämlich überhaupt keine Liedvorschläge zu machen, der hat immer seinen eigenen Zettel dabei, ein anderer überläßt alles mir - in jedem Fall muß ich so flexibel sein, daß ich den jeweiligen Psalm mit allen Versen und den Vers vor dem Evangelium aus dem Stand vorsingen kann (ohne vorher zu üben). Das ist verdammt hart, zumal die Psalmen immer sehr hoch notiert sind im Münchner Kantorale bzw. im Kantorenbuch.

 

Genau aus diesem Grund will ich keine Bezahlung für meinen Dienst mehr:

Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'.

 

Wir sind übrigens drei ehrenamtliche Organisten, die sich eine Stelle teilen. Ich spiele also im Schnitt jeden 3. Sonntag zwei Gottesdienste. Liedplanentwürfe kann man mir bis zu 2 Tagen vor dem jeweiligen Termin Mailen, sonst mache ich selber einen. Das gehört für mich auch zur Qualität dazu. Ich kann kein vernünftiges und wirklich passendes Vorspiel liefern, wenn ich mich vorher nicht auch mit dem Text und dem Hintergrund des Liedes auseinandergesetzt habe. Ähnlich ist es mit den Vorsängerparts. Unser Pfarrer bringt zwar zu jedem Gottesdienst einen Liedzettel mit, den habe ich aber schon ewig nicht mehr verwendet.

 

Viele Grüße

 

Stefan

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Franciscus non papa
...

ad 3: Was die Vorbereitung angeht: Bei mir in der Gemeinde sind immer wechselnde Geistliche, so daß ich nie vorher weiß, wer eigentlich dran ist. Somit bereite ich überhaupt nichts mehr für die Gottesdienste vor, sondern muß mich überraschen lassen. Bei dem einen Pastor brauche ich nämlich überhaupt keine Liedvorschläge zu machen, der hat immer seinen eigenen Zettel dabei, ein anderer überläßt alles mir - in jedem Fall muß ich so flexibel sein, daß ich den jeweiligen Psalm mit allen Versen und den Vers vor dem Evangelium aus dem Stand vorsingen kann (ohne vorher zu üben). Das ist verdammt hart, zumal die Psalmen immer sehr hoch notiert sind im Münchner Kantorale bzw. im Kantorenbuch.

 

Genau aus diesem Grund will ich keine Bezahlung für meinen Dienst mehr:

Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing'.

 

Wir sind übrigens drei ehrenamtliche Organisten, die sich eine Stelle teilen. Ich spiele also im Schnitt jeden 3. Sonntag zwei Gottesdienste. Liedplanentwürfe kann man mir bis zu 2 Tagen vor dem jeweiligen Termin Mailen, sonst mache ich selber einen. Das gehört für mich auch zur Qualität dazu. Ich kann kein vernünftiges und wirklich passendes Vorspiel liefern, wenn ich mich vorher nicht auch mit dem Text und dem Hintergrund des Liedes auseinandergesetzt habe. Ähnlich ist es mit den Vorsängerparts. Unser Pfarrer bringt zwar zu jedem Gottesdienst einen Liedzettel mit, den habe ich aber schon ewig nicht mehr verwendet.

 

Viele Grüße

 

Stefan

 

 

hm, du sollst dem ochsen, der da drischt nicht.......

 

der organist leistet einen hochqualifizierten dienst. und der sollte auch angemessen honoriert werden.

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der organist leistet einen hochqualifizierten dienst. und der sollte auch angemessen honoriert werden.

 

 

Ja, ich habe damit auch so meine Probleme, mit dem "Soli Deo Gloria" Orgel spielen.

 

Sicher, man kann das "mal" machen, wenn es ein einmaliger Dienst bleibt - aber bei Dir, lieber Stefan, sind es ca. alle drei Wochen 2 Messen! Ohne jetzt anderen Diensten in der Kirche, wie Küster oder Kommunionhelfer die Ehre abschneiden zu wollen - aber es hat schon seinen Grund, warum eben nicht jeder an die Orgel kann. Dazu bedarf es nämlich einer Menge mehr, als vielleicht Noten lesen zu können und ein wenig Klavierunterricht bekommen zu haben.

