Jump to content

Sakrament der Ehe


Lutheraner

Recommended Posts

Das heißt durch den Begriff Sakrament wird nach kath.Glauben nur festgelegt, dass eine kirchliche Handlung ein Gnadenzeichen ist ?
Hast Du mir schon mal beantwortet, was Du unter "Sakrament" verstehst?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das heißt durch den Begriff Sakrament wird nach kath.Glauben nur festgelegt, dass eine kirchliche Handlung ein Gnadenzeichen ist ?
Hast Du mir schon mal beantwortet, was Du unter "Sakrament" verstehst?

 

ich versuche den Begriff zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass durch Verwendung des Begriffs Sakrament einerseits die Wirkung oder Verheißung der Handlung durch den Glauben an eine zusätzliche Heilskomponente überlagert wird und andererseits andere kirchliche/christliche Handlungen, die nicht so bezeichnet werden, in den Hintergrund gedrängt werden können.

 

Dazu kommt, dass bei allen Handlungen, die von der röm.-kath. Kirche als Sakrament bezeichnet werden, von denen aber kein Zeichen biblisch überliefert wurde, ein Definitionsproblem besteht, wann das Sakrament gültig gespendet wurde und wann nicht (dieses Problem gibt es wenn man der biblischen Einsetzung von Taufe und Abendmahl befolgt kaum noch, bei der Busse - die nach evang. Glauben einzig durch das Handeln Gottes wirkt - gäbe es sie jedoch schon, genauso wie beim Segen und Gebet, die man ja theoretisch auch als Sakramente festlegen könnte).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das heißt durch den Begriff Sakrament wird nach kath.Glauben nur festgelegt, dass eine kirchliche Handlung ein Gnadenzeichen ist ?
Hast Du mir schon mal beantwortet, was Du unter "Sakrament" verstehst?
ich versuche den Begriff zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass durch Verwendung des Begriffs Sakrament einerseits die Wirkung oder Verheißung der Handlung durch den Glauben an eine zusätzliche Heilskomponente überlagert wird und andererseits andere kirchliche/christliche Handlungen, die nicht so bezeichnet werden, in den Hintergrund gedrängt werden können.
Das erklärt immer noch nicht, was Du unter "Sakrament" verstehst.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum Sakramentsverständnis:

In der katholischen Kirche gibt es Sakramente, die nicht von Jesus ausdrücklich eingesetzt worden sind. (Streng genommen gilt das ja auch für die Taufe, die von Johannes dem Täufer stammt, und nicht von Jesus).

 

In dem Fall gibt es den Taufbefehl. Das ist das biblische Einsetzungswort.

 

Diese Sakramente leiten sich vom Handeln Jesu her. Die Priesterweihe von seiner Auswahl der Apostel, die Beichte von seiner Praxis der Sündenvergebung, die Firmung von seinem Versprecheen, den hl. Geist zu senden, und die Krankensalbung von seinen Heilungen.

 

Ehen hat er zwar nicht gestiftet, aber er hat die Ehe ausdrücklich gutgeheißen, einige Dinge dazu gesagt, und bei der Hochzeit von Kana dem Brautpaar zu einer gelungenen Feier verholfen.

 

Wenn Du mich fragst: ob man das jetzt Sakrament nennt oder nicht, ist bestimmt nicht entscheidend für unser ewiges Heil.

 

Inwiefern ist das Ehesakrament (oder allgemein die Ehe vor Gott) heilsentscheidend ? Flo hat hier ja anhand des KKK dargelegt, dass dem nicht so ist. Dass von katholischer Seite doch häufig das Heil im Zusammenhang mit der Ehe angesprochen wird (wie jetzt von dir oder auch auf den Seiten, die ich hier verlinkte) ist, was mich verwirrt.

 

Vielleicht hängt das mit dem katholischen Rechtfertigungsglauben zusammen:

Nach eurem Glauben (so richtig habe ich das aber noch nicht verstanden?) erfolgt auch eine Gerechtmachung durch die Sakramente der Kirche, nach evangelischem Glauben erfolgt die Rechtfertigung allein als Gerechtsprechung durch den Glauben. Für die Rechtfertigung vor Gott sind deshalb nach evang. Glauben auch keine Sakramente notwendig.

