Jump to content

Marienverehrung. Ist das biblisch?


Gods-girl

Recommended Posts

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor?

 

Wie bei 4- Wickenhäuser.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Väter der Kirche haben m.E. durch die Eingebung Gottes die "immerwährende Jungfräulichkeit" Mariens dogmatisiert.

Weil die Kirche die meiste Zeit und zu einem guten Teil auch noch heute Sex als etwas Schmutziges ansieht.

 

Und da die Muttergottes nicht beschmutzt werden sollte, wurde sie zur "immerwährenden Jungfrau" hochstilisiert.

 

Man kann diese Haltung noch schön bei traditionalistischen Muslimen sehen, wo das Jungfernhäutchen einer Frau wertvoller ist als Leben, Hab und Gut der Familie (Stichwort Ehrenmorde)

 

Heute fängt die Kirche ganz langsam an, das Thema Sexualität sehr, sehr vorsichtig etwas differenzierter zu sehen, aber von der "immerwährenden Jungfräulichkeit" kann sie nicht mehr weg, weil sie es als Glaubenssatz verkündet hat.

 

Ich finde jedenfalls, daß eine Frau durch die Geburt eines Kindes keineswegs "beschmutzt" wird, darum ist mir die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens auch wurscht.

 

Ich habe kein anderes Bild von ihr, wenn sie und Josef ein ganz normales Eheleben hatten und wenn Jesus auf diese Weise noch (Halb-)Geschwister hatte (ich weiß, jetzt komm ich in Konflikt mit der unbefleckten Empfängnis, aber das auch die sehe ich etwas anders als es das Dogma will)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Also ich glaube das - die Sache mit der Jungfräulichkeit Marias - bis zur Geburt, für das eheliche Leben danach zwischen Maria und Joseph glaube ich, dass diese beiden Zwei Gottes Schöpfungsordnung eingehalten haben.

 

Gestatten Schnekke - Baptistin

Hallo Schnekke,

und warum glaubst Du genau das? Weil es so in der Bibel steht, oder (auch) weil es Dir spirituell einleuchtet? Für mich ist immer das letztere ausschlaggebend. Selbst wenn etwas so in der Bibel steht, glaube ich es nur dann, wenn es meiner spirituellen Erfahrung nicht geradezu widerspricht. Andererseits gibt es viele Glaubensvorstellungen, die sich zwar nicht aus der Bibel (oder der Bibel im engeren Sinne) ableiten lassen, meinen Glauben und meine Beziehung zu Gott aber sehr vertiefen und bereichern können. Denen kann ich mich dann auch problemlos anschließen (z.B. der Vorstellung, dass Maria durch die Geburt unverletzt blieb, s.o.) Dabei ist es mir egal, ob es von den kanonischen Schriften bezeugt ist.

 

So interessiert mich eben, warum so viele (katholische und orthodoxe) Christen glauben, Maria sei zeit ihres Lebens Jungfrau geblieben. Wenn dies einen wirklichen spirituellen Sinn hat, dann würde ich mich diesem Glauben auch gerne anschließen. Bisher sehe ich den aber noch nicht oder höchstens ansatzweise und teile im Wesentlichen Deine Einwände.

 

umbrucarli (Rosinenpickerin)

 

Ich glaube daran, weil es in der Bibel steht und weil es mir einleuchtet (das Wort "spirituell'" lasse ich mal außen vor, es gehört nicht zu meinem Wortschatz). Wenn ich lediglich das glauben würde, was mir einleuchtet ( *ironiean* warum darf ich nicht 100 fahren, obwohl nur 30 erlaubt sind- leuchtet mir nicht ein *ironieaus* ), wozu bräuchte ich dann noch einen "Glauben"? Außerdem denke ich mal, dass gerade die bewusste Bibelstelle ganz eindeutig ist, denn es heißt hier:

 

Matthäus 1,25 (Kath. Familienbibel Hrsg. Hamp/Stenzel/Kürzinger) Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus

 

Joseph "erkannte" Maria also erst nach der Geburt Jesu, ich schätze mal, dass er sogar die Zeit der Reinigung abgewartet hat, und Maria auch körperlich in der Lage war, sich Josef in Liebe hinzugeben und sich mit ihm geschlechtlich zu vereinigen. Josef hat Maria in diesem Fall körperlich nicht mehr entjungfert, da bei der Geburt das Hymen bereits zerrissen war. Das Wort "erkennen" bedeutet ja im biblischen Kontext "Geschlechtsverkehr haben" (siehe auch Genesis 4,1: Der Mensch erkannte seine Frau Eva; sie empfing und gebar den Kain).

(Vielleicht kann mich aber jemand hier aufklären, ob in dem speziellen Fall (Matt. 1,25) das Wort "erkennen" eine andere Bedeutung hat?)

 

Ja, und ich möchte auch gerne wissen, warum katholische und orthodoxe Menschen glauben, dass Maria "semper virgo intacta" war. Denn aus der Hl. Schrift ist dies nicht abzuleiten. Es soll sogar Schriften geben, in denen von einer übernatürlichen Geburt analog der übernatürlichen Empfängnis geschrieben wird ( Das hab ich mal irgendwo gelesen, kann ich aber jetzt nicht belegen), d.h. dass das Jesus-Kind auf einmal "da" war, und Maria nichts davon mitgekriegt haben soll.

 

Es ist schon eine schwierige Sache, das "Richtige" zu glauben. Aber wir leben hier im Glauben, nicht im Schauen; eines Tages wird es soweit sein, dass alle unsere Fragen beantwortet werden. Daran glaube ich nämlich auch.

 

Gruß Schnekke

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wann eigentlich? Und da hier doch immer mal so profunde Lutherkenner vorbeikommen: der müsste sich dazu doch auch mal geäußert haben???

Jo, dann schau mal hier:

oder auch hier:

Und hier ist noch etwas anderes:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich lediglich das glauben würde, was mir einleuchtet ( *ironiean* warum darf ich nicht 100 fahren, obwohl nur 30 erlaubt sind- leuchtet mir nicht ein *ironieaus* ), wozu bräuchte ich dann noch einen "Glauben"?

 

[...]

 

Es ist schon eine schwierige Sache, das "Richtige" zu glauben. Aber wir leben hier im Glauben, nicht im Schauen; eines Tages wird es soweit sein, dass alle unsere Fragen beantwortet werden. Daran glaube ich nämlich auch.

 

Gruß Schnekke

 

Dann heißt "Glauben" also für Dich, etwas glauben, obwohl es nicht einleuchtet? Das ist bei mir genau umgekehrt. Ich lege allerdings auf die Qualifizierung "spirituell" großen Wert. Wenn Du hier "einleuchten" im rein innerhwissenschaftlichen Sinne verstehen willst, dann bleibt letztlich nur die Absurdität, die Ute in ihrem thread in der Arena diagnostiziert. Diese Sichtweise erweckt bei Atheisten den Eindruck, ein Christ fühle sich um so toller und glaubensstärker, je absurder die Dinge, an die er glaubt, sich dem wissenschaftlichen Denken präsentieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade bei dieser Gelegenheit wird überhaupt nicht deutlich, dass von Josef jetzt auf einmal was ganz anderes erwartet wird. Der Engel befiehlt ihm, seine ursprüngliche Absicht, Maria zu heiraten, nicht wegen ihrer Schwangerschaft aufzugeben.
Das Problem war, dass Maria schwanger war, und Josef vorerst nicht wußte warum.

 

 

 

Es soll also alles "nach Plan" laufen.

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

 

Wann eigentlich? Und da hier doch immer mal so profunde Lutherkenner vorbeikommen: der müsste sich dazu doch auch mal geäußert haben???

