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Ziele für gelebtes Christsein


Mecky

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In meiner Gemeinde ist eine chancenreiche Situation eingetreten, bei der ich mir noch nicht klar bin, in welche Richtung wir agieren sollen.

 

Es fängt damit an, dass vor einem Jahr unsere Frauengemeinschaft zusammengebrochen ist. Auf einem PGR-Wochenende haben wir diesen Verlust besprochen. Es soll "was" getan werden.

 

Gestern hatten wir 2 Vertreterinnen des ehemaligen Leitungsteams in der PGR-Sitzung. "Wie konnte das geschehen?"

 

Die Antwort: Die Aktivitäten, die angeboten wurden, kamen bei den Frauen nicht rüber. Religiöse Themen, aber auch Erziehungsthemen, Frauenthemen ... egal was. Eine Frau sagte einmal: "Wir machen Euch (Leitungsteam) zuliebe mit." Das ist auf der einen Seite natürlich eine sehr positive Wertschätzung der Person. Aber genau genommen bedeutet das: "Ihr seid schon in Ordnung, wir mögen Euch, aber genau genommen haben wir an dem, was ihr anbietet, kein Interesse." Das war unheimlich frustrierend.

 

Gestern Abend kam dann ein ganz klarer Satz: "Uns fehlen die Ziele!"

 

Das Oberziel "wir wollen in dieser Gemeinschaft unseren Glauben leben und verbreiten" ist zwar durchaus vorhanden. Aber was bedeutet das denn in der Praxis?

 

Jetzt kommt "man müsste". Oh je.

Man müsste ... etwas finden, was nicht so verkopft ist.

Man müsste etwas finden, was den Frauen gerecht wird.

Man müsste etwas finden, was für Gruppen geeignet ist, aber auch dem Einzelnen etwas gibt.

Man müsste ein Ziel vor Augen haben, von dessen Erreichen man sich etwas verspricht.

Man müsste ein Ziel finden, das mehr ist, als nur prophane Klüngelei.

 

Dieses Problem lässt sich verallgemeinern. Der ganzen Kirche scheint so etwas zu fehlen. Es gibt trotz aller Terminnot und Überlastung viele Leute, die sich gerne engagieren würden. Aber was soll man konkret als Christ machen?

 

Früher war es ein Ziel unserer Frauengemeinschaft, versorgend zu wirken. Auf Pfarrfesten bedienen, Tellerwaschen, aufbauen. Das lässt sich aber nicht einfach in unsere Zeit übernehmen. Die Frauen wissen, dass sie mehr Talente haben und wollen diese nutzen. Tellerwaschen ist schon mal drin, aber nicht als Existenzprinzip.

 

Ein Musikverein hat (und braucht!) Auftritte. Ein Sportverein hat Turniere und Aufstiegsmöglichkeiten. Was hat (und braucht) eine Frauengemeinschaft?

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Was hat (und braucht) eine Frauengemeinschaft?

 

Den Glauben? Wenn sie katholisch ist, sicher den Glauben.

 

Man müsste ... etwas finden, was nicht so verkopft ist.

Man müsste etwas finden, was den Frauen gerecht wird.

Man müsste etwas finden, was für Gruppen geeignet ist, aber auch dem Einzelnen etwas gibt.

Man müsste ein Ziel vor Augen haben, von dessen Erreichen man sich etwas verspricht.

Man müsste ein Ziel finden, das mehr ist, als nur prophane Klüngelei.

 

Diese Fragen stellen sich nicht nur die Frauen. Diese Fragen stellt sich auch jeder PGR in unserer Republik.

 

Früher war es ein Ziel unserer Frauengemeinschaft, versorgend zu wirken. Auf Pfarrfesten bedienen, Tellerwaschen, aufbauen.

 

Das war früher schon schlecht.

 

Die Frauen wissen, dass sie mehr Talente haben und wollen diese nutzen.

 

Und warum dann diese o.g. Fragen? Apropos Talente: In meiner Gemeinde existiert ein Frauenliturgieausschuss. Zwei talentierte Damen bereiten einmal im Monat einen Frauengottesdienst vor. Das unternehmen sie zusammen mit der Pastoralreferentin. Also ma ehrlich: Die brauchen geschlagene 4 Stunden um einen Gottesdienst der gerade mal 40 Minuten lang ist, vorzubereiten. Diese Damen sind allerdings von ihrem Talent so überzeugt, dass sie keine Kritik in irgendeiner Form akzeptieren. Aber vielleicht ist das ein spezifisches Frauenproblem. :axeman:

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Also ma ehrlich: Die brauchen geschlagene 4 Stunden um einen Gottesdienst der gerade mal 40 Minuten lang ist, vorzubereiten.

