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Ich höre immer mehr Kirchenkritik.


sascha2801

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Oh, sorry - hab ein ganzes Posting übersehen! :huh:

 

Und nochmal: In der Gemeinde Y war ich sowohl Mitglied des Kirchenchors als auch der Pfarrbücherei.

Aha. Das ging oben nicht so klar hervor. Es ist schade, wenn man trotz Mitarbeit nicht mit den Leuten bekannt wird.

Vielen Dank für Dein Verständnis! :lol:

 

 

Daß Dir die Liturgie keine Quelle war, dürfte doch daran liegen, daß Du aufgrund Deiner nicht erfolgten religiösen Erziehung weder Wissen über die Liturgie noch Erfahrung mit ihr hattest.

Na, weiß nicht, Glaubenswissen?

 

Wir sind hier ja alles andere als eine Diaspora. Vielleicht wurde uns Kindern unter der Hand dies vermittelt: "Die Liturgie gibt Kraft für ein Leben, wie ich es später auf gar keinen Fall führen möchte", ein Leben zwischen Kirche, Küche und Kindern. Die Folge daraus könnte ebenfalls gewesen sein: "... aber sie gibt mir halt keine Kraft für mein Leben!"

Vielleicht bin ich heute deshalb so dankbar für den Kontakt mit lebendig glaubenden Gleichaltrigen (, den ich zwar in EI schon hatte, aber jene waren in den Augen der offiziellen Kirche = des Paters ja "gleicher" als ich).

 

 

Welche Schritte bist Du denn aus eigenem Engagement gegangen, um in Deiner Situation Hilfe zu erfahren? Mir würde einfach nicht in den Kopf wollen, daß die Pfarrer einen Suchenden, der sie ausdrücklich in Glaubensdingen um Hilfe bittet, einfach wegschicken.

Nein, das tut auch kein Pfarrer! Aber ich will heute jenen Ratgeber lucide nennen, der sagte: "Such dir zwei oder drei Frauen, mit denen du buchstäblich über Gott und die Welt sprechen kannst." Nenn es eine Enklave, ein Nest, eine Bonsai-Gemeinde in der Gemeinde; das hätte ich gebraucht! Einen Wegbegleiter aus meiner Sphäre, resp. zwei bis drei.

Hochtheologische Ausführungen - das weiß ich heute endgültig - überzeugen mich weit weniger von einem Ritus als jemand mit mir Vergleichbares (Geschlecht, Alter) der/die ihn gut findet.

 

 

Und, nimm es mir nicht übel, aber dieser Satz
hätte ich eine KraftQUELLE benötigt und keinen, der mir sagt, wo man mich überall gebrauchen könnte

klingt mir nach Versorgungsmentalität. Vielleicht lese ich ihn auch einfach nur falsch.

Ich denke mir nur, daß gerade in der altkatholischen Kirche, die ja auch in einer extremen Diasporasituation ist, ohne eigenes Engagement nicht viel herauskommt, oder? Und dort scheinst Du ja engagiert zu sein (oder bist Du zahlendes Mitglied)?

Naja, ich war voller Glaubensfreude, fand keinen Kanal dafür, sollte statt dessen Posten ausfüllen, ein Rädchen im Getriebe sein. In einem Getriebe, dessen andere Rädchen scheinbar alle aus dieser - sorry, aber so dachte ich damals - seltsamen Veranstaltung Kraft schöpften für ein Leben, das aufgrund der ihm (dem Getriebe) zu Grunde liegenden Idee/Moral mehr an Identifikation und Reflexion erfordert als jedes profane Vereinsleben.

 

 

Für mich nochmal zur Info: Machtest Du diese negativen Erfahrungen alle in einer Gemeinde oder in mehreren verschiedenen? Und wie ist es bei den Altkatholiken? (...) sobald man mit dem Pfarrer etwas bekannter geworden ist, sich öfter blicken ließ, einmal einen Vortragskreis besuchten o. ä. waren schnell die ersten Kontakte geknüpft, und einige Zeit später entstanden die ersten näheren Bekanntschaften.

Es tut mir leid für Dich und die Kirche, daß es bei Dir so anders war. Mir ist nur der Grund rätselhaft.