 

Zu den marianischen Dogmen:

 

http://www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=37284

 

und über den heiligen Josef:

 

http://stjosef.at/artikel/stjosef_gerson.htm

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es soll also alles "nach Plan" laufen.

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.
Na darum war er ja auch verheiratet und konnte seine Begierden geordnet befriedigen ...

 

 

Ist Dir eigentlich klar, daß Deine Postings wenn es um ehelichen Verkehr geht immer etwas von der Atmosphäre eines Zahnarztbesuchs haben - man will zwar nicht, es ist auch unangenehm, aber man muss ja alle halbe Jahre ... *schüttel*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

Mit anderen Worten, je heiliger, desto weniger Sex.

Wären alle Menschen heilig, was ja als erstrebenswert von der Kirche gepredigt wird, dann stürbe die Mensche binnen einer Generation aus, was die Kirche nun wiederum nicht als erstrebenswert predigt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil die Kirche die meiste Zeit und zu einem guten Teil auch noch heute Sex als etwas Schmutziges ansieht.
Das als Hauptgrund anzugeben halte ich für eine Unterstellung. Dass die marianischen Dogmen verkündet wurden ist m.E. auf den Willen Gottes zurückzuführen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So interessiert mich eben, warum so viele (katholische und orthodoxe) Christen glauben, Maria sei zeit ihres Lebens Jungfrau geblieben. Wenn dies einen wirklichen spirituellen Sinn hat, dann würde ich mich diesem Glauben auch gerne anschließen. Bisher sehe ich den aber noch nicht oder höchstens ansatzweise und teile im Wesentlichen Deine Einwände.

In diesem Aufsatz wird erklärt, wie die katholischen Kirchen das sehen. Leider finde ich das nicht auf Deutsch - ich könnte das noch in Latein und Portugiesisch anbieten :huh:.

 

Der Hl. Hieronymus hat sich nämlich bereits im Jahr 383 mit der allergleichen Frage auseinanderzusetzen und hat in dem o.g. Traktat die gleichen Einwände eines gewissen Helvidius zu widerlegen versucht.

 

Weitere Erläuterungen und Aufsätze hier Zitat daraus:

5. Hintergründe für die Haltung des Protestantismus

 

Die ganzheitliche Bedeutung Mariens ist nur zu halten, wenn auch die Jungfräulichkeit in und nach der Geburt bekannt wird.

Beide Momente sind freilich nicht mehr selbstverständlich für unsere evangelischen Mitchristen. Dies war im 16. Jh. noch anders: „Mit den altchristlichen Glaubensbekenntnissen haben die Reformatoren den altkirchlichen Glauben an die Gottesmutterschaft und die Jungfräulichkeit Mariens ausdrücklich übernommen.“ Die Bekenntnisschriften der Reformationszeit lehren die stete Jungfräulichkeit der Gottesmutter, auch die „virginitas in partu“. Martin Luther nennt Helvidius, der sich im Altertum

dagegen gewandt hatte, einen „Narren“. Oekolampad und Osiander, um nur zwei Beispiele zu nennen, betonen: das Christentum steht und fällt mit der Anerkennung der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens.

 

Edit.: nach Aufforderung das Zitat etwas gekürzt.

bearbeitet von holzi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Herzlichen Dank Euch allen (Schnekke, Mariamante, holzi) für die interessanten Links. Mir ist jetzt erst klar geworden, dass die semper virgo tatsächlich von den Reformatoren selbstverständlich übernommen wurde (und als Bestandteil der Schmalkaldischen Artikel und der Konkordienformel natürlich nach wie vor gmeinsames Bekenntnis ist). Einer Rosinenpickerin reicht das freilich nicht aus, um auch selbst tatsächlich daran zu glauben, es erhöht aber die Notwendigkeit, die Gründe dafür zu verstehen (und ggf. abzulehnen).

