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Wer erklärt mir die Verwirrung?


Echnaton

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Echnaton, nur du selbst kannst es begreifen. Helfen lassen kannst du dir auch am besten von Menschen persönlich. Geh in die Gemeinde, sprich mitt ihnen, hör auf von dir selbst zu reden, schau und höre. Dann wirst du Frieden finden.

 

Um etwas zu begreifen, muss ich aber erst ein Verständnis entwickeln. Ich werde nicht einfach mein Leben über den Haufen schmeißen, nur weil ich plötzlich eine Veränderung in mir selbst spüre. Nach wie vor scheue ich mich vor der persönlichen Herausforderung in einer Gemeinde, da ich mich noch nicht damit identifizieren kann. Erst muss ich selbst mit mir im Reinen sein, um den nächsten Weg einschlagen zu können.

 

Für Dich mag es einfach gesagt sein, für mich aber ist es eine völlig neue Erfahrung und eine absolute Veränderung des bisherigen.

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Als Atheist, der wohl keiner ist, (...)

 

Du bist zumindest ein Atheist, wie ihn sich viele Christen hier immer gewünscht haben.

 

 

B) Ja - doch das Wort Atheist ist von mir falsch gewählt, da es eine endliche Tatsache beschreibt. So bin ich aber nicht... wenn Du meine Texte gelesen hast, so wirst Du es vernommen haben.

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Also, der Rat, den ich heute für dich hätte, wäre: Sprich mit dem farbigen Inder! B)

Ich meine: Wer heute für Auslandseinsätze zur Verfügung steht, der muss in irgend einer Weise mal ein ähnlich weltoffenes Christentum gelebt haben wie du.

Ist er ein Ordenschrist, der hier Geld für die Aktivitäten seiner Gemeinschaft im Inland verdienen soll? Wenn ja - durch welchen Entscheidungsprozess gelangte er ausgerechnet in diesen Orden?

 

Dies meinte ich mit "kirchlichen Aktivitäten": Die Gemeinde (Das muss man hier sagen, sonst kriegt man eins auf´s Dach.). Den sozialpsychiatrischen Dienst / Essen auf Rädern der jeweiligen anderen Kirche. Das kirchliche Krankenhaus / kontemplative Kloster in der Nähe. Die Jesuiten in der Großstadt.

 

Ich denke ebenfalls, dass zunächst ein Mensch genügt, mit dem du deine Spiritualität ausloten kannst. Parallel dazu solltest du jedoch die Formen kennenlernen, in die man seine Spiritualität gießen kann. Wenn du die für Dich am besten passende Form gefunden hast, wirst du durch sie wachsen und über sie zur Weltkirche zurückfinden.

 

Heute möchtest du die Welt umarmen. Auf diese Weise lernst du, wie die Welt von dir umarmt werden soll.

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Ich gehe diesen Weg - aber wahrlich, ich bin allein.
Keiner ist eine Insel. Auch auf dem geistlichen Weg sind uns viele voran gegangen- mit einem ähnlichen Weg wie Du. Die Emmausjünger haben Jesus auch nicht erkannt, als er mit ihnen unterwegs war. Uns ergeht es auch oft so. Unsere Augen sind wie gehalten. Aber wir sind nicht allein.
Auf der einen Seite will ich aufgefangen werden, auf der anderen Seite lehne ich mich dagegen auf. Ich bin so jung und doch so alt. Der überzeugende Christ ist es, den ich suche. Nicht den, der mir den Glauben "einpredigt". Deshalb sehe ich nicht. Dafür bin ich blind. Noch.

Wir brauchen auf unserem Lebenswegs viel Geduld: Mit Gott - mit uns selbst- mit den Menschen und dem Leben. Wenn die Sehnsucht Deiner Seele nach Wahrheit, Liebe - nach Gott tief in Dir lebt, dann wirst du ganz sicher erfahren, was ich auch als Ex- Atheist erleben durfte:

 

"Suchet zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch dazu gegeben." Diese Erfahrung wünsche ich Dir.

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Also, der Rat, den ich heute für dich hätte, wäre: Sprich mit dem farbigen Inder! B)

Ich meine: Wer heute für Auslandseinsätze zur Verfügung steht, der muss in irgend einer Weise mal ein ähnlich weltoffenes Christentum gelebt haben wie du.

Ist er ein Ordenschrist, der hier Geld für die Aktivitäten seiner Gemeinschaft im Inland verdienen soll? Wenn ja - durch welchen Entscheidungsprozess gelangte er ausgerechnet in diesen Orden?

 

Dies meinte ich mit "kirchlichen Aktivitäten": Die Gemeinde (Das muss man hier sagen, sonst kriegt man eins auf´s Dach.). Den sozialpsychiatrischen Dienst / Essen auf Rädern der jeweiligen anderen Kirche. Das kirchliche Krankenhaus / kontemplative Kloster in der Nähe. Die Jesuiten in der Großstadt.

