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Magie


Lucie

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Sorry Kirisiyana. Du hast das Diskussionsthema jetzt so verwässert, dass ich nichts mehr finde, über das zu Diskutieren ich Lust hätte.

So stimmt's nicht, Sokrates. Es ist keine Verwässerungsstrategie, es sind nämlich zwei Wege, ein Phänomen zu verstehen.

Dein Weg ist der des Aufklärers, der zwischen Lüge und Wahrheit, Falsch und Richtig drakonisch unterscheidet. Kirisiyana und ich versuchen das Phämomen in seinem vielfältigen Wesen zu erklären.

Du meinst es ist Kulturrelativismus, ich meine nicht, weil die Wahrheit kein logisches binäres System ist.

Meine Thesen, die ich einmal vorgetragen habe, und die in ihrem Wesen eine skeptische Haltung der sog. realität gegenüber darstellen und die ein Stefan hier als hermeneutiksimmune Spekulationen [oder so ähnlich] abqualifiziert hat, sind:

1) Es gibt keine objektive Darstellung der Realität/ und des Glaubens, alles ist eine Frage der Perspektive

2) Magie war in der Antike und ist immer noch eine Weltanschauung, die viele menschliche Faszetten aufweist, die nicht nur die Psychoanalyse interessieren, sondern auch die "offiziellen" Religionen, Literatur, Geschichte, Kulturgeschichte, Philosophie etc.

3) Eine pure mathematische Erklärung des Kosmos ist reine Illusion, die die Chaostheorie nicht ersetzt (ich bin kein Kreationist ...).

Jetzt lieber Sokrates (if I may) hast du genügendes Material zu diskutieren. Das Wort gehört dir (und wem auch immer das Thema anschneiden möchte)

Vale

bearbeitet von Jossi
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Magie ist rituelles Handeln zum Zweck der Bindung übernatürlicher Kräfte, die für einen bestimmte Dinge bewirken sollen. Voraussetzung für die Wirksamkeit ist die richtige Durchführung des Rituals, die die übernatürliche Kraft automatisch bindet.

Danke für den Beitrag. "Übernatürlich" ist jedoch ein Wort, das aus der Kritik gegen die Magie kommt (superstitio) und nicht ubedingt dem Selbst-Verständnis des "Magiers" entspricht. Es gibt nämlich magische Praktiken, die die "Macht" bestimmter Steine und Pflanzen anspricht, ohne auf das "Übernatürliche" hinzuweisen. Das Öl bei der kath. Sakramentenlehre könnte diese Funktion erfüllen bzw. erfüllt haben (Heilung).

"Übernatürlich" könnte wirklich irreführend sein, da die Geisterwelt, aus der diese besonderen Kräfte kommen, als natürlicher Teil der gesamten Welt begriffen wird. "Besondere Kräfte" ist vielleicht eine bessere Beschreibung.

Da möchte ich widersprechen. Ich denke, das "Übernatürliche" ist geradezu konstitutiv für das, was manunter Magie versteht.

 

Seit Beginn der Neuzeit hat sich die Idee durchgesetzt, dass die Welt mit Hilfe von "Naturgesetzen" funktioniert, die man entdecken und erforschen kann. "Magie" isdt etwas, das diese Naturgesetze durchbricht und verletzt. Eine "Naturalistische Magie" wäre ein Widerspruch in sich.

 

In vor-aufgeklärten Zeiten, als die Idee eines naturgesetzlichen Ablaufs der Welt noch nicht in Bewusstsein der Menschen verankert war, war es ganz normal, manche Vorgänge magisch zu "erklären". Man könnte quasi sagen, der Glaube an die Magie und an das Übernatürliche war damals "natürlich". Aber das ist eine etwas andere Verwenung des Begriffs "natürlich".

 

Zu Cavemans oder Kams Einwand der Magie bei der Eucharistie: Nach katholischer Lehre wird bei der Eucharistie kein Naturgesetz verletzt. Das Brot bleibt chemisch gesehen Brot. (Auch wenn einige Pfarrer am rechten Rand was anderes glauben). Die Wandlung vollzieht sich im "Wesen" und ist naturgesetzlich gesehen nicht feststellbar.

 

Die Unterscheidung in naturgesetzlich fassbare und nicht fassbare Vorgänge halte ich für vollkommen künstlich, da sie immer nur von einem historisch bedingten Kenntnisstand ausgehen kann. Es ist eine Illusion zu denken, man könne sich einen Glauben bewahren, der immer weiter in ein naturgestzlich nicht fassbares Reich des Geistes verbannt wird, denn dieses wird immer kleiner und wird zweifellos irgendwann hirnphysiologisch erklärt werden.

 

Interessanterweise wird diesem "Unterscheidungsdenken" gerade durch die Transsubstantiationslehre Vorschub geleistet. Man kann sie als Schild gegen das sehen, was Du, Sokrates, als Magie bezeichnest. Tatsächlich sind wir aber schon längst an einem Punkt, wo niemand mehr an das "Wesen" einer Sache außerhalb jeder sinnlich oder sonstwie technisch fassbaren Realität glaubt. Man könnte geradezu behaupten, dass das sich-Klammern an die Lehre von der Transsubstantiation dem eucharistischen Glauben das Grab schaufelt.

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Sorry Kirisiyana. Du hast das Diskussionsthema jetzt so verwässert, dass ich nichts mehr finde, über das zu Diskutieren ich Lust hätte.

Das ist ja zuckersüß.

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