tomlo Geschrieben 24. März 2006 Melden Share Geschrieben 24. März 2006 (bearbeitet) Dieser Thread wurde nicht von tomlo eröffnet, sondern aus "Wie sage ich es meinem Pfarrer?" herausgesplittet. GAbriele Betr. P. B. Häring:Bei mir hat die r.-k. Kirche den Anspruch auf Beachtung ihrer Kriterien für Heiligkeit verspielt. Und was Bernhard Häring anbelangt: Die Scharte, ein Lehrverfahren am Hals gehabt zu haben (und beinahe ein zweites, wenn der letzte Papst den jetzigen nicht daran gehindert hätte), kann man doch in dieser Kirche mit noch so viel Liebe zu den Menschen nicht wieder auswetzen! Was ist denn passiert? bearbeitet 25. März 2006 von Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wencke Geschrieben 24. März 2006 Melden Share Geschrieben 24. März 2006 (bearbeitet) Betr. P. B. Häring: Bei mir hat die r.-k. Kirche den Anspruch auf Beachtung ihrer Kriterien für Heiligkeit verspielt. Und was Bernhard Häring anbelangt: Die Scharte, ein Lehrverfahren am Hals gehabt zu haben (und beinahe ein zweites, wenn der letzte Papst den jetzigen nicht daran gehindert hätte), kann man doch in dieser Kirche mit noch so viel Liebe zu den Menschen nicht wieder auswetzen! Was ist denn passiert? http://www.bautz.de/bbkl/h/haering_b.shtml : (...) Während all dem reifte in ihm (...) die Überzeugung, daß gerade die Bindung an Jesus Christus den Menschen zur wesentlichen Freiheit und frohgemuten Mündigkeit führt, zu einer Freiheit, die auch zu einem verantwortungsbewußten kritischen Umgang mit kirchlichen Verlautbarungen ermächtigt, besonders dann, wenn diese statt von der Sorge um den Menschen und der Achtung vor seiner Freiheit von Legalismus und autoritären Gehorsamsforderungen bestimmt sind. Entschieden brachte er 1968 nach der Veröffentlichung der Enzyklika Pauls VI. »Humanae Vitae« in öffentlichen Stellungnahmen seinen Dissens zur päpstlichen Verlautbarung zum Ausdruck. Als dann 1987 anläßlich einer Tagung zur Bioethik an der Accademia Alfonsiana der päpstliche Theologe Carlo Caffara (...) öffentlich eine verantwortungsbewußte Geburtenkontrolle mit Mord auf eine Stufe stellte, scheute sich H. nicht, klar und deutlich seine Stimme zu erheben. (...) So schrieb er anläßlich der Enzyklika »Veritatis Splendor« 1993: »Laßt uns unseren Papst fragen: Sind Sie wirklich sicher, daß Ihr Glaube an Ihre höchste menschliche, berufliche und religiöse Kompetenz in Angelegenheiten der Moral, besonders der Sexualmoral gerechtfertigt ist?«. - Es ist begreiflich, daß die römische Glaubenskongregation das öffentliche Auftreten H.s überwachte. Bereits sein bahnbrechendes Werk »Das Gesetz Christi« schien den Glaubenswächtern nicht in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre zu stehen. Dazu kam sein Dissens zur Enzyklika »Humanae vitae«. H. war in den Jahren 1975 bis 1979 einem römischen Lehrverfahren ausgesetzt. Einige seiner Schüler (z. B. Currran) erfuhren ein ähnliches Schicksal. bearbeitet 24. März 2006 von Wencke Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 24. März 2006 Melden Share Geschrieben 24. März 2006 Betr. P. B. Häring: Bei mir hat die r.-k. Kirche den Anspruch auf Beachtung ihrer Kriterien für Heiligkeit verspielt. Und was Bernhard Häring anbelangt: Die Scharte, ein Lehrverfahren am Hals gehabt zu haben (und beinahe ein zweites, wenn der letzte Papst den jetzigen nicht daran gehindert hätte), kann man doch in dieser Kirche mit noch so viel Liebe zu den Menschen nicht wieder auswetzen! Was ist denn passiert? http://www.bautz.de/bbkl/h/haering_b.shtml : (...) Während all dem reifte in ihm (...) die Überzeugung, daß gerade die Bindung an Jesus Christus den Menschen zur wesentlichen Freiheit und frohgemuten Mündigkeit führt, zu einer Freiheit, die auch zu einem verantwortungsbewußten kritischen Umgang mit kirchlichen Verlautbarungen ermächtigt, besonders dann, wenn diese statt von der Sorge um den Menschen und der Achtung vor seiner Freiheit von Legalismus und autoritären Gehorsamsforderungen bestimmt sind. Entschieden brachte er 1968 nach der Veröffentlichung der Enzyklika Pauls VI. »Humanae Vitae« in öffentlichen Stellungnahmen seinen Dissens zur päpstlichen Verlautbarung zum Ausdruck. Als dann 1987 anläßlich einer Tagung zur Bioethik an der Accademia Alfonsiana der päpstliche Theologe Carlo Caffara (...) öffentlich eine verantwortungsbewußte Geburtenkontrolle mit Mord auf eine Stufe stellte, scheute sich H. nicht, klar und deutlich seine Stimme zu erheben. (...) So schrieb er anläßlich der Enzyklika »Veritatis Splendor« 1993: »Laßt uns unseren Papst fragen: Sind Sie wirklich sicher, daß Ihr Glaube an Ihre höchste menschliche, berufliche und religiöse Kompetenz in Angelegenheiten der Moral, besonders der Sexualmoral gerechtfertigt ist?