Zum Thema: Gemeindeleben in der Schulzeit: Wir liefen mit. Den Stützen der Gemeinde war nicht bewusst, dass sich die Lebenswelt der Jugendlichen nach dem zweiten Weltkrieg schneller änderte als all die Jahrhunderte zuvor und dass deshalb Jugendseelsorge etwas sein könnte, was des Nachdenkens wert wäre. Sie fanden Freude an unserer Erstkommunion und Firmung, wohl ähnlich wie an ihrer eigenen und ihre Eltern an der ihren, und erkannten nicht, wie fragil die dadurch geknüpften Bande in unserem Fall waren.

Vielleicht glaubten sie auch, Klassenkameraden aus demselben Ort würden sich später, wie zu ihrer Zeit, sonntags zum gemeinsamen Kirchgang treffen etc. Sie übersahen, dass viele unserer Eltern uns der religiösen Sozialisation in der Gemeinde mit einer toleranten, um nicht zu sagen gleichgültigen Haltung überließen, die für ihre Eltern jenseits des Vorstellbaren lag.

 

Später war es dann tatsächlich in zwei Gemeinden so, dass ich nicht hineinfand. Die dritte war Stadt war Eichstätt

bearbeitet von Peach
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Die hiesige altkatholische Gemeinde hat einen Altersdurchschnitt von ca. 75 Jahren. Sie lebt zum einen in einer noch viel stärkeren Diaspora als wir und hat es - warum auch immer, diese extrem ungünstigen Umstände dürften einen guten Teil beigetragen haben - nicht geschafft, auch nur ein einziges der Kinder zu einem Altkatholiken zu machen. Mit dem Tod dieser meist aus Schlesien und dem Sudentenland vertriebenen Generation dürfte der Altkatholizismus hier zu bestehen aufhören. Das ist schade, denn es sind teils (ich kenne nicht alle) sehr sympathische und gute Menschen und sie haben im Rahmen der Verhältnisse engagierte Seelsorger und einen guten Zusammenhalt. Aber so unterschiedlich kann der Lebensweg verlaufen ... Hier wärest Du wahrscheinlich bei diesem Sachverhalt kein Altkatholik geworden.

 

Ach, wenn ich mich nur besser an meinen Zulehner-Wälzer erinnern könnte! Ich weiß nur noch: Ich war hinterher so klug als wie zuvor. :huh: Darum habe ich ihn auch längst nicht mehr.

Das war aber noch in der, oder jedenfalls meiner, Vor-Internet-Zeit und ist von daher in meinen Augen ohnehin Makulatur.

Für jetzt dürfte gelten: Wenn in dem Script der neuen Erfurter Pastoraltheologin das Wort "Internet" nicht vorkommt, ist es sein Papier nicht wert!

 

 

Viele a.-k. Gemeinden haben einen hohen Altersdurchschnitt, besonders auch jene in der ehem. englischen oder amerikanischen Besatzungszone. Nicht zuletzt weil sie durch die Mahlgemeinschaft mit den Anglikanern immer von jungen Leuten umgeben waren, ohne sich groß darum kümmern zu müssen.

Sodann reden Leute, die etwas gegründet haben, gern bis ultimo in die Verwaltung ihres Lebenswerkes hinein. Und die meisten a.-k. Gemeinden auf deutschem Boden sind eben von Heimatvertriebenen gegründet worden. Dort nicht mitzumachen, war für ihre Kinder somit wohl ein vielleicht etwas wenig reflektierter Aspekt der Ablösung vom Elternhaus.

Man hört von Gemeinden mit einem Graben zwischen den Generationen.

Aber es gibt auch Aufbrüche. Und einen solchen darf ich miterleben.

 

 

Ansonsten: Ja, Du hast Recht, in unserem Disput ist alles gesagt!

 

Vielen Dank für Deine Geduld!

bearbeitet von Peach
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Gerlinde Blosche

Lieber Soames,

ich bräuchte viel mehr Muße,um alles differenzierter darzustellen. Aber meine Pflichten in der Familie gehen gelegentlich doch vor.

Dass das Übertreten einer Norm nicht generell dadurch akzeptabel wird, indem der, der diese übertritt schuldlos ist, weil er womöglich von Natur aus so veranlagt ist, kann man freilich nicht behaupten. Hab ich auch nicht. Nur solange, man die Ursache für sein Handeln gegen die Norm nicht kennt, läuft man Gefahr allgemein, ohne zu differenzieren da von Sünde zu sprechen,

wo keine ist. Sünde ist da , wo ich für meine Schuld (Sünde) allein verantwortlich bin, wenn ich Böses tue.