 

 

In dem von Dir zitierten Text von mir kommt das Wort "Heil" noch nicht einmal vor. Ich habe weiter oben schon mal geschrieben, dass für die katholische Kirche kein Sakrament "heilsentschiedend" ist, weil dann ja logischerweise alle Nichtgetauften in die Hölle kämen (wie das viele evangelische Christen ja durchaus glauben). Die Sakramente stiften und fördern das Heil der Menschen (in weltlicher und ewiger Hinsicht) aber sie grenzen es nicht ein.

 

Eine von Liebe und Vertrauen getragene Ehebeziehung ist durchaus ein Stück heile Welt, eben ein Stück "Heil" in dieser Welt. Und da das ewige Leben untrennbar mit unserem irdischen Leben verbunden ist, hat das auch Konsequenzen für unser ewiges Heil.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das heißt durch den Begriff Sakrament wird nach kath.Glauben nur festgelegt, dass eine kirchliche Handlung ein Gnadenzeichen ist ?
Hast Du mir schon mal beantwortet, was Du unter "Sakrament" verstehst?
ich versuche den Begriff zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass durch Verwendung des Begriffs Sakrament einerseits die Wirkung oder Verheißung der Handlung durch den Glauben an eine zusätzliche Heilskomponente überlagert wird und andererseits andere kirchliche/christliche Handlungen, die nicht so bezeichnet werden, in den Hintergrund gedrängt werden können.
Das erklärt immer noch nicht, was Du unter "Sakrament" verstehst.

 

Ich definiere den Begriff nicht, Begründung siehe mein Posting oben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In dem von Dir zitierten Text von mir kommt das Wort "Heil" noch nicht einmal vor.

 

Ich bezog mich hierauf:

 

Wenn Du mich fragst: ob man das jetzt Sakrament nennt oder nicht, ist bestimmt nicht entscheidend für unser ewiges Heil.

 

 

Aber da hatte ich dich wohl missverstanden. Du bezogst das "ewige Heil" wohl nur die Verwendung des Begriffs "Sakrament" und nicht die "sakramentale Wirkung" ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

hier

 

habe ich vor einiger zeit mal versucht, den begriff sakrament zu definieren und zu erklären.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In dem von Dir zitierten Text von mir kommt das Wort "Heil" noch nicht einmal vor.

 

Ich bezog mich hierauf:

 

Wenn Du mich fragst: ob man das jetzt Sakrament nennt oder nicht, ist bestimmt nicht entscheidend für unser ewiges Heil.

 

 

Aber da hatte ich dich wohl missverstanden. Du bezogst das "ewige Heil" wohl nur die Verwendung des Begriffs "Sakrament" und nicht die "sakramentale Wirkung" ?

 

 

Genau.

 

Die katholische Kirche versucht in ihrer Theologie eine bestimmte Trennschärfe in den Begriff des Sakramentes zu bringen. Da man Gottes Heilwirken nicht genau definieren oder sogar Éinschränken kann, führt das an den Rändern des Begriffes zu Widersprüchlichen Aussagen. Ich glaube aber, dass das für geistige Begriffe allgemein gilt: man kann sie immer durch Einzelfallbeispiele ad absurdum führen, trotzdem erfüllen sie eine sinnvolle Funktion.

 

Klar ist auf jeden Fall, dass Sakramente immer eine Heisstiftende und nie eine Heilseinschränkende Funktion haben. Die Kirche versucht deshalb, die Sakramente so genau zu definieren, damit sie sagen kann: hier können wir das Heil garantieren. Abber eben nicht, um zu sagen: hier können wir das Heil ausschließen.

 

Zum Sakrament gehört, dass Gott wirkt. Genau wie zum Christentum insgesamt auch gehört, dass Gott in der Welt handelt. Ansonsdten wäre so etwas wie Offenbarung grundsätzlich unmöglich. Es könnte dann auch keinen wirklichen Kontakt mir Gott im Gebet geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich ist unverständlich, wie die (Erst-)Ehe von zwei Getauften automatisch ein Sakrament sein kann.