 

Ich denke ebenfalls, dass zunächst ein Mensch genügt, mit dem du deine Spiritualität ausloten kannst. Parallel dazu solltest du jedoch die Formen kennenlernen, in die man seine Spiritualität gießen kann. Wenn du die für Dich am besten passende Form gefunden hast, wirst du durch sie wachsen und über sie zur Weltkirche zurückfinden.

 

Heute möchtest du die Welt umarmen. Auf diese Weise lernst du, wie die Welt von dir umarmt werden soll.

 

 

Der Inder ist in der Nachbargemeinde, zu der ich keinen Bezug habe. Ich kenne nur einen lieben Freund, der mir das erzählt.

 

Aber Du hast schon recht. Engagieren sollte ich mich - auch ohne Glauben. Ganz richtig. Ich bin egoistisch, das weiß ich. Ich bin materiell... zwar nicht Meister im Geldausgeben, dafür aber Meister im Geld ansammeln.

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Keiner ist eine Insel. Auch auf dem geistlichen Weg sind uns viele voran gegangen- mit einem ähnlichen Weg wie Du. Die Emmausjünger haben Jesus auch nicht erkannt, als er mit ihnen unterwegs war. Uns ergeht es auch oft so. Unsere Augen sind wie gehalten. Aber wir sind nicht allein.

Wir brauchen auf unserem Lebenswegs viel Geduld: Mit Gott - mit uns selbst- mit den Menschen und dem Leben. Wenn die Sehnsucht Deiner Seele nach Wahrheit, Liebe - nach Gott tief in Dir lebt, dann wirst du ganz sicher erfahren, was ich auch als Ex- Atheist erleben durfte:

 

"Suchet zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch dazu gegeben." Diese Erfahrung wünsche ich Dir.

 

Hm, dann bin ich auf dem richtigen Weg? Oder ist der Weg erst richtig, wenn ich erkenne?

 

Was meinst Du? Laufe ich Gefahr, mich in etwas zu verrennen? Bin ich momentan empfänglich für jede Form der Religion? Könnte ich abdriften?

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Den sozialpsychiatrischen Dienst / Essen auf Rädern der jeweiligen anderen Kirche. Das kirchliche Krankenhaus / kontemplative Kloster in der Nähe. Die Jesuiten in der Großstadt.

 

Der Inder ist in der Nachbargemeinde, zu der ich keinen Bezug habe. Ich kenne nur einen lieben Freund, der mir das erzählt.

 

Aber Du hast schon recht. Engagieren sollte ich mich - auch ohne Glauben. Ganz richtig. Ich bin egoistisch, das weiß ich. Ich bin materiell... zwar nicht Meister im Geldausgeben, dafür aber Meister im Geld ansammeln.

 

Ich wollte Dich nicht zu einem Engagement auffordern, sondern Dich anregen, mal zu sondieren, aus welchem Geist heraus diese Leute jeweils tun, was sie tun. B)

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Gestern abend habe ich doch allen ernstes die Berufung zum Priester im Internet recherchiert. Was ist mit mir los?

 

Du suchst jemanden, der Dir sagt wo's langeht. So oder aehnlich landen viele Menschen bei Sekten, Religionen oder anderen Ideologien.

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Ich wollte Dich nicht zu einem Engagement auffordern, sondern Dich anregen, mal zu sondieren, aus welchem Geist heraus diese Leute jeweils tun, was sie tun. B)

 

Warum sie das tun? Gute Frage. Ich bin nicht gerade der geborene "Samariter". Trotzdem helfe ich schon - nicht durch meine innere Kraft, sondern meistens finanziell. Aber auch nur, wenn ich sehe, dass es wirklich nicht ums Ausnutzen geht. Darf ich eine Begebenheit aus meinem Leben erzählen...

 

Wie Du vielleicht gelesen hast, bin ich Gerichtsvollzieher. Ich kenne daduch viele Typen von Menschen - Arme und Reiche, Betrüger und Spinner, Unverantwortliche und Verantwortliche etc.

Der Beruf ist quasi eine Berufung, denn ich könnte ihn sonst nicht ausüben. Ich habe durch meine Tätigkeit den gefühlsnahen Bezug zu den Menschen verloren. Ich sehe oft das Elend (was zumindest in Deutschland als solches bezeichnet wird), aber es berührt mich nicht. Darf es auch nicht. Ich kann nicht die Welt schultern und am Abend nach der Arbeit daran zerbrechen. Ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und wirtschaftlicher Kälte sind meine Wegbegleiter.

 

Nun gab es aber doch einen Fall - den will schildern, denn er passierte in Deutschland, eines der reichsten Industrienationen der Welt.

Ich kam mit einer Forderung von ca. 200 EUR zu einer Familie, bestehend aus einem Mann und seiner Lebensgefährtin. Sie wohnten in einem alten Fachwerkhaus zur Miete. Von außen ein ganz normaler Wohnsitz. Die Wohnung selbst war spärlich eingerichtet, aber ordentlich und halbwegs sauber. Sie waren beide arbeitssuchend, trockene Alkoholiker und sahen aus, wie die Geplagten aus "Ben Hur". Das meine ich genau so, wie ich es hier schreibe - vom Leben gezeichnet und chronisch krank. Sicherlich der jahrelange Alkoholmissbrauch. Beide waren dem Anschein nach über 50 J. alt. Tatsächlich war die Frau 26 und ihr Freund 31. Ganz schreckliches Bild gaben beide ab.

