abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Wenn man die Sache ahistorisch und unemotional betrachtet, kann man das durchgehen lassen. Aber was sagst du den israelischen Müttern, deren Kinder von Selbstmordattentätern im Bus und in der Disko zu Tode gebracht wurden? Israel hat vor etlichen Jahren (und die Regierung bekam viel Prügel dafür) den Südlibanon geräumt gegen das Versprechen, daß von dort aus niemand mehr schießen dürfe. Den Palästinensern wurde Autonomie eingeräumt, dafür versprachen sie, die Terroristen am Eindringen nach Israel zu hindern. Momentan entsteht doch beim israelischen Wähler der Eindruck, daß Kompromisse und Verhandlungen von den arabischen Hardlinern nur als taktisches Mittel benutzt werden. Welchen Handlungsspielraum hat da ein israelischer Ministerpräsident? Grüße, KAM Es entsteht nicht nur der Eindruck, es ist so. Immer wenn es nach einer möglichen Einigung aussah, gab es wieder blutige Anschläge. Die meisten Palästinenser wollen keinen Frieden- nicht, wenn der Frieden darin besteht, daß Israel weiter existiert. Der Wahlerfolg der Hamas zeigt das ganz deutlich. Und statt die Gelder, die in die Palästinensergebiete fließen vernünftig zu verwenden, ist viel Geld im Korruptionssumpf versunken oder wurde für Sprengstoff und Quassam-Raketen ausgegeben. Und wenn man hier Bilder von den "Flüchtlingslagern" sieht, sind daran für viele auch wieder die Israelis schuld.
Lucie Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Ja toll. Weil die Nazis damals 6 Millionen Juden ermordet haben, dürfen die jetzigen Juden in Israel sich nicht wehren, wenn ihre Nachbarn sie umbringen wollen, oder was? Das ist ja wohl die mieseste und hinterletzte Argumentation, die ich je gehört habe. "Wehren" ist aber eine merkwürdige Umschreibung für das was die Israelis da anrichten. Sollten Bundeswehr und GSG 9 etwa auch den Irak bombadieren, als dort Bundesbürger entführt wurden ? Ich bin sicher, dass wir das tun würden, wenn von dort aus Raketen in Köln, Dresden und Regensburg landen und außerdem noch Kaufhäuser und Diskotheken mit irakischer Unterstützung in die Luft gejagt würden.
Touch-me-Flo Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 (bearbeitet) Mehr interessiert mich aber, ob du meine Argumentation zum Wachstum jetzt verstanden hast. Ich glaub hier gehts nicht ums verstehen, sondern um zwei verschiedene Meinungen und die wird man nicht auf den gleichen Nenner bringen. Gut in der Medizin werden Einsparungen gemacht aber in anderen Ländern ist es normal, dass man den Arzt bar bezahlen muss. Und ich glaube nicht, dass wenn ein älterer Mensch einen schweren Unfall hätte, dass die Kasse sagen würde wir operieren nicht. bearbeitet 19. Juli 2006 von Touch-me-Flo
abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Ja toll. Weil die Nazis damals 6 Millionen Juden ermordet haben, dürfen die jetzigen Juden in Israel sich nicht wehren, wenn ihre Nachbarn sie umbringen wollen, oder was? Das ist ja wohl die mieseste und hinterletzte Argumentation, die ich je gehört habe. "Wehren" ist aber eine merkwürdige Umschreibung für das was die Israelis da anrichten. Sollten Bundeswehr und GSG 9 etwa auch den Irak bombadieren, als dort Bundesbürger entführt wurden ? Es geht nicht nur um die Entführungen. Es geht auch um die jahrelangen Terroranschläge von Organisationen, die mittlerweile an der Regierung beteiligt sind. Es geht auch darum, daß Palästinenser und Libanesen sich nicht an Vereinbarungen gehalten haben- das Ende der Anschläge und die Entwaffnung der Hisbollah sowie der Rückzug der Hisbollah von der Grenze. Und es geht darum, daß jeden Tag Raketen in Israel einschlagen, nicht erst seit der aktuellen Krise. Im Süden zum Beispiel in Sderot. Vergleichbar wäre die Situation, wenn schweizerische Terrorgruppen seit Jahren blutige Anschläge in Deutschland verüben würden, ohne daß die Schweizer Regierung etwas dagegen unternimmt (sondern die im Gegenteil noch fördert), aus Dänemark auch regelmässig Anschläge zu erwarten sind, täglich in Städten nahe der Schweizer Grenze Raketen einschlagen und "hin und wieder" auch oben in Schleswig- Holstein, die