 

Ich habe gerade versucht mich über das Eheverständnis der Orthodoxen schlau zu machen. Die ganze Definitionsproblematik scheint bei ihnen dadurch zu entfallen, dass davon ausgegeangen wird, dass die Ehe vor Gott unauflöslich ist (das ist meines Wissens Glaubensinhalt aller christlichen Kirchen), das Sakrament wird vom Priester gespendet (nach dieser Definition sind Ehen zumindest bestimmter anderer kirchlichen Gruppierungen nicht sakramental), mit entsprechender Busse ist die Wiederverheiratung möglich.

 

Das sieht für mich fast so aus, als wäre das Eheverständnis, abgesehen von dem Akt der Sakramentspendung durch den Priester, dem evangelischen sehr ähnlich.

 

Weiß jemand, wie das z.B. die anglikanische Kirche sieht ?

bearbeitet von Lutheraner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weiß jemand, wie das z.B. die anglikanische Kirche sieht ?
Die altkatholische Kirche, die hier soweit ich weiß mit dern anglikanischen Kirche deckungsgleich ist, hat sich dem orthodoxen Verständnis angeschlossen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich versuche den Begriff zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass durch Verwendung des Begriffs Sakrament einerseits die Wirkung oder Verheißung der Handlung durch den Glauben an eine zusätzliche Heilskomponente überlagert wird und andererseits andere kirchliche/christliche Handlungen, die nicht so bezeichnet werden, in den Hintergrund gedrängt werden können.

 

Dazu kommt, dass bei allen Handlungen, die von der röm.-kath. Kirche als Sakrament bezeichnet werden, von denen aber kein Zeichen biblisch überliefert wurde, ein Definitionsproblem besteht, wann das Sakrament gültig gespendet wurde und wann nicht (dieses Problem gibt es wenn man der biblischen Einsetzung von Taufe und Abendmahl befolgt kaum noch, bei der Busse - die nach evang. Glauben einzig durch das Handeln Gottes wirkt - gäbe es sie jedoch schon, genauso wie beim Segen und Gebet, die man ja theoretisch auch als Sakramente festlegen könnte).

Lieber Lutheraner,

 

beim Ehesakrament ist es nun mal so, daß hier die Gnade die Natur voraussetzt. Es ist z.B. nach katholischem Verständnis nicht möglich, ein Eheversprechen per Telegramm zu schicken, damit die Ehe gegründet ist. Göttliche Gnade und Natur gehen ineinander über. Die katholische Praxis ist sehr stark klar definiert, was notwendig ist: Das Eheversprechen (=der performative Akt) + der eheliche Vollzug (=das konkrete Leben), d.h. den Geschlechtsakt. Diese sich aus der Geschichte ergebende Praxis ist relativ strikt; man könnte es lockerer nehmen, etwa sagen, wenn Kinder und Eheleben da sind, erst dann ist die Gewißheit über die Gültigkeit einer Trauung. Die aufgenommene Reglementierung aber schützt so die Ehe von Anfan an vor fremden Zugriff. Jesus Christus selbst betonnt die Unauflöslichkeit der Ehe und verweist nochmal auf das Geheimnis des "Ein-Fleisch-Werdens", was bereits seit je her uralter Glaube war. Symbol heißt Zusammenfallen von Gegensätzen zu einer Einheit, die weder Selbigkeit noch Getrenntheit meint.