«. - Es ist begreiflich, daß die römische Glaubenskongregation das öffentliche Auftreten H.s überwachte. Bereits sein bahnbrechendes Werk »Das Gesetz Christi« schien den Glaubenswächtern nicht in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre zu stehen. Dazu kam sein Dissens zur Enzyklika »Humanae vitae«. H. war in den Jahren 1975 bis 1979 einem römischen Lehrverfahren ausgesetzt. Einige seiner Schüler (z. B. Currran) erfuhren ein ähnliches Schicksal. Liebe Wencke, Was ich dem P.B. Häring auch besonders hoch anrechne ist, dass er noch in sehr hohem Alter sich die Mühe machte, persönliche Briefe zu beantworten. Seine Art zu schreiben war voll Liebe, Ehrlichkeit und Sensibilität für die Fragen der Menschen. Das fiel einem schon bei der Anrede am Anfang des Briefes auf. Er war ein sehr guter, liebenswerter Mensch. Liebe Grüße Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Betr. P. B. Häring:Bei mir hat die r.-k. Kirche den Anspruch auf Beachtung ihrer Kriterien für Heiligkeit verspielt. Das die Kirche aus Heiligen und Sündern besteht- ja oft in einem Menschen Heiliges und Sündhaftes nebeneinander bestehen kann, bis der Mensch sich durchgerungen hat, sein Herz Gott ganz zu öffnen - ist das menschliche Kleid der Kirche für viele ärgerniserregend, und sie können die Kirche weder als Kirche Jesu Christi noch als heilig erkennen. Die Sakramente, das Evangelium und die der Kirche anvertrauten Gnadenschätze sind heilig. Und bei aller Sündhaftigkeit von Menschen in der Kirche in allen Rängen hat die Kirche eine Unzahl von heiligen und tiefgläubigen in Tat und Absicht christlichen Menschen hervor gebracht, so dass man in Bezug darauf ruhig auch daran denken darf: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen". Und was Bernhard Häring anbelangt: Die Scharte, ein Lehrverfahren am Hals gehabt zu haben (und beinahe ein zweites, wenn der letzte Papst den jetzigen nicht daran gehindert hätte), kann man doch in dieser Kirche mit noch so viel Liebe zu den Menschen nicht wieder auswetzen! Was Bernhard Häring und andere anbelangt, die der Kirche eine zu ristriktive Sexualmoral vorwerfen und sich auf die Seit jener stellen, die den Menschen mehr Liberalität zugestehen wollen, kann ich Häring bei allen seinen anderen Verdiensten nicht folgen. Wenn die Kirche Härings Versuche, die am Evangelium orientierte Sexualmoral infrage zu stellen kritisch sah, und seine Aussagen prüfte, dann ist das durchaus legitim. Wenn Häring selbst kritsierte, dann muss er auch damit rechnen, dass man seine Positionen prüft und kritsiert. Denn nicht jeder, der sich gegen den Papst wendet, weil er in Humanae vitae nach reiflichem Gebet zu einem Ergebnis kam, das einer Genußgensellschaft überhaupt nichts mehr sagt - ist deswegen gleich ein Heiliger. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Was Bernhard Häring und andere anbelangt, die der Kirche eine zu ristriktive Sexualmoral vorwerfen und sich auf die Seit jener stellen, die den Menschen mehr Liberalität zugestehen wollen, kann ich Häring bei allen seinen anderen Verdiensten nicht folgen. Wenn die Kirche Härings Versuche, die am Evangelium orientierte Sexualmoral infrage zu stellen kritisch sah, und seine Aussagen prüfte, dann ist das durchaus legitim. Wenn Häring selbst kritsierte, dann muss er auch damit rechnen, dass man seine Positionen prüft und kritsiert. Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Denn nicht jeder, der sich gegen den Papst wendet, weil er in Humanae vitae nach reiflichem Gebet zu einem Ergebnis kam, das einer Genußgensellschaft überhaupt nichts mehr sagt - ist deswegen gleich ein Heiliger. Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wencke Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 (bearbeitet) Meine Behauptung war ja nicht, dass er (nur) wegen des Widerstandes gegen die Enzyklika ein Heiliger war, sondern dass er nach dem Lehrverfahren keine Chance auf eine Kanonisierung mehr hatte, und wenn er als Märtyrer gestorben wäre! Edit: "Als mich bei einem hochnotpeinlichen Verhör vor dieser Kongregation* zuerst der zweite Mann, dann der dritte Mann mit sehr lauter Stimme angeschrien hatten, wagte ich zu sagen: "Meine Herren, vergessen Sie doch nicht die gesamte Vorgeschichte dieser Behörde". Da gab mir zu meinem Erstaunen Erzbischof Hamer, der Sekretär dieser Behörde, tatsächlich die unglaubliche Antwort: "Wir sind stolz auf diese unsere Vergangenheit!" " (Bernhard Häring: "Geborgen und frei. Mein Leben") *der Römischen Glaubenskongregation bearbeitet 25. März 2006 von Wencke Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Was Bernhard Häring und andere anbelangt, die der Kirche eine zu ristriktive Sexualmoral vorwerfen und sich auf die Seit jener stellen, die den Menschen mehr Liberalität zugestehen wollen, kann ich Häring bei allen seinen anderen Verdiensten nicht folgen. Wenn die Kirche Härings Versuche, die am Evangelium orientierte Sexualmoral infrage zu stellen kritisch sah, und seine Aussagen prüfte, dann ist das durchaus legitim. Wenn Häring selbst kritsierte, dann muss er auch damit rechnen, dass man seine Positionen prüft und kritsiert. Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Denn nicht jeder, der sich gegen den Papst wendet, weil er in Humanae vitae nach reiflichem Gebet zu einem Ergebnis kam, das einer Genußgensellschaft überhaupt nichts mehr sagt - ist deswegen gleich ein Heiliger. Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Lieber Wolfgang, da ich leider nicht mehr Zeit verwenden kann ,nur eine kurze Stellungnahmen zu Deinem letzten Satz. Verantwortliche Elternschaft verlangt m. E. eine hilfreiche Methode der Empfängnisverhütung. Da die natürliche Familienplanung (Enthaltsamkeit an fruchtbaren Tagen) vielen Familien nicht hilfreich ist , sollte das Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung neu überdacht werden. Da bräuchte es wiederum ein sehr differenziertes Denken. Wann man die Zeugung eines Kindes verantworten kann und welche Methode der Verhütung für die einzelne Partnerschaft die hilfreiche ist, sollte jedes Elternpaar in seinem Gewissen selbst entscheiden dürfen. Liebe,freundliche Grüße Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 (bearbeitet) Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Auch wenn ein kranker Mensch Pflege braucht ist er damit nicht davon ausgenommen, dass seine dissidenten Verhalten gegenüber Kirche und Moral deswegen nicht mehr aufgezeigt werden dürften. Ich lese immer wieder (zu.B. von Bischof Stecher einst gegen Papst Johannes Paul II) den Vorwurf von Unbarmherzigkeit, weil sich der Papst an das Evangelium hält, und der liberal- modernistischen Auflösung der Sexualmoral nicht die Zustimmung gab. Diese Versuche, die Treue zum Glauben und zur Moral zu untergraben indem jene, die sich daran halten als lieblos abgestempelt werden halte ich für einen tw. geschickten Schachzug- der seine teuflische Seite dann zeigt, wenn es gegen Traditionalisten geht: In der Una Voce Korrespondenz habe ich z.B. vor einigen Jahren gelesen, wie man Priester und Gläubige auf nicht gerade feine englische Art von Kirchen aussperrte usw. Die Toleranz und Barmherzigkeit, die manche gerne im Mund haben fehlt allerding sind den Handlungen. Ich empfinde manche dieser Aussagen daher als Heuchelei und Unehrlichkeit - vor allem wenn im Grunde darum geht dadurch die Weisungen der Kirche zur Sexualmoral zu diskreditieren. Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Diese unpassende Äußerung zeigt mir, dass du einfach kein Verständnis dafür hast, dass es einen Unterschied zwischen Beherrschung und dem Eingehen auf biologische Rhythmen der Frau siehst, und dem künstlichen Verhüten, das die Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt des Mannes machen kann. Die Versuche, die unregelmäßige Eisprünge, doppelte Eisprünge und Ausnahmen zur Regel zu machen die es zu diesem Thema in anderen Threads gab sind ja auch wieder geschickte Sachzüge, um die Notwendigkeit der Selbstbeherrschung auch in diesem Bereich auszuhebeln. Wenn auch der Vergleich hinkt: So wie es zwischen natürlicher Ernährung und künstlicher Ernährung einen wesentlichen Unterschied gibt, so ist auch der Unterschied zwiischen künstlicher und natürlicher Empängnisregelung groß. Papst Paul VI und die ihm verbundenen Bischöfe haben das verstanden. bearbeitet 25. März 2006 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Wie waren denn seine sonstigen Einstellungen zum Bischofs- und Papstamt abgesehen vom Dissens in der Verhütungsfrage? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 (bearbeitet) wolfgang E. Geschrieben: 25 Mar 2006, 08:00 Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Mariamante Geschrieben: 25 Mar 2006, 12:11 Diese unpassende Äußerung zeigt mir, .... Was ist an dieser äusserungen unpassen, dass man über Genuss beim geschlechtsakt nicht spricht.....oder darf man ihn auch nicht empfinden? und dem künstlichen Verhüten, das die Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt des Mannes machen kann. Das aus dieser Äusserung sprechende Verständnis des Verhältnisses zwischen Mann und Frau ist so abstrus, menschenverachtend und widerlich, dass ich mich dazu nicht mehr äussere. bearbeitet 25. März 2006 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Wie waren denn seine sonstigen Einstellungen zum Bischofs- und Papstamt abgesehen vom Dissens in der Verhütungsfrage? . Als dann H. zusammen mit P. Hürth in die Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen wurde, standen sich die