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Geschrieben

Klar, eine Wirkung ist aber keine Notwendigkeit.

 

Aber was macht dann ein Sakrament aus, wenn es keine Wirkung hat ? Das kapiere ich ehrlich gesagt nicht

Eine Wirkung hat es doch.

 

Du meinst das was Flo ist seinem ersten Posting geschrieben hat ?

Die "Wirkung" gibt's aber auch, wenn ein gläubiges Ehepaar nicht kirchlich heiratet (z.B. weil es während des Termins der Eheschließung nicht gläubig war und dies später nicht nachholt oder früher weil es gemischt-konfessionell war) .

Die "Wirkung" halte ich für eine Folge des Glaubens und nicht der kirchlichen Eheschließung.

Geschrieben

@Lutheraner:

 

Mir geht's hier eher um die kath. Vorstellung was ein Sakrament ist.

Die Antwort darauf hast du schon bekommen "halt irgendwas was man machen muss weil man Katholik ist" "etwas wovon man keine Ahnung hat es aber gegen jeden Angriff von aussen verteidigt"

 

Sakramente sind nichts weiter als magische Rituale mit magischer Wirkung nothing more nothing less von denen man im Übrigen viel halten sollte

 

und selbstverständlich wirken sie sich auf das Jenseitige aus derweil sie im Diesseits deine spirituelle Kraft stärken sollen wenn es gelingt stärkt sich dein Charakter und du hälst dich von negativen Dingen fern Ergebnis > bessere Karten im Jenseits

 

die (Wieder)Vereinigung von Mann und Frau resp. männlicher und weiblicher Eigenschaften ist ein sehr wichtiger Punkt im spirituellen Fortkommen das Ehe-Sakrament soll diesen Prozess unterstützen (dazu Schöpfungsgeschichte und Sündenfall)

 

Ich finde es etwas voreilig, das "magische Hokuspokus" von vornherein zu verwerfen. Ich glaube, dass sich das Sakramentsverständnis zumindest religionsgeschichtlich aus dem Glauben an magischen Hokuspokus entwickelt hat.

 

Die Zeichen-Erklärung (Sakramente als Zeichen für irgendwas) ist vermutlich nur eine Art Ersatzerklärung,

 

Eigentlich ist es beides eine rituelle magische Handlung ist in ihrer Anordnung und Ausführung immer "ein Symbol für irgendwas" der Katholik würde sich doch sehr wundern wie viel Lob die katholische Kirche für ihre Magie einheimst seitens derer die sich damit beschäftigen

 

und damit lasse ich die Gemeinde der Katholiken wieder allein

 

schöne Zeit

Geschrieben
Ich finde es etwas voreilig, das "magische Hokuspokus" von vornherein zu verwerfen. Ich glaube, dass sich das Sakramentsverständnis zumindest religionsgeschichtlich aus dem Glauben an magischen Hokuspokus entwickelt hat.

Die Zeichen-Erklärung (Sakramente als Zeichen für irgendwas) ist vermutlich nur eine Art Ersatzerklärung, da uns heute das Verständnis für magischen Hokuspokus weitgehend abhanden gekommen ist. Für mich auch eine wenig überzeugende Erklärung, weil sie den Sakramentenempfänger zum Zeichen-Darsteller marginalisiert.

Nein, das stimmt nicht so. "sacramentum" ist die Übersetzung von "mysterion" (Geheimnis) und meint ursprünglich: im Wirken Jesu erschließt sich den Menschen der verborgene Gott. Joh 14,9: "Wer mich sieht, sieht den Vater": es geht um eine (göttliche) Wirklichkeit, die erfahrbar in unser Leben eintritt und es verändert.

Und jedesmal, wenn eine weltliche Wirklichkeit -ohne aufzuhören, Welt zu sein - an eine andere, sie übersteigende Wirklichkeit erinnert, übernimmt sie eine sakramentale Funktion. Augustinus benannte noch über 300 Sakramente!