Wenn man keine Ahnung hat, soll man einfach die Klappe halten.

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Justin Cognito

Es ist natürlich ein Gemeinplatz, aber ich denke, dass die Schwierigkeit für gemeinsam gelebtes Christsein, aber auch für gemeinsam gelebte Dorf- oder Wohnhausgemeinschaft in der Spezialisierung liegt: Vor noch nicht allzulanger Zeit (da kann ich mich noch dran erinnern und ich bin erst 29) sind die Leute halt im Pfarrhof bzw. Gemeindezentrum / Volkshaus (in der "linken" Reichshälfte) zusammengekommen um Vorträge anzuhören, zu diskutieren, musizieren, Theater zu spielen, etc. Wer auf Gruppenausflüge und / oder Urlaube stand, schloss sich konsequenterweise den gleichen Gemeinschaften an.

 

Heute ist das Angebot viel umfangreicher. Wer Vorträge hören will sucht sich auf 40 Fersehprogrammen das genehme Angebot aus, der Selbstfindungskurs und der wird im Seminarhotel gebucht und der Theaterworkshop in der nächsten Stadt bei der Theaterpädagogin. Klöppelkurs und "Filzen für AnfängerInnen" gibts dort auch. Die Gruppenreisen organisiert der Spezialveranstalter und zum Diskutieren hat man nach dem Kommunikationsseminar in der Arbeit sowieso keine Lust mehr.

 

Ich möchte hier nicht kulturpessimistisch oder sentimental wirken, denn die Angebote von ProfessionalistInnen haben natürlich einen entscheidenden Vorteil: man hat das Gefühl "mehr" zu bekommen. Das hat einerseits sicherlich objektiv mit der Qualität der Angebote zu tun, andererseits aber auch mit der Erwartungshaltung "mehr fürs Geld" zu bekommen.

 

Wie könnte jetzt die Kirche auf diese Situation reagieren? Sich auf die "Kernkompetenz" zurückziehen sagen die einen, professionellere Angebote setzten die anderen. Die Antwort liegt vielleicht darin in den "Kernkompetenzen" (wichtig: Plural [Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaft]) professionelle Angebote zu setzen.

 

Wie solche Angebote ausschauen können ist wohl das Thema dieses Threads (und ich hör jetzt auf, weil ich weg muss ...)

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Also ma ehrlich: Die brauchen geschlagene 4 Stunden um einen Gottesdienst der gerade mal 40 Minuten lang ist, vorzubereiten.

Wenn man keine Ahnung hat, soll man einfach die Klappe halten.

 

Ich selber war auch Mitglied eines Liturgieausschusses, ich weiss wovon ich rede. Sonst noch Fragen?

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In meiner Gemeinde existiert ein Frauenliturgieausschuss. Zwei talentierte Damen bereiten einmal im Monat einen Frauengottesdienst vor. Das unternehmen sie zusammen mit der Pastoralreferentin. Also ma ehrlich: Die brauchen geschlagene 4 Stunden um einen Gottesdienst der gerade mal 40 Minuten lang ist, vorzubereiten.

Und was ist daran negativ?

Diese Damen sind allerdings von ihrem Talent so überzeugt, dass sie keine Kritik in irgendeiner Form akzeptieren. Aber vielleicht ist das ein spezifisches Frauenproblem. :axeman:

 

Dieser Satz entlarvt Dich als ziemlich laecherlichen Chauvi :huh:

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Es gibt meiner Erfahrung nach relativ wenige Männer, die erkannt haben, dass Frauen zwar anders arbeiten, aber nicht schlechter.

 

Der Mann ist nicht das Maß aller Dinge (wie die meisten Männer, die ich im Beruf v.a. kennengelernt habe, glauben) und männliche Arroganz gehört nicht zu den christlichen Tugenden.

 

:lol::huh: :sword:

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Und was ist daran negativ?

 

Vier Stunden für die Ausarbeitung von Fürbitten und Statio? Und das für ca. 15 Messbesucherinnen? Das ist Zeitverschwendung. Und Zeitverschwendung ist negativ.