 

Nach wie vor teile ich Schnekkes Bedenken gegen die Josefsehe, die die gottgewollte Bestimmung der Ehe missachtet. Selbst wenn das Zölibat der Ehe moralisch überlegen sein sollte, kann es doch nur unter bestimmten Umständen glaubwürdig gelebt werden und der Status des Verheirateten steht dem mMn eindeutig entgegen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

Mit anderen Worten, je heiliger, desto weniger Sex.

Das sowieso, diie Frage ist nur: obwohl man möchte, oder weil man nicht möchte?

 

Die Diskussion verführt schon ein bisschen zu flapsigen Aussprüchen ("nachdem Josef mit in den Kreißsaal musste, verging ihm halt die Lust"), aber wer mit der semper virgo was anfangen will, muss das Thema Josefsehe auch mit Sinn erfüllen können.

 

Übrigens, Werner, OT aber das muss jetzt mal sein: gerade Du hast mal geschrieben, wir Protestanten beteten das Glaubensbekenntnis falsch, weil wir unter Apostolizität nicht dasselbe verstünden wie die Frühkirche. Dasselbe wirst Du Dir dann wohl zum Punkt "geboren von der Jungfrau Maria" sagen lassen müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil die Kirche die meiste Zeit und zu einem guten Teil auch noch heute Sex als etwas Schmutziges ansieht.
Das als Hauptgrund anzugeben halte ich für eine Unterstellung.

Ja, sehe ich auch so. Das ist mehr ein hässliche Begleiterscheinung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

Mit anderen Worten, je heiliger, desto weniger Sex.

Das sowieso, diie Frage ist nur: obwohl man möchte, oder weil man nicht möchte?

 

Die Diskussion verführt schon ein bisschen zu flapsigen Aussprüchen ("nachdem Josef mit in den Kreißsaal musste, verging ihm halt die Lust"), aber wer mit der semper virgo was anfangen will, muss das Thema Josefsehe auch mit Sinn erfüllen können.

 

Übrigens, Werner, OT aber das muss jetzt mal sein: gerade Du hast mal geschrieben, wir Protestanten beteten das Glaubensbekenntnis falsch, weil wir unter Apostolizität nicht dasselbe verstünden wie die Frühkirche. Dasselbe wirst Du Dir dann wohl zum Punkt "geboren von der Jungfrau Maria" sagen lassen müssen.

"Das sowieso"? Da bin ich aber absolut anderer Meinung.

 

Ich glaube, wer mit der "semper virgo" etwas anfangen will, der muß sich eine gehörige Portion Leib- und Sexualfeindlichkeit antrainieren, sonst wird das nichts werden.

Wer ein natürliches Verhältnis zur Gottesgabe der Sexualität hat, wird mit der Verherrlichung der "semper virgo" nichts anfangen können.

 

Ich hätte so etwas gesagt? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, das fände ich sehr interessant wenn ich das wirklich so gesagt haben sollte...

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil die Kirche die meiste Zeit und zu einem guten Teil auch noch heute Sex als etwas Schmutziges ansieht.
Das als Hauptgrund anzugeben halte ich für eine Unterstellung. Dass die marianischen Dogmen verkündet wurden ist m.E. auf den Willen Gottes zurückzuführen.

Letzteres sehen nicht mal die Orthodoxen so, und die sind nun ja wahrhaftig große Marienverehrer....

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So interessiert mich eben, warum so viele (katholische und orthodoxe) Christen glauben, Maria sei zeit ihres Lebens Jungfrau geblieben. Wenn dies einen wirklichen spirituellen Sinn hat, dann würde ich mich diesem Glauben auch gerne anschließen. Bisher sehe ich den aber noch nicht oder höchstens ansatzweise und teile im Wesentlichen Deine Einwände.

In diesem Aufsatz wird erklärt, wie die katholischen Kirchen das sehen. Leider finde ich das nicht auf Deutsch - ich könnte das noch in Latein und Portugiesisch anbieten :huh: .

 

Der Hl. Hieronymus hat sich nämlich bereits im Jahr 383 mit der allergleichen Frage auseinanderzusetzen und hat in dem o.g. Traktat die gleichen Einwände eines gewissen Helvidius zu widerlegen versucht.