Sie waren leider nicht in der Lage, die Forderung zu begleichen - eine Vollstreckung verlief fruchtlos. Ich fragte nach der Möglichkeit der Ratenzahlung. Sie antworteten, dass sie kein monatliches Geld erhalten. Zwar wohnen sie zur Miete, aber sie zahlen diese nicht - sie hatten nur 1 1/2 Zimmer und die Vermieterin ließ sie gewähren. (...)

Ich fragte nach Arbeitslosengeld od. Sozialhilfe - und sie antworteten: Nein, wir haben dieses Leben selbst zu verantworten und wollen kein Geld vom Staat. Also wollte ich wissen, was sie dann essen usw. In der Küche sah ich bereits den leeren Kühlschrank und die leeren Essschränke. Sie zeigten auf einen Baum, der das Küchenfenster "berührte". Sie essen Blätter, trinken Wasser aus der Leitung. In Deutschland.

Bettelarm waren sie. Was machte ich, weil sie mir unendlich leid taten und ich großen Respekt vor ihren Entscheidungen hatte? Ich sagte dem Mann an der Tür: "Warten Sie, ich bin in 10 Minuten nochmal da." Er lächelte mich an, und ich sah in seinen Augen, dass er darin las, ich wolle nur ganz schnell weg.

Tatsächlich kam ich aber nach 10 Minuten wieder - in der Hand eine Tüte mit 2 belegten Baguettes und einem Umschlag mit 20 EUR. Dies gab ich dem Mann, der ganz verdutzt schaute, mich überhaupt nochmal zu sehen und sagte dann Danke und fing an zu weinen, während er die Tür wieder zu machte.

Ich bin Gerichtsvollzieher und habe genau das Gegenteil von dem gemacht, was meine Aufgabe war. Doch ich habe mich nicht gut danach gefühlt. Mich plagte eine andere Frage: Wie kann dies in Deutschland passieren?

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Wenn Du das an diese Einrichtung schreiben würdest, würdest Du vermutlich einiges von dem erfahren, was ich meinte mit dem "Geist, aus dem heraus diese Leute handeln"...

 

http://www.zisterzienserlangwaden.de/cm/se...werkmensch&id=3

 

 

N.b.: Halt´ mich jetzt bitte keiner für einen Mann!

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Wenn Du das an diese Einrichtung schreiben würdest, würdest Du vermutlich einiges von dem erfahren, was ich meinte mit dem "Geist, aus dem heraus diese Leute handeln"...

 

http://www.zisterzienserlangwaden.de/cm/se...werkmensch&id=3

 

 

N.b.: Halt´ mich jetzt bitte keiner für einen Mann!

 

Sie tun das aus christlicher Lehre heraus. Das ist nicht mit meiner Geschichte zu vergleichen (behaupte ich jetzt mal)

 

Ìch habe eine andere Antwort erwartet, muss ich zugeben. Nämlich die, die ich immer bekommen habe. B)

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Sie tun das aus christlicher Lehre heraus. Das ist nicht mit meiner Geschichte zu vergleichen (behaupte ich jetzt mal)

 

Ìch habe eine andere Antwort erwartet, muss ich zugeben. Nämlich die, die ich immer bekommen habe. B)

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Keiner ist eine Insel. Auch auf dem geistlichen Weg sind uns viele voran gegangen- mit einem ähnlichen Weg wie Du. Die Emmausjünger haben Jesus auch nicht erkannt, als er mit ihnen unterwegs war. Uns ergeht es auch oft so. Unsere Augen sind wie gehalten. Aber wir sind nicht allein.

Wir brauchen auf unserem Lebenswegs viel Geduld: Mit Gott - mit uns selbst- mit den Menschen und dem Leben. Wenn die Sehnsucht Deiner Seele nach Wahrheit, Liebe - nach Gott tief in Dir lebt, dann wirst du ganz sicher erfahren, was ich auch als Ex- Atheist erleben durfte:

 

"Suchet zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch dazu gegeben." Diese Erfahrung wünsche ich Dir.

 

Hm, dann bin ich auf dem richtigen Weg? Oder ist der Weg erst richtig, wenn ich erkenne?

 

Was meinst Du? Laufe ich Gefahr, mich in etwas zu verrennen? Bin ich momentan empfänglich für jede Form der Religion? Könnte ich abdriften?

Du öffnest Dein Herz und Deinen Verstand für Deine Mitmenschen. Du bist aktiv auf der Suche nach Wissen, wenn nicht nach dem, was Menschen Wahrheit nennen. Oder Erkenntnis. Es gibt meines Wissens keine halbwegs menschenfreundliche Lehre, die das nicht als einen richtigen Weg bezeichnen würde, sei es der atheistische oder der christliche Humanismus oder der Buddhismus oder der Islam oder gar der Marxismus. Erkenntnis ist das Ziel und steht am Ende des Wegs, den die meisten von uns ein Leben lang gehen, bevor sie da ankommen. Bis dahin gibt es Teilerkenntnisse, und einige hattest Du schon: Dass etwas nicht stimmt, wenn Menschen in diesem reichen Land bettelarm sind zum Beispiel.

