Mariamante Geschrieben 31. Mai 2006 Melden Geschrieben 31. Mai 2006 Die Leute gehen nicht mehr in die Kirche, weil sich die Verhältnisse geändert haben: früher war der Kirchgang der Regelfall und man hat allenfalls Gründe gesucht, nicht hinzugehen, heute werden Gründe gesucht, hinzugehen. Das liegt vor allem daran, dass der Kirchgang keine soziale Pflichtveranstaltung mehr ist, und weniger am mangelnden Glauben (denn geglaubt wird heute noch so wie früher, nur halt auch nach außen hin an andere Inhalte). Aber vielleicht liegt es auch daran, dass manche bis spät in die Nacht fernsehen oder sich mit anderen Kommunikationsmitteln beschäftigen - und "Brot und Spiele" wichtiger erscheint, als der Kirchenbesuch? Nehmen wir an wir erhalten in der hl. Messe wirklich unermessliche Gnadenschätze (Gott selbst). Ich kann mir schwer vorstellen dass jene, die fest daran glauben alles andere wichtiger nehmen (Ausschlafen, Fussball, TV, Computer, Spiele etc.). Der Glaube, dass man in der Messe unermessliche Gnadenschätze erhält, war früher vielleicht weiter verbreitet, erklärt aber nicht vollends die Tatsache, dass früher Gottesdienste stärker besucht waren. Ein Großteil der Gottesdienstbesucher vor 50 Jahren hat in der Messe eine soziale und keine religiöse Pflicht erfüllt, jetzt wo die soziale Pflicht weggefallen ist, kommen natürlich nur noch die, die eine religiöse erfüllen wollen. Wenn dem so wäre, dann wäre das ja direkt zu begrüßen! Denn in die Kirche gehen, um von den anderen gesehen oder sozial anerkannt zu werden ist sicher nicht die richtige Motivation. Wie das Wort Gott- Dienst ausdrückt- sollte es hier doch zuerst und vor allem um Gott gehen. Wenn der Gottesdienstbesuch an Qualität zugenommen haben sollte- weil wirklich nur jene gehen, die aus dem Glauben heraus und aus Liebe zu Gott gehen- dann wäre das ja wieder ein durchaus begrüßenswerter Fortschritt.
Olli Geschrieben 31. Mai 2006 Melden Geschrieben 31. Mai 2006 (bearbeitet) Hi nun kann ich in letzter Zeit von Besuchen in evangelischen Gemeinden berichten, von solchen der evangelisch-methodistischen Kirche, der evangelischen Landeskirche und des Württembergischen Brüderbunds. Und im grossen und ganzen gesehen waren diese Gottesdienste recht gut besucht. Olli bearbeitet 31. Mai 2006 von Olli
Wencke Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 Die Leute gehen nicht mehr in die Kirche, weil sich die Verhältnisse geändert haben: früher war der Kirchgang der Regelfall und man hat allenfalls Gründe gesucht, nicht hinzugehen, heute werden Gründe gesucht, hinzugehen. Das liegt vor allem daran, dass der Kirchgang keine soziale Pflichtveranstaltung mehr ist, und weniger am mangelnden Glauben (denn geglaubt wird heute noch so wie früher, nur halt auch nach außen hin an andere Inhalte). Nicht nur soziale Pflicht, auch Unterhaltung wird eine Rolle gespielt haben. Vor allem auch die Unterhaltung (im doppelten Wortsinn) nach dem Gottesdienst!
