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Materie - Ritus - Form


Flo77

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Hat sich nicht auch der Ritus der Krankensalbung (früher extrema unctio = Letzte Ölung) verändert?
Zum einen der Name zum anderen die Handlung. Früher wurde mWn jedes Sinnesorgan gesalbt heute nur noch Stirn und Hände - oder so ähnlich.

 

Aber außer mit Öl salben und um Stärkung beten sieht die Schrift glaube ich auch nichts vor.

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Justin Cognito

Die Sakramente gehen nach katholischem Verständnis alle auf Christus zurück, da er das Ursakrament ist. An seinem Handeln konnte das Handeln Gottes am Menschen konkret erlebt werden. Dieses Handeln Christi besteht weiter in seiner Kirche und wird durch sie erlebbar. Deshalb wird von ihr auch als Grundsakrament gesprochen. Ihre einzelnen Selbstvollzüge, zB die sieben Einzelsakramente gestaltet sie aber selbst. Selbst die Taufe im Namen des dreifaltigen Gottes ist wohl eindeutig eine nachösterliche Praxis (die Frage ob Jesus selbst getauft braucht hier gar nicht gestellt werden). Trotzdem steht sie in der Tradion Christi der weiterhin durch seine Kirche handelt. Ebenso alle anderen Sakramente. Wenn man versuchen würde historisch-kritisch auf den vorösterlichen Befund zu reduzieren, stünde man bald ganz ohne Sakramente dar. Dieser Problematik scheint man sich jedoch auch auf evangelischer Seite bewusst zu sein, jedenfalls spricht der evangelische Systematiker Ulrich Kühn ebenfalls von einem Stiftungszusammenhang und nicht von direkter Einsetzung durch den vorösterlichen Jesus: Es war "der in der frühchristlichen Gemeinde lebendeige Geist des Erhöhten", der die nachpfingstliche Gemeinde zu Taufe und Abendmahl ermächtigte (zitiert nach Frnz Josef Nocke in: T. Schneider, Handuch der Dogmatik 2, 222), .

bearbeitet von Justin Cognito
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Die Sakramente gehen nach katholischem Verständnis alle auf Christus zurück, da er das Ursakrament ist. An seinem Handeln konnte das Handeln Gottes am Menschen konkret erlebt werden. Dieses Handeln Christi besteht weiter in seiner Kirche und wird durch sie erlebbar. Deshalb wird von ihr auch als Ursakrament gesprochen. Ihre einzelnen Selbstvollzüge, zB die sieben Einzelsakramente gestaltet sie aber selbst. Selbst die Taufe im Namen des dreifaltigen Gottes ist wohl eindeutig eine nachösterliche Praxis (die Frage ob Jesus selbst getauft braucht hier gar nicht gestellt werden). Trotzdem steht sie in der Tradion Christi der weiterhin durch seine Kirche handelt. Ebenso alle anderen Sakramente. Wenn man versuchen würde historisch-kritisch auf den vorösterlichen Befund zu reduzieren, stünde man bald ganz ohne Sakramente dar. Dieser Problematik scheint man sich jedoch auch auf evangelischer Seite bewusst zu sein, jedenfalls spricht der evangelische Systematiker Ulrich Kühn ebenfalls von einem Stiftungszusammenhang und nicht von direkter Einsetzung durch den vorösterlichen Jesus: Es war "der in der frühchristlichen Gemeinde lebendeige Geist des Erhöhten", der die nachpfingstliche Gemeinde zu Taufe und Abendmahl ermächtigte (zitiert nach Frnz Josef Nocke in: T. Schneider, Handuch der Dogmatik 2, 222), .
Ich will Hrn. Nocke ja nicht zu nahe treten, aber da ist ein Fehler drin.

 

Das Sakrament ist ein sinnhaft erfahrbares Zeichen der Nähe, des Wirkens und der Gnade Gottes.

 

Dieses erfahrbar-sein ist zuerst und grundlegend in der Person Jesu worden.

 

Darum ist der Christus das Ursakrament.

 

Die Kirche als sein mythischer Leib in der sein Wirken fortleben soll und von der aus die Gnadenzeichen Gottes weiterverwaltet werden ist das Grundsakrament.

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Justin Cognito

Von Franz-Josef Nocke hab ich nur das Kühn Zitat übernommen. Der Rest stammt von mir. Du würdest also mir zunahe treten, tust du aber natürlich nicht. Denn in der Hitze des Gefechts hab ich tatsächlich zweinmal Ursakrament (statt einmal Ursakrament bei Christus und einmal Grundsakrament bei Kirche) geschrieben. Flüchtigkeitsfehler klar -> bessere ich aus im Grundtext. Danke.

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Die Sakramente gehen nach katholischem Verständnis alle auf Christus zurück, da er das Ursakrament ist. An seinem Handeln konnte das Handeln Gottes am Menschen konkret erlebt werden. Dieses Handeln Christi besteht weiter in seiner Kirche und wird durch sie erlebbar. Deshalb wird von ihr auch als Ursakrament gesprochen. Ihre einzelnen Selbstvollzüge, zB die sieben Einzelsakramente gestaltet sie aber selbst. Selbst die Taufe im Namen des dreifaltigen Gottes ist wohl eindeutig eine nachösterliche Praxis (die Frage ob Jesus selbst getauft braucht hier gar nicht gestellt werden). Trotzdem steht sie in der Tradion Christi der weiterhin durch seine Kirche handelt. Ebenso alle anderen Sakramente. Wenn man versuchen würde historisch-kritisch auf den vorösterlichen Befund zu reduzieren, stünde man bald ganz ohne Sakramente dar. Dieser Problematik scheint man sich jedoch auch auf evangelischer Seite bewusst zu sein, jedenfalls spricht der evangelische Systematiker Ulrich Kühn ebenfalls von einem Stiftungszusammenhang und nicht von direkter Einsetzung durch den vorösterlichen Jesus: Es war "der in der frühchristlichen Gemeinde lebendeige Geist des Erhöhten", der die nachpfingstliche Gemeinde zu Taufe und Abendmahl ermächtigte (zitiert nach Frnz Josef Nocke in: T. Schneider, Handuch der Dogmatik 2, 222), .

Ich will Hrn. Nocke ja nicht zu nahe treten, aber da ist ein Fehler drin.

 

Das Sakrament ist ein sinnhaft erfahrbares Zeichen der Nähe, des Wirkens und der Gnade Gottes.

 

Dieses erfahrbar-sein ist zuerst und grundlegend in der Person Jesu worden.

 

Darum ist der Christus das Ursakrament.

 

Die Kirche als sein mythischer Leib in der sein Wirken fortleben soll und von der aus die Gnadenzeichen Gottes weiterverwaltet werden ist das Grundsakrament.

Dazu meint der Papst in seiner Enzyklika:

 

"Aber nun ist ein Weiteres zu beachten: Die ,,Mystik’’ des Sakraments hat sozialen Charakter. Denn in der Kommunion werde ich mit dem Herrn vereint wie alle anderen Kommunikanten: ,,Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib, denn wir alle haben teil an dem einen Brot’’, sagt der heilige Paulus (1 Kor 10, 17). Die Vereinigung mit Christus ist zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen. Die Kommunion zieht mich aus mir heraus zu ihm hin und damit zugleich in die Einheit mit allen Christen. Wir werden ,,ein Leib’’, eine ineinander verschmolzene Existenz. Gottesliebe und Nächstenliebe sind nun wirklich vereint" DCE 14

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