 

Ich glaube so manchem Heiligen der christlichen Geschichte hätte man damals wie heute ein "Abdriften" bescheinigt B) - Was ist dieses befürchtete Abdriften eigentlich? Vielleicht dass man sich zu sehr verantwortlich fühlt, früher oder später daran verzweifeln muss, nicht die Welt ändern zu können, sich zu viel aufbürdet und dann gar nichts mehr machen kann, psychisch und körperlich erschöpft. Oder dass man von einer Gemeinschaft vereinnamt wird, unselbstständig wird, seine Wurzeln abtrennt und dann nicht mehr weiß, wer man ist, am Ende des Wegs mehr verwirrt als zu Anfang.

 

Mit klarem Verstand und einem wachen Auge findest Du den richtigen Weg, auf den die Liebe Dich schon geführt hat.

 

Ich glaube, auch als Gerichtsvollzieher kann man diesen Weg gehen. Man ist vielleicht gar genau an der richtigen Stelle. Eben weil Du dort bist, wo große Not herrscht. Auch als Priester würdest Du die Not nicht abschaffen können. Deine Geste, von der Du geschrieben hast, war wunderschön. Und Dein Beruf verbietet Dir so etwas nicht.

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Du öffnest Dein Herz und Deinen Verstand für Deine Mitmenschen. Du bist aktiv auf der Suche nach Wissen, wenn nicht nach dem, was Menschen Wahrheit nennen. Oder Erkenntnis. Es gibt meines Wissens keine halbwegs menschenfreundliche Lehre, die das nicht als einen richtigen Weg bezeichnen würde, sei es der atheistische oder der christliche Humanismus oder der Buddhismus oder der Islam oder gar der Marxismus. Erkenntnis ist das Ziel und steht am Ende des Wegs, den die meisten von uns ein Leben lang gehen, bevor sie da ankommen. Bis dahin gibt es Teilerkenntnisse, und einige hattest Du schon: Dass etwas nicht stimmt, wenn Menschen in diesem reichen Land bettelarm sind zum Beispiel.

 

Ich glaube so manchem Heiligen der christlichen Geschichte hätte man damals wie heute ein "Abdriften" bescheinigt B) - Was ist dieses befürchtete Abdriften eigentlich? Vielleicht dass man sich zu sehr verantwortlich fühlt, früher oder später daran verzweifeln muss, nicht die Welt ändern zu können, sich zu viel aufbürdet und dann gar nichts mehr machen kann, psychisch und körperlich erschöpft. Oder dass man von einer Gemeinschaft vereinnamt wird, unselbstständig wird, seine Wurzeln abtrennt und dann nicht mehr weiß, wer man ist, am Ende des Wegs mehr verwirrt als zu Anfang.

 

Mit klarem Verstand und einem wachen Auge findest Du den richtigen Weg, auf den die Liebe Dich schon geführt hat.

 

Ich glaube, auch als Gerichtsvollzieher kann man diesen Weg gehen. Man ist vielleicht gar genau an der richtigen Stelle. Eben weil Du dort bist, wo große Not herrscht. Auch als Priester würdest Du die Not nicht abschaffen können. Deine Geste, von der Du geschrieben hast, war wunderschön. Und Dein Beruf verbietet Dir so etwas nicht.

 

Ich würde gern überzeugt an etwas glauben - selbstverständlich mit gesunden Zweifel an der Auslegung des Glaubens durch den Menschen.

Ein Leben in voller Hingabe zu etwas. Für etwas eintreten, zum positiven verändern, Angriffe abwehren. Mir fehlt aber der entscheidende Ruck. Sollte ich mich trennen von meinem Umfeld und neu beginnen oder mich eher dem stellen, was mich bisher (nach außen hin) ausmachte?

Ich gebe immer gute Ratschläge, doch befolge sie nicht selbst. So "predige" ich manchmal: Mensch, Du hast nur dieses eine Leben. Was kümmert es Dich, was andere sagen... Doch was mach ich? Ich sitze da und grübel, weil ich einen solchen Ratschlag selbst nicht annehme.

Jetzt habe ich ein langes Wochenende tiefer Erforschung hinter mir. Morgen holt mich der Alltag wieder ein. Ich bin wieder hart und zielstrebig und verschwende nur selten einen Gedanken an Tage wie diese. Deswegen bin ich so verwirrt.

 

Abdriften? Nun, ich erklär mal ein kurzes Beispiel, dass mir einst bei der Studie der deutschen Geschichte durch den Kopf gegangen ist. 1933 - Machtergreifung Hitlers. Ich stellte mir die Frage, ob ich wie die meisten Deutschen gehandelt hätte und ihm gefolgt wäre. Meine Antwort war klar - ja! Es ist verdammt leicht, heute - nachdem wir wissen (bzw. zugeben müssen, dass wir es wußten), zu sagen: ich? niemals. Ich hätte den Kerl auf den Mond geschossen. Abdriften ist für mich demnach ein Sinnbild für einen Irrtum mangels Aufklärung.