Terroristen mittlerweile in Schweiz und Dänemark an der Regierung beteiligt wären, Polen und Ungarn die Terroristen massiv unterstützen würden, in Ungarn ein Verrückter an der Regierung wäre, der nachweislich nach der Atombombe strebt und ständig verkündet, daß er Deutschland von der Landkarte radieren will und die anderen Nachbarländer auch eher feindlich gesinnt wären. Das wäre so in etwa vergleichbar. Dazu müsste man sich jetzt nur noch denken, daß außerdem massive religiöse Differenzen bestehen und man zu nem Volk gehört, was ständig verfolgt wurde- sowas vergisst man nicht so leicht. Wenn die Situation in etwa so wäre, würde die BRD höchstwahrscheinlich ähnlich agieren. Weil ein Staat, der in so einer Situation anders agiert, seine Legitimation als Staat einigermaßen ramponiert bis zerstört- er ist auch dazu da, seine Bürger zu schützen. Ich würde mir allerdings auch wünschen, die Zahl der zivilen Opfer noch weiter zu begrenzen, ganz ohne gehts leider nicht, allein schon, weil Terroristen eine Vorliebe für menschliche Schutzschilde haben. Die Art, wie der Konflikt in den meisten Medien dargestellt wird, widert mich jedenfalls ziemlich an.
jos1 Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Es entsteht nicht nur der Eindruck, es ist so. Immer wenn es nach einer möglichen Einigung aussah, gab es wieder blutige Anschläge. Die meisten Palästinenser wollen keinen Frieden- nicht, wenn der Frieden darin besteht, daß Israel weiter existiert. Der Wahlerfolg der Hamas zeigt das ganz deutlich. Und statt die Gelder, die in die Palästinensergebiete fließen vernünftig zu verwenden, ist viel Geld im Korruptionssumpf versunken oder wurde für Sprengstoff und Quassam-Raketen ausgegeben. Und wenn man hier Bilder von den "Flüchtlingslagern" sieht, sind daran für viele auch wieder die Israelis schuld. Wieder volle Zustimmung. Man vergißt einfach, daß Israel die einzige Demokratie im Nahosten ist. Alles was Israel tut, ist dokumentierbar und kritisierbar, während die anderen Staaten in der Diktatur leben. Korruption ist in der diktatur das einzige Machtinstrument. Wir Europäer haben es einfach, solange unsere Sicherheit nicht in Frage steht. Ich möchte damit die Politik Israels nicht verdeitigen, die Israelis haben aber was für den Frieden getan, etwas abgegeben. Hamas möchte nur die Zerstörung Israels. Die Kriegsgegener auf europäischer Seite haben keine Ahnung, was in den palestinensischen Gebieten, in Libanon, in Syrien und in Iran passiert: die Menschenwürde ist kein Thema, nur der Machterhalt. Die Hizbollah würde alle Bürger in Libanon opfern, um die eigenen Zielen zu verfolgen.
abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Ja toll. Weil die Nazis damals 6 Millionen Juden ermordet haben, dürfen die jetzigen Juden in Israel sich nicht wehren, wenn ihre Nachbarn sie umbringen wollen, oder was? Das ist ja wohl die mieseste und hinterletzte Argumentation, die ich je gehört habe. "Wehren" ist aber eine merkwürdige Umschreibung für das was die Israelis da anrichten. Sollten Bundeswehr und GSG 9 etwa auch den Irak bombadieren, als dort Bundesbürger entführt wurden ? Ich bin sicher, dass wir das tun würden, wenn von dort aus Raketen in Köln, Dresden und Regensburg landen und außerdem noch Kaufhäuser und Diskotheken mit irakischer Unterstützung in die Luft gejagt würden. Samt den Personen, die sich darin aufhalten, und möglichst viele davon. Die Palästinenser sind sich auch nicht zu schade, geistig Behinderte, Kinder oder schwangere Frauen für Anschläge zu verwenden. Es gab auch mal einen Fall von einem Mädchen, dessen Gesicht entstellt war. Sie wurde auf israelische Kosten in Israel behandelt, weil die Krankenhäuser in den Palästinensergebieten das nicht konnten. Ihr wurde dann gesagt, daß sie wegen ihres entstellten Gesichts keinen Mann bekommen wird und lieber als Märtyrerin sterben soll. Geplant war dann, daß sie sich in dem Krankenhaus in die Luft sprengt, in dem sie immer behandelt wurde. Sie kannte sich da ja aus, und die Leute dort vertrauten ihr. Tja, und in Deutschland gibts Leute, für die ist das tatsächlich heldischer und legitimer Wiederstandskampf.