Wencke Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 (bearbeitet) Der Glaube, dass man in der Messe unermessliche Gnadenschätze erhält, war früher vielleicht weiter verbreitet, erklärt aber nicht vollends die Tatsache, dass früher Gottesdienste stärker besucht waren. Ein Großteil der Gottesdienstbesucher vor 50 Jahren hat in der Messe eine soziale und keine religiöse Pflicht erfüllt, jetzt wo die soziale Pflicht weggefallen ist, kommen natürlich nur noch die, die eine religiöse erfüllen wollen. Wenn dem so wäre, dann wäre das ja direkt zu begrüßen! Ja, z. T. ist es sicherlich zu begrüßen; auch wenn es Folgen zeitigt, die Deinereiner wiederum für weniger begrüßenswert halten dürfte: Nicht nur, um den neusten Tratsch zu erfahren oder geschäftliche Verbindungen zu knüpfen, auch für das Kennenlernen anderer "Singles", wie man sie heute nennt, mussten Alternativen her; damit steht die Mischehe im Raum... Wie das Wort Gott- Dienst ausdrückt- sollte es hier doch zuerst und vor allem um Gott gehen. Wenn der Gottesdienstbesuch an Qualität zugenommen haben sollte- weil wirklich nur jene gehen, die aus dem Glauben heraus und aus Liebe zu Gott gehen- dann wäre das ja wieder ein durchaus begrüßenswerter Fortschritt Leider merkt man dem Gottesdienst den Teil der "Qualität", den die Gläubigen einbringen, nicht an. Dass Gott sich über einen in diesem Sinne exzellenten Gottesdienst uneingeschränkt freut, bezweifele ich. Ich habe ja seit langem den Verdacht, dass es bei uns nicht zuletzt auch die Touristen sind, die diese Art von Qualität einbringen, ja, dass vor allem sie es sind, die den Pfarrer davor bewahren, die Messe vor leeren Rängen lesen zu müssen. Ich kenne ja viele Einheimische, aber "unsere" Kirchgänger sind mir doch großenteils unbekannt. Wie ich schon sagte: Ich bezweifele, dass sich Gott über einen von Laienseite "qualitativ hochwertigen" Gottesdienst sonderlich freut. Denn aus wem sollten "Heiße" werden, wenn nicht aus den "Lauen"? Aus den Kindern? Mittlerweile fehlen in der Sonntagsmesse, kann man sagen, 2 Generationen! Das heißt, zwischen Lebensumgebung und -stil, wie unsere Kirchgänger sie in ihrer Jugend gekannt haben, und dem, was die Jugend heute kennt, klafft ein halbes Jahrhundert (15 + 50 = 65; das kommt hin.). bearbeitet 1. Juni 2006 von Peach
wolf35 Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 Ich war vor kurzem bei einer evangelischen Totenandacht. Die Feier war ergreifend, besonders die einfühlsamen Worte der Seelsorgerin zur Erlösung und den gemeinsamen Einbezug der Anwesenden in die Feier. Wie sagte mein Nachbar ein kath. Religionslehrer „ Unsere Priester verstecken sich mehr hinter der Messe“ Eine ähnliche positive Erinnerung habe ich an eine Totenfeier mit einem Diakon.
Mariamante Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 Ja, z. T. ist es sicherlich zu begrüßen; auch wenn es Folgen zeitigt, die Deinereiner wiederum für weniger begrüßenswert halten dürfte: Nicht nur, um den neusten Tratsch zu erfahren oder geschäftliche Verbindungen zu knüpfen, auch für das Kennenlernen anderer "Singles", wie man sie heute nennt, mussten Alternativen her; damit steht die Mischehe im Raum... Gesprächskultur ist wichtig wie soziale Kontakte überhaupt. Aber wenn es Zeiten gegeben haben soll, wo manche erst nach der Predigt in die Kirche kamen und vorher und nachher am Stammtisch waren - dann war der "Gottesdienst" etwas farcehaft. Leider merkt man dem Gottesdienst den Teil der "Qualität", den die Gläubigen einbringen, nicht an. Dass Gott sich über einen in diesem Sinne exzellenten Gottesdienst uneingeschränkt freut, bezweifele ich. Die Qualität die Gläubige einbringen sollen liegt m.E. in dem Wort "missa est": Es ist Sendung, geht hinaus- tragt Christus in die Welt. Ich denke die Qualität des Gottesdienstes zeigt sich bei den Gläubigen im Alltagsleben. Ich bin z.B. dagegen, dass man am Sonntag das christliche Mäntelchen für den Gottesdienst anzieht- dann wieder auszieht- und ein Leben lebt, das sich durch nichts von denen unterscheidet, die Gott noch nicht erkannt haben und nicht aus dem Glauben leben. Ich habe ja seit langem den Verdacht, dass es bei uns nicht zuletzt auch die Touristen sind, die diese Art von Qualität einbringen, ja, dass vor allem sie es sind, die den Pfarrer davor bewahren, die Messe vor leeren Rängen lesen zu müssen. Ich kenne ja viele Einheimische, aber "unsere" Kirchgänger sind mir doch großenteils unbekannt. Da ich in verschiedenen Kirchen "unterwegs" bin- Samstag- Sonntag auch am Land- stelle ich folgendes fest: Es gibt schon auch pfarrliche Unterschiede. Z.B. in Wien bei den "Kalasantinern" findet man eine Menge Jugendliche - in manchen Kirchen wieder vor allem ältere Frauen. Dass es die Not jener Jugendlichen gibt, die nur mehr zur Firmung in die Kirche kommen und nachher nicht mehr in der Anekdote dazu führte, dass ein Priester meinte man solle die Tauben die in die Kirche fliegen firmen- dann werden sie nie mehr dort gesehen - das mag schon sein. Aber auch das kann man nicht pauschalieren. Ich stelle mit Freude fest, dass es Katecheten gibt, die auch Jugendliche für die Kirche begeistern können.
