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Erbsuende?


phyllis

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nur schnell aus einem flughafen internet-cafe – einerseits soll jesus die menschheit von ihrer kollektiven schuld befreit haben, andererseits gibt es die erbsuende heute noch?

 

wenigstens ist es mir mit dieser frage gelungen, ein eher belaestigendes individuum loszuwerden und waehrend er die augen verdrehte ab so einer frage, genuegte ein kurzer blick auf seine bordkarte zur bestaetigung, daß er nicht neben mir sitzt. dem herr sei dank und bitte das es so bleibt – hoffentlich akzeptiert er auch gebete von einer atheistin :huh:

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nur schnell aus einem flughafen internet-cafe – einerseits soll jesus die menschheit von ihrer kollektiven schuld befreit haben, andererseits gibt es die erbsuende heute noch?

 

Ja aber natürlich gibt's die noch!

Warum sollte es die denn nicht mehr geben?

 

wenigstens ist es mir mit dieser frage gelungen, ein eher belaestigendes individuum loszuwerden und waehrend er die augen verdrehte ab so einer frage, genuegte ein kurzer blick auf seine bordkarte zur bestaetigung, daß er nicht neben mir sitzt. dem herr sei dank und bitte das es so bleibt – hoffentlich akzeptiert er auch gebete von einer atheistin :huh:

 

Was für ein Weichei! Ne Atheistin die sich mit Religionen beschäftigt - das wär mal toll - viel besser als eine Katholikin zu lieben *seuftz* und das selbe Hobby hätte sie auch.

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das ist eine gute frage ! ich glaube aber kaum das du in diesem forum eine erklaerende antwort erhalten wirst, :k035:

wenn moeglich versuche mal das buch "letters from the earth" (briefe von der erde) zulesen geschrieben von Mark Twain veroeffentlich nach seinem tode by Bernhard DeVoto.

viel spass bill

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nur schnell aus einem flughafen internet-cafe – einerseits soll jesus die menschheit von ihrer kollektiven schuld befreit haben, andererseits gibt es die erbsuende heute noch?

Nur schnell von meinem Schreibtischaus: Einerseits wird immer und immer wieder auf die Suchfunktion hingewiesen, andererseits gibt es überflüssige Doppel- und Dreifachthreads heute noch!

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=9891&hl=erbs%FCnde

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=4...1&st=&p=entry

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=826&hl=erbs%FCnde

bearbeitet von OneAndOnlySon
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einerseits soll jesus die menschheit von ihrer kollektiven schuld befreit haben, andererseits gibt es die erbsuende heute noch?

 

 

Die Befreiung von Schuld ist kein Automatismus. Sie wirkt nur bei dem Menschen der sich nach dieser Befreiung ausstreckt und sie auch annimmt.

 

Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

gby

 

bernd

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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Dieser Ausspruch! Es ist der reinste Hohn!

 

Die Kirche verbrannte nicht nur Bücher, sondern auch ihre Authoren! War das kein Zustand?

 

Man kann da sicherlich noch mehr Grausamkeiten aufführen, die die jetzige Gesellschaft überwunden hat. Die Kirche und der Glaube allein führte allerdings nicht dazu!

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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Wie kann's ohne Adam, Eva und die sprechende Schlange einen Suendenfall gegeben haben? Wann und wo soll das denn passiert sein?

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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Wie kann's ohne Adam, Eva und die sprechende Schlange einen Suendenfall gegeben haben? Wann und wo soll das denn passiert sein?

 

Eben als das erste mal ein Mensch gesündigt hat.

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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Könnte Gott uns die Erbsünde wieder wegnehmen?

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Könnte Gott uns die Erbsünde wieder wegnehmen?

Meiner Meinung nach könnte er aber nur zum Preis unserer Freiheit. Die Freiheit des Menschen besteht ja grotesker weise darin, zwischen gut und böse unterscheiden und entscheiden zu können. Der Mensch ist also frei, sich zu oder gegen Gott zu wenden, zu oder gegen den Mitmenschen, zu oder gegen sich selbst. So gesehen möchte ich nicht in einer Welt ohne die Erbsünde leben.

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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

Könnte Gott uns die Erbsünde wieder wegnehmen?