Das lateinische Wort "sacramentum" hat zusätzlich eine starke rechtliche Färbung: es bezeichnete den Fahneneid der Soldaten bzw den Diensteid der Beamten.

Es ging also um eine Verpflichtung mit bleibender Gültigkeit (ähnlich hat die frühe Kirche die Taufe gesehen: als lebensentscheidenden verbindlichen Schritt, als Eid auf Christus.)

Das magische Verständnis von Sakramenten als unfehlbar wirksame Gnadeninstrumente ( wenn sie nur richtig - "gültig" - vollzogen werden), stammt aus dem Frühmittelalter. Das Konzil von Trient hat das mit der Formel das Sakrament wirke "ex opere operato" (kraft des vollzogenen Ritus) zwar anscheinend bestätigt, aber gesagt werden sollte damit eigentlich die Verlässlichkeit der Zuwendung Gottes (bzw Christi) in den Sakramenten.

Aber es ist auch dort schon klar: die Wirksamkeit im Leben eines Menschen ist nicht automatisch gegeben, sondern davon abhängig, wie offen er für dieses Zeichen ist. (Wenn eine Frau ihrem zeitungslesenden Mann erklärt, dass sie ihn liebe, stimmt das unabhängig davon, ob er ihr zuhört oder nicht. Ob diese Liebeserklärung eine Wirkung in seinem Leben entfalten kann hängt von seiner Bereitschaft ab, zuzuhören, die Zeitung wegzulegen und sie zu umarmen oder so)

 

Es stimmt allerdings, dass die heutige Theologie den Beziehungsaspekt viel stärker betont. Außerdem wächst auch das Verständnis davon, wie Symbole und Bilder wirken mit dem psychologischen Wissen und dem Wissen über Hirnfunktionen und dem Zusammenhang zwischen Bewusstsein und unbewusst arbeitenden Hirnarealen.

Geschrieben
Es stimmt allerdings, dass die heutige Theologie den Beziehungsaspekt viel stärker betont.

 

Du meinst in erster Linie die "heutige katholische Theologie" nehme ich an. Zumindest die Täufer werden das schon vor 500 Jahren so gesehen haben, sonst hätten sie nicht die Glaubenstaufe eingeführt.

Geschrieben

Es stimmt allerdings, dass die heutige Theologie den Beziehungsaspekt viel stärker betont.

 

Du meinst in erster Linie die "heutige katholische Theologie" nehme ich an. Zumindest die Täufer werden das schon vor 500 Jahren so gesehen haben, sonst hätten sie nicht die Glaubenstaufe eingeführt.

:huh: ok, war zu kurz. Wobei inzwischen - soviel ich weiß - da durchaus Annäherungen zwischen katholischer und reformatorischer Seite passieren und das Suchen nicht grundsätzlich so weit auseinander liegt.
Geschrieben

Der Altmeister schrieb:

 

Die Ehe ist ein Sacrament, durch welche zwo ledige Christliche versprochene Personen Mann und Weib sich ordentlicher Weis zusammen verheyrathen: Darzu ihnen GOtt durch dieses Sacrament Gnad gibt, daß in ihrem Ehelichen Stand biß in den Tod gottselig verharren, und ihre Kinder Christlich auferziehen.

Kleiner Katechismus, Peter Canisius

Geschrieben

Es stimmt allerdings, dass die heutige Theologie den Beziehungsaspekt viel stärker betont.

 

Du meinst in erster Linie die "heutige katholische Theologie" nehme ich an. Zumindest die Täufer werden das schon vor 500 Jahren so gesehen haben, sonst hätten sie nicht die Glaubenstaufe eingeführt.

:lol: ok, war zu kurz. Wobei inzwischen - soviel ich weiß - da durchaus Annäherungen zwischen katholischer und reformatorischer Seite passieren und das Suchen nicht grundsätzlich so weit auseinander liegt.

