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Verheirateter wird katholischer Priester


Monika

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OneAndOnlySon
Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Das ist eigentlich das Grundproblem vatikanischer Politik in den letzten 20 (??) Jahren. In der Außenpolitik gibt man sich offen und wird bejubelt. In der Innenpolitik stauen sich dagegen die Probleme bis unter die Decke.

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Gerlinde Blosche
Liebe Gerlinde!

Du schreibst:

Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Du hast ja noch eine einigermaßen ausgewogene Meinung dazu. Wenn manchmal vom "Zwangszölibat" geschrieben wird, halte ich das für falsch- denn niemand wird gezwungen, röm. kath. Priester zu werden. Wenn jemand die derzeit von der röm. kath. Kirche mit dem Priestertum verbundenen Bedingungen nicht erfüllen kann, dann stehen ihm viele andere Wege offen, dem Herrgott zu dienen. Es gibt ja noch andere Gründe, die ein Weihehindernis darstellen. Wenn jemand z.B. das Theologiestudium nicht schafft- dann kann er halt auch nicht Priester werden. Heilig werden kann er auf alle Fälle- egal in welchem Stand. Und darauf kommt es vor allem an. Obgleich z.B. ein Hl. Franziskus nicht Priester war, ist er für die Kirche ein unermesslicher Segen.

 

Die Verantwortlichen in der Kirche haben bestimmt Überlegungen angestellt, ob sie verheiratete Priester in der Weise zulassen wie Du es überlegst. Bisher sind sie zum Ergebnis gekommen, den Zölibat so zu belassen wie er ist. Damit zu leben halte ich für sinnvoll. Die ständig neuen Debatten wie schrecklich das doch wäre sind m.E. kräfteraubend und bringen nicht viel.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich.

In dieser Hinsicht stimme ich Dir zu. Es gibt allerdings Priester (ich kenne z.B. einen solchen in der Obersteiermark) die keine Haushälterin haben. Es gibt in einer Pfarre genug Menschen, die dem Priester auf die eine oder andere Weise aushelfen, wenn er Hilfe braucht.

Lieber Mariamante,

zuerst einmal ein ganz herzliches Grüß Gott. Ich glaube nicht nur meine Wenigkeit, sondern auch viele andere haben Dich in letzter Zeit sehr vermisst.

Aber jetzt bist Du ja wieder da!!!

Deine Gedanken haben mich nicht selten nachdenklich gestimmt und sind mir deshalb oft sehr hilfreich gewesen. Bleib so wie Du bist, aber schreibe manchmal nicht gar so fleißig, dann hast Du nicht so viel Stress!

Was Du zum Zölibat schreibst, da kann ich nur auch so denken.

Liebe Grüße und alles Gute weiterhin

Gerlinde

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Es gibt eigentlich zwei saubere Auswege aus diesem Dilemma:

[*]Abschaffung des Pflichtzölibates.

[*]Anstellung von konvertierten evangelischen Pfarrern als Pastoralreferenten und nicht als Priester.

oder als Diakon.

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Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich. "Sie" könnte, wie jede Arbeitnehmerin morgens kommen und abends heimgehen. Man kann jetzt denken wie man mag, aber ich fände es sinnvoller.

Liebe Grüße

Gerlinde

 

Ich glaube der Wiener Pastoraltheologe Zulehner hat einmal geschreiben, dass mit der Freistellung von pflicht zum freiwilligem Zölibat, dieses zur Aufgabe des Zölibates der Priester führen würde, weil die christliche Gesellschaft die Lebensform des Zölibats nicht mitträgt.

Stell dir vor, ein gutaussehender junger Mann möchte Priester werden und zölibatär leben.

Was würde er wohl alles zum Hören bekommen? Eine Kostprobe: bist du verrückt, auf das Schönste im Leben freiwillig zu verzichten.

Freistellung hätte nach Zuhlener die Abschaffung des Zölibates zur Folge. Soll die römisch katholische Kirche diesen Weg gehen, dann würde sie sich ein Zeugnis nehmen, welches das Zölibat in sich hat.

Das Zölibat weist nach meiner Meinung daruf hin, dass Gott einem das Leben in Fülle schenk und nicht wir Menschen uns ein Leben in Fülle schenken können. Ein Zeugnis, welches meiner Meinung nach die Welt benötigt.

 

Nach Zulehner, hätte deine zwei Formen (verheirateter und zölibatärer Priester), für die du dich stark machst, das Aufgeben einer Form zur Folge, die des zölibatären Priesters, weil der geschellschaftlichen Druck dieses so machen würde.

Erst wenn in der Geschellschaft ein deutliches Ja zur zölibatären und verheirateten Form des Priesters vorhanden ist, kann dieses nach Zuhlener freigestellt werden.

 

Walter

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OneAndOnlySon
Ich glaube der Wiener Pastoraltheologe Zulehner hat einmal geschreiben, dass mit der Freistellung von pflicht zum freiwilligem Zölibat, dieses zur Aufgabe des Zölibates der Priester führen würde, weil die christliche Gesellschaft die Lebensform des Zölibats nicht mitträgt.

Stell dir vor, ein gutaussehender junger Mann möchte Priester werden und zölibatär leben.

Was würde er wohl alles zum Hören bekommen? Eine Kostprobe: bist du verrückt, auf das Schönste im Leben freiwillig zu verzichten.