 

Orgelspiel ist im Gegensatz zum Küster eine echte Qualifikation, die mühsam erlernt werden muß und die auch als Nebenamtler einiges an Vorwissen und ständiger Weiterbildung bedarf. Und ich finde nicht, daß man so etwas grundsätzlich unentgeltlich machen sollte.

 

Es ist bei mir z.B. so, daß ich das Honorar wirklich brauche, um mir ein wenig mein Auskommen zu finanzieren, komme ich doch bald in die Examensphase, und dann wird es echt eng. Da kann ich schonmal aus dem Grund schon nicht sagen, ich mache es für lau.

 

Außerdem denke ich, wenn viele es für lau machen, daß dann diejenigen, die einen angemessenen Lohn dafür verlangen, schief angesehen werden, nach dem Motto: "Herr XYZ macht es aber für Gotteslohn- warum Sie nicht? Sind Sie so geldgierig?"

 

Leider ist es eben so, daß gerade auf dem Land oder in der Diaspora ältere Herrschaften die Orgeldienste übernehmen, die schon lange ihre Rente durch haben und das Geld wirklich nicht nötig hätten. Deren durchaus anerkennenswerten freiwilligen Verzicht kann man dann aber nicht zum Anlaß nehmen, Organisten grundsätzlich gar nicht bzw. nur lausig zu vergüten.

 

Niemand würde auf die Idee kommen und beim Bäcker ein Brot kaufen, ohne es dann zu bezahlen, oder mit dem Bus fahren und keine Fahrkarte kaufen wollen- nur bei Kirchens soll das gang und gäbe sein?

 

Oder hat etwa Papst Sixtus zu Michelangelo nach der Fertigstellung der Ausmalungen der Sixtinischen Kapelle gesagt: "Fein, herzlichen Dank, vergelt's Gott - Geld gibt es keines, der Herr wird's Dir im Himmel lohnen"??? B):lol::lol:

 

Diese Ansicht kann ich so ganz und gar nicht teilen...

 

 

PS: ...oder wenn, dann nur unter der Bedingung, daß Pfarrer kein Oberstudienratsgehalt mehr bekommen, sondern mit dem Salär einer einfachen Verkäuferin auskommen müssen :D - darüber ließe sich dann reden!

bearbeitet von RationisCausa
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Ich habe je geschrieben, dass ich - wenn eine Gemeinde den Oranisten nicht bezahlen will - dafür bin, dass sie wie bei anderen liturgischen Diensten auch sämtliche Aus- und Weiterbildungskosten übernimmt. Dennoch finde ich es wichtig, auf das Geld verzichten zu dürfen, ohne als Verräter oder so angesehen zu werden.

 

Grundsätzlich sind aber die verschiedenen liturgischen Laiendienste gleichwertig. Das sollte sich auch im Umgang der Gemeinde mit den Liturgen ausdrücken. Man muss aber auch den haupt- vom neben- oder ehrenamtlichen Dienst unterscheiden. Natürlich bezahle ich den Bäcker für seine Arbeit. Wenn aber jemand ein Brot backt und zu einer Gemeindeveranstaltung mitbringt, sehe ich den Arbeitsaufwand grundsätzlich als Ehrenamt. Des gleichen beim Orgeldienst. Der Hauptberufliche Organist wird natürlich bezahlt. Bei Ehrenamtlern finde ich das aber übertrieben. Einige nebenberufliche Organisten müssen wirklich verstehen, dass sie nichts besseres, qualifizierteres oder wichtigeres sind als Kommunionhelfer und Lektoren. Die müssen nämlich auch üben, Schulungen besuchen usw..

Trotz allem sollten natürlich Aus- und Weiterbildung von der Gemeinde finanziert werden.