Ich tu mich deshalb verdammt schwer, in dieser Frage von Sünde zu hören, egal ob das Handeln der "Norm" entspricht oder nicht.

Ich möchte in meinem Denken wenigstens den Menschen gerecht werden.

Liebe Grüße und danke für Deine Denkimpulse

Gerlinde

Hallo Gerlinde :huh: ,

 

Mit anderen Worten siehst Du es so, daß praktizierte Homosexualität gegen die Ordnung ist (oder eben auch nicht ist?), daß aber keine Aussage über das Vorliegen einer Sünde getroffen werden kann, weil die Entscheidung dazu nicht frei zu sein scheint. Das ist ein gewichtiges Argument. Aber auch von diesem Ausgangspunkt: wie sollte man vor dem Zeugnis der Hl. Schrift, der natürlichen Ordnung und der daraus hervorgehenden Lehre der Kirche dann damit umgehen? Diese praktische Folge nach Deiner Meinung würde mich interessieren.

Lieber Soames,

endlich komme ich dazu Dir zu antworten, ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelingt, da das Thema sehr schwierig und sensibel ist.

Da das christliche Eheverständnis auf der Schöpfungsordnung und dem Schöpfungsauftrag

Gottes an Mann und Frau in der Bibel gründet, kann die gleichgeschlechtliche Partnerschaft von der Kirche nicht als gleichwertige sexuelle Prägung angesehen werden.Eine "gleichgeschlechtliche Ehe" kann es deshalb auf Grund der gottgewollten Bezogenheit von Mann und Frau, verbunden mit der Weitergabe des Lebens nach der Bibel in der Kirche nicht geben.

Die Verurteilung der Homosexualität in der Bibel würde ich aber trotzdem nicht als Maßstab für die Sündhaftigkeit der praktizierten Sexualität hernehmen, da den Erkenntnissen über die Homosexualität der damaligen Zeit heute andere Einsichten über die Ursachen der Homosexualität gegenüberstehen. Von Schuld und Sünde zu sprechen wäre demnach heute nicht mehr in jedem Fall gerechtfertigt.

Wichtig ist m. E. , dass die Partner ihre Sexualität, wie auch innerhalb der Ehe geforrdert, humanen Wertvorstellungen einordnen.(gegenseitige Verantwortung, Achtung voreinander, Liebe, Treue,...)

Das war jetzt wirklich nur ein Versuch Deiner Frage gerecht zu werden. Eigentlich ist das die Aufgabe der Kirche. Ich bin auf diesem Gebiet kein Experte und möchte aber auch keinem Unrecht tun.

Mit der Bitte um Verständnis für meine Unvollkommenheit diesbezüglich,

freundliche Grüße

Gerlinde

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Grüße !

 

Ein Zitat schießt mir grade in den Sinn...

Deine Religion ist nicht meine Religion, und Dein Gott ist nicht mein Gott.

Anfügen müsste ich noch.... Deine Kirche war nie meine Kirche.

 

 

Eines weiß ich....habe ich Recht, lächelt Gott öfter als es sich das Lehramt träumen lässt.

Hat das Lehramt Recht..... werden wir keinen mehr finden, der Grund zum Lächeln hätte.

 

 

.

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Was die Bibel betrifft - an dem Tag, wo Christen hingehen und aufgrund dieser alttestamentarischen Stellen anfangen, öffentlich Ehebrecherinnen zu steinigen und ihre unbotmässigen Kinder ebenso und sich beschneiden lassen - an dem Tag lasse ich mit mir über diese bestimmten Stellen im AT reden. Davor nicht ... denn es wird selektiv gehandhabt und dass ist jedem klar. der die Bibel kennt. Und da muss die Frage erlaubt sein - warum werden die anderen Stellen vernachlässigt (och, das hat mit uns heut nix mehr zu tun) und gerade diese anderen Stellen den Mitmenschen um die Ohren gehauen?

Du verwechselst hier die Aussagen des Textes miteinander. Jesus hat lediglich aufgehört, die Strafnorm des alttestamentlichen Gesetzes zu vollstrecken, und zwar u. a. mit der Begründung, daß niemand ohne Sünde sei und deshalb einen anderen töten dürfe, nur weil der eine Sünde beging. An keiner Stelle erwähnt Jesus jedoch (er sagt vielmehr das Gegenteil), daß Ehebruch keine Sünde sei, sondern der Ehebrecher nur einem göttlichen Geschenk gefolgt ist. Das kann man aus den Texten nicht einmal mit der Brechstange entnehmen.

