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Kirche und Sozialismus


MichiF89

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.......Wenn ein Kind, das nicht Arbeiter oder Bauern (oder eben höhere Parteigenossen) als Eltern hatte, in der DDR nicht studieren durfte,.....

so trivial war es nun auch nicht.

 

Nach Aussagen meiner Bekannten in der Anfangszeit sehr wohl. Später gab es wohl differenzierte Bestimmungen.

das ist der anfang der differenzierung. zentrale bestimmungen gab es wohl eher nicht. viel wurde an der basis entschieden. es gab dann die sogenannten 150%igen. bis mitte der fünfziger war es wohl am härtesten, aber auch mit den möglichkeiten in den westen auszuweichen. ab ende der fünfziger gab es deutlich weniger bis fast keine formalen einschränkungen zum abitur bzw. studium. voraussetzung war allerdings ein formales mitmachen in den institutionen "junge pioniere" und "fdj". die soziale anpassung ging nicht über die anpassung in dörflichen oder kleinstädtischen milieus jener zeit hinaus, allerdings mit einer anderen zielrichtung. ein sozialdemokrat in einem bayrischen dorf hatte sicher auch kein leichtes leben.

 

in dieser zeit war meine sozialisation. man merkt es daran daß ich trotz eindeutiger standpunkte keine verwarnung oder ähnliches bisher erhalten habe. mein formaler status ist auch bis auf ausnahmen keinem bekannt.

 

man kann es auch nennen: eindeutig erkennbar aber unangreifbar. :huh::lol:

danke

Genau. Von Formalitäten abgesehen reichte es faktisch aus, in der falschen Familie geboren zu sein. Und wenn man dann nicht über Umwege doch wieder zum Abi kam, blieb es dabei.

genau nicht. bitte nochmal lesen.

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Du begehst genau denselben Fehler, den du zurecht den Sozialisten vorwirfst: Diese sahen ausgebeutete Arbeiter und Bosse, denen das Schicksal ihrer Leute egal war und schlossen daraus, dass es überall so zugehe. Du schließt von deinem Urgroßvater darauf, dass alle so waren. Natürlich gab es Unternehmer, die ihren Reichtum durch Fleiß erworben haben und die dann, wenn es gut lief, auch ihre Arbeiter ordentlich bezahlten. Wenn aber alle so gewesen wären, dann hätte es wohl kaum eine sozialistische Partei gegeben.

 

Ich behaupte nichts von anderen Unternehmern. Auf Wolfgangs Frage, was an Klassenkampf eigentlich so unchristlich sein soll, erlaube ich mir lediglich mit einem ganz konkreten, aber ganz sicher nicht allein dastehenden Beispiel zu antworten, was Klassenkampf nach Ansicht seiner Erfinder war und wie er praktiziert wurde. Und insbesondere Östemers Behauptungen über Dinge, die er gar nicht kennt, zeigen sehr schön, wohin diese "christliche" Ideologie führt. Sobald man mal den dummen Soames als einen hingestellt hat, der im Egoismus seiner ausbeuterischen Familie erzogen wurde, lassen sich die ganzen Maßnahmen gegen diese wieder als Fortschritt auf dem Weg zum irdischen Paradies aufzeigen. Differenzierungsforderungen sind unsinnig bezüglich einer Idee, die die Differenzierung nach tatsächlichen Übelständen grundsätzlich verwirft und Leute unabhängig von ihren Handlungen verfolgt, weil sie einer Klasse angehören. Daß Ihr das nicht zu begreifen scheint. Klassenkampf, und nach dem hat W. die Finger ausgestreckt, bedeutet schlicht und einfach, daß man mit den Kapitalisten als objektive Feinde der Menschheit alles machen kann. Da gibt es nichts reinzuwaschen und auszudifferenzieren.

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man kann das ganze natürlich mit gutem recht auch anders sehen:

ich beschränke mich mal auf den ersten teil:

40 andere familien des ortes stellen ihre arbeitskraft zur verfügung, damit die unternehmer deutlich besser leben können als sie - aber sie haben ja keine andere wahl.