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*lach* Ich schweige. B)

 

Na gut. Das kann bspw. in Deutschland passieren, wenn ein Alkoholiker mehrfach mit einer Fahne beim Arzt war, in der Hoffnung, die Erfahrung machen zu können, dass zumindest einem Menschen etwas an ihm liegt, der Arzt aber der Überzeugung war, dass Alkoholiker von außen nicht zum Entzug zu motivieren sind, und darauf wartete, dass der Patient ihn von sich aus um Hilfe bittet. Ich kenne so einen Fall.

 

Und es wird künftig öfter in Deutschland passieren.

Wenn ich mich krumm und buckelig geschuftet habe, und ein Orthopäde hat dies festgestellt, kriege ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr. Wenn die Sache so schlimm wird, dass mich zwar die Arbeitgeber für invalide halten, nicht aber die Rentenversicherung, dann war ich "selber schuld"...

Die Gesellschaft als ganze rührt keinen Finger dafür, dass solchen Menschen auch nur ein Fünkchen Stolz bleibt.

 

 

Ich weiß, die Kirchen haben mit ihren Hilfsangeboten wie Suppenküchen und rollenden Ambulanzen kein Monopol mehr! Und "Worte füllen den Sack nicht" - zumal wenn dann wieder Details über den Umgang mit den eigenen Angestellten und Zöglingen bekannt werden.

 

Deshalb hat mein Mentor auch gesagt: "In 20 Jahren steht die Kirche vor den Scherben" von solcherart Praxis. Das war 1987.

 

Die Kirchen brauchen neue Ideen, bspw. um nicht nur solche Leute wie dieses Paar zu erreichen, sondern auch seine Nachbarn. Aber die müssen erstmal nicht von Dir kommen, und schon gar nicht mehr vor Pfingsten.

 

Jetzt ist es IMO erst einmal wichtig, dass Du lernst, in welchen Formen sich Glaube ausdrückt.

 

 

Weißt Du, es gibt Leute, die schultern das Elend der Welt und zerbrechen trotzdem nicht. Weil sie genügend Kraft im Gebet finden. Auch im Gebet anderer. Wie sagte eine Nonne aus einem beschaulichen Orden zu einer aus einem aktiven: "Du fährst, und ich liefere den Sprit!" Aber das ist eine besondere Sendung, christlich: Apostolat. Und noch kennt keiner das Deine.

 

Von Deiner Auseinandersetzung mit den traditionellen Formen der Glaubensausübung werden beide Seiten lernen: Du und die Anbieter dieser Möglichkeiten.

 

Seit 2000 Jahren ringen Leute um Ausformulierungen dessen, was sie erlebt haben, in Wort und Tat.

Hör´ Dir eine Choral-Scola an und einen Taizé-Chor.

Besuch das Krankenhaus, aus dem Dein Vater das Neue Testament hat, auch wenn es von Nonnen statt von Mönchen geführt werden sollte.

Lass Dich von einem Priester in das Brevier- oder auch Stundengebet einführen. Denn das gibt es auch in Kurzform; es würde Deinen Tag strukturieren, beinhaltet ausformulierte Glaubenserfahrungen (Psalmen), böte also eine Formulierungshilfe und eben wieder die Rückbindung an die kirchliche Tradition.

 

 

Das wär´s von mir für heute.

Gute Nacht!

 

Wencke

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*lach* Ich schweige. B)

 

Na gut. Das kann bspw. in Deutschland passieren, wenn ein Alkoholiker mehrfach mit einer Fahne beim Arzt war, in der Hoffnung, die Erfahrung machen zu können, dass zumindest einem Menschen etwas an ihm liegt, der Arzt aber der Überzeugung war, dass Alkoholiker von außen nicht zum Entzug zu motivieren sind, und darauf wartete, dass der Patient ihn von sich aus um Hilfe bittet. Ich kenne so einen Fall.

 

Und es wird künftig öfter in Deutschland passieren.

Wenn ich mich krumm und buckelig geschuftet habe, und ein Orthopäde hat dies festgestellt, kriege ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr. Wenn die Sache so schlimm wird, dass mich zwar die Arbeitgeber für invalide halten, nicht aber die Rentenversicherung, dann war ich "selber schuld"...

Die Gesellschaft als ganze rührt keinen Finger dafür, dass solchen Menschen auch nur ein Fünkchen Stolz bleibt.

 

 

Ich weiß, die Kirchen haben mit ihren Hilfsangeboten wie Suppenküchen und rollenden Ambulanzen kein Monopol mehr! Und "Worte füllen den Sack nicht" - zumal wenn dann wieder Details über den Umgang mit den eigenen Angestellten und Zöglingen bekannt werden.

 

Deshalb hat mein Mentor auch gesagt: "In 20 Jahren steht die Kirche vor den Scherben" von solcherart Praxis. Das war 1987.