 

Hingegen aber darf nicht versucht werden, Gott aus diesem Bereich zu verbannen, nur weil die Ehe keine reine Erfindung Jesu ist, frei nach dem Motto, die Welt sei nur eine gottferne Wirklichkeit, die Jesus erlösen und zum Vater führen wolle. Wir Katholiken sagen, Gott hat die Welt von Anfang an gut gemacht, er schuf den Menschen als Mann und Frau und er sah, daß es gut war. D.h. die Welt bedarf zwar einerseits der Erlösung, aber sie ist gleichzeitig schon immer von Gott beseelt. Gott ist in allen Dingen da, und die Werthaftigkeit der Welt ist gewissermaßen eine kleine Teilhabe an Gottes Herrlichkeit. Das Seinskonzept Luthers, wenn das der Fall ist, ist hier möglicherweise falsch, und wenn man das Ganze unter dem Aspekt des Nominalismus betrachtet, ist das die logische Konsequenz, daß man die Welt als wertlos, als bloße Materie, die im keinsten Schimmer Würde besitzen kann. Die Welt ist ein Konstrukt, und Du bist nicht Person sondern nur eine Einbildung meines Verstandes, bei der ich mir vorstelle, es gäbe noch eine Person außer mir, in der Jesus wohnt. Diese Überlegungen sollen helfen über die Bedingung der Möglichkeit an einem Glauben an das Sakrament nachzudenken, und wenn diese nicht gegeben sind, dann ist ein Reden vertane Zeit. Nochmal, warum glaubst Du, soll ich Gott um Vergebung bitten, wenn ich die Ehe gebrochen habe, wenn die Ehe nur eine weltliche Angelegenheit ist? Warum betonnt Jesus die Unauflöslichkeit der Ehe?

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich versuche den Begriff zu vermeiden. Ich habe den Eindruck, dass durch Verwendung des Begriffs Sakrament einerseits die Wirkung oder Verheißung der Handlung durch den Glauben an eine zusätzliche Heilskomponente überlagert wird und andererseits andere kirchliche/christliche Handlungen, die nicht so bezeichnet werden, in den Hintergrund gedrängt werden können.

 

Dazu kommt, dass bei allen Handlungen, die von der röm.-kath. Kirche als Sakrament bezeichnet werden, von denen aber kein Zeichen biblisch überliefert wurde, ein Definitionsproblem besteht, wann das Sakrament gültig gespendet wurde und wann nicht (dieses Problem gibt es wenn man der biblischen Einsetzung von Taufe und Abendmahl befolgt kaum noch, bei der Busse - die nach evang. Glauben einzig durch das Handeln Gottes wirkt - gäbe es sie jedoch schon, genauso wie beim Segen und Gebet, die man ja theoretisch auch als Sakramente festlegen könnte).

Lieber Lutheraner,

 

beim Ehesakrament ist es nun mal so, daß hier die Gnade die Natur voraussetzt. Es ist z.B. nach katholischem Verständnis nicht möglich, ein Eheversprechen per Telegramm zu schicken, damit die Ehe gegründet ist. Göttliche Gnade und Natur gehen ineinander über. Die katholische Praxis ist sehr stark klar definiert, was notwendig ist: Das Eheversprechen (=der performative Akt) + der eheliche Vollzug (=das konkrete Leben), d.h. den Geschlechtsakt. Diese sich aus der Geschichte ergebende Praxis ist relativ strikt; man könnte es lockerer nehmen, etwa sagen, wenn Kinder und Eheleben da sind, erst dann ist die Gewißheit über die Gültigkeit einer Trauung. Die aufgenommene Reglementierung aber schützt so die Ehe von Anfan an vor fremden Zugriff. Jesus Christus selbst betonnt die Unauflöslichkeit der Ehe und verweist nochmal auf das Geheimnis des "Ein-Fleisch-Werdens", was bereits seit je her uralter Glaube war. Symbol heißt Zusammenfallen von Gegensätzen zu einer Einheit, die weder Selbigkeit noch Getrenntheit meint.

 