 

Weitere Erläuterungen und Aufsätze hier Zitat daraus:

5. Hintergründe für die Haltung des Protestantismus

Die ganzheitliche Bedeutung Mariens ist nur zu halten, wenn

auch die Jungfräulichkeit in und nach der Geburt bekannt wird.

Beide Momente sind freilich nicht mehr selbstverständlich für

unsere evangelischen Mitchristen. Dies war im 16. Jh. noch

anders: „Mit den altchristlichen Glaubensbekenntnissen haben

die Reformatoren den altkirchlichen Glauben an die Gottesmutterschaft

und die Jungfräulichkeit Mariens ausdrücklich

übernommen."62 Die Bekenntnisschriften der Reformationszeit

lehren die stete Jungfräulichkeit der Gottesmutter, auch die „virginitas

in partu". Martin Luther nennt Helvidius, der sich im Altertum

dagegen gewandt hatte, einen „Narren"63. Oekolampad

und Osiander, um nur zwei Beispiele zu nennen, betonen: das

Christentum steht und fällt mit der Anerkennung der immerwährenden

Jungfräulichkeit Mariens.

 

Zitat entsprechend der Zitatkürzung bei Holzi gekürzt //Elima als Mod

.

Den rot markierten Satz halte ich schon für jenseits der Grenze zur Häresie.

Das Christentum steht und fällt mit dem Erlösungswerk Christi. Das Hymen seiner Mutter hat damit aber auch gar nichts zu tun.

 

Werner

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

Mit anderen Worten, je heiliger, desto weniger Sex.

Das sowieso, diie Frage ist nur: obwohl man möchte, oder weil man nicht möchte?

 

Die Diskussion verführt schon ein bisschen zu flapsigen Aussprüchen ("nachdem Josef mit in den Kreißsaal musste, verging ihm halt die Lust"), aber wer mit der semper virgo was anfangen will, muss das Thema Josefsehe auch mit Sinn erfüllen können.

 

Übrigens, Werner, OT aber das muss jetzt mal sein: gerade Du hast mal geschrieben, wir Protestanten beteten das Glaubensbekenntnis falsch, weil wir unter Apostolizität nicht dasselbe verstünden wie die Frühkirche. Dasselbe wirst Du Dir dann wohl zum Punkt "geboren von der Jungfrau Maria" sagen lassen müssen.

"Das sowieso"? Da bin ich aber absolut anderer Meinung.

Ich natürlich auch. Da hätte wohl irgendein smiley hin gehört.

 

 

Ich glaube, wer mit der "semper virgo" etwas anfangen will, der muß sich eine gehörige Portion Leib- und Sexualfeindlichkeit antrainieren, sonst wird das nichts werden.

Wer ein natürliches Verhältnis zur Gottesgabe der Sexualität hat, wird mit der Verherrlichung der "semper virgo" nichts anfangen können.

 

Aber es könnte ja sein, dass die Verbindung von semper virgo und Leibfeindlichkeit sekundär und auch wieder auflösbar ist.

 

Für die meisten meiner katholischen Freundinnen ist bereits die jungfräuliche Zeugung untrennbar mit Leibfeindlichkeit verbunden und damit, Bibel hin oder her, ein Fall für den Sondermüll. Also, wenn die noch aufrecht erhalten wird, warum dann nicht auch die semper virgo?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie stellst Du Dir diese "Josefsehe" eigentlich praktisch vor? Mussten die beiden ihre Begierden ständig niederkämpfen? Oder hatten sie keine? Oder nur Josef?

Ich persönlich halte auch Josef für so heilig, dass er keine ungeordneten Begierden zu bekämpfen hatte.

Mit anderen Worten, je heiliger, desto weniger Sex.

Das sowieso, diie Frage ist nur: obwohl man möchte, oder weil man nicht möchte?