In der Kirche wird nirgendwo dazu aufgerufen, zu bestrafen. Daraus kann aber nicht hervorgehen, daß man Sünde zur gerechten Tat erklärt. Und unabhängig vom praktischen Umgang, der eben aus der Erwägung des Fehlens des Gerechtseins bei jedem Menschen entsprechend nachsichtig, liebevoll und helfend sein sollte, ist es dieser Zug der Zeit, der mir unredlich erscheint. Die Sünde ist nicht gut, sondern der Mensch soll nicht gestraft werden wegen ihr.

 

 

Welche Gesetze des Levitikus wurden eigentlich genau aufgehoben ?

 

Schnecken (ein besonderes Greuel), Schweine und Hasen dürfen wir essen, Beschneiden brauchen wir uns nicht mehr, aber Homosexualität ist weiterhin Sünde. Was ist warum noch gültig und was warum nicht mehr ?

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Grüße !

 

Ein Zitat schießt mir grade in den Sinn...

Deine Religion ist nicht meine Religion, und Dein Gott ist nicht mein Gott.

Anfügen müsste ich noch.... Deine Kirche war nie meine Kirche.

 

 

Eines weiß ich....habe ich Recht, lächelt Gott öfter als es sich das Lehramt träumen lässt.

Hat das Lehramt Recht..... werden wir keinen mehr finden, der Grund zum Lächeln hätte.

 

 

.

Du scheinst das Lehramt nicht zu kennen. Dein Problem. Bücher sind frei zugänglich.

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Was die Bibel betrifft - an dem Tag, wo Christen hingehen und aufgrund dieser alttestamentarischen Stellen anfangen, öffentlich Ehebrecherinnen zu steinigen und ihre unbotmässigen Kinder ebenso und sich beschneiden lassen - an dem Tag lasse ich mit mir über diese bestimmten Stellen im AT reden. Davor nicht ... denn es wird selektiv gehandhabt und dass ist jedem klar. der die Bibel kennt. Und da muss die Frage erlaubt sein - warum werden die anderen Stellen vernachlässigt (och, das hat mit uns heut nix mehr zu tun) und gerade diese anderen Stellen den Mitmenschen um die Ohren gehauen?

Du verwechselst hier die Aussagen des Textes miteinander. Jesus hat lediglich aufgehört, die Strafnorm des alttestamentlichen Gesetzes zu vollstrecken, und zwar u. a. mit der Begründung, daß niemand ohne Sünde sei und deshalb einen anderen töten dürfe, nur weil der eine Sünde beging. An keiner Stelle erwähnt Jesus jedoch (er sagt vielmehr das Gegenteil), daß Ehebruch keine Sünde sei, sondern der Ehebrecher nur einem göttlichen Geschenk gefolgt ist. Das kann man aus den Texten nicht einmal mit der Brechstange entnehmen.

In der Kirche wird nirgendwo dazu aufgerufen, zu bestrafen. Daraus kann aber nicht hervorgehen, daß man Sünde zur gerechten Tat erklärt. Und unabhängig vom praktischen Umgang, der eben aus der Erwägung des Fehlens des Gerechtseins bei jedem Menschen entsprechend nachsichtig, liebevoll und helfend sein sollte, ist es dieser Zug der Zeit, der mir unredlich erscheint. Die Sünde ist nicht gut, sondern der Mensch soll nicht gestraft werden wegen ihr.

 

 

Welche Gesetze des Levitikus wurden eigentlich genau aufgehoben ?

 

Schnecken (ein besonderes Greuel), Schweine und Hasen dürfen wir essen, Beschneiden brauchen wir uns nicht mehr, aber Homosexualität ist weiterhin Sünde. Was ist warum noch gültig und was warum nicht mehr ?

Zur Ernährung verweise ich auf Petrus. Der hatte da so einen Traum ...

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Du scheinst das Lehramt nicht zu kennen. Dein Problem. Bücher sind frei zugänglich.

 

:lol:

Oh doch, Edelchrist. Und zwar von seiner feinsten Seite, live und ohne doppelten Boden.