Hingegen aber darf nicht versucht werden, Gott aus diesem Bereich zu verbannen, nur weil die Ehe keine reine Erfindung Jesu ist, frei nach dem Motto, die Welt sei nur eine gottferne Wirklichkeit, die Jesus erlösen und zum Vater führen wolle. Wir Katholiken sagen, Gott hat die Welt von Anfang an gut gemacht, er schuf den Menschen als Mann und Frau und er sah, daß es gut war. D.h. die Welt bedarf zwar einerseits der Erlösung, aber sie ist gleichzeitig schon immer von Gott beseelt. Gott ist in allen Dingen da, und die Werthaftigkeit der Welt ist gewissermaßen eine kleine Teilhabe an Gottes Herrlichkeit. Das Seinskonzept Luthers, wenn das der Fall ist, ist hier möglicherweise falsch, und wenn man das Ganze unter dem Aspekt des Nominalismus betrachtet, ist das die logische Konsequenz, daß man die Welt als wertlos, als bloße Materie, die im keinsten Schimmer Würde besitzen kann. Die Welt ist ein Konstrukt, und Du bist nicht Person sondern nur eine Einbildung meines Verstandes, bei der ich mir vorstelle, es gäbe noch eine Person außer mir, in der Jesus wohnt. Diese Überlegungen sollen helfen über die Bedingung der Möglichkeit an einem Glauben an das Sakrament nachzudenken, und wenn diese nicht gegeben sind, dann ist ein Reden vertane Zeit. Nochmal, warum glaubst Du, soll ich Gott um Vergebung bitten, wenn ich die Ehe gebrochen habe, wenn die Ehe nur eine weltliche Angelegenheit ist? Warum betonnt Jesus die Unauflöslichkeit der Ehe?

 

Grüße, Carlos

 

Ist es aber nicht so, dass die Welt Luthers (ich meine den Begriff Welt bei Luther) eben keine gottferne Wirklichkeit ist? Alle Menschen sollen nach seiner Meinung so leben, "dass sie unserm Herrn Gott eine "larven geben"", das heißt, sie sollen so handeln, dass Gott durch sie wirken kann.

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hingegen aber darf nicht versucht werden, Gott aus diesem Bereich zu verbannen, nur weil die Ehe keine reine Erfindung Jesu ist (...)

 

Hallo Carlos,

 

Das verstehst du falsch, das ist überhaupt nicht der Fall. Du beißt dich glaube ich zu sehr an der "Spendung des Sakraments" fest.

 

So wie ich das bisher verstehe entspricht das orthodoxe und das anglikanische Eheverständnis weitgehend dem evangelischen, einzig mit dem Unterschied, dass nicht eine direkte Sakramentspendung im Traugottesdienst geschieht, sondern Gott in der Ehe von sich aus wirkt.

 

Im Protestantismus ist nur die Mittlerrolle der Kirche zurückgedrängt worden, Gott selbst nicht. Der direkte Bezug des Gläubigen zu Gott wurde gestärkt.

bearbeitet von Lutheraner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weiß jemand, wie das z.B. die anglikanische Kirche sieht ?
Die altkatholische Kirche, die hier soweit ich weiß mit dern anglikanischen Kirche deckungsgleich ist, hat sich dem orthodoxen Verständnis angeschlossen.

 

Und die Sakramentspendung folgt nur bei der ersten Trauung (vor Gott unauflösliche Ehe) ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ist es aber nicht so, dass die Welt Luthers (ich meine den Begriff Welt bei Luther) eben keine gottferne Wirklichkeit ist? Alle Menschen sollen nach seiner Meinung so leben, "dass sie unserm Herrn Gott eine "larven geben"", das heißt, sie sollen so handeln, dass Gott durch sie wirken kann.

Dieses zu behaupten, das meint den charismatischen Aspekt des Glaubens. Der Heilige Geist wirkt in unserer Verkündigung eben mit, bzw. bewirkt das Wesentliche darin. Das zu glauben ist richtig und wichtig, meint jedoch nur den soteriologischen Aspekt des Glaubens. Aber noch ist damit kein Wort gesprochen, daß Gott alles durchdringt, daß Gott in allen Dingen ist, in verschiedenen Weisen freilich, aber er ist (ontologisch) da.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Sakramentspendung folgt nur bei der ersten Trauung (vor Gott unauflösliche Ehe)?