Thofrock Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Mehr interessiert mich aber, ob du meine Argumentation zum Wachstum jetzt verstanden hast. Ich glaub hier gehts nicht ums verstehen, sondern um zwei verschiedene Meinungen und die wird man nicht auf den gleichen Nenner bringen. Gut in der Medizin werden Einsparungen gemacht aber in anderen Ländern ist es normal, dass man den Arzt bar bezahlen muss. Und ich glaube nicht, dass wenn ein älterer Mensch einen schweren Unfall hätte, dass die Kasse sagen würde wir operieren nicht. Nein, keine verschiedenen Meinungen, sondern Fakten. Ließ mal den Hartz4-Thread in der Arena. Dort stößt du auf Menschen, die die 10 Euro für den Arztbesuch einfach nicht aufbringen können. Und weißt du, bis zu welchem Alter man einem Patienten mit starken Herzrythmusstörungen noch einen Schrittmacher implantiert ? Da geht es um menschenleben. Und ich sage dir, die Lebenserwartung wird wieder sinken. Trotz medizinischem Fortschritt wird das medizinisch machbare für Viele nicht mehr bezahlbar sein. Wir sind schon mittendrin. Schau dich nur um.
Thofrock Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Ja toll. Weil die Nazis damals 6 Millionen Juden ermordet haben, dürfen die jetzigen Juden in Israel sich nicht wehren, wenn ihre Nachbarn sie umbringen wollen, oder was? Das ist ja wohl die mieseste und hinterletzte Argumentation, die ich je gehört habe. "Wehren" ist aber eine merkwürdige Umschreibung für das was die Israelis da anrichten. Sollten Bundeswehr und GSG 9 etwa auch den Irak bombadieren, als dort Bundesbürger entführt wurden ? Ich bin sicher, dass wir das tun würden, wenn von dort aus Raketen in Köln, Dresden und Regensburg landen und außerdem noch Kaufhäuser und Diskotheken mit irakischer Unterstützung in die Luft gejagt würden. Die ersten Raketen kamen aber aus der anderen Richtung. Ich halte das für nicht ganz unwesentlich.
