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Verheirateter wird katholischer Priester


Monika

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Es findet zwar keine Laisierung statt (die ich begrüßen würde), es wird dem Priester aber die Amtsausübung untersagt, wenn er zum Beispiel Kinder zeugt.

Nö, wenn er Kinder zeugt, wird er versetzt und übt sein Amt weiter aus.

Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

Ob es diese Stelle wirklich gibt, weiß ich nicht genau, aber ich kenne einen Priester, der ein Kind hat.

Die Amtsausübung wird wohl erst dann untersagt, wenn ein Priester sich offen zu einem Kind und zu der Beziehung zur Mutter des Kindes bekennt. :huh:

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Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

 

DAS klingt nach einer urban legend. :huh: Womit ich nicht grundsätzlich sagen möchte, dass so etwas ausgeschlossen ist, leider. Es würde von einer gewissen Doppelmoral zeugen.

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OneAndOnlySon
Nö, wenn er Kinder zeugt, wird er versetzt und übt sein Amt weiter aus.

Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

Ob es diese Stelle wirklich gibt, weiß ich nicht genau, aber ich kenne einen Priester, der ein Kind hat.

Die Amtsausübung wird wohl erst dann untersagt, wenn ein Priester sich offen zu einem Kind und zu der Beziehung zur Mutter des Kindes bekennt. :huh:

Bei uns in RS müssen die Priester ausdrücklich selber zahlen. Das ist ja auch richtig so.

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Ich kenne aber mindenstens drei ausgeschiedene Priester, die unter JPII laiisiert wurden und danach kirchlich geheiratet haben.

 

Oh, siehst du so wird man fehlgeleitet, wenn man deutschen Presseorganen glaubt. Diese Info ist doch recht interessant. Leider weiß man ja nichts Genaues, weil der Vatikan das ja nicht veröffentlicht.

 

P.s. Mir ist eine Gemeindereferentin eingefallen, die mit einem abtrünnigen Priester verheiratet ist und ihren "Job" dennoch nicht verloren hat. Das wird also mindestens toleriert in diesem Fall (Was nichts daran ändert, dass die Dame fehl am Platz ist).

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....

(denn das katholische Theologiestudium hat ja ganz andere Inhalte)

 

Werner

 

Ein Bekannter hat 8 Semster ev. Theologie studiert und ist dann konvertiert. Die Scheine wurden ihm alle für das kath. Theologie-Studium anerkannt.

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Ich kenne aber mindenstens drei ausgeschiedene Priester, die unter JPII laiisiert wurden und danach kirchlich geheiratet haben.

 

Oh, siehst du so wird man fehlgeleitet, wenn man deutschen Presseorganen glaubt. Diese Info ist doch recht interessant. Leider weiß man ja nichts Genaues, weil der Vatikan das ja nicht veröffentlicht.

 

 

Mich hat diese Info auch gewundert, da ich auch einen ehem Priester kenne, der brav ein paar jahre nach seiner Suspendierung gewartet hat, bis er laisiert war und gehairatet hat. Die Urkunde war auf Latein direkt aus Rom. Ob vom Papst unterschriebn, weiß ich nicht. :huh:

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Franciscus non papa

 

wie sieht das eigentlich unter Benedikt XVI aus?

 

Er war immer gangen Laisierungen und hat auch noch keine vorgenommen.

Woher wißt Ihr so genau, daß es keine Laiisierungen gibt? Daß Rom eine Zeit lang sehr zurückhaltend damit war, habe ich auch gelesen. Ich kenne aber mindenstens drei ausgeschiedene Priester, die unter JPII laiisiert wurden und danach kirchlich geheiratet haben. Zwei davon waren Ordenspriester, von denen der eine allerdings zuerst aus gesundheitlichen Gründen von seinem Gelübde entbunden wurde und später seine Frau kennenlernte. Bei den anderen beiden war aber ganz klar die Frau der Grund für das Ausscheiden.

 

 

tomtom, ich kann es jetzt auf der stelle nicht nachweisen, aber in einem jahr x hat meiner erinnerung nach jpII mit den laisierungen aufgehört und keine weiteren mehr ausgesprochen.