Ja. Aber das würden wir nicht wollen. ich zumindest nicht.

 

ich weiß nicht, ob ich es schon getan habe, aber ich stelle mal mein persönliches Verständnis des Begriffs der "Erbsünde" in den Raum.

 

Ein Katze quält eine Maus. Nur zur Übung, nicht um sie zu fressen. Das liegt in ihrer Natur, sie kann nicht anders, sie denkt sich nichts böses dabei. Eine Sphex-Spinne lässt eine Raupe durch ihre Larven bei lebendigen Leibe auffressen. Sie denkt sich nichts dabei, es liegt in ihrer Natur. Sie kann nicht anders.

 

Irgendwann hatten wir Menschen äffische Vorfahren ohne Bewusstsein ihres Tuns, ohne Selbsterkenntnis, ohne Einsicht, ohne eine Erkenntnis von Gut und Böse. das muss das Paradies geween sein. Keine Gewissensbisse, die völlige Unfähigkeit böses zu tun, weil alles, wie bei der Katze, in unserer Natur lag. Irgendwann in der menschlichen Geschichte entwickelte sich Bewusstsein, Erkenntnis von Gut und Böse. Retrospektiv kann man das als "Essen vom Baum der Erkenntnis" sehen. Seither leben wir in ständigem Zwiespalt zwischen unserer Natur und unserem Sollen. Und wir sind unfähig dazu, immer das zu tun, was wir für moralisch richtig halten. Sei es wegen unserer persönlichen Schwäche, sei es wegen irgendwelcher Sachzwänge, denen wir hilflos ausgeliefert sind. Das ist die Ursünde. Und mit ihr wurden wir aus dem Paradies vertrieben. Und manchmal sehnen wir uns insgeheim nach dem Paradies zurück - allerdings nur, wenn wir nicht genug nachdenken.

 

Es gibt ein paar Unglückliche, die von dieser Ursünde frei sind, die leben noch im Paradies. Wir sperren sie in Anstalten, weil sie für ihr Tun nicht verantwortlich sind und somit zwar unfähig zur Sünde, aber auch in ihrem Handeln unzurechnungsfähig. Ich wollte mit denen nicht tauschen - und sei das Leben noch so schwer.

bearbeitet von Sokrates
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Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

2. Wo liegt der Zusammenhang des Opfers von Jesu und der Erbsünde?

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Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

Weil wir in diesem Zustand noch nicht von Gott getrennt waren. Diese Trennung geschieht durch unseren Hang dazu, zu sündigen. Wenn Gott das absolut gute ist, dann trennt ihn seine Natur vom Sünder.

2. Wo liegt der Zusammenhang des Opfers von Jesu und der Erbsünde?

Das Opfer bewirkt nach meinem Verständnis die Überwindung dieser Trennung wie eine Brücke über einen Fluss. Durch die Brücke rücken die beiden Ufer nicht näher zu einander. Der Abstand bleibt gleich aber die Brücke stellt eine Beziehung zwischen den beiden Ufern her.

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Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

2. Wo liegt der Zusammenhang des Opfers von Jesu und der Erbsünde?

Zu 1.:

 

Hast Du noch nie an einem Tag, als Du so richtig Sorgen hattest, die Dich richtig geplagt haben, einen geistig Behinderten gesehen, der lachend und völlig ohne Sorgen da stand, und Dir gedacht: Schau Dir den an, der ist immer glücklich, der lebt permanent im Paradies. Das Gefühl hält nie lange, aber es ist da.

 

Zu 2.:

 

Das ist überhaupt die ultimative Befreiung des Menschen: Früher zitterte man vor einem fernen Gott, der Dich jederzeit mit einem Blitzstrahl niederstrecken kann. Ein Gott, der sich mit den Menschen dadurch gemein macht, dass er das übelst denkbare Schicksal, das sich der Mensch ausmalen kann, mit ihm teilt, hat mit diesem Schrecken ein für allemal aufgeräumt. Das ist "Erlösung". Wieder ist nicht die objektive Welt eine andere, sondern unser Selbstverständnis in dieser Welt. Ich leite daraus die Freiheit ab, das zu tun was ich mache - katholisch und kritisch rational zu sein. Die Erbsünde markiert das Erwachen aus dem Paradiesischen Nicht-Bewusstsein. Die Erlösung ist die Befreiung von der Angst vor einem allmächtigen Diktator, der mit uns seine Spielchen treibt.