utah-r Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Über den Nahen Osten habe ich seinerzeit hier einmal referiert. Auch über die Hamas. Diese Organisation unterhält sehr viele soziale Einrichtungen. Ich glaube, die meisten Wähler hatten ehr die Innenpolitische Situation vor Augen und haben sich von der Hamas eine Besserung der sozialen Strukturen erhofft als einen neuen Krieg. Wir gehen ja auch ehr nach der Innenpolitik als nach der Außenpolitik wenn wir wählen gehen. Hamas- islamischer Terror u. soziales Engagement - 1967 gegründet v. Scheich Jassin als gemeinnützige Organisation unter dem Namen „Al-Mudschama“ - terroristisch erst seit der 1. Intifada 1987 – 1993 tätig - wurde als Gegenstück zur PLO zunächst v. Israel gefördert - Hamas = Begeisterung / Eifer steht für „Bewegung d. islamischen Widerstands“ - 1993 unterminiert sie d. Anschläge die Friedensverhandlungen d. Selbstmordanschlag - ihre militärische Kader „Qassem-Brigarden“ stören den Friedensprozess mit grausamen Anschlägen - Ideologische Anlehnung an ägyptische-moslemische Philosophie, strebt aber nicht die Gründung eines moslemischen Staates an - populär durch großes soziales Engagements im Gazastreifen, wo sie Schulen, Kindergärten u. Krankenhäuser unterhalten - auf den Terror reagiert Israel mit gezielten Liquidierungen d. Führer - steht unter Druck, weil d. d. Druck der USA die moslemischen Länder den Geldhahn abdrehen und immer mehr Büros geschlossen werden müssen
jos1 Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 (bearbeitet) - populär durch großes soziales Engagements im Gazastreifen, wo sie Schulen, Kindergärten u. Krankenhäuser unterhalten Das soziale Argument lasse ich nicht gelten. Es gehört zu Diktatoren und Terroristen /à la Robin Hood) ihre Machtbesessenheit durch soziales Engagement zu maskieren. Ich brauche nicht auf das Kindergeld zu verweisen oder auf das Gefühl von sozialer sicherheit, die Hitler als Maskierung seiner Politik verfolgt hat. Das hat Hamas gut geplant und daher die Wahlen gewonnen. Jetzt hat die Bevölkerung weder soziale Gerechtigkeit noch Sicherheit. Wenn Hamas die Bedingungen der road-map anerkannt hätte, wären wir nicht zu diesem Krieg gekommen. Ich habe den Eindruck, daß alles mit Iran, Hizbolla uns Syrien abgestimmt wurde. Jetzt wollen sie auch die Martyrer und Helden spielen. bearbeitet 19. Juli 2006 von Jossi
jos1 Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 (bearbeitet) Ja toll. Weil die Nazis damals 6 Millionen Juden ermordet haben, dürfen die jetzigen Juden in Israel sich nicht wehren, wenn ihre Nachbarn sie umbringen wollen, oder was? Das ist ja wohl die mieseste und hinterletzte Argumentation, die ich je gehört habe. "Wehren" ist aber eine merkwürdige Umschreibung für das was die Israelis da anrichten. Sollten Bundeswehr und GSG 9 etwa auch den Irak bombadieren, als dort Bundesbürger entführt wurden ? Ich bin sicher, dass wir das tun würden, wenn von dort aus Raketen in Köln, Dresden und Regensburg landen und außerdem noch Kaufhäuser und Diskotheken mit irakischer Unterstützung in die Luft gejagt würden. Die ersten Raketen kamen aber aus der anderen Richtung. Ich halte das für nicht ganz unwesentlich. Du meinst als casus belli? nein, irrst du: Die zwei entführten soldaten und die Raketen sind nur anfänge nach einem Nervenkrieg, die Hizbolla hat immer wieder Raketen gegen Israel geschossen und Terroristen unterstützt. bearbeitet 19. Juli 2006 von Jossi
utah-r Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 @ Jossi: Nur hat das Otto Normalverbraucher wohl genau so wenig geblickt, wie seinerzeit in Deutschland. Und wem ist das Hemd nicht näher als die Jacke. Wenn mir einer einen neuen Kindergarten vor der Türe verspricht, würde ich auch erst mal begeistert sein. Von der Ferne lässt sich gut kritisieren.
Lucie Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 @ Jossi: Nur hat das Otto Normalverbraucher wohl genau so wenig geblickt, wie seinerzeit in Deutschland. Und wem ist das Hemd nicht näher als die Jacke. Wenn mir einer einen neuen Kindergarten vor der Türe verspricht, würde ich auch erst mal begeistert sein. Von der Ferne lässt sich gut kritisieren. Jossis Kritik richtet sich sicherlich nicht gegen Ahmed Normalverbraucher auf den Straßen von Ramallah oder Jenin. Dass denen furchtbares Unrecht geschieht, bezweifelt wohl keiner. Nicht die Verführten muss man ins Visier nehmen, sondern die Verführer, die Familien dafür bezahlen, dass sie ihre Kinder in den Tod schicken und ihnen dazu noch den ideologischen Überbau liefern.