Bei uns Katholiken haben alle Sakramenten eine bleibende Wirkung. Das Sakrament der Versöhnung ist ausgesprochen, und nun sind die Sünden, die man gebeichtet hat, endgültig vergeben. Diese Vergebung wird nicht wieder zurückgezogen. Das geht nicht so ähnlich wie die Punkte für Autofahrer in Flensburg, derart daß die früheren Sünden wie die Bewährungsstrafe wieder hoch gezählt werden. Getauft wird man auch nur einmal. Nur bei der Ehe ist das im Bereich des Symbolischen so, ähnlich wie bei den eigenen Kinder die für immer die eigenen Kinder bleiben, und selbst wenn man sie zur Adoption hergeben würde, ändert das auch nichts daran. In der Gründung einer Ehe und Familie werden neue Wirklichkeiten entstehen, die man vielleicht zu vergessen versucht, aber ungeschehen machen kann man das nie. Was geschehen ist geschehen, ein zurückgezogenes Versprechen bleibt ein zurückgezogenes Versprechen, d.h. das bleibt Wortbruch.

bearbeitet von platon
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie sehr die Ehe nicht ein bloßer Segen ist, sondern vielmehr an Symbol-Wirklichkeiten der Familie gebunden ist, sieht man daran, daß es keine Trauung zwischen Verwandten möglich ist. Dies wäre ein Atentat gegen die Struktur der Familien, letzlich ist das menschenfeindlich, weil dies den Einzelnen etwurzeln würde, und weil das eine Sünde ist, kann es in diesem Falle kein Sakrament geben. Der Segen eines Priesters alleine verschafft also nicht das Sakrament, vielmehr müssen die Bedingungen der Möglichkeit gegeben sein, damit die Ehe auch volle Wirklichkeit werden kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Sakramentspendung folgt nur bei der ersten Trauung (vor Gott unauflösliche Ehe)?

Bei uns Katholiken haben alle Sakramenten eine bleibende Wirkung. Das Sakrament der Versöhnung ist ausgesprochen, und nun sind die Sünden, die man gebeichtet hat, endgültig vergeben. Diese Vergebung wird nicht wieder zurückgezogen. Das geht nicht so ähnlich wie die Punkte für Autofahrer in Flensburg, derart daß die früheren Sünden wie die Bewährungsstrafe wieder hoch gezählt werden. Getauft wird man auch nur einmal. Nur bei der Ehe ist das im Bereich des Symbolischen so, ähnlich wie bei den eigenen Kinder die für immer die eigenen Kinder bleiben, und selbst wenn man sie zur Adoption hergeben würde, ändert das auch nichts daran. In der Gründung einer Ehe und Familie werden neue Wirklichkeiten entstehen, die man vielleicht zu vergessen versucht, aber ungeschehen machen kann man das nie. Was geschehen ist geschehen, ein zurückgezogenes Versprechen bleibt ein zurückgezogenes Versprechen, d.h. das bleibt Wortbruch.

Was hat aber das alles mit den Ehesakrament zu tun?

Die Ehe ist ja auch dann unauflöslich wenn sie gar keine sakramentale ist.

 

Was genau ist der Unterschied zwischen einer sakramentalen Ehe und einer nichtsakramentalen?

Wenn wir das herausfinden könnten (bisher war mir das nicht möglich) dann hätten wir die Wirkung des Sakramentes.

 

Bisher haben wir nur die Wirkung der Ehe selbst immer und immer wieder beschrieben bekommen, wobei es für diese Wirkung aber völlig egal ist, ob die Ehe sakramental ist oder nicht.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Sakramentspendung folgt nur bei der ersten Trauung (vor Gott unauflösliche Ehe)?

Bei uns Katholiken haben alle Sakramenten eine bleibende Wirkung.

 

Meine Frage bezog ich auf die Anglikanische Kirche (in der RKK kann man ja nicht mehrfach heiraten). Weiß jemand ob dort und bei den Orthodoxen bei jeder Heirat davon ausgegangen wird ein Sakrament zu spenden ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Frage bezog ich auf die Anglikanische Kirche (in der RKK kann man ja nicht mehrfach heiraten). Weiß jemand ob dort und bei den Orthodoxen bei jeder Heirat davon ausgegangen wird ein Sakrament zu spenden ?