 

Die Kirchen brauchen neue Ideen, bspw. um nicht nur solche Leute wie dieses Paar zu erreichen, sondern auch seine Nachbarn. Aber die müssen erstmal nicht von Dir kommen, und schon gar nicht mehr vor Pfingsten.

 

Jetzt ist es IMO erst einmal wichtig, dass Du lernst, in welchen Formen sich Glaube ausdrückt.

 

 

Weißt Du, es gibt Leute, die schultern das Elend der Welt und zerbrechen trotzdem nicht. Weil sie genügend Kraft im Gebet finden. Auch im Gebet anderer. Wie sagte eine Nonne aus einem beschaulichen Orden zu einer aus einem aktiven: "Du fährst, und ich liefere den Sprit!" Aber das ist eine besondere Sendung, christlich: Apostolat. Und noch kennt keiner das Deine.

 

Von Deiner Auseinandersetzung mit den traditionellen Formen der Glaubensausübung werden beide Seiten lernen: Du und die Anbieter dieser Möglichkeiten.

 

Seit 2000 Jahren ringen Leute um Ausformulierungen dessen, was sie erlebt haben, in Wort und Tat.

Hör´ Dir eine Choral-Scola an und einen Taizé-Chor.

Besuch das Krankenhaus, aus dem Dein Vater das Neue Testament hat, auch wenn es von Nonnen statt von Mönchen geführt werden sollte.

Lass Dich von einem Priester in das Brevier- oder auch Stundengebet einführen. Denn das gibt es auch in Kurzform; es würde Deinen Tag strukturieren, beinhaltet ausformulierte Glaubenserfahrungen (Psalmen), böte also eine Formulierungshilfe und eben wieder die Rückbindung an die kirchliche Tradition.

 

 

Das wär´s von mir für heute.

Gute Nacht!

 

Wencke

 

 

Ich muss zugeben, ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was Du geschrieben hast; die andere Hälfte ist ein hälftiges Mysterium, dass ich zu ergründen suche; und der verbleibende hälftige Rest blieb mir verborgen.

 

Den Schritt, den Du beschreibst, werde ich vielleicht gehen. Aber da ich egoistisch bin, muss ich erst selbst erkennen, dass ich so nicht zur Erkenntnis gelange, wenn ich allein auf mich höre und anderes nur als Beiwerk nutze.

Wie treffe ich Entscheidungen? Ich höre mir Ansätze von anderen an, diskutiere, was mich interessiert und will dann allein an einem See sitzen und nachdenken. Sodann dreht sich mein Kopf, Gedanken prasseln auf mich ein, und ich drohe, mich mit dem zu überwerfen.

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Ich muss zugeben, ich habe nur die Hälfte von dem verstanden, was Du geschrieben hast; die andere Hälfte ist ein hälftiges Mysterium, dass ich zu ergründen suche; und der verbleibende hälftige Rest blieb mir verborgen.

 

Den Schritt, den Du beschreibst, werde ich vielleicht gehen. Aber da ich egoistisch bin, muss ich erst selbst erkennen, dass ich so nicht zur Erkenntnis gelange, wenn ich allein auf mich höre und anderes nur als Beiwerk nutze.

Wie treffe ich Entscheidungen? Ich höre mir Ansätze von anderen an, diskutiere, was mich interessiert und will dann allein an einem See sitzen und nachdenken. Sodann dreht sich mein Kopf, Gedanken prasseln auf mich ein, und ich drohe, mich mit dem zu überwerfen.

... lasse mich auf die Atmosphäre von Räumen/Formen ein, in denen Leute ihren Glauben zu leben/auszudrücken versuchen, um zu erkennen, ob das, was ich wahr nehme, dem nahe kommt, was in mir ist... Dann ist das kein Beiwerk.

 

Gute Nacht!

Wencke

bearbeitet von Wencke
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Keiner ist eine Insel. Auch auf dem geistlichen Weg sind uns viele voran gegangen- mit einem ähnlichen Weg wie Du. Die Emmausjünger haben Jesus auch nicht erkannt, als er mit ihnen unterwegs war. Uns ergeht es auch oft so. Unsere Augen sind wie gehalten. Aber wir sind nicht allein.

Wir brauchen auf unserem Lebenswegs viel Geduld: Mit Gott - mit uns selbst- mit den Menschen und dem Leben. Wenn die Sehnsucht Deiner Seele nach Wahrheit, Liebe - nach Gott tief in Dir lebt, dann wirst du ganz sicher erfahren, was ich auch als Ex- Atheist erleben durfte:

 

"Suchet zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch dazu gegeben." Diese Erfahrung wünsche ich Dir.

 

Hm, dann bin ich auf dem richtigen Weg? Oder ist der Weg erst richtig, wenn ich erkenne?

 

Was meinst Du? Laufe ich Gefahr, mich in etwas zu verrennen? Bin ich momentan empfänglich für jede Form der Religion? Könnte ich abdriften?

Prinzipiell ist jeder in der Gefahr " abzudriften" und das umso mehr, je mehr jemand meint, es nicht zu sein. Wachsamkeit, Selbstkritik und das Sich- Stellen auch gegenüber einer Realität die weh tut sind auf dem geistlichen Weg stets neu nötig.