 

ich denke man sieht zu leicht Unterschiede in Äußerlichkeiten und Begrifflichkeiten. Deshalb habe ich ja auch diesen Thread eröffnet :huh:

Geschrieben
Nein, das stimmt nicht so. "sacramentum" ist die Übersetzung von "mysterion" (Geheimnis) und meint ursprünglich: im Wirken Jesu erschließt sich den Menschen der verborgene Gott. Joh 14,9: "Wer mich sieht, sieht den Vater": es geht um eine (göttliche) Wirklichkeit, die erfahrbar in unser Leben eintritt und es verändert.

Und jedesmal, wenn eine weltliche Wirklichkeit -ohne aufzuhören, Welt zu sein - an eine andere, sie übersteigende Wirklichkeit erinnert, übernimmt sie eine sakramentale Funktion.

Ich finde das mit "magischem Hokuspokus" eigentlich recht gut zusammengefaßt.

Geschrieben
Hallo,

 

was ist die konkrete Wirkung des Sakraments der Ehe ?

 

Gibt es eine Wirkung im Diesseits, wenn ja welche ist das und wie wirkt sich diese aus im Vergleich zu "nicht-sakramental" geschlossenen Ehen ?

 

Oder bezieht sich die sakramentale Wirkung als Heilswirkung auf das Jenseits ?

Was ist in diesem Fall der konkrete "Heils-Nachteil" für Menschen, die nicht heiraten können, z.B. weil sie keinen entsprechenden Partner finden, weil sie vor der Eheschließung sterben, weil sie homosexuell sind, etc. (Die Ungerechtigkeit, die dadurch entstehen würde, ist übrigens neben dem Fehlen eines biblischen Fundaments der Grund, weshalb Protestanten die Ehe als Sakrament ablehnen).

 

Danke im voraus für eure Antworten :huh:

 

Das Sakrament der Ehe ist wie alle Sakramente für die Menschen die es empfangen und sich selber schenken, ein Zeichen dafür, dass sie ihren gemeinsamen Lebensweg auf Jesus Christus aufbauen wollen.

Dieses kann ich in vielen Formen zum Ausdruck zu bringen, praktizierende Katholiken, wenn sie heiraten, wollen diesen neuen Lebensweg bewusst mit Gott in Verbindung bringen, was bei euch so nicht der Fall ist.

Was Gott verbunden hat, dass darf der Mensch nicht trennen, wird am Ende des "Ja Wortes" in der katholischen Hochzeit gesprochen. Wir Katholiken gehen davon aus, dass Gott die beiden Menschen miteinander verbunden hat, für unsere evangelischen Mitchristen ist die Ehe ein rein weltliches Ding wie Luther sagte. Die Ehe bei den evangelischen Mitchristen hat nichts mit Gott zu tun.

Was ist die Wirkung des Sakramentes der Ehe? Die Unauflöslichkeit.

 

Walter

Geschrieben
... Die Ehe bei den evangelischen Mitchristen hat nichts mit Gott zu tun. ...

 

:huh:

Geschrieben (bearbeitet)
was ist die konkrete Wirkung des Sakraments der Ehe ?

 

Gibt es eine Wirkung im Diesseits, wenn ja welche ist das und wie wirkt sich diese aus im Vergleich zu "nicht-sakramental" geschlossenen Ehen ?

 

Oder bezieht sich die sakramentale Wirkung als Heilswirkung auf das Jenseits ?

Was ist in diesem Fall der konkrete "Heils-Nachteil" für Menschen, die nicht heiraten können, z.B. weil sie keinen entsprechenden Partner finden, weil sie vor der Eheschließung sterben, weil sie homosexuell sind, etc. (Die Ungerechtigkeit, die dadurch entstehen würde, ist übrigens neben dem Fehlen eines biblischen Fundaments der Grund, weshalb Protestanten die Ehe als Sakrament ablehnen).