 

könnte mal den offizial unserer diözese fragen, der ist seit heute unser bezirksdekan, der sollte das wissen. allerdings werde ich ihn sicher nicht im ersten dienstgespräch mit dieser frage überfallen, wir haben im augenblick sicher wichtigere dinge in wiesbaden ...

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könnte mal den offizial unserer diözese fragen, der ist seit heute unser bezirksdekan, der sollte das wissen. allerdings werde ich ihn sicher nicht im ersten dienstgespräch mit dieser frage überfallen, wir haben im augenblick sicher wichtigere dinge in wiesbaden ...

 

Hatte das Dekanat nicht gerade eine Suspendierung?

 

P.s. Ist euer Offizial noch Pfarrer? Unserer ist nämlich residierender Domkapitular.

bearbeitet von Stepp
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Franciscus non papa

 

könnte mal den offizial unserer diözese fragen, der ist seit heute unser bezirksdekan, der sollte das wissen. allerdings werde ich ihn sicher nicht im ersten dienstgespräch mit dieser frage überfallen, wir haben im augenblick sicher wichtigere dinge in wiesbaden ...

 

Hatte das Dekanat nicht gerade eine Suspendierung?

 

P.s. Ist euer Offizial noch Pfarrer? Unserer ist nämlich residierender Domkapitular.

 

 

smile, kannst hier finden, war thema....

 

also der neue pfarrer von st. bonifatius, der gleichzeitig immer stadtdekan ist, ist immer noch - und wird es wohl auch bleiben domkapitular und offizial.

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also der neue pfarrer von st. bonifatius, der gleichzeitig immer stadtdekan ist, ist immer noch - und wird es wohl auch bleiben domkapitular und offizial.

 

Also unser Offizial leitet nebenbei zwar noch das katholische Büro in zwei Bundesländern, ist aber sonst nicht mehr in der Pfarrseelsorge.

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Franciscus non papa

das dürfte auch der normalfall sein. aber ungewöhnliche verhältnisse erforden manchmal auch unkonventionelle lösungen.

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Also wo ich diesen Artikel lese, muss ich erstaunt meine Augen reiben.

 

Ich kenne gleich mehrere Priester, die für die Abschaffung des Zwangszölibates und die Einführung eines freiwilligen Zölibates sind.

 

Daher grundsätzlich halte ich diesen Vorgang in München für gut, da ich sowieso das Zwangszölibat ablehne.

 

ABER der Witz an der ganzen Sache ist:

Studier erst evangelische Theologie, gründe eine Familie, dann tritt über zu den Katholiken und dann haste es geschafft und kannst familiäres Privatleben und Amt optimal verbinden.

 

Ich empfehle daher, wenn ich dies hier lese, liebe katholische Priesteramtswärter studiert erst evangelische Theologie, wenn ihre gerne Kinder haben wollt, und dann tretet nach der Familiengründung zum katholischen Glauben wieder über.

 

Diese ganze Geschichte in München ist echt wieder der Gipfel der "Blödsinnigkeit" des Zwangszölibates.

das ist doch alles nicht neu das gabs schon zur zeit PiusXII

Das macht die Sache ja nicht besser oder sinnreicher.

Wohlgemerkt, ich finde es ja gut, dass es in diesen Fällen eine Dispens vom Zölibat gibt. Wenn aber der Bischof von XY in Rom beantragen würde, den Pastoralreferenten Z vom Zölibat zu dispensieren, der nicht evangelische Theologie sondern katholische studiert hat, der erwiesenermassen ein sogar noch besserer Seelsorger ist als der Ex-Pastor, der eine vorbildliche katholische Ehe führt, ein begnadeter Prediger ist, berufen ist wie es nur einer sein kann, ja dann würde Rom den Vogel zeigen bzw. salbungsvolle Worte von der Notwendigkeit der Berufung zur Ehelosigkeit der Priester und ähnliches abgelutschtes Zeug von sich geben, und der Bischof von XY hätte wegen solchen "unkatholischen Ansinnens" jede Chance auf eine weitere innerkichliche Karriere vertan.

 

Das ist es, was ich schizophren finde.

 

Werner

Stimmt allerdings; Werner.