Freistellung hätte nach Zuhlener die Abschaffung des Zölibates zur Folge. Soll die römisch katholische Kirche diesen Weg gehen, dann würde sie sich ein Zeugnis nehmen, welches das Zölibat in sich hat.

Das Zölibat weist nach meiner Meinung daruf hin, dass Gott einem das Leben in Fülle schenk und nicht wir Menschen uns ein Leben in Fülle schenken können. Ein Zeugnis, welches meiner Meinung nach die Welt benötigt.

 

Nach Zulehner, hätte deine zwei Formen (verheirateter und zölibatärer Priester), für die du dich stark machst, das Aufgeben einer Form zur Folge, die des zölibatären Priesters, weil der geschellschaftlichen Druck dieses so machen würde.

Erst wenn in der Geschellschaft ein deutliches Ja zur zölibatären und verheirateten Form des Priesters vorhanden ist, kann dieses nach Zuhlener freigestellt werden.

 

Walter

Das ist die soziologische Komponente des Themas Pflichtzölibat. Es gibt aber nach wie vor die schwerwiegende pastorale und menschliche Ebene. Da sind Männer, die den Zölibat nur unter größten Versuchungen und Anstrengungen tragen können, die sich aufreiben und ihre ganze Kraft darein investieren, dem Anspruch zu genügen, dem sie sich zur Ausübung ihrer Berufung unterworfen haben. Das kann auch Zulehner nicht einfach außer Acht lassen. Die wenigsten Probleme der Kirche sind theologischer Natur und das müssen auch Theologen akzeptieren.

 

Im Übrigen ist seine Annahme meiner Meinung nach falsch. Es gibt auch in unserer Gesellschaft viele Menschen, die ein Leben lang ohne intime Beziehung leben, teils auch aus religiösen Gründen. Es wird auch nach einer Aufhebung der Zölibatspflicht Klöster geben, in denen die Mönche und Nonnen ehelos leben. Wieso sollte also die ehelose Lebensform verschwinden? Das hat sie in Griechenland doch auch nicht getan und dort heiraten die Leute auch nicht ungerner als in Westeuropa.

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Ich glaube der Wiener Pastoraltheologe Zulehner hat einmal geschreiben, dass mit der Freistellung von pflicht zum freiwilligem Zölibat, dieses zur Aufgabe des Zölibates der Priester führen würde, weil die christliche Gesellschaft die Lebensform des Zölibats nicht mitträgt.

Stell dir vor, ein gutaussehender junger Mann möchte Priester werden und zölibatär leben.

Was würde er wohl alles zum Hören bekommen? Eine Kostprobe: bist du verrückt, auf das Schönste im Leben freiwillig zu verzichten.

Freistellung hätte nach Zuhlener die Abschaffung des Zölibates zur Folge. Soll die römisch katholische Kirche diesen Weg gehen, dann würde sie sich ein Zeugnis nehmen, welches das Zölibat in sich hat.

Das Zölibat weist nach meiner Meinung daruf hin, dass Gott einem das Leben in Fülle schenk und nicht wir Menschen uns ein Leben in Fülle schenken können. Ein Zeugnis, welches meiner Meinung nach die Welt benötigt.

 

Nach Zulehner, hätte deine zwei Formen (verheirateter und zölibatärer Priester), für die du dich stark machst, das Aufgeben einer Form zur Folge, die des zölibatären Priesters, weil der geschellschaftlichen Druck dieses so machen würde.

Erst wenn in der Geschellschaft ein deutliches Ja zur zölibatären und verheirateten Form des Priesters vorhanden ist, kann dieses nach Zuhlener freigestellt werden.

 

Walter

 

Im Übrigen ist seine Annahme meiner Meinung nach falsch. Es gibt auch in unserer Gesellschaft viele Menschen, die ein Leben lang ohne intime Beziehung leben, teils auch aus religiösen Gründen. Es wird auch nach einer Aufhebung der Zölibatspflicht Klöster geben, in denen die Mönche und Nonnen ehelos leben. Wieso sollte also die ehelose Lebensform verschwinden? Das hat sie in Griechenland doch auch nicht getan und dort heiraten die Leute auch nicht ungerner als in Westeuropa.

 

Gibt es zur Zeit in dieser Geschellschaft eine Zustimmung zu einer bleibenden zölibatären Lebensform, die von sehr vielen Menschen mitgetragen wird?

Wo sind die Beweise?

Die Diskussionen sprechen für mich eine andere Sprache!

 

Walter

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OneAndOnlySon
Gibt es zur Zeit in dieser Geschellschaft eine Zustimmung zu einer bleibenden zölibatären Lebensform, die von sehr vielen Menschen mitgetragen wird?

Wo sind die Beweise?

Die Diskussionen sprechen für mich eine andere Sprache!

 

Walter

Der Beweis liegt letztlich darin, dass die heutige Gesellschaft so tolerant (oder eben gleichgültig) ist, dass es ihr egal ist, ob jemand verheiratet ist, welches Geschlecht der Partner hat oder ob jemand nicht heiraten will.