Flo77 Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 Aber wenn es Zeiten gegeben haben soll, wo manche erst nach der Predigt in die Kirche kamen und vorher und nachher am Stammtisch waren - dann war der "Gottesdienst" etwas farcehaft.Was heißt hier "gegeben haben soll" - wieviele Zeitzeugen willst Du denn noch hören?
Mariamante Geschrieben 1. Juni 2006 Melden Geschrieben 1. Juni 2006 (bearbeitet) Aber wenn es Zeiten gegeben haben soll, wo manche erst nach der Predigt in die Kirche kamen und vorher und nachher am Stammtisch waren - dann war der "Gottesdienst" etwas farcehaft.Was heißt hier "gegeben haben soll" - wieviele Zeitzeugen willst Du denn noch hören? 1234. bearbeitet 2. Juni 2006 von Mariamante
Flo77 Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 Aber wenn es Zeiten gegeben haben soll, wo manche erst nach der Predigt in die Kirche kamen und vorher und nachher am Stammtisch waren - dann war der "Gottesdienst" etwas farcehaft.Was heißt hier "gegeben haben soll" - wieviele Zeitzeugen willst Du denn noch hören? 1234.Entweder Du hast einen Knall oder eine sehr eigenwillige Art von Humor.
wolfgang E. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert) Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung.
Flo77 Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert)Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung.Ob meine 1961 verstorbene Großmutter das auch so sähe?
wolfgang E. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert)Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung.Ob meine 1961 verstorbene Großmutter das auch so sähe? Das weiß ich nicht, da ich die Dame gekannt habe. Meine Mutter war Jahrgang 1914. Bis etwa ein Jahr vor ihrem Tod 2001 besuchte sie mit uns gemeinsam sehr oft die heilige Messe und hatte keinen Wiedererkennungsprobleme.
Mariamante Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert) Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung. Der Pfarrer war Dechant Gölles in Bad Aussee- vor wenigen Jahren verstorben. Gut- dann wollen wir mal nachsehen: Vor dem Konzil gab es einen Hochaltar - nach dem Konzil wurden nicht nur die Kommunionbänke in vielen Kirchen entfernt, ein Volksaltar installiert - sondern auch die Liturgie hat sich ziemlich verändert. Die neue Messfeier ist nicht einfach eine Feier der früheren trid. Messe in Deutsch. Wenn also jemand die frühere Liturgie mit der neuen vergleicht (in Kirchen wo man nicht mehr glaubt, in einer kath. Kirche zu sein, da ja vielfach auch ein Bilder- und Statuensturm erfolgt ist) dann könnte man die Anmerkung von Dech. Gölles schon nachvollziehen.
Mariamante Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 Aber wenn es Zeiten gegeben haben soll, wo manche erst nach der Predigt in die Kirche kamen und vorher und nachher am Stammtisch waren - dann war der "Gottesdienst" etwas farcehaft.Was heißt hier "gegeben haben soll" - wieviele Zeitzeugen willst Du denn noch hören? 1234.Entweder Du hast einen Knall oder eine sehr eigenwillige Art von Humor. Angesichts des Festes des Heiligen Geistes wünsche ich Dir die Unterscheidung der Geister und dass der Heilige Geist Dich erleuchten möge.