Im übrigen bin ich alles andere als ein Chauvie! Die meisten Frauen die mich kennen finden mich ganz nett :huh:

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Im übrigen bin ich alles andere als ein Chauvie! Die meisten Frauen die mich kennen finden mich ganz nett :huh:

 

Da musst du aber verhindern, dass sie deine Beiträge hier lesen! :ph34r: :ph34r: :ph34r:

bearbeitet von Elima
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Justin Cognito

Angesichts vieler Fürbitten würde ich mir wünschen, dass diese öfters gut vorbereitet werden. Denn die Fürbitten gehören für mich zum Herzstück unseres vielzitierten Allgemeinen Priestertums. Wir dürfen selbst bittend vor Gott treten und brauchen dazu keiner Vermittlung. Daraus erwächst auch Verantwortung. Diese wahrzunehmen halte ich für sehr wichtig.

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Wie könnte jetzt die Kirche auf diese Situation reagieren? Sich auf die "Kernkompetenz" zurückziehen sagen die einen, professionellere Angebote setzten die anderen. Die Antwort liegt vielleicht darin in den "Kernkompetenzen" (wichtig: Plural [Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaft]) professionelle Angebote zu setzen.

 

Wie solche Angebote ausschauen können ist wohl das Thema dieses Threads (und ich hör jetzt auf, weil ich weg muss ...)

Schade, dass Du weggegangen bist. Ja, richtig, genau hier fängt es an.

 

Das Chancenreiche an der jetzigen Situation ist, dass viele einsehen, dass wir uns um die von Dir genannte "Kernkompetenz" bemühen müssen und dass das Ausweichen auf "christliches Ikebana" und "katholisches Kickboxen" ein wirkliches Abweichen ist.

 

Damit gewinnt aber die Frage noch einmal an Schärfe: "Was machen wir denn, wenn wir uns um unsere Grundvollzüge kümmern?"

 

Die Freikirchen sind uns da irgendwie einerseits voraus, andererseits zeigen sie auch die Problematik. Die Freikirchen treffen sich zu einem Bibelabend, besprechen die Bibel von vorn bis hinten und beten.

 

Das ist ja auch gar nicht so schlecht (auch wenn ich die typisch freikirchlichen Inhalte mit Grausen sehe). Aber das ist mir viel zu trocken und zu nüchtern. Und so, wie es mir dabei geht, geht es vielen. Das ist zu stur-heil, zu bierernst, zu konzentriert. Das, was ursprünglich als Pfeffer gedacht ist, wird zur Hauptspeise. Und das bekommt dem Durchschnittsmagen ausgesprochen schlecht.

 

Und es ist zu eng. Immer nur über die Bibel reden (wir Katholiken könnten noch mehr bieten, z.B. Heiligenlegenden, Lehraussagen ...) und beten, da fehlen die ganzen praktischen Bereiche des Lebens. Sie werden nur angesprochen, nicht aber durchlebt und in den Glauben einbezogen. Ein christliches Leben müsste sich doch auf das ganze Leben beziehen und sich dort auswirken können.

 

Katholische Gruppierungen (wie eben z.B. die Frauengemeinschaften) müssten genau diesen Bereich abdecken können. Ein christliches Gemeinschaftsleben, eine christliche Gemeinschaft.

 

Aber wie sieht das aus? Und wie sieht das aus, wenn man eben nicht ein kleines freikirchliches Grüppchen, sondern wirklich Kirche und noch dazu "katholisch" (also integrativ umfassend) sein will? Wenn man Menschen in dieser Gemeinschaft eine Lebensform zumindest für einen Teil ihrer Zeit bieten will?

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Und was ist daran negativ?
Vier Stunden für die Ausarbeitung von Fürbitten und Statio? Und das für ca. 15 Messbesucherinnen? Das ist Zeitverschwendung. Und Zeitverschwendung ist negativ.

Im übrigen bin ich alles andere als ein Chauvie! Die meisten Frauen die mich kennen finden mich ganz nett :huh:

Ok. Du kannst das einfach besser, schneller und bist zudem noch beliebt. Gratulation!

 

Jetzt aber wieder zum Thema zurück.

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Das Chancenreiche an der jetzigen Situation ist, dass viele einsehen, dass wir uns um die von Dir genannte "Kernkompetenz" bemühen müssen und dass das Ausweichen auf "christliches Ikebana" und "katholisches Kickboxen" ein wirkliches Abweichen ist.

 

Nun, die christliche Kernkompetenz ist der Glaube, die (möglichst unverfälschte) Verkündigung desselben und die praktische Umsetzung im wirklichen Leben. Dazu gehört auch christliches Ikebana und katholisches Kickboxen.