 

Du scheinst aber davon auszugehen, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft durch den Pflichtzölibat höher ist. Das kann ich nun garnicht nachvollziehen. Oder meinst du, dass der Druck, den die Kirche künstlich aufbaut so hoch sein muss, dass der (von dir und Zulehner angenommene) gesellschaftliche Druck überboten wird. Dann würden die Priester aber wirklich zum Opfer, dass zwischen den beiden Seiten förmlich zerquetscht wird. Das kann ja wohl nicht dein Bild von der Beziehung der Kirche zu ihren Priestern sein.

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Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

 

Zwischen Kritik und Polemik gibt es einen Unterschied. Hier wird einfach "übersehen", daß ein Katholik ja von vornherein um die Bedingungen des Priesterseins weiß, dagegen der Protestant seine Berufung zunächst als Pastor unter den dortigen Bedingungen lebt. Warum sollte man ihm den Weg zur Perfektion dieser Berufung verbauen? Grüße, KAM

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Nö, wenn er Kinder zeugt, wird er versetzt und übt sein Amt weiter aus.

Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

Ob es diese Stelle wirklich gibt, weiß ich nicht genau, aber ich kenne einen Priester, der ein Kind hat.

In Deutschland haben die Priester ein relativ hohes Einkommen. Das dürfte für die Alimente für bis zu drei Kindern reichen. Und wenn dann och ein viertes dazu kommt, gibt's wahrscheinlich ein sehr ernstes Gespräch mit dem Bischof - und eine "Lohnerhöhung", die sicherstellt, daß alle vier Kinder ihre vollen Alimente bekommen können.

Es wird wohl zumindest teilweise so gehandhabt, daß die Alimente direkt vom Bistum gezahlt und dem Priester von seinen Bezügen abgezogen werden. Das vermeidet Probleme wegen nicht gezahlter Alimente - und spart wohl irgendwie auch noch Steuern.

In anderen Ländern ist das anders: In Frankreich z.B. liegt das Einkommen eines Priesers nahe der Sozialhilfe, davon kann der keine Alimente zahlen. Deswegen wird da der Bischof für die Alimente sorgen (vermute ich).

Die Amtsausübung wird wohl erst dann untersagt, wenn ein Priester sich offen zu einem Kind und zu der Beziehung zur Mutter des Kindes bekennt. :huh:
Nein - Ja.

Ein Priester kann sich offen zu seinem Kind bekennen (hoffe ich zumindest!) Hier im Forum gab's mal irgendwo ein Beispiel dazu. Ein Kind ist zwar ein Beweis für den Bruch des Zölibatsversprechens, aber wenn das in Zukunft wieder eingehalten wird, kann diese Sünde vergeben werden. Eine Beziehung dagegen ist ein fortwährender Bruch des Zölibatsversprechens.

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OneAndOnlySon
In Deutschland haben die Priester ein relativ hohes Einkommen. Das dürfte für die Alimente für bis zu drei Kindern reichen. Und wenn dann och ein viertes dazu kommt, gibt's wahrscheinlich ein sehr ernstes Gespräch mit dem Bischof - und eine "Lohnerhöhung", die sicherstellt, daß alle vier Kinder ihre vollen Alimente bekommen können.

Es wird wohl zumindest teilweise so gehandhabt, daß die Alimente direkt vom Bistum gezahlt und dem Priester von seinen Bezügen abgezogen werden. Das vermeidet Probleme wegen nicht gezahlter Alimente - und spart wohl irgendwie auch noch Steuern.

In anderen Ländern ist das anders: In Frankreich z.B. liegt das Einkommen eines Priesers nahe der Sozialhilfe, davon kann der keine Alimente zahlen. Deswegen wird da der Bischof für die Alimente sorgen (vermute ich).

Entschuldige aber ich halte beide Aussagen für sachlich falsch. In Deutschland (und für Frankreich dürfte das gleiche gelten) muss niemand mehr Alimente zahlen, als das eigene Einkommen zulässt. Wenn also das Einkommen eines Priesters nur für 3 Kinder ausreicht, dann muss da keine Diözese etwas dazuschießen, sondern das Sozialamt. Dein Arbeitgeber müsste ja auch nicht dafür zahlen, wenn du zu viele Kinder zeugst. Ich hatte auch oben schon geschrieben, dass hier in Rottenburg-Stuttgart das Bistum nicht zahlt, sondern nur der Priester.

Wieso das z.B. in Frankreich anders sein sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Dort verdienen die Priester i.d.R. zu wenig für die Alimente von einem Kind, also zahlen sie auch nur einen Anteil und der Rest verbleibt auf den Schultern des Staates.

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Entschuldige aber ich halte beide Aussagen für sachlich falsch. In Deutschland (und für Frankreich dürfte das gleiche gelten) muss niemand mehr Alimente zahlen, als das eigene Einkommen zulässt. Wenn also das Einkommen eines Priesters nur für 3 Kinder ausreicht, dann muss da keine Diözese etwas dazuschießen, sondern das Sozialamt. Dein Arbeitgeber müsste ja auch nicht dafür zahlen, wenn du zu viele Kinder zeugst. Ich hatte auch oben schon geschrieben, dass hier in Rottenburg-Stuttgart das Bistum nicht zahlt, sondern nur der Priester.

Wieso das z.B. in Frankreich anders sein sollte, kann ich nicht nachvollziehen. Dort verdienen die Priester i.d.R. zu wenig für die Alimente von einem Kind, also zahlen sie auch nur einen Anteil und der Rest verbleibt auf den Schultern des Staates.