Lucie Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 ich verstehe eh nicht wieso noch heute Israel behandelt wird als wäre der WW2 grad mal 2 Tage her. Wenn man nicht einmal sechzig Jahre in die Geschichte zurückblicken kann, dann wird man diesem Konflikt niemals gerecht weden. Die Völker denken in Jahrhunderten. Juden wie Palästinensern ist jahrhundertelang Unrecht geschehen. Und der Anspruch beider Völker reicht Jahrhunderte zurück. Nur wenn man sich mit der Geschichte beider Völker auseinandersetzt wird man irgendwann zu der Einsicht gelangen, dass sie beide den gleichen Anspruch haben auf das ganze Land. Solange die Welt ungeduldig darauf wartet, dass "die doch endlich mal ihren Grenzkonflikt regeln" sollen, kann es höchstens faule Kompromisse geben wie vor dreizehn Jahren in Washington. Das war erst mal das Ende aller ernsthaften Verständnisbemühungen, wie sie in Madrid und den Folgekonferenzen wenigstens ansatzweise unternommen wurden.
abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Wenn man nicht einmal sechzig Jahre in die Geschichte zurückblicken kann, dann wird man diesem Konflikt niemals gerecht weden. Die Völker denken in Jahrhunderten. Juden wie Palästinensern ist jahrhundertelang Unrecht geschehen. Und der Anspruch beider Völker reicht Jahrhunderte zurück. Nein, so einfach ist das nicht. Palästinenser gibt es so als Volk eigentlich erst seit den 70ern, vorher waren es ARaber, die eben in diesem Gebiet lebten. Als eigenes Volk wurden sie erst vor ein paar Jahrzehnten etabliert- vor allem durch Arafat.
abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 @ Jossi: Nur hat das Otto Normalverbraucher wohl genau so wenig geblickt, wie seinerzeit in Deutschland. Und wem ist das Hemd nicht näher als die Jacke. Wenn mir einer einen neuen Kindergarten vor der Türe verspricht, würde ich auch erst mal begeistert sein. Von der Ferne lässt sich gut kritisieren. Na die Situation ist aber schon eine andere. Es ist ja nicht so, daß die Palästinenser alle ein bißchen dumm wären und nicht wüssten, was Hamas und Co. so treiben. Sie wissen von den Anschlägen und heißen diese gut. Sie sind stolz darauf, wenn einer ihrer Söhne sich vor einer Diskothek oder in einem Bus in die Luft sprengt und Israelis mit in den Tod reißt. Bzw. waren, durch den Zaun haben die Attentate ja tatsächlich nachgelassen, dafür gabs dann mehr Raketen. Noch nie die Bilder von den Müttern gesehen, die ihre Babies in die Kamera halten, mit Sprengstoffattrappe, und sich WÜNSCHEN, daß dieses Baby "Märtyrer" wird? Die Palästinenser wählen nicht Hamas wegen der Kindergärten, und die Schiiten wählen auch nicht die Hisbollah wegen irgendwelcher Suppenküchen. Wenn man jemanden wegen Kindergärten wählt, ist man, vereinfacht gesagt, an einem guten Leben und einer guten Zukunft für die Kinder interessiert. Wenn die Palästinenser das wären, hätten sie längst mit den Israelis Frieden geschlossen, eine Zweistaatenlösung akzeptiert und die Gelder für vernünftige Dinge ausgegeben. Die Mehrheit scheint es aber vorzuziehen, über ihr schreckliches Leben in den "Flüchtlingslagern" zu jammern, Terroristen zu unterstützen und sogar in Amt und Würden zu wählen und ihre Kinder in einer Kultur des Todes zu erziehen.
MartinO Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Noch nie die Bilder von den Müttern gesehen, die ihre Babies in die Kamera halten, mit Sprengstoffattrappe, und sich WÜNSCHEN, daß dieses Baby "Märtyrer" wird? Die Palästinenser wählen nicht Hamas wegen der Kindergärten, und die Schiiten wählen auch nicht die Hisbollah wegen irgendwelcher Suppenküchen. Wenn man jemanden wegen Kindergärten wählt, ist man, vereinfacht gesagt, an einem guten Leben und einer guten Zukunft für die Kinder interessiert. Wenn die Palästinenser das wären, hätten sie längst mit den Israelis Frieden geschlossen, eine Zweistaatenlösung akzeptiert und die Gelder für vernünftige Dinge ausgegeben. Die Mehrheit scheint es aber vorzuziehen, über ihr schreckliches Leben in den "Flüchtlingslagern" zu jammern, Terroristen zu unterstützen und sogar in Amt und Würden zu wählen und ihre Kinder in einer Kultur des Todes zu erziehen. Ich denke, wir sollten über die Zeit hinaus sein, in der man gesagt hat "die Palästinenser (Juden, Polen, Deutsche etc.) wollen..." oder gar "der Araber an sich will..." Sicherlich gibt es nicht wenige Fanatiker, aber ebenso sicher auch viele, die sich von der Hamas mehr Hilfe erhofften als von Arafats korrupter Fatah. Ebenso ist wohl ein Hass auf Israel da, der zwar nicht in dieser Form berechtigt ist, aber verständlich, wenn man daran denkt, dass durch israelische Militäraktionen genug Unschuldige gestorben sind.