 

Danke im voraus für eure Antworten :huh:

 

Ich möchte als Grund zur "Eheunfähigkeit" auch noch den Canon 1084 anführen:

http://www.codex-iuris-canonici.de/buch4.htm#c1084

 

Der besagt nämlich, dass eine Ehe ungültig ist, sobald einer der Partner schon vor der Ehe unfähig zum Beschlaf war und es immernoch ist. Es gibt da auch körperliche Gründe - nicht nur seelische - die zur Unfähigkeit zum Beischlaf führen.

 

Wie das die RKK das alles regelt.

 

Bei der Ehe geht's halt doch nur um's Poppen ;-) (kleiner scherz)

 

Edit: da fällt mir auf, das war ein lutherischer Scherz - hat Luther nicht gesagt: "Ehe ist Arznei für Hurerei" oder so ähnlich?

bearbeitet von agnostiker
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lutheraner,

 

für die katholische Ehe gilt, die Gnade setzt die Natur voraus.

 

Interessant sind die Worte Jesu:

 

Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach (1. Mose 2,24): «Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein»?

 

Hier erinnert Jesus den Zuhörer an die alten jüdischen Wurzeln der Ehe in der Komplementarität der Geschlechter, an das "Ein-Fleisch-Werden", das "Erkennen" des Geliebten, und was alles damit zusammenhängt, entgegen der mittlerweile sich eingependelten Gebräuchlichkeiten. Hier wird an den jüdischen Wurzeln der Ehe geknüpft, die ganzheitlich zu verstehen waren, um sie für das Handeln fruchtbar zu machen. Das "Ein-Fleisch-Werden" bezeichnet dabei den ehelichen Akt und gleichzeitig das Innere Band, das Mann und Frau bindet. Wir Katholiken sprechen davon als ein "Geheimnis", etwas das Tiefe besitzt, obwohl es mitten im Leben angesiedelt ist und eigentlich jeder in der Lage zu verstehen sein sollte.

 

Und äußerst Interessant ist die Passage:

 

"Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist's nicht so gewesen." Mt.19,8

 

D.h. die Ehe ist von Anfang an gültig und von Gott gesegnet. Jesus hat hier nicht etwas Neues errichtet, sondern das Alte bestätigt und bekräftigt. Und wenn er das tut, dann bekräftigt er, daß die Untrennbarkeit der Ehe nicht etwas ist, was er jetzt aufgrund in seiner göttlichen Vollmacht neu festlegt, sondern die Untrennbarkeit Ehe ist das, was eigentlich von Anfang an gilt. Darum ist eine sogenannte "Naturehe" im Prinzip schon untrennbar, und das gilt selbstverständlich für eine evangelisch geschlossene Ehe ja auch.

 

Indem Jesus hier den alten Gottesplan bestätigt und bekräftigt, ist dies Zeichen in den Leib der Kirche eingegliedert, es hat also ein äußeres Zeichen und eine innere Gnade, und es ist von Christus bestätigt. Und da es sich hier um Bleibendes Performatives handelt, um ursprünglich "Symbolisches", d.h. um das Zusammenfallen von Gegensätzen von Mann und Frau, und da die menschliche Sexualität nicht bloß die Tierhafte sondern in seiner Gesamtwirklichkeit Wortcharakter besitzt, Würde besitzt, sprechen wir vom insgesamt von einem Sakrament, das "christlich anonym" vom Anfang an gilt. Zum Expliziten Sakrament wird es durch den Segen der Kirche, ausgesprochen durch den Priester, sofern keine Hindernisse vorhanden sind.