 

Das ist wirklich alles schizophren. Wenn man über das Zwangszölibat nachdenkt, dann kann man nur noch sich erstaunt die Augen reiben, dass dieses Zwangssystem immer noch im Jahre 2006 in der Kirche besteht.

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Gerlinde Blosche

Also wo ich diesen Artikel lese, muss ich erstaunt meine Augen reiben.

 

Ich kenne gleich mehrere Priester, die für die Abschaffung des Zwangszölibates und die Einführung eines freiwilligen Zölibates sind.

 

Daher grundsätzlich halte ich diesen Vorgang in München für gut, da ich sowieso das Zwangszölibat ablehne.

 

ABER der Witz an der ganzen Sache ist:

Studier erst evangelische Theologie, gründe eine Familie, dann tritt über zu den Katholiken und dann haste es geschafft und kannst familiäres Privatleben und Amt optimal verbinden.

 

Ich empfehle daher, wenn ich dies hier lese, liebe katholische Priesteramtswärter studiert erst evangelische Theologie, wenn ihre gerne Kinder haben wollt, und dann tretet nach der Familiengründung zum katholischen Glauben wieder über.

 

Diese ganze Geschichte in München ist echt wieder der Gipfel der "Blödsinnigkeit" des Zwangszölibates.

das ist doch alles nicht neu das gabs schon zur zeit PiusXII

Das macht die Sache ja nicht besser oder sinnreicher.

Wohlgemerkt, ich finde es ja gut, dass es in diesen Fällen eine Dispens vom Zölibat gibt. Wenn aber der Bischof von XY in Rom beantragen würde, den Pastoralreferenten Z vom Zölibat zu dispensieren, der nicht evangelische Theologie sondern katholische studiert hat, der erwiesenermassen ein sogar noch besserer Seelsorger ist als der Ex-Pastor, der eine vorbildliche katholische Ehe führt, ein begnadeter Prediger ist, berufen ist wie es nur einer sein kann, ja dann würde Rom den Vogel zeigen bzw. salbungsvolle Worte von der Notwendigkeit der Berufung zur Ehelosigkeit der Priester und ähnliches abgelutschtes Zeug von sich geben, und der Bischof von XY hätte wegen solchen "unkatholischen Ansinnens" jede Chance auf eine weitere innerkichliche Karriere vertan.

 

Das ist es, was ich schizophren finde.

 

Werner

Stimmt allerdings; Werner.

 

Das ist wirklich alles schizophren. Wenn man über das Zwangszölibat nachdenkt, dann kann man nur noch sich erstaunt die Augen reiben, dass dieses Zwangssystem immer noch im Jahre 2006 in der Kirche besteht.

Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich. "Sie" könnte, wie jede Arbeitnehmerin morgens kommen und abends heimgehen. Man kann jetzt denken wie man mag, aber ich fände es sinnvoller.

Liebe Grüße

Gerlinde

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OneAndOnlySon
Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich. "Sie" könnte, wie jede Arbeitnehmerin morgens kommen und abends heimgehen. Man kann jetzt denken wie man mag, aber ich fände es sinnvoller.

Liebe Grüße

Gerlinde

Es stellt sich meiner Meinung nach auch die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, den Zwang, als Priester auf dem eigenen Gemeindegebiet zu wohnen, aufzuheben und stattdessen Wohngemeinschaften in Priesterhäusern zu fördern.

 

Als Seelsorger ist es sehr schwer auf Dauer ganz allein zu leben. Den ganzen Tag lang beschäftigt man sich mit den Problemen der Menschen, man begegnet Tod und Krankheit, völliger Verzweiflung und tiefem Unglauben. Am Abend kommt man dann in eine leere Wohnung und in der Küche stehen zwei Flaschen Wein...

 

Seelsorge braucht immer auch Gemeinschaft. Nicht ohne Grund hat Jesus seine Jünger immer zu zweit ausgesandt und nicht alleine. Es bedarf der gegenseitigen Stärkung.

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Liebe Gerlinde!