 

ich bin kein sozialist oder kommunist, aber du siehst alles durch die brille deiner familie, deiner erziehung. stell dir mal vor, du seist eines dieser arbeiterkinder...

 

klassenkampf war die antwort auf soziales und christliches versagen.

 

Nur: die Frage bleibt: was tut man, wenn man sieht, dass irgendwo Menschen massivst ausgebeutet werden und keine Chance haben, sich selbst dagegen zu wehren? Wenn man daneben steht, wo Unrecht geschieht?

 

Toll, Östemer. Wie behaglich die westdeutsche Kulturlinke doch immer noch die Zerrbilder ihrer Jugendzeit von den brutal ausgebeuteten Arbeitern pflegt. Jaja, es ist schon klar, daß die bösen Ausbeuterfamilien qua Erziehung das Opferbild tradieren und die armen Arbeiter vergessen.

Ich will Dir mal sagen, was die Familien ohne die bösen Ausbeuter gemacht hätten. Der Betrieb wurde 1927 gegründet. Zwei Jahre später brach die Weltwirtschaftskrise aus. Und wenn meine Urgroßeltern sich nicht krumm gemacht hätten, um die Firma und auch das um einiges kleinere Geschäft eines verstorbenen Onkels durchzubringen, dann wären auch diese Arbeiterkinder wie die Kinder der Arbeitslosen mit Broten in die Schule gekommen, auf denen ganz dünn Butter und ein bißchen Zucker war, während sie sich dank der Ausbeutung ein kleines bißchen mehr leisten konnten. Und wenn es diese Ausbeuter und viele tausend ähnliche nicht gegeben hätte, dann hätte der Staat auch keine Steuern gehabt, um den Arbeitslosen wenigstens das allerdürftigste Überleben zu sichern. Und wenn diese Ausbeuter nicht gewesen wären, dann hätten auch die Frauen und die Heimkehrer 1945 und später ihre Arbeit nicht gehabt, die den Familien das Auskommen gab. Und wie ich jetzt weiß, würde mir bei einer anständigen Erziehung und damit Optik auf die Ereignisse der Lohn für diese Ausbeutung in Form von Repression und Enteignung eigentlich ganz gerecht und christlich erscheinen. Ich danke für Deine Nachhilfe.

 

Mein Urgroßvater war übrigens der Fachmann im Betrieb, d. h. ausgebildeter Handwerker. Er stand als Chef den ganzen Tag mit seinen Leuten in der Werkhalle (sein Verwandter und Compagnon war der Kaufmann im Betrieb). Er war mit diesem morgens der erste in der Firma und sie blieben besonders in den schweren Zeiten bis nach Mitternacht, alles um die Arbeiter auszubeuten. Wie schön es sich doch auf der Orgelbank über anderer Leute Geschichte philosophiert. Auch als Arbeiter wäre ich wohl froh gewesen, ein wenn auch bescheidenes Auskommen für die Familie und eine Scheibe Käse statt eines Löffels Zucker für das Frühstücksbrot meines Kindes zu haben.

 

Insgesamt sehe ich weder eine massive Ausbeutung durch meine Vorfahren noch soziales und christliches Versagen und ich finde diese Unterstellung empörend. Wie passend und treffend war doch für dieses Verhalten dann der nette und gerechte Klassenkampf. Ihr solltet zuerst mal Maß an der Realität des Klassenkampfes nehmen, bevor Ihr Euch in rote Romantik stürzt und ihn, wie der eine oder andere, im Extremfall auch noch für richtig und christlich haltet.

 

 

Und ich finde Wolfgangs Frage mehr als berechtigt.

Insofern ist das Anliegen, das hinter dem Klassenkampf steht, für mich alles andere als widerlicher linker Dreck, sondern zutiefst christliches Anliegen.

 

s. o.

 

Ich werde versuchen das für viele Menschen offensichtlich so sehr belastete Wort "Klassenkampf auszuklammern.

Reden wir nur von sozialem Unrecht und von der Reaktion der Arbeiterschaft darauf.

