Alouette Geschrieben 17. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 17. Juni 2006 >>Wie meinst Du dann diesen Satz ("Das macht es in meinen Augen aber auch nicht unbedingt besser.")? Also, ich habe es ja anfangs zu allgemein formuliert: "gottgefälliges Leben = Unverweslichkeit". Du hast mich darauf hingewiesen, dass das aus dem Artikel nicht hervorgeht. Dem habe ich zugestimmt und meine Aussage (also, das was ich aus dem Artikel herausgelesen habe) präzisiert: "Dieser Mensch hat ein gottgefälliges Leben geführt und deswegen verwest er nicht." Aber auch hier sehe ich keine Beziehung zwischen dem gottgefälligen Leben und dem Zustand des Leichnams. Siehe meine Frage oben.
Alouette Geschrieben 17. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 17. Juni 2006 An alle anderen: Ist meine Frage verständlich, oder ist sie das nicht? Schon, und es gibt auch nur eine Antwort: Es ist weder ein Fingerzeit noch hat es irgendetwas göttliches oder etwas in der Art an sich bezüglich einer Mumie. Das ist schön, denn mir sind inzwischen ernste Zweifel bezüglich meiner Ausdruckskompetenz gekommen. Aber es gibt eben nicht nur eine Antwort. Caelo, wie Du siehst, und viele andere sehen das eben anders. Auf dieser Seite, die ich verlinkt habe, gibt es noch einen weiteren Artikel zu dem Thema. Das steht, dass halb Griechenland darüber diskutiert und dass die Griechisch-Orthodoxe Kirche sowohl diejenigen kritisiert, die die Echtheit der Unverweslchkeit anzweifeln, als auch diejenigen, die zu euphorisch reagieren. Es geht also um die Frage "natürlich erklärbare Unverweslichkeit oder natürlich nicht erklärbare Unverweslichkeit ". Die Frage nach der Kausalrealtion zwischen der Unverweslichkeit und dem vorherigem "gottgefälligen Leben" scheint für diese Menschen absolut logisch zu sein.
Bleze Geschrieben 17. Juni 2006 Melden Geschrieben 17. Juni 2006 Es geht also um die Frage "natürlich erklärbare Unverweslichkeit oder natürlich nicht erklärbare Unverweslichkeit " Es gibt in der hinsicht nichts das man nicht erklären könnte. Und da einerseits wie schon angesprochen Gläubige wie Ungläubige mumifizieren (oder eben auch nicht) ist eine Unterscheidung im Sinne der netten Konstrukte eh nicht möglich.
Alouette Geschrieben 17. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 17. Juni 2006 (bearbeitet) Lieber Caelo, das hast Du nun mehrfach geschrieben. Stellen wir also fest: 1. Dieser Mönch hat ein vorbildiches Leben geführt. 2. Seine sterblichen Überreste sind nicht vollständig verwest. 3. Viele Menschen sehen darin ein Zeichen Gottes. Meine Frage bezieht sich sich auf Punkt 3. Gut, Du sagst das ist immer in Verbindung mit Punkt 1 zu sehen. Das würde bedeuten: X (böser Atheist) verwest nicht = keine besondere Bedeutung; Y (vorbildlicher orthodoxer Christ) verwest nicht = Fingerzeig Gottes. Das kann ich zwar auch nicht unbedingt nachvollziehen, aber egal. >>Wo nimmst Du diese Bedeutung her? Meiner Kenntnis nach gibt es solche Beispiele unverweslicher Leichen auch in römisch katholischen Berichten, nicht nur bei orthodoxen. Wer hat gesagt, dass dies Konfessionsgebunden ist? Auch in abendländischen Gebieten gibt es genügend lebende Vorbilder, Christen, die ihren Glauben aus tiefstem Herzen zu leben bemüht sind... Du hast doch selber geschrieben, dass es auch Nicht-Heilige gibt, die nicht verwesen sind. Wir hatten auch oben irgdenwo ein Foto einer mumifizerter Leiche, die nicht im Verdacht steht ein besonders gottgefälliges Leben geführt zu haben, falls ich das jetzt richtig verstanden habe. Du hast auch geschrieben, dass Du die Unverweslichkeit dieses Mönches, vor dem Hintergrund seines Lebens, als einen Fingerzeig Gottes interpretierts. Sicherlich gibt es solche Beispiele in römisch-katholischen Berichten. Ich habe mt Y diesen Mönch gemeint. Aber konfessionsgebunden ist das Ganze schon. Du siehst ja wie die katholischen Forumsteilnehmer reagieren. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass evangelische Christen sich für die Unverweslichkeit eines Leichnams begeistern würden. Nur damit ich Dich richtig verstehe: Bezieht sich das jetzt darauf, dass ich diesen Unverwesbarkeitsgeschichten nichts abgewinnen kann? >>Entschuldige bitte, das verstehe ich nicht!??? Du hast ja geschrieben: "Die unendliche Weisheit des Herrn, was der Herr will und tut, muß nicht in ein menschliches Schema passen. Wir Menschen können manche Dinge eben nur schwer oder manchmal garnicht begreifen." Erklär mir doch bitte, wie Du diese - im Grunde richtige Aussage - auf den hier diskutierten Fall und auch meine Einstellung dazu beziehst. bearbeitet 17. Juni 2006 von Alouette
Alouette Geschrieben 17. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 17. Juni 2006 Noch ein allgemeiner Satz zum besseren Verständnis dieses Themas aus meiner Sicht. "Wenn wir die heiligen Reliquien verehren, glauben wir nicht an die Macht der Überreste der Heiligen an sich, sondern eher an die Kraft der Fürbitte der Heiligen, dessen heilige Reliquien, die vor uns liegen, in unseren Herzen ein Gefühl der Nähe jener Heiligen Gottes, die einst diese Körper trugen, zu uns hervorruft." aus "Orthodoxe Dogmatische Theologie" - eine zusammenfassende Darstellung von Erzpriester Michail Pomazanskij, Kloster des Hl. Hiob von Pocaev München Auch das kann ich nachvollziehen. Aber was hat das mit dem Zustand der Reliquien zu tun? Darum geht es doch in diesem Thread.