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Also, wir haben eine hauptamtliche Kirchenmusikerin und zwei bis drei ehrenamtliche Vertreter, die das alle ohne Entgelt machen. Mit denen haben wir uns sogar über den letzte Errziehungszeit der Kirchenmusikerin gerettet - sie hat allerdings während ihres Erziehungsurlaubs ehrenamtlich den Chor weiter geleitet.

 

Bei der derzeitigen und zukünftigen Finanzlage der Kirche hängt in den Gemeinden viel von der ehrenamtlichen Mitarbeit vieler ab - bei uns im Bistum Aachen wird ja bekanntlich sogar pastorales Personal abgebaut.

 

Ich bin allerdings auch der Meinung, daß Ehrenamtlern für ihren Dienst nicht auch noch Kosten entstehen sollten - wenn die Gemeinde es sich leisten kann, finde ich richtig, auch mal ne Weiterbildung zu bezahlen. Dasselbe gilt für die Noten - hast Du schon mal den KV gefragt, R.C., ob die mal ein paar anschaffen können? (Zu Risiken und Nebenwirkungen der Antragstelölung fragen Sie bitte Ihren PGR-Vorsitzenden.)

 

Was ich immer ganz wichtig finde, ist das Wort "Danke", das bei vielen ehrenamtlichen Diensten leider oft vergessen wird.

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Im Gegensatz zu Kommunionhelfer und Küster muß der Organist aber schon ein Vorwissen in Form von Fingerfertigkeit und musikalischem Wissen mitbringen, daß er sich in der Regel in jahrelangem Klavier- und Orgelunterricht angeeignet hat - ein Küster bekommt sicher auch eine Art Ausbildung, aber dafür muß er nicht jahrelang irgendwo geschult werden. Ein nebenamtlicher Küster muß auch nicht mindestens einmal die Woche stundenlang zum Üben in die Kirche gehen...Und ein Lektor kann sich die Lesungen Wochen vorher aus dem Internet herunterladen und gemütlich zu Hause bei ner Tasse Kaffee üben...Nichts gegen gute Vorleser, aber das ist ja wohl - in aller Bescheidenheit - etwas anderes als ein volles Kantoren- und Organistenamt!

 

Insofern kann man allein vom Zeitaufwand und vom Vorwissen diese Dienste nicht mit dem eines Organisten vergleichen.

 

Rein von der Qualifikation ist der Organistendienst, wenn er gewissenhaft ausgeübt wird (also mit Kantorenfunktion inklusive, die nochmal stundenlangen Übeaufwand erfordert, da jeden Sonntag die Psalmen und der Halleluja-Vers anders sind) deutlich höher anzusetzen als der Küster- oder Lektoren- oder Kommunionhelferdienst. Und der muß dann auch angemessen bezahlt werden.

 

Was die Ausbildungs- und Weiterbildungskosten angeht, die ein Organist verursacht - meinst Du wirklich, die Gemeinde würde dem Nebemamtler seine privaten Orgelstunden finanzieren? Denn die muß man weiterhin nehmen, auch nach dem C-Kurs ist man ja kein perfekter Musiker. Da wäre es aber in jedem Fall sinnvoller, man würde gleich die gespielten Messen vergüten - zumal die Gemeinde damit bestimmt preiswerter davon käme.

 

Auf die Anregung von Thomas, ich solle doch mal den KV fragen, ob er mir nicht ein paar Noten anschaffen könne, muß ich sagen: nein, davon habe ich eigentlich genug. Mir kommt es in der Tat eher auf die Würdigung meiner Leistung in der Messe selber an, für die ich mir nun schon ca. 10 Jahren fast jeden Sonntag um die Ohren schlage - manchmal inklusive der Sonntagsabendmesse, die es hier in der Stadt noch gibt. Das heißt, manchmal habe ich den ganzen Sonntag zuhause herumgehangen, weil man in den fünf Stündchen zwischen Ende der Morgenmesse und Beginn der Abendmesse einfach nichts Besonderes unternehmen konnte. Während meine Freunde ins Grüne fuhren, hockte ich zuhause und wartete auf die Abendmesse - jahraus, jahrein.

