Holla Geschrieben 17. April 2006 Melden Share Geschrieben 17. April 2006 Liebes Forum, zum Hintergrund war in der Osternacht in lutherischem Gottesdienst mit Abendmahl in beiderlei Gestalten. Bin katholisch aufgewachsen, mittlerweile Quäkerin, glaube an die Realpräsenz Jesu aber bei obigem Satz "Jesu Blut, für Euch vergossen" konnt ich den Kelch nicht nehmen. Frage: Wie geht das zusammen ? Der Jude Jesus und das Verbot der hebräischen Bibel, Blut zu sich zu nehmen ? Viele Grüsse holla Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Monika Geschrieben 17. April 2006 Melden Share Geschrieben 17. April 2006 Hallo liebe Holla Ich freue mich, nach so langer Zeit dich wieder im Forum zu sehen. Ein ganz herzlich willkommen lieben Gruss Moni Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Holla Geschrieben 17. April 2006 Autor Melden Share Geschrieben 17. April 2006 Liebe Moni, das ist ja schön, dass Du Dich erinnerst dankeschön! für das freundliche Willkommen! herzliche Grüsse holla Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 18. April 2006 Melden Share Geschrieben 18. April 2006 Frage:Wie geht das zusammen ? Der Jude Jesus und das Verbot der hebräischen Bibel, Blut zu sich zu nehmen ? Hallo Holla, eine Erklärung von A. Pohl zur Textstelle aus Markus 14,24 hierzu: Noch während der Becher kreiste, ertönte wieder ein Deutewort: Und er sagte ihnen: Dieses da ist mein Blut, (nämlich das) des Bundes, das vergossen wird für viele. Das "ist" behauptet nicht, daß der Rotwein nun geheimnisvoll, aber wesenhaft Blut Christi sei. Sonst hätten die Jünger bei diesem Wort den Becher erschrocken abgesetzt. Bluttrinken galt Juden als unaussprechlich schauderhaft. Die Verknüpfung des kreisenden Bechers mit dem Blut Jesu sagte das gleiche Opfer an wie die Verknüpfung des verteilten Brotes mit dem Leib Jesu. Aber diesmal blieb es nicht bei der einfachen Ansage, sondern es folgt ein Zusatz, in dessen Mittelpunkt "Bund" steht. Ein Bund Gottes mit Menschen ist in jedem Fall Gnadenbund, denn wir Menschen haben mit Gott nur Gemeinschaft, wenn er sie will. Er will sie, auf seine Kosten und zu seinen Lasten. Gott seinen Willen zu lassen, sich völlig bei Gottes Zusage zu beruhigen - das nennt die Bibel "glauben". So glaubte Abraham Gott und war Gott recht (1Mo 15,6; Röm 4,3; Gal 3,6; Jak 2,23). Israel glaubte Gott immer wieder nicht, endgültig nicht vor seinem Messias. Es wollte in sich selbst etwas sein und bleiben, etwas haben und können (Röm 10,3). Es kündigte diesen Bund. Darauf antwortete Gott nicht mit Gegenkündigung, sondern mit der Verheißung des "neuen Bundes" in Jer 31,33-34. Das Adjektiv "neu" bedeutet hier nicht, daß das alte noch einmal neu beginnen sollte, sondern daß Gott sich zu einer unvergleichlich andersartigen, schöpferischen Initiative entschloß, die zu einem Umbau Israels führen sollte bis ins Herz hinein. In der Jeremia-Verheißung überstürzt sich geradezu ein eifriger Gott: Ich will, ich will, ich will! Diese im AT einsame Stelle vom "neuen Bund" wurde von Jesus im Blick auf seinen bevorstehenden Tod ergriffen und millionenfach vervielfältigt, indem sie mit den Einsetzungsworten in allen Sprachen in alle Welt ging. Der volle Ausdruck "neuer Bund" findet sich 1Kor 11,25. Opfertod und Auferstehung Jesu ist diese ureigene, eifrige Einmischung Gottes zugunsten seines verlorenen Volkes. Sie wird, wie sogleich gesagt werden wird, Heilungszentrum auch der Völkerwelt und der gestörten Schöpfung (Offb 21,1-22,5). Die Rede vom vergossenen Blut geht hier natürlich nicht auf einen Mord, ohne jede sakrale Opferbedeutung. Der wörtliche Anklang an 