 

Ein Wort könnte dich trösten. Die hl. Teresa von Avila sagt: Wenn jemand Gott aus ganzem Herzen selbstlos und ernsthaft liebt, dann läßt Gott es nicht zu dass dieser Suchende AUF DAUER und in einem WESENTLICHEN Irrtum verbleibt.

bearbeitet von Mariamante
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Lieber Echnaton,

 

ich bin neu im Forum, aber in meinem bisherigen Lebensweg schon so manchen Glaubensweg gegangen. ...

 

Auf einer Seite gibt es Internetseelsorge via Mail. Personen die dazu ausgebildet sind. Ein Problem vielleicht, dies sind alles katholische Leute (vielleicht schon eine allzugroße Engführung) entscheide selber.

 

http://www.drs.de/index.php?id=568

 

Vielleicht ist dies ein Weg für dich.

Oder such dir jemand aus diesem Forum, ich denke manche wären für solch einen Austauch bereit, wer dazu befähigt ist kann ich dir nicht sagen. Durchs probieren wirst du es herausfinden.

 

Mögest du die richtige Entschiedung treffen, die für dein Leben zum Segen und Heil wird.

Vielleicht haben meine Gedanken dir geholfen, die richtige Entschiedung zu finden.

Walter

 

Hallo Walter! Dann sind wir schon 2 Neue. B)

 

Ich suche schon seit so langer Zeit eine Person, die mich versteht und die ich verstehe. ... Denn ich suche, wie Du bemerkt hast.

 

Lieber Echnaton,

wer suchet der findet (vgl. Mt 7,8). Nur was suchst du wirklich. Eine Person, die dir auf deiner Suche beisteht? Eine Person mit der du über alles Reden kannst? Suchst du Gott? Suchst du einen lieben Menschen Suchst du den Sinn für dein Leben?

Ich weis nicht wirklich, was du suchst! Weist du es?

Walter

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wer suchet der findet (vgl. Mt 7,8). Nur was suchst du wirklich.

Eine Anmerkung:Wer sucht, läßt sich finden- von Gottes Liebe.

Die meisten sind auf der Suche nach Verständnis, Angenommen- werden so wie man ist, Liebe. Bei Gott kann man "alles" finden, da in IHM alles enthalten ist.

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Ich würde gern überzeugt an etwas glauben - selbstverständlich mit gesunden Zweifel an der Auslegung des Glaubens durch den Menschen.

Ein Leben in voller Hingabe zu etwas. Für etwas eintreten, zum positiven verändern, Angriffe abwehren. Mir fehlt aber der entscheidende Ruck. Sollte ich mich trennen von meinem Umfeld und neu beginnen oder mich eher dem stellen, was mich bisher (nach außen hin) ausmachte?

Ich gebe immer gute Ratschläge, doch befolge sie nicht selbst. So "predige" ich manchmal: Mensch, Du hast nur dieses eine Leben. Was kümmert es Dich, was andere sagen... Doch was mach ich? Ich sitze da und grübel, weil ich einen solchen Ratschlag selbst nicht annehme.

Jetzt habe ich ein langes Wochenende tiefer Erforschung hinter mir. Morgen holt mich der Alltag wieder ein. Ich bin wieder hart und zielstrebig und verschwende nur selten einen Gedanken an Tage wie diese. Deswegen bin ich so verwirrt.

 

Abdriften? Nun, ich erklär mal ein kurzes Beispiel, dass mir einst bei der Studie der deutschen Geschichte durch den Kopf gegangen ist. 1933 - Machtergreifung Hitlers. Ich stellte mir die Frage, ob ich wie die meisten Deutschen gehandelt hätte und ihm gefolgt wäre. Meine Antwort war klar - ja! Es ist verdammt leicht, heute - nachdem wir wissen (bzw. zugeben müssen, dass wir es wußten), zu sagen: ich? niemals. Ich hätte den Kerl auf den Mond geschossen. Abdriften ist für mich demnach ein Sinnbild für einen Irrtum mangels Aufklärung.

Voller Hingabe kannst Du an Ort und Stelle sein, Du musst Dein Leben nicht gleich ganz und gar umkrempeln. Wie ich schon sagte, vielleicht bist Du schon an der richtigen Stelle mit Deinem Beruf, den Du selbst Berufung genannt hast - vielleicht fehlte nur noch die Liebe.

 

Wenn Du etwas von solch stillen Erforschungzeiten im Alltag haben möchtest, die Besinnung nicht verlieren möchtest, dafür ist Zeit am Morgen und am Abend. Das versuche ich mir jetzt auch mal selbst hinter die Ohren zu schreiben...

 

Um einem Irrtum mangels Aufklärung nicht aufzusitzen, bedarf es der Aufklärung, und die strebst Du Deinen Worten nach schon seit einiger Zeit mit Deinem Wissensdurst an bzw. Du bist schon dabei sie zu betreiben. Nur weiter so!

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wer suchet der findet (vgl. Mt 7,8). Nur was suchst du wirklich.