 

Nun könnte man ja fragen, wie denn ein Versprechen gültig sein soll, das man nie gegeben hat, bis zum Tode die Treue zu halten. Darum entsteht ein zusätzlicher gewisser "Unsicherheitsgrad" über die Gültigkeit der Ehe eines Atheisten oder eines evangelischen Christen. Es ist schon mal vorgekommen, daß ein christlicher Eherichter eine evangelische Ehe für nichtig erklärt hat, weil evangelische Christen nicht an die Unauflöslichkeit glauben. Im Allgemeinen wird man aber jedoch sagen müssen, sobald Kinder da sind und gleichzeitig eine Liebesgemeinschaft sowie ein gemeinsamer Haushalt gegründet wurde, darf hier miemand mehr so leicht hier eine Ehe für nichtig erklären. Schauen wir noch genauer hin, so ist das unter den Katholiken gewissermaßen ähnlich, denn eine geschlossene aber nicht vollzogene Ehe kann ja vom Papst für nichtig erklärt werden.

 

Wichtig für Katholiken ist auch noch, nicht zu vergessen, daß die clandestinen Ehen (=Eheschließungen im Verborgenen) schon vom Trienter Konzil an verboten sind. D.h. die Eheschließung muß vor der Gemeinde getragen werden und öffentlich sein, es sei denn, es gibt in begründeten Fällen einen bischöflichen Dispenz. Religiös ist das so zu verstehen, wer die Treue in guter Absicht schwört, hat vor der Öffentlichkeit nichts zu verbergen. Wer aber vor hat, sich bald wieder zu trennen, der hat es lieber, wenn die Kirchen-Öffentlichkeit nicht dabei ist. Das ist eines der Gründe, ohne die Bestätigung und ohne den Segen durch den Priester hat die gegenseitige Spendung des Sakramenten unter Katholiken u.U. keine Wirkung. Darum haben schlechte Karten diejenigen Katholiken, die sich nur zivil trauen; die ziehen unter Umständen schwere Schuld auf sich.

 

Off topic:

Was sich hier also von der Natur der Ehe ergibt, aus der symbolischen Gesamtwirklichkeit stammt, kann nicht gültig sein, wenn man den Wortcharakter des Symbolischen der Sexualität abstrahiert, argumentiert gleichgeschlechtliche Liebe würde im Tierreich vorkommen, weil man hier die Natur der familiären Symbolik auf die animalische und psychische Prägung reduziert. Das Zusammenfallen der Gegensätze von Mann und Frau hätte man auf ein Durcheinanderwerfen (=diabalein) geführt. Also nochmal, die Kirche betont ausdrücklich, daß Menschen mit homosexueller Prägung mit Liebe und Taktgefühl zu begegnen ist, aber eine Gleichstellung zur Ehe lehnt sie ab, nicht zuletzt, weil für uns Katholiken die Ehe kein weltlich Ding ist, wie Luther das auffaßte, sondern die Ehe immer zugleich ein Abbild der Dreifaltigkeit Gottes ist, ein heiliges Zeichen ist.

 

Grüße, Carlos

bearbeitet von platon
Geschrieben

Daß Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, bedeutet, wenn diese Natur nicht auf das bloß animalische zu reduzieren ist, daß Geist im Fleisch verwoben ist, daß tiefe Kostbarkeit mit drin steckt. Wie Aristoteles das sagte, ein Sein besteht nicht einfach so, sondern ist immer ein geformtes Sein, ein Sosein. Leben gibt es entweder nicht abstrakt, sondern immer nur entweder als Pflanze, als Tier oder als Mensch, sprich als Würdewesen. Das ist schon mal ein kleiner "Hinweis" auf die Existenz Gottes, und daher versteht man, daß Atheisten und Agnostiker unbewußt geneigt sind, das Leben auf das bloß Biologische zu reduzieren.

Geschrieben (bearbeitet)
Daß Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, bedeutet, wenn diese Natur nicht auf das bloß animalische zu reduzieren ist, daß Geist im Fleisch verwoben ist, daß tiefe Kostbarkeit mit drin steckt. Wie Aristoteles das sagte, ein Sein besteht nicht einfach so, sondern ist immer ein geformtes Sein, ein Sosein. Leben gibt es entweder nicht abstrakt, sondern immer nur entweder als Pflanze, als Tier oder als Mensch, sprich als Würdewesen. Das ist schon mal ein kleiner "Hinweis" auf die Existenz Gottes, und daher versteht man, daß Atheisten und Agnostiker unbewußt geneigt sind, das Leben auf das bloß Biologische zu reduzieren.