Für die orthodoxe Kirche ist die Ehe ebenfalls ein Sakrament und unauflöslich. Allerdings wird es dort der unschuldigen Partei im Sinne einer Koinonia (=als Zugeständnis an die menschliche Schwäche) erlaubt, sich einen neuen Partner zu nehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was hat aber das alles mit den Ehesakrament zu tun? Die Ehe ist ja auch dann unauflöslich wenn sie gar keine sakramentale ist. Was genau ist der Unterschied zwischen einer sakramentalen Ehe und einer nichtsakramentalen? Wenn wir das herausfinden könnten (bisher war mir das nicht möglich) dann hätten wir die Wirkung des Sakramentes. Bisher haben wir nur die Wirkung der Ehe selbst immer und immer wieder beschrieben bekommen, wobei es für diese Wirkung aber völlig egal ist, ob die Ehe sakramental ist oder nicht.

Naja, wir könnten sagen, wenn eine zivil geschlossene Ehe zwischen Nicht-Christen unter dem Vorsatz der Treue, auf Kinder ausgerichtet wird, die Liebe im Vordergrund ist, und wenn sonst alle anderen Bedingungen erfüllt sind, wenn heine trennende Hindernisse bestehen, dann sollte es als Theologe erlaubt sein, von einem "anonymen Sakrament" zu sprechen, in der gleichen Weise, wie man vom anonymen Christen spricht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, wir könnten sagen, wenn eine zivil geschlossene Ehe zwischen Nicht-Christen unter dem Vorsatz der Treue, auf Kinder ausgerichtet wird, die Liebe im Vordergrund ist, und wenn sonst alle anderen Bedingungen erfüllt sind, wenn heine trennende Hindernisse bestehen, dann sollte es als Theologe erlaubt sein, von einem "anonymen Sakrament" zu sprechen, in der gleichen Weise, wie man vom anonymen Christen spricht.

 

Da bin ich ja froh, dass ich nicht betroffen bin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was hat aber das alles mit den Ehesakrament zu tun? Die Ehe ist ja auch dann unauflöslich wenn sie gar keine sakramentale ist. Was genau ist der Unterschied zwischen einer sakramentalen Ehe und einer nichtsakramentalen? Wenn wir das herausfinden könnten (bisher war mir das nicht möglich) dann hätten wir die Wirkung des Sakramentes. Bisher haben wir nur die Wirkung der Ehe selbst immer und immer wieder beschrieben bekommen, wobei es für diese Wirkung aber völlig egal ist, ob die Ehe sakramental ist oder nicht.

Naja, wir könnten sagen, wenn eine zivil geschlossene Ehe zwischen Nicht-Christen unter dem Vorsatz der Treue, auf Kinder ausgerichtet wird, die Liebe im Vordergrund ist, und wenn sonst alle anderen Bedingungen erfüllt sind, wenn heine trennende Hindernisse bestehen, dann sollte es als Theologe erlaubt sein, von einem "anonymen Sakrament" zu sprechen, in der gleichen Weise, wie man vom anonymen Christen spricht.

Dann könnte man ja auch bei Protestanten, die an die Realpräsenz glauben, von einem "anonymen Altarsakrament" sprechen, das dann zum Beispiel die Lutheraner empfangen.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In einem früheren Beitrag wurde geschrieben, dass die Kinder immer eigene Kinder bleiben, auch bei Adoption. So ganz kann ich das nicht stehen lasse. Rei biologisch ist das richtig. Aber 1. nach dem Gesetz sind Adoptivkinder den leiblichen Kindern gleichgestellt.

Aber auch im wirklichen Leben müssen Adoptiveltern ihre Kinder wie eigene Kinder erziehen. Da es für ein Kind schwierig ist zwei Eltern zu haben, ist es das Kind der Adoptiveltern. Elternliebe ist nicht teilbar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann könnte man ja auch bei Protestanten, die an die Realpräsenz glauben, von einem "anonymen Altarsakrament" sprechen, das dann zum Beispiel die Lutheraner empfangen.

Das kann man deswegen nicht machen, weil es mehrere Dinge gibt, die nicht in Ordnung sind. Aber in der Tat sind soche Protestanten den Katholiken in dieser Hinsicht näher.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...