Ich halte es für möglich, daß die Bischöfe trotzdem zahlen, um Gerede zu vermeiden, oder auch aus diakonischen Gründen. Ein Bioschof ist eben kein "normaler" Arbetigeber.

Aber möglicherweise hast Du auch Recht.

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Gibt es zur Zeit in dieser Geschellschaft eine Zustimmung zu einer bleibenden zölibatären Lebensform, die von sehr vielen Menschen mitgetragen wird?

Wo sind die Beweise?

Die Diskussionen sprechen für mich eine andere Sprache!

 

Walter

Der Beweis liegt letztlich darin, dass die heutige Gesellschaft so tolerant (oder eben gleichgültig) ist, dass es ihr egal ist, ob jemand verheiratet ist, welches Geschlecht der Partner hat oder ob jemand nicht heiraten will.

 

Du scheinst aber davon auszugehen, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft durch den Pflichtzölibat höher ist. Das kann ich nun garnicht nachvollziehen. Oder meinst du, dass der Druck, den die Kirche künstlich aufbaut so hoch sein muss, dass der (von dir und Zulehner angenommene) gesellschaftliche Druck überboten wird. Dann würden die Priester aber wirklich zum Opfer, dass zwischen den beiden Seiten förmlich zerquetscht wird. Das kann ja wohl nicht dein Bild von der Beziehung der Kirche zu ihren Priestern sein.

 

Du verstehts mich falsch.

Erst wenn in der Gesellschaft, oder sagen wir in dem Teil der Gesellschaft, die sich zur römisch katholischen Kirche zählen, das Zölibat als eine gute Lebensform für den Priester angesehen wird, dann kann die Freistellung erfolgen.

 

Walter

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Franciscus non papa

Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

 

Zwischen Kritik und Polemik gibt es einen Unterschied. Hier wird einfach "übersehen", daß ein Katholik ja von vornherein um die Bedingungen des Priesterseins weiß, dagegen der Protestant seine Berufung zunächst als Pastor unter den dortigen Bedingungen lebt. Warum sollte man ihm den Weg zur Perfektion dieser Berufung verbauen? Grüße, KAM

 

 

tja - und warum sollte man dem verheirateten katholiken die berufung verbauen?

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OneAndOnlySon
Du verstehts mich falsch.

Erst wenn in der Gesellschaft, oder sagen wir in dem Teil der Gesellschaft, die sich zur römisch katholischen Kirche zählen, das Zölibat als eine gute Lebensform für den Priester angesehen wird, dann kann die Freistellung erfolgen.

 

Walter

Ich habe das Gefühl, dass ich dich genau richtig verstehe. Trotzdem halte ich deine These für falsch. Ich sehe nämlich nicht, dass es unter den aktiven Katholiken eine Mehrheit gibt, die die zölibatäre Lebensform ablehnen.

 

Deine Meinung, dass die Zölibatspflicht erst dann aufgehoben werden könne, wenn in einem gewissen Teil der Gesellschaft die Akzeptanz für den Zölibat höher sei, beruht auf einer nicht messbaren Größe. Diese Akzeptanz ist nämlich ein ganz subjektiver Eindruck. Es ist überhaupt nicht definierbar, wann denn die Akzeptanz groß genug ist und wann nicht. Außerdem hätte deiner Aussage nach in Ländern wie Polen, wo zölibatäre Priester besonders hoch angesehen sind, der Pflichtzölibat schon längst aufgehoben werden müssen. Das ist aber nicht der Fall - im Gegenteil.

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Gerlinde Blosche

Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

 

Zwischen Kritik und Polemik gibt es einen Unterschied. Hier wird einfach "übersehen", daß ein Katholik ja von vornherein um die Bedingungen des Priesterseins weiß, dagegen der Protestant seine Berufung zunächst als Pastor unter den dortigen Bedingungen lebt. Warum sollte man ihm den Weg zur Perfektion dieser Berufung verbauen? Grüße, KAM

 

 

tja - und warum sollte man dem verheirateten katholiken die berufung verbauen?

Lieber Oestemer,

ein paar Gedanken zu Deiner letzten Frage.

Obwohl zölibatär lebende Priester ohne Familie sicher mehr Zeit haben für Gott und die Menschen da zu sein, bedeutet verheiratet sein nicht unfähiger zu sein für das Priesteramt.

Das hängt m. E. eher von der Persönlichkeitsstruktur und der Spiritualität des Einzelnen ab und von seinem Einsatz für Gott und die Menschen. Das macht letzten Endes seine Glaubwürdigkeit aus. So kümmert es auch viele Menschen (wie schon angesprochen ) nicht, wie zölibatär ein Priester lebt. Da wird oft sehr galant darüber hinweggeschaut, meistens mit der flapsigen Bemerkung "ist ja auch nur ein Mensch".

Vielleicht wäre es wichtiger,statt ständig den Zölibat rechtfertigen zu müssen, nach konkreten Wegen zu fragen, wie er sinnvoll und überzeugend gelebt werden kann.

Zum Teil ist es hier schon versucht worden.