Dies alles sollten Christen bedenken, wenn sie über ihr Verhältnis zum Sozialismus reflektieren.

 

Genau. Wir ecken an? Macht nichts, wir ändern nicht die Idee, sondern das Wort. Die Leute fallen schon darauf herein. :huh:

danke für die intelligente und differenzierte aufnahme und entsprechende antwort.

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.......Wenn ein Kind, das nicht Arbeiter oder Bauern (oder eben höhere Parteigenossen) als Eltern hatte, in der DDR nicht studieren durfte,.....

so trivial war es nun auch nicht.

 

Nach Aussagen meiner Bekannten in der Anfangszeit sehr wohl. Später gab es wohl differenzierte Bestimmungen.

das ist der anfang der differenzierung. zentrale bestimmungen gab es wohl eher nicht. viel wurde an der basis entschieden. es gab dann die sogenannten 150%igen. bis mitte der fünfziger war es wohl am härtesten, aber auch mit den möglichkeiten in den westen auszuweichen. ab ende der fünfziger gab es deutlich weniger bis fast keine formalen einschränkungen zum abitur bzw. studium. voraussetzung war allerdings ein formales mitmachen in den institutionen "junge pioniere" und "fdj". die soziale anpassung ging nicht über die anpassung in dörflichen oder kleinstädtischen milieus jener zeit hinaus, allerdings mit einer anderen zielrichtung. ein sozialdemokrat in einem bayrischen dorf hatte sicher auch kein leichtes leben.

 

in dieser zeit war meine sozialisation. man merkt es daran daß ich trotz eindeutiger standpunkte keine verwarnung oder ähnliches bisher erhalten habe. mein formaler status ist auch bis auf ausnahmen keinem bekannt.

 

man kann es auch nennen: eindeutig erkennbar aber unangreifbar. :huh::lol:

danke

Genau. Von Formalitäten abgesehen reichte es faktisch aus, in der falschen Familie geboren zu sein. Und wenn man dann nicht über Umwege doch wieder zum Abi kam, blieb es dabei.

genau nicht. bitte nochmal lesen.

Ich habe es genau gelesen. Und Merkmal der DDR war unter anderem, daß nicht jede Einschränkung im Gesetz stehen mußte, weil es genügend andere Stellschrauben gab. Also kann es durchaus sein, daß es keine formale Anordnung mehr gab, Unternehmerkindern den Besuch der EOS zu verweigern.

Dann erkläre mir bitte, warum meinen Tanten und meiner Mutter der Besuch der EOS mit der Begründung: "Dein Großvater ist ein kapitalistischer Klassenfeind." verweigert werden sollte. Wo hilft mir da genaueres Lesen?

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man kann das ganze natürlich mit gutem recht auch anders sehen:

ich beschränke mich mal auf den ersten teil:

40 andere familien des ortes stellen ihre arbeitskraft zur verfügung, damit die unternehmer deutlich besser leben können als sie - aber sie haben ja keine andere wahl.

 

ich bin kein sozialist oder kommunist, aber du siehst alles durch die brille deiner familie, deiner erziehung. stell dir mal vor, du seist eines dieser arbeiterkinder...

 

klassenkampf war die antwort auf soziales und christliches versagen.

 

Toll, Östemer. Wie behaglich die westdeutsche Kulturlinke doch immer noch die Zerrbilder ihrer Jugendzeit von den brutal ausgebeuteten Arbeitern pflegt. Jaja, es ist schon klar, daß die bösen Ausbeuterfamilien qua Erziehung das Opferbild tradieren und die armen Arbeiter vergessen.