 

Hinzu kommt, daß ich durch meinen eigentlichen studentischen Nebenjob fast jeden Samstag (also so ca. 45 von 52 Samstagen im Jahr) bis zu 10 Stunden im Laden stehe und Dinge an Kunden verkaufe, sprich: ich habe Samstag von 10-20 Uhr Dienst, und sonntags dann im schlimmsten Fall zwei Messen morgens und eine abends.

 

Da hat man überhaupt kein Wochenende, kann niemals wegfahren, und die Freunde lächeln immer mitleidig, wenn man mal wieder nicht auf den Sonntagsausflug mitfahren kann. Und das ist nicht mein Haupt-, sondern mein zweiter Nebenjob. Insofern erwarte ich da durchaus eine angemessene Vergütung.

 

 

 

PS: Meine Gemeinde ist eine der reichsten weit und breit in meiner Stadt und im Bistum, wenn nicht DIE reichste, mit äußerst betuchten, gut situierten Einwohnern und sehr hohem Spendenaufkommen. Ich denke daher, daß ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben muß, was das Finanzielle angeht.

 

Und es ist für mich ganz klar: Wenn ein Bistum kein Geld mehr für nebenamtliche Orgeldienste mehr zur Verfügung stellt (wie etwa in Aachen), muß die Gemeinde eben selber zahlen. Es dürfte wohl kaum ein Problem darstellen, daß bei einem Gottesdienstbesuch von vielleicht 100 Leuten jeder 20-30 Ct für den Organisten gibt - und schon sind 20-30 EUR zusammen, was für mich den absoluten Mindestsatz für eine Sonntagsmesse darstellt.

 

Die Leute geben für eine Kinokarte mal eben 12 EUR aus, für eine Pizza beim Italiener 6-7 EUR - aber für Kirchenmusik sind dann 30 Ct zuviel? B)

 

Ich denke / hoffe nicht!

bearbeitet von RationisCausa
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Dasselbe gilt für die Noten - hast Du schon mal den KV gefragt, R.C., ob die mal ein paar anschaffen können? (Zu Risiken und Nebenwirkungen der Antragstelölung fragen Sie bitte Ihren PGR-Vorsitzenden.)

 

Da mache ich doch gleich mal einen Thread in F&A auf und hoffe auf Deine Beteiligung. B)

 

Was ich immer ganz wichtig finde, ist das Wort "Danke", das bei vielen ehrenamtlichen Diensten leider oft vergessen wird.

Danke für diesen Satz. Leider machen viele etwas "Deo Soli Gloria" und würden sich über ein "Danke" riesig freuen.

Bei uns kriegt das maximal der Organist und da frag ich mich manchmal wofür. :ph34r:

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Noch mal zum Thema "nichtkatholische Vertretungsorganisten": ich sehe eigentlich kein Problem darin außer der möglicherweise fehlenden Kenntnis der liturgischen Abläufe; notfalls müsste man sich jemanden an die Orgel mitnehmen, der ggf. Zeichen gibt, wann was drankommt B)

 

Aber diese Kenntnis fehlt auch manchen katholischen Organisten *grmpf*

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Gerade die A-Organisten haben ein Hochschulstudium absolviert.

 

Niemand würde auf die Idee kommen zu einem studierten Juristen (aka Rechtsanwalt) oder studierten Mediziner (aka Arzt) zu gehen und würde meinen, der müsse "für lau" arbeiten. Warum sollte es bei Organisten anders sein?

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Gerade die A-Organisten haben ein Hochschulstudium absolviert.

 

Niemand würde auf die Idee kommen zu einem studierten Juristen (aka Rechtsanwalt) oder studierten Mediziner (aka Arzt) zu gehen und würde meinen, der müsse "für lau" arbeiten. Warum sollte es bei Organisten anders sein?