:huh:

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Was die Bibel betrifft - an dem Tag, wo Christen hingehen und aufgrund dieser alttestamentarischen Stellen anfangen, öffentlich Ehebrecherinnen zu steinigen und ihre unbotmässigen Kinder ebenso und sich beschneiden lassen - an dem Tag lasse ich mit mir über diese bestimmten Stellen im AT reden. Davor nicht ... denn es wird selektiv gehandhabt und dass ist jedem klar. der die Bibel kennt. Und da muss die Frage erlaubt sein - warum werden die anderen Stellen vernachlässigt (och, das hat mit uns heut nix mehr zu tun) und gerade diese anderen Stellen den Mitmenschen um die Ohren gehauen?

Du verwechselst hier die Aussagen des Textes miteinander. Jesus hat lediglich aufgehört, die Strafnorm des alttestamentlichen Gesetzes zu vollstrecken, und zwar u. a. mit der Begründung, daß niemand ohne Sünde sei und deshalb einen anderen töten dürfe, nur weil der eine Sünde beging. An keiner Stelle erwähnt Jesus jedoch (er sagt vielmehr das Gegenteil), daß Ehebruch keine Sünde sei, sondern der Ehebrecher nur einem göttlichen Geschenk gefolgt ist. Das kann man aus den Texten nicht einmal mit der Brechstange entnehmen.

In der Kirche wird nirgendwo dazu aufgerufen, zu bestrafen. Daraus kann aber nicht hervorgehen, daß man Sünde zur gerechten Tat erklärt. Und unabhängig vom praktischen Umgang, der eben aus der Erwägung des Fehlens des Gerechtseins bei jedem Menschen entsprechend nachsichtig, liebevoll und helfend sein sollte, ist es dieser Zug der Zeit, der mir unredlich erscheint. Die Sünde ist nicht gut, sondern der Mensch soll nicht gestraft werden wegen ihr.

 

 

Welche Gesetze des Levitikus wurden eigentlich genau aufgehoben ?

 

Schnecken (ein besonderes Greuel), Schweine und Hasen dürfen wir essen, Beschneiden brauchen wir uns nicht mehr, aber Homosexualität ist weiterhin Sünde. Was ist warum noch gültig und was warum nicht mehr ?

Zur Ernährung verweise ich auf Petrus. Der hatte da so einen Traum ...

 

 

Ich denke die Antwort auf meine Frage findet sich in Apg 15,28-29 (" Die Beschlüsse der Apostelversammlung")

 

"Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht."

 

Das sind die Gesetze des Levitikus, die von Christen befolgt werden müssen.

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Gerlinde Blosche

Was die Bibel betrifft - an dem Tag, wo Christen hingehen und aufgrund dieser alttestamentarischen Stellen anfangen, öffentlich Ehebrecherinnen zu steinigen und ihre unbotmässigen Kinder ebenso und sich beschneiden lassen - an dem Tag lasse ich mit mir über diese bestimmten Stellen im AT reden. Davor nicht ... denn es wird selektiv gehandhabt und dass ist jedem klar. der die Bibel kennt. Und da muss die Frage erlaubt sein - warum werden die anderen Stellen vernachlässigt (och, das hat mit uns heut nix mehr zu tun) und gerade diese anderen Stellen den Mitmenschen um die Ohren gehauen?

Du verwechselst hier die Aussagen des Textes miteinander. Jesus hat lediglich aufgehört, die Strafnorm des alttestamentlichen Gesetzes zu vollstrecken, und zwar u. a. mit der Begründung, daß niemand ohne Sünde sei und deshalb einen anderen töten dürfe, nur weil der eine Sünde beging. An keiner Stelle erwähnt Jesus jedoch (er sagt vielmehr das Gegenteil), daß Ehebruch keine Sünde sei, sondern der Ehebrecher nur einem göttlichen Geschenk gefolgt ist. Das kann man aus den Texten nicht einmal mit der Brechstange entnehmen.

In der Kirche wird nirgendwo dazu aufgerufen, zu bestrafen. Daraus kann aber nicht hervorgehen, daß man Sünde zur gerechten Tat erklärt. Und unabhängig vom praktischen Umgang, der eben aus der Erwägung des Fehlens des Gerechtseins bei jedem Menschen entsprechend nachsichtig, liebevoll und helfend sein sollte, ist es dieser Zug der Zeit, der mir unredlich erscheint. Die Sünde ist nicht gut, sondern der Mensch soll nicht gestraft werden wegen ihr.