Ich will Dir mal sagen, was die Familien ohne die bösen Ausbeuter gemacht hätten. Der Betrieb wurde 1927 gegründet. Zwei Jahre später brach die Weltwirtschaftskrise aus. Und wenn meine Urgroßeltern sich nicht krumm gemacht hätten, um die Firma und auch das um einiges kleinere Geschäft eines verstorbenen Onkels durchzubringen, dann wären auch diese Arbeiterkinder wie die Kinder der Arbeitslosen mit Broten in die Schule gekommen, auf denen ganz dünn Butter und ein bißchen Zucker war, während sie sich dank der Ausbeutung ein kleines bißchen mehr leisten konnten. Und wenn es diese Ausbeuter und viele tausend ähnliche nicht gegeben hätte, dann hätte der Staat auch keine Steuern gehabt, um den Arbeitslosen wenigstens das allerdürftigste Überleben zu sichern. Und wenn diese Ausbeuter nicht gewesen wären, dann hätten auch die Frauen und die Heimkehrer 1945 und später ihre Arbeit nicht gehabt, die den Familien das Auskommen gab. Und wie ich jetzt weiß, würde mir bei einer anständigen Erziehung und damit Optik auf die Ereignisse der Lohn für diese Ausbeutung in Form von Repression und Enteignung eigentlich ganz gerecht und christlich erscheinen. Ich danke für Deine Nachhilfe.

 

Mein Urgroßvater war übrigens der Fachmann im Betrieb, d. h. ausgebildeter Handwerker. Er stand als Chef den ganzen Tag mit seinen Leuten in der Werkhalle (sein Verwandter und Compagnon war der Kaufmann im Betrieb). Er war mit diesem morgens der erste in der Firma und sie blieben besonders in den schweren Zeiten bis nach Mitternacht, alles um die Arbeiter auszubeuten. Wie schön es sich doch auf der Orgelbank über anderer Leute Geschichte philosophiert. Auch als Arbeiter wäre ich wohl froh gewesen, ein wenn auch bescheidenes Auskommen für die Familie und eine Scheibe Käse statt eines Löffels Zucker für das Frühstücksbrot meines Kindes zu haben.

 

Insgesamt sehe ich weder eine massive Ausbeutung durch meine Vorfahren noch soziales und christliches Versagen und ich finde diese Unterstellung empörend. Wie passend und treffend war doch für dieses Verhalten dann der nette und gerechte Klassenkampf. Ihr solltet zuerst mal Maß an der Realität des Klassenkampfes nehmen, bevor Ihr Euch in rote Romantik stürzt und ihn, wie der eine oder andere, im Extremfall auch noch für richtig und christlich haltet.

 

 

Und ich finde Wolfgangs Frage mehr als berechtigt.

Insofern ist das Anliegen, das hinter dem Klassenkampf steht, für mich alles andere als widerlicher linker Dreck, sondern zutiefst christliches Anliegen.

 

s. o.

 

Ich werde versuchen das für viele Menschen offensichtlich so sehr belastete Wort "Klassenkampf auszuklammern.

Reden wir nur von sozialem Unrecht und von der Reaktion der Arbeiterschaft darauf.

Dies alles sollten Christen bedenken, wenn sie über ihr Verhältnis zum Sozialismus reflektieren.

 

Genau. Wir ecken an? Macht nichts, wir ändern nicht die Idee, sondern das Wort. Die Leute fallen schon darauf herein. :huh:

danke für die intelligente und differenzierte aufnahme und entsprechende antwort.

Für die Restdifferenzierung warte ich noch, bis Östemer auch bezüglich des zweiten Teils meines Postings die Richtigstellung gepostet hat, aus der hervorgeht, daß da eigentlich nichts Böses geschehen ist. Man kann ausweislich seines Postings schließlich auch den zweiten Teil ganz anders, nämlich mit dem richtigen inneren Standpunkt, sehen. Ich bin gespannt.

 

*an Ausgangsposting angepaßt*

bearbeitet von soames
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.....Differenzierungsforderungen sind unsinnig bezüglich einer Idee, die die Differenzierung nach tatsächlichen Übelständen grundsätzlich verwirft und Leute unabhängig von ihren Handlungen verfolgt, weil sie einer Klasse angehören......

differenzierung war hauptsächlich gefragt im bedenken das der klassenkampf eine antwort, eine falsche antwort, auf soziales versagen war.