Eine Anmerkung:Wer sucht, läßt sich finden- von Gottes Liebe.

Die meisten sind auf der Suche nach Verständnis, Angenommen- werden so wie man ist, Liebe. Bei Gott kann man "alles" finden, da in IHM alles enthalten ist.

Stimme ich dir zu.

Gottes Liebe will konkret werden, deswegen ist sein Sohn Mensch geworden. Nicht überall, wo wir etwas suchen, suchen wir Gottes Liebe. Ich suche meine Brille, die ich verlegt habe. ich suche meinen Geldebeutel, den ich verloren habe. usw.

Suchen, Sucht und Sehnsucht sind für mich Begriffe, die zusammengehören.

In der Sehnsucht nach gelingendem Leben suchen wir vieles und maches wird zur Sucht. Nach meiner Überzeugung steckt hinter jeder Sucht eine unerfüllte Sehnsucht. Selbst das dauernde suchen kann zur Sucht werden.

Also, was sucht er zur Zeit konkret? Oder worin soll in seiner Suche die Liebe Gottes konkret sichtbar und erfahrbar werden. Die Frage geht für mich vom allgemeinen zum genauen Punkt.

 

Walter

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Eine blöde Situation, nicht wahr?

 

Da hast du nun begriffen, dass du Sinn finden kannst, Glied einer Kette werden, die 2000 Jahre vor dir begann und nach dir vermutlich nicht endet, willst danach greifen und - greifst ins Leere.

 

Die Kette, deren Verlauf du dir erarbeitet hast, kannst du nicht greifen - und weißt doch zugleich nicht, wo du zuerst hinlangen sollst, weil du das Ende, das in die Gegenwart reicht, in dutzendfacher Form siehst.

 

Um dich zu sortieren, fang am besten mit dem Naheliegenden an. Überleg etwa:

Was gibt es denn in deiner Umgebung konkret für kirchliche Aktivitäten?

Und wie findest du den neuen Papst?

 

Kirchliche Aktivitäten? Darf ich ehrlich sein: ich mag es nicht, missioniert zu werden. Ich baue alles selbst auf. Höre ich die Predigt, fühle ich mich nicht damit verbunden, da sie mich nicht berührt. Du magst jetzt sagen, es gibt gute und weniger guten Prediger. Ich aber antworte: die Predigt, die nicht in der Welt gehört wird, sondern nur in der Dorfkirche, ist entfremdet und weit weg von meinem Dasein. Das Gute im Menschen, den Frieden auf Erden, die Barmherzigkeit usw. - all das kann ich auch außerhalb des Glaubens hören (was auch gut so ist). Ich brauche eine Berührung.

 

Wie ich den neuen Papst finde? Als Atheist, der wohl keiner ist, bin ich zu allererst einmal stolz auf einen Deutschen, der Papst wurde. Apropos... eine weitere Frage: ist der Papst nunmehr kein Deutscher mehr? Ich meine gehört zu haben, dass er vatikanischer Staatsbürger ist. Korrekt? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

Jedenfalls finde ich den Papst streng. Er wirkt Dank seines Alters nicht so, wie er wirklich ist - nämlich ein Verfechter des erzkonservativen katholischen Glaubens. Er ist sicher ein starker Papst, doch für eine Veränderung innerhalb der Kirche nicht der geeignete Kandidat. Sollte es ein langes Pontifikat werden, dann kann er weitere Zeichen setzen. Ich hasse zumindest den Begriff "Übergangspapst", da er mehr als das ist. Schon allein deshalb wünsche ich ihm ein langes Leben, große Kraft und Weitsicht für die Veränderungen in der Gesellschaft.

 

 

Jo, es gibt auch die Katholiken ohne Kirche. Obwohl wir von den Katholiken, die eng mit der Gemeinde verbunden und in ihr verwurzelt sind wohl nicht anerkannt oder überhaupt verstanden werden.

Für einige macht die Messe und die Gemeinde die eigentliche Kirche aus.

Ich kenne aber erstaunlich viele, die katholisch oder zumindest christlich sind und eher selten in die Kirche gehen. Ich selbst bin eigentlich nur bei Beerdigungen, Taufen, Hochzeiten etc. in der Kirche oder wenn ich sie alleine besuche und die Kirche leer ist.

Aber eine Beichte plane ich nun doch schon seit längerem, da muß ich wohl mal durch. B)

 

Wie auch immer, gehe deinen eigenen Weg zum Glauben weiter, daß mit dem Priesteramt laß bleiben, so lange du dich nicht im Gemeindewesen zu Hause fühlst. Da käme eher ein Mönchsein in Frage, würde ich aber auch erstmal außen vor lassen.

Zunächst setze dich mit deinen alten Argumenten außeinander und gehe in dich.

Suche das was du wesentlich am Glauben findet in der Schrift und versuche es wirklich zu erkennen und zu verstehen und bleibe in Fühlung mit dem irrationalen und mystischen Element in dir, welches die Wurzel deines Glaubens ist und dich reifen läßt.

 

 

Gruß

Sam

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