 

@OneAndOnlySon

 

Ich fürchte, dass Maxiquaye mit Deiner BEschreibung nichts anfangen kann.

bearbeitet von Sokrates
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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Dieser Ausspruch! Es ist der reinste Hohn!

 

Die Kirche verbrannte nicht nur Bücher, sondern auch ihre Authoren! War das kein Zustand?

 

Man kann da sicherlich noch mehr Grausamkeiten aufführen, die die jetzige Gesellschaft überwunden hat. Die Kirche und der Glaube allein führte allerdings nicht dazu!

 

Das Verbrennen von Menschen ist ein sündiger Zustand.

 

Aber das unsere jetzige Gesellschaft sündloser wäre als die Gesellschaft im Mittelalter wage ich doch arg zu bezweifeln.

 

Wenn wir allein das Geschrei der Babymünder die im Mutterleib getötet werden, hören könnten - würden wir keine einzige Minute mehr unsere Augen schliessen, weil dieser Ruf unerträglich wäre.

 

Du richtest Deinen Focus zurecht auf die Kirche - die heller scheinen sollte und damit reiner, sündloser. Aber Kirche ist nichts anderes als die Gemeinschaft von Menschen - und wie der einzelne Mensch immer in der Gefahr steht - die Sünde nicht zu überwinden, so auch die Gemeinschaft die sich Kirche nennt.

 

Mit der Betonung auf "überwinden"!

 

gby

 

 

bernd

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Könnte Gott uns die Erbsünde wieder wegnehmen?

Meiner Meinung nach könnte er aber nur zum Preis unserer Freiheit. Die Freiheit des Menschen besteht ja grotesker weise darin, zwischen gut und böse unterscheiden und entscheiden zu können. Der Mensch ist also frei, sich zu oder gegen Gott zu wenden, zu oder gegen den Mitmenschen, zu oder gegen sich selbst. So gesehen möchte ich nicht in einer Welt ohne die Erbsünde leben.

Weoter unten schreibst Du auf die Frage von maxinquaye:

Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

Weil wir in diesem Zustand noch nicht von Gott getrennt waren. Diese Trennung geschieht durch unseren Hang dazu, zu sündigen. Wenn Gott das absolut gute ist, dann trennt ihn seine Natur vom Sünder.

Wenn Du nicht in einer Welt ohne Erbsünde leben möchtest und diese Welt damals "Paradies" hiess dann war der Zustand, in dem sich Adam und Eva (als metaphorische Stellvertreter der damaligen Menschheit) befanden, also alles andere als erstrebenswert?

 

Müsste man dann nicht Adam und Eva dafür danken, dass sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Und sich fragen, warum Gott das nicht wollte?

 

Sokrates schildert dies als eine Art Akt der Befreiung. Ist dann die Ankunft Jesu dann aber nicht das Eingeständnis Gottes, "damals im Garten Eden" einen kapitalen Fehler gemacht zu haben?

 

Mir ist nicht bekannt, dass zu Ehren Adam und Evas irgendwelche Arten von Riten/Danksagungen stattfinden. Wäre dies dann nicht eigentlich angebracht?

bearbeitet von Caveman
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Ich verstehe, dass wir einen freien Willen brauchen, um uns für Gott zu entscheiden. Liebe, die nicht freiwillig geschenkt wird, ist ja keine Liebe. Aber - was ich nicht verstehe - es ist also notwendig gewesen, dass wir einen freien Willen haben. Damit hat Gott uns sozusagen "ausgestattet". Aber warum hat er uns mit einem so schwachen, zerbrechlichen und anfälligen Willen ausgestattet?

Man kann hier ad-hoc-Erklärungen finden, dass wir unseren Willen üben, trainieren müssen, Versuchungen widerstehen, Kraftakte auf sich nehmen usw. Aber irgendwie ist es doch wirklich unbefriedigend, dass unser Wille nicht hinreichend ist, um das Gute zu wählen.

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[...]