Konzilsentwürfe beider Theologen diametral gegenüber. Doch hatte H. die Päpste Johannes XXIII. und Paul VI. grundsätzlich auf seiner Seite. In einem Schreiben dankte ihm Johannes XXIII. ausdrücklich für sein »Gesetz Christi«; in seinem Tagebuch vermerkte er, daß er mit großer Freude das Buch gelesen habe, das er als wegweisend für das Konzil betrachte. Papst Paul VI., dessen soziales Engagement H. schätzte, bat diesen in seinem ersten Pontifikatsjahr, ihm und der Kurie die Jahresexerzitien zu halten und dabei offen zu sprechen. Quelle Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Auch wenn ein kranker Mensch Pflege braucht ist er damit nicht davon ausgenommen, dass seine dissidenten Verhalten gegenüber Kirche und Moral deswegen nicht mehr aufgezeigt werden dürften. Ich lese immer wieder (zu.B. von Bischof Stecher einst gegen Papst Johannes Paul II) den Vorwurf von Unbarmherzigkeit, weil sich der Papst an das Evangelium hält, und der liberal- modernistischen Auflösung der Sexualmoral nicht die Zustimmung gab. Diese Versuche, die Treue zum Glauben und zur Moral zu untergraben indem jene, die sich daran halten als lieblos abgestempelt werden halte ich für einen tw. geschickten Schachzug- der seine teuflische Seite dann zeigt, wenn .... Wo steht im Evangelium, dass auch schwerkranke Menschen vor der Glaubenskongregation zu erscheinen haben, um sich dort mit harschen Worten (siehe Wenkes Posting) abkanzeln zu lassen? Und wo steht im Evangelium, dass es eine liberal-modernistische Auflösung der Sexualmoral bedeutet, wenn Eheleute darüber nachdenken, "künstliche" Verhütung zu praktizieren anstatt "natürlicher" Verhütung? Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Diese unpassende Äußerung zeigt mir, dass du einfach kein Verständnis dafür hast, dass es einen Unterschied zwischen Beherrschung und dem Eingehen auf biologische Rhythmen der Frau siehst, und dem künstlichen Verhüten, das die Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt des Mannes machen kann. Das habe ich nicht verstanden. Nur der (Mann) kann genießen, der seine Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt macht? Die Versuche, die unregelmäßige Eisprünge, doppelte Eisprünge und Ausnahmen zur Regel zu machen die es zu diesem Thema in anderen Threads gab sind ja auch wieder geschickte Sachzüge, um die Notwendigkeit der Selbstbeherrschung auch in diesem Bereich auszuhebeln. Wenn auch der Vergleich hinkt: So wie es zwischen natürlicher Ernährung und künstlicher Ernährung einen wesentlichen Unterschied gibt, so ist auch der Unterschied zwiischen künstlicher und natürlicher Empängnisregelung groß. Papst Paul VI und die ihm verbundenen Bischöfe haben das verstanden. Peter, darf ich Dir an dieser Stelle ein kleines, intimes Geheimnis anvertrauen? Selbstbeherrschung ist in diesem Bereich überhaupt nicht auszuhebeln, weder bei "natürlicher" noch bei "künstlicher", nicht mal bei überhaupt keiner Verhütung. Und um auf Deinen schiefen Ernährungsvergleich einzugehen: Dir ist natürlich ( ) bewußt, dass es Zeiten und Situationen gibt, wo künstliche Ernährung lebenserhaltend ist? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Wie waren denn seine sonstigen Einstellungen zum Bischofs- und Papstamt abgesehen vom Dissens in der Verhütungsfrage? . Als dann H. zusammen mit P. Hürth in die Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen wurde, standen sich die Konzilsentwürfe beider Theologen diametral gegenüber. Doch hatte H. die Päpste Johannes XXIII. und Paul VI. grundsätzlich auf seiner Seite. In einem Schreiben dankte ihm Johannes XXIII. ausdrücklich für sein »Gesetz Christi«; in seinem Tagebuch vermerkte er, daß er mit großer Freude das Buch gelesen habe, das er als wegweisend für das Konzil betrachte. Papst Paul VI., dessen soziales Engagement H. schätzte, bat diesen in seinem ersten Pontifikatsjahr, ihm und der Kurie die Jahresexerzitien zu halten und dabei offen zu sprechen. Quelle Was bedeutet "grundsätzlich auf seiner Seite" und wodurch ist diese Einschätzung gedeckt? Wo lag diese grundsätzliche Deckung nicht vor? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 wolfgang E. Geschrieben: 25 Mar 2006, 08:00 Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? Mariamante Geschrieben: 25 Mar 2006, 12:11 Diese unpassende Äußerung zeigt mir, .... Was ist an dieser äusserungen unpassen, dass man über Genuss beim geschlechtsakt nicht spricht.....oder darf man ihn auch nicht empfinden? und dem künstlichen Verhüten, das die Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt des Mannes machen kann. Das aus dieser Äusserung sprechende Verständnis des Verhältnisses zwischen Mann und Frau ist so abstrus, menschenverachtend und widerlich, dass ich mich dazu nicht mehr äussere. Lieber Wolfgang, bezüglich des Satzes von Mariamante, dass die künstliche Verhütung die Frau zu einem mehr oder weniger willenlosen Sexobjekt des Mannes machen kann, sehe ich die Betonung auf "kann" und glaube Du hast ihn diesbezüglich etwas missverstanden. Freilich kann es diese negative Folge auch geben, aber ich würde sie auch nicht als allgemein, gültiges Gegenargument zur künstlichen Empfängnisverhütung stehen lassen. Ich hoffe Du verstehst mich richtig und er bekommt durch dieses "kann" bei Dir "mildernde Umstände............" Liebe Grüße an alle "pro und contra" Denkenden Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Auch wenn ein kranker Mensch Pflege braucht ist er damit nicht davon ausgenommen, dass seine dissidenten Verhalten gegenüber Kirche und Moral deswegen nicht mehr aufgezeigt werden dürften. Ich lese immer wieder (zu.B. von Bischof Stecher einst gegen Papst Johannes Paul II) den Vorwurf von Unbarmherzigkeit, weil sich der Papst an das Evangelium hält, und der liberal- modernistischen Auflösung der Sexualmoral nicht die Zustimmung gab. Diese Versuche, die Treue zum Glauben und zur Moral zu untergraben indem jene, die sich daran halten als lieblos abgestempelt werden halte ich für einen tw. geschickten Schachzug- der seine teuflische Seite dann zeigt, wenn .... Wo steht im Evangelium, dass auch schwerkranke Menschen vor der Glaubenskongregation zu erscheinen haben, um sich dort mit harschen Worten (siehe Wenkes Posting) abkanzeln zu lassen? Streitet dieses Posting von Dir dagegen, daß die Lehre von Theologen, die zur Zeit krank sind, überhaupt überprüft werden darf, oder lehnst Du richtigerweise den dort gepflegten Umgangston (so er so war) ab? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Auch wenn ein kranker Mensch Pflege braucht ist er damit nicht davon ausgenommen, dass seine dissidenten Verhalten gegenüber Kirche und Moral deswegen nicht mehr aufgezeigt werden dürften. Ich lese immer wieder (zu.B. von Bischof Stecher einst gegen Papst Johannes Paul II) den Vorwurf von Unbarmherzigkeit, weil sich der Papst an das Evangelium hält, und der liberal- modernistischen Auflösung der Sexualmoral nicht die Zustimmung gab. Diese Versuche, die Treue zum Glauben und zur Moral zu untergraben indem jene, die sich daran halten als lieblos abgestempelt werden halte ich für einen tw. geschickten Schachzug- der seine teuflische Seite dann zeigt, wenn .... Wo steht im Evangelium, dass auch schwerkranke Menschen vor der Glaubenskongregation zu erscheinen haben, um sich dort mit harschen Worten (siehe Wenkes Posting) abkanzeln zu lassen? Streitet dieses Posting von Dir dagegen, daß die Lehre von Theologen, die zur Zeit krank sind, überhaupt überprüft werden darf, oder lehnst Du richtigerweise den dort gepflegten Umgangston (so er so war) ab? Lieber Soames, mir ging es in erster Linie um den Zusammenhang Vorwurf von Unbarmherzigkeit einzig und alleine weil der Papst sich an das Evangelium hält einerseits und Überprüfung der Lehre andererseits. Da darf die erste Frage durchaus lauten: Soll die Lehre eines Theologen, der zur Zeit krank ist, zu diesem Zeitpunkt überprüft werden? Wer dabei zustimmt (was ich evtl. auch tun würde), muß nun aber schon nachfragen, in welcher Art und Weise das geschehen soll; z.B. schriftliche Form aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Theologen, und natürlich auch der Umgangston, egal ob schriftlich oder mündlich. Wer nun den Standpunkt vertritt, dass bei diesem Verfahren keine Rücksicht genommen werden braucht auf den Gesundheitszustand des Befragten, oder dass ein scharfer Ton jedenfalls gerechtfertigt ist, der muß sich dem Vorwurf der Unbarmherzigkeit stellen. Ob er diesen Vorwurf aufgrund der Evangelien entkräften kann, das bezweifle ich doch sehr. Liebe Grüße, Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Lieber Soames, mir ging es in erster Linie um den Zusammenhang Vorwurf von Unbarmherzigkeit einzig und alleine weil der Papst sich an das Evangelium hält einerseits und Überprüfung der Lehre andererseits. Da darf die erste Frage durchaus lauten: Soll die Lehre eines Theologen, der zur Zeit krank ist, zu diesem Zeitpunkt überprüft werden? Wer dabei zustimmt (was ich evtl. auch tun würde), muß nun aber schon nachfragen, in welcher Art und Weise das geschehen soll; z.B. schriftliche Form aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Theologen, und natürlich auch der Umgangston, egal ob schriftlich oder mündlich. Wer nun den Standpunkt vertritt, dass bei diesem Verfahren keine Rücksicht genommen werden braucht auf den Gesundheitszustand des Befragten, oder dass ein scharfer Ton jedenfalls gerechtfertigt ist, der muß sich dem Vorwurf der Unbarmherzigkeit stellen. Ob er diesen Vorwurf