Liebe Grüße und einen gelungenen Arbeitstag wünscht Allen hier

Gerlinde

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Es gibt einen rat6ionalen Grund, warum evangelische Pfarrer Dispens vom Zölibat erhalten, katholische "Viri Probati" dagegen nicht:

 

Evangelische Pfarrer sind eine Art Überläufer aus dem gegnerischen Lager. Wenn sie den Dispens nicht bekämen, würden sie nicht überlaufen. Bei den eigenen Schäfchen ist das anders. Mit denen kann man härter umspringen.

 

Das ist typische Pragmatik, bei der man die Frage nach der Moral einfach ausklammert. Einen ande4ren Grund für diese Handlungsweise kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

 

Zwischen Kritik und Polemik gibt es einen Unterschied. Hier wird einfach "übersehen", daß ein Katholik ja von vornherein um die Bedingungen des Priesterseins weiß, dagegen der Protestant seine Berufung zunächst als Pastor unter den dortigen Bedingungen lebt. Warum sollte man ihm den Weg zur Perfektion dieser Berufung verbauen? Grüße, KAM

Ein Protestant weiß doch aber auch von vornherein um die Bedingungen des katholischen Priesterseins, oder etwa nicht?

Ein protestantischer Pastor darf also seine Berufung "perfektionieren", das ist ja auch schön für ihn.

Aber warum wird dieser Weg dem katholischen Ehemann und Familienvater verbaut? Warum ist bei ihm mit der Diakonweihe Schluß mit "Perfektion"?

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Ein Protestant weiß doch aber auch von vornherein um die Bedingungen des katholischen Priesterseins, oder etwa nicht?

Ein protestantischer Pastor darf also seine Berufung "perfektionieren", das ist ja auch schön für ihn.

Aber warum wird dieser Weg dem katholischen Ehemann und Familienvater verbaut? Warum ist bei ihm mit der Diakonweihe Schluß mit "Perfektion"?

Da hier in letzter Zeit sehr gerne Vergleiche der Kirche mit Firmen gebracht werden, hier nochmal einer.

 

In meiner früheren Firma gab es einmal ein zeitlang große Lieferengpässe, weil zusätzlich zu den (eigentlich sehr zufriedenen) Stammkunden unerwartet viele Neukunden kamen.

 

Wer bekam nun die knappen Lieferungen?

 

"Die Stammkunden haben wir eh schon, die laufen nicht so schnell weg, das macht nichts wenn wir die ein bisschen verärgern, aber die Neukunden, denen müssen wir was bieten, sonst kommen sie nicht zu uns" war das Motto der Geschäftsführung.

 

So bekamen die Neukunden die begehrten Lieferungen, den treuen alten Stammkunden zeigte man die kalte Schulter, wohl wissend, dass sie zwar mit den Zähnen knirschen, aber nicht so schnell zur Konkurrenz gehen würden.

 

Ist das moralisch gut? Nein. Aber jeder Marketingfachmann wird sich freuen und die Verkaufsabteilung reibt sich die Hände, und der Vorstand freut sich über steigende Aktien. Wen kümmert es da schon, wenn sich die treuen Stammkunden ein bisschen ärgern.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Nö, wenn er Kinder zeugt, wird er versetzt und übt sein Amt weiter aus.

Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

Ob es diese Stelle wirklich gibt, weiß ich nicht genau, aber ich kenne einen Priester, der ein Kind hat.

In Deutschland haben die Priester ein relativ hohes Einkommen. Das dürfte für die Alimente für bis zu drei Kindern reichen. Und wenn dann och ein viertes dazu kommt, gibt's wahrscheinlich ein sehr ernstes Gespräch mit dem Bischof - und eine "Lohnerhöhung", die sicherstellt, daß alle vier Kinder ihre vollen Alimente bekommen können.

*grins* Ein sehr ernstes Gespräch erst beim vierten Kind?

Ich finde die Frage, wer genau die Alimente des Kindes / der Kinder bezahlt, nicht so sehr wichtig in diesem Zusammenhang, es wird jedenfalls irgendwie finanziell für die Kinder gesorgt. Was mir zu denken gibt, ist der Umgang mit dem Scheitern. Ein Priester mit Kind ist gescheitert. Mit mehreren Kindern ist er mehrfach gescheitert. Die Versetzung des Priesters in eine andere Gemeinde und das Zahlen der Alimente scheint das normale Prozedere zu sein.

Wenn zwei Menschen in ihrer Beziehung scheitern, dann gibt es in der Regel ein dickes, klares NEIN der Kirche zu einem Neuanfang nach dem Scheitern.

:lol:

 

Die Amtsausübung wird wohl erst dann untersagt, wenn ein Priester sich offen zu einem Kind und zu der Beziehung zur Mutter des Kindes bekennt. :huh:
Nein - Ja.

Ein Priester kann sich offen zu seinem Kind bekennen (hoffe ich zumindest!) Hier im Forum gab's mal irgendwo ein Beispiel dazu. Ein Kind ist zwar ein Beweis für den Bruch des Zölibatsversprechens, aber wenn das in Zukunft wieder eingehalten wird, kann diese Sünde vergeben werden. Eine Beziehung dagegen ist ein fortwährender Bruch des Zölibatsversprechens.

Kommt wohl darauf an, was man als "Bekennen zum Kind" versteht.