 

Interessant ist, das in der Liste nur größere Zellhaufen als Leben aufgezählt werden. Mittlerweile zählen wir ja sozusagen schon die Einzeller dazu.

 

Übrigens sagt der Atheist: es ist nur das biologische

Der Agnostiker muss konsequenterweise sagen: es ist mind. das biologische

 

Wenn ich mir dann allerdings von irgendeinem Fundi-Christ anhören muss: "ein Tier hat keine Seele", dann wird hier das Leben der Tiere reduziert. Prima. Somit hat der Affe keine Seele, der Mensch aber schon. Darwin ist immernoch nicht angekommen.

 

Grüße

bearbeitet von agnostiker
Geschrieben
Wenn ich mir dann allerdings von irgendeinem Fundi-Christ anhören muss: "ein Tier hat keine Seele", dann wird hier das Leben der Tiere reduziert. Prima. Somit hat der Affe keine Seele, der Mensch aber schon. Darwin ist immernoch nicht angekommen.

 

Sorry, hier ist ein Link zum Thema über Bewegungsseele des Thomas von Aquin:

 

Gottesbeweis aus der Strebedynamik

 

Ich habe nie behauptet, daß ein Tier keine Seele hätte. Ich behaupte nur, daß die Tiere würdemäßig nicht auf gleicher Ebene zu stellen sind wie der Mensch. Wer nicht so denkt, der müßte es ja richtig finden, wenn in manchen Urstämmen Afrikas eine Frau gegen 10 Kühen abgegeben wird.

 

Und an die Evolution glaube ich auch, nur nicht an allem was man aus der Evolutionstheorie in der extremen Form zu hören bekommt, was mehr ein religiöses Bekenntnis negativen Zeichens ist als ernsthafte Wissenschaftlichkeit bedeutet. Michael Denton läßt übrigens mit seiner Evolutionskritik grüßen, aus naturwissenschaftlichen Gründen übrigens...

Geschrieben

Außerdem geht man in der Regel davon aus, Agnostiker sind meistens Popperanner, verwechseln meistens das Über-dem-Verstand-Hinausliegende mit dem Unsinn. Popper reduziert Vernunftbegriffe auf Naturwissenschaftlichkeit, was eine nie da gewesene Verkürzung der Philosophie bedeutet. Ich glaube, die meisten Philosophen nehmen sowas gar nicht mehr ernst.

Geschrieben

Lutheraner, was macht der Heilsnachteil?

Geschrieben

Hallo Flo,

 

ich habe leider vergessen das nachzulesen, werde das aber in den nächsten Tagen nachzuholen.

Das bekannte Luther-ZItat "die Ehe ist ein weltlich Ding" geht aber schon klar in diese Richtung, es bezieht sich darauf, dass die Ehe keine aufs Jenseits und auf das ewige Heil bezogene Auswirkung hat.

 

Ich habe aber schnell mal gegoogelt und folgendes gefunden:

 

Das Erzbistum Bamberg schreibt:

 

"Die Katholiken verstehen die Ehe als Sakrament, also ein Zeichen von Gottes Heil und seiner Hilfe zum Heil."

 

(Quelle: http://www.eo-bamberg.de/eob/dcms/sites/bi...ehe/index.html)

 

Auf der Homepage der katholischen Karl-Leisner-Jugend steht u.A. zur Ehe:

 

"In der evangelischen Kirche wird keine Ehe geschlossen, sondern nur gesegnet. Nach Luther ist die Ehe "ein weltlich Ding", d.h. die Eheschließung hat keinerlei Bedeutung für das ewige Heil"

 

(Quelle: http://www.karl-leisner-jugend.de/FAQ/Ehe.htm"

 

Aus beiden Zitaten kann man doch herauslesen, dass das Ehe-Sakrament nach kath. Glauben eine Heilswirkung hat (und nicht-Verheiratete somit glauben könnten einen Heilsnachteil zu haben) ?