Flo77 Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert)Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung.Ob meine 1961 verstorbene Großmutter das auch so sähe? Das weiß ich nicht, da ich die Dame gekannt habe. Du kanntest meine Großmutter??? Meine Mutter war Jahrgang 1914. Bis etwa ein Jahr vor ihrem Tod 2001 besuchte sie mit uns gemeinsam sehr oft die heilige Messe und hatte keinen Wiedererkennungsprobleme.Dann hat sie aber auch den Übergang 1962-75 live mitbekommen. Ich glaube dann ist es immer noch einfacher mit der Wiedererkennung, als wenn man sein Leben lang nur den Ritus vor 1965 gekannt hat und mit einem Mal in einen 2001er kommt. Ich kenne leider kaum Erfahrungsberichte von NOM-Kindern, die überraschend mal in eine Tridentina gestolpert sind.
wolfgang E. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert) Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung. Der Pfarrer war Dechant Gölles in Bad Aussee- vor wenigen Jahren verstorben. Gut- dann wollen wir mal nachsehen: Vor dem Konzil gab es einen Hochaltar - nach dem Konzil wurden nicht nur die Kommunionbänke in vielen Kirchen entfernt, ein Volksaltar installiert - sondern auch die Liturgie hat sich ziemlich verändert. Die neue Messfeier ist nicht einfach eine Feier der früheren trid. Messe in Deutsch. Wenn also jemand die frühere Liturgie mit der neuen vergleicht (in Kirchen wo man nicht mehr glaubt, in einer kath. Kirche zu sein, da ja vielfach auch ein Bilder- und Statuensturm erfolgt ist) dann könnte man die Anmerkung von Dech. Gölles schon nachvollziehen. Man muß dabei einige Dinge bedenken: 1. Vor 50 Jahren konnte ein hoher Prozentsatz der Kirchgänger der hl. Messe ohnedies nur begrenzt folgen. Die Menschen waren nicht Mitfeierer sondern bestenfalls "Publikum". 2. Der Wandel erfolgte nicht abrupt sondern langsam und in Schritten - Volkssprache in einer fürchterlich steifen Übersetzung - langsame Aufstellung von Volksaltären und damit Änderung der Zelebrationsrichtung - langsame sprachliche Anpassung an ein halbwegs vernünftiges Deutsch, wobei an der "Verständlichkeit" und Zeitgemäßheit der Texte noch viel zu verbessern ist. Im übrigen hätte es mich gewundert, wenn es eine "antimodernistische" Äusserung gäbe, die Du nicht nachvollziehen könntest.
wolfgang E. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert)Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung.Ob meine 1961 verstorbene Großmutter das auch so sähe? Das weiß ich nicht, da ich die Dame gekannt habe. Du kanntest meine Großmutter??? Meine Mutter war Jahrgang 1914. Bis etwa ein Jahr vor ihrem Tod 2001 besuchte sie mit uns gemeinsam sehr oft die heilige Messe und hatte keinen Wiedererkennungsprobleme.Dann hat sie aber auch den Übergang 1962-75 live mitbekommen. Ich glaube dann ist es immer noch einfacher mit der Wiedererkennung, als wenn man sein Leben lang nur den Ritus vor 1965 gekannt hat und mit einem Mal in einen 2001er kommt. Ich kenne leider kaum Erfahrungsberichte von NOM-Kindern, die überraschend mal in eine Tridentina gestolpert sind. Nein leider kannte ich Deine Großmutter nicht. Was so ein fehlendes Wörtchen gleich ausmacht. Im übrigen hast Du mit der Gewöhnung an den sukzessiven Wandel natürlich Recht. Was NOM Kinder anlangt - sei halten das, was von Tradis als ehrfürchtig und feierlich angesehen wird, für abweisend und steif.