 

Die Diskussion verführt schon ein bisschen zu flapsigen Aussprüchen ("nachdem Josef mit in den Kreißsaal musste, verging ihm halt die Lust"), aber wer mit der semper virgo was anfangen will, muss das Thema Josefsehe auch mit Sinn erfüllen können.

 

Übrigens, Werner, OT aber das muss jetzt mal sein: gerade Du hast mal geschrieben, wir Protestanten beteten das Glaubensbekenntnis falsch, weil wir unter Apostolizität nicht dasselbe verstünden wie die Frühkirche. Dasselbe wirst Du Dir dann wohl zum Punkt "geboren von der Jungfrau Maria" sagen lassen müssen.

"Das sowieso"? Da bin ich aber absolut anderer Meinung.

Ich natürlich auch. Da hätte wohl irgendein smiley hin gehört.

 

 

Ich glaube, wer mit der "semper virgo" etwas anfangen will, der muß sich eine gehörige Portion Leib- und Sexualfeindlichkeit antrainieren, sonst wird das nichts werden.

Wer ein natürliches Verhältnis zur Gottesgabe der Sexualität hat, wird mit der Verherrlichung der "semper virgo" nichts anfangen können.

 

Aber es könnte ja sein, dass die Verbindung von semper virgo und Leibfeindlichkeit sekundär und auch wieder auflösbar ist.

 

Für die meisten meiner katholischen Freundinnen ist bereits die jungfräuliche Zeugung untrennbar mit Leibfeindlichkeit verbunden und damit, Bibel hin oder her, ein Fall für den Sondermüll. Also, wenn die noch aufrecht erhalten wird, warum dann nicht auch die semper virgo?

Mir gefällt auch der Begriff "jungfräuliche Zeugung" nicht.

Das Wichtige dabei ist das "empfangen durch den Heiligen Geist".

Ich habe manchmal den Eindruck, daß manche stattdessen lieber beten sollten "gezeugt ohne sexuellen Verkehr", denn so wie sich manche geben, scheint das wesentlich wichtiger zu sein als die Beteiligung des Heiligen Geistes.

 

Daß durch diese Empfängnis durch den Heiligen Geist Maria vor der Geburt Jungfrau blieb, ist meines Erachtens aber ein völlig nebensächlicher Seiteneffekt, der aus Gründen, die ich weiter oben schon ausführlich dargelegt habe, immer weiter in den Vordergrund gerückt wurde.

 

Überleg nur mal wie oft von der Empfängnis durch den Heiligen Geist die Rede ist verglichen mit der Jungfräulichkeit.

 

Das ist eine krasse Umkehrung von Ursache und Wirkung.

 

Wenn es regnet, sagen wir doch auch "heute regnet es" und nicht etwa "heute ist aber der Boden ziemlich nass"

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, wer mit der "semper virgo" etwas anfangen will, der muß sich eine gehörige Portion Leib- und Sexualfeindlichkeit antrainieren, sonst wird das nichts werden.
Es könnte aber auch sein, dass ein solcher Mensch schon denkt und lebt "wie die Engel im Himmel". Jesus selbst weist nämlich auf die Frage wie es im jenseitigen Leben (mit den Verheirateten sein wird und wer wessen Frau dort sein wird, wenn jemand 7 mal verheiratet war) sein wird darauf hin, dass die Menschen dort wie die Engel im Himmel sein werden. Und was spricht dagegen, dass manche Menschen schon hier auf Erden "wie die Engel im Himmel" leben? Es darf auch das geben.