aufgrund der Evangelien entkräften kann, das bezweifle ich doch sehr. Liebe Grüße, Gabriele Ist mit Rücksichten und Art und Weise die bloße Form der Befragung oder eine generell vorzunehmende Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung gemeint? Und mal weitergedacht: Wenn er an seiner Erkrankung damals gestorben wäre, so hätte ein Verschieben der Untersuchung bedeutet, daß er sich nicht mehr äußern kann. Ich glaube nicht, daß die prinzipiellen Gegner von Rom, Lehramt, Zentralismus oder wie immer sie nennen, wogegen sie sind, das Ergebnis dann als Frucht der Kombination von Rücksichtnahme und Klarheit in der Lehre angesehen hätten. Die entsprechenden Schlagworte kann man sich unschwer einfallen lassen. Zudem wäre bei der Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung zu bedenken, daß die Wirkung von Schriften, auch wenn sie evtl. Lehren enthalten, die nicht der Lehre der Kirche entsprechen, keine Rücksicht auf den momentanen Gesundheitszustand ihres Autors nimmt. Solange also der Autor in der Lage ist, seine Gedanken darzulegen, solange sollte dann zwar kein inhaltliches Absehen von der Auseinandersetzung mit seinen Lehren erfolgen, jedoch durchaus eine Erleichterung in der Form der Äußerung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Lieber Soames, mir ging es in erster Linie um den Zusammenhang Vorwurf von Unbarmherzigkeit einzig und alleine weil der Papst sich an das Evangelium hält einerseits und Überprüfung der Lehre andererseits. Da darf die erste Frage durchaus lauten: Soll die Lehre eines Theologen, der zur Zeit krank ist, zu diesem Zeitpunkt überprüft werden? Wer dabei zustimmt (was ich evtl. auch tun würde), muß nun aber schon nachfragen, in welcher Art und Weise das geschehen soll; z.B. schriftliche Form aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Theologen, und natürlich auch der Umgangston, egal ob schriftlich oder mündlich. Wer nun den Standpunkt vertritt, dass bei diesem Verfahren keine Rücksicht genommen werden braucht auf den Gesundheitszustand des Befragten, oder dass ein scharfer Ton jedenfalls gerechtfertigt ist, der muß sich dem Vorwurf der Unbarmherzigkeit stellen. Ob er diesen Vorwurf aufgrund der Evangelien entkräften kann, das bezweifle ich doch sehr. Liebe Grüße, Gabriele Ist mit Rücksichten und Art und Weise die bloße Form der Befragung oder eine generell vorzunehmende Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung gemeint? Und mal weitergedacht: Wenn er an seiner Erkrankung damals gestorben wäre, so hätte ein Verschieben der Untersuchung bedeutet, daß er sich nicht mehr äußern kann. Ich glaube nicht, daß die prinzipiellen Gegner von Rom, Lehramt, Zentralismus oder wie immer sie nennen, wogegen sie sind, das Ergebnis dann als Frucht der Kombination von Rücksichtnahme und Klarheit in der Lehre angesehen hätten. Die entsprechenden Schlagworte kann man sich unschwer einfallen lassen. Zudem wäre bei der Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung zu bedenken, daß die Wirkung von Schriften, auch wenn sie evtl. Lehren enthalten, die nicht der Lehre der Kirche entsprechen, keine Rücksicht auf den momentanen Gesundheitszustand ihres Autors nimmt. Solange also der Autor in der Lage ist, seine Gedanken darzulegen, solange sollte dann zwar kein inhaltliches Absehen von der Auseinandersetzung mit seinen Lehren erfolgen, jedoch durchaus eine Erleichterung in der Form der Äußerung. "Fiat iustitia et pereat mundus". Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf Verluste. Was spielt die Krankheit eines Menschen schon für eine Rolle wenn man nur Gericht halten und verurteilen will. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Wie waren denn seine sonstigen Einstellungen zum Bischofs- und Papstamt abgesehen vom Dissens in der Verhütungsfrage? . Als dann H. zusammen mit P. Hürth in die Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen wurde, standen sich die Konzilsentwürfe beider Theologen diametral gegenüber. Doch hatte H. die Päpste Johannes XXIII. und Paul VI. grundsätzlich auf seiner Seite. In einem Schreiben dankte ihm Johannes XXIII. ausdrücklich für sein »Gesetz Christi«; in seinem Tagebuch vermerkte er, daß er mit großer Freude das Buch gelesen habe, das er als wegweisend für das Konzil betrachte. Papst Paul VI., dessen soziales Engagement H. schätzte, bat diesen in seinem ersten Pontifikatsjahr, ihm und der Kurie die Jahresexerzitien zu halten und dabei offen zu sprechen. Quelle Was bedeutet "grundsätzlich auf seiner Seite" und wodurch ist diese Einschätzung gedeckt? Wo lag diese grundsätzliche Deckung nicht vor? Ich gehe nicht davon aus, dass Paul VI seine Exerzitien von einem Priestern halten ließ, dessen Lehre er mißbilligte. Und auch Johannes XXIII dürfte