Geschrieben

Wenn wir die Frage wirklich beantworten wollen (ob jemals offiziell an eine Heilswirkung der Ehe geglaubt wurde) bräuchte man wohl einen älteren Katechismus.

Geschrieben
Was ist die Wirkung des Sakramentes der Ehe? Die Unauflöslichkeit.

 

Schauen wir zum Vergleich mal bei Evangelikalen nach, die den Begriff Sakrament ablehnen:

 

Die christliche Ehe

 

Es ist der Wille Gottes, daß die Ehe eine lebenslange Verbindung eines Mannes mit einer Frau ist. Gegenseitige Treue und Liebe ist das, was sich Gott für die Ehepartner gedacht hat.

 

Deshalb ist Scheidung gegen den ausdrücklichen Willen Gottes.

 

Eine "rechtmäßige" Scheidung ist nur nach ehebrecherischem Verhalten eines Ehepartners möglich, jedoch nicht zwingend. Ist in diesem Fall eine Scheidung erfolgt, steht dem "unschuldig" geschiedenen Partner die Wiederheirat offen.

 

Liegt ein solcher Scheidungsgrund nicht vor, sollen die beiden christlichen Partner entweder ehelos bleiben oder sich versöhnen.

 

Die Ehe zwischen einem Gläubigen und einem Nichtgläubigen entspricht nicht dem Willen Gottes.

 

Wenn ein verheirateter Mensch Christ wird, ist er angehalten, weiterhin seine Ehe mit dem ungläubigen Partner zu führen. Ohne große Worte, sondern vielmehr durch einen überzeugenden christlichen Lebensstil, soll er jetzt seinen Ehepartner für Jesus Christus gewinnen.

 

Quelle: http://www.efg-hohenstaufenstr.de/wir/glaubensbekenntnis.htm

 

Der wichtigste Unterschied ist doch, dass sie die Bibel wörtlich nehmen, also die Scheidung im Falle des Ehebruchs (siehe Matthäus-Evangelium) zulassen.

 

Ich habe dein Eindruck als Zusammenfassung dieses Threads kann man sagen: Sakrament ist, was man als solches definiert.

Geschrieben

Ich denke mal, die Wirkung des Sakramentes steht außer Frage. Ehen in katholischen Gemeindekernen (eagal ob "liberal" oder "konservativ") werden viel viel seltener geschieden als im Durchschnitt. Die Gestaltung des gemeinsamen Lebens (Berufstätigkeit, Kinderzahl, Kindererziehung) geschieht in der Regel im Konsens, und es gibt da die unterschiedlichsten Rollenverteilungen.

 

Es ist ähnlich wie mit dem Beten. Es ist völlig klar dass Beten "sich lohnt". Darüber gibt es Untersuchungen (damit meine ich jetzt nicht das Fürbittgebet und die umstrittenen Untersuchung dazu). Die Frage ist also nicht, ob des Gebet wirkt, sondern ob es einen realen Adressaten hat, oden nur ein nützlicher Selbstbetrug ist.

 

In dem Sinne "Wirken" alle Sakramente. Das katholische Abendmahlsverständnis bewirkt z.B. auch den höheren Gottesdienstbesuch gegenüber evangelischen Gemeinden; auch heut wo ja soziale Kontrolle und Höllendrohung keine Rolle mehr spielen.

Geschrieben
Ich denke mal, die Wirkung des Sakramentes steht außer Frage. Ehen in katholischen Gemeindekernen (eagal ob "liberal" oder "konservativ") werden viel viel seltener geschieden als im Durchschnitt. Die Gestaltung des gemeinsamen Lebens (Berufstätigkeit, Kinderzahl, Kindererziehung) geschieht in der Regel im Konsens, und es gibt da die unterschiedlichsten Rollenverteilungen.