Lucie Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Wenn man nicht einmal sechzig Jahre in die Geschichte zurückblicken kann, dann wird man diesem Konflikt niemals gerecht weden. Die Völker denken in Jahrhunderten. Juden wie Palästinensern ist jahrhundertelang Unrecht geschehen. Und der Anspruch beider Völker reicht Jahrhunderte zurück. Nein, so einfach ist das nicht. Palästinenser gibt es so als Volk eigentlich erst seit den 70ern, vorher waren es ARaber, die eben in diesem Gebiet lebten. Als eigenes Volk wurden sie erst vor ein paar Jahrzehnten etabliert- vor allem durch Arafat. Na schön, dann präzisiere ich eben "die im türkischen Reich lebenden Araber". Tatsache ist auf jeden Fall, dass die Geschichte der Palästinenser, ob nun Volk oder nicht, keineswegs mit Arafat beginnt. Über den Nationenbegriff in Bezug auf die Palästinenser zu diskutieren geht leider immer sehr schnell in die Richtung: die sind doch gar kein Volk, sondern nur Araber, und die Araber haben ja schon 22 (?) eigenständige Staaten. Also, könnten sie sich nicht in einem davon niederlassen? Warum ausgerechnet auf jüdischem Grund und Boden? usw. Genau die gleiche Einbahnstraße wie umgekehrt: was wollen die Juden auf einmal hier, nachdem sie 2000 Jahre anderswo gelebt haben?
Lucie Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 @ Jossi: Nur hat das Otto Normalverbraucher wohl genau so wenig geblickt, wie seinerzeit in Deutschland. Und wem ist das Hemd nicht näher als die Jacke. Wenn mir einer einen neuen Kindergarten vor der Türe verspricht, würde ich auch erst mal begeistert sein. Von der Ferne lässt sich gut kritisieren. Na die Situation ist aber schon eine andere. Es ist ja nicht so, daß die Palästinenser alle ein bißchen dumm wären und nicht wüssten, was Hamas und Co. so treiben. Sie wissen von den Anschlägen und heißen diese gut. Sie sind stolz darauf, wenn einer ihrer Söhne sich vor einer Diskothek oder in einem Bus in die Luft sprengt und Israelis mit in den Tod reißt. Bzw. waren, durch den Zaun haben die Attentate ja tatsächlich nachgelassen, dafür gabs dann mehr Raketen. Noch nie die Bilder von den Müttern gesehen, die ihre Babies in die Kamera halten, mit Sprengstoffattrappe, und sich WÜNSCHEN, daß dieses Baby "Märtyrer" wird? Die Palästinenser wählen nicht Hamas wegen der Kindergärten, und die Schiiten wählen auch nicht die Hisbollah wegen irgendwelcher Suppenküchen. Wenn man jemanden wegen Kindergärten wählt, ist man, vereinfacht gesagt, an einem guten Leben und einer guten Zukunft für die Kinder interessiert. Wenn die Palästinenser das wären, hätten sie längst mit den Israelis Frieden geschlossen, eine Zweistaatenlösung akzeptiert und die Gelder für vernünftige Dinge ausgegeben. Die Mehrheit scheint es aber vorzuziehen, über ihr schreckliches Leben in den "Flüchtlingslagern" zu jammern, Terroristen zu unterstützen und sogar in Amt und Würden zu wählen und ihre Kinder in einer Kultur des Todes zu erziehen. Und warum? Nach Deiner Bestandsaufnahme müssten sie ja dann nicht nur "ein bisschen dumm" sein, sondern vollkommen bekloppt.