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.....Differenzierungsforderungen sind unsinnig bezüglich einer Idee, die die Differenzierung nach tatsächlichen Übelständen grundsätzlich verwirft und Leute unabhängig von ihren Handlungen verfolgt, weil sie einer Klasse angehören......

differenzierung war hauptsächlich gefragt im bedenken das der klassenkampf eine antwort, eine falsche antwort, auf soziales versagen war.

 

Und das?

 

Auch Klassenkampf und Nächstenliebe schließen sich aus.

 

Warum eigentlich?

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.....

Ich habe es genau gelesen. Und Merkmal der DDR war unter anderem, daß nicht jede Einschränkung im Gesetz stehen mußte, weil es genügend andere Stellschrauben gab. Also kann es durchaus sein, daß es keine formale Anordnung mehr gab, Unternehmerkindern den Besuch der EOS zu verweigern.

Dann erkläre mir bitte, warum meinen Tanten und meiner Mutter der Besuch der EOS mit der Begründung: "Dein Großvater ist ein kapitalistischer Klassenfeind." verweigert werden sollte. Wo hilft mir da genaueres Lesen?

sollte oder wurde?

beispiele beweisen nichts. sie erzählen ein persönliches schicksal. in meiner klasse gingen unternehmerkinder, einzelbauernkinder, angestelltenkinder, kinder von republikflüchtlingen und arbeiterkinder.

das beweist auch nichts.

 

wer allerdings nach 16 jahren, ohne persönlich betroffen zu sein(ich gehe von unter 30 bei dir aus) noch derartig hasserfüllt und undifferenziert die geschichtliche situation und ihre ursachen sieht, hat ein problem.

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.....Differenzierungsforderungen sind unsinnig bezüglich einer Idee, die die Differenzierung nach tatsächlichen Übelständen grundsätzlich verwirft und Leute unabhängig von ihren Handlungen verfolgt, weil sie einer Klasse angehören......

differenzierung war hauptsächlich gefragt im bedenken das der klassenkampf eine antwort, eine falsche antwort, auf soziales versagen war.

 

Und das?

 

Auch Klassenkampf und Nächstenliebe schließen sich aus.

 

Warum eigentlich?

differenzierung war hauptsächlich gefragt im bedenken das der klassenkampf eine antwort, eine falsche antwort, auf soziales versagen war.

 

unabhängig was andere sagen hast du mir ordentlich zu antworten.

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unabhängig was andere sagen hast du mir ordentlich zu antworten.

Jawoll, Herr Lehrer!

 

So nicht, Soames! Selbstverständlichkeiten sollte man ansprechen können!

bearbeitet von MartinO
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Klassenkampf. Immer dieser widerliche linke Dreck. Es ist mal wieder klar.

 

Ich wünsche mir heute die guten, alten Kapitalisten zurück, denn dann ginge uns besser.

 

Ja, sie haben viel Geld gemacht; ein, zwei, drei Yachten und Häuser besessen etc. Es sei ihnen gegönnt gewesen, denn sie besaßen noch Verantwortungsgefühl für ihnen Betrieb und für ihre Arbeiter. Sie haben nicht auf Quartalsgewinne geschielt, sondern den Betrieb so geführt, dass ihre Kinder auch noch davon leben konnten.

Heute denken die Manager doch nur in kurzen Zeiträumen von max. 10 Jahren – was danach kommt ist ihnen egal. Momentaner gewinn ist das Maß aller Dinge. Haben sie mit dieser kurzsichtigen Einstellung eine Firma ruiniert, so wechseln sie zur nächsten. Verantwortung für ihre Mitarbeiter und die Zukunft finde ich nur noch bei Betrieben, die immer noch in Privatbesitz sind.

 

Da ich viel in Firmen rumkomme, sehe ich diese Auswirkung immer wieder. Ist in einer Firma eine Kantine vorhanden, ein Sozialsystem etc. so ist mit großer Wahrscheinlichkeit noch ein alter Kapitalist am Ruder der Firma.

Kennt jemand Hilaire Belloc und Gilbert K. Chesterton? Diese beiden waren Anhänger des Distributionismus, auf einen kurzen Nenner gebracht: "Es gibt nicht zuviel Kapitalismus, sondern viel zu wenig Kapitalisten!"
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Es erinnert mich ein wenig an das Zitat eines Professors für Zeitgeschichte, das ich kürzlich hörte: "Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers".