Mariamante Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 (bearbeitet) Man muß dabei einige Dinge bedenken:1. Vor 50 Jahren konnte ein hoher Prozentsatz der Kirchgänger der hl. Messe ohnedies nur begrenzt folgen. Die Menschen waren nicht Mitfeierer sondern bestenfalls "Publikum". So weit ich weiss, haben die Menschen früher die Messtexte durch den "Schott" sehr gut mitvollziehen können. 2. Der Wandel erfolgte nicht abrupt sondern langsam und in Schritten - Volkssprache in einer fürchterlich steifen Übersetzung - langsame Aufstellung von Volksaltären und damit Änderung der Zelebrationsrichtung - langsame sprachliche Anpassung an ein halbwegs vernünftiges Deutsch, wobei an der "Verständlichkeit" und Zeitgemäßheit der Texte noch viel zu verbessern ist. Kann schon sein, dass die Änderung in manchen Pfarren nicht so abrupt erfolgte. Aber Dechant Gölles meinte eben: Wenn jemand diesen Wandel NICHT miterlebt hätte- sondern plötzlich in eine kath. Kirche kommt wo alles "anders" ist, dann wäre er der Ansicht, nicht mehr in einer kath. Kirche zu sein. Im übrigen hätte es mich gewundert, wenn es eine "antimodernistische" Äusserung gäbe, die Du nicht nachvollziehen könntest. Dass es zu Spaltungen kam (Lefebrve und andere) zeigt eben doch deutlich, dass die Änderungen nicht von allen problemlos nachvollzogen werden konnten. bearbeitet 2. Juni 2006 von Mariamante
wolfgang E. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 (bearbeitet) Man muß dabei einige Dinge bedenken:1. Vor 50 Jahren konnte ein hoher Prozentsatz der Kirchgänger der hl. Messe ohnedies nur begrenzt folgen. Die Menschen waren nicht Mitfeierer sondern bestenfalls "Publikum". So weit ich weiss, haben die Menschen früher die Messtexte durch den "Schott" sehr gut mitvollziehen können. Einen Schott benutzten nicht einmal 5% der Messbesucher. 2. Der Wandel erfolgte nicht abrupt sondern langsam und in Schritten - Volkssprache in einer fürchterlich steifen Übersetzung - langsame Aufstellung von Volksaltären und damit Änderung der Zelebrationsrichtung - langsame sprachliche Anpassung an ein halbwegs vernünftiges Deutsch, wobei an der "Verständlichkeit" und Zeitgemäßheit der Texte noch viel zu verbessern ist. Kann schon sein, dass die Änderung in manchen Pfarren nicht so abrupt erfolgte. Aber Dechant Gölles meinte eben: Wenn jemand diesen Wandel NICHT miterlebt hätte- sondern plötzlich in eine kath. Kirche kommt wo alles "anders" ist, dann wäre er der Ansicht, nicht mehr in einer kath. Kirche zu sein. Derartig fiktive "Was wär wenn Annahmen" sind zwar spannend aber sinnlos. Im übrigen hätte es mich gewundert, wenn es eine "antimodernistische" Äusserung gäbe, die Du nicht nachvollziehen könntest. Dass es zu Spaltungen kam (Lefebrve und andere) zeigt eben doch deutlich, dass die Änderungen nicht von allen problemlos nachvollzogen werden konnten. Das gilt für jede Änderung - siehst Du die Abspaltung der Altkatholiken nach dem unseligen Unfehlbarkeitsdogma auch so verständnisvoll? Quotes Repariert. Sokrates bearbeitet 2. Juni 2006 von Sokrates
ThomasB. Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 (bearbeitet) Aber Dechant Gölles meinte eben: Wenn jemand diesen Wandel NICHT miterlebt hätte- sondern plötzlich in eine kath. Kirche kommt wo alles "anders" ist, dann wäre er der Ansicht, nicht mehr in einer kath. Kirche zu sein. Ja und? Wenn ich mich eine mittelalterliche Dorfkirche verirren würde, in der der Priester mit Mühe lesen und schreiben konnte, würde ich mich vermutlich auch wundern. Jesus hätte ich bestimmt nicht verstanden, da er aramäisch sprach. Paulus sprach zusätzlich griechisch und dazu etwas Latein, dennoch würde mein Graecum und mein großes Latinum vermutlich nicht für eine gepflegte Konversation ausreichen. Der Herr Dechant hat messerscharf festgestellt, daß sich etwas geändert hat. Das wussten wir bereits. (Und dann war da noch der Onkel meiner Frau, der zur Erstkommunion unseres Ältesten zum ersten Mal seit über dreißig Jahren wieder in einer Kirche war. Und sagte: Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich vielleicht nie ausgetreten.) bearbeitet 2. Juni 2006 von ThomasBloemer