Ein Priester darf sicher sagen, dass er ein Kind hat, er wird aber kaum seinem Kind ein normaler Vater sein können. Schon alleine in dem Punkt, dass er sein Kind als "Sünde" sehen muß.

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Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich. "Sie" könnte, wie jede Arbeitnehmerin morgens kommen und abends heimgehen. Man kann jetzt denken wie man mag, aber ich fände es sinnvoller.

Liebe Grüße

Gerlinde

 

Ich glaube der Wiener Pastoraltheologe Zulehner hat einmal geschreiben, dass mit der Freistellung von pflicht zum freiwilligem Zölibat, dieses zur Aufgabe des Zölibates der Priester führen würde, weil die christliche Gesellschaft die Lebensform des Zölibats nicht mitträgt.

Stell dir vor, ein gutaussehender junger Mann möchte Priester werden und zölibatär leben.

Was würde er wohl alles zum Hören bekommen? Eine Kostprobe: bist du verrückt, auf das Schönste im Leben freiwillig zu verzichten.

Freistellung hätte nach Zuhlener die Abschaffung des Zölibates zur Folge. Soll die römisch katholische Kirche diesen Weg gehen, dann würde sie sich ein Zeugnis nehmen, welches das Zölibat in sich hat.

Das Zölibat weist nach meiner Meinung daruf hin, dass Gott einem das Leben in Fülle schenk und nicht wir Menschen uns ein Leben in Fülle schenken können. Ein Zeugnis, welches meiner Meinung nach die Welt benötigt.

 

Nach Zulehner, hätte deine zwei Formen (verheirateter und zölibatärer Priester), für die du dich stark machst, das Aufgeben einer Form zur Folge, die des zölibatären Priesters, weil der geschellschaftlichen Druck dieses so machen würde.

Erst wenn in der Geschellschaft ein deutliches Ja zur zölibatären und verheirateten Form des Priesters vorhanden ist, kann dieses nach Zuhlener freigestellt werden.

 

Walter

 

Deine Argumentation führt den Zölibat ad absurdum.

Du sagst, der Zölibat würde nicht mehr gelebt, wenn es keine Pflicht mehr für Priester gäbe. Nun sollte s ja so sein, dass der Zölibat nicht um seiner selbst willen als verpflichtend geltend. Es muss für die Ehelosigkeit der Priester noch eine positive Begründung geben. Du scheinst aber zu befürchten, dass diese Begründung nicht stark genug sein könnte, um die zölibatäre Lebensform ohne Pflicht zu erhalten. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass diejenigen, die Priester werden, den Zölibat in ihrer Mehrheit als notwendiges Übel betrachten, denn, sie würden ja gemäß Deiner These heiraten, wenn sie das dürften. Wenn das aber so ist, dann heißt das umgekehrt, dass diese Priester die von Dir zu postulierende positive Begründung des Zölibates zumindest nur eingeschränkt wenn nicht sogar überhaupt nicht teilen. Wenn man aber die Menschen zu ihrem Glück zwingen muss in Vorschriften, die sie nicht teilen, dann ist das in meinem Augen absurd.

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Gerlinde Blosche
Nö, wenn er Kinder zeugt, wird er versetzt und übt sein Amt weiter aus.

Es wird in meiner Diözese oft kolportiert, dass es eine Stelle gibt, die den Unterhalt für bis zu drei (!) Kindern bezahlt.

Ob es diese Stelle wirklich gibt, weiß ich nicht genau, aber ich kenne einen Priester, der ein Kind hat.

In Deutschland haben die Priester ein relativ hohes Einkommen. Das dürfte für die Alimente für bis zu drei Kindern reichen. Und wenn dann och ein viertes dazu kommt, gibt's wahrscheinlich ein sehr ernstes Gespräch mit dem Bischof - und eine "Lohnerhöhung", die sicherstellt, daß alle vier Kinder ihre vollen Alimente bekommen können.

*grins* Ein sehr ernstes Gespräch erst beim vierten Kind?

Ich finde die Frage, wer genau die Alimente des Kindes / der Kinder bezahlt, nicht so sehr wichtig in diesem Zusammenhang, es wird jedenfalls irgendwie finanziell für die Kinder gesorgt. Was mir zu denken gibt, ist der Umgang mit dem Scheitern. Ein Priester mit Kind ist gescheitert. Mit mehreren Kindern ist er mehrfach gescheitert. Die Versetzung des Priesters in eine andere Gemeinde und das Zahlen der Alimente scheint das normale Prozedere zu sein.

Wenn zwei Menschen in ihrer Beziehung scheitern, dann gibt es in der Regel ein dickes, klares NEIN der Kirche zu einem Neuanfang nach dem Scheitern.

:lol:

 

Die Amtsausübung wird wohl erst dann untersagt, wenn ein Priester sich offen zu einem Kind und zu der Beziehung zur Mutter des Kindes bekennt. :huh:
Nein - Ja.

Ein Priester kann sich offen zu seinem Kind bekennen (hoffe ich zumindest!) Hier im Forum gab's mal irgendwo ein Beispiel dazu. Ein Kind ist zwar ein Beweis für den Bruch des Zölibatsversprechens, aber wenn das in Zukunft wieder eingehalten wird, kann diese Sünde vergeben werden. Eine Beziehung dagegen ist ein fortwährender Bruch des Zölibatsversprechens.