utah-r Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 (bearbeitet) Ich denke da ehr wie eine normale Mutter. Und ich glaube davon gibt es mehr als Fanatiker. Extreme gibt es immer, aber daran sollte man nicht ein ganzes Volk messen. Es gibt auch genug Israelis, die den Zirkus bis zum Anschlag satt haben. Aber die haben oft die Möglichkeit sich eine neue Existenz in Deutschland, Europa insgesamt oder den USA aufzubauen. Das alte System, dass Juden in aller Welt sich gegenseitig unterstützen funktioniert noch genau so wie im Mittelalter. So findet ein reisender Jude jederzeit immer noch bei Juden obdach. Ein geniales System, dass auch ärmeren Reisenden Obdach und Schutz garantiert. Für eine arabische Familie ist das schon schwieriger. Aber ich kenne eine Reihe Juden, die angesichts der Situation in Israel nur noch mit dem Kopf schütteln, weil sie für beide Seiten kein Verständnis mehr haben. Und ich stelle immer wieder fest, dass es viele Palästinenser gibt, die den Krieg auch satt haben. Nur hört man diese Stimmen seltener, da sich so etwas in der Presse nicht so gut verkauften lässt wie Hetze. bearbeitet 19. Juli 2006 von utah-r
abitibi Geschrieben 19. Juli 2006 Melden Geschrieben 19. Juli 2006 Naja, geht nicht nur darum, was sich gut verkauft. Jemand, der in den Palästinensergebieten lebt, wäre entweder dumm oder sehr, sehr mutig, wenn er sich deutlich kritisch äußern würde. Sowas wird weder von Fatah noch von Hamas besonders honoriert. Wenn ich "die Palästinenser" oder "die Israelis" schreibe, tue ich das zur Vereinfachung und bin mir durchaus bewußt, daß es nicht alle sind. Nur, wenn man sich die Wahlergebnisse anschaut oder Umfrageergebnisse oder die Bilder von Demonstrationen- ist es durchaus gerechtfertigt zu sagen, daß eine Mehrheit der Palästinenser den Konfrontationskurs unterstützt.
utah-r Geschrieben 20. Juli 2006 Melden Geschrieben 20. Juli 2006 Zum einen ist die Frage, welche Informationen bei der Bevölkerung wie ankommen. Zum anderen: Wenn ich die Reaktionen Israels auf Terror in Relation zum RAF Terror in Deutschland setze, dann muss ich sagen, bin ich froh, dass unsere Nachbarn nicht mit Bomben auf uns geschmissen haben, sondern in Zusammenarbeit der Exekutiven aller Länder das Problem lösen konnte. Sicherlich waren die Niederländer nicht begeistert über die Ermordung Schleiers auf ihrem Hoheitsgebiet. Und die Spanier hätten sich auch nicht gewünscht, dass die RAF ihre Terrorgruppen unterstützt. Aber alle zusammen konnten das Problem lösen. Israel lässt aber Palästina nicht einmal die Möglichkeit überhaupt die inneren Strukturen aufzubauen, die dafür nötig sind die Voraussetzungen für eine funktionierende Exekutive zu schaffen. Dies ist in Palästina sicher nicht einfach und wird ohne internationale Hilfe kaum möglich sein. Zudem dürfen wir nicht vergessen: Die arabische Welt denkt nun mal anders. Das verhärtet die Fronten natürlich zusehends. Dass der Konflikt aber auf Dauer so nicht lösbar ist, sondern sich immer mehr ausweitet, das haben wir ja nun lange genug gesehen. Die Frage ist also ob nun der Mut aufbringbar ist die Strukturen zu ändern oder ob es so sein wird wie unser Freund immer sagt: Der Krieg geht so lange, bis sich beide Seiten ausgeblutet haben. Und das kann noch lange dauern. Und je länger es dauert, desto mehr Länder werden durch internationalen Terror mit hineingezogen. Das lähmt die Wirtschaft und verschließt uns die Märkte im Osten. Die einzigen Gewinner dieses Spiels sind die Waffen- und Sprengstoffhändler.