 

Damit gewinnt aber die Frage noch einmal an Schärfe: "Was machen wir denn, wenn wir uns um unsere Grundvollzüge kümmern?"

 

Vielleicht fragen sich die ehemaligen Mitglieder der Frauengemeinschaft einmal selbst welchen Stellenwert der christliche Glaube in ihrem persönlichen Leben hat. Wenn sich eine Frauengemeinschaft auflöst, haben sich die Mitglieder längst innerlich von derselben gelöst. Gibt es so etwas wie eine Satzung der katholischen Frauengemeinschaft? Wenn ja, was steht drin? Wer hat's gelesen? Wenn's jemand gelesen hat, warum ist er ausgetreten?

 

Und es ist zu eng. Immer nur über die Bibel reden (wir Katholiken könnten noch mehr bieten, z.B. Heiligenlegenden, Lehraussagen ...) und beten, da fehlen die ganzen praktischen Bereiche des Lebens. Sie werden nur angesprochen, nicht aber durchlebt und in den Glauben einbezogen. Ein christliches Leben müsste sich doch auf das ganze Leben beziehen und sich dort auswirken können.

 

Klar ist das zu eng. Das Leben findet halt nicht nur während eines Bibelabend statt. Ich habe bei den heutigen Gremien in der Kirche vom PGR über die KFD und wie sie alle heissen, oft den Eindruck, sie sind nur dann "christlich", wenn sie sich zu irgendeiner Ausschußsitzung treffen, übertreiben dann masslos (siehe 4 Stunden), sehen in der Praxis keinen Erfolg, und haben dann plötzlich keine Ziele mehr. Danach Auflösung!

 

Katholische Gruppierungen (wie eben z.B. die Frauengemeinschaften) müssten genau diesen Bereich abdecken können. Ein christliches Gemeinschaftsleben, eine christliche Gemeinschaft.

 

Das müssten sie, da gebe ich dir Recht. Im Moment tun sie's aber nicht, oder nur ganz selten.

 

Aber wie sieht das aus? Und wie sieht das aus, wenn man eben nicht ein kleines freikirchliches Grüppchen, sondern wirklich Kirche und noch dazu "katholisch" (also integrativ umfassend) sein will? Wenn man Menschen in dieser Gemeinschaft eine Lebensform zumindest für einen Teil ihrer Zeit bieten will?

 

Ein christliches Leben gelingt nicht im PGR oder in der KFD, wenn es nicht im persönlichem Leben eine wichtige Rolle spielt. Die Arbeit der KFD sollte im Idealfall die nicht sogleich sichtbare religiöse Überzeugung ihrer Mitglieder widerspiegeln. Das wäre also der Idealfall. Das sähe dann vielleicht so aus: Die Mitglieder der Frauengemeinschaft sind, wie ihre Kirche, davon überzeugt, dass das menschliche Leben von Anfang an besonders zu schützen ist. Sie sind sich ihrer Verantwortung als christliche Frau bewusst und veranstalten in der Fussgängerzone ihrer Stadt einen Informationsstand in dem sie über die Folgen der Abtreibungsmentalität in der Gesellschaft aufklären. Was meinst du wie spannend so ein Tag sein kann. Ein Ziel ist es sowieso!

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Vielleicht wäre es am besten, zu warten, was den Redakteuren von der "Lebendigen Seelsorge" dazu einfällt. Die haben dieses Thema ja gerade in der aktuellen Ausgabe beackert.

 

Mein böser Kommentar neulich, von wegen Kolbenfresser, bezog sich auf meinen Verdacht, dass lebendige Seelsorge in Buchform ein Widerspruch in sich sein könnte. Und dass es den Herren Redakteuren hier vielleicht zu praktisch / unkonventionell zugehen könnte. Zumal ich mir keine real existierende Gemeinde vorstellen kann, in der Pfarrer UND der/die PGR-Vorsitzende die Zeitschrift lesen, und es somit für mich ausgemacht ist, dass, wer sie liest, sich bei der anderen Fraktion eine blutige Nase holt und das war´s dann.

 

Aber wenn man den Thread der Zeitschrift mit diesem verquickt, könnte tatsächlich was rauskommen, das Hand und Fuß hat; zumal in diesem Forum Leute aus jedem Gemeinde-Winkel - und sogar welche von außerhalb! - mitlesen. :wink:

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@ Stanley:

 

Im Kreuzgang wurde gerade in dem Thread "Was erwartet ihr von einem katholischen Diskussionsforum?" Manfred Lütz ("Der blockierte Riese") zitiert.