Kommt wohl darauf an, was man als "Bekennen zum Kind" versteht.

Ein Priester darf sicher sagen, dass er ein Kind hat, er wird aber kaum seinem Kind ein normaler Vater sein können. Schon alleine in dem Punkt, dass er sein Kind als "Sünde" sehen muß.

Liebe Gabriele,

die Suspendierung eines Priesters, wenn er zu Frau und Kind steht und sie nicht verlässt ,

bereitet mir schon seit längerer Zeit Schmerzen. Es gehen dabei der Kirche oft sehr gute Priester verloren. Ich wäre da eher für mehr Barmherzigkeit.

Ich kann Deinen Zeilen nur zustimmen.

Freundliche Grüße

Gerlinde

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Liebe Gabriele!

 

 

 

Zu Deinen Fragen von gestern:

 

Wie auch Werner schon angetippt hat:

Warum handelt es sich bei den Einzelfällen einzig und alleine um Konvertiten?

Wie im Thread schon angedeutet, ist die Voraussetzung, von der Konvertiten ausgehen eine andere: Zum Zeitpunkt als diese noch nicht katholisch waren, hatten sie keinen Zölibat. Katholiken wissen jedoch, dass das Priesteramt in der röm.kath. Kirche mit dem Zölibat verbunden ist.

 

Warum kann es nicht den Einzelfall geben, dass ein verheirateter katholischer Mann die Berufung zum Priester hat?
Wenn die Frau stirbt, kann er Priester werden. Es gibt solche Einzelfälle. In Niederösterreich gab es einen solchen Priester.
Warum gibt es im zweiten Fall niemals ein Entgegenkommen in einer besonderen Situation?
Weil sonst aus Ausnahmen eine Regel gemacht werden müsste- wäre inkonsequent.
Der Zölibat ist ein möglicher Ausdruck für die gänzliche Hingabe; es gibt auch andere Möglichkeiten. Anderenfalls könnten Verheiratete oder Ehepaare niemals Heilige werden.
Selbstverständlich kann jeder in seinem Stand (ehelos oder verheiratet)heilig werden. Die Ehe hat ihre wunderschönen und harten Seiten/Zeiten aber auch die Ehelosigkeit. Wichtig ist, dass jeder seine Berufung annimmt und sie lebt. Wer verheiratet ist aber z.B. die Ehe bricht macht sich ebenso "unglücklich" wie jemand, der die Ehelosigkeit als Mönch, Nonne oder kath. Priester versprochen hat, und dieses Versprechen bricht.
Oder können auch Menschen Heilige sein, die sich nicht gänzlich an Gott und die Menschen hingegeben haben?
Wenn die Heiligkeit darin besteht, Ganzhingabe zu üben (zumindest dem Willen nach) dann wird Heiligkeit ohne Ganzhingabe nicht möglich sein. M.E. gehört die Ganzhingabe wesentlich zur Heiligkeit dazu als "Erfüllung des göttlichen Willens" im jeweiligen Stand.
Nur so am Rande: die "völlige Abschaffung des Zölibats" fordert niemand, das hieße ja, dass jeder Priester heiraten müsste.

Und dass der Zölibat nun ganz schlecht direkt aus dem Evangelium oder aus dem Willen Gottes abzuleiten ist, das zeigt ja gerade das, was hier als Eiertanz bezeichnet wird: Einmal ist es mit Gottes Willen vereinbar, dass ein Priester verheiratet bleibt (bei Konvertiten), ein ander Mal soll es unvereinbar sein?

Von den Aposteln (Petrus) hieß es dass sie verheiratet waren. Schwer vorstellbar ist für mich, dass sie die Ehe auch im Vollsinn leben konnten, nachdem sie intensiv missionarisch für das Reich Gottes tätig waren. Da der Priester in besonderer Weise berufen ist, vielen zu dienen- missionarisch zu wirken- sehe ich die Ehelosigkeit als große Hilfe und die Einführung des Priesterzölibat als Eingebung durch den Heiligen Geist.
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Soweit ich weiß ist es nicht möglich Priester zu werden wenn man im Seminar war konvertiert hat und dann rückkonveriert jeder einzelne der oben angeführten fälle von protestantischen pastoren wird vom hl. vater einzeln entschieden und es gibt keinen automatismus daß das so funktioniert

Lieber siri,

 

für viele Priesteramtswärter dürfte dies durchaus nachdenkenswert sein und daher nochmals wer eine Familie möchte, dem sei dieser Weg empfohlen. Schon manchmal sehr verrückt, was alles in der Kirche abläuft.

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Also fogender Weg für angehende Priester:

 

- Mit 16/17 oder 18 übertreten zum evangelischen Glauben, wenn ihr Kinder wollt.

 

- Dann Abitur machen und anschliessend evangelische Theologie studieren und Studium abschliessen. Während dieser Zeit heiraten und Kinder in die Welt setzen.

 

- Dann übertreten und um Dispens bitten, der euch dann erteilt wird.

 

DIe Sache ist dann perfekt und ihr leidet nicht unter Einsamkeit im Alter.

 

Das muss unbedingt weiterverbreitet werden.

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Franciscus non papa
Also fogender Weg für angehende Priester:

 

- Mit 16/17 oder 18 übertreten zum evangelischen Glauben, wenn ihr Kinder wollt.