nicht Dankesschreiben verfaßt haben, für Bücher an deren Rechtgläubigkeit er zweifelte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Lieber Soames, mir ging es in erster Linie um den Zusammenhang Vorwurf von Unbarmherzigkeit einzig und alleine weil der Papst sich an das Evangelium hält einerseits und Überprüfung der Lehre andererseits. Da darf die erste Frage durchaus lauten: Soll die Lehre eines Theologen, der zur Zeit krank ist, zu diesem Zeitpunkt überprüft werden? Wer dabei zustimmt (was ich evtl. auch tun würde), muß nun aber schon nachfragen, in welcher Art und Weise das geschehen soll; z.B. schriftliche Form aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Theologen, und natürlich auch der Umgangston, egal ob schriftlich oder mündlich. Wer nun den Standpunkt vertritt, dass bei diesem Verfahren keine Rücksicht genommen werden braucht auf den Gesundheitszustand des Befragten, oder dass ein scharfer Ton jedenfalls gerechtfertigt ist, der muß sich dem Vorwurf der Unbarmherzigkeit stellen. Ob er diesen Vorwurf aufgrund der Evangelien entkräften kann, das bezweifle ich doch sehr. Liebe Grüße, Gabriele Ist mit Rücksichten und Art und Weise die bloße Form der Befragung oder eine generell vorzunehmende Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung gemeint? Und mal weitergedacht: Wenn er an seiner Erkrankung damals gestorben wäre, so hätte ein Verschieben der Untersuchung bedeutet, daß er sich nicht mehr äußern kann. Ich glaube nicht, daß die prinzipiellen Gegner von Rom, Lehramt, Zentralismus oder wie immer sie nennen, wogegen sie sind, das Ergebnis dann als Frucht der Kombination von Rücksichtnahme und Klarheit in der Lehre angesehen hätten. Die entsprechenden Schlagworte kann man sich unschwer einfallen lassen. Zudem wäre bei der Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung zu bedenken, daß die Wirkung von Schriften, auch wenn sie evtl. Lehren enthalten, die nicht der Lehre der Kirche entsprechen, keine Rücksicht auf den momentanen Gesundheitszustand ihres Autors nimmt. Solange also der Autor in der Lage ist, seine Gedanken darzulegen, solange sollte dann zwar kein inhaltliches Absehen von der Auseinandersetzung mit seinen Lehren erfolgen, jedoch durchaus eine Erleichterung in der Form der Äußerung. "Fiat iustitia et pereat mundus". Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf Verluste. Was spielt die Krankheit eines Menschen schon für eine Rolle wenn man nur Gericht halten und verurteilen will. Da mal wieder nur Reaktionen, aber keine Aktionen gelöscht werden, weise ich darauf hin, daß mir in diesem Posting lieblos eine Haltung untergeschoben wird, die ich nicht einnehme. Vielleicht bleibt das ja stehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 mal wieder ... weise ich darauf hin ... lieblos ... Haltung untergeschoben ... Mensch, mach Dich doch 'n bißchen locker - stell' Dich vor den Spiegel, lach' Dich an, grab den Garten um, oder was Dir sonst noch einfällt ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Ist mit Rücksichten und Art und Weise die bloße Form der Befragung oder eine generell vorzunehmende Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung gemeint?Und mal weitergedacht: Wenn er an seiner Erkrankung damals gestorben wäre, so hätte ein Verschieben der Untersuchung bedeutet, daß er sich nicht mehr äußern kann. Ich glaube nicht, daß die prinzipiellen Gegner von Rom, Lehramt, Zentralismus oder wie immer sie nennen, wogegen sie sind, das Ergebnis dann als Frucht der Kombination von Rücksichtnahme und Klarheit in der Lehre angesehen hätten. Die entsprechenden Schlagworte kann man sich unschwer einfallen lassen. Zudem wäre bei der Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung zu bedenken, daß die Wirkung von Schriften, auch wenn sie evtl. Lehren enthalten, die nicht der Lehre der Kirche entsprechen, keine Rücksicht auf den momentanen Gesundheitszustand ihres Autors nimmt. Solange also der Autor in der Lage ist, seine Gedanken darzulegen, solange sollte dann zwar kein inhaltliches Absehen von der Auseinandersetzung mit seinen Lehren erfolgen, jedoch durchaus eine Erleichterung in der Form der Äußerung. Mit Rücksichten sind Rücksichten gemeint. Von generell oder auch nicht generell vorzunehmender Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung hatte ich nichts geschrieben. Was Du im zweiten Abschnitt geschrieben hast: Was passiert denn, wenn jemand stirbt, bevor sein Lehrverfahren abgeschlossen ist? Meines Wissens können sich solche Verfahren zeitlich ziemlich hinziehen. Wie kommst Du zu der "Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung"? Ist bei Dir Sachlichkeit mit rücksichtslosem Umgangston verbunden? Könntest Du in dem Fall auch in Erwägung ziehen, dass dies nicht zwangsläufig so ist, dass umgekehrt sogar selbst bei absoluter Sachlichkeit der rücksichtslose Umgangston als Unbarmherzigkeit empfunden wird? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 25. März 2006 Melden Share Geschrieben 25. März 2006 Mit Rücksichten sind Rücksichten gemeint.Von generell oder auch nicht generell vorzunehmender Milderung in der inhaltlichen Auseinandersetzung hatte ich nichts geschrieben. Und weil ich mir nicht sicher war, hatte ich nachgefragt. Was Du im zweiten Abschnitt geschrieben hast: Was passiert denn, wenn jemand stirbt, bevor sein Lehrverfahren abgeschlossen ist? Meines Wissens können sich solche Verfahren zeitlich ziemlich hinziehen. Wenn es überhaupt möglich ist, so sollte er Gelegenheit zur Äußerung haben. Dafür ist eine Untersuchung ja da. Diese Überlegung war als Reaktion auf Wolgang E. gedacht, den ich so interpretiert habe, daß eine Krebserkrankung eines Autors die Untersuchung seiner Schriften generell unterbrechen/aufschieben soll. Wie kommst Du zu der "Überlegung Umgangston/sachliche Aufweichung"? Ist bei Dir Sachlichkeit mit rücksichtslosem Umgangston verbunden? Könntest Du in dem Fall auch in Erwägung ziehen, dass dies nicht zwangsläufig so ist, dass umgekehrt sogar selbst bei absoluter Sachlichkeit der rücksichtslose Umgangston als Unbarmherzigkeit empfunden wird? Der Schrägstrich stellt ein "oder" dar. Man sollte sich generell nicht zu einseitigem schlechtem Umgangston hinreißen lassen. Gerade in Untersuchungen sollte bei ungeteilter Sachlichkeit immer ein angemessener Umgangston herrschen. Wobei, was unklar blieb, eine Milderung im Umgangston z. B. vor dem Hintergrund der Geschichte des P. Häring z. B. auch das Ausweichen auf eine rein schriftliche Diskussion gemeint war. Ich gebe zu, daß die Bezeichnung "Umgangston" da nicht stimmt. Mein Fehler. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 26. März 2006 Melden Share Geschrieben 26. März 2006 Was Bernhard Häring und andere anbelangt, die der Kirche eine zu ristriktive Sexualmoral vorwerfen und sich auf die Seit jener stellen, die den Menschen mehr Liberalität zugestehen wollen, kann ich Häring bei allen seinen anderen Verdiensten nicht folgen. Wenn die Kirche Härings Versuche, die am Evangelium orientierte Sexualmoral infrage zu stellen kritisch sah, und seine Aussagen prüfte, dann ist das durchaus legitim. Wenn Häring selbst kritsierte, dann muss er auch damit rechnen, dass man seine Positionen prüft und kritsiert. Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Denn nicht jeder, der sich gegen den Papst wendet, weil er in Humanae vitae nach reiflichem Gebet zu einem Ergebnis kam, das einer Genußgensellschaft überhaupt nichts mehr sagt - ist deswegen gleich ein Heiliger. Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? hätte P häring geschwiegen währe ihm auch ein lehrverfahren in alter und krankheit erspart geblieben der öffentlichgemachte irrtum darf nicht tolleriert werden auf grund von alter und krankheit Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 26. März 2006 Melden Share Geschrieben 26. März 2006 Was Bernhard Häring und andere anbelangt, die der Kirche eine zu ristriktive Sexualmoral vorwerfen und sich auf die Seit jener stellen, die den Menschen mehr Liberalität zugestehen wollen, kann ich Häring bei allen seinen anderen Verdiensten nicht folgen. Wenn die Kirche Härings Versuche, die am Evangelium orientierte Sexualmoral infrage zu stellen kritisch sah, und seine Aussagen prüfte, dann ist das durchaus legitim. Wenn Häring selbst kritsierte, dann muss er auch damit rechnen, dass man seine Positionen prüft und kritsiert. Faktum ist, dass die Kirche Pater Häring als schwer krebskranken Menschen durch den Kakao eines Lehrverfahrens gezogen hat und damit eine Lieblosigkeit bewiesen hat, die man von Bürokraten, nicht aber von Menschen erwarten würde, die hehaupten in der Nachfolge Jesu zu stehen. Denn nicht jeder, der sich gegen den Papst wendet, weil er in Humanae vitae nach reiflichem Gebet zu einem Ergebnis kam, das einer Genußgensellschaft überhaupt nichts mehr sagt - ist deswegen gleich ein Heiliger. Was die Ablehnung der völlig sinnlosen Unterscheidung von natürlicher und künstlicher Empfängnisverhütung mit Genussgesellschaft zu tun haben soll, bleibt Dein Geheimnis. Darf man mit seiner Frau nur schlafen, wenn es kein Genuss ist? hätte P häring geschwiegen währe ihm auch ein lehrverfahren in alter und krankheit erspart geblieben der öffentlichgemachte irrtum darf nicht tolleriert werden auf grund von alter und krankheit Klar nicht denken und nicht reden, sondern kuschen, dann passiert Dir nichts Zum Speien. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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