- Ok, der zitierte Ausschnitt lässt darauf schließen, dass M. Lütz die Blockaden an anderer Stelle sieht als etwa ich; wobei ich mir hier nicht ganz sicher bin.

 

Bitte, ihn selbst zu lesen. Weiß leider nicht, ob Links auf den Kreuzgang erwünscht sind.

 

Der Bischof kommt. (...) Zeitig vor dem Ereignis trifft sich der Pfarrgemeinderat, (...) und berät: Was fragen wir den Bischof?

 

(...) Erstens, Sexualität und Kirche oder: der Papst und die Kondome; zweitens, der Zölibat (...), drittens, Frauen und Kirche (...), und schließlich viertens, der römische Zentralismus, die Unfehlbarkeit des Papstes, (...).

Ich habe spaßeshalber mal den "Bischof" durch einen Neu-Hinzugezogenen ersetzt. Statt: "Was fragen wir den Bischof" hieße es dann "Welche message haben wir an unsere Umgebung?"

Weiter:

 

Analaysiert man diese Diskussionsthemen, so muß man zugeben, daß sie aus sehr unterschiedlichen Bereichen stammen. Strenggenommen haben sie lediglich eines gemeinsam:
Nämlich dass dies (+ Abtreibung etc.) gerade jene Themen sind, mit denen die Kirche Otto Normalbürger seit Jahrzehnten beschallt.

 

Weiter im Text:

Nach der Visitation (...) sagt einer mit einem tiefen Seufzer: "Wir haben uns so große Mühe gemacht, aber er hat alle unsere Fragen unbefriedigend beantwortet.".
Nach dem Tag der offenen Tür (oder was auch immer das war) gehen die Aktiven nachdenklich nach Hause, man redet noch miteinander über dies und das. Schließlich sagt einer mit einem tiefen Seufzer: "Wir haben uns so große Mühe gemacht, aber Satan verschließt die Ohren der Ungläubigen vor der Botschaft der Heiligen Kirche."

 

Auch der Bischof fährt bedrückt nach Hause zurück. Seinem Fahrer sagt er: "Wissen Sie, das war wieder das gleiche wie in der vorigen Gemeinde, immer die gleichen Themen, aber über die Besonderheiten und Talente dieser Gemeinde habe ich wieder so gut wie nichts erfahren."

 

Psychologisch nennt man das eine sorgfältig geplante Frustration.

Auch der Neu-Hinzugezogene begibt sich bedrückt nach Hause zurück. Seinem Beichtvater schreibt er: "Wissen Sie, das war wieder das gleiche wie in der vorigen Gemeinde, immer die gleichen Themen, aber über die Besonderheiten und Talente dieser Gemeinde habe ich wieder so gut wie nichts erfahren."

 

Psychologisch nennt man das...

 

 

(Edit: Zitate gekürzt)

bearbeitet von Peach
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Also ma ehrlich: Die brauchen geschlagene 4 Stunden um einen Gottesdienst der gerade mal 40 Minuten lang ist, vorzubereiten.

Einer unserer Referendare brauchte geschlagene 4 Wochen, um seine Lehrprobe, die gerade mal 40 Minuten lang war, vorzubereiten. :huh:

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Analaysiert man diese Diskussionsthemen, so muß man zugeben, daß sie aus sehr unterschiedlichen Bereichen stammen. Strenggenommen haben sie lediglich eines gemeinsam:
Der Bischof kann auf all das nur unbefriedgend antworten. ... Nämlich dass dies (+ Abtreibung etc.) gerade jene Themen sind, mit denen die Kirche Otto Normalbürger seit Jahrzehnten beschallt.

 

Die Kirche besschallt auch seit Jahrzehnten und länger mit anderen Themen, angefangen von der Erlösung durch Christus bis hin zu gerechterer Verteilung des Materiellen. Nur hört da kaum einer hin, der Kirchens fernsteht. Wenn aber in den Nachrichten über Feiertagspredigten berichtet wird, und oben angesprochenen Themen auch nur am Rande erwähnt werden, findet's automatisch seinen Weg ins Langzeitgedächtnis.

 

Schließlich sagt einer mit einem tiefen Seufzer: "Wir haben uns so große Mühe gemacht, aber Satan verschließt die Ohren der Ungläubigen vor der Botschaft der Heiligen Kirche."

