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Freiheit contra respekt


sophia

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Wie gesagt, kritisiere ich Argumente, die hinauslaufen auf "Das Tolle an der Meinungsfreiheit ist, dass man rücksichtslos so richtig vom Leder ziehen kann".

 

Folgendes wäre vielleicht besser und konsensfähig: "Das Tolle an der Meinungsfreiheit ist u.a. die Steigerungsmöglichkeit, sowohl beim Inhalt als auch bei der Form."

 

Ich würde sagen: Einer der vielen tollen Aspekte der Meinungsfreiheit ist, daß man sie auch nicht durch den Vorwurf der "Rücksichtslosigkeit" knebeln kann. Dieser Aspekt ist aber bei weitem nicht der wichtigste, wenngleich ein unerläßlicher. Für sich alleine wäre er natürlich nichts wert.

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Bei der Freiheit der Form bin ich nicht ganz so freizügig, ich finde nicht, dass die Freiheit der Meinung einen davon befreit, sich Gedanken über die Form zu machen oder dort ein wenig Mühe zu investieren.

Meinungsfreiheit befreit ja im Wortsinne auch nur vor der Einschränkung/Unterdrückung von Meinungen - wenn sie vom Nachdenken befreien würde, hieße sie Merkbefreiung B) . Meinungsfreiheit zwingt natürlich auch nicht zum Nachdenken, sie "regelt" auch nicht die Form, und sie "regelt" auch nicht, wie andere sich persönlich zu einer Meinungsäußerung zu verhalten haben. Man kann sich mittels freier Meinungsäußerung natürlich auch selbst in die Ecke stellen, ohne sich darüber beklagen zu dürfen (ob es das einem wert ist, muss einem - wie Beutelschneider schon treffend bemerkte - u.a. die eigene Selbstachtung sagen).

 

Ich meine, die Form ist eines der "Nebenmerkmale", das man besser nicht (gesetzlich) regelt, weil die sprachlichen Gepflogenheiten in ständigem Wandel sind. Manche Begriffe, die wir heute hier ganz selbstverständlich schreiben, hätten vor 50 Jahren noch einen Skandal ausgelöst. Die Form u.ä. ergibt sich auch aus dem konkreten Sachverhalt, zu dem man sich äußert, und manchmal ist auch eine bewusste Formverletzung legitim. Ganz abgesehen davon haben wir hier wieder die große Gummiband-Frage: Wie sieht die Form konkret aus, an die sich zu halten wäre?

 

Meinungsfreiheit - streng auf den eigentlichen Wortsinn reduziert - ist hingegen ein zeitloser Wert, über dessen Wesen es auch keine komplizierten Detaildiskussionen geben müsste - entweder man hat sie oder man hat sie nicht. Alles andere - wie Form - ist sekundär.

 

André

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Das Mindeste ist aber, beim Hereinkommen zu grüßen und *danke* zu sagen.

 

Nicht nach den von Dir so geschätzten christlichen Massstäben. Die Bibel sagt:

 

Seht euch vor, daß ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt. Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.
2. Johannes 7, ff. bearbeitet von Stefan
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Bei der Freiheit der Form bin ich nicht ganz so freizügig, ich finde nicht, dass die Freiheit der Meinung einen davon befreit, sich Gedanken über die Form zu machen oder dort ein wenig Mühe zu investieren.

Meinungsfreiheit befreit ja im Wortsinne auch nur vor der Einschränkung/Unterdrückung von Meinungen - wenn sie vom Nachdenken befreien würde, hieße sie Merkbefreiung B) . Meinungsfreiheit zwingt natürlich auch nicht zum Nachdenken, sie "regelt" auch nicht die Form, und sie "regelt" auch nicht, wie andere sich persönlich zu einer Meinungsäußerung zu verhalten haben. Man kann sich mittels freier Meinungsäußerung natürlich auch selbst in die Ecke stellen, ohne sich darüber beklagen zu dürfen (ob es das einem wert ist, muss einem - wie Beutelschneider schon treffend bemerkte - u.a. die eigene Selbstachtung sagen).

 

Ich meine, die Form ist eines der "Nebenmerkmale", das man besser nicht (gesetzlich) regelt, weil die sprachlichen Gepflogenheiten in ständigem Wandel sind. Manche Begriffe, die wir heute hier ganz selbstverständlich schreiben, hätten vor 50 Jahren noch einen Skandal ausgelöst. Die Form u.ä. ergibt sich auch aus dem konkreten Sachverhalt, zu dem man sich äußert, und manchmal ist auch eine bewusste Formverletzung legitim. Ganz abgesehen davon haben wir hier wieder die große Gummiband-Frage: Wie sieht die Form konkret aus, an die sich zu halten wäre?

 

Meinungsfreiheit - streng auf den eigentlichen Wortsinn reduziert - ist hingegen ein zeitloser Wert, über dessen Wesen es auch keine komplizierten Detaildiskussionen geben müsste - entweder man hat sie oder man hat sie nicht. Alles andere - wie Form - ist sekundär.

 

André

Yepp, dem schließe ich mich voll und ganz an.

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