 

 

Welche Gesetze des Levitikus wurden eigentlich genau aufgehoben ?

 

Schnecken (ein besonderes Greuel), Schweine und Hasen dürfen wir essen, Beschneiden brauchen wir uns nicht mehr, aber Homosexualität ist weiterhin Sünde. Was ist warum noch gültig und was warum nicht mehr ?

Zur Ernährung verweise ich auf Petrus. Der hatte da so einen Traum ...

 

 

Ich denke die Antwort auf meine Frage findet sich in Apg 15,28-29 (" Die Beschlüsse der Apostelversammlung")

 

"Denn es gefällt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: daß ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht."

 

Das sind die Gesetze des Levitikus, die von Christen befolgt werden müssen.

Lieber Lutheraner,

deshalb sagte einmal eine Zeugin Jehovas zu mir, als ich ihr entgegnete, dass ich guten Gewissens eine Blutwurst esse:" Wenn sie eine Blutwurst essen, dann hat der Teufel eine Freude an ihnen."

Wau,

liebe Grüße

Gerlinde

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Lieber Lutheraner,

deshalb sagte einmal eine Zeugin Jehovas zu mir, als ich ihr entgegnete, dass ich guten Gewissens eine Blutwurst esse:" Wenn sie eine Blutwurst essen, dann hat der Teufel eine Freude an ihnen."

Wau,

liebe Grüße

Gerlinde

Wie sagt man im Rheinland? Man muss och jünne künne. :huh:

 

Aber mal im Ernst: Wie kommt es denn, dass wir glauben, Blutwurst essen zu dürfen?

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Lieber Lutheraner,

deshalb sagte einmal eine Zeugin Jehovas zu mir, als ich ihr entgegnete, dass ich guten Gewissens eine Blutwurst esse:" Wenn sie eine Blutwurst essen, dann hat der Teufel eine Freude an ihnen."

Wau,

liebe Grüße

Gerlinde

Wie sagt man im Rheinland? Man muss och jünne künne. :huh:

 

Aber mal im Ernst: Wie kommt es denn, dass wir glauben, Blutwurst essen zu dürfen?

 

Der Konzilsbeschluss ist schwer mit folgendem Jesus-Wort in Einklang zu bringen:

 

Markus 7,15:

"Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist's, was den Menschen unrein macht."

 

Bleibt also nur noch die Unzucht als beachtbarer Konzilsbeschluss übrig. Und da stellt sich die Frage was Unzucht ist: wenn ein verheirateter Mann sich Geliebte hält (ist in südlichen Ländern wie Portugal und Brasilien völlig an der Tagesordnung, danach kräht kein Hahn und kein Pfarrer) oder zwei Menschen gleichen Geschlechts sich fest und treu lieben.

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ist in südlichen Ländern wie Portugal und Brasilien völlig an der Tagesordnung, danach kräht kein Hahn und kein Pfarrer)

und deshalb keine Sünde?? Waaahnsinn. :huh:

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Lieber Lutheraner,

deshalb sagte einmal eine Zeugin Jehovas zu mir, als ich ihr entgegnete, dass ich guten Gewissens eine Blutwurst esse:" Wenn sie eine Blutwurst essen, dann hat der Teufel eine Freude an ihnen."

Wau,

liebe Grüße

Gerlinde

 

Liebe Gerlinde,

 

ich habe etwas im Internet gesucht und außer den Zeugen Jehovas scheint die Speisevorschriften des Konzils niemand mehr einzuhalten. Ich fand nur diesen Artikel des "Wachturms":

http://www.watchtower.org/languages/deutsc.../article_01.htm

 

Vielleicht widerspricht für alle Christen die oben von mir zitierte Evangeliumsstelle ("Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist's, was den Menschen unrein macht.") dem Konzilsbeschluß ?

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ist in südlichen Ländern wie Portugal und Brasilien völlig an der Tagesordnung, danach kräht kein Hahn und kein Pfarrer)

und deshalb keine Sünde?? Waaahnsinn. :huh:

 

Doch, das steht ja auch im Levitikus: Du sollst nicht bei der Frau deines Nächsten liegen.

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@ Liebe Moderatoren, wie weit darf ich hier gehen, ohne das gelöscht wird? Fällt das Wort Schmutzfink auch darunter?