Du schreibst:

Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Du hast ja noch eine einigermaßen ausgewogene Meinung dazu. Wenn manchmal vom "Zwangszölibat" geschrieben wird, halte ich das für falsch- denn niemand wird gezwungen, röm. kath. Priester zu werden. Wenn jemand die derzeit von der röm. kath. Kirche mit dem Priestertum verbundenen Bedingungen nicht erfüllen kann, dann stehen ihm viele andere Wege offen, dem Herrgott zu dienen. Es gibt ja noch andere Gründe, die ein Weihehindernis darstellen. Wenn jemand z.B. das Theologiestudium nicht schafft- dann kann er halt auch nicht Priester werden. Heilig werden kann er auf alle Fälle- egal in welchem Stand. Und darauf kommt es vor allem an. Obgleich z.B. ein Hl. Franziskus nicht Priester war, ist er für die Kirche ein unermesslicher Segen.

 

Die Verantwortlichen in der Kirche haben bestimmt Überlegungen angestellt, ob sie verheiratete Priester in der Weise zulassen wie Du es überlegst. Bisher sind sie zum Ergebnis gekommen, den Zölibat so zu belassen wie er ist. Damit zu leben halte ich für sinnvoll. Die ständig neuen Debatten wie schrecklich das doch wäre sind m.E. kräfteraubend und bringen nicht viel.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich.

In dieser Hinsicht stimme ich Dir zu. Es gibt allerdings Priester (ich kenne z.B. einen solchen in der Obersteiermark) die keine Haushälterin haben. Es gibt in einer Pfarre genug Menschen, die dem Priester auf die eine oder andere Weise aushelfen, wenn er Hilfe braucht. bearbeitet von Mariamante
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Es stellt sich meiner Meinung nach auch die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, den Zwang, als Priester auf dem eigenen Gemeindegebiet zu wohnen, aufzuheben und stattdessen Wohngemeinschaften in Priesterhäusern zu fördern.
Damit dann irgendwann dort St. Pöltener-Seminar-Zustände herrschen? :ph34r:

 

Aber Spaß beiseite: ich finde die Residenzpflicht ist eh schon ziemlich aufgeweicht. Z. B. der Priester, der mich getauft hat betreut heute 4 Pfarreien - wohnen kann er trotzdem nur in einer.

 

Andererseits finde ich gerade in ländlicheren Gebieten sinnvoll, wenn der Priester zumindest ansatzweise vor Ort ist - die Strecken sind oft schon weit genug.

 

Die Residenzpflicht hat mMn durchaus ihren Sinn.

 

Als Seelsorger ist es sehr schwer auf Dauer ganz allein zu leben. Den ganzen Tag lang beschäftigt man sich mit den Problemen der Menschen, man begegnet Tod und Krankheit, völliger Verzweiflung und tiefem Unglauben. Am Abend kommt man dann in eine leere Wohnung und in der Küche stehen zwei Flaschen Wein...
Die Zeiten wo in den Pfarrhäusern außer dem Priester noch 2 Kapläne und die Haushälterin lebten sind zwar schon lange vorbei, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es unter Priestern signifikant mehr Alkoholiker gibt als im Schnitt.

 

Seelsorge braucht immer auch Gemeinschaft. Nicht ohne Grund hat Jesus seine Jünger immer zu zweit ausgesandt und nicht alleine. Es bedarf der gegenseitigen Stärkung.
Soweit so richtig. Aber als Jesus seine Jünger ausgesandt hat, fand sich auch nicht in jeder Gemeinde ein Rückendecker.

 

Ich bin auch gegen die Zölibatspflicht (eine Vererbung besonders ertragreicher Pfarrstellen dürfte heute ziemlich ausgeschlossen sein), aber an der Residenzpflicht würde ich nicht rütteln wollen.

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Die Verantwortlichen in der Kirche haben bestimmt Überlegungen angestellt, ob sie verheiratete Priester in der Weise zulassen wie Du es überlegst. Bisher sind sie zum Ergebnis gekommen, den Zölibat so zu belassen wie er ist. Damit zu leben halte ich für sinnvoll. Die ständig neuen Debatten wie schrecklich das doch wäre sind m.E. kräfteraubend und bringen nicht viel.
Dazu zwei Gedanken:

 

Wie bereits gezeigt sieht die römische Kirche kein Problem darin, verheiratete Männer anderer Konfessionen als Priester einzusetzen. Das ist mMn wie Werner und Wolfgang auch schon geschrieben haben eine ungerechtfertigte Inkonsequenz.