 

Davon war aber hier nicht die Rede, sondern von nebenamtlichen Aushilfsdiensten. Wenn bei uns ein Rechtsanwalt im Kirchengemeinderat sitzt, erwarte ich auch dass er für Äußerung zu Rechtsfragen keine Rechnung schickt.

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Gerade die A-Organisten haben ein Hochschulstudium absolviert.

 

Niemand würde auf die Idee kommen zu einem studierten Juristen (aka Rechtsanwalt) oder studierten Mediziner (aka Arzt) zu gehen und würde meinen, der müsse "für lau" arbeiten. Warum sollte es bei Organisten anders sein?

 

Davon war aber hier nicht die Rede, sondern von nebenamtlichen Aushilfsdiensten. Wenn bei uns ein Rechtsanwalt im Kirchengemeinderat sitzt, erwarte ich auch dass er für Äußerung zu Rechtsfragen keine Rechnung schickt.

... ausser er wird regelmässig zu den offiziellen Rechtsfragen der Gemeinde um seinen Rechtsbeistand gebeten.

 

Und regelmässiges Orgeln sonntags würde ich ähnlich sehen.

 

Oder gerht es wirklich nur darum, mal ausnahmsweise einzuspringen, weil der hauptamtliche Organist den Schnupfen hat?

 

Werner

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was würdest du machen, wenn dir ein engel erschiene, und dir mitteilt, dass übermorgen der weltuntergang wäre?
dann würde ich morgen ein Apfelbäumchen pflanzen.

 

So wahr mir Gott helfe.

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Gerade die A-Organisten haben ein Hochschulstudium absolviert.

 

Niemand würde auf die Idee kommen zu einem studierten Juristen (aka Rechtsanwalt) oder studierten Mediziner (aka Arzt) zu gehen und würde meinen, der müsse "für lau" arbeiten. Warum sollte es bei Organisten anders sein?

 

Davon war aber hier nicht die Rede, sondern von nebenamtlichen Aushilfsdiensten.

Wenn es einen fest angestellen Organisten gibt, der ein festes Gehalt bekommt, und dieser sich Ersatz sucht, weil ein eine Grippe hat, dann würde ich wohl sagen, daß es der Anstand gebietet, daß der fest angestelle Organist, den Teil seines Gehaltes an die Aushilfe abgibt, den er für die Erfüllung des Dienstes bekommen hätte.

 

 

 

Wenn es keinen Organisten gibt, der eine entsprechende Ausbildung und "Hobbymusiker" die Orgel spielen, dann sollte man auch noch folgendes bedenken:

- der gelernte Musiker spielt viele Stücke "einfach so" - ohne viel zu üben; jedenfalls wenn es um die normale Gemeindebegleitung geht.

- selbst für diese Stücke muß der "Hobbymusiker" u.U. üben. Er opfert also nicht nur die Zeit, die er in der Messe/Gottesdienst spielt, sondern auch noch zusätzlich viel Freizeit. Da halte ich es nur für richtig, wenn er auch etwas dafür bekommt: und damit meine ich nicht einen warmen Händedruck!

 

Daß ein ausgebildeter Organist, der gleichsam seinem erlernten Beruf nachgeht, anständig entlohnt wird, versteht sich m.E. von selbst.

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Herr, ich danke Dir für die vielen Ehrenamtler, die in unserer Gemeinde Dienste übernehmen, ohne dafür Geld zu verlangen.

 

Ich glaub, ich frag mal unseren Pastor, ob er was von seinem Gehalt abgibt, wenn er mich als PGR-Vorsitzender bittet, an seiner Stelle zu irgend nem Jubiläum oder ner Einweihungsfeier ein Grußwort zu sprechen. Die Lektoren, die an seiner Stelle Texte vorlesen, kriegen dann auch was, die Messdiener sowieso (soll er sich doch Brot und Wein selbst zum Altar holen, der Faulpelz!).