holzi Geschrieben 20. Juli 2006 Melden Geschrieben 20. Juli 2006 Wenn man die Sache ahistorisch und unemotional betrachtet, kann man das durchgehen lassen. Aber was sagst du den israelischen Müttern, deren Kinder von Selbstmordattentätern im Bus und in der Disko zu Tode gebracht wurden? Israel hat vor etlichen Jahren (und die Regierung bekam viel Prügel dafür) den Südlibanon geräumt gegen das Versprechen, daß von dort aus niemand mehr schießen dürfe. Den Palästinensern wurde Autonomie eingeräumt, dafür versprachen sie, die Terroristen am Eindringen nach Israel zu hindern. Momentan entsteht doch beim israelischen Wähler der Eindruck, daß Kompromisse und Verhandlungen von den arabischen Hardlinern nur als taktisches Mittel benutzt werden. Welchen Handlungsspielraum hat da ein israelischer Ministerpräsident? Grüße, KAM Und was das Schlimme hier ist: mit genau den gleichen Argumenten sagen die Palästinenser, dass sich Kompromisse und Verhandlungen mit Israel nicht lohnen. Die Israelis versprachen, keine Siedlungen mehr zu bauen, den Palästinensern einen lebensfähigen Staat einzuräumen, und was war? Die Palästinenser werden trotzdem vertrieben, enteignet, ihre Felder verwüstet, ihre Städte und Dörfer von Mauern und Checkpoints und Siedlungskomplexen einer "Herrenrasse" zerschnitten. Wenn das so weitergeht... man sieht ja, was da rauskommt. Aber es ist immer bequemer zu sagen, dass "DER ANDERE" angefangen hat
Björn Geschrieben 20. Juli 2006 Melden Geschrieben 20. Juli 2006 Aha. Israel begeht ethnische Säuberungen, und Hamas und Hisbollah sind kleine Jungs, denen man ihre Streiche nachsehen sollte.Wo habe ich das geschrieben?Vllt solltest Du mal das Posting in Ruhe und mit Verstand lesen, bevor Du rumnörgelst. Oh, das habe ich: Die Hamas ist bei der Bevölkerung sehr beliebt, weil sie sehr viel soziales Engagement hat und eigene Schulen und Krankenhäuser.Und die Nazis haben die Autobahnen gebaut und die Arbeitslosigkeit beseitigt... [Hamas und Hisbollah] müssen als nun demokratische Parteien die Demokratie auch erst lernen. Das braucht Zeit.Dieses Entschuldigen von Terror und Mord als learning by doing lese ich hier in letzter Zeit häufiger. Trotzdem halte ich das für falsch und menschenverachtend. Besonders interessant ist das hier: Das weiß ich von einem Israeliten – wir haben Juden im Freundeskreis.Was soll man auch erwarten, wenn man Israeliten und Juden gleichsetzt... :ph34r:
Werner001 Geschrieben 20. Juli 2006 Melden Geschrieben 20. Juli 2006 Aha. Israel begeht ethnische Säuberungen, und Hamas und Hisbollah sind kleine Jungs, denen man ihre Streiche nachsehen sollte.Wo habe ich das geschrieben?Vllt solltest Du mal das Posting in Ruhe und mit Verstand lesen, bevor Du rumnörgelst. Oh, das habe ich: Die Hamas ist bei der Bevölkerung sehr beliebt, weil sie sehr viel soziales Engagement hat und eigene Schulen und Krankenhäuser.Und die Nazis haben die Autobahnen gebaut und die Arbeitslosigkeit beseitigt... [Hamas und Hisbollah] müssen als nun demokratische Parteien die Demokratie auch erst lernen. Das braucht Zeit.Dieses Entschuldigen von Terror und Mord als learning by doing lese ich hier in letzter Zeit häufiger. Trotzdem halte ich das für falsch und menschenverachtend. Besonders interessant ist das hier: Das weiß ich von einem Israeliten – wir haben Juden im Freundeskreis.Was soll man auch erwarten, wenn man Israeliten und Juden gleichsetzt... :ph34r: Ich dachte immer, es gäbe schon seit Jahrhunderten keine Israeliten mehr? Werner
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