 

So was habe ich noch nie von Katholiken gehört. Scheint eine nicht-katholische Gemeinde zu sein. :huh:

bearbeitet von lara
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@lara:

 

Stell dir vor, du hörst im Fernsehen die Frau Merkel oder den Herrn Lafontaine reden und findest sie wenig überzeugend. Wie attraktiv wirst Du dann einen Infostand der CDU oder der Linken finden, auf dem schon die Plakate erkennen lassen, dass es um genau dieselben Themen geht? Würdest Du einen solchen Stand überhaupt mehr als eines Blickes würdigen?

Deshalb meine Replik auf Stanley, der meinte, die Frauengemeinschaft solle sich etwa mit dem Thema "Abtreibung" in die Fußgängerzone wagen.

 

Dass Katholikinnen (und Katholiken) Abtreibung verurteilen, davon geht der Mann/die Frau auf der Straße buchstäblich unbesehen aus. Ein Tag auf der Fußgängerzone mit diesem Thema mag spannend sein

- weil natürlich jene nicht fehlen werden, die ihr hier als Trolle bezeichnen würdet,

- weil die Feministinnen der Stadt sich zu einem Spontanbesuch an eurem Stand verabreden würden,

aber dass er ergiebiger ausfällt als die oben geschilderte Visitation, davon gehe ich eher nicht aus. Weil umgekehrt Fußgängerzonen-Trolle sich nicht durch Aushungern vertreiben lassen, stelle ich mir eine solche Veranstaltung vielmehr nachhaltig ermüdend vor.

 

Die Kirche besschallt auch seit Jahrzehnten und länger mit anderen Themen, angefangen von der Erlösung durch Christus bis hin zu gerechterer Verteilung des Materiellen. Nur hört da kaum einer hin, der Kirchens fernsteht. Wenn aber in den Nachrichten über Feiertagspredigten berichtet wird, und oben angesprochenen Themen auch nur am Rande erwähnt werden, findet's automatisch seinen Weg ins Langzeitgedächtnis.

Was daran liegen dürfte, dass die Erlösung durch Christus in den Augen der meisten ein Problem löst, das sie nicht zu haben glauben, gerechte Verteilung des Materiellen ein Problem beleuchtet, dessen Kehrseite die meisten für sich noch abwenden zu können hoffen, wohingegen bspw. das Sexuelle ihnen a ) seit Jahren nahe geht, und zwar b ) denkbar nahe.

 

 

Im Übrigen: Einst zählte mir die Büroschwester des "Sozialbischofs" auf, in wie vielen Gremien ihr Chef Mitglied ist. Kurz darauf gab es eine Art Arbeits-Gipfel. Natürlich mit dem Sozialbischof. Aber ohne einen einzigen Arbeitslosen. Ich war damals selber arbeitslos und fand es hoch interessant, zu erkennen, wem er zuhört: Funktionären, wie er selber einer ist.

=> Bei seiner nächsten Verlautbarung fühlte ich mich wieder - beschallt.

 

 

 

So was habe ich noch nie von Katholiken gehört. Scheint eine nicht-katholische Gemeinde zu sein.
Kombiniere: Du kennst keine bayerisch-katholischen Gemeinden. :huh: bearbeitet von Peach
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hallo Stanley

 

Und was ist daran negativ?

 

Vier Stunden für die Ausarbeitung von Fürbitten und Statio? Und das für ca. 15 Messbesucherinnen? Das ist Zeitverschwendung. Und Zeitverschwendung ist negativ.

Im übrigen bin ich alles andere als ein Chauvie! Die meisten Frauen die mich kennen finden mich ganz nett :huh:

 

beklagen sich die betroffenen Frauen selber über den Zeitaufwand?

Woher hast du überhaupt die Zahl?

 

alles Liebe

 

Angelika

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@Mecky:

 

Vor ca. 15 Jahren haben die Schwestern von der Katholischen Heimatmission in ... meine Bewerbung abgelehnt mit der Begründung: Wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach aussterben und möchten Ihnen nicht zumuten, Ihre Tage mit der Pflege alter Schwestern zuzubringen.

Tja, die Aktivitäten, die angeboten wurden, kamen bei den Frauen nicht rüber.

 

 

Religiöse Themen
Wie seid ihr die angegangen?

Bei den Baptisten gibt´s für Bibelkreise ein Arbeitsheftchen, bei dem die Nutzanwendung des Gelesenen nicht zu kurz kommt. Ich fand das Heftchen gut! Die Bibelkreise freilich nicht. Denn dort fehlte für diesen letzten Abschnitt des Wochen-Kapitels meist die Zeit...