 

Wenn der Zölibat konstitutiv für den Einsatz als Pfarrherr ist, dürften die kirchlichen Leitungsgremien hier keine Ausnahmen gestatten.

 

Es ist und bleibt ein Eiertanz.

 

Und damit wäre ich beim zweiten Punkt: es kann nicht Aufgabe der Gläubigen sein, jeden autoritativen Eiertanz gut zu finden und es muss zum einen möglich sein, daß man seinen Unmut äußert und zum anderen scheint es ja auch notwendig zu sein, daß man der kirchlichen Autorität die Probleme der Zeit immer wieder vor Augen führt.

 

Von allein hat sich die Kirche noch nie bewegt - mal ganz davon abgesehen, daß wir alle Kirche sind.

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OneAndOnlySon
Die Zeiten wo in den Pfarrhäusern außer dem Priester noch 2 Kapläne und die Haushälterin lebten sind zwar schon lange vorbei, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es unter Priestern signifikant mehr Alkoholiker gibt als im Schnitt.

Hi Flo,

 

vor einiger Zeit hat mir eine Theologiestudentin (ich weiß nicht mehr von welcher Uni) erzählt, dass bei ihnen Vorlesungen über den Umgang mit Alkoholismus seit ein paar Jahren zum Pflichtprogramm gehören. Da geht es wohl genau um die Methodik, vernünftig mit Alkohol umzugehen, niemals alleine zu trinken usw.. Es scheint mir also schon ein von der Kirche erkannter Bedarf zu bestehen.

 

Gruß

 

Stefan

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Dazu zwei Gedanken:

Wie bereits gezeigt sieht die römische Kirche kein Problem darin, verheiratete Männer anderer Konfessionen als Priester einzusetzen. Das ist mMn wie Werner und Wolfgang auch schon geschrieben haben eine ungerechtfertigte Inkonsequenz.

 

Wenn die röm. kath. Kirche in Ausnahmefällen von der Zölibatsverpflichtung für den Priester absieht, sehe ich darin kein wirkliches Problem und auch keine ungerechtfertigte Inkonsequenz. (Ausnahmen bestätigen die Regel). - Ich kenne einen Fall, wo ein Priester laisiert wurde. Es dauerte zwar 12 Jahre, bis er die Laisierung erreichte- aber auch hier wurde eine Ausnahme gemacht. Das wäre ein "Gegenbeispiel".

Wenn der Zölibat konstitutiv für den Einsatz als Pfarrherr ist, dürften die kirchlichen Leitungsgremien hier keine Ausnahmen gestatten.
Die gänzliche Hingabe an Gott und die Menschen ist "konstitutiv" für den Priester und natürlich die gültige Weihe. Der Zöllibat ist nur ein Ausdruck für die gänzliche Hingabe an Gott und die Menschen. Und wenn die Kirche aus Barmherzigkeit oder unter Berücksichtigung besonderer Umstände in Einzelfällen die Zölibatsverpflichtung ausnahmsweise aufhebt, so sehe ich darin keinen Eiertanz - sondern Entgegenkommen in einer besonderen Situation.
Und damit wäre ich beim zweiten Punkt: es kann nicht Aufgabe der Gläubigen sein, jeden autoritativen Eiertanz gut zu finden und es muss zum einen möglich sein, daß man seinen Unmut äußert und zum anderen scheint es ja auch notwendig zu sein, daß man der kirchlichen Autorität die Probleme der Zeit immer wieder vor Augen führt.
Nun- ich denke allen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann. Und egal wie die Kirche handelt, es wird immer Unzufriedene geben. Auch hier wird z.B. die Ausnahme nicht positiv gesehen (als Akt der Liebe und Barmherzigkeit) sondern von Dir z.B. als autoritativer Eiertanz. Dass die Kirchenleitung und die Verantwortlichen die Probleme unserer Zeit sehen, glaube ich. Allerdings reagieren die Verantwortlichen der Kirche nicht so darauf, wie es viele gerne hätten (z.B.durch völlige Abschaffung des Zölibat - oder auf einer anderen Ebene Aufhebung des Eheversprechend der Treue bis zum Tod) - sondern versuchen sich am Willen Gottes und am Evangelium zu orientieren. Der Zölibat als solcher ist natürlich ein besonderes Glaubenszeichen- und damit auch ein Ärgernis und Anlaß zum Unverständnis. Meiner Meinung müsste sich die Kirche selbst auflösen oder dem Evangelium untreu werden, wenn sie in allem "den Problemen der Zeit" so nachgibt, wie es sich die Zeitgenossen vorstellen.
Von allein hat sich die Kirche noch nie bewegt - mal ganz davon abgesehen, daß wir alle Kirche sind.
Auch hier ist es wichtig zu differenzieren: Es gibt in der Kirche Unveränderliches (Gebote Gottes) und Veränderliches (Pastoral, Liturgie). Und dass sich in den letzten Jahrzehnten in der Kirche sehr vieles bewegt und verändert hat, zeigt gerade Vat. 2 und die Folgen. Ich bin ausserdem der Meinung, dass Gott auf verschiedene Weise wie z.B. durch die Heiligen (ich denke hier z.B.an Heilige wie Benedikt, Franziskus) sehr vieles bewegt hat. Allerdings haben diese Menschen nicht ihren "Unmut geäußert" sondern durch ihr Leben und ihre Hingabe zum Licht und zur Vertiefung des geistlichen Lebens in der Kirche beigetragen.
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Dazu zwei Gedanken:

Wie bereits gezeigt sieht die römische Kirche kein Problem darin, verheiratete Männer anderer Konfessionen als Priester einzusetzen. Das ist mMn wie Werner und Wolfgang auch schon geschrieben haben eine ungerechtfertigte Inkonsequenz.

 

Wenn die röm. kath. Kirche in Ausnahmefällen von der Zölibatsverpflichtung für den Priester absieht, sehe ich darin kein wirkliches Problem und auch keine ungerechtfertigte Inkonsequenz.

Die Inkonsequenz besteht darin, daß diese Ausnahmen nur für vormals evangelische Zelebranten gemacht wird. Dort ist es nicht mal eine Ausnahme, sondern sogar die Regel.

 

Für z. B. katholische Pastoralreferenten dagegen wird nie, unter gar keinen Umständen, auf gar keinen Fall je eine Ausnahme gemacht

 

Das ist nicht verständlich.

 

Werner

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Hi Flo,

 

vor einiger Zeit hat mir eine Theologiestudentin (ich weiß nicht mehr von welcher Uni) erzählt, dass bei ihnen Vorlesungen über den Umgang mit Alkoholismus seit ein paar Jahren zum Pflichtprogramm gehören. Da geht es wohl genau um die Methodik, vernünftig mit Alkohol umzugehen, niemals alleine zu trinken usw.. Es scheint mir also schon ein von der Kirche erkannter Bedarf zu bestehen.

 

Gruß

 

Stefan

 

Ich glaube dennoch nicht, daß es unter Priestern mehr Alkoholiker gibt. Ich denke eher, daß das Problem immer mehr an Priester, Seelsorger herangetragen wird und sie deshalb auch im Studium verstärkt darauf eingehen.

bearbeitet von Conny
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Wenn die röm. kath. Kirche in Ausnahmefällen von der Zölibatsverpflichtung für den Priester absieht, sehe ich darin kein wirkliches Problem und auch keine ungerechtfertigte Inkonsequenz. (Ausnahmen bestätigen die Regel). - Ich kenne einen Fall, wo ein Priester laisiert wurde. Es dauerte zwar 12 Jahre, bis er die Laisierung erreichte- aber auch hier wurde eine Ausnahme gemacht. Das wäre ein "Gegenbeispiel".

 

Lieber MM,

 

Einer meiner alten Lehrer hat immer gesagt: Milde gegen alle ist Güte, aber Milde gegen Einzelne ist Ungerechtigkeit.

 

Das gilt auch dafür,wenn ein Einzelner laiisiert wird und zig andere nicht.