Wenn Du nicht in einer Welt ohne Erbsünde leben möchtest und diese Welt damals "Paradies" hiess dann war der Zustand, in dem sich Adam und Eva (als metaphorische Stellvertreter der damaligen Menschheit) befanden, also alles andere als erstrebenswert?

Ja, aus heutiger Sicht ist es wirklich nicht erstrebenswert aber wenn man nichts anderes kennt, dann ist es wahrscheinlich doch paradiesisch. Die Frage ist für mich hier dann aber eher, ob unser Begriff von Paradies nicht zu positiv weichgespühlt ist. Vielleicht ist es ja ein Problem unserer Sprache. Z.B. sind Ewigkeit und Unendlichkeit ja auch bei weitem nicht identisch.

Müsste man dann nicht Adam und Eva dafür danken, dass sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Und sich fragen, warum Gott das nicht wollte?

Ja, das kann man so sagen. Man muss Gott dafür danken, dass er uns den freien Willen geschenkt hat. Gleichzeitig kann man aber bedauern, dass wir nicht fähig sind, und vollkommen auf das Gute einzulassen.

Sokrates schildert dies als eine Art Akt der Befreiung. Ist dann die Ankunft Jesu dann aber nicht das Eingeständnis Gottes, "damals im Garten Eden" einen kapitalen Fehler gemacht zu haben?

Eigentlich nicht. Den freien Willen hatten die beiden ja von Anfang an. Es war also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Mensch das erstemal sündigen würde. Der Mensch sündigt ja nicht, sobald er auf die Welt kommt, sondern eben sobald er zwischen gut und böse unterscheiden kann. Somit markiert das Buch Genesis hier einfach nur stellvertretend das, was jeder Mensch einmal macht: Die erste Sünde. Die Bibel stellt bildhaft heraus, wie uns unsere Sünde von Gott trennt.

Mir ist nicht bekannt, dass zu Ehren Adam und Evas irgendwelche Arten von Riten/Danksagungen stattfinden. Wäre dies dann nicht eigentlich angebracht?

Die Tat von Adam und Eva war ja auch nichts tolles. Es war Sünde. Zu preisen ist nur die Größe Gottes, der uns trotz unserer Schuld vergibt.

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Die Erbsünde markiert das Erwachen aus dem Paradiesischen Nicht-Bewusstsein. Die Erlösung ist die Befreiung von der Angst vor einem allmächtigen Diktator, der mit uns seine Spielchen treibt.

 

Aber Gott ist genau dieser allmächtige Diktator. Also zumindest der biblische. Er lehrt nicht Verantwortung des Menschen gegenüber der Welt direkt, sondern über den Umweg der Sünde. Und die Definition des Wortes Sünde enthält IMHO ganz klar Gott - oder etwas pauschaler ausgedrückt: alles was Gott schlecht findet ist Sünde.

 

Oder mit anderen Worten: ich glaube nicht, das die meisten Inquisitoren oder die Päpste glauben, grade eine Sünde zu begangen zu haben, nachdem sie einen Menschen zum Tode verurteilt hatten.

 

Theologen fragen gerne:

- warum soll man nicht töten, wenn es keinen (strafenden) Gott gibt?

Die Gegenfrage aber lautet:

- wer rettet uns vor denen, die glauben im Namen Gottes zu töten?

 

 

Wir sehen es an den islamischen Selbstmordattentätern. Wir finden es aber auch in der Geschichte des Christentums der letzten 2000 Jahre.

 

Und wer jetzt sagt, dass die Kirche heute doch besser sei, der sei auf die Bibel verwiesen. Denn selbst wenn die Kirche das nicht mehr verkünden würde - in der Bibel morden Menschen im Auftrag Gottes andere Menschen.

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@agnostiker

 

Und wo genau liegt jetzt deine Frage im Hinblick auf die Erbsünde?

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Und wo genau liegt jetzt deine Frage im Hinblick auf die Erbsünde?

 

Ups. Der Zusammenhang ist nicht mehr direkt gegeben. Es ging hier nebenbei darum, warum die Erlösung von den Sünden nicht auch die Erbsünde betraf. Daher meine Reaktion auf das von Sokrates geäußerte - was allerdings dann quasi garnichtsmehr damit zu tun hat.