Erziehungsthemen
Würde ich nicht mit meinen Schwestern im Herrn besprechen wollen. Erziehung = Synkretismus. Ich glaube, keine Mutter schafft es, in einer wie-auch-immer-gearteten Gruppe für ihren Erziehungsstil - gerade auch in Punkten, die sie nicht zur Diskussion stellen möchte - durchwegs Akzeptanz zu finden.
Frauenthemen
Was versteht ihr darunter?

 

 

Gestern Abend kam dann ein ganz klarer Satz: "Uns fehlen die Ziele!"

Das Oberziel "wir wollen in dieser Gemeinschaft unseren Glauben leben und verbreiten" ist zwar durchaus vorhanden. Aber was bedeutet das denn in der Praxis?

Nachdem nicht nur die "Dorfschwestern" i. w. S. an Nachwuchsmangel leiden, sondern auch jene Gemeinschaften, die Tage zum Auftanken anbieten, wird die Gemeinde der Zukunft mMn zunehmend die Aufgaben einer solchen Tankstelle zu übernehmen haben.

Hier gebe ich WüstenRufer Recht: Ein bisschen(!) in Richtung Kommunitarismus zu denken, dürfte einige Gemeinden weiterbringen.

 

 

Das Chancenreiche an der jetzigen Situation ist, dass viele einsehen, dass wir uns um die von Dir genannte "Kernkompetenz" bemühen müssen und dass das Ausweichen auf "christliches Ikebana" und "katholisches Kickboxen" ein wirkliches Abweichen ist.
Jepp (, Stanley)!

Ich habe mich bereits anderswo gegen pseudo-fernöstlichen Schnickschnack gewandt und wieder woanders gegen Techno-Gottesdienste. Wobei ich hier als jemand spreche, die zwar keinen Techno mag, aber ansonsten keine Kostverächterin ist und sich mit fernöstlicher Philosophie (v. a. mit dem Buddhismus burmesischer Prägung) intensiv auseinandergesetzt hat.

 

 

Das ist ja auch gar nicht so schlecht (auch wenn ich die typisch freikirchlichen Inhalte mit Grausen sehe). Aber das ist mir viel zu trocken und zu nüchtern. Und so, wie es mir dabei geht, geht es vielen. Das ist zu stur-heil, zu bierernst, zu konzentriert. Das, was ursprünglich als Pfeffer gedacht ist, wird zur Hauptspeise. Und das bekommt dem Durchschnittsmagen ausgesprochen schlecht.
...wenn der Praxisbezug fehlt (s. o.)

 

 

Und es ist zu eng. Immer nur über die Bibel reden (wir Katholiken könnten noch mehr bieten, z.B. Heiligenlegenden, Lehraussagen ...) und beten, da fehlen die ganzen praktischen Bereiche des Lebens. Sie werden nur angesprochen, nicht aber durchlebt und in den Glauben einbezogen. Ein christliches Leben müsste sich doch auf das ganze Leben beziehen und sich dort auswirken können.
Ackert mal so ein Büchlein durch (Ich weiß leider nicht mehr, wie sie heißen)! Dadurch kannst du das Potential (Können + Wollen) deiner Leute vermutlich weitaus besser kennenlernen als mit jeder Umfrage oder gar PGR-Versammlung!

 

Viel Erfolg! :huh:

bearbeitet von Peach
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hallo Mecky,

 

ich möchte jetzt erstmal abchecken, ob ich dich überhaupt richtig verstanden habe. Also schreibe ich erstmal, was ich an Infos aus dienem Eingangsposting nehme:

 

Ihr hattet in eurer Gemeinde einen Frauenkreis.

Dieser Frauenkreis war so organisiert, dass ein Leitungsteam den Frauen, die sich in diesem Kreis trafen, verschiedene Angebote machten.

Die Angebote wurden angenommen, aber nicht um der Angebote, sondern um derer willen, die das alles vorbereitet hatten.

Vor einem Jahr ist der Kreis zusammengebrochen udn seither gärt es und man sucht nach neuen WEgen für eine Frauengemeinschaft

Da habe ich schon Fragen:

War das von Anfang an so, dass frau den Vorbereitenden zuliebe kam?

Gab es 'Lagebesprechungen' innerhalb dieser Frauengemeinschaft mit allen Beteiligten?

Was habe ich mir unter einem Zusammenbruch vorzustellen? Löste sich der Kreis nach und nach mangels Teilnahme auf oder teilten die bisherigen Besucher irgendwann gesammelt mit, dass sie nicht mehr kommen wollten?