 

 

 

Das, was man selbst erlebt hat, ist unverrückbar wahr. Es entspricht einer Realität, die reale Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Ob sich das für alle Bereiche oder auch alle ähnlich gelagerten Fälle auch behaupten lässt, kann man mangels genauer Kenntnisse nicht immer mit Sicherheit angeben.

bearbeitet von Elima
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Es erinnert mich ein wenig an das Zizat eines Professors für Zeitgeschichte, das ich kürzlich hörte: "Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers".

 

 

 

Das, was man selbst erlebt hat, ist unverrückbar wahr. Es entspricht einer Realität, die reale Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Ob sich das für alle Bereiche oder auch alle ähnlich gelagerten Fälle auch behaupten lässt, kann man mangels genauer Kenntnisse nicht immer mit Sicherheit angeben.

aber auch als zeitzeuge darf man sich ein bißchen daneben stellen, sonst hat es nur stammtischniveau.

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Es erinnert mich ein wenig an das Zizat eines Professors für Zeitgeschichte, das ich kürzlich hörte: "Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers".

 

 

 

Das, was man selbst erlebt hat, ist unverrückbar wahr. Es entspricht einer Realität, die reale Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Ob sich das für alle Bereiche oder auch alle ähnlich gelagerten Fälle auch behaupten lässt, kann man mangels genauer Kenntnisse nicht immer mit Sicherheit angeben.

aber auch als zeitzeuge darf man sich ein bißchen daneben stellen, sonst hat es nur stammtischniveau.

 

Ich denke, dass der Prof das meinte. Aber wenn die Auswirkungen auf das eigene Leben sehr drastisch sind, ist das nicht so einfach.

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Es erinnert mich ein wenig an das Zizat eines Professors für Zeitgeschichte, das ich kürzlich hörte: "Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers".

 

 

 

Das, was man selbst erlebt hat, ist unverrückbar wahr. Es entspricht einer Realität, die reale Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Ob sich das für alle Bereiche oder auch alle ähnlich gelagerten Fälle auch behaupten lässt, kann man mangels genauer Kenntnisse nicht immer mit Sicherheit angeben.

aber auch als zeitzeuge darf man sich ein bißchen daneben stellen, sonst hat es nur stammtischniveau.

 

Ich denke, dass der Prof das meinte. Aber wenn die Auswirkungen auf das eigene Leben sehr drastisch sind, ist das nicht so einfach.

wenn meine oma, aus pommern vertrieben, verbittert war, kann ich es nachempfinden. wenn ein junger spund nach jahrzehnten jammert, nicht mehr.

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Ich habe das allgemein formuliert. Wenn heute die Enkel der damals aus Pommern oder sonst wo Vertriebenen mir sagen, ich hätte ja im Krieg nichts verloren, weil ich nicht Heimatvertriebene war, kann ich auch gallig werden. Aber dieses Fass möchte ich eigentlich nicht auch noch aufmachen.

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Ich habe das allgemein formuliert. Wenn heute die Enkel der damals aus Pommern oder sonst wo Vertriebenen mir sagen, ich hätte ja im Krieg nichts verloren, weil ich nicht Heimatvertriebene war, kann ich auch gallig werden. Aber dieses Fass möchte ich eigentlich nicht auch noch aufmachen.

Habe ich etwas vergleichbares getan? Vielen Dank.

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Es erinnert mich ein wenig an das Zizat eines Professors für Zeitgeschichte, das ich kürzlich hörte: "Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers".

 

 

 

Das, was man selbst erlebt hat, ist unverrückbar wahr. Es entspricht einer Realität, die reale Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Ob sich das für alle Bereiche oder auch alle ähnlich gelagerten Fälle auch behaupten lässt, kann man mangels genauer Kenntnisse nicht immer mit Sicherheit angeben.

aber auch als zeitzeuge darf man sich ein bißchen daneben stellen, sonst hat es nur stammtischniveau.