 

Es ist ähnlich wie mit dem Beten. Es ist völlig klar dass Beten "sich lohnt". Darüber gibt es Untersuchungen (damit meine ich jetzt nicht das Fürbittgebet und die umstrittenen Untersuchung dazu). Die Frage ist also nicht, ob des Gebet wirkt, sondern ob es einen realen Adressaten hat, oden nur ein nützlicher Selbstbetrug ist.

 

In dem Sinne "Wirken" alle Sakramente. Das katholische Abendmahlsverständnis bewirkt z.B. auch den höheren Gottesdienstbesuch gegenüber evangelischen Gemeinden; auch heut wo ja soziale Kontrolle und Höllendrohung keine Rolle mehr spielen.

 

Bei dem Posting könnte man zu dem Schluß kommen: "Sakramentglaube ist Aberglaube". Du hast nur noch die nichtverwesenden Heiligen vergessen.

 

Wie ist das bei vollen evangelischen Kirchen ? Ist da aus Versehen der Pfarrer richtig geweiht oder woran liegt das ? Und wenn die Moschee beim Freitagsgebet voll ist ? Welches Sakrament wirkt dort :huh: ?

 

Apropoos Moschee: Ich schätze die Ehen gläuber Katholiken, Protestanten und Moslems haben in etwa dieselben Scheidungsraten. Wirkt dann das Sakrament bei allen dreien, nur bei ersten beiden (wie in diesem Thread schon behauptet wurde) oder nur bei ersteren ?

Geschrieben (bearbeitet)

Ein Sakrament ist ein heiliges Zeichen, durch das Gott wirkt. Da stecken zwei Dinge drin: 1. dass es ein Zeichen ist und dadurch Wirkungen zeigt, wie alle anderen Zeichensysteme auch.

2. Dass Gott über diese Zeichen in das menschliche Leben eingreift, dass also Dinge passieren, erstens ohne diese Zeichen nicht passieren würden, und zweitens auch mit einen rein soziologisch-psychologischen Deutung des Prozesses nicht völlig zu erklären sind.

 

Ob man das so sieht oder nicht, ist natürlich Glaubenssache. Von der Art und Weise ist es aber kein grundlegender Unterschied, zu sagen: Gott wirkt durch die Sakramente in der Welt, oder: Gott wirkt durch die heilige Schrift in der Welt, oder auch: Gott wirkt durch seinen Geist in der Welt.

 

Wenn Gott durch die Sakramente in der Welt wirkt, dann heißt das ja nicht, dass er auf anderen Wegen nicht wirken kann. Nur würde das die Kompetenz der Kirche überschreiten, dazu verbindliche Dinge zu sagen (also z.B. über den Gebetsruf des Muezzins, der zweifellos sehr viel mit der islamischen Form der Frömmigkeit zu tun hat)

 

Es gibt verschiedene Dimensionen der Gegenwart Gottes in der Welt, und ich halte es für fruchtlos, diese gegeneinander auszuspielen. Die Dimension der Gegenwart Gottes im Wort ist sicherlich in der evangelischen Kirche verbreiteter als in der katholischen. Also würden evangelische Christen das Gelingen ihrer Ehe auch anders Begründen, und das ist auch völlig in Ordnung.

bearbeitet von Franziskaner
Geschrieben
Der wichtigste Unterschied ist doch, dass sie die Bibel wörtlich nehmen, also die Scheidung im Falle des Ehebruchs (siehe Matthäus-Evangelium) zulassen.

 

wie wäre es bei Evangelen mit folgender Trauformel:

 

Ich will Dir treu sein, solange ich Dich attraktiv finde und wenn sich das ändert, werde ich Dich offen und ehrlich informieren. Ich will mit Dir zusammenleben mindestens für die nächsten 5 Jahre und wenn wir Kinder zeugen sollten, werde ich mich um sie irgendwie kümmern und meinen Anteil an den finanziellen Verpflichtungen übernehmen

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