 

Sich auf die Sitzungsgelder für die PGR- und Vorstanndssitzungen freuend

 

Thomas

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Wenn es einen fest angestellen Organisten gibt, der ein festes Gehalt bekommt, und dieser sich Ersatz sucht, weil ein eine Grippe hat, dann würde ich wohl sagen, daß es der Anstand gebietet, daß der fest angestelle Organist, den Teil seines Gehaltes an die Aushilfe abgibt, den er für die Erfüllung des Dienstes bekommen hätte.

 

 

 

Wenn es keinen Organisten gibt, der eine entsprechende Ausbildung und "Hobbymusiker" die Orgel spielen, dann sollte man auch noch folgendes bedenken:

- der gelernte Musiker spielt viele Stücke "einfach so" - ohne viel zu üben; jedenfalls wenn es um die normale Gemeindebegleitung geht.

- selbst für diese Stücke muß der "Hobbymusiker" u.U. üben. Er opfert also nicht nur die Zeit, die er in der Messe/Gottesdienst spielt, sondern auch noch zusätzlich viel Freizeit. Da halte ich es nur für richtig, wenn er auch etwas dafür bekommt: und damit meine ich nicht einen warmen Händedruck!

 

Daß ein ausgebildeter Organist, der gleichsam seinem erlernten Beruf nachgeht, anständig entlohnt wird, versteht sich m.E. von selbst.

 

Zieht dir dein Arbeitgeber auch für alle Krankheitstage Gehalt ab und gibt es deinen Kollegen? Oder machst du das aus "Anstand" selber?

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Wenn es einen fest angestellen Organisten gibt, der ein festes Gehalt bekommt, und dieser sich Ersatz sucht, weil ein eine Grippe hat, dann würde ich wohl sagen, daß es der Anstand gebietet, daß der fest angestelle Organist, den Teil seines Gehaltes an die Aushilfe abgibt, den er für die Erfüllung des Dienstes bekommen hätte.

 

 

 

Wenn es keinen Organisten gibt, der eine entsprechende Ausbildung und "Hobbymusiker" die Orgel spielen, dann sollte man auch noch folgendes bedenken:

- der gelernte Musiker spielt viele Stücke "einfach so" - ohne viel zu üben; jedenfalls wenn es um die normale Gemeindebegleitung geht.

- selbst für diese Stücke muß der "Hobbymusiker" u.U. üben. Er opfert also nicht nur die Zeit, die er in der Messe/Gottesdienst spielt, sondern auch noch zusätzlich viel Freizeit. Da halte ich es nur für richtig, wenn er auch etwas dafür bekommt: und damit meine ich nicht einen warmen Händedruck!

 

Daß ein ausgebildeter Organist, der gleichsam seinem erlernten Beruf nachgeht, anständig entlohnt wird, versteht sich m.E. von selbst.

 

Zieht dir dein Arbeitgeber auch für alle Krankheitstage Gehalt ab und gibt es deinen Kollegen? Oder machst du das aus "Anstand" selber?

 

Ok,

das war dann wohl der berühmte "Schuss in den Ofen" meinerseits.

 

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Allerdings kenne ich es in der Art aus einer Gemeinde: Für jede gespielte Messe bekommt der (fest angestellte) Organist einen gewissen Betrag. Wenn er sich einen Ersatz sucht, weil er verhindert ist, gibt er den Betrag an den Ersatzorganisten weiter. Ich vermute, daß hat abrechnungstechnische Gründe. Vermutlich kann oder will die Gemeinde bzw. Abrechnungsstelle nicht für jede Aushilfe ein "Lohnkonto" anlegen...

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Hm, bei uns war es immer so, dass der Organist, der gespielt hat, nach dem Gottesdienst seinen Obolus vom Pfarrer bar auf die Kralle bekam - ob es jetzt Aushilfe, Vertretung oder sonstwas war.

 

Aber mal wieder zurück zum Thema: welche Orgelmusik findet Ihr toll?

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