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Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

2. Wo liegt der Zusammenhang des Opfers von Jesu und der Erbsünde?

Zu 1.:

 

Hast Du noch nie an einem Tag, als Du so richtig Sorgen hattest, die Dich richtig geplagt haben, einen geistig Behinderten gesehen, der lachend und völlig ohne Sorgen da stand, und Dir gedacht: Schau Dir den an, der ist immer glücklich, der lebt permanent im Paradies. Das Gefühl hält nie lange, aber es ist da.

 

Zu 2.:

 

Das ist überhaupt die ultimative Befreiung des Menschen: Früher zitterte man vor einem fernen Gott, der Dich jederzeit mit einem Blitzstrahl niederstrecken kann. Ein Gott, der sich mit den Menschen dadurch gemein macht, dass er das übelst denkbare Schicksal, das sich der Mensch ausmalen kann, mit ihm teilt, hat mit diesem Schrecken ein für allemal aufgeräumt. Das ist "Erlösung". Wieder ist nicht die objektive Welt eine andere, sondern unser Selbstverständnis in dieser Welt. Ich leite daraus die Freiheit ab, das zu tun was ich mache - katholisch und kritisch rational zu sein. Die Erbsünde markiert das Erwachen aus dem Paradiesischen Nicht-Bewusstsein. Die Erlösung ist die Befreiung von der Angst vor einem allmächtigen Diktator, der mit uns seine Spielchen treibt.

 

@OneAndOnlySon

 

Ich fürchte, dass Maxiquaye mit Deiner BEschreibung nichts anfangen kann.

 

Das Gefühl hält nie lange, aber es ist da.

 

Das rechtfertigt aber nicht den Ausdruck "Paradies". Der Behinderte weiss ja auch nicht um das Leid, das er anderen antut (z.B. haut er jemandem in die Fresse und freut sich, 'ihm fehlt die Erkenntnisfähigkeit zwischen "Gut" und "Böse"'.).

Das lese ich auch nicht aus der Bibel heraus. Da wird das Paradies schon als ein dauerhaft schöner Zustand beschrieben, aus dem die Menschen aus ihrer eigenen Schuld verjagt wurden.

 

Das ist überhaupt die ultimative Befreiung des Menschen: Früher zitterte man vor einem fernen Gott, der Dich jederzeit mit einem Blitzstrahl niederstrecken kann. Ein Gott, der sich mit den Menschen dadurch gemein macht, dass er das übelst denkbare Schicksal, das sich der Mensch ausmalen kann, mit ihm teilt, hat mit diesem Schrecken ein für allemal aufgeräumt.

 

Was Du hier beschreibst ist der Schrecken vor Gott selbst.

Und ich sehe wieder nicht, warum der Kreuzestod daran etwas geändert haben soll. (Vielleicht auch weil das Beispiel nicht konkret genug war?) Dass das Zittern der Menschen aufgehört hat, haben wir vor allen Dingen der modernen Naturwissenschaft zu verdanken, die uns erklären wie so ein Blitz, Donner, Sturm, Krankheit entsteht.

 

Du wirst vielleicht sagen, dass das gar nicht konkret mit Blitz etc. zusammenhängt, aber ich frage dann: Wie greift Gott überhaupt in die Welt ein? Welches Zittern ist gemeint und warum wird das durch den Kreuzestod gelindert?

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Das lese ich auch nicht aus der Bibel heraus. Da wird das Paradies schon als ein dauerhaft schöner Zustand beschrieben, aus dem die Menschen aus ihrer eigenen Schuld verjagt wurden.

 

Aus eigener Schuld verjagt worden - klingt das in euren Ohren wirklich so einleuchtend?

 

Also erstmal waren es nicht wir, die uns verjagt haben, sondern es war Gott, der uns verjagt hat. Schuld hatten wir deshalb, weil Gott uns gewarnt hat und er es sanktionieren wollte, das wird seine Warnung missachtet haben.

 

Wie wäre die Geschichte nur ohne Baum und ohne Warnung ausgegangen. Oder wie wäre die Geschichte mit einem nachsichtigen Gott ausgegangen, der Adam und Eva erst nochmal voller Güte belehrt hätte? Aber waren wir nicht so weit, dass es diese Geschichte sowieso nicht gab?