:huh:

 

Silver

Lass dich ruhig aus. Du weißt doch, Verkneifen führt zu Hämorrhoiden und Verstopfung

 

Edit: Rechtschreibung angepasst. :lol:

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Hämoriden

Autsch! Hämorrhoiden! soviel Zeit muss sein!

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Und was hat die Mengenlehre mit der Kirchenkritik zu tun?

 

Wäre es möglich zum eigentlichen Thema zurückzukehren?

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Man fragt sich nur bei wem die Homosexualität wirklich nach unserem heutigen Kenntnisstand als Veranlagung bezeichnet werden kann und bei wem man sie eher als sexuelle Ausschweifung einordnen kann.

Bei Zuckerkranken kann ein Arzt problemlos die Diagnose treffen.

Kennst du viele Heterosexuelle, die homosexuellen Sex praktizieren (sprich bei denen man es als "sexuelle Ausschweifung" bezeichnen könnte)?

 

ich bin mir da nicht so sicher. Ich kenne welche, die "plötzlich" bisexuell wurden. Da muß man nur abwarten, wie sich das entwickelt. Bei einem mir bekannten Paar wurde die Homosexualität angeblich weggebetet.

 

Aber wenn jemand den Bund für's Leben eingehen will, dann ist das sicherlich alles andere als "sexuelle Ausschweifung".

 

Ist es eigentlich aus eine sexuelle Ausschweifung, wenn ein Homosexueller entgegen seiner Veranlagung heiratet und Kinder bekommt? (da kenn ich persönlich schon ne ganze Reihe)

 

Sehr gute Frage und für Außenstehende wohl sehr schwer zu beantworten.

Das ist oft vielleicht wie bei den Linkshändern, die man früher Zwang mit rechts zu schreiben. Aber wie ist das mit Bisexuellen ?

Heutzutage hätte Thomas Mann vielleicht seine Familie verlassen und seine homosexuelle Seite ausgelebt. Wäre das für die Beteiligten gut gewesen ?

Am Besten wäre gewesen, er hätte gar nicht erst geheiratet....

Allerdings wehren sich ja gerade christliche Gruppen mit Händen und Füssen, wenn man Heranwachsenden erzählen will, daß nicht alle Menschen heterosexuell sind und zwangsläufig (sofern sie nicht ins Kloster gehen oder Priester werden) einen Partner des anderen Geschlechtes heiraten müssen....

 

Werner

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Hallo!

 

Ich finde,die Diskussion wird ausschweifend und dem Anliegen des verunsicherten

Suchenden nach einer Glaubensgeschmeinschaft nicht mehr gerecht. Ich sehe dass Problem so, dass auf der anderen Seite die persönliche Freiheit in der kath. Kirche größer ist, allerdings auch oftmals unpersönlicher als z. B. in den meisten Freikirchen.

Gerade in den Freikirchen ist in der Regel eine sehr enge Gemeinschaft gegeben.

Allerdings ist der Druck auch groß. Ich wohne ganz in der Näher einer großen Baptistenkirche und habe in einem Gottesdienst erlebt, wie Sündenbekenntnisse vor der ganzen Gemeinde (ca. 350 Anwesende) erfolgten. Ich fand das gelinde gesagt, peinlich.

In dieser Gemeinde ist es auch üblich, wenn ein getauftes (Erwachsenentaufe) Mitglied

nicht mehr regelmäßig zum Gottesdienst kommt, von dem Prediger und Vertretern der Ältesten zu Hause aufgesucht wird und dann erfolgt ein schrecklicher Druck auch auf die ganze Familie. Weiterhin ist die Ökumene bei den Freikirchen so gut wie nicht ausgeprägt. Kontakte zu unserer kath. Gemeinde sind kaum vorhanden. Beim Weltgebetstag der Frauen waren zwar die kath. Frauen im Bethaus und meine Frau konnte dort als Katholikin sogar vorbeten, aber bei Gegeneinladungen in unsere Gemeinde wird es schon sehr schwierig.

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Hallo Funne,

 

Weiterhin ist die Ökumene bei den Freikirchen so gut wie nicht ausgeprägt.

 

Ökumene mit der röm.-kath. Kirche nicht, sonst meistens schon.