caelo Geschrieben 19. Juni 2006 Melden Geschrieben 19. Juni 2006 Hallo Alouette, ich werde mich nun bemühen, meine Ansicht in aller Kürze darzulegen. Es geschieht (natürlich nicht immer), dass ein Heiliger Mensch, der ein Gott gefälliges Leben geführt hat, nicht verwest. Manchmal wird der Leib eines Heiligen so von der Gnade Gottes erfüllt, dass er eben nicht verwest sondern man könnte sagen eher vertrocknet und sehr gut erhalten bleibt. Es wird im Übrigen nicht jeder, der ein Gott gefälliges Leben führt heilig gesprochen. Es werden unsere Seelen und auch unsere Körper (der Christen) durch die Hl. Taufe und durch das Hl. Sakrament der Eucharistie / Kommunion, durch den Empfang des Leibes und Blutes Christi geheiligt und so sollen auch wir ein Tempel des Hl.Geistes werden. So, wie in 1.Kor 6,19. Im 2. Kor 13,21 findet man schon eine Geschichte, wo ein toter Mann durch die blosse Berührung der Gebeine des Propheten Elia ins Leben zurückkehrte. Der Mantel des Elias teilte die Wasser des Jordan... Im NT finden wir dann, dass die Kleidung der Apostel (oder auch nur Stücke davon) den Kranken aufgelegt wurden und diese geheilt wurden (z.B. Apg 19,12). Auch hat selbst der Schatten des Apostel Kranke geheilt. Leider weiß ich jetzt die Stelle nicht. So werden die Körper der Heiligen mitunter so sehr von der Gnade Gottes erfüllt, dass sie nicht verwesen. Sie werden zu einem wahren Kelch des Hl. Geistes und dieser kann wie die Beispiele aus der Bibel zeigen dann viele Wunder wirken. Das, was von den Leibern der Heiligen hinterlassen wurde, wird von uns verehrt, egal ob verweslich oder unverweslich. Dies geschieht aus Ehrfurcht vor den Martyrern und ihrem Tod, vor dem Gott gefälligen Leben und somit auch vor diesem Heiligen als Vorbild, dieses geschieht, wenn nach Gebeten Wunder geschehen, also plötzliche Heilungen zum Beispiel. Die Heiligen bitten ja für uns vor dem Herrn. In einem Gebet heißt es u.a. "Bitte zu Gott für uns, Heilige® Gottgefällige® ... " Wie schon geschrieben, glaube ich, dass die Unverweslichkeit ein Zeichen des Herrn sein kann, aber nicht muß. Ein Mensch ist wegen seiner Unverweslichkeit noch lange nicht heilig. Welchen Heiligen unser Gott unverweslich erhält und welchen nicht, dass kann ich natürlich nicht erklären. Es mag auch sein, dass viele andere, wie Du schreibst, das anders sehen. Aber das spielt für mich keine Rolle. Auch die ev. Christen, die Du ansprachest, mögen und sehen vieles anders. Ich bin nicht ev. und werde es auch nicht werden, auch wenn noch so viele dorthin kovertieren sollten. Dies ist keine Grundlage. Es gibt so viele Dinge, die im Laufe der Zeit verändert wurden, deswegen muß ich da nicht zustimmen. Ich hoffe, mich oben zumindest etwas erklärt zu haben. herzliche Grüße caelo
Sokrates Geschrieben 19. Juni 2006 Melden Geschrieben 19. Juni 2006 Es geschieht (natürlich nicht immer), dass ein Heiliger Mensch, der ein Gott gefälliges Leben geführt hat, nicht verwest. Es geschieht auch immer wieder, dass jemand, der ein gottgefälliges Leben führt, eine lange Nase hat. Oder einen besonders krummen Zehennagel. Oder schwarze Haare. Und es geschieht auch immer wieder, dass jemand, der kein gottgefälliges Leben führt, eine lange Nase hat. Oder einen besonders krummen Zehennagel. Oder schwarze Haare. Manschmal verwesen die mit den langen Nasen, manchmal verwesen sie nicht. Zu deutsch: Die langen Nasen haben mit der Heiligkeit so viel zu tun wie mit dem Verwesen: Gar nichts.
Franciscus non papa Geschrieben 19. Juni 2006 Melden Geschrieben 19. Juni 2006 also ob ich nach meinem tod verwese, oder eben nicht - das ist mir am ende dann doch völlig gleich. "den ob der leib gleich stirbt, so wird die seele leben" eigentlich mache ich mir da gar keine gedanken, was sie mit mir anstellen, wenn ich mal tod bin. fest steht, falls ich anfange zu riechen, werden sie mich schon abräumen ....
Alouette Geschrieben 20. Juni 2006 Autor Melden Geschrieben 20. Juni 2006 Lieber Caelo, Hab vielen Dank für Deine Mühe. Auf einen Nenner werden wir in dieser Frage wahrscheinlich trotzdem nicht kommen... Alles Gute
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