Werner001 Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ein Pfarrer predigte vor einigen Jahren: Wenn jemand, der vor 50 Jahren verstorben ist plötzlich wieder in unserer Kirche käme, der würde meinen, gar nicht mehr in der kath. Kirche zu sein. (So viel hat sich geändert) Dies Behauptung, wenn sei denn so gemacht wurde, ist Unsinn. Ich kann mich an die Kirche vor 50 Jahren erinnern und kann daher feststellen, dass jemand der regelmäßig die hl. Messe besucht dies sicher nicht so empfindet es sei den er sei Traditionalist aus Überzeugung. Der Pfarrer war Dechant Gölles in Bad Aussee- vor wenigen Jahren verstorben. Gut- dann wollen wir mal nachsehen: Vor dem Konzil gab es einen Hochaltar - nach dem Konzil wurden nicht nur die Kommunionbänke in vielen Kirchen entfernt, ein Volksaltar installiert - sondern auch die Liturgie hat sich ziemlich verändert. Die neue Messfeier ist nicht einfach eine Feier der früheren trid. Messe in Deutsch. Wenn also jemand die frühere Liturgie mit der neuen vergleicht (in Kirchen wo man nicht mehr glaubt, in einer kath. Kirche zu sein, da ja vielfach auch ein Bilder- und Statuensturm erfolgt ist) dann könnte man die Anmerkung von Dech. Gölles schon nachvollziehen. Ja, der eine würde sagen "Das ist anders als früher, das will ich nicht" Ein anderer würde sagen "Das ist das letzte, jetzt kann ich nicht mal mehr in Ruhe meinen Rosenkranz beten" Und ein dritter würde sagen: "Oh wie schön, nun ist das endlich so, daß es nicht mehr nur eine "Sonntagspflicht" ist, sondern Freude macht." Werner
Moriz Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 Aber Dechant Gölles meinte eben: Wenn jemand diesen Wandel NICHT miterlebt hätte- sondern plötzlich in eine kath. Kirche kommt wo alles "anders" ist, dann wäre er der Ansicht, nicht mehr in einer kath. Kirche zu sein. Es gab Zeiten (so bis zum Trienter Konzil), da konnte es zu diesem Erlebnis ausreichen, am selben Tag eine Messe im Nachbarbistum zu besuchen. Wobei dem "normalen" Gläubigen damals wohl sowieso alles "spanisch" (lateinisch) vorkam... Moriz
Mariamante Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 Einen Schott benutzten nicht einmal 5% der Messbesucher.Den Ablauf der hl. Messe kannten die regelmäßigen Besucher mit Sicherheit. Und wenn ich sehe, dass es heute manche gibt die zwischen (Wort) Gottesdienst und hl. Messe nicht unterscheiden können dann zweifle ich, dass der Mitvollzug der hl. Messe besser ist als vorzeiten.Derartig fiktive "Was wär wenn Annahmen" sind zwar spannend aber sinnlos. Es geht nicht um Fiktion- sondern um die Tatsache, dass sich sehr viel geändert hat. Das gilt für jede Änderung - siehst Du die Abspaltung der Altkatholiken nach dem unseligen Unfehlbarkeitsdogma auch so verständnisvoll? Spaltungen in der Kirche Jesus Christi sind kein Grund zur Freude- ob es sich um die Altkatholiken oder die Lefebrve- Richtung handelt.
helmut Geschrieben 2. Juni 2006 Melden Geschrieben 2. Juni 2006 ....oder die Lefebrve- Richtung handelt. m.l. schreibt man so: lefebvre. oder levebvre
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