2Mo 24,8, wo Mose im gottesdienstlichen Rahmen durch eine Blutzeremonie den Sinai-Bund in Kraft setzte, zeigt deutlich den Sinn. Jesu Tod wird Sühne sein, und zwar eine universale Sühne, die die Zahl der Betroffenen geheimnisvoll ausweitet: für viele. Dieser Ausdruck aus Jes 53 - und ohne dieses große Kapitel sind die Abendmahlsworte nicht zu erklären. Der universale Zuschnitt der Gottesknechtslieder (Jes 42,1.4.6; 45,6.22f; 49,6f.26; 51,4.5; 52,10) bestärkt, an die Letzten, Fernsten, Übersehenen und bisher nicht Erwählten zu denken. "Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selbst" (2Kor 5,19). Karfreitag öffnete allen die Tür zu Gottes Fest. gby bernd Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 19. April 2006 Melden Share Geschrieben 19. April 2006 Das hätte ich nicht besser erklären können! Danke, Bernd! Aber ich suche noch was raus.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rakso Geschrieben 22. April 2006 Melden Share Geschrieben 22. April 2006 Liebes Forum, zum Hintergrund war in der Osternacht in lutherischem Gottesdienst mit Abendmahl in beiderlei Gestalten. Bin katholisch aufgewachsen, mittlerweile Quäkerin, glaube an die Realpräsenz Jesu aber bei obigem Satz "Jesu Blut, für Euch vergossen" konnt ich den Kelch nicht nehmen. Frage: Wie geht das zusammen ? Der Jude Jesus und das Verbot der hebräischen Bibel, Blut zu sich zu nehmen ? Viele Grüsse holla liebe Holla, Im Matth 26.26 ff heißt es: Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es und gab es den Jüngern und sprach: »Nehmet, esset; das ist mein Leib«. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: »Trinket alle daraus, das ist mein Blut, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden« Viele werden sich an diesen Ausspruch Jesus stoßen, vor allem diejenigen die dieses Wort buchstäblich nehmen. Aber dies Wort ist ein reingeistiges Wort und bedeutet folgendes: Unter Fleisch ist das Brot der Himmel und unter Blut ist der Wein des Himmel zu verstehen. Ferner ist unter dem Brot das das Wort Gottes und unter Blut das uneigennützigstes Handeln nach dem Wort Gottes verstehen. Dann bedeuten die Worte Jesus folgendes: Wer das Wort Gottes in sich aufnimmt und danach handelt, der wird das geistiges Leben in sich nähren. Wer also das Wort Gottes hört und es behält, der hält das Brot im Munde der Seele und wenn er über das Wort nachdenkt, dann zerkaut er das Wortbrot mit den Zähnen der Seele. Die Zähne der Seele ist aber der Gehirnverstand des äußeren Menschen. Ist also vom äußeren Gehirnverstand das Brot, also die Lehre Jesus zerkaut - also als die volle Wahrheit erkannt und angenommen, so muß sie dann auch von der Liebe zur Wahrheit im Herzen aufgenommen werden und durch den festen Wiilen in die Tat übergehen. Geschieht das, so wird das Wort in das Fleisch und durch den ernstfesten Tatwillen in das Blut der Seele, der da ist der Geist Gottes in der Seele umgestaltet. Also bedeutet der Auspruch Jesus: Nehmet, esset; das ist mein Leib«. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: »Trinket alle daraus, das ist mein Blut, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden«: nichts anderes als: "Wer mein Wort in sich aufnimmt und danach handelt" der wird den inneren Geist Gottes in in seiner Seele nähren und der Geist Gottes wird die Seele durchdringen. Diese Durchdringung der Seele durch den Geist Gottes ist die wahre Wiedergeburt der Seele. Denn dann ist die Seele eins mit Gott und wird ewig leben. Liebe Grüße von Oskar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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