 

jetzt hab ihr auf einem PGR-Wochenende darüber gesprochen:

In meiner Gemeinde ist eine chancenreiche Situation eingetreten, bei der ich mir noch nicht klar bin, in welche Richtung wir agieren sollen.

 

Es fängt damit an, dass vor einem Jahr unsere Frauengemeinschaft zusammengebrochen ist. Auf einem PGR-Wochenende haben wir diesen Verlust besprochen. Es soll "was" getan werden.

 

 

Das Oberziel "wir wollen in dieser Gemeinschaft unseren Glauben leben und verbreiten" ist zwar durchaus vorhanden. Aber was bedeutet das denn in der Praxis?

 

das verwirrt mich jetzt etwas.

Von welcher GEmeinschaft ("in dieser Gemeinschaft") ist da eigentlich die Rede? Die Frauengemeinschaft besteht ja nicht mehr, die müsste sich ja erst neu zusammenfinden.

 

Aber was soll man konkret als Christ machen?

 

Früher war es ein Ziel unserer Frauengemeinschaft, versorgend zu wirken. Auf Pfarrfesten bedienen, Tellerwaschen, aufbauen. Das lässt sich aber nicht einfach in unsere Zeit übernehmen. Die Frauen wissen, dass sie mehr Talente haben und wollen diese nutzen. Tellerwaschen ist schon mal drin, aber nicht als Existenzprinzip.

 

Ein Musikverein hat (und braucht!) Auftritte. Ein Sportverein hat Turniere und Aufstiegsmöglichkeiten. Was hat (und braucht) eine Frauengemeinschaft?

 

 

öhm...das klingt in meinen Ohren nach Identitätskrise.

Wie wäre es, wenn ihr zuerst einmal einen Fragebogen erstellen würdet, in dem ermittelt wird, was sich Frauen in der Gemeinde überhaupt von Gemeinde erwarten? DAbei sollte man aber versuchen, möglichst viele Frauen anzusprechen, also auch die, die bisher 'unsichtbar' waren.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Wie wäre es, wenn ihr zuerst einmal einen Fragebogen erstellen würdet, in dem ermittelt wird, was sich Frauen in der Gemeinde überhaupt von Gemeinde erwarten?

da wäre ein Gremium mit mindestens 20 Mitgliedern noch wirksamer :huh:

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Man könnte ja das Tellerwaschen in geraden Wochen den Herren überlassen, in ungeraden den Damen. :huh:

 

Vielleicht würde der Fragenbogen intensiver ausgefüllt, wenn man da auch fragt, was die Frauen nicht wollen.

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Hallo Peach,

 

Im Übrigen: Einst zählte mir die Büroschwester des "Sozialbischofs" auf, in wie vielen Gremien ihr Chef Mitglied ist. Kurz darauf gab es eine Art Arbeits-Gipfel. Natürlich mit dem Sozialbischof. Aber ohne einen einzigen Arbeitslosen. Ich war damals selber arbeitslos und fand es hoch interessant, zu erkennen, wem er zuhört: Funktionären, wie er selber einer ist.

=> Bei seiner nächsten Verlautbarung fühlte ich mich wieder - beschallt.

 

Zurecht. Aber das liegt zum Teil daran, dass sich die Arbeitslosen nicht (erfolgreich) organisieren können. Wahrscheinlich, weil jeder befürchtet, falls seine Aktivitäten auf dem Gebiet bekannt werden, dann erst recht keine Stelle mehr zu bekommen. Also sind die "Arbeitslosen-Gesprächspartner" Funktionäre. Aber an deren Kenntnissen und Engagement würde ich nicht zweifeln. Es wäre dennoch für Arbeitslose ein wichtiger Hinweis, wenn in diese Gremien auch ein Arbeitssuchender über 55 aufgenommen würde. Der braucht zukünftige Arbeitgeber nicht mehr zu fürchten (leider).

 

 

 

So was habe ich noch nie von Katholiken gehört. Scheint eine nicht-katholische Gemeinde zu sein.
Kombiniere: Du kennst keine bayerisch-katholischen Gemeinden.

 

Richtig - Aber in einem fast rein-kath. Umfeld ist auch die Missionstätigkeit eher lahm. Und nochmal: seit Geburt kath und von Kaths umgeben, habe ich die "Satans-Erklärung" noch nie gehört. (Vor der Internet-Zeit).

bearbeitet von lara
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