 

Ich denke, dass der Prof das meinte. Aber wenn die Auswirkungen auf das eigene Leben sehr drastisch sind, ist das nicht so einfach.

wenn meine oma, aus pommern vertrieben, verbittert war, kann ich es nachempfinden. wenn ein junger spund nach jahrzehnten jammert, nicht mehr.

War das, was ich beschrieben habe, angewandter Klassenkampf oder nicht? Ich wüßte nicht, warum man es vergessen sollte, nur weil es Dir nicht in den Kram paßt.

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Ich habe das allgemein formuliert. Wenn heute die Enkel der damals aus Pommern oder sonst wo Vertriebenen mir sagen, ich hätte ja im Krieg nichts verloren, weil ich nicht Heimatvertriebene war, kann ich auch gallig werden. Aber dieses Fass möchte ich eigentlich nicht auch noch aufmachen.

Habe ich etwas vergleichbares getan? Vielen Dank.

 

 

 

Nein, das war eine Erklärung an Helmut über meine Empfindlichkeiten.

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Es ging hier doch ursprünglich um Sozialismus und Christentum.

 

Im Neuen Testament kommen Kapitalisten (zumindest solche, die reich sind) doch eher schlecht weg. Ist es überhaupt vertretbar, als Christ seinen Lebensunterhalt aus Kapitaleinkünften zu bestreiten?

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Es ging hier doch ursprünglich um Sozialismus und Christentum.

 

Im Neuen Testament kommen Kapitalisten (zumindest solche, die reich sind) doch eher schlecht weg. Ist es überhaupt vertretbar, als Christ seinen Lebensunterhalt aus Kapitaleinkünften zu bestreiten?

 

 

 

Deshalb haben auch die Befreiungstheologen auf Jesu "Option für die Armen", wie man das dann bezeichnete, hingewiesen.

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.....

War das, was ich beschrieben habe, angewandter Klassenkampf oder nicht? Ich wüßte nicht, warum man es vergessen sollte, nur weil es Dir nicht in den Kram paßt.

mir paßt es schon in den kram, ich war als klassenfeind persönlich beteiligt. aber mein leiden war u.a. auch die folge des versagens der vorherigen generationen. und ich litt nicht nur und ausschließlich.

ich hatte freunde und kollegen unter roten socken und gutbürgerlichen. manch denunziant war sicher darunter.

aber genau weiß ich es nur von meinem westonkel der mich und einen guten freund aus münchen beim verfassungsschutz anschwärzte, als ich ihn 1988 besuchen wollte.

 

die aufarbeitung des faschismus in der ddr war sicher nicht vollständig und vollkommen ehrlich. aber soviel hohe und belastete nazis wie im westen gab es wohl nicht. und das sind die die nach der wende beckmesserisch argumentierten(aber auf der autobahn nach berlin hatten sie angst über 100 zu fahren, ich war im trabbi immer schneller=106 :huh: ).

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.....

War das, was ich beschrieben habe, angewandter Klassenkampf oder nicht? Ich wüßte nicht, warum man es vergessen sollte, nur weil es Dir nicht in den Kram paßt.

mir paßt es schon in den kram, ich war als klassenfeind persönlich beteiligt. aber mein leiden war u.a. auch die folge des versagens der vorherigen generationen. und ich litt nicht nur und ausschließlich.

ich hatte freunde und kollegen unter roten socken und gutbürgerlichen. manch denunziant war sicher darunter.

aber genau weiß ich es nur von meinem westonkel der mich und einen guten freund aus münchen beim verfassungsschutz anschwärzte, als ich ihn 1988 besuchen wollte.

 

die aufarbeitung des faschismus in der ddr war sicher nicht vollständig und vollkommen ehrlich. aber soviel hohe und belastete nazis wie im westen gab es wohl nicht. und das sind die die nach der wende beckmesserisch argumentierten(aber auf der autobahn nach berlin hatten sie angst über 100 zu fahren, ich war im trabbi immer schneller=106 :huh: ).

Und? Bezug zum Thema christlicher Klassenkampf?

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