 

Wer ein natürliches Verhältnis zur Gottesgabe der Sexualität hat, wird mit der Verherrlichung der "semper virgo" nichts anfangen können.
Falsch. Es gibt auch gläubige Christen, Katholiken, die ein gesundes Verhältnis zum Leib haben - und die mit der "semper virgo" und "intacta virgo" sehr viel anzufangen wissen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, wer mit der "semper virgo" etwas anfangen will, der muß sich eine gehörige Portion Leib- und Sexualfeindlichkeit antrainieren, sonst wird das nichts werden.
Es könnte aber auch sein, dass ein solcher Mensch schon denkt und lebt "wie die Engel im Himmel". Jesus selbst weist nämlich auf die Frage wie es im jenseitigen Leben (mit den Verheirateten sein wird und wer wessen Frau dort sein wird, wenn jemand 7 mal verheiratet war) sein wird darauf hin, dass die Menschen dort wie die Engel im Himmel sein werden. Und was spricht dagegen, dass manche Menschen schon hier auf Erden "wie die Engel im Himmel" leben? Es darf auch das geben.

 

Wer ein natürliches Verhältnis zur Gottesgabe der Sexualität hat, wird mit der Verherrlichung der "semper virgo" nichts anfangen können.
Falsch. Es gibt auch gläubige Christen, Katholiken, die ein gesundes Verhältnis zum Leib haben - und die mit der "semper virgo" und "intacta virgo" sehr viel anzufangen wissen.

Je nun, das kommt immer daruf an, was man unter natürlichem Verhältnis versteht.

Wenn man es als Beschmutzung der Gottesmutter ansieht (und damit letzlich jeder Mutter überhaupt) dass sie mit ihrem Ehemann ehelichen Verkehr gehabt haben könnte, dann sehe ich das nicht als natürliches Verhältnis zur Sexualität an.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Je nun, das kommt immer daruf an, was man unter natürlichem Verhältnis versteht.

Wenn man es als Beschmutzung der Gottesmutter ansieht (und damit letzlich jeder Mutter überhaupt) dass sie mit ihrem Ehemann ehelichen Verkehr gehabt haben könnte, dann sehe ich das nicht als natürliches Verhältnis zur Sexualität an.

 

Werner

Es geht nicht um "Beschmutzung" sondern es geht darum, dass Maria mit Leib, Geist, Seele Gott gehört hat.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Je nun, das kommt immer daruf an, was man unter natürlichem Verhältnis versteht.

Wenn man es als Beschmutzung der Gottesmutter ansieht (und damit letzlich jeder Mutter überhaupt) dass sie mit ihrem Ehemann ehelichen Verkehr gehabt haben könnte, dann sehe ich das nicht als natürliches Verhältnis zur Sexualität an.

 

Werner

Es geht nicht um "Beschmutzung" sondern es geht darum, dass Maria mit Leib, Geist, Seele Gott gehört hat.

Ja. Aber dass sie veheiratet war, das passt eben nicht dazu.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um es nochmal ganz deutlich zu sagen.

Ich finde, daß Maria sehr viel Ehre und auch Verehrung gebührt.

Ich finde aber auch, daß der Kult, der sich um ihr Hymen entwickelt hat, dieser großen Frau nicht gerecht wird, sondern ihr Andenken beleidigt.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Je nun, das kommt immer daruf an, was man unter natürlichem Verhältnis versteht.

Wenn man es als Beschmutzung der Gottesmutter ansieht (und damit letzlich jeder Mutter überhaupt) dass sie mit ihrem Ehemann ehelichen Verkehr gehabt haben könnte, dann sehe ich das nicht als natürliches Verhältnis zur Sexualität an.

 

Werner

Es geht nicht um "Beschmutzung" sondern es geht darum, dass Maria mit Leib, Geist, Seele Gott gehört hat.

Ja. Aber dass sie veheiratet war, das passt eben nicht dazu.

 

Ich gehöre auch mit Leib, Geist und Seele meinem Gott, und trotzdem bin ich verheiratet mit allem Drum und Dran und das schon seit fast 34 Jahren ... :huh:

 

Ich verstehe irgendwie nicht, warum Maria und Joseph nicht auch die Freuden der Ehe teilen und genießen durften? Gottes Geschenk einfach so zu missachten? Wo beide doch wirklich als fromm und gottesfürchtig galten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...