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An der KHG in Eichstätt (dort, wo die Kath. Uni steht) klebten die Kommilitonen an meinen Lippen, als ich ausführte, dass es Leute gibt, die bildlich gesprochen an den Kirchentüren anklopfen, ohne dass ihnen jemand auftut. Klebten an meinen Lippen, bis der Herr Pater dies für unmöglich erklärte.

 

Ich wohnte dann in ein paar Städten mit fünfstelliger Einwohnerzahl und lernte u. a., dass Kirchenchöre die geschlossenste Versammlung sind, die man sich vorstellen kann.

 

 

Mein Resummée daher: Bayerisch-katholische Kirchlichkeit kann man nur vor dem Hintergrund einer erfreulichen Sozialisation durchhalten, von der man zehren kann. Also wenn man seine Gemeinde als "Heimat" kennenlernt. Und wenn man sie bzw. ihren geistigen Horizont nicht verlässt.

 

Ich wohne in München. Als ich das letzte Mal mit meiner kath. Frau in der Messe war, standen wir nach dem Gottesdienst noch etwas im Eingangsbereich und schauten dort ausliegende Broschüren durch. Außer uns waren alle Gottesdienstbesucher bereits fort.

 

Plötzlich ging die Tür zum Kirchenschiff auf und es liefen der Pfarrer und der Diakon (?), die den Gottesdienst zelebriert hatten, direkt an uns vorbei. Ich drehte mich zu ihnen um. Ein Handschlag, wie in der evang. Kirche hätte ich ja gar nicht erwartet, aber wenigstens ein freundliches Nicken oder ein Gruß. Es gab nichts, nicht einmal Blickkontakt. Wir waren für die einfach Luft.

 

Wir beide waren wohl die jüngsten Leute in dem schlecht besuchten Gottesdienst (Meine Frau ist Ende 20, ich bin Anfang 30). Heutzutage muß man sich doch freuen, wenn jemand in dem Alter in die Kirche kommt.

Meiner Frau reicht's langsam (ihr sind noch mehrere ähnliche Sachen passiert), sie geht fast nur noch in die Evang. Kirche.

 

Ich weiß nicht, ob das an dem dortigen Pfarrer liegt oder vielleicht doch wie du meinst am bayerischen Katholizismus, aber das scheinen leider Hirten zu sein, denen ihre Schäfchen gleichgültig sind.

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Plötzlich ging die Tür zum Kirchenschiff auf und es liefen der Pfarrer und der Diakon (?), die den Gottesdienst zelebriert hatten, direkt an uns vorbei. Ich drehte mich zu ihnen um. Ein Handschlag, wie in der evang. Kirche hätte ich ja gar nicht erwartet, aber wenigstens ein freundliches Nicken oder ein Gruß. Es gab nichts, nicht einmal Blickkontakt. Wir waren für die einfach Luft.

 

Vielleicht waren die Beiden noch so in Gott versunken? :huh:

Wir beide waren wohl die jüngsten Leute in dem schlecht besuchten Gottesdienst (Meine Frau ist Ende 20, ich bin Anfang 30). Heutzutage muß man sich doch freuen, wenn jemand in dem Alter in die Kirche kommt.

Meiner Frau reicht's langsam (ihr sind noch mehrere ähnliche Sachen passiert), sie geht fast nur noch in die Evang. Kirche.

 

Wer römisch- katholisch ist, sollte seine Liebe zur Kirche, den Besuch der hl. Messe etc. nicht vom Verhalten von Priestern oder anderen Gläubigen abhängig machen. Wenn kath. Christen zur hl. Messe gehen, suchen sie m.E. eine Begegnung mit dem Lebendigen Gott. Wer eher ein Gemeinschaftserlebnis haben will ist vielleicht bei einer anderen Gruppe besser aufgehoben.

Ich weiß nicht, ob das an dem dortigen Pfarrer liegt oder vielleicht doch wie du meinst am bayerischen Katholizismus, aber das scheinen leider Hirten zu sein, denen ihre Schäfchen gleichgültig sind.
Vielleicht sind die Erwartungen auch einfach zu hoch geschraubt.
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Wer eher ein Gemeinschaftserlebnis haben will ist vielleicht bei einer anderen Gruppe besser aufgehoben.

ich habe auch den Eindruck, dass mancher Unfug, der in Gottesdiensten veranstaltet wird, eher aus dem Bedürfnis nach Geselligkeit resultiert, als aus dem Glauben.

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