 

Was Du hier beschreibst ist der Schrecken vor Gott selbst.

Und ich sehe wieder nicht, warum der Kreuzestod daran etwas geändert haben soll. (Vielleicht auch weil das Beispiel nicht konkret genug war?) Dass das Zittern der Menschen aufgehört hat, haben wir vor allen Dingen der modernen Naturwissenschaft zu verdanken, die uns erklären wie so ein Blitz, Donner, Sturm, Krankheit entsteht.

 

Du wirst vielleicht sagen, dass das gar nicht konkret mit Blitz etc. zusammenhängt, aber ich frage dann: Wie greift Gott überhaupt in die Welt ein? Welches Zittern ist gemeint und warum wird das durch den Kreuzestod gelindert?

 

Ich finde, die hier im Forum immer wieder geschilderten Fälle wo ein schlimmes persönliches Schicksal als Strafe Gottes ausgefasst wird - zeigt das nicht ganz eindeutig, dass diese Personen immernoch an einen gewissermaßen grausamen Gott glauben?

 

Sollte Gott nicht die Hilfe bei der Überwindung der schweren Zeit sein, anstatt die Ursache für die schwere Zeit?

 

Und bitte keine Fundi-Antworten wie "ja aber die Ursache ist doch der Mensch selbst, der den Zorn Gottes aus sich zieht".

bearbeitet von agnostiker
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Mir stellen sich dann allerdings folgende Fragen:

1. Warum nennt sich der alte Zustand mangelnder Erkenntnis das "Paradies"?

Weil wir in diesem Zustand noch nicht von Gott getrennt waren. Diese Trennung geschieht durch unseren Hang dazu, zu sündigen. Wenn Gott das absolut gute ist, dann trennt ihn seine Natur vom Sünder.

2. Wo liegt der Zusammenhang des Opfers von Jesu und der Erbsünde?

Das Opfer bewirkt nach meinem Verständnis die Überwindung dieser Trennung wie eine Brücke über einen Fluss. Durch die Brücke rücken die beiden Ufer nicht näher zu einander. Der Abstand bleibt gleich aber die Brücke stellt eine Beziehung zwischen den beiden Ufern her.

 

 

Zu 1.:

Unsere Anlage zur Sünde ist ja von Gott absichtlich so angelegt worden. In unserer Entwicklung als Mensch, wurden die Männer bevorzugt die viel Sex hatten*, die auch mal bereit waren die Konkurrenz durch Aggressivität auszuschalten. Es mag auch mal liebe, sündenfreie Menschen gegeben haben. Die wurden von unseren Vorfahren vor vielen tausend Jahren totgeschlagen, oder sie sind verhungert weil unsere Vorfahren eben erfolgreicher waren.

Der Hang zu sündigen kommt durch die Evolution, welche wiederum durch Gott initiiert wurde (ich gehe mal vom "aufgeklärten" Gottesbild aus).

 

Zu 2.: Ok. Aber bitte etwas konkreter. Das Problem für uns A&A, dass wir mit vielen Aussagen konfrontiert werden, die absolut keine Überzeugungskraft haben. Ein Muslim versicherte mir, dass sich meine Welt durch Mohammed total verändert hätte, er hat ja von Allah berichtet, er hat als Analphabet diese tollen Verse geschrieben usw. Wenn ich das alles glauben würde, dann würde ich an zigtausend Religionen glauben. Das tust Du ja auch nicht. Versuche bitte mal, und das meine ich nicht arrogant oder belehrend, sondern im ganz netten Ton, so zu schreiben, dass ich Dir folgen kann.

 

* Edit: Deswegen ist es ja auch so komisch, dass Jesus so komische Sachen bzgl Treue und so sagt.

bearbeitet von maxinquaye
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Die Sünde (Erbsünde) wirkt weiter fort. Unschwer erkennbar an den Zuständen in denen wir leben.

 

Könnte Gott uns die Erbsünde wieder wegnehmen?

 

Laut kath. Kirche kann er das: Maria war ja angeblich davon befreit. Er will aber anscheinend nicht.

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