 

Das oberste Gebot der Kirche sollte Bamherziggkeit auch gegenüber den Scheiternden sein. Davon sind wir weit entfernt.

Ich habe es gestern schon geschrieben, der Kirche fehlt eine Kultir des Scheiterns.

 

LiGrü

 

Wolfgang

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OneAndOnlySon
Ich glaube dennoch nicht, daß es unter Priestern mehr Alkoholiker gibt. Ich denke eher, daß das Problem immer mehr an Priester, Seelsorger herangetragen wird und sie deshalb auch im Studium verstärkt darauf eingehen.

Also nach der Schilderung einer solchen Vorlesung wird den Studenten geraten, nicht alleine zu trinken, nicht vor 20 Uhr und nicht öfter als 3mal in der Woche. Das klang schon so, als seien die Studenten (und späteren Seelsorger) die Zielgruppe und nicht wie eine reine Infoveranstaltung.

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Die gänzliche Hingabe an Gott und die Menschen ist "konstitutiv" für den Priester und natürlich die gültige Weihe. Der Zölibat ist nur ein Ausdruck für die gänzliche Hingabe an Gott und die Menschen. Und wenn die Kirche aus Barmherzigkeit oder unter Berücksichtigung besonderer Umstände in Einzelfällen die Zölibatsverpflichtung ausnahmsweise aufhebt, so sehe ich darin keinen Eiertanz - sondern Entgegenkommen in einer besonderen Situation.

Wie auch Werner schon angetippt hat:

Warum handelt es sich bei den Einzelfällen einzig und alleine um Konvertiten? Warum kann es nicht den Einzelfall geben, dass ein verheirateter katholischer Mann die Berufung zum Priester hat? Warum wird in letzerem Falle immer gesagt: "Pech, diese Berufung ist keine echte Berufung.", in ersterem Falle dagegen: "Wie schön, dass Du Priester werden willst, das Zölibat wird von Dir natürlich nicht verlangt!"

Warum gibt es im zweiten Fall niemals ein Entgegenkommen in einer besonderen Situation?

 

Der Zölibat ist nur ein Ausdruck für die gänzliche Hingabe an Gott und die Menschen.

Dieser Satz hat eine ganz besondere Bedeutung:

Der Zölibat ist ein möglicher Ausdruck für die gänzliche Hingabe; es gibt auch andere Möglichkeiten. Anderenfalls könnten Verheiratete oder Ehepaare niemals Heilige werden.

Oder können auch Menschen Heilige sein, die sich nicht gänzlich an Gott und die Menschen hingegeben haben?

 

Nun- ich denke allen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann. Und egal wie die Kirche handelt, es wird immer Unzufriedene geben. Auch hier wird z.B. die Ausnahme nicht positiv gesehen (als Akt der Liebe und Barmherzigkeit) sondern von Dir z.B. als autoritativer Eiertanz. Dass die Kirchenleitung und die Verantwortlichen die Probleme unserer Zeit sehen, glaube ich. Allerdings reagieren die Verantwortlichen der Kirche nicht so darauf, wie es viele gerne hätten (z.B.durch völlige Abschaffung des Zölibat - oder auf einer anderen Ebene Aufhebung des Eheversprechend der Treue bis zum Tod) - sondern versuchen sich am Willen Gottes und am Evangelium zu orientieren. Der Zölibat als solcher ist natürlich ein besonderes Glaubenszeichen- und damit auch ein Ärgernis und Anlaß zum Unverständnis. Meiner Meinung müsste sich die Kirche selbst auflösen oder dem Evangelium untreu werden, wenn sie in allem "den Problemen der Zeit" so nachgibt, wie es sich die Zeitgenossen vorstellen.

Nur so am Rande: die "völlige Abschaffung des Zölibats" fordert niemand, das hieße ja, dass jeder Priester heiraten müsste.

Und dass der Zölibat nun ganz schlecht direkt aus dem Evangelium oder aus dem Willen Gottes abzuleiten ist, das zeigt ja gerade das, was hier als Eiertanz bezeichnet wird: Einmal ist es mit Gottes Willen vereinbar, dass ein Priester verheiratet bleibt (bei Konvertiten), ein ander Mal soll es unvereinbar sein?

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Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

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