 

- Dann Abitur machen und anschliessend evangelische Theologie studieren und Studium abschliessen. Während dieser Zeit heiraten und Kinder in die Welt setzen.

 

- Dann übertreten und um Dispens bitten, der euch dann erteilt wird.

 

DIe Sache ist dann perfekt und ihr leidet nicht unter Einsamkeit im Alter.

 

Das muss unbedingt weiterverbreitet werden.

 

 

sorry, das ist totaler unfug. es setzt voraus, dass ein 16jähriger planvoll eine solche lebensübersicht hat, des weiteren, dass er ziemliche charakterliche mängel hat, sich auf einen solchen schwindel einzulassen - immerhin lügt er der umwelt über jahre hinweg was vor!

 

ausserdem bleiben im alter immer 50% aller partner allein - das liegt in der natur der dinge.

 

mir ist unbegreiflich, wie man sich auf solche verrücktheiten einlassen kann, wenn auch nur als "möglichkeit"

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Gerlinde Blosche

 

Guten Morgen,

dass der Zölibat für den Priesterdienst wertvoll ist, möchte ich nicht bezweifeln. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es zwei Formen des Priesterseins gibt, den ehelosen und den verheirateten Priester, je nach seinem Charisma. Ich wäre deshalb für die Freiheit sich für dieses oder jenes zu entscheiden. Gründe möchte ich hier nicht anführen.

Ein Gedanke dazu geht mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf, den ich vorbringen möchte, ohne Misstrauen säen zu wollen.

Zur Einhaltung des Zölibatsversprechen finde ich die Tatsache, dass Pfarrer und Pfarrhaushälterin in einem Haus wohnen nicht gerade förderlich. "Sie" könnte, wie jede Arbeitnehmerin morgens kommen und abends heimgehen. Man kann jetzt denken wie man mag, aber ich fände es sinnvoller.

Liebe Grüße

Gerlinde

 

Ich glaube der Wiener Pastoraltheologe Zulehner hat einmal geschreiben, dass mit der Freistellung von pflicht zum freiwilligem Zölibat, dieses zur Aufgabe des Zölibates der Priester führen würde, weil die christliche Gesellschaft die Lebensform des Zölibats nicht mitträgt.

Stell dir vor, ein gutaussehender junger Mann möchte Priester werden und zölibatär leben.

Was würde er wohl alles zum Hören bekommen? Eine Kostprobe: bist du verrückt, auf das Schönste im Leben freiwillig zu verzichten.

Freistellung hätte nach Zuhlener die Abschaffung des Zölibates zur Folge. Soll die römisch katholische Kirche diesen Weg gehen, dann würde sie sich ein Zeugnis nehmen, welches das Zölibat in sich hat.

Das Zölibat weist nach meiner Meinung daruf hin, dass Gott einem das Leben in Fülle schenk und nicht wir Menschen uns ein Leben in Fülle schenken können. Ein Zeugnis, welches meiner Meinung nach die Welt benötigt.

 

Nach Zulehner, hätte deine zwei Formen (verheirateter und zölibatärer Priester), für die du dich stark machst, das Aufgeben einer Form zur Folge, die des zölibatären Priesters, weil der geschellschaftlichen Druck dieses so machen würde.

Erst wenn in der Geschellschaft ein deutliches Ja zur zölibatären und verheirateten Form des Priesters vorhanden ist, kann dieses nach Zuhlener freigestellt werden.

 

Walter

 

Deine Argumentation führt den Zölibat ad absurdum.

Du sagst, der Zölibat würde nicht mehr gelebt, wenn es keine Pflicht mehr für Priester gäbe. Nun sollte s ja so sein, dass der Zölibat nicht um seiner selbst willen als verpflichtend geltend. Es muss für die Ehelosigkeit der Priester noch eine positive Begründung geben. Du scheinst aber zu befürchten, dass diese Begründung nicht stark genug sein könnte, um die zölibatäre Lebensform ohne Pflicht zu erhalten. Das wiederum legt den Verdacht nahe, dass diejenigen, die Priester werden, den Zölibat in ihrer Mehrheit als notwendiges Übel betrachten, denn, sie würden ja gemäß Deiner These heiraten, wenn sie das dürften. Wenn das aber so ist, dann heißt das umgekehrt, dass diese Priester die von Dir zu postulierende positive Begründung des Zölibates zumindest nur eingeschränkt wenn nicht sogar überhaupt nicht teilen. Wenn man aber die Menschen zu ihrem Glück zwingen muss in Vorschriften, die sie nicht teilen, dann ist das in meinem Augen absurd.

Lieber mat,

Deine Gedanken waren in etwa auch die meinen.

Ich glaube, dass viele, die Priester werden ,diesen Verzicht gerne aus Liebe zu Gott auf sich nehmen wollen, weil es eben von der Kirche verlangt wird, um ganz für Gott und die Menschen da sein zu können.

Ob sie es aber ein Leben lang durchhalten können, das kann wohl keiner im Voraus genau wissen.

Ich finde die Suspendierung bei denen, die das Zölibatsversprechen nicht durchhalten und ehrlich damit umgehen schon hart. Aber ich kann das Kirchengesetz nicht ändern.

Liebe Grüße,

auf mich wartet leider wieder die Arbeit,

Gerlinde

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